Griechenland, Spar-Komissar

Ihre Meinung zu Nach Schuldenschnitt: 35 Milliarden für Griechenland frei

Nach dem Ja der privaten Gläubiger zu einem Schuldenschnitt für Griechenland soll nun schnell das Geld aus dem zweiten Hilfspaket fließen. Die Euro-Finanzminister gaben grünes Licht für die Überweisung von 35,5 Milliarden Euro. Athen kündigte indes an, Gläubiger, die sich nicht freiwillig beteiligen, gesetzlich zu zwingen.

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20 Kommentare

Kommentare

Gast

Hier geht es doch bei vielen um die Frage: Gehe ich als privater Gläubiger Pleite oder Griechenland.
Warum sollte man lieber selbst in die Armut absteigen?

Sicherlich gibt es da auch die raffgierigen, die auch bei dem jetzigen Ausstieg insgesamt trotzdem ein Gewinn verbuchen, aber so viele sind da auch nicht.

Orfee
Was soll das bringen?

Wer kann denn garantieren, daß es nicht noch schlimmer wird? Es kann doch genauso gut sein, daß durch Sparprogramm die Wirtschaft noch mehr bergab geht. Das Vertrauen der Bürger gegenüber der Regierung ist sowas von down, daß sie eventuell noch schlechter Steuern treiben werden als davor. Eventuell wandern die jungen Leute aus ihrem Land raus, daß die Altersverteilung noch schlechter aussieht als vorher und das Land nichts mehr auf die Beine bringen kann.

Eventuell besteht auch eine Ansteckgefahr. Solange keine vernünftigen Reformen im Finanzsystem kommen, sind wir noch lange nicht in Sicherheit.

Mal schauen wann das nächste Hilfspaket kommt.

Gast

Was ist das für ein Termin-Chaos.

Am 20. März 2012 ist eine Anleihe von 14 Mrd. Euro zur Auszahlung mit Zins fällig.
Bis zum 23. März - somit nach Auszahlung(!) - soll noch eine Nachfrist für die Unwilligen zum freiwilligen Schuldenschnitt gewährt werden.
Und überhaupt:
Wenn doch alles in neue Anleihen umgeschuldet werden soll und muss - wozu müssen dann 35,5 Mrd. Euro frisches Geld fließen?

Alles sehr, sehr undurchsichtig!

Didier

Eulenfisch
Mal naiv gefragt

Da müssen die griechischen Staatsbürger große Härten auf sich nehmen, damit die privaten Gläubiger einen freiwilligen Forderungsverzicht in Höhe von 107 Milliarden Euro leisten. Vielleicht muss noch ein Teil der Gläubiger durch gesetzliche Maßnahmen zum Forderungsverzicht gezwungen werden. Darüber hinaus ist das Ertragen von Härten Voraussetzung für die Auszahlung eines zweiten Rettungspaketes in Höhe von 130 Milliarden. Ein erstes Rettungspaket gab es schon ... usw., usw.

Die naive Frage: Ist alles zusammen trotz gegenwärtiger Leiden ein gewinnbringendes Geschäft für einen überschuldeten Staat oder hätte er ohne Überschuldung und mit hausbackenem Geschäftsgebaren allemal in der Gesamtabrechnung besser dagestanden?

(Wer lernen und nicht nur herumstaunen will, muss halt mal Fragen stellen.)

Gast
Wie die Politik die privaten Risiken vergemeinschaftet

Damit GRE 130 Mrd. Schulden machen darf, musste es 107 Mrd. loswerden.

Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

206 Mrd. in privaten Händen vor dem Schnitt heißt ja, das von den 350 schon 144 Mrd. (41%!) vergemeinschaftet wurden an die lieben €-Retter Staaten + EZB.

