Teilnehmer eines Warnstreiks

Ihre Meinung zu Südwest-Metaller bekommen 4,3 Prozent mehr Geld

Unbefristete Streiks sind offenbar abgewendet: Im Pilotbezirk Baden-Württemberg erzielten IG Metall und Arbeitgeberverband Südwestmetall eine Einigung. Die Beschäftigten erhalten ab Mai 4,3 Prozent mehr Geld für 13 Monate. Gewerkschaft und Arbeitgeber empfehlen, den Abschluss bundesweit zu übernehmen.

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24 Kommentare

Kommentare

turbodiesel

Warum nicht 5,8 % mehr Lohn wie unsere Regierung nach der jüngsten Selbstgenehmigung ?

Gast

Ganz ironiefrei: dafür liebe ich mein Land.

In Deutschland geht mehr Arbeitszeit durch Festreden verloren als durch Streiks.

Und vielleicht ist es auch kein Zufall, dass wir international genau in den Branchen am besten sind, in denen wir, tja, “vernünftige“ Gewerkschaften haben. Neben Metall+Elektro würde ich auch Chemie dazu zählen

meinungsquirl
Geltungszeiträume beachten

Auch wenn 4,3% erst mal weniger klingen als so manche andere Abschlüsse der letzten Wochen, sollte man immer beachten, in welchem Zeitraum sich das Ganze abspielt.

4,3% und neue Verhandlungen 2013 ist eben etwas anderes, als wenn 6,5% über 3 Jahre verteilt abgeschlossen werden. Auch wenn die 6,5% auf den ersten Blick besser klingen, sind das die Arbeitnehmer, die tatsächlich weniger raus geholt haben.

Gast
Na Prima

warum nicht gleich eine Einigung für die 3%, dann hätte man sich den ganzen Trubel ersparen können, lächerlich.
Wieviele V-Männer vom Arbeitgeberverband stecken in der Gewerkschaft und umgekehrt?

Ich trete auch aus....pfuiteufel!!!!

Gast
Leiharbeit unangetastet?

Equal Pay für die Leiharbeit. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Jetzt ist es hier in Deutschland immer noch so, dass der Leiharbeiter, obwohl er wesentlich flexibler ist ( so ein Leiharbeiter soll ja angeblich gebraucht werden um Auftragsspitzen abzufedern ) weniger bekommt, als die Stammbelegschaft.
Obwohl, - in Deutschland ist diese Flexibilität den Arbeitnehmern aufgezwungen, kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass 1 Million Leiharbeiter sagen, ich würde gern in der Leiharbeit arbeiten.
Die Probezeit war früher 3 Monate, sobald man einen Vertrag bekommen hat. Die Firmen dürfen jetzt nach 18 Monaten drüber nachdenken, ob sie ihn einstellen. Ein schlechter Witz.

pauline_8
Lohnerhöhungen

Wenn man die Lohnentwicklung der letzten 50 Jahre betrachtet, hat ein Metallfacharbeiter nach seiner Gesellenprüfung, jedes Jahr und das über 50 Jahre einen Zuschlag von knapp 8% erreicht.

Bis in die neunziger Jahre waren es über 8%.

Schade, daß die Gewerkschaft zu feige ist, diesen Erfolg herauszustellen.

Im gleichen Zeitraum haben sich nur die Steuern für ein durchschnittliches Einkommen verdoppelt. Damit ist der Prozentsatz der Steuern gemeint, nicht der Betrag.

Wer profitiert also von den Abschlüssen: der Staat!
Ist es da ein Wunder wenn der Finanzminister einen hohen Abschluß empfielt? Er ist der Gewinner der Lohnrunde. Trotzdem hat er ein Problem. Die Staatsausgaben steigen noch schneller weil unsere Politker das Geld mit vollen Händen ausgeben und noch Kredit aufnehmen, um Griechenland "zu helfen".

Der Arbeiter bekommt von den 4,x% nur einen Bruchteil und muß zwangsläufig höhere Preise hinnehmen.

pauline

b_m

Na toll, dann wird die Inflation mal wieder ein Stück weiter vorangetrieben. Wenn die Gewerkschafter ohne Mehrleistung so viel mehr bekommen, muß auch der Leitzins den bitte mal auf 4% angehoben, damit es wieder gerecht wird?

