
Ihre Meinung zu Immer mehr Quereinsteiger unterrichten an Schulen
Die Zahl der Quer- und Seiteneinsteiger im Lehrerberuf steigt. An den allgemeinbildenden Schulen unterrichtet inzwischen etwa jede zehnte Lehrkraft ohne anerkannte Lehramtsprüfung.
Die Zahl der Quer- und Seiteneinsteiger im Lehrerberuf steigt. An den allgemeinbildenden Schulen unterrichtet inzwischen etwa jede zehnte Lehrkraft ohne anerkannte Lehramtsprüfung.
Wenn ich mich an die eigene Schulzeit erinnere, waren mir die Lehrer ohne Lehramtsstudium immer die Liebsten. Dafür hatten sie nämlich meistens Praxisbezug und ein enormes Wissen. Und sie haben einen i.d.R. nach der Leistung bewertet und nicht nach irgendwelchen fachfremden Sekundärtugenden, wie oftmals ihre Kollegen.
»Wenn ich mich an die eigene Schulzeit erinnere, waren mir die Lehrer ohne Lehramtsstudium immer die Liebsten. Dafür hatten sie nämlich meistens Praxisbezug und ein enormes Wissen«
Dummerweise muss deren enormes Wissen dann auch noch Curriculumkompatibel sein.
Mit meiner Ausbildung als Sprachwissenschaftler (also gerade nicht Sprachlehrer) würde schon dadurch anecken, dass ich den Lehrer:innen der Sprachenfächer der Lehrtradition und der Vereinfachung geschuldeten fehlerhaften Lehrinhalte vorhalten müsste.
"Und sie haben einen i.d.R. nach der Leistung bewertet und nicht nach irgendwelchen fachfremden Sekundärtugenden, wie oftmals ihre Kollegen."
Pädagogik an der Schule ist nur hinderlich. Ließe man die auch im Studium weg, könnte man die Lehrerausbildung ergeblich straffen.
Ja, wer hat solche Erfahrungen in der Schule noch nicht gemacht; da schreibt man z.B. lauter Einsen in Mathe-, Physik und Chemieklausuren und bekommt am Ende des Schuljahres 3x eine 5 statt jeweils 15 Punkte ins Zeugnis und darf aus fremdideologischen Gründen sitzenbleiben, es mit den gemachten Erfahrungen nochmal bei den gleichen Lehrern versuchen.
➢ Wenn ich mich an die eigene Schulzeit erinnere, waren mir die Lehrer ohne Lehramtsstudium immer die Liebsten. Dafür hatten sie nämlich meistens Praxisbezug und ein enormes Wissen. Und sie haben einen i.d.R. nach der Leistung bewertet und nicht nach irgendwelchen fachfremden Sekundärtugenden, wie oftmals ihre Kollegen.
Anekdotisches aus der eigenen Schulzeit. Ein Klassenraum, eine Schule.
Als ob Lehrer/innen mit Lehramtsstudium hauptsächlich ahnungslos waren, und vorwiegend nach irgendwelchen bominösen « Sekundärtugenden » bewertet haben. Was sind das für Tugenden, die Sie nicht hatten, und die Ihnen bessere Noten bei Lehrer/innen mit Lehramtsstudium verhagelt haben …
Für Bremen kann ich sagen, dass sich die Situation für Schülerinnen und Schüler extrem verschlechtert hat. Die Schere zwischen jungen Menschen, die nach der Schulzeit weder lesen noch schreiben können und den vielen Einser-Abiturienten ( Noteninflation!) öffnet sich jährlich weiter.
Die sogenannte Inklusion hat Bremens Schulsystem den Rest gegeben. Förderschulen wurden abgeschafft, alle Kinder sollten zusammen unterrichtet werden. Leider ohne die baulichen und personellen Voraussetzung zu schaffen. Viele Förderschulen wurden sofort abgerissen, die Grundstücke an Bauträger verscherbelt. Aber kann man sprachbehinderte oder sozial-emotional verwahrloste Kinder per ordre de Senator einfach "integrieren", ohne Hilfen anzubieten? Wo vorher der Unterricht auf divergierendes Verhalten, schwierige Elternhäuser oder spezielle. Sprachprobleme abgestimmt war, fiel das einfach weg. Ratlosen, um ihre Schülerinnen besorgten LehrerInnen wurde gesagt: Schule macht keine Therapie.