Die Privaten haben ihr höchtwahrscheinliches Ausfallrisiko auf 53.5% verkürzt, nehmen dafür aber 30 Jahre mittlere 3,65% ein. Macht dann 109,5% Zinsen auf 53,5%, also 53,5+(53,5*1,095)~112%, d.h, die ehemaligen 100% Darlehen +12% in 30J o. 0,4% auf das Ursprungsdarlehen. Und das bei einem D-Schuldner. Geld per EFSF gerettet! Sogar EZB-Kredite wären teurer für GRE.

350+130 Paket-2 = 480 neuer Schuldenstand, von denen also 107 auf 30 Jahre geschoben wurden und von der Gemeinschaft garantiert sind und 206-107 = 99 (21%)das private Risiko darstellen und 480-99=381 (79%) das gemeinschaftliche der Euroländer mit 27% DE = 103 Mrd.

So schön kann die Umverteilung privater Risiken auf den Steuerzahler sein.Und dann kommt der ESM.

Gast

Es trifft sicher keine Armen, und es wird wohl auch niemand von den Gläubigern arm.

ladycat
Der Schuldenschnitt war unumgänglich.

Die Gläubiger müssen notfalls dazu gezwungen werden, denn wer auf hohe Zinsen setzt, kann auch verlieren.
Wieso werden jetzt Kreditausfallversicherungen fällig? Dann machen alle Spekulanten, welche auf eine Pleite Griechenlands wetteten, wieder den großen Reibach. Dann müssen wir Steuerzahler doppelt zahlen. Das muss verhindert werden.

Gast
Wenn CAC kommt, kommt Portugal als nächstes...

Wenn CAC kommt, das heißt von den restlichen Gläubigern werden noch einige Zwangsenteignet, kommt Portugal als nächstes dran.

Wenn die Griechen diese Zwangsumschuldung umsetzen und danach sieht es zur Zeit aus, dann verlieren zwar alle Kleinspekulanten und Kleinsparer ihr Geld größten teils, aber die großen Profispekulanten in den Hedgefonds haben den größten Coup ihres Lebens eingefädelt und dabei gewonnen und zwar so richtig fett.

Diese Fonds haben sich nicht nur rechtzeitig mit den Kreditausfallversicherungen eingedeckt für die sie jetzt eine Menge Geld bekommen, sie haben es auch geschafft, dass sie genug Anleihen nach griechischem Recht haben um die 90% freiwillige Zusage zu blockieren damit CAC greift und die CDS bezahlt werden müssen, nein sie haben es auch geschafft rechtzeitig genug Anleihen nach englischem Recht, von denen es viel weniger gibt, aufzukaufen um sicher zu stellen, dass diese nicht vom Zwangsumtausch betroffen sind.

Wenn das klappt klappt es auch mit Portugal.

Egbert Hinzen
"Freiwilligen-Zustimm-Quote" wirklich errreicht???

Hat das jemand überprüft?! Wenn ja, wer?!

Die jüngere Verganheit hat schließlich gezeigt, daß Griechenland "nicht wirklich gut" im Rechnen ist:
Massive Fälschungen um sich den Euro zu ergaunern, Schulden, die bei jedem Zählen mehr werden und... und... und...

Und jetzt sollen wir GLAUBEN, daß genügend Leute "freiwillig" auf ihr Geld verzichtet haben???

Ich jedenfalls würde es gerne WISSEN - und nicht nur von der griechischen Regierung erzählt bekommen!

Gast
Irland,Italien und Portugal!!

In Bälde werden Italien,Irland und Portugal auch mit Forderungen auftreten; Hellas hat ja ein leuchtendes Beispiel dafür gegeben,wie man auftreten kann obgleich man nicht Willens ist seine Wirtschaft ernsthaft zu sanieren: das Geld der hart arbeitenden Nordländer fließt trotzdem.
Warum auch sollte z.B. Irland seiner Bevölkerung noch weitere harte Einschnitte zumuten,wenn man wie Griechenland trotz Reformunwilligkeit und trotz kaum vorhandener Anstrengungen Schulden gestrichen bekommt! ?????