Im Grunde müsste man allen Menschen empfehlen, nicht vor 50 mit der Altersvorsorge zu beginnen. Wird ja ehe alles weginflationiert.

Und wie passt diese Einigung zu dem Gerangel um Opel?

Gast
Tarifabschluss

Erstmal herzlichen Glückwunsch an die Kolleginnen und Kollegen der Verhandlungskommission. Der Artikel hier ist zugegebener Maßen eher verwirrend und aus meiner Sicht schlecht gemacht. Auf den Seiten der IG Metall gibt es mehr Aufklärung. Die 4,3% Tabellenerhöhung sind mehr, als ich gedacht hätte, dass die IGM erreichen kann...auf dem Verhandlungswege. Problematisch finde ich, dass immer mehr Themen auf die Ebene der Betriebe verlagert wird. Nicht, weil die schlechte Arbeitnehmervertreter wären. sondern eher, weil die Betriebsräte eh schon kaum noch wissen, was sie zuerst machen sollen. Ich finde es gefährlich und auch ein bisschen zu bequem für die IGM, dass sie in Tarifverhandlungen immer mehr Themen, die sie eigentlich in Tarifverträgen regeln müsste, auf die Ebene der Betriebe verlagert. So gibt es doch im Betriebsverfassungsrecht...aus gutem Grund...den sogenannten Tarifvorbehalt. Deshalb dürfen in Deutschland Betriebsratsmitglieder in ihrer Funktion nicht zum Streik aufrufen. Die IGM muss aufpassen, dass sie "ihre" Betriebsräte nicht überfordert. Insbesondere die Betriebsräte in den kleinen und mittleren Betrieben, die personell und mareriell nicht so gut ausgestattet sind wie die in den großen Betrieben.

Gast
Tretet nicht aus der Gewerkschaft aus!

Nicht vergessen: Gerhard Schröder und seine rot- grüne Bundesregierung haben mit der Agenda 2010 nicht nur die Arbeit in Deutschland "flexibilisiert" sondern damit auch die Position der Gewerkschaften geschwächt! Durch die ungezügelte Möglichkeit der Leiharbeit können die Arbeitgeber jeder Art von Tarifvertrag ausweichen: Damit sind die Gewerkschaften erpressbar geworden. Und deshalb gibt es auch Tarifverträge mit Dumpinglöhnen ("lieber ein schlechter als gar kein Tarifvertrag!"). Wer unter diesen Umständen aus der Gewerkschaft austritt, schwächt die Gewerkschaften zusätzlich. Ist politisch vielleicht gewollt .....

Stimme des Volkes
Bravo

Ich bin stolz auf die IGM. Da habt ihr wirklich was geleistet! Jetzt könnt ihr entspannt in den wohlverdienten Urlaub gehen... *Ironie aus*

"Die Grenze der Belastbarkeit für die Betriebe sei erreicht"

Bei dem Satz musste ich doch mal herzhaft lachen ^^

Also liebe Arbeitnehmer; Montag können wir endlich wieder richtig reinhauen! Also Hirn aus und weiter...

Gast
Passt in die Landschaft

Wenn das Bundesweit zu erreichen ist passt es in die Landschaft. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt hinsichtlich der Übernahme der Auszubildenden und die unselige Leiharbeit. Hier den Fehler der rot/grünen Regierung, die seinerseit die Leiharbeit ausgeweitet hat wieder zu korregieren, dürfte auch noch ein Thema für die nächsten Jahre sein. Aktuell sind auch die Werkverträge die immer mehr um sich greifen.

Gast

Naja, immerhin besser als der Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst...

DerRudi
Tellerrand

Die Metaller können sich doch allgemein nicht beklagen.Wenn man mal die gesamte Lohnpolitik der letzten 15 Jahre anschaut,haben sie im Vergleich zur Baubranche sehr ordentlich zugelegt.

Leute,wenn ihr Jasager in der Gewerkschaft wollt,kommt zu uns auf den Bau.Lohnerhöhungen von 3,6% werden auf 3 Jahre verteilt.Die Wochenarbeitszeit wurde wieder auf 41 Stunden gehoben und der Stundenlohn damit entsprechend gekürzt.
Weihnachtsgeld? Es ist das Papier nicht wert,auf dem es geschrieben wurde.Zulagen,Überstundenprozente? Zahlt niemand mehr.
Die Kollegen aus Osteuropa oder England übernehmen gern deinen Job,wenn du dich beschweren willst.

