Bankenviertel in Frankfurt am Main

Ihre Meinung zu Finanztransaktionssteuer: CSU will eine schnelle Lösung

Wann soll eine Finanztransaktionssteuer kommen? Nicht mehr in dieser Legislaturperiode, meinte Finanzminister Schäuble gestern. Nicht nur die Opposition sieht das anders - auch die CSU macht nun Druck. Die Steuer solle "so schnell wie möglich" kommen, fordert Parteichef Seehofer. Nun rudert Schäuble zurück.

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35 Kommentare

Kommentare

beat126
Tja, Herr Schäuble...

...wenn eine europäische Finanzsteuer nicht von heute auf morgen umzusetzen ist, ist auch ein ESM nicht von heute auf morgen abzusegnen.

Zumal Sie die Steuer schon vor 2 Jahren versprochen haben.

Gast
Keine schnelle Lösung…

Dinge die "das Kapital" negativ betreffen, lassen sich "natürlich" nicht so schnell umsetzen! Dinge die die Bevölkerung negativ betreffen fast immer… Das ganze dürfte wieder mit dem entsprechenden Theaterdonner verhallen, ist es doch "Systemrelevant", gelle?

Chappi

Ich hoffe, die Opposition bleibt hart und setzt Schäuble die Pistole auf die Brust.

Investorix
Kaum wartet man zwei Jahre, schon geht es nicht so schnell ...

sondern dauert noch mindestens zwei Jahre, oder habe ich da etwas falsch verstanden? Eine Schande ist dieses Verzögern!

Zumal es nur um wenige Bruchteile von % geht, gerade genug, um den Banken das Hochfrequenztrading im 1/1000 s - Takt zu vermiesen, bei dem sie aus dem Realmarkt zulasten der echten Aktieninvestoren Geld herausschütteln ...

... das sie später, wenn sie sich verzockt haben, natürlich schon verfrühstückt haben, so dass der Steuerzahler einspringen muss (und das 2. Mal vera.... wird)!

>> Sofort einführen!

Investorix

Gast

Die CSU hat noch nicht kapiert, dass bisher schnell zusammengeschusterte Gesetze immer von Bundesgerichten gerügt oder sogar kassiert wurden.
Bei der CSU beginnt offenbar schon der Wahlkampf.
Bisher eignet sich das bekannt gewordenene Procedere einer Transaktionssteuer sowieso nur zur Beruhigung der Volksseele. Die eigentlichen Broker lachen doch nur darüber. Diese Steuer wird keine Finanztransaktion verhindern - zumal, wenn alle börsenorientierten Vorgänge betroffen sind, dies Auswirkung auf Firmenpolitiken und Staatsgeschäfte haben wird - oder werden dann wieder Schlupflöcher aufgemacht und man wundert sich dann, wenn diese auch genutzt werden.

AlterSimpel
Nicht "irgendeine" Steuer

Was will denn jetzt Herr Seehofer: eine Börsensteuer oder eine Finanztransaktionssteuer (am besten mit Residenzprinzip wie sie Schäuble angedacht hat)?

Da gibt es nämlich himmelweite Unterschiede: eine Börsensteuer gibt's in London auch, und zwar deshalb, weil sie kaum wehtut und die meisten Geschäfte inzwischen gar nicht mehr in den Börsen getätigt werden.

Will man die Bürger jetzt mit eine Larifari-Steuer ruhigstellen, indem man "möglichst schnell" einfach irgendwas beschließt, bevor es ausgiebig erklart werden kann oder bevor gar die Abgeordneten mitbekommen, was der Unterschied ist?

Mit Schäbles Residenzprinzip könnte zB auch die Transaktion eines Deutschen in New York besteuert werden. Voraussetzung ist allerdings, daß alle Geschäfte auch europäisch erfasst und gemeldet werden. Und genau dagegen sträuben sich die Finanzagenten am meisten: Transparenz über Art und Umfang ihrer Geschäfte.

Gerade weil die Erfassung aber noch fehlt, gibt es überhaupt keinen Grund zur Eile.