"Für Bremen kann ich sagen, [.....]"
Immer, wenn ich Ihre Beiträge über Bremen lese, bin ich froh, in einem anderen Bundesland zu leben.
Bremen muss die Hölle sein.
Was das nun zu tun hat mit der Feststellung, dass mehr Quereinsteiger unterrichten muss mir leider noch erklärt werden.
Bestenfalls kann ich spekulieren, dass Ihrer Meinung nach Bremer Schulen weniger Lehrer, aber mehr Psychotherapeuten brauchen.
Nunja, das spricht aber nicht gegen das Vorhaben der Inklusion, sondern »nur« gegen die Art und Weise und die blauäugige mangelnde Vorbereitung und Bereitstellung von Lehrkapazitäten. Schließlich spricht nichts dagegen, dass besagte Einserabiturient:innen auch mal mit der Lebenswirklichkeit von körperlich eingeschränkten oder sich divergierend verhaltenen Mitschüler:innen konfrontiert werden.
M.W. behindere das die Einserschüler:innen nicht in ihrem Notenschnitt (wenn ich Untersuchungen dazu nicht völlig falsch verstehe).
"Nunja, das spricht aber nicht gegen das Vorhaben der Inklusion," Eben. Und die nordischen Staaten mit seit Jahren bewährter Inklusion belegen seit Jahren deutlich bessere Plätze bei den PISA Wettbewerben.
Für gewisse rechtslastige Mitbürger ist Inklusion eben Teufelszeug ;-)
Inklusion hat nur zwei Fürsprecher: Die Kämmerer, die im öffentlichen Hauhalt Geld einsparen, und die ideologischen Träumer, für die alle Menschen gleich sind.
Verlierer sind vor allem die Kinder und ihre Familien, die keine optimale Förderung und Behandlung erhalten.
"Inklusion hat nur zwei Fürsprecher: Die Kämmerer, die im öffentlichen Hauhalt Geld einsparen, und die ideologischen Träumer, für die alle Menschen gleich sind."
Inklusion hat noch einen dritten Fürsprecher, nämlich mich als Vater eines Behinderten.
Nun, Schule wird als Konsumausgabe begriffen - so dumm ist die herrschende Ökonomie, bzw. so an Interessen der Reichen gebunden.
Wer erinnert nicht taxifahrende Lehrer?
Seit meiner Schulzeit in den 60ern hat sich die Schule nur punktuell verbessert - insgesamt schafft sie ihr Pensum schlechter, fern (fast) aller pädagogischen Kompetenz Fachlich ist's okay, ansonsten aber mau.
Da machen auch die Nicht-Pädagogen nicht den Unterschied.
Die gesamte Bildung von Kita über Schule bis Berufsbildung und Hochschulen braucht eine Generalrenovierung, mit Ideen von Finnland bis Singapur, von(huch) Russland was weiß ich nicht.
Auf geht's!
„Wer erinnert nicht taxifahrende Lehrer?“
Eben und Sozialarbeiter/pädagogen. Hunderttausende haben damals diese Fächer studiert, um arbeitslos zu werden und heute fehlen uns diese Leute an allen Ecken und Enden.
So vorausschauend war Politik schon in den 1970er Jahren, dass ihnen das Schicksal unserer Kinder egal war.
Mit aktuellem Ergebnis.
➢ Wer erinnert nicht taxifahrende Lehrer?
Das war, als mehr Lehrer/innen ausgebildet wurden, als es Stellenangebote in den Schulen gab.
Meine Idee nach dem Abi von 1983 war ursprünglich ein Lehramtsstudium.
Habe ich dann aber sein gelassen, weil ich nicht Taxifahrer-Lehrer werden wollte.
Die geringen Aussichten auf eine Anstellung als Lehrer waren ja kein Geheimnis, sondern allgemein bekannt.
