Abstimmung über Fiskalpakts in Irland

Ihre Meinung zu Irisches Fiskalpakt-Referendum: Stille Stunden im Wahllokal

In Irland läuft seit dem Morgen die Abstimmung über den EU-Fiskalpakt. Das Ergebnis wird zwar in der EU mit Spannung erwartet - doch die Iren interessieren sich offenbar deutlich weniger für das Referendum. Und so fällt der Andrang in den Wahllokalen sehr übersichtlich aus.

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9 Kommentare

Kommentare

Gast
Wirtschaft ist auf falschen Fundament

Das grundsätzliche Problem nicht nur des Finanz-Systems , sondern auch des Wirtschaftens liegt darin, dass es auf hahnebüchenen Prämissen aufgebaut ist. Es gleicht diese Haltung eiem mittelalterliches BIld von Selbstüberschätzung.

Die Prämissen sind wie folgt:
Dass in einer endlichen Welt von Ressourcen und menschlichen Fähigkeiten (zB begrenzte Arbeitskraft), es unendlichen Wachstum geben kann.

Wenn jeder Mensch in Saus und Braus leben würde, auch deshalb ja der ganze Wahnsinn, bräuchten wir bei dem Zustand, den wir jetzt schon ablesen könnten, zwanzig Planeten. Und müssten dennoch viel anders machen.

Saus und Braus, was ist das? Es ist diese Getriebenheit, mit der ganzen Hektik den eigentlichen und vom System übernommenen Lebensüberdruss zu übertünchen. Wer das Leben nicht gelernt hat, sollte es erst lernen, bevor er Welten schöpft.

Gast
Was soll man auch

abstimmen, wenn man das Endergebnis nicht wirklich beeinflussen kann?

Bikky-kun

Als Irland noch Firmen mit Steuerdumping aus Mitteleuropa weggelockte, freuten sich die Iren noch. Sie plusterten sich gar auf, als europäischer "Tigerstaat".

Nun, da dieses Geschäftsmodell gescheitert ist, wollen sie die Konsequenzen nicht tragen.

So geht das leider nicht... Egal, wie sich die Iren entscheiden, sie Zeche muss und wird bezahlt werden. Egal, ob in Euro, oder irischem Pfund.

Gast
Die können zumindest

noch abstimmen auch wenn das Ergebnis wohl bei der Verschuldung schon fest steht. Wenn es nicht "Merkellike" ist dann wird es wie bei den vorherigen Referenden wiederholt bis es stimmt.

Gast
Die sog. EU-Demokratie

Die Iren sitzen am Essenstisch und lassen es sich schmecken (stimmen über den Fiskalpakt ab).

Die Deutschen und die Bürger der anderen wievielundzwanzig EU-Länder bekommen photographiertes Essen (ihre Regierungen haben für sie entschieden und wir dürfen zusehen).

So funktioniert derzeit die EU-Demokratie.

Jon Do
@kookie40

"Die können zumindest noch abstimmen auch wenn das Ergebnis wohl bei der Verschuldung schon fest steht. Wenn es nicht "Merkellike" ist dann wird es wie bei den vorherigen Referenden wiederholt bis es stimmt."

Glaube ich nicht. So wie bei den Griechen, muß auch in Irland Schluß sein mit dem Hineinschaufeln unserer Steuergelder, wenn diese Länder fleißig weiter Schulden machen wollen.

Jedes Land soll selbst entscheiden. Aber bitte nicht auf Milliarden aus Brüssel hoffen, wenn sie selbst nicht sparen wollen.

Gast
Die Iren eine Splittergruppe

Die EU hat 502,5 Millionen Bürger.
Irland hat 4,5 Millionen Bürger.
Das sind 0,89 % stimmen über den Fiskalpakt ab und 99,11 % stimmen nicht ab.

Wenn dies ein Ergebnis von Wahlen wäre (Wahlfrage: "Wollen Sie über so wichtige Dinge wie einen Fiskalpakt abstimmen?"), kämen die 0,89% noch nicht einmal ins Parlament (5% Hürde), geschweige denn in die Regierung.

Aber es ist ja nicht wichtig, ob die EU-Bürger über ihren eigenen Fiskalpakt abstimmen wollen.

Deswegen braucht man sie auch nicht zu fragen. (Es sei denn, sie sind eine extreme Minderheit wie die Iren).

Wanderfalke
Hat doch alles keinen Sinn...

...hier 'ne Volksabstimmung, dort 'ne Neuwahl und dazwischen immer dieser Pöbel mit seinen Demos gegen Hardcore-Sparen.

Leute, "Scheitert der Euro dann scheitert Europa" - schon vergessen..., diese mahnenden Worte, dieses Menetekel unserer Kanzlerin?

Egal, wie wir da hineingeraten sind: Jetzt verlangt dieser gesamteuropäische Auftrag höchste PRIORITÄT und dazu bedarf es einer absoluten KONTINUITÄT.

Was heißt das?

Wir können und dürfen uns momentan Demokratie einfach nicht mehr erlauben. Griechenland zum Beispiel. Kaum waren "die Märkte" etwas beruhigt und Hoffnung keimte auf - da wählen die einfach! Und dann ausgerechnet noch die Falschen! Brüssel war schockiert! Sowas hatte dort niemand auf der Rechnung.

Deshalb: Demos verbieten, Sozis in den Knast und Wahlen solange aussetzen, bis der Euro gerettet ist.

Nur so ist gewährleistet, dass die Profis der EZB, der EU und die nationalen "Kompetenz-Teams" gemeinsam mit den Investment-Zockern die Pleite ungestört abwenden können...

Gast
wer gab die EU in Auftrag?

@Wanderfalke: Genauso ist die Eurokrise entstanden: die Demokratie wurde ausgesetzt, die EU und der Euro eingeführt, ohne die Bürger zu befragen.

Die KONTINUITÄT der Demokratie-AUSSETZUNG besteht also mindestens seit der Unterzeichnung des Maastrichter Vertrags 1992, auch da wurden wir Bürger nicht gefragt, ob wir die EU wollen.

Daher stellt sich zuallererst die dringendste aller dringenden Fragen: von wem stammt eigentlich der "gesamteuropäische Auftrag"?. Von den Völkern der sogenannten EU offensichtlich nicht.