Gast
Alternativlos

Über-notwendige Finanzausgleiche (FTS) sind "nicht von heute auf morgen umzusetzen" laut CDU, die sofortige Rettung von Banken in Spanien, Griechenland, Irland, Italien hingegen "alternativlos". Mit so einer Regierung kann der Bürger nur verlieren, der sein Geld "nur" mit ehrlicher Arbeit seiner Hände verdienen kann, weil er leider nicht reich und "zocker-berechtigt" ist.

Dabei wird doch immer vom "Vertrauen der Märkte" geredet. Eine Finanztransaktionssteuer verbessert doch die Bonität der Schuldnerländer (die sie erheben) signifikant. Warum wird in diesem Zusammanhang nie von der Großfinanz geredet?

Vielleicht weil man an der Krise so gut verdient.

Gast
Auswirkung auf Marktstabilität

Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer hat weitreichende Folgen auf die Finanzmärkte als System, die zur Zeit sehr schwer absehbar sind. Durch eine Steuer im niedrigen Basispunkt-Bereich wird das Geschäftsmodell einer sehr großen Gruppe von Marktteilnehmern, den Algorithmic Traders, zu weiten Teilen zerstört. Dies kann durchaus positive Folgen haben - werden doch durch AT verursachte systemische Risiken dadurch reduziert - es kann sich aber sehr negativ auf die Marktefizienz (pricing von Informationen), auf die Liquidität der Märkte und auf transaktionskosten auswirken. Der genaue Effekt ist derzeit unklar, weil ökonometrische Studien in diesem Bereich sich durch den Mangel an verfügbaren Daten als fast unumsetzbar gestalten. Betrachtet man die jüngere Literatur zu dem Thema, wird man aber auf einen ziemlich breiten (wenngleich anfechtbaren) Konsens stoßen, dass AT die Kapitalmärkte in vielerlei Hinsicht verbessert und die Kosten für alle beteiligten massiv senkt.Just my 2 cents

Gast
Worte und Taten der CDU ...

... bringen in mir schon seit langem den Verdacht auf, dass diese Partei gar nicht so sehr auf der Seite der Bürger steht. Sie scheint schon gar keinen Hehl mehr daraus zu machen, dass sie ganz klar Finanzinteressen (die von wenigen Menschen) vertritt. Mit Finanzinteressen meine ich nicht nur die der Finanzindustrie, sondern auch der Bereiche, mit denen Geld von unten nach oben verschoben werden kann.

Für mich ist Herr Seehofer zumindest deutlich gradliniger als Mitglieder seiner Schwesterpartei. Er scheint mir etwas ausgewogener zu sein was die Interesseren der Geld-Einnehmer und der Geld-Hergeber betrifft.

NonServiam
auch bekannt als Umsatzsteuer

Kaum ein Bürger zweifelt die Rechtmäßigkeit einer Umsatzsteuer an, die jeder Gewerbetreibende in BRD an den Fiskus abgeben muss.

Diese Gewerbe schaffen allerdings echte Werte (durch Produktion und Dienstleistung) und tragen somit zum Gemeinwohl bei. Im Gegensatz dazu stehen die Finanzzocker, die arbeitsloses Einkommen haben, welches nicht einmal versteuert wird. Nebenbei trägt diese Form der Bereicherung in keiner Weise zum Gemeinwohl bei. Im Gegenteil! Denn es ist eine Bereicherung auf Kosten anderer, ohne daß diese davon einen Nutzen hätten.

Wenn man mal anfangen würde, anstelle des herrschaftssprachlichen Wortkonstrukts "Finanztransaktionssteuer" einfach nur "Umsatzsteuer für Banken" zu sagen, wüsste auch jeder, daß es eigentlich keiner Diskussion bedarf, OB sondern nur IN WELCHER HÖHE diese einzuführen ist.

Gast
Steuerlicher Unsinn zu Lasten der Kleinsparer

Steuern, die lediglich am Umsatz ansetzen, sind grundsätzlich steuersystematischer Unfug.

Eine Ausnahme mag da vielleicht noch die Mehrwertsteuer darstellen, da Sie ja nur einmalig anfällt.

