Gentechnikfreie Lebensmittel

Ihre Meinung zu Gentechnik: Aigner gegen Lockerung der Nulltoleranz-Grenze

Agrarministerin Aigner will verhindern, dass die EU-Kommission die Regeln für Gentechnik in Lebensmitteln lockert. Bislang dürfen diese einen geringen Anteil an genmanipuliertem Material ohne Extra-Kennzeichnung enthalten - aber nur, falls es als sicher bewertet wurde. Das will die EU-Kommission ändern.

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12 Kommentare

Kommentare

Gast

Ich will keine mit Gentechnik erzeugten Lebensmittel.
Und zumindest will ich selbst darüber entscheiden können. Eine Nulltoleranz mag schwer umzusetzen sein - vielleicht kann das ja ein Anreiz sein, ganz auf Gentechnik zu verzichten. Weil es teuer ist.

Von biologischer Seite ist keineswegs klar, was für Folgekosten durch Gentechnik in der Landwirtschaft noch entstehen. Die Auswirkungen auf die Biodiversität sorgen vermutlich dafür, dass unsere Ökosysteme anfälliger werden - mit gravierenden Folgen für uns Menschen.
Wo sind die Studien dazu, Fa. Monsanto & Co., EU-Kommission? Und wer hat / wird die sponsern? Sollen wir das gleiche russisch Roulette spielen wie bei der Kernkraft?

Gast
Bürger sehen derzeitige FDP-Fraktion als "untragbar"...

>> FDP-Fraktion sieht derzeitigen Zustand als "untragbar"...
Aha. Die schon wieder.
Mit Verlaub, liebe FDP, ich will entscheiden können, was bei mir auf dem Teller landet.
Sollte ich mich entscheiden, gentechnisch veränderte Lenbensmittel zu essen, bin ich sicher, dass ich nicht sofort tot umfalle, aber es ist MEINE ENTSCHEIDUNG!
Genau so, wie es MEINE ENTSCHEIDUNG ist, das eben nicht zu essen.
Wenn das Ganze aufgeweicht wird, wird mir hier die Möglichkeit genommen, diese Entscheidung zu treffen.
Dieser Lobbyverband FDP spielt sich also wieder einmal gegen die Wähler auf.
Was für ein Wohlstand soll das denn sein, wenn auch als unsicher eingestufte "Lebensmittel" plötzlich zugelassen werden?
Bis zur nächsten Wahl also liebe FDP...

Gast
Oh je, Gene!

Wenn wir alle Pflanzen mit neuen Eigenschaften verteufeln würden, dürfte es sofort keine neuen Pflanzenzüchtungen mehr geben. Bei der gentechnischen Arbeit hat man wenigstens deutlich größere Kontrolle darüber was im Genom der Pflanzen verändert wird, bei Pflanzenzüchtung schießt man ins blaue.

Vergesst nicht: Gene haben alle Organismen. Jeder isst die tagtäglich. Wäre das etwas giftiges wären wir längst tot. Evolution gibt es sowieso in der Natur, ohne unser eingreifen. Wenn man einer Pflanze ein Gen für ein violettes Pigment einbaut, kann sie nicht plötzlich Augen entwickeln. Gentechnik ist eine sehr präzise Wissenschaft mit jahrelanger Entwicklungszeit und Produktkontrolle, ehe überhaupt darüber nachgedacht werden kann, die Pflanzen zuzulassen.

Weniger Technologieverweigerung, mehr Fachwissen!

blume
Feudalismus, Fisch und Proteine

Eigentlich war mal die Idee vom Geld, dass andere Arbeiten erledigen, die man in der zwischenzeit mit der eigenen Arbeit nicht erledigt, dafür aber anderen anbietet. Super, dass jetzt Körperverletzung durch die EU legitimiert werden soll, mit all den Lebensmitteln, bei denen man sich nicht die Zeit nimmt, sie selbst herzustellen. Da wirds wohl höchste Eisenbahn die Zeiten des Feudalismus und der Kommunen aufzurollen und durch eigenen Anbau wieder zu leben.