Nun - so unattraktiv ist der Beruf ja nicht. Gerade nicht für jene, die gut qualifiziert sind, aber an den Uni keine Festanstellung bekommen. Gerade im sozialen Bereich - wozu Bildung ja gehört - sind Lehrer die Top-Verdiener, wenn man bedenkt, dass ein einfaches Studium reicht und weder Dr. Titel noch jahrelange Forschungsarbeit nötig ist.
Finanziell ist das sicher eine sehr gute Idee.
Und es müssten eh viel mehr Leute in den Lehrbetrieb, die selbst nicht aus einem Lehrerhaushalt kommen, die es selbst schwer hatten in der Schule und vielleicht auch einen anderen Habitus mitbringen.
Die GEW findet das natürlich nicht so toll, wo kommen wir da hin, wenn jetzt so getan wird, als sei der Beruf nicht wahnsinnig anspruchsvoll?!
«…für jene, die gut qualifiziert sind, aber an den Uni keine Festanstellung bekommen.«
Außer den C-Professoren, verbliebenen Räten, Oberräten und vielleicht noch Hausmeistern bekommt doch niemand mehr einer Festanstellung an einer Uni. Nach der Logik könnten jene wissenschaftliche Angestellte ja gleich in ein Lehramtsstudium geleitet werden. Dummerweise machen die aber auf Uni-Wissenschaftler, um das Wissen tendeziell zumindest zu mehren, nicht um es nur zu verwalten.
Eigentlich verdienen Lehrer sicher nicht immer schlecht. Aber ich finde, dass es eine Art von Qualitätsüberprüfung jedes einzelnen Lehrers geben müsste, anhand des Erfolges seiner Schüler.
Das macht aber auch nur Sinn, wenn es endlich viel kleinere Klassen gäbe, so dass der Lehrer sich auch wirklich um jeden Schüler kümmern kann. Das heißt, dass es mehr Schulen braucht. Und viel mehr Lehrer und viel mehr weiteres Personal für unsere Kinder.
➢ Die GEW findet das natürlich nicht so toll, wo kommen wir da hin, wenn jetzt so getan wird, als sei der Beruf nicht wahnsinnig anspruchsvoll?!
Lehrer/in sein ist anspruchsvoll.
Und des schon bei Schüler/innen im Erwachsenenalter, die sich freiwillig entschieden haben, (erneut) zur Schule zu gehen. Das Problem in Deutschland ist, dass der Lehrerberuf ein mieses Ansehen hat, und immer einer der ersten ist, wenn es darum geht, zu witzeln und zu spotten.
“Finanziell ist das sicher eine sehr gute Idee“
Da Geld immer noch ein von Menschen erfundenes Instrument zur Vereinfachung von Transaktionen innerhalb ihres Wirtschaftslebens ist (oder das zumindest immer noch sein sollte) - also für die Menschen da ist und nicht für seine Besitzer bzw. die über es ‚verfügenden‘ - kann es grundsätzlich nicht sein, dass die Frage der Realisierbarkeit guter Ideen eine „finanzielle“ ist.
Es kommt - wie überall sonst im Leben auch - gerade hier vor allem auf die tatsächliche Eignung bzw. praktische Erfahrung und nicht - oder zumindest bedeutend weniger - auf „bescheinigte“ fachliche Kompetenzen an.
➢ Es kommt - … - [auf] praktische Erfahrung und nicht - … - auf „bescheinigte“ fachliche Kompetenzen an.
Kaum wer hat praktische Erfahrungen mit Lehren aus einem Berufsleben vorher ohne.
Die Erfahrungen muss man sich dann aneignen nach dem Beginn, nun Lehreri/in zu sein.
„Kaum wer hat praktische Erfahrungen mit Lehren aus einem Berufsleben vorher ohne.“
Was genau wollen Sie damit sagen?
➢ Was genau wollen Sie damit sagen?
Dass man keine Erfahrungen hat als Lehrer/in, wenn man noch nie eine/r war.
Es reicht (bei weitem) nicht aus, gute Fachkenntnisse zu haben, wenn die Fähigkeit zur Wissensvermittlung fehlt.
Die "tatsächliche Eignung" wird gerade durch die pädagogische Ausbildung in der 1 1/2 jährigen Refendariatszeit erreicht. Ein 4 wöchiger Kurs für Quereinsteiger reicht da bei weitem nicht aus.
