Ihre Meinung zu Interview: Fall Schlecker ist problematischer als Karstadt
Wer Schlecker retten will, muss die Drogeriekette sanieren. Der Investor Berggruen hat zwar aufgrund seiner Karstadt-Übernahme Erfahrung mit solchen Projekten. Der Fall Schlecker sei jedoch problematischer als Karstadt, meint Handelsexperte Thomas Roeb im tagesschau.de-Interview.
"Berggruen hat mit Karstadt schon Erfahrung mit Sanierungsobjekten im deutschen Einzelhandel gesammelt. Möglicherweise möchte er diese Erfahrung nun auf einen neuen Fall übertragen."
Geschliffene Rhetorik, muss man ihm lassen.
Allerdings hätte die Journalistin ruhig auch ein paar kritische Fragen stellen können, etwa, warum Karstadt oder Schlecker für Investoren überhaupt interessant sind, oder was der Einstieg für die Angestellten bedeuten kann.
Denn ungefragt sollte man das Wirtschaftsmantra nicht übernehmen: "jeder Investor ist ein guter Investor" und "jeder Arbeitsplatz ist ein guter Arbeitsplatz".
Schließlich bedeutet das im Regelfall: Ausnutzung jeder nur möglichen "Steueroptimierungsstrategie" bei gleichzeitiger Minimierung der Lohnkosten.
Und dann sind wir ganz schnell bei der Frage, warum Staaten selbst in guten Zeiten so wenig Steuern einnehmen (um Schulden zurückzuzahlen etwa) oder warum unsere Sozialsysteme immer mehr Staatszuschüsse brauchen, um zu funktionieren.