Metformin steht auf einer Medikamentenflasche.

Ihre Meinung zu Neue EU-Abwasserrichtlinie: Diabetes-Medikament Metformin vor dem Aus?

Eine EU-Richtlinie kollidiert mit nationalen Verordnungen. Medikamentenhersteller haben Sorge vor zu hohen Kosten und drohen mit dem Produktionsstopp des wichtigsten Diabetes-Medikaments. Von S. Kuhlmann.

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56 Kommentare

Kommentare

DeHahn

Es ist doch immer das gleiche: es ist für Hersteller ZU TEUER ihren eigenen Dreck wegzumachen, dafür muss apäter die Allgemeinheit herhalten. Besonders besorgniserregend: die Vermüllung der Meere!

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Salarianer

Ein wichtigsten Diabetes-Medikament würde ich nicht als Dreck bezeichnen.

wie-

>> Ein wichtigsten Diabetes-Medikament würde ich nicht als Dreck bezeichnen.

Stimmt. Aber für die Rückstände dieses Chemiecocktails im Abwasser ist der Begriff durchaus angebracht, oder?

Salarianer

Ein wichtigsten Diabetes-Medikament das über natürliche Ausscheidungen is Abwasser gelangt. können sie auf zwei Arten verhindern.

1. Nicht mehr produzieren

2. Pflicht an den Patienten seine Ausscheidungen zu sammeln und an Reinigungsstationen abgeben.

sebo5000

Nein

werner1955

ihren eigenen Dreck wegzumachen.

Ok. Dan sollen eben ander diesen "Deck" herstellen? Wer braucht, kauft oder konsumiert dnn auch schon Dreck

Stotterfritz

Dreck ist Materie an falscher Stelle.

franxinatra

Ersatzpräparate werden die Abwässer genauso belasten, ist zu fürchten, nur eben viel teurer.

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werner1955

Nach der Wirtschaft , den persönlichen Freiheiten bei Heizung und Verbrenner wird jetzt auch die persönliche Gesundheit duch die EU fast oder teielweise unmöglich gemacht? 

wie-

>> Nach der Wirtschaft , den persönlichen Freiheiten bei Heizung und Verbrenner wird jetzt auch die persönliche Gesundheit duch die EU fast oder teielweise unmöglich gemacht? 

Nein. Wieso?

Mauersegler

Die EU? Die Verunreinigung unseres Trinkwassers unter anderem durch die Landwirtschaft macht die "persönliche Gesundheit" schon lange "fast oder teielweise unmöglich".

franxinatra

Am Besten, Abwässer werden für die Herstellung von elektrolytisch erzeugtem Wasserstoff aus Überkapazitäten von Wind- und Sonnenenergie erzeugt, dann bliebe nur übeig: was verbrannt werden müsste?

Izmi

Eigentlich müssten wir wohl alle in Auffangkanister pinkeln. Mit anschließender individueller Kontrolle der ausgeschiedenen Giftprodukte. Denn die Hersteller von unbedingt nötigen Medikamenten tragen doch nur eine Teilschuld an den Verunreinigungen. Gleichzeitig würde so auch ein zu laxes Umgehen mit vielen anderen Trinkwasserverschmutzern deutlich. 

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WirSindLegion

Wie im Film "Die Insel"....  Und wer zu viel Schadstoffe verursacht kommt auch auf "die Insel"....

Esche999

=>ABWASSER MEDIKAMENTE
Grundsätzlich  kann man nicht die Gesamtbevölkerung mit einem Stoff belasten, der nur dem erkrankten Bevölkerungsteil nutzt . Die notwendige gesellschaftliche Solidarität muß anders gestaltet werden - das Abwasser jedenfalls muß in einer 4.Stufe gereinigt werden. Die Kosten den Herstellern aufzuerlegen wäre ein Möglichkeit verbunden mit einer entsprechenden Preiserhöhung .
Bestehende Absprachen/Preisdeckelungen sind dann  anzupassen. Jedenfalls wird man verhindern müssen, daß notwendige Medikamente nicht mehr produziert werden, ein Maßnahme, die den Herstellern zugebilligt werden muß - die sind schließlich nicht die Wohlfahrt. Alternativ müßte der Staat selbst die Herstellung übernehmen - aber daß würde ebenfalls teuer oder teurer werden. Also bliebe dann die Bezuschussung aus Steuermitteln . Die Forderung der EU ist jedenfalls gerecht und richtig.

werner1955

eine Teilschuld?
Wieso? Kein muss Medikament enehmen. 