Was hingegen reines 'Geld aus der Tasche ziehen' ist, sind solche Transaktionssteuern, an vorderster Front ist hier die Grunderwerbsteuer zu nennen. Wird ein Haus gebaut, fällt sie an, und verkauft der Bauherr beispielsweise wegen Umzug 5 Jahre später, fällt sie schon wieder an!

Bei der Finanztransaktionssteuer zahlt auch die/derjenige, der gar keinen Gewinn aus seinem Wertpapiergeschäft erzielt hat. Und es zahlen auch nicht - wie viele Uninformierte vielleicht meinen - nur die reichen Bonzen, sondern im wesentlichen der private Kleinanleger.

ladycat
Jawohl, Herr Seehofer,

dran bleiben und nicht locker lassen.
Nehmen Sie sich bitte auch die Schattenbanken, Hedgefonds, sowie den Derivatenhandel vor. Dann kann das Schlimmste verhindert werden.

Gast

Jeder der dafür ist hat das ganze noch nicht verstanden... es werden nicht die Zocker (wo auch immer euer Problem mit denen ist) zahlen sondern lediglich der kleine Privatanleger ist der Dumme. Es interessiert doch eine Bank nicht ob sie in Frankfurt handelt oder in London und falls England dann doch noch mitmacht gibts ja noch immer New York... die einzigen die nicht so leicht ausweichen können sind die kleinen privaten Anleger aber was solls ...

Gast
@s7eFan

Richtig erkannt, daher ist es ja so wichtig, dass wir eine übergreifende Lösung finden, zumindest EU-weit. Alles andere ergibt wenig Sinn und führt nicht zum Ziel.

Gast
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

Herr Seehofer ist also ein "Mann der Tat" und seit seinem Auftritt im heute-journal auch jemand der "Klartext" redet. Interessant, wie sich die CSU wieder positioniert - in den letzten Wochen sehr viel mehr als zuvor. Wäre ich Bayer, würde ich mir so einiges denken. Auf jeden Fall spannend, wie die Union sich eine faire und gerechte Finanzmarktbesteuerung vorstellt...

Gast
Koaliton mit FDP wichtiger!

Es mag ja sein, dass die CSU dazugelernt hat und für diese Steuer ist - auch im sogenannten Alleingang, den die CDU über ihren Finanzminister immer noch ablehnt. Aber allemal ist denen die Forsetzung der Koalition mit der FDP wichtiger.

Die Äußerungen für eine angeblich schnell geplante Lösung ist da nur ein Placebo.

Zwicke
Die Angst der Magier vor Enttarnung ihrer Tricks.

Meistens hilft theoretisches oder praktisches Basiswissen, um die Grundlagen einer Sache zu verstehen. Wer z.B. die Geschichte der Gebr.Fugger kennt (Fuggern = Geldverleih mit Zinseszinsgewinn) hat ein gutes Grundwissen, sich auch vom heutigen 'Fachchinesisch' der Finanzmarktakteure nicht beeindrucken zu lassen. Denn wie alle zwecks Machtausweitung in sich geschlossenen Zünfte pflegen diese eine Art babylonischer Sprachverwirrung als Verständnissperre für Außenstehende. Dabei ist das Geschäftsmodell damals wie heute höchst simpel: Geldverleih an Mächtige zu deren Machterhalt und im Gegenzug für Geldgeber alle Privilegien zur Gewinnabschöpfung.

Deshalb meine Zustimmung für @NonServiam :"Wenn man mal anfangen würde, anstelle des herrschaftssprachlichen Wortkonstrukts "Finanztransaktionssteuer" einfach nur "Umsatzsteuer für Banken" zu sagen, wüsste auch jeder, daß es eigentlich keiner Diskussion bedarf, OB sondern nur IN WELCHER HÖHE diese einzuführen ist."

Gast
Welches Problem wird denn mit so einer Steuer gelöst?

Man muss schon sehr naiv und einigermaßen politisch verbohrt sein um zu glauben man könne durch so eine Steuer irgendein Problem lösen.

Welches Problem soll das denn sein, dass einfach durch die Einführung einer neuen Steuer beseitigt oder zumindest nennenswert abgemildert wird?