Da weiß man wenigstens, was man hat.

Und für alle, dies nicht wissen: Nicht etwa Vegetarisch essen verursacht weniger Krebs. Es heißt zwar weder Fisch noch Fleisch. Aber Fischesser haben noch weniger Krebs. Das also zum Thema Proteine und deren Auswirkungen auf eine ungelöste Volkskrankheit. Schön jedenfalls, dass die Manipulation von Proteinen gesetzlich legitimiert werden soll.

Gast
Wäre die Diskussion um die 0% Gentechnik...

...nicht ganz schnell vom Tisch wenn die Gentechnikbefürworter genauso vor gehen würden wie die Gentechnikgegner?

Angenommen es würden einige Hundert Menschen statt Versuchsfelder in Nacht- und Nebelaktionen zu zerstören, gentechnisch verändertes Saatgut überall auf die Bioäcker verteilen.

Was dann?

Das wäre natürlich genauso Gesetzwidrig wie die Aktionen der Gentechnikgegner, die Versuchsäcker platt trampeln, aber moralisch könnten sie es gut rechtfertigen, da sie ja quasi mit den gleichen Waffen zurück schlagen würden.

Dann gäbe es kein "genfreies" Biogetreide mehr, von Honig ganz zu schweigen. Das könnte dann auch keiner mehr ändern und ein paar Hände voll Saatkörner lassen sich immer einfacher, schneller und unbemerkter aufs Feld verteilen als in einer Aktion das Ganze Feld zu zerstören.

Die Gegner brauchten für ihren Erfolg weit über zehn Jahre, die Befürworter könnten ihren Willen in zwei bis drei Jahren mit weniger Aufwand und Risiko gewaltsam durchsetzten.

Abydos
na, da bin ich ja gespannt

ob frau aigner standhaft bleibt oder ob die gentech-lobby wieder mal ihren willen durchsetzt und elegant das urteil des eugh ausmanoevriert.

zu befuerchten ist es. die absicht ist offensichtlich.

das geplapper der fdp ist beunruhigend.

mal sehen.

Gast
klares Indiz für die Einflussnahme von Lobbies

Die Absicht der EU-Kommission, die Regeln für Gentechnik zu lockern, ist ein weiteres klares Indiz für die Einflussnahme von Lobbies bzw. für die Beinflussbarkeit (um nicht zu sagen Bestechlichkeit) der Politik. Ginge es der EU-Kommission darum die Interessen der überwiegenden Mehrheit der EU Bevölkerung zu vertreten und ging es ihr um den Schutz der europäischen Bevölkerung, so wäre ein klares Nein zur Gentechnik bei Lebensmitteln selbstverständlich.

Gast
Liebe Leute, wehrt Euch!

Auch wenn Frau Aigner sonst nicht durch besonders verbraucherfreundliche Politik glänzt, in diesem Punkt hat sie absolut Recht. Die Nulltoleranzgrenze bei Gentechnik in Lebensmitteln muss unbedingt erhalten bleiben. Die EU-Pläne sind ein Einknicken vor den Lebensmittelkonzernen, wie Nestle und Konsorten. Während die EU-Kommission auf anderen Aktionsfeldern durchaus zu Verbesserungen geführt hat, so durch Erarbeitung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und die damit geforderte Verbesserung des Zustandes unserer Gewässer, agiert sie im Fall der Gentechnik fahrlässig. Stück für Stück sollen den Verbrauchern gentechnisch veränderte Nahrungsmittel untergejubelt werden. Das Ganze ist deshalb so brisant, weil mit dem verstärkten Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen die Saatgutkonzerne Monsanto oder die BASF mehr und mehr Saatgut patentieren und somit weltweite Abhängigkeiten schaffen wollen. Die aktuellen EU-Pläne dürfen nicht umgesetzt werden!

