Wolfgang Schäuble und die dänische Amtskollegin Margrethe Vestager beim Treffen der EU-Finanzminister in Kopenhagen.

Ihre Meinung zu Schäuble setzt bei Börsensteuer auf Salami-Taktik

Der deutsche Finanzminister legt beim Treffen mit seinen EU-Amtskollegen "ganz am Rande" einen Vorschlag auf den Tisch, wie man die Transaktionssteuer doch noch einführen könnte: Scheibchenweise. Schäuble hat auch schon Fürsprecher gefunden - ein Durchbruch scheint aber weit entfernt.

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11 Kommentare

Kommentare

Gast
wie wäre es......

.... mit einer börsenerholsteuer in höhe von 0,000000000000000001 promille?

das würde dann auch die wirtschaft nicht so belasten!

was für ein lächerliches blablabla!

Gast

Also zahlt der normale Privatanleger die neue Steuer.
Als Alibi wird es vielleicht eine Befreiung für ohnehin teuere Kleinstorders geben.

Die Mitverursacher der Krise, neben der Politik, lachen sich ins Fäustchen.

ladycat
Hauptsache, es bewegt sich überhaupt etwas.

Deshalb lieber eine abgespeckte Version, als gar keine.
Die Finanzgeschäfte müssen besteuert werden. Diese schon lägst überfällige Steuer wird immer wieder verschoben und ein neuer Anlauf gestartet. Spätestens dann, wenn Deutschland die ganzen Kredite und Bürgschaften nicht mehr stemmen kann, werden sich Bankster und Zocker beugen müssen.

AlterSimpel
Netter Versuch

"Das wäre nicht so teuer für die Wirtschaft und würde nicht so einen großen Effekt auf die Finanzmärkte haben"

Aber immerhin sind es Steuern, die man 1:1 auf die Kunden umlegen kann, womöglich noch mit einer kleinen Bearbeitungsgebühr obendrauf.
So zahlt am Ende nur der normale Bürger für die neue "Steuer", nämlich durch Abgaben auf Lebens- oder Pflegeversicherungen, Riesterrenten oder andere private Vorsorgemodelle.

Sind wir realistisch: eine substantielle Beteiligung des Finanzsektor an der Krise wird es nicht geben, denn dafür geben die Herren Banker den Politikern einfach nicht die Erlaubnis.
So sehen nun mal die Machtverhältnisse aus.

Wenn man, wie überall in der EU, an den Bürgern spart, damit die Märkte zufrieden sind und die Nervosität schwindet, kann man nicht gleichzeitig eine Steuer einführen, die genau diese Märkte belastet.

Der Gedanke war von vorne herein unlogisch und diente nur zur Beruhigung des Volks, um die Kürzungen ohne allzu großen Aufstand durchzudrücken.

ladycat
@ AlterSimpel

Eine Steuer, welche wieder nur die "Kleinen" betrifft, lehne ich natürlich auch ab und das wird es doch wohl nicht sein.
Ich bin der Meinung, dass gerade eine Finanztransaktionssteuer die Märkte beruhigen würde. Zum einen, weil es Geld in die Kasse spült und zum anderen weil die Spekulation eingedämmt wird.
Die Bankster behaupten logischerweise das Gegenteil.

Gast

Endlich der Anfang eines Anfangs!
Ich wünsche Herrn Schäuble (und uns), daß bald im Derivatehandel die Transaktionssteuer kommt. - Und die Spekulation bremst.

Gast
Politik der wohldosierten Placebos!

Die Politik versprach, dass man mit geeigneten Maßnahmen [Leerformel, Worthülse] die Verursacher der Krise belasten und eine „steuernde Funktion“ ausüben würde, um die Märkte „einzubremsen“.
Die Eurokanzlerin und ihr zu allem entschlossener Finanzminister erhoben die „Finanztransaktionssteuer“ zur conditio sine qua non ihrer Politik.