Hochfrequenzhandel? Wieso denn das? Warum ist die Frequenz ein Problem?

Wenn man einen langsameren Handel haben möchte, dann würde man doch ein gesetzt machen, dass nur noch jede Minute, oder jede Stunde einen Handel zulassen würde.
Statt dessen verlegt man ein paar Computer ins Ausland.

Welcher Hochfrequenzhändler braucht denn einen Computer in Frankfurt am Main? Wie naiv ist das denn?

Und von wo aus der Computer seine Parameter erhält und von wem, kann doch keiner überprüfen. Das geht noch weniger, wie die totale Kontrolle der chinesischen und iranischen Blogger.

Zusätzliche Steuereinnahmen kann man ja richtig finden, aber Probleme an den Finanzmärkten durch eine Steuer lösen, wie dämlich ist das denn?

Gast
Man sollte doch mal bitte sehr ...

.
...Dr. rer. pol. Helmut Kohl (CDU) befragen.

Dieser hatte - ohne Volksabstimmung - die D-Mark aufge-
geben + dafür 2001/2002 die Einführung des Euros allein
beschlossen.

Seine Worte als "Wirtschaftswaiser" lauteten:

"Der Euro wird genauso stabil wie die D-Mark" !

Sprach's, und verschwand (weil er die grässlichen Folgen
weder ausbaden muß, noch dafür haftet) !
.
.
- Satire aus -

Zwicke
Randnotizen zur 'Griechischen Krankheit'.

Der Widerstand gegen die konsequente Besteuerung des Hochfrequenzhandels ist nur Ausdruck einer Denk- u-Handlungsweise gewisser Kreise, die auch ansonsten keine Skrupel kennt.

Dazu passt eine Meldung aus den heutigen 12-Uhr-Nachrichten, die ich leider bisher auf ts.de nicht finde, und zwar sinngemäß: Das LG-Stuttgart hat heute entschieden, daß VW für die Übernahme von Porsche NICHT 1,5 MRD Euro Steuern zahlen muß. Damit entgeht BaWü zwar der Großteil der Steuersumme, aber dem Deal steht nun nichts mehr im Wege. Vorausgegangen war eine monatelange Fleißarbeit der bundesweit besten Steuersparexperten zur Suche nach dem geeigneten Schlupfloch im System, das gefunden und nun genutzt wurde.

Einer der Hauptakteure (Ferd.Piech) ist nicht nur maßgeblicher Porsche-Anteilseigner, sondern auch VW-Aufsichtsrat. Außerdem ist Piech (von 'Forbes' geschätzt) Milliardär.

Ist dieser steuerfreie VW-Porsche-Deal die deutsche Variante der 'Griechischen Krankheit'?

Shantuma
@Voltaire_deux

Yeah die D-Mark, die heute wohl so dermaßen stark wäre das unsere Exportwirtschaft sich richtig freuen dürfte.
Naja man kann es ja kompensieren in dem wir Leiharbeit weiter ausbauen und die Reallöhne hätten weiter senken können.
Btw 40% unseres Exports geht in die Euro-Zone und ist somit nicht von Auf- und Abwertungen betroffen.

Desweiteren hat eine D-Mark keinerlei Chance auf dem Kapitalmarkt, welcher dann vom US-Dollar, Yuan und Rupie dominiert wird.
Denn keiner brauch eine Währung, wo nur 80 Mio Menschen hinter stehen.

Bei der Euro-Einführungen wurden Fehler gemacht, das gebe ich gerne zu. Aber der Euro hat, wenn man die Fehler beseitigt, eine rosigere Zukunft als die D-Mark.
Wer natürlich nun bei den Fehlern an Griechenland etc denkt ... der darf sich gerne weiter auf Pöbel-Niveau aufhalten.

Zwicke
Re: 15:52 — rex3

Wer sich intellektuell ins labyrinthische Mahlwerk der Finanzmarkmagier hineinziehen lässt, wird nach dem Drill als 'einspurig erleuchteter Propagandist' wieder ausgespuckt.

Wer sagt denn, daß dieses jetzige System so bleiben muß? Die Systemgewinner und ihre Speichellecker propagieren das. Eine eindeutige Minderheit in Deutschland, ja sogar weltweit.