Fortsetzung: Jetzt haben wir den Salat! Mit dem Spruch "LehrerInnen sind keine TherapeutInnen" wurde den Kindern der geschützte Rahmen der Förderschulen entzogen, der Berufsstand der Sonderschullehrer/ Behindertenpädagoginnen abgekanzelt. Unter der Hand wurde gesagt: Für Behinderte ist die Kranken-/Pflegekasse zuständig. Mit anderen Worten: Sollen sich doch die Eltern kümmern, für uns, die Bremer Finanzen und die Schulbehörde, ist das zu teuer.
Das rächt sich. Es gibt viel Unmut, d.h. Vandalismus, Gewalt gegen Sachen und Menschen (Schwächere). Die Benachteiligung lernschwacher, behinderter und auch sozial vernachlässigter Kinder macht Eltern und Kinder wütend. Die LehrerInnen sind überfordert, sehr viel krank und ausgebrannt ... Für eine gute Inklusion und Ganztagsschule hätten wir geeignete Schulgebäude, gute Mittagsversorgung, Ruheräume, Sport- und Aufenthaltsräume gebraucht. Ohne das blieb nur der Ausweg, das Niveau für alle zu senken.
Danke für den Bericht.
Gerade die Schulen haben Inklusion teilweise gar nicht begriffen und bewältigen können. Es ging aber auch nur darum, auf dem Rücken von Kindern, behinderten Kindern und Lehrern zu sparen.
Die Inklusion war nur vorgeschoben.
➢ Fortsetzung: Jetzt haben wir den Salat!
Das Fazit aus Ihren zwei Kommentaren zu Lehrer/in in Bremen:
Wie immer - Bremen ist die fürchterlichste Stadt in ganz Deutschland.
In Bremen ist gar nichts gut. Halbwegs erträglich ist nur das Standbild mit den Bremer Stadtmusikantern.
In NRW sorgte ein Kultusminister Paul Mikat in den sechziger Jahren für vereinfachten Bedingungen zum „Seiteneinstieg“ in den Schuldienst. Grund war der akute Lehrermangel. Vielleicht werden wir etwas Vergleichbares sehen.
Es wäre an der Zeit, über die Lehrerausbildung als solche einmal nachzudenken und vielleicht sich das dänische Modell als Vorbild zu nehmen. Dort ist die Ausbildung in drei Jahren abgeschlossen: Im ersten Jaht 2/3 Praxis und 1/3 Theorie, im zweiten Jahr halbe halbe und im dritten Jahr 2/3 Theorie und 1/3 Praxis. Bei uns min. 5 Jahre Studium (Sonderpäd) oder 4 Jahre Grundschule und anschließend, nach Pause, zwei Jahre Vorbereitungsdienst. Das ist völlig überzogen und zwingt die Menschen letztlich, so sie denn diese umfangreiche Ausbildung absolviert haben, im Beruf zu bleiben, auch wenn er überhaupt nicht passt. Auch sind die Zugangshürden viel zu hoch.
Die Rahmenbedingungen haben sich auch gewaltig geändert. Aber, der Tanker ist nur schwer umzusteuern.
Die inhaltlichen Herausforderungen halten sich für Lehrer in eng abgesteckten Grenzen. Absolventen mit Einser-Abi hätten vor 40 Jahren mit identischen „Leistungen“ kaum die Hauptschule geschafft.
Absolventen mit Einser-Abi hätten vor 40 Jahren mit identischen „Leistungen“ kaum die Hauptschule geschafft.
Können Sie solchen offensichtlichen Unsinn bitte in Zukunft mit fakenews oder Ironie kennzeichnen? Danke.
Schule tun sich nur deshalb die Quer- und Seiteneinsteiger mit allem Tinnitus- und Burnout drum und dran an, weil es dank Industrierevolution 4.0 ansonsten keine Arbeit mehr gibt, von der man lohnmäßig noch menschenwürdig existieren könnte. Und so wird auch die heutige Schüler-Generation in diese Lebensfalle unbeirrt durch die Schulen hineingeführt.
