Griechische Fahne

Ihre Meinung zu Die Sparauflagen des zweiten Hilfspaketes

Stellen kürzen, Löhne senken, Preise erhöhen: Die Sparpläne der griechischen Regierung sind so vielfältig wie radikal. Doch wenn das hochverschuldete Land neue Hilfen von der EU haben möchte, müssen diese Auflagen erfüllt werden. Griechenland wird damit komplett umgebaut. Ein Überblick.

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20 Kommentare

Kommentare

Iniquitous
Für die Banken

Das trifft ja wieder genau die Richtigen was?

Diplodocus
Beschluss ja, aber Umsetzung?

Griechenland hat zwar harte Sparmanahmen und Umbaumaßnahmen beschlossen, das eigentliche Problem ist aber die Umsetzung.

Ein trauriges Paradebeispiel ist die Privatisierung, die nach mehr als einem Jahr erst 4% der ursprünglich geplanten 50 Milliarden erbracht hat. Diese Zielsumme wurde nun auf 19 Mrd. reduziert ohne dass abzusehen wäre ob wenigstens dies realistisch ist.

So wird sich auch für alle anderen und von den Demonstranten bekämpften Maßnahmen erst in ein, zwei oder mehr Jahren zeigen, ob sie umgesetzt werden und wie sie wirken wie geplant. Die Zusagen der Euroländer werden also auf der Grundlage von reinen Absichtserklärungen (=Parlamentsbeschlüssen) gemacht, die jederzeit von diesem oder einem neuen Parlament aufgehoben oder von der Verwaltung oder den betroffenen Gruppen sabotiert werden können.

Die auf tagesschau.de zitierten Steuerfälle sind leider nur Schaufenstererfolge, an der erschreckenden Ineffektivität der griechischen Steuerverwaltung ändert dies nichts.

Don-Corleone
Die Sparauflagen des zweiten Hilfspaketes

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Die jetzigen sparbeschlüsse sind nur der anfang ,

und schon jetzt gehen d. G. a.d.Barrikaden .

Aber wir müssen die Sparschraube noch bedeutend stärker

anziehen, bis zum Anschlag, bis , fast , nichts mehr geht.

Erst dann, erst dann kommt die Stunde d. Wahrheit f.d.G.

Dann werden sie , zurecht, vor d.Trümmern ihres
ausschweifenden Lebens stehen u. die traurige Ernte
einfahren .. Und d. Sonne knallt ohne Rücksicht a.d.
grauen Zellen , welche das Desaster verursacht haben ..

eibe59
Beim Militär sparen!!

Warum wird denn nie bei der Rüstung gespart? Das ist auch nie eine Auflage der Geldgeber. Warum eigentlich?

Die Antwort ist einfach. Wir z.B. die Deutschen, verdienen an Rüstungsgeschäften mit Griechenland. So fließt ein guter Teil der "Hilfs" gelder gleich wieder zurück an Rüstungskonzerne.

Daher halte ich einen Großteil der Berichte und Gedanken zu Griechenland für verlogen.

Schade eigentlich.

Gast
Die Griechen sparen gar nichts!

Sparen heißt, dass man weniger Geld ausgibt als man erwirtschaftet und etwas zurücklegt.

Die Griechen geben immer noch mehr Geld aus als sie erwirtschaften.

Liebe ARD, warum betitelt ihr das als Sparen?

Gast
Das Ungleichgewicht der Renten und Pensionen ...

wäre auch bei uns angebracht denn die Schere klafft hier immer mehr auseinander. Die durchschnittliche Rente eines Normalrentners liegt bei ca. 1050 € Brutto während die Pensionen bei ca 2400 € liegen was in Anbetracht der Einzahlungsmodalitäten eine große Ungerechtigkeit ist. Bei diesen Lasten für die Pensionen die ja bis auf ein paar Prozentpunkte vom Staat alimentiert werden kommt schon 2015 eine nicht unerhebliche Last auf uns Deutsche zu die fast nicht mehr zu schultern ist. Wenn die Griechen nur eine halbwegs uns angeglichende Rente haben ist es eine himmelschreiende Ungerechtigkeit den Leuten die ihr Leben lang gearbeitet haben die Renten zu kürzen.