Wer sagt denn, daß Hochfrequenzhandel unnötig ist und daß man das gesamte Finanzsystem sozialisieren sollte? Die Systemverlierer und an deren Seite hochkarätige Volkswirtschaftler fordern dies. Eine eindeutige Mehrheit in Deutschland, ja sogar weltweit.

Umdenken ist immer schwer. Zumal, wenn man der Droge des schnellen Profits verfallen ist. Aber Heilung ist möglich, sofern man sein Gehirn wieder selbständig benutzt, und die Zeichen erkennt, die auf Veränderung stehen!

Gast
Die Finanzelite rührt schon mal die PR-Trommel.

Das die Hochfinanz die PR-Trommel rührt und dem kleinen Mann Angst einjagen soll, dass diese Steuer sie enteignen würde zeigt, dass die Steuer ins Schwarze trifft!
Bei der Bankenkrise hat es die Hochfinanz erreicht, mit einem PR Coup daraus eine Staatschuldenkrise zu machen.
Schade ist immer wieder, dass die Medien willfährig ihre Handlanger sind!

http://www.nachdenkseiten.de/?p=13478

Gast
@ Zwicke

Der Trick bei VW und Porsche besteht meines Wissens darin, dass VW nicht nur 4,5 Mrd Euro für die Porsche AG zahlt, sondern auch noch EINE Stammaktie drauflegt. Dadurch zählt das ganze Geschäft nicht mehr als Verkauf (bzw, Kauf), sondern als Umstrukturierung. Und diese ist scheinbar steuerbefreit.

konfuzius100

1. Hier wird nicht der Hochfrequenzhandel besteuert, sondern jeglicher Handel, also auch jede Transaktion des Fondmanager ihres Riesterfonds. Zahlen werden also nicht nur Bonzen und Banken, sondern auch Sie, und zwar nicht nur wenn Sie Fondanteile kaufen oder verkaufen.
2. Eine Mindeststeuer trifft überproportional Transaktionen mit kleinem Volumen, also wiederum den Kleinsparer wie Sie und mich.
3. Warum eigentlich nur den Börsenhandel besteuern? Warum nicht jede Transaktion, schliesslich werden findige Finanzhaie Steuerumgehungsmethoden finden, der Kleinanleger jedoch nicht. Das Problem ist, daß von ihren 2000 Euro Gehalt nur noch 1998 Euro ankämen usw.
4. Ist Ihnen allen klar, daß professionelle Anleger die Transaktionssteuer von Ihrer Ertragssteuer absetzen können, Sie aber nicht?
5. Warum fordern Gabriel und Trittin eigentlich nicht, die Finanztransaktionssteuer auf den Spaperfreibetrag anzurechnen und den dann deutlich zu erhöhen? Dies würde den Kleinanleger Schonen.

Gast
Konto und Depot in GB und keine Steuer fällt an.

Ich als Kleinanleger brauche doch heute keine Sonderregelung die mich vor Transaktionssteuern schont.

Ich muss doch mein Konto und mein Depot nicht bei einer deutschen oder französischen Bank haben.

Das kann ich doch alles über eine Bank in GB abwickeln. Das kostet nichts extra. Jedes Konto hat heute eine internationale Kontonummer und alle Überweisungen kosten innerhalb der EU das gleiche.

Warum also ein Konto bei einer deutschen Bank, wenn ohnehin alles über Onlinebanking läuft?

Dem Orderauftrag ist es doch egal ob die Glasfaser bis Frankfurt oder bis London geht.

Und der Deutsche Fiskus hat auch keine Möglichkeit festzustellen was ich in London auf meinem Konto mache, genau so wie wenn ich in GB gemeldet wäre.

Wir sind doch alle EU-Bürger mit Freizügigkeit, oder wird die dann abgeschafft?

Das Ganze ist doch nur noch eine Nummer für die Oma mit ihrer Order direkt bei der Sparkassenfiliale.

Wenn es mir als Kleinanleger egal sein kann, wie egal ist das denn dann den Profis.