Mifra

Schön das hier einige wieder den bösen Gläubigern die Verluste gönnen.... Lassen wir mal die Tatsache aus den Augen, dass GR die Schulden die es gemacht hat nicht zurückzahlen kann und nun die Gläubiger die bösen sein sollen...
Zu den privaten Gläubigern zählen auch Versicherungen und Fonds bei den der "Kleine Mann" sein Geld hat. Wenn so ein Unternehmen sich nicht an dem freiwilligen Schuldenschnitt beteiligt, dann macht das nunmal Sinn, denn das Unternehmen ist nicht GR gegenüber verpflichetet,sondern seinen Kunden und deswegen müssen bei einem "erzwungenem Schuldenschnitt" (also eingestanderner Pleie) die Ausfallversicherungen greifen,dafür gibt es die nämlich. Nicht alle Gläubiger sind böse reiche Spekulanten! Im übrigen sind die priv. nun durch,als nächstes muss die EZB dran glauben... 107 Milliarden verlust um 130 neu Schulden zu machen... Irgendwie fehlt mir da die Logik..

BravoNovember
Milchmädchenrechnung

HAllo

Dann ist Griechenland ja bald nicht nur Schuldenfrei sondern ein "Geberland".

Griechenland hatte ca. 300 Mrd. Schulden.
110 Mrd im ersten Hifspaket
macht
300 mrd minus 110 mrd =190 mrd Schulden

Jetzt durch den Schuldenschnitt nochmal ca. 100 Mrd Schulden abgebaut.
Macht 190 Mrd minus 100 Mrd = 90 Mrd Schulden

Jetzt wieder 35 Mrd aus dem 2ten Hilfspaket überweisen.
Macht 90 Mrd minus 35 Mrd =55 Mrd Schulden

Und jetzt kommt der Clou:
Da stehen dann immer noch 95 Mrd Euro im 2 ten Hilfspaket bereit.
Wenn die überwiesen werden ist Griechenland mit 40 Mrd im plus !

Wer saugt sich die wohl rein ?
Irgendwie habe das dumpfe Gefühle das wir schon wieder beschi...en werden sollen.

Gast
Das dümmste was man jetzt machen kann...

...ist, das es Europa zulässt, dass einige der verbliebenen Anleiheinhaber, die nicht freiwillig mitgemacht haben zwangsenteignet werden nur um noch mal ein paar, wenige zusätzliche Milliarden einzusparen.

Es ist ja verständlich, dass das einige, die sich nicht so sehr mit dem Thema befasst haben, als gerecht empfinden, damit die Spekulanten nicht ungeschoren davon kommen.

Das Problem dabei ist aber, dass gerade die größten und skrupellosesten Spekulanten damit den größten Gewinn erzielen. Diese haben nämlich die Kreditausfallversicherungen in der Tasche und gleichzeitig die Staatsanleihen nach englischem Recht, die ohnehin nicht zwangsumgetauscht werden.

Diese machen jetzt erst recht die großen Gewinne und das praktisch ohne Risiko.

Das schlimmst dabei ist aber, dass dann klar ist:

Es funktioniert, kaum Risiko, aber ganz fette Gewinne von weit über 100%, solange man nur genug Geld hat, dass man setzen kann.

Wer das zulässt, lässt zwangsweise zu, dass es mit Anderen auch klappt.

Gast
Maastricht-Kriterien

In den Maastricht-Kriterien wurde festgelegt, dass ein Land jedes Jahr 3% Neuverschuldung haben dürfe, da man von einem jährlichen Wirtschaftswachstum von 5% ausgegangen ist. Insgesamt durfte die Verschuldung bei 60% des BIP liegen und 60% von 5% sind halt 3%, also wäre man bei der maximal erlaubten Neuverschuldung weiterhin bei 60%.