Gast
@ Diplodocus

In ihrem letzten Satz sprechen sie eines der Hauptprobleme dieser Schuldenkrise an. Das Hauptproblem liegt nämlich nicht nur bei den Ausgaben des griechischen Staates, sondern vor aleem seine Einnahmen. Die Art und Weise wie in Griechenland Steuern verwaltet und eingetriebn werden ist schlichtweg lächerlich und eine mehr als notwendige Umstrukturierung bei Angestellten, Ausbildung, Ausstattung und Gesetzeslage würde vieler Jahre ernsthaften Bestreben und Handelns erfordern.

Gast
Funktionsweise einer feindlichen Übernahme

1. Kapital in Finanzsammelbecken aufstocken (Konzerne, Banken etc.)
2. Ein Land über Kredite mit dem angesammelten Geld verschulden bis es nicht mehr zurückzahlen kann.
3. Verstärkung des Drucks, Privatanlegern und anderen exakt diese 'Finanzwerte' empfehlen, man kauft diese schließlich selbst (sehr glaubhaft).
4. Mit dem (hier nahezu) Bankrott wird der Staat gezwungen die tatsächlichen Werte zu veräußern, da die Kredite nicht mehr bezahlt werden können.
5. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage fallen auch die Preise der Sachwerte (alles was kein Papier ist), Boden, Immobilien und wirtschaftliche Beteiligungen.
6. Erntezeit, nun wird wertloses Papier, angesammelt in riesigen Kapitalsammelbecken, in die Sachwerte umgewandelt.
7. Die Finanzverluste aufgrund der Kreditausfälle werden abgeschrieben und steuerlich geltend gemacht, das Finanzbecken wieder aufgestockt.
8. Wirtschaft erholt sich, die erworbenen Sachwerte produzieren Gewinn für das Sammelbecken.
9. siehe 1.

Wer erntet jetzt?

Gast
Wo soll das noch enden`???

Und die Politiker meinen ernsthaft, damit kann man leben?
Wo soll das noch enden.

Ich kann die WUT der Griechen wirklch gut verstehen, und die Deutschen sehen mal wiedr nur die Art der Reaktion, aber nicht dessen Begründung und Realität des Lebens dort.

Man sagt so gerne, selber schuld, aber es war der Euro, der die Misere brachte.

Liebe Griechen, ihr seid nicht schuld, ihr Bürger, und wir keine Nazis, die Politiker bei uns sind auch nicht auf unserer Seite.

(Danke für ihre Aufmerksamkeit)

Gast
@Don-Corleone

Es ist nur geplant das GR finanziell bankrott geht, wirtschaftlich nicht. Sonst lohnt sich für die Initiatoren dieses Spiels nicht das an sich wertlose Kapital (Papier, nichts als Papier oder nur noch ein digitaler Eintrag) in 'tatsächliche' Sachwerte umzuwandeln.

Weiterhin gibt es Spekulationen das in GR (im Dreieck Iran, Norwegen, Lybien) ebenfalls Bodenschätze ruhen (z. B. Erdgas scheint per Satellit 'gefunden').

Wenn also aufgrund des Preisverfalls die Sachwerte billig eingekauft wurden, und eventuell die Böden(Seegebiete) welche die Ressourcen halten/fördern könnten ebenfalls aufgekauft wurden, dann schauen sie auf die neuen 'Eigentümer'.

Es würde mich nicht mehr wundern wenn GR nach der Wirtschaftskrise ganz zufällig wichtige Wirtschaftsressourcen ganz zufällig billig produzieren kann, *hust* Drachme z. B. *hust*.

PS, Griechen sind genauso fleißig wie wir, nur die Automation ist nicht soweit fortgeschritten = weniger Wirtschaftskraft pro Arbeiter (z. B. VW, Opel, BMW, etc.).

Gast

Dieses Mal scheint man es besonders spannend machen zu wollen: Wütende Aufläufe in Griechenland, unflätige Autobahnbeschimpfungen des Goldesels Deutschland, salbungsvolle Erklärungen der Brüsseler Spitzbuben und die üblichen Besserungsversprechen der Griechen; freilich, die einschlägigen Verdächtigen - wie die märkische Pfarrerstochter - haben schon erklärt, daß Griechenland niemals nicht den Staatsbankrott erklären dürfe, sondern mit immer neuen Unsummen beschenkt werden müsse; während in Deutschland das ungute Gefühl aufkommt, daß die Parteien, wenn sie sagen, sie wollen das Spielgeld Euro um jeden Preis retten, damit auf die Ersparnisse und den Grundbesitz der Deutschen anspielen, welche sie an das Ausland verschenken möchten; dies und die ständigen Beschimpfungen könnten dem Spuk jedoch schnell ein Ende machen und angeblich ziert sich die Pfarrerstochter nur deshalb so die Wünsche des Auslandes zu erfüllen, weil sie fürchtet eine Markwiederherstellungspartei könnte sich bilden.