Merkels und Schäubles Spiegelfechtereien werden durch die klare Aussage des schwedischen Finanzministers dekuvriert:
„Das wäre nicht so teuer für die Wirtschaft und würde nicht so einen großen Effekt auf die Finanzmärkte haben.“

Gesucht wird also ein Placebo, der der (Finanz)Wirtschaft nichts kostet und nach Möglichkeit keinen Effekt entwickelt, aber den Bürgern als wirksame Medizin verkauft werden kann.

Wie immer man diesen Placebo nennen wird, er wird einzig die Funktion haben, den Bürgern etwas vorzugaukeln, ohne Wirkung zu entfalten......, dieses darf man wohl als massiven Betrug zu Lasten der Bürger werten!

Bernd1
Besser kleine Schritte als gar keine!!!!

Leider geht ohne die Briten die Transaktionssteuer als gesamt-EU-Lösung nicht.
Und wenn wegen die FDP dieses auch auf Euro-Staaten-Ebene nicht geht muss man eben etwas kleiner anfangen.

Bitte weiter so Herr Schäuble.
Lieber kleine Schritte als gar keine!!

Gast
Folgendes Zitat:

"Wir tragen im Moment im Grunde nur Ideen zusammen. Es ist extrem schwierig, eine Einstimmigkeit herzustellen. Deswegen sammeln wir Ideen über Inhalte und darüber, wie wir jetzt überhaupt vorgehen können."

Hier die Übersetzung für alle, die des "politischen" nicht so mächtig sind:

"Wir produzieren schon mal genug warme Luft für den Fall, dass der Winter wiederkommt"

ebenfalls möglich:

"Wir tun jetzt mal so, als ob wir tatsächlich vorhätten, den Spekulanten einen, wenn auch kleinen, Riegel vorzuschieben. Falls die Banken und Börsen laut aufschreien, werden wir natürlich sofort kuschen und die Ideen begraben"

Gast
Sehr naiv

Unser Wirtschaftssystem kann ohne Schulden nicht funktionieren. Jede Infrastrukturinvestition beruht darauf das ich investiere und in den nachfolgenden Jahren über Erträge diese Schulden abzahle. Welche Immobilie ist schon schuldenfrei? Wer würde Wohnungen vermieten, wenn er das Haus nicht beleihen könnte?
Weiterhin - die Vorstellung Banken würden in großen Umfang Transaktionssteuern zahlen ist ja lächerlich. Die EU schafft es ja nicht einmal eine nennenswerte CO2 Abgabe einzutreiben. Die Geschäfte machen die Amerikaner und die Briten. Man sollte einfach akzeptieren das die Europäer keine entscheidende wirtschaftliche Rolle mehr spielen und Alleingänge an den globalen Realitäten nichts ändern. Die zügellose Schuldenmacherei der Politiker ist das Problem. Wer leiht denn dem Club Med derzeit noch Geld? Südeuropäische Banken und damit indirekt die EZB.

Gast

Sicherlich müssen die Börsen tüchtig zur Ader gelassen werden, um endlich ihren höchst verderblichen Würgegriff über die Wirtschaft zu brechen; denn deren Schuld an den gegenwärtigen Wirren ist groß: Durch die anonyme und undurchsichtigen Eigentumsformen wie die Aktiengesellschaft kam in den Unternehmen jene verhängnisvolle Kurzsichtigkeit auf, durch die man die Gewinne den Unternehmen entzog und das laufende Geschäft mit Bankdarlehen bestritt; was nur solange gut ging wie die Banken immer fleißig Geld verliehen haben; da die Banken, über ihre eigene Verworrenheit, ins Verderben gestürzt sind, ziehen sie die übrige Wirtschaft mit sich in den Abgrund; allerdings gilt hier, wie bei allen schweren über lange Zeit gewachsenen Übeln, daß man dagegen nicht einfach Abhilfe schaffen kann; dennoch muß gehandelt werden, da sonst der Schaden noch größer und unheilbarer wird; viel hilft es hier die Ersparnisse fortan wieder in Gold und Silber anhäufen zu lassen, da man mit diesen ungern spielt...