Es gibt immer Themen,die weiterhin über Jahre behandelt werden müssen.Leiharbeit/Zeitarbeit ist ein ganz großes davon.Durch Steuern und Abgaben müsste ein Leiharbeiter/Zeitarbeiter mindestens 50% teuerer sein,als ein Festangestellter.Erst dann wird sich etwas ändern.

Gast
Schluck aus der Pulle?

Ich bin sehr enttäuscht von dem Abschluss.
Hier geht es schließlich auch um mehr als einen "vernünftigen" Abschluss. Um die Erhöhung der Kaufkraft Deutschlands.
Durch Lohnzurückhaltung und hohe Produktivitätssteigerungen der vergangenen 10 Jahre haben wir eine eklatante Schieflage in Europa erreicht was das Import-Export Niveau anbetrifft.

Wir exportieren immer mehr in unsere Nachbarländer
ABER: wir kaufen nichts zurück von denen, weil bei uns relativ die Kaufkraft fehlt.
Das verschärft die derzeitige Krise zusätzlich.

Selbst Schäuble hat für großzügige Lohnabschlüsse geworben.
Und wer, wenn nicht die Metallbranche könnte sich die leisten!?
Für mich ist die Höhe des Abschlusses ein Witz.

TimeTraveler
Als Tiger gesprungen...

... und als Bettvorleger gelandet.
Verdi hat letztens fast die kompletten Forderungen durchgekriegt.
Und was ist hier passiert?
Gefordert: 6,5%
Gekriegt: 4,3% - Da sind nicht einmal die Inflationsraten der letzten zwei Jahre drin. Und die Gewinne sprudeln weiter.
Gefordert: Unbefristete Übernahme der Azubis.
Gekriegt: Es wird "empfohlen" und doch "Entscheiden können also nach wie vor die Arbeitgeber." Das ist ein Witz!
Gefordert: Stärkeres Mitspracherecht bei den Leiharbeitskräften.
Gekriegt: "Nach 18 Monaten Einsatz im Betrieb sei eine unbefristete Übernahme von Leiharbeitern zu prüfen." Das ist genau so wie empfohlen. Außerdem gibt es bei uns im Betrieb bereits eine stärkere Regelung, da müssen die übernommen werden.

Alles in allem kann ich der IGM nur sagen:
"Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet." Das war wohl nichts! Ich als Mitglied bin enttäuscht.

AlterSimpel
"... sei eine Übernahme zu prüfen"

"Nach 18 Monaten Einsatz im Betrieb sei eine unbefristete Übernahme von Leiharbeitern zu prüfen."

Das mal an diejenigen, die dachten, es gehe um die Abfederung von Auftragsspitzen oder um die Integration in den 1. Arbeitsmarkt.

Prüfen? Nach welchen Kriterien denn?
Wenn es die gleichen Kriterien sind, die zur Einstellung des Leiharbeiters geführt haben, also Gewinnoptimierung und das Spiel mit personeller Verfügungsmasse, dann ist das Ergebnis doch wohl schon klar.

Das ist leider kein Ruhmesblatt für die Gewerkschaften. Die Schande für eine sogenannte "christlich-soziale" Regierung wiegt aber noch schwerer, denn schließlich setzt sie ganz massiv auf den wirtschaftlichen Erfolg dieser Branche.

Im Prinzip ist das eine Spaltung der Gesellschaft in Arbeitnehmer 1. und 2. Klasse, mittelt man die Einkommen ist es eine massive Lohnabsenkung, die man uns als Wohlstandbewahrung verkaufen will.
Eine Wohlstandsbewahrung, die sich allerdings nur für die obersten 10% auszahlt.

simpson77
Lachhaft

Der Abschluß ist ein Witz!!! Hatte 4,5 % für 12 Monate als Minimum erwartet.
Da muß ich meine IG Metall-Mitgliedschaft neu überdenken!

Gast
@DerRudi

Bei Tarifverhandlungen geht es nicht darum, sich mit den schlechtesten zu vergleichen und einen Näherungswert zu finden,
sondern einen zeitgemäßen,gerechten Ausgleich zwischen Leistung und Gewinn nach Abzug aller Kosten zu erreichen.