Nehmen wir an, Griechenland hätte bei den Zahlen nicht gemogelt, wäre bei Euro-Einführung bei 60% gewesen, hätte kein Wachstum gehabt (also 0%), dann wäre es trotzdem nach 10 Jahren bei ~90% gelandet (bei gleichbleibendem BIP wohlgemerkt).

Der Fehler in unserem System ist die Annahme, dass alles immer wachsen muss (Zinseszinseffekt, Exponentialfunktion). Dies ist unmöglich und führt alle Jahre wieder zum Crash. Es wird Zeit für "Plan B". Wer Geld hat, sollte dafür zahlen, so daß man es möglichst schnell wieder ausgeben möchte. Im Zusammenspiel mit einem BGE funktioniert das.
Insbesondere bei Leuten wie Herrn Ackermann erzielt soetwas Wirkung.

Jon Do
Letzter Satz im Videobeitrag....

"... denn ein Schuldenschnitt auch gegen den Willen der Gläubiger gilt bei MANCHEN als Eingeständnis, daß Griechenland wirklich pleite ist."

Also, wenn ein Schuldner GEGEN den Willen des Kreditgebers seine Schulden nicht zurückzahlt, dann gilt das also nur bei MANCHEN als Eingeständnis, daß der Schuldner pleite ist?

Da hat wohl jemand beim Thema "Logik" nicht aufgepaßt!

Jon Do
@rex3

Ich versteh's auch nicht, wie der griechische Finanzminister (bei 86% freiwilliger Beteiligung an dem Schuldenerlass) jetzt herausposaunt, daß er ein paar Restanleger noch per Gesetz zwangsenteignen will, wobei die CDS ausgelöst würden.

Das ist doch dann das eindeutige Signal, daß es sich LOHNT, auf eine Staatspleite im Euroraum zu spekulieren!

Unweigerlich, wird auch Portugal, Spanien, etc. unter erhöhten Zinsdruck geraten. Und schon eine kleine Verschlechterung hier macht die paar Milliarden, die der griechische Finanzminister hier noch FÜR SICH "rausholt", mehr als wett. Das wird Resteuropa schaden!

Ist der Mann wirklich so dumm, oder so dreistgierig?

Und schauen die restlichen EU-Politiker da wirklich einfach nur zu und sagen: "Ja mach mal"?

ladycat
@ rex3

Sie haben Recht!
In diesem Fall ist es wirklich besser, von einer Zwangsenteignung abzusehen.
Die Kreditausfallversicherungen dürfen auf keinen Fall fällig werden.

Gast
Ohweiah... welche Ansage

"Es bestehe nicht "der Hauch einer Gefahr", dass es zu weiteren Umschuldungen in anderen Euro-Ländern kommen werde."

Also dann Italien ? Spanien, Portugal, na vielleicht Belgien ? Ja, na da schaun wir doch mal. Was Griechenland kann, können die anderen doch auch.

Im übrigen werden diese Länder dafür belohnt und nicht bestraft... ,

ein Schuldenschnitt ist doch

ne Belohnung !

Also dann, wer will als nächstes ?

Gast

Die Geldverbrennung tut mir im Herzen weh...

Gast
das glauben die doch selbst nicht.......gr. geht zugrunde

.....Trotz des Schuldenschnitts bleibt Griechenland hoch verschuldet. Ende 2011 beliefen sich die Schulden des Landes auf rund 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - der Schnitt soll dazu führen, dass diese Quote bis 2020 auf 120,5 Prozent sinkt. Das entsprechende Maastricht-Kriterium liegt bei 60 Prozent......

nun seht mal welcher zustand fuer das volk bereits jetzt in gr. herrscht. das war erst der anfang des guertel enger schnallens.

die wollen bis 2020 noch weiter runter...heisst noch mehr einsparen.

und dann seht euch das eu ziel von 60% an.

das ist so unmoeglich wie in holland ski zu fahren.

langfristig wird nur eins eintreten:
armut, arbeitslosigkeit, obdachlosigkeit, aussichslosigkeit