Gast
Steuern?

was soll denn "So können Steuersätze "behutsam gesenkt" und Einnahmen erhöht werden" bedeuten?

Wie sollen denn Steuersätze gesenkt und damit Einnahmen erhöht werden?

Ansonsten das gleich Spiel wie immer, Löhne, Renten und öffentliche Ausgaben werden gekürzt aber bei den Reichen gibt es nix zu holen. Zitat: "Außerdem sollen vermehrt große Steuerzahler, Vermögende und Selbstständige geprüft werden"

Die "Sollen" also geprüft werden. Na dann. So in etwa wie die Finanztransaktionssteuer eingeführt werden "soll". Nur Ankündigungen und nix dahinter....

christerix
Vorschlag: Militär absolut kürzen

Man sollte mit den Griechen ein Bündnis aushandeln: Sie beschäftigen vorübergehend ihre Soldaten in sozialen Bereichen und sparen somit viel Geld - und alle anderen EU-Länder sichern ihnen zu, sofort (eben wie eine nationale Armee) bei Grenzverstößen einzuschreiten - notfalls das Angreiferland selbst anzugreifen.

Wie viel man da wohl sparen könnte?

Zudem sollte man überlegen, wie man mehr Touristen in das Land bekommt - denn irgendwie muss der Konsum angeregt werden.

Gast
@DerPionier

Ein kompliziertes Steuersystem bedeutet sehr viel Verwaltungsaufwand, und der kostet. Einfachere Steuersysteme sind daher Gewinn technisch effektiver, und es bleibt bei geringeren Einnahmen daher dennoch mehr übrig.

Wir kennen z. B. etwas ähnliches, die 10 € beim Arzt. Dieses System finanziert sich lediglich selbst, die 10 € werden jedoch praktisch aufgezehrt.

Daher gibt es Stimmen das Steuersystem auf die Mehrwertsteuer (Konsumsteuer) zu begrenzen, und die restlichen Steuern 'gänzlich' abzuchaffen. Zum einem weil es den Verwaltungsaufwand verringert, zum anderem weil es 'gerechter' ist. Wer viel kauft bezahlt viel Steuer. Viele Steuern haben ihre Steuerungsfunktion eh bereits verloren, daher macht es Sinn diese zusammen zu fassen.

Diesen Ansatz gibt es in verschiedenen Ausführungen welche mehr oder weniger den Umbau des Wirtschaftssystems beinhalten (Von Steuerbereinigung, über 'bedingungslose Grundeinkommen' bis hin zur Zinsabschaffung).

Gast
Ein paar zusätzliche Infos

1) GR hat kein Sozialhilfesystem, nach einem Jahr A-losengeld gibt es 0 Euro!
2) Die Privatisierung geht schleppend, weil die pot. Käufer noch warten, die Preise sinken nämlich wöchentlich. Das liegt nicht nur an GR.
3) Was kaum erzählt wird, ist dass für die Kredite Sicherheiten gefordert wurden, ist ja o.k. - aber diese Sicherheiten sind z.B. 100% Zugriff auf neu entdeckte Bodenschätze, GR muss aber für Infrastruktur etc. aufkommen, hat aber durch die Förderung nur Probleme, da die Umweltschutzauflagen inzwischen drastisch gesenkt wurden.
4) Die Immobiliensteuer muss grundsätzlich bezahlt werden, egal ob vermietet oder nicht. Kosten können nicht gegen gerechnet werden. Viele Mieter können nicht mehr zahlen.
Fazit: Sachwerte werden nach und nach verzehrt und veräussert, was bleibt sind Schulden, die niemals getilgt werden können. Und die meisten GR arbeiten auch ziemlich viel. Beschämend hier immer die "Brötchenrechnung" zu lesen.
Ach ja: Bisher verdient D sehr gut an GR!

