Besucher der documenta fifteen gehen am Museum Fridericianum vorbei. (Archiv)

Ihre Meinung zu Skandale und Weltkunst: Kassel feiert 70 Jahre documenta  

Die documenta in Kassel gilt als eine der weltweit wichtigsten Kunstausstellungen der Gegenwart. Ihre Entwicklung wurde von beeindruckenden Werken, aber auch von politischen Skandalen und harten Debatten geprägt. Ein Rückblick von Leander Löwe.  

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
29 Kommentare

Kommentare

Lucinda_in_tenebris

Die Dokumenta in Kassel ist meiner Ansicht nach mit dem Fluch belegt, dass sie zeitgenössische und gleichsam bedeutende Kunst präsentieren möchte. Meiner Ansicht nach bedarf es aber erst den Gang der Zeit, bis sich herausstellt, was bedeutend und was nur bedeutend tat. Ein wenig habe ich daher den Verdacht, dass es sich hier auch um einen Jahrmarkt der Eitelkeiten handelt.

8 Antworten einblenden 8 Antworten ausblenden
fathaland slim

Vieles von dem, was auf der Documenta präsentiert wurde, hat sich im Nachhinein als bedeutend herausgestellt. Anderes ist längst vergessen. Das ist der Fluch der zeitgenössischen Kunst.

Lucinda_in_tenebris

Doe Moderne hat es sicherlich schwer, weil sie ständig nach Neuem sucht und immer nur altes findet.  Echt Inovationen sind bei so einem Setting dann wohl eher Zufallsprodukte oder Illussonen.  Später wird dann schon mal eine Plastiktüte von der Documenta mit der Unterschrift von Boys bei Rares für Bares verkauft, was dem altem Meister sicher gefallen hätte. 

Allerdings hatte Jon Cage schon in den 60 Jahren einen verbrannten Kohlkopf zur Kunst erklärt und damals war es das auch. 

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

...ist eine Rose

Anna-Elisabeth

"Ein wenig habe ich daher den Verdacht, dass es sich hier auch um einen Jahrmarkt der Eitelkeiten handelt."

Den Verdacht kann man auch haben, wenn man sich anschaut, was heutzutage alles unter dem Begriff "Kunst" läuft. Bei machen "Werken" kann man sich schon auch mal verar... - pardon - veralbert fühlen.

fathaland slim

So wie Sie haben Menschen immer schon auf aktuelle Kunst reagiert.  Zu allen Zeiten.

Mauersegler

Kenn ich. Das soll Kunst sein? Das kann meine Enkelin auch.

R A D I O

Die Kunst und die Toleranz sind eineiige Zwillinge, ein ganz natürlicher Sachverhalt, der manche ärgern kann.  

Nettie

„@Lucinda_in_tenebris

"Ein wenig habe ich daher den Verdacht, dass es sich hier auch um einen Jahrmarkt der Eitelkeiten handelt."

„Den Verdacht kann man auch haben, wenn man sich anschaut, was heutzutage alles unter dem Begriff "Kunst" läuft“

Den habe ich eher, wenn ich mir anschaue, was heute als „erfolgreich“ verstanden wird.

Mauersegler

Das ist kein Fluch, sondern Programm. 

oooohhhh

Oje, das klingt fast wie ein Nachruf.

Nachdem der Interimsgeschäftsführer und documenta Retter Farenholz die letzte d gerade noch retten konnte, wäre das besonders bitter.

Ein Tip kein Politwunst jeglicher Coleur mehr sondern Kunst, dann wird die d ewig leben.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
fathaland slim

Kunst war immer auch politisch.

werner1955

sondern Kunst?

Dann aber auch nur Kunst und keine politischen Aussagen, Hass oder Hetze. 

ein Lebowski

Genau da liegt doch das Problem werner, wer soll das bitte schön beurteilen, das liegt doch im Bereich des Betrachters, da kann doch jeder kommen und sagen, das ist Hass und Hetze, das muss weg, ein Hobbystratege aus Österreich nannte es einfach entartete Kunst, weils nicht in den Kram passte, heute wirds anders argumentiert, aber das Ergebnis ist gleich.

Danke für deinen Kommentar, du hast das Problem auf den Punkt gebracht.