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WirSindLegion

Nennt man auch Solidarprinzip. Ein kerngesunder, der 50 Jahre fast Null Kosten verursacht zahlt trotzdem seine 16-18 % KV-Beitrag.

Stotterfritz

Verstehe ich nicht. Deutsche Sprache, schwere Sprache.

Piorko

Das stimmt so nicht. Manche Medikamente sind lebensnotwendig.

werner1955

sind lebensnotwendig?
Ok. Dann müssen die diese lebensnotwendigen brauchen auch selber dafür sorgen.

wie-

>> Dann müssen die diese lebensnotwendigen brauchen auch selber dafür sorgen.

Warum?

Salarianer

Sie wollen doch das diese Firmen den Dreck nicht mehr produzieren.

Piorko

Eine ziemlich egoistische Einstellung!

Was ist mit Rauchern, Fußballern oder Skifahrern? Sollen die auch für die Behandlung ihrer quasi selbst verursachten Erkrankungen bzw. Verletzungen aufkommen?

Stotterfritz

Vielleicht werden Sie ja mal im späteren Alter für den Rest Ihres Lebens jeden Tag Herzmedikamente brauchen, Blutdruck, Puls, Blutverdünnung. Nein, nicht vielleicht, sondern mit Sicherheit. Viel Spaß bei der Selbstversorgung.

Nettie

Bürokratie hat offensichtlich auch potenziell tödliche Auswirkungen.

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Silverfuxx

Ja. Für die Börsenkurse der Pharma-Unternehmen. Die sterben um... 2% ? Ist mal so grob geschätzt.

Nettie

Sie halten Börsenkurse für sterblich?

Stotterfritz

Seien Sie froh, dass es Pharmaunternehmen gibt. Sonst könnten kleine Zipperlein schnell gefährlich werden.

Alter Brummbär

Ca 3 Millionen Menschen brauchen dann Insulin und das sind nur die bekannten Fälle.

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Stotterfritz

Die Anwendung von Insulin ist aufwendig und kann leicht falsch dosiert werden.

Silverfuxx

Das Umweltbundesamt hat 2015 ein Gutachten rausgegeben, in dem es die Kostendeckung über eine Abwassergebühr befürwortet statt über eine erweiterte Herstellerverantwortung. "Wir haben berechnet, dass es pro Einwohner und Jahr 15 Euro kosten würde"

Und darauf wird es natürlich auch hinauslaufen, denn die Pharma-Lobby wird 100%ig sicher dafür sorgen, dass die extremen Gewinne der entsprechenden Firmen nicht ein ganz klein wenig schrumpfen werden.

Die Herstellung von Metformin könnte so unwirtschaftlich werden.

Das halte ich sehr unwahrscheinlich. Aber selbst wenn, dann wäre das eben so. Zig Jahre vorher haben die ordentlich dran verdient.
Man sollte sie es vom Markt nehmen lassen. Dann verdient Pharma gar nix mehr dran. Und es gibt ja Alternativen. Und es kämen sehr schnell neue dazu.

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Stotterfritz

Das Problem des kontaminierten Abwassers ist damit aber nicht gelöst. Dann ist da eben etwas anderes im Abwasser. Auf der anderen Seite wäre die Abschaffung von Metformin das Todesurteil für Millionen Diabeteskranke.

Stotterfritz

Welche Alternativen sind das denn?

asimo

Die extremen Gewinne der Pharmaunternehmen sind meist gar nicht so hoch, schauen Sie sich mal die Geschäftsberichte der Firmen an, die sind bei des AGs öffentlich.

Mauersegler

Also ich weiß nur, was Pharmavertreter:innen verdienen und wieviel Geld in die Umgarnung der Ärzte fließt. Wer sich das leisten kann, muss schon sehr viel Gewinn machen.

Kaneel

Natürlich benötigen wir keine Medikamente und Medikamentenentwicklung mehr. Gibt bestimmt für alles wunderbare natürliche Alternativen. Falls man dann bei schwerer Krankheit, die durch Medikamente gut therapierbar wäre, nicht überlebt -  hat die Person halt Pech gehabt. Ich hoffe Sie selbst arbeiten konsequenterweise ehrenamtlich. 

Silverfuxx

Doch, es werden ständig ganz tolle und total sinnvolle und nötige Medikamente entwickelt. Ohne die wären wir schon ausgestorben.
Oder... die Pharma-Industrie verkauft uns ständig irgendwas, damit weiterhin Geld reinkommt.