Zitat: "Noch höher als an allgemeinbildenden Schulen fiel laut Statistik der Anteil der Quer- und Seiteneinsteiger an beruflichen Schulen aus. Im Schuljahr 2023/24 hatten 16,6 Prozent der insgesamt 123.800 Lehrkräfte an beruflichen Schulen keine anerkannte Lehramtsprüfung."
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Natürlich ist es wichtig, gewisse Standards bei der Lehrerausbildung umzusetzen und zu gewährleisten, aber wenn gerade an Berufsschulen Quereinsteiger, idealerweise vom Fach und mit Berufserfahrung, dort Schüler betreuen, dies nicht grundsätzlich verkehrt, auch wenn diese Entwicklung gewiss dem Lehrermangel geschuldet ist.
Ich indes - auch wenn ich natürlich für meine Empathie und tadellose politische Gesinnung bekannt bin - würde mich ein wenig schwer tun, Schülern etwas beizubringen und mich höchstwahrscheinlich mit etwas unorthodoxen pädagogischen Methoden wie Arnold Schwarzenegger im Film "Kindergarten Cop" auszeichnen.
"Der Lehrermangel an den Schulen in Deutschland führt dazu, dass immer mehr Quer- und Seiteneinsteiger ohne anerkannte Lehramtsprüfung in den Klassen unterrichten." .... und das Bildungsniveau der Schüler weiter absinkt (Bildungsmonitor 2023: "Das Bildungsniveau in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Zu diesem Schluss kommt der Bildungsmonitor 2023 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Demnach nimmt die Bildungsarmut in Deutschland zu, die Schulqualität sinkt und bei der Integration gibt es Verschlechterungen).
Quelle, Beleg, Nachweis: MDR Aktuell, 30.08.23
Es gab mal in Deutschland eine Zeit, da musste man an einer Hochschule 5 Jahre Pädagogik studieren, um sich nach erfolgreichem Abschluss vor eine Klasse stellen zu dürfen. Und es gab keinen Lehrermangel bei gleichzeitig hohen Geburten- und Schülerraten. Das Bildungsniveau der Schüler hatte auch ein ganz anderes Level. Tja die gute alte Zeit... schön wars!
Was will uns der Beitrag eigentlich sagen?
Okay, da sind Seiteneinsteiger und Quereinsteiger an den Schulen. Erstere haben ihr Studium nicht abgeschlossen und werden ohne Referendariat (trotzdem) in den Schuldienst übernommen. Die anderen, vermutlich studierte Fachleute mit langer Berufserfahrung (z.B. Naturwissenschaftler, Chemiker Mathematiker) müssen ein Referendariat absolvieren und können dann als Lehrer arbeiten – offensichtlich stark vertreten an Berufsschulen. Das ist auch richtig so! Das blanke Lehrerstudium – was vermittelt das eigentlich? Berufliche Erfahrung? Lebenserfahrung? Erfahrungen bei der Erziehung eigener Kinder? Nichts davon.
Deshalb sind Quereinsteiger eine ausgesprochene Bereicherung für das verknöcherte Schulwesen in diesem Land. Und diese Leute sollten gefördert werden.
➢ Artikel: Als Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger bezeichnet man Menschen, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne ein Referendariat in den Schuldienst übernommen werden. Bei Quereinsteigerinnen und -einsteigern besteht im Gegensatz dazu die Pflicht eines Referendariates.
Worin besteht der Unterschied zwischen Seiten- und Quereinsteigern …?
Beide haben nicht ursprünglich Lehramt studiert.
Das dem so und auch nötig ist, ist schon seit einiger Zeit bekannt.
Aber die Statistik sagt nichts über die Qualität des Unterrichts aus. Was sagen Schüler, „richtige“ Lehrer und die Quereinsteiger selbst über ihre Arbeit?
Und gerade bei den Quereinsteigern wäre es schön mal zu wissen, wie sie die Qualität des Bildungssystems beurteilen und welche Verbesserungsvorschläge sie machen können. Die Erfahrungen von Menschen aus der freien Wirtschaft könnten vielleicht nützlich sein, um Verbesserungen zu ermöglichen.
