Big Ben in London

Ihre Meinung zu Fitch droht Großbritannien mit AAA-Verlust

Großbritannien im Visier der Ratingagenturen: Nach Moody's senkte auch Fitch den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des Landes auf negativ. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung in den kommenden zwei Jahren bei mehr als 50 Prozent liegt - dem Land droht der Verlust der Top-Note AAA.

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15 Kommentare

Kommentare

AlterSimpel
Steilvorlage

Das wird den Torys gefallen: ein Freibrief, um genau so weiterzumachen wie bisher.
Kürzungen bei Löhnen, Renten und Sozialausgaben.

Vielen Briten scheint das auch noch zu gefallen, immer fest im Glauben an Adam Smith.

Man stelle sich nur mal vor, Deutschland drohe eine ähnliche Abstufung.
Dabei wird vielleicht auch klar, warum die Politik nicht wirklich etwas gegen die Ratingsagenturen hat. Geben sie doch eine hervorragende, alternativlose Begründung für weiteres planloses Sparen an allen Orten.

Eine radikale Lobbyorganisation wie die "Americans for tax reform" würde in Europa wohl nicht bestehen können, aber hier braucht man sie auch gar nicht.
Um die Reichen zu schützen und die Armen weiter auszunehmen genügen ein paar "Experten" der Ratingagenturen in Verbindung mit Obrigkeitshörigkeit, vor allem in D.

Und keiner wundert sich, auch die Briten nicht, daß es zwar immer weniger Leistung aber trotzdem noch horrende Neuschulden gibt.
Clever.

Gast

Tja....Weiter gehts...Europa unter Beschuss...:Abr den Engländern mit ihrer Verweigerungs und Kassiermentalität kann man es fast gönnen...Wenn nicht auch dort der kleine Mann büßen müßte.

Gast
Ab ins Minus..

Das dürfte den Anlegern an der Börse so garnicht schmecken. Damit rutscht der DAX mit Sicherheit wieder in den Keller. Es sei denn, diese Herabstufung Englands wurde schon vorher eingepreist. Dann bleibt alles beim alten.

Provinzposse
Ich weiss garnicht, warum wir diese Schläfer noch ernst nehmen?

Nur weil sie im letzten Jahr übertrieben aktiv sind, können sie gar nicht das Vertrauen wieder einfordern, dass sie bei den ersten Krisen verpeilt haben.
Offenbar haben die „Analysten“ gar nicht die Kenntnisse, die eine sinnvolle und rechtzeitige Warnung den Kunden bieten könnte.

Einmal Versager – immer Versager ... :-)

Gast
Großbritannien ist ein Paradebeispiel dafür,wohin

wirtschaftsliberale Politik ala FDP führt.
Neoliberale Wirtschaftspolitik ist wirtschaftspolitische Geisterfahrerei mit Sozialkahlschlag und häuft trotzdem Schuldenberge an. Aufgrund der niedrigen Steuern kann der Staat seine Aufgaben nicht erfüllen. Die Reichen werden immer reicher. Soziale Unruhen wie in Lodon sind der Preis. Mit wirtschaftspolitischer Kompetenz hat die Steuersenkerei der Torys nichts zu tun, mit staatspolitischer Veranwortung auch nicht, wenn man den Staat ausbluten lässt. Schaut man sich das Wahlprogramm der FDP von 2009 an, mit 40 Milliarden Steuersenkung, trotz dem, dass der Haushalt 2010 riesige Deckungslücken wegen der Bankenkrise aufwies, das Kurzarbeitergeld und die Abwrackprämie zu finanzieren war, dann weiß jeder, was die FDP von Wirtschaft versteht: nichts!! Steuersenkungen finanzieren sich nicht selbst, siehe Großbritannien! Das ist auch so ein FDP Mantra aus der Märchenkiste: Also: Die FDP raus aus den politischen Ämtern, liebe NRW-Wähler!

Gast
Warum eine mögliche Herabstufung?

Vielleicht sehen die Herrscahften der RA's endlich auch einmal die Schuld in der Finanzwelt selbst, weil auf große Produktion kann GB meines Wissens nicht mehr verweisen. Die mehren ihr Geld hauptsächlich mit Finanzgeschäften. Dass dies auf Dauer ungesund für Produktion und Bevölkerung ist, scheint noch nicht zu den Briten vorgedrungen zu sein. Und New York Times + Goldman Sachs hat mit Sicherheit auch noch Folgen für GB und deren Haltung zu den Finanzmärkten.

Gast
Eine Frage dazu.

Diese Frage lautet: Hatten die eigentlich wirklich jemals "AAA"?! Wie kann man jemandem etwas Aberkennen wollen, wo er so etwas eigentlich in Wirklichkeit, in der wahren Realität niemals hatte?! kurtrichard

Gast
@paddi

Das was man in GB als wirtschaftsliberal bezeichnet, ist weit weg von dem, was in Deutschland als neoliberal denunziert. Das Angelsächsische Modell ist doch was anderes. Die FDP erinnert nur gerne an die Grundsätze, die schon Ludwig Erhard den Deutschen ins Stammbuch geschrieben hat. Sie wissen schon, Soziale Marktwirtschaft und Wirtschaftswunder. Komisch, dass es in der Zeit mehr gesellschaftliche Dynamik gab.
Lustig ist auch, dass die Rekordschulden in GB von einer Labour-Regierung, also den brit. Sozialdemokraten, zu verantworten sind. Da schmücken sie die FDP echt mit fremden Federn.

