Eine Frau räumt Akten in ein Regal.

Ihre Meinung zu Digitalisierung im Gesundheitswesen: Die verpasste Chance

Mit Millionen des Bundes hätte Deutschland die Digitalisierung der Gesundheitsämter auf ein neues Niveau heben können. Doch Überforderung und Kleinstaaterei haben den großen Wurf bei der Digitalisierung verhindert, wie MDR-Recherchen zeigen.

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31 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Schon drei Jahre zuvor hatte der Nationale Normenkontrollrat, der die Bundesregierung zum Bürokratieabbau berät, in einem Positionspapier angemahnt: "Wenn jeder eigenständig agiert, kann aus Vielfalt jedoch auch Chaos erwachsen."

Kann es nicht nur, tut es ganz offensichtlich auch. Und dieser Dschungel an sinnlos vor sich hin flackernden „Leuchttürmen“ in der Landschaft kommt alle zusammen teuer.

„Hoffnung lag zuletzt auf dem neuen Digitalministerium. Das will "geeignete Verwaltungsleistungen bündeln und in die Verantwortung des Bundes überführen"

Da kann man dann wohl nichts anderes machen als mit diesem teuren Irrsinn weiter. Haben eben alle Pech.

rjbhome

Hauptsache ist doch, das Hardware teuer abgeschafft wurde und zukünftig teurer Service benötigt wird. Das gibt Geld für die Konzerne und höhere Kassenbeiträge.  Alles voll im Plan

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meine5Centdazu

Jup. Die Hardware verstaubt fröhlich auf dem Schreibtisch. War natürlich nicht billig. Hardware, Software, Karten, Fobis.... und nu? Weiterstauben. Aber Hauptsache, man hat angefangen. Kümmern wir uns erstmal um das böse Cannabis

UnPoLo

Frau Warken scheint mir aber auch nicht die Granate verglichen mit Herrn Lauterbach zu sein. Eine Rechtsanwältin als Gesundheitsministerin, das fand ich gleich seltsam, inzwischen ist aber alles klar.

Mal sehen, ob sie ihren Amtsvorgänger noch raushauen kann.

Und der Deutsche würde ihn dann allen Ernstes zum nächsten Bundeskanzler wählen?.

Bei Scholz musste ich mich auch schon ziemlich über das deutsche Wahlvolk wundern.

Bei mir ging das mit dem Vergessen nicht ganz so schnell. 

 

Gassi

Wozu denn das? Digitalisierung? Da würde man ja schneller und effizienter. Entschieden Nein und einfach die Beiträge rauf. Geht mit viel weniger Aufwand. Die Digitalisierung müsste man ja durchdenken ...

political robot

Wenn Hessen fertig ist, wird hoffentlich der Preis in Zeiten knapper Kassen ein gewichtiges Argument sein ...

Questia

Fast - 

Zum Glück!

Denn so, wie sich das Verhältnis zu den USA aktuell gestaltet, ist mir ehrlich gesagt ziemlich mulmig bei dem Gedanken, dass quasi unsere gesamte digitale Infrastruktur vom Wohlwollen von BigTech der USA abhängt.

Schleswig-Holstein soll ja planen, die Verwaltung umzustellen - weg von Windows. Ein erster Schritt. Denn auch wenn Clouds in Deutschland/EU stehen, bedeutet das nicht automatisch, dass sie nicht von US-Firmen betrieben werden.

Ich habe der ePA widersprochen. Auch weil meine Geräte das technisch nicht können und ich weder bereit noch in der Lage bin, deswegen Neue oder Zubehör nur dafür zu kaufen.

 

nie wieder spd

In 2020 ff hat man auch sehen können, dass sowas in anderen Ländern funktioniert. Teilweise sogar längere Zeit. Warum musste dann in Deutschland extra etwas Neues entwickelt werden? Warum wurde nicht aus anderen Ländern Funktionierendes eingekauft? 
 

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UnPoLo

Oft meinen wir halt, wir können es besser und dann unsere Lösung verkaufen. Darum geht es meistens, das ist die wahre Triebfeder, das Geld, der Gewinn.

Wenn man allerdings Pech hat und das Produkt nicht so gut wird, wie gewollt, dann spielt Deutschland die ausgegebenen Summen halt nicht ein und es bleibt an den bekannten Stellen kleben.

Klar, man muss auch mal was wagen in wirtschaftlichen Dingen, aber doch im Blick behalten, dass D nicht Pleite geht.

Angenehm wäre es mir, wenn man sich nicht vom größten Schuldner der Welt vor sich hertreiben ließe, denn 5% und jetzt auch der Kauf von Abfangwaffen scheint mir in diese Richtung zu gehen.

Ist Deutschland Pleite, geht Ramstein als erstes zu, wäre jedenfalls meine Entscheidung.

Unverschämten Staatsoberhäuptern muss sich D, muss sich die EU widersetzen.

Ich würde mich an Kanada ranpirschen, die sind direkt an Trump und auch total erbost. Eine "Koalition der Willigen" mal wieder, mit Frankreich sowieso, Kanada wie F sprechen eine Sprache.

vaihingerxx

verstehe den Artikel nicht

macht nicht gerade die Digitalisierung den Bürger gläsern ?

kriegen viele Bürger nicht Ängste wenn sie (Patienten)Daten preisgeben müssen

also was will der Bürger ?

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R A D I O

Man muss jedenfalls zwischen den verschiedenen Anforderungen optimieren. Ich würde so loslegen, von Anfang an systematisch:

1 Staat und nicht 16 Bundesländer, 1 Staat und nicht 10.751 Kommunen als Bezugsgröße.

Man stelle sich vor, wir wären wie China mit 1,4 Mrd. Menschen, dann hätten wir 268 Bundesländer und 180.000 Kommunen. Wie geht China vor? Jetzt mal den Datenschutz und das Gläserne gedanklich pausieren lassen, kann man später noch berücksichtigen.

Warum sind wir noch im 19.Jh.? Warum haben wir so viele Provinzfürsten, Animateure und Grenzen?

Questia

Mal angenommen, Sie meinen das ernst.

Auch China hat Provinzen und die entsprechenden Gouverneure.

Aber Ihre Bemerkung zum Beiseitelassen der Gläsernen ordne ich als Sarkasmus ein - mit Erleichterung.

Advocatus Diaboli 0815

Digitalisierung ja,aber nur wenn opensource Projekte und keinerlei ausländische Server Infrastruktur verwendet wird. Und natürlich unter Beachtung des Datenschutzes. 

Gerd Hansen

Bei der Gründung der Bundesrepublik hat man sich damals aus gutem Grund für den Föderalismus mit 10, bzw. dann 11 und letztlich 16 Bundesländern entschieden.

Mittlerweile mutiert das aber immer mehr zum Hemmschuh…

16 Kultusministerien mit unterschiedlichen Lehrplänen etc, nahezu jeder Landkreis nutzt dann auch noch andere Bücher etc.

16 Länderpolizeien, die z.T. ebenfalls unterschiedliche Systeme, Ausrüstung etc nutzen ( und nach meinem Kenntnisstand immer noch nicht alle Daten abgleichen können, auch nicht mit der Bundespolizei )

16 Landesgesundheitsämter, wo dann auch die jeweiligen Kommunen ihr eigenes Süppchen kochen ( da ja jeder die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben glaubt ).

Vielleicht sollte man da mal ran…

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das ding

da ja jeder die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben glaubt ).

Vielleicht sollte man da mal ran…

Ja, genau da. Ich denke, da sind immer mehr dumme Menschen am Werk. (Weisheit verlange ich nicht mal!). Der "Hemmschuh" sitzt im Kopf. Das System ist doch gut, ist es nicht? Teile und herrsche muss nicht schlecht sein, wenn es Dezentralisierung bedeutet und vorallem mehr Naehe zum "Objekt".