Mauersegler

Kunst hat immer auch politische Aussagen.

Nettie

„Skandale und Weltkunst“

Das macht Weltkunst und Kultur ja aus: Dass sie nicht ‚gefällig‘ sind, sondern alles ‚aufeinanderprallt‘.

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
werner1955

Skandale sind keine Kunst und können weg bleiben 

fathaland slim

Skandale und Kunst gehörten eigentlich schon immer zusammen.

Mauersegler

Oh, viele große Kunst löste beim ersten Auftraten einen Skandal aus (die Edward-Munk-Ausstellung 1892 in Berlin, Das "Sacre de Printemps" von Strawinsky, "Le déjeuner sur l'herbe" von Manet ...). Ist vielleicht nicht Ihr Spezialgebiet.

Lucinda_in_tenebris

Weil sie das aber eben ihre erwartbare Rolle ist,  bleibt das kunstinteressierte Publikum im angemessenen Rahmen schockiert:

"How bizarr, how bizarr"

fathaland slim

 bleibt das kunstinteressierte Publikum im angemessenen Rahmen schockiert

Danke für diese wunderbare Formulierung. Klasse.

Nettie

„Weltkunst und Kultur“ war ganz allgemein gemeint, also nicht nur explizit auf die documenta in Kassel bezogen.

ein Lebowski

Wenn man so ran geht, dass Kunst nun resilienter gemacht wird, heisst das für mich, dass man das Korsett, vorallem das politische Korsett, enger schnallen will. Dabei soll Kunst ja Grenzen überschreiten, anecken, unangenehm sein, unvereinbar mit der political c. "Kultur".

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
fathaland slim

Wenn man so ran geht, dass Kunst nun resilienter gemacht wird, heisst das für mich, dass man das Korsett, vorallem das politische Korsett, enger schnallen will. 

Das ist aber jetzt Ihre eigene, sehr spezielle Deutung.

werner1955

Dabei soll Kunst ja Grenzen überschreiten?

Warum, wer erlaubt das? Wer trägt die Verantwortung für die Folgen 

Heidemarie Bayer

Ich besuchte das 1. Mal bereits 1972 die Documenta in Kassel und dazwischen, wenn es mir möglich war immer wieder. 

Nur das letzte Mal 2022 habe ich es mir verkniffen, weil es eine Zumutung war mit diesem Antisemitismus, was die ruangrupa aus Indonesien geboten hat. Ich hoffe, daß so etwas NIE mehr bei einer Documenta passiert. 

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Liebe User,

wir werden die Kommentarfunktion um 22:00 Uhr schließen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Robert Anderson

Kunst liegt im Auge des Betrachters, und dass ich vieles für belanglos halte, was auf Ausstellungen wie der documenta präsentiert wird ist vermutlich ein Defizit meinerseits.

Dass aber um Kunst so ein Aufwand betrieben wird finde ich überzogen.

Ich kann das Können vieler Künstler anerkennen und sogar bewundern, selbst wenn mir ihr Werk nicht gefällt.

Wenn aber der Kunst vom Künstler gewollt oder vielleicht sogar von Fachleuten frei erfunden eine Message aufgezwungen wird geht das komplett an mir vorbei. Die dann entstehenden Kontroversen erinnern mich an so manche Stunde in der Uni, wo Leute mit praktisch der gleichen Weltanschauung so lange nach etwas gesucht haben, wo sie unterschiedliche Ansichten haben bis sie auch tatsächlich etwas gefunden hatten. Um sich dann fast die Köpfe einzuschlagen. Etwas, das bei der documenta manchmal auch zu passieren scheint.

Provokation ist keine große Kunst. Sollte man gerade als User hier im Forum wissen.

Pride

"Alles, was im Rahmen der Gesetze erlaubt sei, könne aber trotzdem auf der Documenta gezeigt werden." Nach konsequenter Aufarbeitung des Antisemitismus auf der Documenta, wie sie es so auch nicht offeriert, klingt das nicht. Konsequentes Handeln gegen Antisemitismus, und das insbesondere bzgl. des geschehenen auf der Documenta, geht weit über die Einhaltung von Gesetzlichkeit hinaus.

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation