Ein Abstimmungslokal im Norden Dublins.

Ihre Meinung zu Irland: Deutliche Mehrheit stimmt für EU-Fiskalpakt

Mit 60 Prozent haben die Iren für den EU-Fiskalpakt gestimmt - deutlich mehr als die Umfragen erwarten ließen. Die Befürworter reagierten erleichtert, die Gegner gestanden die Niederlage zähneknirschend ein. Klar ist aber auch: Die Iren haben für das geringere Übel gestimmt.

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9 Kommentare

Kommentare

jautaealis
Iren stimmen für das Wohl!

Für unser aller Wohl und ihres – und keineswegs für ein wie auch immer großes oder geringes Übel... Hier irrt die Überschrift zum Glück in Gänze.......

ruhrbeobachter
Die Iren sind ja auch vernünfiger

Dass die Iren zustimmen, verwundert kaum. Die große Mehrheit im Land weiß darum, dass dieser Weg richtig ist. Ihr Land ist zum großen Teil unverschuldet in dieser Krise und alle arbeiten daran wieder herauszukommen.

Das ist der entscheidende Gegensatz zu den Südländern und besonders GR. Dort sind die Probleme größtenteils bis fast komplett hausgemacht und die Menschen wollen weder etwas dafür tun, dass sich etwas ändert, noch sich mit einem anderen Standard abfinden. Ist ja viel bequemer auf die Deutschen zu schimpfen, anstatt selber zu arbeiten.

Deswegen überrascht das irische Votum nicht, ist aber deswegen auch leider kaum entscheidend für die Zukunft dieses wichtigen Paktes

Eu62
@ruhrbeobachter

.. bin fast vollkommen Ihrer Meinung. Nur es ist doch wichtig für diesen Pakt - denn es nimmt denen den Wind aus den Segeln, die behaupten es wäre gegen den Willen der Völker...

Ich war im April in Dublin und war - angenehm - überrascht, dass deutsche Fahnen - anders als in Griechenland - nicht zum Verbrennen, sondern zum dekorieren genutzt werden. Auf meinem Spaziergang durch Dublin habe ich mit Sicherheit mehr Schwarz-Rot-Gold friedlich im Wind flattern sehen als hier in Karlsruhe, Germany. Insofern überrascht mich das Ergebnis nicht wirklich...

Gast
Beweise ?

"Klar ist aber auch: Die Iren haben schlichtweg für das geringere Übel gestimmt."

Da möchte ich gerne einmal belege für die Klarheit sehen. Es gibt durchaus Ökonomen die auch Chancen aus einem Euro(€) austritt sehen. Was nutzt der Euro dem Land sollte man sich fragen? Gut es ist eine "Stabile" "Gemeinschaftliche" Währung aber mehr auch nicht. Eine eigene Währung würde diesen Ländern doch einen AUsweg bieten! Sie könnten durch Inflation ihr Preisniveau auf dem Weltmarkt senken und dass zu Ungunsten der Deutschen. Denn mir scheint es so, dass am Euro nur von den "Reichen Nationen" der EU festgehalten wird um möglichst die Konkurrenz klein zu halten. Solange Spanien,Griechenland keine Anreize durch ein geringes Lohniveau bieten etc, werden sie keinen Zuwachsbekommen. Und der Zuwachs an Wirtschaft wenn er denn einmal kommen wird, wird Deutschland Arbeitsplätze kosten.

Eu62
@jugendmauer

"Was nutzt der Euro dem Land sollte man sich fragen? Gut es ist eine "Stabile" "Gemeinschaftliche" Währung aber mehr auch nicht. Eine eigene Währung würde diesen Ländern doch einen AUsweg bieten! Sie könnten durch Inflation ihr Preisniveau auf dem Weltmarkt senken und dass zu Ungunsten der Deutschen"

Gerade in Irland gibt es sehr viele internationale Unternehmen, die nur deshalb nach Irland gegangen sind weil es SOWOHL sehr niedrige Steuersätze hat als AUCH kein Wechselkursrisiko in Bezug auf die anderen Euroländer.

Ob die Iren aufgrund einer eigenen Währung mittels Inflation ihr Preisniveau zu Ungunsten der Deutschen senken oder wir über den Rettungsschirm und andere Transferleistungen das gleiche Geld Richtung Irland schicken (und - ja - ich unterstütze das), das bleibt sich doch - wie Sam Hawkins sagte - gleich, hihihi.

Gast
Kleineres Übel?

Den Fiskalpakt als kleineres Übel zu bezeichnen ist grotesk.

Ob die Iren wirklich wussten, welchem anti-demokratischem Vertragskonstrukt sie da ihre Zustimmung gaben?
Sollten sie so in die Schuldenfalle geraten, wie die Griechen und schon bald andere Staaten der "Südschiene", dann werden ihnen möglicherweise die Augen aufgehen. "Gespart" wird nämlich an sozialer Demokratie. Nach dem Fiskalpakt "spart" man sich in der EU generell die Demokratie, denn die nationalen Parlamente werden entmachtet zugunsten des EU-Großstaates.

Hinter dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger bauen die nationalen Eliten, oder die, die sich dafür halten, eine zentral gesteuerte Scheindemokratie auf. Der Fiskalpakt ist ein weiteres Mittel auf dem abschüssigen Weg.

Gast
Plötzlich

sind die jenigen die groß behaupteten die EU und der Euro wäre gegen den Willen der Völker, ganz kleinlaut.

claireannelage
Das Volk ist machtlos

Dass die Wirtschaft sich freut ist naheliegend, schliesslich sind es die Wohlhabenden die in erster Linie profitieren, aber wie sollte es auch anders sein ? Wer zahlt bestimmt nunmal was gespielt wird, ganz besonders in einem geeinten Europa, indem zwar die Firmen noch leichter Lobbyismus betreiben können, denn die einzelnen Bevölkerungen haben viel unterschiedlichere Interessen, aber keine Lobby die sie zusammenhält und sie nach aussen hin vertritt - als Beispiel sei hier die Vorratsdatenspeicherung genannt, obwohl die Mehrheit der Deutschen dagegen ist sind die Chancen sie zu kippen ungünstig, da es beschlossene Sache ist, bis dahin haben es die meisten nochnichtmal mitbekommen.

Und auch die Medien tragen ihren Teil dazu bei - ob es tatsächlich das kleinere Übel ist wird sich noch zeigen, aber solange diese Linie von den Medien hauptsächlich vertreten wird glauben die Menschen auch dran, egal wie realistisch es ist.

Gast
@profuture

"Den Fiskalpakt als kleineres Übel zu bezeichnen ist grotesk."

Sie haben völlig recht. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt dass die Nach-Uns-Die-Sintflut-Strategie des grenzenlosen Verschuldens durchaus stabil und nachhaltig sein kann.

Wer behauptet das man nur soviel ausgeben sollte wie man einnimmt ist eben kein Visionär sondern nur eine engstirnige kleine Krämerseele.

Weg mit dem Fiskalpakt, her mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen und dann HochdieTassen!