Gast
@Zwicke

Die Argumentation mit Mehrheit/ Minderheit und gewissen kreisen ist immer problematisch. Es klingt immer toll zu sagen, wir sind die 99%. Wie viel daran dran ist sieht man bei Stuttgart 21.

Ein Argument ist entweder war oder falsch, egal ob man jetzt Finanz- oder H4lobby ist.

Wer braucht Hochfrequenzhandel? wahrscheinlich nicht viele, also niemand.
Wem schadet dieser? Im Grunde auch nicht vielen, also keinem.
Will man diesen nicht, macht man Beschränkungen dafür (s.o. von anderen). Steuern haben damit nichts zu tun.

Ich bin mittlerweile ein Befürworter der Transaktionssteuer, weil es eine Besteuerung des Finanzsystems braucht. Die Steuer ist eher eine symbolische Sache, aber ich denk wir können es uns erlauben.
Nachteil an der Sache: Ein Teil wird abwandern, und die sparer (kleinen Leute) wird es definitiv treffen. Daher sollte man sich überlegen, ob es bessere Möglichkeiten zur Besteuerung des Finanzsystems gibt.

Gast
Die Generalprobe hat Schweden schon hinter sich.

Wikipedia:
"Ein Fiasko war die Einführung der Börsenumsatzsteuer in Schweden 1985. Anstelle der geschätzten Einnahmen von umgerechnet jährlich 165 Mio. Euro wurden nicht mehr als 9 Mio. Euro erlöst. Grund dafür war der Zusammenbruch der Handelsumsätze um 85% bei festverzinslichen Wertpapieren und des Terminhandel mit Futures und Optionen auf nahezu Null. Im Jahr 1992 wurde die Steuer abgeschafft."

Sie wird kommen und sie wird auch wieder verschwinden.

Wenn es damals in Schweden, in den 1980er, schon so einfach war diese Steuer zu umschiffen, dann wird das heute, durch die Vernetzung, noch viel einfacher sein.

Ich hoffe mal das Hollande in Frankreich sie vor uns einführt und damit direkt die zu erwartende Bauchlandung hinlegt, dann können wir uns das überflüssige hin und her mit Einführen und wenige Jahre später wieder Abschaffen einfach sparen

An den Spekulationen wird diese Steuer ohnehin nichts ändern. Gerade die Spekulation auf Rohstoffe und Lebensmittel findet nicht hier statt

Gast
@NonServiam - Umsatzsteuer

Man stelle sich wir hätten eine Umsatzsteuer auf unser Geld. Ich meine damit keine Steuer auf Produkte (Mehrwert, etc.) sondern eine Umsatzsteuer auf Geld.
Jedes mal wenn ein Geldschein seinen Besitzer wechselt, bekommt der Staat 0.1% z.B. (nicht praktikabel, aber theoretisch).
Schenkt die Oma ihrem Enkel 100 €, dann gehen davon 10 cent an den Staat. Dieser tauscht 99,9€ bei der Bank in kleinere Scheine. Pro Schein gehen wieder 0,1% an den Staat usw.

@NonServiam
Ich denke, dass so eine Umsatzsteuer in der Bevölkerung nicht akzeptiert wird.
Vergleiche zwischen "Realwirtschaft" und Finanzprodukten sind schwierig. Für den weiterverkauf eines Produktes zahlt man (meines Wissens nach) auch keine Mehrwertsteuer oder Umsatzsteuer.

bananas
@{Kommissar, s7eFan}

Ok, ok, die Transaktionssteuer würde auch Kleinspaarer treffen, aber da sie weit unter der Einprozent-Marke liegen würde, dürfte ich mir vorstellen, das wir die Kosten für Tempotaschentücher noch stemmen können.

bananas
@rex3

"Man muss schon sehr naiv und einigermaßen politisch verbohrt sein um zu glauben man könne durch so eine Steuer irgendein Problem lösen."

Richtig, folglich fordere ich auch die Abschaffung der Tabaksteuer!

(hey, das war jetzt aber nur Spaß!)

Gast
Man kann in einem Rechtssaat nicht einfach "Unnötiges" verbieten

@Zwicke

"Wer sagt denn, daß dieses jetzige System so bleiben muß?"