Gast

Technisch hergestellte Stoffe, deren Wirkung auf Menschen nicht bekannt ist, sollen in Lebensmitteln erlaubt werden, ohne dass die Verbraucher darüber zu informieren sind? Wo leben wir den? Ich hoffe und wünsche, dass sich Frau Aigner hier durchsetzen kann.

Es stimmt nicht, dass man sich dieser Technologie verschießt. Das zeigt die bestehende gesetzliche Regelung, nach der GVOs auch ohne Kennzeichnung in Lebensmitteln enthalten sein dürfen - sofern sie nach europäischem Recht lebensmitteltauglich sind.
Stoffe, deren Lebensmitteltauglichkeit nicht nachgewiesen ist, haben meiner Meinung nach nichts in Lebensmitteln verloren - und das runter bis zur technischen Nachweisgrenze.

Und die Unterscheidung zwischen Futter- und Lebensmittel ist meines Erachtens sehr sinnvoll. Beim Futtermittel gibt es in der Nahrungskette noch einen Organismus, der schädliche Stoffe heraus filtern kann. Beim Lebensmittel würde ich das Zeug selbst schlucken und mich damit belasten.

Gruß Widi

Wanderfalke
FDP - eine echte Wachstums-Partei

"Wachstum und Wohlstand erreichen wir nur, wenn wir modernen Technologien aufgeschlossen gegenüberstehen. Das betrifft auch die Gentechnik", so Philipp Rösler.

Die Lebensmittelwirtschaft ist schon ganz ungehalten. Wenn die Bestimmungen für Futtermittel - dank EU - schon gelockert sind, ist der nächste logische Schritt, nun endlich gentechnisch veränderte Lebensmittel direkt auf den Markt zu bringen. Schließlich geht es hier um den Umsatz der Branche und da ist die ewige Nörgelei um die Information der Verbraucher einfach fehl am Platz.

Gerade die FDP weiß, wie elementar wichtig Wachstum ist. Stellt doch das prozentuale Wachstum an Wählerstimmen über die 5% Hürde die Partei bei jeder Wahl erneut vor diese Herausforderung. In der Folge dürfte die FDP dann auch das klonen von Mensch und Tier (Schaf Dolly) billigen.

Viele hatten sich schon bei der NRW-Wahl gefragt, ob da wegen des Rücktritts wirklich der echte Lindner unterwegs ist oder jetzt das Duplikat ins Rennen geschickt wurde.

Gast
Oh je, Oberlehrer!

"Weniger Technologieverweigerung, mehr Fachwissen!"

Schauen Sie sich z.B. die ARTE-Doku "Monsanto - Mit Giften und Genen" an. Danach wissen Sie, worum es vielen Menschen wirklich geht (bestimmt nicht darum, dass einen das Gemüse plötzlich anguckt).

Gast
Es wäre interessant zu wissen, ...

... ob diejenigen, die sich von oben herab Entscheidungen darüber anmassen, was die Durchschnittsbevölkerung zu sich zu nehmen hat, den Genfraß auch selbst verzehren oder nicht doch ihre Bediensteten zum Biobauern schicken.

Für mich als Bezieher einer kleinen Invalidenrente steht die Entscheidung zwischen Biobauer und politischem Engagement. Ich sage ehrlich, dass ich mich für die Politik entschieden habe. Zum einen brauche ich sinnvolle Aufgaben. Andererseits glaube ich, dass die Machthaber es am liebsten sähen, wenn die Durchschnittsbevölkerung sich insofern dem Diktat sozialökonomischer Ungerechtigkeit unterwirft. Ich denke überhaupt nicht daran, denen diesen Gefallen zu tun, auch wenn ich dafür beim Discounter einkaufen muss. Ich möchte es nicht wissen, was ich schon alles gegessen habe. Diese sozialrassistische Erpressung wird noch schlimmer, wenn es der Europäischen Kommission gelingen sollte, ihre Pläne durchzusetzen. Deshalb sind gesetzlicher Mindestlohn und Mindestrente nötig