Gast
@Don-Corleone

soviel Menschenverachtung trifft man selten. Die faulen Griechen, ausschweifend auf Kosten der Deutschen... Wissen Sie, wie viel Menschen in Athen inzwischen auf der Strasse leben, wie viele Selbstmorde es inzwischen gibt?
Einige Probleme haben die GR selbst verursacht wie viel Bürokratie, Bestechung und ein imposantes Beamtentum. Auf der anderen Seite hat aber damals schon die EG etliche Weichen gestellt, damit die Länder Südeuropas handelmässig keine Vorteile bekommen und GR als kleines Land hatte damals gegen Spanien und Italien wenig Chancen. Und die GR haben oftmals total geschlafen oder nur auf den schnellen Vorteil geschielt, ebenso bei den EU-Zahlungen, hier wurde sicher leichtfertig Geld genommen, was sich nun rächt.
Aber bei der derzeitigen Schuldenlage und den derzeitigen Zinssätzen kann GR nicht auf die Beine kommen, schon gar nicht, wenn die Wirtschaft weiterhin so geknebelt wird.
Wir sollten im Interesse aller, GR eine vernünftige Hilfe anbieten und Banken einschränken.

karwandler
re christerix

"Man sollte mit den Griechen ein Bündnis aushandeln: Sie beschäftigen vorübergehend ihre Soldaten in sozialen Bereichen und sparen somit viel Geld"

Welche Ahnung bzw. Nicht-Ahnung jemand vom Arbeiten in "sozialen Bereichen" hat, sieht man jedesmal an solchen Vorschlägen, wonach eigentlich jeder x-beliebige unqualifizierte unausgebildete Tölpel sich da sinnvoll betätigen könnte.

Gast
Sparen beim Militär

Das ist ein Thema was in den Medien viel zu kurz bis garnicht vermittelt wird. Tatsächlich ist es so, dass die Waffendeals der letzten 3 Jahre den griechischen Staat mehr Geld gekostet haben als alle bisherigen Einsparmaßnahmen zusammen genommen. Insbesondere die paarhundert Millionen Euro die durch Lohn- und Rentenkürzungen sowie Stellenabbau eingespart werden sollen sind ein völliger Witz in Anbetracht des letzten Waffen-Milliardenauftrags der nach Deutschland ging. Aber davon wollen die meisten Leute nichts wissen, sie reden lieber von den "Pleite Griechen"...

Gast
@obri - Sehr wahr

Die Werbeindustrie hat es uns leider so in den Kopf gehämmert, das man 'spart' wenn man angeblich weniger ausgibt für die gleiche Leistung. Das ist jedoch nicht der Fall.

Der Sparbetrag wurde zuvor entweder bei der Produktkalkulation bereits aufgeschlagen, und man zieht diesen nun schlicht wieder ab. Oder, der Preis kann am Markt eh nicht mehr erzielt werden. Im Vergleich zu Produkten der Mitbewerber spart man also nicht, sondern kauft ein Produkt das nach Preiskorrektur erst überhaupt wettbewerbsfähig wurde.

Allgemein gehen wir leider nicht sehr sorgfältig mit unserer Wortwahl um, das überträgt sich auch auf die Medien.

Ich unterstütze daher Ihre Aussage und fordere dies 'Kürzungen' zu nennen, denn um nichts anderes handelt es sich.

Politiker nutzen jedoch ebenfalls lieber positive Begriffe, da sich diese besser verkaufen lassen. So wird z. B. aus Schrumpfen der Wirtschaft negatives Wachstum.

Wortspielerei und Verdummung, der Nebel über der Wahrheit.

Worte statt Taten.

tirilei

Na das klingt doch schon mal recht gut. Die meisten Kommentare hier zeigen dagegen nur wieder, dass die Schreiber null Ahnung von Steuer- und Wirtschaftspolitik haben. Z.B. wenn "derPionier" sich wundert wieso Steuersaetze gesenkt und damit Einnahmen erhoeht werden koennen. Der hat nicht verstanden, dass die Verbreiterung der Bemessungsgrundlagen der zentrale Punkt ist. Bemessungsgrundlage ist das was besteuert wird. Beispiel: Wenn eine Mehrwertsteuer nur auf Verkaeufe erhoben wird und vielleicht auf bestimmte Serviceleistungen, dann kann man die auf weitere Serviceleistungen ausdehnen die bisher noch gar nicht besteuert wurden. Wenn man dabei gleichzeitig die Steuersaetze senkt, dann verteilt man die Last gleichmaessiger und das ist meist gut fuer die Wirtschaft. Dadurch dass man mehr Steuerzahler (Betriebe) besteuert bekommt man mehr Geld rein selbst wenn man den Satz senkt. Klar?