Pressekonferenz der südafrikanischen Teilnehmer des G20-Treffens in Durban.

Ihre Meinung zu G20-Treffen in Südafrika: Demonstrative Einigkeit - ohne die USA

Die G20-Finanzminister haben sich im südafrikanischen Durban überraschend auf ein Abschlussdokument geeinigt. Darin: Ein Bekenntnis zur internationalen Zusammenarbeit. Die USA wurden allerdings nur von einem Staatssekretär vertreten. Von S. Ueberbach.

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27 Kommentare

Kommentare

WirSindLegion

Völlig folgerichtig - solange Trump regiert, sollte man den USA zwingend aus dem Weg gehen und mit dem Rest der Welt Perspektiven erschließen.  Die G20 sollten als einstimmige Antwort auf den Zoll-WAHN Trumps einfach weitestgehend alle Exporte in die USA stoppen und schnellstens neue Handelsverträge untereinander und anderen Ländern abschließen.  Besonders jedwede Rohstoffe und Technik-Vorprodukte sollten überhaupt nicht mehr in die USA geliefert werden.  Wenn dann die Top-1000 der US Firmen direkt vor der Pleite stehen und die Zivilgesellschaft zusammenbricht, sind die Zölle dann ganz schnell per völkerverbindlichen Verträgen für (quasi) immer vom Tisch!

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Decathlon

Sanktionen haben in über 200 Jahren weder einen Krieg beendet noch einen Regimrwechsel herbeigeführt.

Sowas würde schlichtweg nicht klappen.

TeddyWestside

Wie meinen Sie das mit "Krieg beenden" und "Regimewechsel"? Ich glaub ich hab den Faden verloren

Decathlon

WirSindLegion hätte dadurch gerne einen Regimewechsel, damit wieder Vernunft einkehrt. Mit solchen sanktionsähnlichen Akrionen wird man das aber nicht erreichen können.

Der gleiche Irrglaube herrscht auch bei anderen Konflikten, seien es Syrien (Sanktionen haben nichts entschieden), Iran (Sanktionen bewirken rein gar nichts) oder Ukraine.

Decathlon

Wenn die Zollverhandlungen scheitern, muss den USA trotzdem mit Härte begegnet werden. Die Chinesen haben gezeigt, dass das funktioniert.

Das darf aber nicht in Radikalität ausarten. Ein sinnvoller Weg für die USA zurück ins System des gegenseitigen Vorteils muss offen bleiben, wenn die Unvernunft enden soll.

R A D I O

Die G20 teilen nicht die gleichen Interessen. In Südafrika haben sich die Finanzminister getroffen und bissl parliert, musste sein. Hätten die ernstgemacht, wäre bestimmt keine gemeinsame Abschlusserklärung zustande gekommen.

sportlexikon

Was hilft die Einigkeit des "Rests vom Schützenfest", wenn plötzlich Putin gen Westen weitermarschiert und/oder Trump die schützende Hand verweigert. So schnell kann man gar nicht gucken, wie dann West- und Mitteleuropa in seine Einzelteile zerfällt. Es wäre besser, wenn schleunigst auch bei uns atomar aufgerüstet werden würde.

pxslo

"Die beste Lösung wäre, wenn alle Beteiligten ganz auf Zölle verzichten würden. "

Ja, das hätte er wohl gerne. Nein, die beste Lösung wären Zölle auch der übrigen Länder, vor allem der Schwellen- u. Entwicklungsländer. Der Westen beutet durch seine Handelspolitik diese Länder aus. Man exportiert Fertigprodukte und erhebt oder verbietet Agrarprodukte. China sehe ich dagegen als Vorbild 

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Decathlon

Dazu stelle ich seit meiner Schulzeit in den 80ern immer noch die gleiche Frage:

Wenn wir diese Länder so furchtbar ausbeuten, warum zeigen die uns dann nicht den Stinkefinger, brechen den Handel mit uns ab und machen ihr eigenes Ding?

Die für mich einzige sinnvolle Antwort seit 40 Jahren:

So furchtbar beuten wir die offenbar also doch nicht aus.

pxslo

"So furchtbar beuten wir die offenbar also doch nicht aus."