Wenn man sich allerdings ansieht, mit wieviel Vergnügen und Leichtigkeit das Lernen für die Schule über YouTube laufen kann, sollte vielleicht damit auch im echten Schulunterricht gearbeitet werden.
Auch entsprechende Sendungen in den ÖR erklären viele Probleme wesentlich besser als die meisten Lehrer das zu meiner Schulzeit vor Jahrzehnten konnten oder wollten.
Meine Zeit als Quereinsteiger ist 20 Jahre her. Mein Eindruck vom System war damals ernüchternd bis schlecht. Heute scheint es mir, von außen betrachtet, nicht besser geworden zu sein. Die tausend Zeichen reichen da jetzt nicht für Details.
Wenn ich es auf den Punkt bringen müsste, würde ich sagen: Zu viele Weltfremde und Realitätsferne, sowohl im Seminar, an dem ich mein Referendariat absolviert habe, als auch im Ministerium, und von einigen Kollegen abgesehen auch im Kollegium der Schule.
Das Konzept der Lehrerausbildung, auf direktem Weg aus der Schule über Studium in die Schule zu gehen, sehe ich deshalb teilweise kritisch. Ebenso aber auch die praktische Durchführung der Auswahl und der Qualifizierung von Quereinsteigern, bei denen (wie bei mir) zu sehr auf den akademischen Grad und zu wenig auf die tatsächlichen Kenntnisse geschaut wird.
Das ist alles eine schwer lösbare Gemengelage. Die von weltfremden Personen im Ministerium definitiv nicht gelöst werden wird.
Wer möchte denn noch Lehrer werden, wenn er sich an seine eigene Schulzeit erinnert?!?
Heutzutage snd die K.I. und GPT-unterstützten Internet-Kinder schlauer als die Lehrer und begreifen längst, wohin all die schulische Verbildung führt.
Mir ist das mit "Lehrer" zu allgemein. Es ist schon ein Unterschied, ob man an Grundschule, Hauptschule, Realschule oder Gymnasium unterrichtet. Dann Gibt es noch Berufsbildende Schulen (das ist auch kein einfacher Unterricht) und Sonderschulen. Die gibt es immer noch in einigen Bundesländern.
Dann kommen noch Fachlehrer hinzu.
Die aus der Zeit gefallene und außerhalb der Realität stehende Schule macht mit ihrer Paukerei von immer mehr und alsbald wieder revidiertem Pseudo- und Halbwissen immer mehr Kinder krank und lebensunfähig. Die Kinder, die darüber noch nicht den Verstand verloren haben, rufen per Internet das Wissen dieser Welt ab. Dafür braucht man nicht 10 Jahre und mehr Zeit auf Verschulung vergeuden.
immer mehr Kinder krank und lebensunfähig.
Sehe ich auch. Die neuen bringen lebenserfahrung, Resilenz mit.
Gerade für den Lehrerberuf ist eine pädagogische Ausbildung im 2. Ausbildungsabschnitt, der Refendariatszeit, extrem wichtig. Reine Hochschulabsolventen als Quereinsteiger sind völlig überfordert. Kein Gewinn für die Schüler.
Das fehlen des pädagogische Teils muss keine Katastrophe sein.
Schlimmer sind Lehrer, die gegenüber den Schülern nicht durchsetzungsfähig sind.
Einer Eigenschaft, die kein Studium vermitteln kann.
Dergleichen habe ich selber schon erlebt….
Das Quereinsteiger genommen werden müssen sollte nicht wundern….
Das Klientel hat sich über die Jahre verändert wodurch das Lehrerstudium und pädagogische Berufe an sich an Popularität eingebüßt haben.
Auch sind die Chancen auf eine Verbeamtung gesunken und manch ein Absolvent wird nur als Vertretung eingestellt und alle paar Monate in die Arbeitslosigkeit geschickt.
Mangelhafte Deutschkenntnisse von Schülern und insbesondere Eltern machen den Job zusätzlich unangenehm.
Es gibt einige Stellschrauben die betätigt werden müssten, damit dieser Beruf wieder populär wird und man die Leute bekommt, die man will.
Alls das kostet Geld…..