Und wenn es um das Thema Steuern geht, so halte ich es mit dem Nobelpreisträger Milton Friedman, der so schön gesagt hat: "Die Halunken an der Macht werden alles ausgeben, was sie bekommen. Daher ist es immer angebracht, die Steuersätze zu senken." Man kann dem Mann viel vorwerfen, Dummheit gehört sicher nicht dazu.

wle
Aber immerhin:

Zitat: "Bei der Machtübernahme vor zwei Jahren erbte die Regierung ein Rekorddefizit von elf Prozent der Wirtschaftsleistung und kündigte an, die jährliche Neuverschuldung praktisch auf Null zu senken. Ende 2011 lag das Defizit aber immer noch bei fast zehn Prozent."

....ganz dicht an der Null, die kleine "1" davor, wird Cameron seinem Volk auch noch wegsparen.

Gast
Klingt fast wie ...

... Island, das dachte das man eine Wirtschaft rein auf dem Finanzsektor aufbauen könnte. Die Folgen sind bekannt, Island wurde zum 'Kuba des Nordens'. Weil das Volk seine Rechte einforderte, die Regierung davon jagte und sich weigerte die Bankenschulden zu verstaatlichen.

Was passiert wenn GB nun eine solche Krise erwischen würde? Es sähe wohl sehr bitter aus in diesem Land. Zumal man die staatliche Refinanzierung der Gläubiger, welche sonst ihr Geld bereits in Island verloren hätten, noch lange nicht abgeschlossen ist. Letztendlich stützte die Refinanzierung den eigenen Finanzsektor, welcher nun GB langsam aber sicher zur Last wird, anstatt GB zu nutzen.

Ich frage mich gerade welche Produkte der Realwirtschaft GB im Weltmarkt absetzt, zumindest auf Anhieb fällt mir keins ein, und allein das ist bezeichnend. Nach einen kurzem Blick auf Wikipedia sieht es dann auch nicht so viel besser aus. BAE Systems/Rolls Royce (hauptsl. Militär), Autos ausländischer Firmen und Ölkonzerne.

püppie

die gesamtwirtschaftliche Lage heute haben wir - soweit ich das verstehe - zu einem guten Stück angelsächsischen Finanz-Systemen und Verklüngelungen, ääh, entschuldigung "Finanzprodukten" zu verdanken. Inklusive Rating-Agenturen.

Warum sollten also die Briten davor gefeit sein? Immer druff.
Können ja nicht alle AAA haben.

:-)

Gast

Jaja, das Vertrauen der Märkte - darum kümmern sich die Regierungen wie Blöd und schmeißen die Milliarden aus dem Fenster. Das Vertrauen der Bürger ist dagegen nichts wert und dafür wird auch kein Geld ausgegeben.

Gast
Der Markt

Wie auch im Fall von Frankreich haben die Kreditgeber auf dem Markt doch schon längst reagiert und geben Kredite nur noch zu höheren Zinsen. Interessant ist, dass Großbritannien sich nicht an der Bewältigung der Krise über eine Finanztransaktionssteuer beteiligen will, weil da eine durchsetzungsstarke Lobby entgegen dem Wohl der Allgemeinheit sich blockierend in den Weg stellt.

DeHahn
Vor der Hauptkarte kommt ein kleiner Bluff

Da bin ich mal gespannt, was nach diesem England-Bluff als Hauptkarte gespielt werden wird! Vielleicht eine Herabstufung aller Euroländer auf einen Schlag.

Bisher hat man die Anleger nur durch Nadelstiche unruhig gemacht. Aber wenn die Kriese überwunden scheint, könnte so ein Paukenschlag alles auf einen Streich den Bach runtergehen lassen.

Man achte darauf: Wenn die Politiker sagen, dass sie etwas nicht möchten, steht es möglicherweise schon vor der Tür, sie bereiten nämlich nur ihr "Das-konnte-niemand-ahnen-Spiel" vor. Man war ja schon 2001 (Immobilienblase in den Tigerstaaten) und 2008 (Lehmann und Consorten) sowas von überrascht!

Und man kann sich gewiss nicht vorstellen, dass die Banken mit dem EFS-Geld enorm viel herum zocken, bis von der Billion alles weg ist und im Zuge der "Geldvermehrung" noch n paar Billionen dazu kommen. Nein, das kann man wirklich nicht ahnen, wenn man sein Geld so vermehrt und der Gesellschaft die Zahlung des Mülls überlässt.

Gast
Hallo Rating Agenturen

Schon mal was von Qualitätsmanagement gehört?

Unternehmen aus der produzierenden Industrie müssen sich heutzutage strengen Auflagen hinsichtlich der Qualitätssicherung unterwerfen. Die Standards sind z.B. in der ISO 9001 Norm definiert.

Sind die R-Agenturen eigentlich nach IS09001 zertifiziert?

Ich kann es mir nicht vorstellen, denn dann müssten in einem gewissen Maße Ihre Arbeitsweise, die verwendeten statistischen Methoden und Datensätze exteren Experten zugänglich und überprüfbar machen.

Warum erhebt die Politik, auch die angelsächsische, nicht die Forderung genau danach?