Nein, es wird genauso ausgebeutet wie früher in den Kolonien. Die Gesellschaften dieser Länder sind zu schwach um sich gegen den "Einfluss" des Westens zu wehren zu wehren. Der Imperialismus möchte dieses System beibehalten, nämlich Rohstoffe billig einkaufen und Fertigprodukte teuer verkaufen, also die Entwicklungsländer zu verschulden. Dann kann man durch Zins und Zinseszins noch zusätzlich abkassieren. Das Problem für den Westen ist nur China, dass dabei ist dieses System zu zerstören. 

Decathlon

Wenn China diesen Ländern das Glück bringt, gönne ich es den Ländern von Herzen.

Nur kann ich nicht mal ansatzweise erkennen, woher Sie diesen Optimismus nehmen.

Decathlon

".Dann kann man durch Zins und Zinseszins noch zusätzlich abkassieren. "

Ich sehe das so: 

Diese Länder nehmen Kredite auf, kennen den Zinssatz, kennen die Stärke / Schwäche ihrer Wirtschaft.

Wenn dann die Überschuldung stsrk wird, wird gejammert, bis es Entschuldungskonferenzen gibt. Dann bekommen sie einen guten Teil ihrer Schulden erlassen, also das Geld geschenkt.

Was nicht gerade dazu führt, in Zukunft vorsichtiger bei der Schuldenaufnahme zu sein. Eher im Gegenteil.

Das würde ich jetzt nicht gerade als Ausbeutung über Zins und Zinseszins bezeichnen.

TeddyWestside

"Die Gesellschaften dieser Länder sind zu schwach um sich gegen den "Einfluss" des Westens zu wehren zu wehren. Der Imperialismus möchte dieses System beibehalten [...] China, dass dabei ist dieses System zu zerstören. "

Sie sind der Meinung, China investiert dort, um das System zu zerstören? Ich bin mir da nicht so sicher. Denken Sie nicht, dass Xi mindestens genauso imperialistisch agiert?

MMn ist Chinas Strategie klüger, langfristiger. Aber mit Sicherheit ist sie nicht freundlicher, humaner oder so. 

Im übrigen finde ich es auch falsch, von "diesen Gesellschaften" zu reden, denn wir haben es hier mit völlig unterschiedlichen Ländern zu tun von 3. Welt im Bürgerkrieg bis hochentwickelt und industriell. 

 


 

Mauersegler

"China sehe ich dagegen als Vorbild"

Weil es die armen Länder nicht durch Zölle, sondern durch Schulden ausbeutet?

vaihingerxx

China sehe ich dagegen als Vorbild <<

in Afrika als die Ausbeuternation erster Güte

 

werner1955

ganz auf Zölle verzichten würden. "

Richtig, sehe ich auch so. Leider hat die EU mit Strafzöllen gegen China diese Hydra freigelassen

TeddyWestside

Also ich sehe die Hydra ja eher in China, ehrlich gesagt. Dass Xi tatsächlich so eine verdrehte Version von marxistischer Revolution vorantreiben will, ist den meisten noch gar nicht bewusst.

 

TeddyWestside

Ich finde, ein Fehler des sog. Westens ist die Perspektive, denn wir begegnen anderen praktisch nie auf Augenhöhe. Ich verallgemeinere natürlich, aber es fängt mit Dingen an wie Sprache (3. Welt, "globaler Süden", Subsahara). Dann wird oft verallgemeinert (Afrika leidet Hungersnot, der Afrikaner schnackselt gern, Afrika ist voller Diamanten usw). Letztendlich begegnen wir anderen Völkern und Nationen dann entweder wie Leopold II (brutal ausbeuterisch) oder fromm missionarisch mit Almosen und Kolonialkomplex. 

 

Questia

Gläubiger - 

"Für das Gastgeberland Südafrika, das die Interessen des globalen Südens stärker in den Mittelpunkt rücken will, stehen neben den aktuellen Handelskonflikten aber auch andere Themen ganz oben auf der G20-Agenda. Gerechte Schuldenregeln".

Gerade in den afrikanischen und in Südamerika ist China der Gläubiger. Der mit den Krediten erhoffte wirtschaftliche Aufschwung blieb dort meist aus. Denn China hat die finanzierten (Infrastruktur-)Projekte für sich und von sich bauen lassen, um durch die Neue Seidenstraße ihre Macht auszubauen und Zugriff auf die Bodenschätze dort zu haben, die es dann in den globalen Westen zu verkauft. Die Afr. Staaten profitieren kaum davon.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/sambias-schuldenlast-wie-china-kre…

https://rp-online.de/politik/ausland/china-gewaehrt-afrika-milliarden-k…

 

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Silverfuxx

Das ist zwar richtig, aber den Ländern kann es eigentlich egal sein, ob sie von Europa oder von China ausgebeutet werden.
Und China baut da immerhin noch chice Sachen hin. Europa beutet einfach nur aus.

Verständlich, dass die es jetzt mal mit einem anderen versuchen.

Nettie

„Zum ersten Mal seit einem Jahr haben sich die Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer wieder auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt. Und das, obwohl der Ressortchef der USA und andere hochrangige Vertreter wichtiger Länder nicht dabei waren - oder vielleicht gerade deshalb.“

Davon ist sogar auszugehen: „Denn in dem Papier findet sich auch das Bekenntnis zu einer engen internationalen Zusammenarbeit und einer, wie es heißt, ausgewogenen globalen Mindeststeuer, wovon US-Präsident Trump bekanntlich wenig hält“.

Laut Bundesbankchef Joachim Nagel droht eine mögliche Eskalation des Zoll-Konflikts mit den USA das Wirtschaftswachstum in Deutschland abzuwürgen.“

Nicht nur das in Deutschland. Das ist als „Exportweltmeister“ nur in besonderen Maße getroffen.

„Die beste Lösung wäre, wenn alle Beteiligten ganz auf Zölle verzichten würden.“

Allerdings. Für alle Beteiligten.

flegar

"Ein Bekenntnis zur internationalen Zusammenarbeit."

"Denn in dem Papier findet sich auch das Bekenntnis zu einer engen internationalen Zusammenarbeit und einer, wie es heißt, ausgewogenen globalen Mindeststeuer"

"Allerdings wird sehr viel wichtiger sein, ob sich auch die Staats- und Regierungschefs beim Gipfel in Johannesburg Ende November bei den großen Fragen verständigen können."

Ich lese eigentlich nur Absichtserklärungen heraus, aber keine konkreten Beschlüsse, beim dem finanzielle Zusagen dahinterstehen. Mit anderen Worten: Demonstrative Einigkeit über Absichtserklärungen. Solche Versammlungen gab es früher bereits zuhauf.

TeddyWestside

"Und das hängt entscheidend davon ab, ob US-Präsident Donald Trump zu dem Treffen in Südafrika anreisen wird. Zugesagt hat er seine Teilnahme bisher noch nicht."

 

Natürlich wird er dort nicht hinfliegen, er ist ja nicht lebensmüde. 

Schließlich hat er doch der ganzen Welt gezeigt, wie das südafrikanische Regime Völkermord am weißen Mann begeht. Er hat sogar aus humanitären Gründen weißen Farmern Asyl gewährt, denn die wären sonst wahrscheinlich von Ramaphosa persönlich verspeist worden /s

 

Montag

"Klimabedingte Schocks und extreme Wetterereignisse nehmen weltweit an Häufigkeit und Stärke zu - mit Auswirkungen auf Lebensgrundlagen und wirtschaftliche Stabilität", sagt Finanzminister Enoch Godongwana. "Angesichts der komplexen ökologischen, sozialen und entwicklungspolitischen Herausforderungen, die vor allem Afrika und arme Länder anderswo plagen, müssen die G20 eine Quelle weltweiter Führung und Handlungsfähigkeit bleiben."

Da kann man nur hoffen, dass Enoch Godongwana möglichst viel Unterstützung für diese Position bekommt.

(Angesichts der vielen Krisen, die eingedämmt / gelöst werden müssen, ist es traurig, wie zerrissen die Welt aktuell ist. Und wie kontraproduktives Handeln einzelner Regierungen immer mehr um sich greift. Paradoxerweise schadet dieses kontraproduktive Handeln teilweise der eigenen Bevölkerung. Beispielsweise werden die Zölle, die die USA erheben, auf die Preise (in den USA) umgelegt und wirken wie eine zusätzliche Steuer.)

Lucinda_in_tenebris

Die USA schickt pro forma einen Staatssekretär. 

Es ist eindeutig: Die USA will sich isolieren. Die G 20 tut gut daran die Weltwirtschaft ohne die USA zu planen.

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