Was ist wohl wahrscheinlicher ?
(Gehören Sie echt zu den Big Pharma-Verteidigern ? Hätte ich gar nicht gedacht)

Kaneel

Ich war zugegeben etwas faul dazu zu schreiben, dass ich Pharmafirmen mit überdimensionierten Gewinnstreben sicher nicht verteidige. Der Nutzen für Patienten sollte im Vordergrund stehen.

Ich reiße mich selbst eher nicht darum ein Medikament einzunehmen. Aber ich kenne Menschen, die auf die dauerhafte Einnahme von Medikamenten angewiesen sind. Oder Menschen mit Erkrankungen, die bisher nicht heilbar sind. 

Es gibt genügend Menschen, die gerne leben und nicht an irgendeiner fiesen Krankheit draufgehen möchten. Und für viele gibt es mittlerweile durch Forschung und Entwicklung von Medikamenten gute Aussichten mit einer Erkrankung weiter leben zu können. Denken Sie an HIV/Aids. 

Auf Ihren sehr pauschalen Vorwurf habe ich ähnlich pauschal geantwortet. D.h. nicht, dass Menschen bei bestimmten Erkrankungen nicht auch ihren Lebensstil überdenken/verändern sollten. Aber das ist nur in einem Teil der Fälle eine Alternative.

Kaneel

Doch, es werden ständig ganz tolle und total sinnvolle und nötige Medikamente entwickelt.“

Geht doch. ;-)

Stotterfritz

Es wird eine Lösung geben. Das Medikament ist zu wichtig und wird von zu vielen Menschen lebensnotwendig gebraucht, als dass es einfach abgeschafft wird.

Piorko

Metformin ist ein Medikament für Typ II- Diabetes, eine Wohlstandskrankheit, entstanden oft durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Typ I ist zwingend auf Insulin angewiesen, der ist davon nicht betroffen.

Hier könnte man ansetzen, z. B. über eine Zuckersteuer o. ä. Wer die Ernährung umstellt, braucht danach manchmal gar keine Medikamente mehr, weil Blutzuckerwerte und teilweise auch Bluthochdruck wieder ins Lot kommen.

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Stotterfritz

Diabetes ist nicht heilbar. Die Zuckerwerte werden aber mit Metformin in einem Rahmen gehalten, mit dem man gut leben kann.

Piorko

Natürlich kann Diabetes bei entsprechender Lebensweise zurückgedrängt werden. Das habe ich selbst beobachtet bei meiner Tätigkeit in einem Krankenhaus. Selbst Insulinpflichtige bei Typ II erlebten eine deutliche Besserung.

Stotterfritz

Zurückgedrängt, aber nicht geheilt. Die Bauchspeicheldrüse produziert ja bei Diabetes II noch das Insulin, aber die Muskelzellen nehmen die Zuckermoleküle nicht mehr auf und der Zucker schwimmt frei im Blut, ohne seinen Zweck u erfüllen. Metformin schließt quasi die Muskelzellen für die Aufnahme von Zucker auf. Es ist logisch, dass man weniger Metformin oder Insulin braucht, wenn man den Zuckerkonsum einschränkt. Wenn man die Medikamente aber vollständig absetzt, auch bei geringem Zuckerkonsum, dann schießt der Zuckergehalt im Blut wieder nach oben. Man ist also nicht geheilt, sondern von den Medikamenten gut eingestellt. Die Krankheit ist nicht vollständig heilbar.

Montag

Gute Idee. 

Das Geld aus der Zuckersteuer kann man einsetzen:
=> zur Finanzierung von Schulungen zu Ernährungsthemen
=> für andere Maßnahmen, die dazu beitragen die Anzahl der Diabetes-Erkrankungen zu reduzieren (und damit den Bedarf an entsprechenden Arzneimitteln).

Dadurch reduziert sich der Eintrag dieser Medikamente in das Abwasser. (Und damit das Problem.)

Stotterfritz

"Dadurch reduziert sich der Eintrag dieser Medikamente in das Abwasser. (Und damit das Problem.)" Die Menschen werden einfach auch zu alt und es gibt zu viele Menschen auf dem Planeten. Also reduzieren wir die Anzahl der Menschen auf natürliche Weise und das Problem ist auch gelöst. Wäre Ihnen das so recht?

Mauersegler

Diabetes bekommt man keineswegs zwangsläufig mit dem Alter. Der Lebensstil hat darauf große Wirkung.

w120

Ist doch ganz einfach, die Kosten werden auf das Medikament aufgeschlagen, die Kassen zahlen. 