Mag ja sein, man kann sicher einige Dinge im "System" ändern. Dass sich aber der Planet einfach mal so anders herum dreht nur weil eine naive Mehrheit das ganz "System" gerne umdrehen und das basisdemokratisch so beschließen will, wird nicht passieren.

"Wer sagt denn, daß Hochfrequenzhandel unnötig ist und daß man das gesamte Finanzsystem sozialisieren sollte? Die Systemverlierer und an deren Seite hochkarätige Volkswirtschaftler fordern dies. Eine eindeutige Mehrheit in Deutschland, ja sogar weltweit."

Selbst wenn eine Mehrheit den Hochfrequenzhandel für unnötig hält, kann man den deshalb in einem Rechtsstaat nicht einfach verbieten, solange man keinen Beleg dafür liefert, dass er auch schädlich ist.
Abends vor der Glotze hängen und Bier trinken ist mindestens so unnötig wenn nicht gar schädlich, verbieten kann das aber nur ein Willkürregime.

Gast
@ Kommissar

Ist das wirklich ihre ureigenste Überzeugung oder haben Sie das zufällig bei den von der FDP gehört?

Haben Sie eine Vorstellung davon, wie gering der Anteil der sogenannten Kleinsparer an den täglichen Finanztransaktionen ist? Gut 50% des täglichen Börsenvolumens geht auf die Algotrader zurück, dann kommen die institutionellen Anleger, die reichen Privatleute und am Ende bleiben noch ein paar Klein- und Kleinstanleger übrig. Bedenkt man zusätzlich, dass der Börsenhandel den deutlich geringeren Teil der gesamten Finanztransaktionen ausmacht und der außerbörsliche Handel fast komplett in der Hand von den Großen der Finanzbranche ist, stellt sich nicht wirklich die Frage, wer durch eine Finanztransaktionssteuer betroffen ist und wer nicht.

Gast
@ tc

"Durch eine Steuer im niedrigen Basispunkt-Bereich wird das Geschäftsmodell einer sehr großen Gruppe von Marktteilnehmern, den Algorithmic Traders, zu weiten Teilen zerstört"

Wo war nochmal der tiefere Sinn dieses Geschäftsmodells?

"Dies kann durchaus positive Folgen haben - werden doch durch AT verursachte systemische Risiken dadurch reduziert - es kann sich aber sehr negativ auf die Marktefizienz (pricing von Informationen), auf die Liquidität der Märkte und auf transaktionskosten auswirken."

Gab es denn vorher gravierende Probleme mit der Liquidität der Märkte? Habe ich persönlich noch nie gelesen.

"Der genaue Effekt ist derzeit unklar, weil ökonometrische Studien in diesem Bereich sich durch den Mangel an verfügbaren Daten als fast unumsetzbar gestalten"

Eingeführt hat man dieses Geschäftsmodell aber auch ohne entsprechende Studien über die Risiken und Konsequenzen für die Märkte.

Fazit: Brauchen wir das wirklich?

Gast
Mit steuern nimmt man Geld ein und löst nicht konkrete Probleme

@bananas

"Richtig, folglich fordere ich auch die Abschaffung der Tabaksteuer!"

Niemand behauptet, dass man das Problem mit den vielen Krebstoten durch die Tabaksteuer lösen kann. Es wird noch nicht mal ernsthaft behauptet, dass durch die Tabaksteuer die Volksgesundheit steigt.

Man kann einfach Geld einnehmen, wie mit jeder Steuer und damit Sinnvolles oder auch weniger Sinnvolles tun.

Zu behaupten man könne mit eine Finanztransaktionssteuer Probleme lösen ist Weltfremd bis zum geht nicht mehr. Wenn der Staat mehr steuern einnehmen möchte, bitteschön, von mir aus, aber so einen Unsinn sollte man dem einfachen Volk nicht immer vor machen, wie man hier sieht glauben es irgendwann tatsächlich einige.

Vor allem ist das wenig Sinnvoll wenn sie jeder, nicht nur die Profis, sondern auch jeder kleine Privatsparer so einfach umgehen kann.