Coachcoach

Die Digitalisierung ist nicht deutschlandfähig, scheint es.

Alle können es, nur die Erfinder nicht.

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Questia

Das könnte Gründe haben: 

Z.B, dass die Erfinder es nicht wollen. Weil sie in dem Land leben, in dem das Exempel statuiert wurde, welch großer Schaden mit dem Zugriff auf die Daten der Menschen angerichtet werden kann.

Aber das wird sich vermutlich ändern. Denn das Gremium, das seinen Bericht zur Verschlankung der Bürokratie vorgelegt hat, findet den existierenden Datenschutz überzogen.

https://www.ndr.de/nachrichten/info/weniger-buerokratie-mehr-vertrauen-…

Wie dem eingebettetem Link "150-seitig.." entnommen werden kann.

rainer4528

Im Beitrag von Coachcoach geht es wohl eher um Konrad Zuse. Erfinder des ersten digitalen programmierbaren Computer.

Darum der letzte Satz. Wenn ich mich nicht irre?

das ding

Hinzuzufuegen sei, dass die digitale Patientenakte (die einem bei dem Thema einfaellt) schon von der Idee her ein Gebaeude mit Dutzenden Sollbruchstellen war, so als wuerde man aus Schrott eine Mondrakete zusammennieten (!), im Kindergarten, (probiern wir einfach mal, wa?) und die schiessen die im doppelten Sinne tatsaechlich auch noch ab! So oder so: Die digitale Patientenakte ist generell nicht die Loesung - wird aber als leuchtender Stern verkuendet und angepriesen. Wo hier der Staat eingreift und wo er die Industrie machen laesst - da entsteht nur Muell. Der Kernfehler ist wohl, den Markt letzlich die Ausgestaltung zu ueberlassen - aber was kann man anderes erwarten von Politikern fuer die schon das Internet immer noch Neuland ist? Was fehlt sind Visionaere mit progressivem Sachverstand & an Machtpositionen. So welche wie ... Wolfgang Jeschke? Frank Schätzing? Robert A. Heinlein? Na, Sie wissen schon...

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Advocatus Diaboli 0815

Andere Länder wie zb Schweden haben schon seit vielen Jahren eine funktionierende elektronische Patientenakte, aber in Deutschland wurde nicht wirklich für die Patienten programmiert (nicht nutzerfreundlich) sondern für die Forschung und die Wirtschaft die von den Daten profitieren werden. Das ist das deutsche Grundproblem: immer mur für die Wirtschaft und nie für die bevölkerung 

das ding

Und die wirtschaft programmiert Murks, zum einem propritaer und zum anderen bezueglich Datensicherheit; die steht ganz hinten auf der Liste. In Schriftgroesse 2. Die Listen machen die nicht mal selber, die ist angeordnet von oben. Wurde da nciht ein Datenschutzbeauftragter kaltgestellt, weil er sich vehement gegen das Ausrollen der ePa in diesem desolaten Zustand aussprach?

Es ist zum Haare ausraufen. 

Aber bei wem fangen wir damit an?

Advocatus Diaboli 0815

Die Programmierer programmieren immer was der Auftraggeber vorgibt. Das Problem ist dass der Gesetzgeber dass beauftragt was die Wirtschaftsleben will.und da war weder Datenschutz noch nutzerfreundlichkeit gewünscht 

WirSindLegion

Bei so einem extremen Mißkonstrukt wie der ePa mit fast null Datenschutz und der Ankündigung von "vitalem Interesse" von Google, Facebook & Co. da "Metadaten" abgreifen zu dürfen - KANN man nur die Zustimmung verweigern. Außer, seine intimen  Gesundheitsdaten sind einem völlig egal, wenn die im Netz rumgeistern....

Leser_Home

Es ist nicht zu glauben, doch leider ist es so. Deutschland ist nach wie vor nicht in der Lage, eine erforderliche und effiziente Digitalisierung auf die Beine zu stellen. Dass von Hause aus ein genereller Überblick, eine generelle Bestandsaufnahme und zentralisierte Umsetzung fehlt, schon lange bekannt jedoch in keiner Weise ist hierfür eine Problemlösung in Sicht. Viel Reden der Politik, wenn überhaupt die Gesamtheit des Problems durch diese erfasst wird, aber leider in keiner Weise ein vernünftiger greifbarer Ansatz. Und jetzt noch ein Digitalministerium, welches sich jedoch nicht für das Gesundheitswesen zuständig fühlt. Ja was ist denn Aufgabe des Digitalministeriums? Es bleibt tatsächlich die berechtigte Frage, was denn überhaupt noch in Deutschland auf die Beine gestellt werden kann?

UnPoLo

Witzig finde ich, dass es wohl schon länger her ist, dass gesagt wurde, dass die Patientenakte nun eingeführt sei.

Überall, wo ich danach Frage, etwa in drei Fällen, heißt es: "Oh, nein, das geht noch nicht.

Ja was den nun, verehrter Herr Lauterbach?.

Und E-Rezept geht bis heute nicht in der Uniklinik meiner Stadt.

Nicht, dass ich es vorher nicht auch ohne die ganze IT hinbekommen hätte und die Ärzte wohl auch?.

Eins ist sicher, nichts in der IT ist sicher. Es wird doch wohl nicht lange dauern, bis meine gesamten Gesundheitsdaten über den Atlantik gewandert sind, worauf bereits 2014 Edward Snowden hinwies (siehe sein Buch "Permanent Record").

"Und Scientology et al. würden zu solchen Daten auch nicht "nein" sagen, so meine Überzeugung", sagen Manche und ich kann sie verstehen.

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Questia

1. Lauterbach ist für Ihre Nachfragen nicht mehr zuständig.

2. Bei mir läufts mir dem eRezept seit fast zwei Jahren* bei allen, wo ich es brauche. Wenn das an der Uni-Klinik nicht läuft, muss das Problem genau dort gelöst werden.

*) Auch ohne taugliches End-Gerät, nur mit Gesundheitskarte.

Supreme Court 6

Das Problem liegt in der Anzahl 

der gesetzlichen Krankenkassen.

Deutschland leistet sich als einziges Land 95(!) Krankenkassen.

Jede Krankenkasse leistet sich eine Vorstandscrew mit Spitzenverdiener.

Der Vorstandsvorsitzende der Barmer mit einem Jahresgehalt von 358.000€ !

Nebenbei hat er zwei Stellvertreter mit ebenfalls horrenden Jahreseinkünften.

Und bei 95 Krankenkassen kann

sich sogar der Dümmste in dieser Republik ausrechnen warum unsere Beiträge steigen und steigen. 

Natürlich spielen noch weitere

Faktoren eine Rolle.

Man denke nur an alle unnötigen Doppeluntersuchungen und und und

 

Bernd Kevesligeti

Die Digitalisierung des Gesundheitswesen. Ob mehr oder weniger. Ändern tut sie aber nichts am Kurs auf Kommerzialisierung. Laut dem Deutschen Ärzteblatt  vom 20.6. 2025 hat da eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe Reform-Eckpunkte für die Pflege präsentiert. Es soll um Leistungskürzungen gehen, nachdem die Beitragssätze schon zum Beginn des Jahres erhöht wurden. Die  Bündnisse Gemeingut in Bürgerinnenhand (GIB) und das Bündnis Klinikrettung sprechen auf ihren  Internetseiten von 66 Krankenhäusern, die seit 2020 geschlossen wurden.

 

Allgemein bekannt dürften ja auch ältere Einschätzungen und Forderungen der Bertelsmann-Stiftung sein, nach dem fast jedes zweite Krankenhaus geschlossen werden sollte. 

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