Die vierte Stufe wird auf Kosten der Allgemeinhalt eingeführt.

Diese zahlt ja auch für andere Verunreinigungen, z.B. Luft - Aufschlag auf den Sprit.

Oder Verbot und die nur 3 Millionen betroffenen Patienten müssen halt sehen wie sie klar kommen. 

Das werden sie, da dann insulinpflichtig.

Bedeutet, Teststreifen für regelmäßige Überwachung des Zuckerwertes müssen auch noch, zusätzlich, übernommen werden.

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Stotterfritz

Teststreifen mehrmals täglich verursachen ihrer Meinung nach aber keinen Müll, leere Einwegspritzen ebenso wenig. Die Herstellung dieser Utensilien fällt ebenfalls so einfach, ganz ohne Umweltbelastung vom Himmel. Verstehe ich das richtig? 

Salarianer

Das sehe ich wie sie

w120

Nein, Sie wollen das so verstehen.

Stufe 4:

Auf sechs problematische, chemische Stoffe konzentrierten sich die Wissenschaftler, darunter vier Medikamentenwirkstoffe. Sie sind weit verbreitet und gehen in Apotheken täglich mehrmals über den Ladentisch. Darunter sind der Blutdrucksenker HTC (Hydrochlorothiazid), das Antibiotikum Sulfamethoxazol, das Psychopharmakon Carbamazepin und das Schmerzmittel Diclofenac.

Das Rostschutzmittel Benzotriazol etwa ist in Geschirrspültabs enthalten.

https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/saubere-klaeranlagen-100.h…

Was ist mit der Antibabypille (Hormone – Fische unfruchtbar).

Es ging um die Kosten der Stufe 4.

Wenn auf Insulin umgestellt wird, dann sind das auch entstehende und zu übernehmende Kosten.

Beim Medikament Metformin übernimmt die GKV die Kosten der Teststreifen nicht.

Silverfuxx

Ist doch ganz einfach, die Kosten werden auf das Medikament aufgeschlagen, die Kassen zahlen. 

Die vierte Stufe wird auf Kosten der Allgemeinhalt eingeführt.

Tolle Lösung. Im Sinne der Pharma-Industrie. Denn 'die Kassen zahlen' bedeutet letztlich nichts anderes, als 'die Allgemeinheit' zahlt.
Wenn man schon der armen Pharma-Industrie nicht zumuten kann, das bißchen Geld (und so viel kann es nicht sein) dafür auszugeben (was ich aus deren Sicht tatsächlich sogar verstehen kann), dann sollten die Nutzer des Medikaments das zahlen.

Ja, buhhh ! Aber sonst wird gerade hier im Forum doch auch immer von den entsprechenden Leuten vorgeschlagen, dass diese oder jene doch bitte selbst für dieses oder jenes aufkommen sollen. Manchmal gerechtfertigt, meistens asozial.

StepHerm

Durch viele verschiedene Substanzen in Medikamenten, Kosmetika etc., die in Kläranlagen nicht eliminiert werden können, werden Organismen in den Gewässern geschädigt und gelangen auch in das Rohwasser zur Trinkwassergewinnung.

Nun wurde in der Kommunalabwasserrichtlinie erstmals festgelegt, dass die Hersteller/Inverkehrbringer die Kosten für die Reduzierung dieser Stoffe finanziell mit 80% der Kosten tragen sollen.

Diese Richtlinie wurde von der Kommission, dem Europaparlament und den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten beschlossen.

Nun diese Kampagne zur Bekämpfung dieser Regelung (die erst noch in nationales Recht umgesetzt werden muss und ab 2027 greifen soll), die Diabetiker verunsichern soll.

Die Industrie hat nach Verabschiedung der Richtlinie umgehend Klage eingereicht, scheint doch diesmal der Lobbyaufwand nicht gefruchtet zu haben oder zumindest nur zum Teil, da die Industriechemikalienhersteller nicht benannt wurden, deren Produkte natürlich auch im Abwasser enthalten sind.

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land_der_unregierbaren

Da kann ich wohl froh sein, meine Blutzuckerwerte mittlerweile ohne metformin unter Kontrolle zu haben.
Gott gebe das das so bleibt.

Die Alternativen dazu haben Nebenwirkungen… teils  unangenehm.

Und komplett umweltneutral sind auch die nicht.

Ich bin gespannt, was sich für Erkrankte ändert, die nicht das Glück haben ohne Medis auszukommen.


 


 

 


 

 

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