Wenn der Bau Probleme mit der Höhe seiner Abschlüsse hat, hilft es nichts, bei den Metallern ähnlich schlechte Verträge abzuschließen (außer den AG)!
Deine Aussage erinnert eher an eine Neiddebatte.
Die haben aber, so glaube ich, weder Bau noch Metaller nötig.

Niemand
@ AlterSimpel

Eine Wohlstandsbewahrung, die sich allerdings nur für die obersten 10% auszahlt.

Sie sind aber optimistisch! Das sind eher dir obersten 0,1%.

Gast

Die Macht der Gewerkschaften liegt auf der Straße !

Die Gewerkschaften sind der windelweiche Papiertiger, zu dem sie sich machen lassen.
Seit es die sozialen Bewegungen gibt, musste das Volk für sein Recht kämpfen. Die Möglichkeit dazu aufzurufen haben eben nur die Gewerkschaften. Von der neoliberalen "Hartz4"-SPD braucht der Arbeiter nichts zu erwarten.

Wie wäre es wenn die Gewerkschaftsbosse mal auf den Tisch hauen würden, wenn es um Arbeiterrechte geht ? Oder wenn der Arbeiter nur noch abgemolken wird, damit Spekulanten und Pleitestaaten gerettet werden, oder Gewinne maximiert.
Wie hieß es früher als die Gewerkschaftsbosse noch mutig und unabhängig waren:

- Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will ! -

Bernd1
@ turbodiesel - Äpfel und Birnen vergleichen?

Sie fragen:"
Warum nicht 5,8 % mehr Lohn wie unsere Regierung nach der jüngsten Selbstgenehmigung ?"

Vielleicht weil 4,3% sofort erheblich mehr sind als 5,8% in drei Stufen auf längere zeit verteilt?
Die IG Metall hatte bereits 2010 und 2011 ähnliche Steigerungen und verhandelt in 13 Monaten neu.
Die Bundesregierung erhöht nur alle paar Jahre!
Man solte schon genauer hinsehen was man miteinander vergleicht!

Bernd1
@ pauline_8 - Falsche Zahlen?

Sie schreiben:
"Wenn man die Lohnentwicklung der letzten 50 Jahre betrachtet, hat ein Metallfacharbeiter nach seiner Gesellenprüfung, jedes Jahr und das über 50 Jahre einen Zuschlag von knapp 8% erreicht."

Sorry, aber diese Zahlen sind nun wirklich falsch.
Ich bin seit 1964 bis zu meiner Rente nach IG Metall-Tarifen bezahlt worden und kann das einigermaßen beurteilen.

Es gab zwar im Wirtschatfsaufschwung stärkere Steigerungen als seit den 90er Jahren, und das in ALLEN Branchen. Aber nicht in der von Ihnen genannten Größenordnung!

Dazu kommt dass wir in den 70er Jahren mit Tarifabschlüssen von 5 bis 7% auch Inflationsraten bis zu 7% hatten.
Das wird dabei gerne mal vergessen.
Etwas mehr Realität wäre schon ganz gut.

Fakt ist dass die IG Metall, wie auch Chemie und viele andere Branchen, seit 2010 jetzt schon 3 Jahre nacheinander wieder deutliche Nettolohnzuwächse ausgehandelt haben.
Das hat es in den letzten 15 Jahren seltener gegeben.

Niemand
@Bernd1

Die Bundesregierung erhöht nur alle paar Jahre!

Ja, natürlich, genau. Und 2013 ist Wahl und nach der Wahl wird erst einmal wieder erhöht !

Den Herren Lobby-Vertretern (früher auch als Volksvertreter beschimpft) ist doch egal, wie es die Wähler wollen. Hauptsache, ihre Schäfchen sind im Trockenen und ihre Zukunft bei den Lobby-Unternehmen ist gesichert. Bis dahin müssen sie sich dann eben mit den kärglichen 10 bis 15 T€ steuerfrei pro Monat begnügen.

Bernd1
2% über Inflation - Guter Abschluss!

Dieser Abschluss liegt 2% über der Inflationsrate und ist deswegen gut und passt in die Landschaft!

Wenn man bedenkt dass wir in den "guten alten Zeiten" in den 70er Jahren Abschlüsse zwischen 5 und 7% hatten bei gleichzeitig auch Inflationsraten bis zu 7% .....
Es gab Zeiten da war es ein Erfolg wenn man bei mehr als 50% der ursprünglichen Forderung gelandet ist. Diesmal sind es ca. 65% und das ist gut!