Hallo zusammen,
ich kann mich noch gut erinnern, wie zur Jahrtausendwende der Lehrerberuf unattraktiv gemacht wurde und der Beamtenstatus aufgehoben wurde. Junge Lehrer bekamen Jahresverträge angeboten, um dann vor den Sommerferien entlassen zu werden, um oftmals durch die nächsten Absolventen wieder ersetzt wurden. Die entlassenen Kräfte mussten schauen wo sie im nächsten Jahr bleiben..... So attraktiv der Beruf Lehrer vielen vorher vielen erschien, so unattraktiv wurde er, sodass sich nur noch wenige Ideallisten für das Lehramt interessiert haben.....
Man würde sich eine ausgewogene Balance zwischen Attraktivität und Ansprüche an das Lehramtsprofil wünschen. Erst im reiferen Alter, erkenne ich wie schlecht damals viele meiner beamteten Lehrer waren. Didaktik ungenügend!
Viele Grüße
Kann Schule all die Pobleme dieser Welt lösen ? Nein, in der Schule nahmen all diese Pobleme erst ihren Anfang.
Vor Einführung der Schulpflicht oder vor dem Dreißigjährigen Krieg und 1.000 Jahre vorher gab es keine Probleme in der Welt?
Viele Jahre das gleiche Gejammer, und viele Jahre werden dann die gleichen Schuldigen gewählt: CDSU, FDP, FW, inzwischen Afd, also die Parteien, die unseren Staat, Länder, Kommunen kaputtsparen (z.B. Schuldenbremse) ! Für das Geld, für Steuern ist der Bund zuständig, wo diese Parteien die Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und den Abbau riesiger Steuerlücken blockieren! Länder und Kommunen sind hoch verschuldet, die Reichen werden immer reicher!!! D liegt am unteren Ende der Industrieländer bei Ausgaben für Bildung (auf BIP bezogen) ! D hat als einziges Industrieland keine Ganztagsschule - täte ja den Reichen was kosten ... aber das Volk wählt eben so, also nicht jammern !!!
Menschen, die die harte Ausbildung v a. Referendariat zum Lehramt gemacht haben werden vera.....,wenn jeder hergelaufene Journalist o.ä. jetzt Lehrer, mit evtl. sogar besseren Bedingungen werden kann
Schüler gerade in den Grundschulklassen brauchen fundierte pädagogische Kenntnisse, umso mehr als die Vorgaben der Verwaltung/Ministerien bzgl. Curricul etc. nicht gerade förderlich für das Kernen der Kinder sind.
Lehrer fahren lieber Taxi da sie keine Festanstellung bekommen.
Quereinsteiger ohne ordentliche Ausbildung unterrichten Schüler.
Es geht auch hier nur darum, daß Versagen der Politik zu kaschieren, im Endergebnis wird der katastrophale Zustand nur verschlimmert
Quereinsteiger werden ja wohl als angestellte Lehrer mit befristetem Arbeitsvertrag eingestellt. Pünktlich zu den Sommerferien läuft dann der Arbeitsvertrag aus, damit die Schulen die Ferien nicht bezahlen müssen. Nach den Sommerferien suchen die Schulen dann wieder angestellte Lehrer für ihre nächste Schulsaison. Quer eingestiegene Lehrer, die schon einmal ausgenutzt wurden, werden den Fehler nicht zweimal machen und wieder einen befristeten Arbeitsvertrag annehmen. Da ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag in der freien Wirtschaft für die individuelle Zukunftsplanung schon besser. Und schon jammern die Schulen über Lehrermangel. Das Problem ist aber selbst hausgemacht.
Mit dem temporären Strohfeuer von Quer- und Seiteneinsteigern löst man das grundsätzliche Problem von Schulen nicht, wegen dem immer mehr Lehrer ihren Beruf an den Nagel hängen und leicht absehbar auch alsbald die Quer- und Seiteneinsteiger den selben Weg raus aus der Schule gehen werden.
Solange einzelne Bundesländer Referendare oder Junglehrer in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen, muss sich dort niemand wundern, wenn es nicht genug Lehramtsstudenten gibt:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/schulen-referendare-somme…
Quereinsteiger können da eine Lösung sein, aber nur wenn die Länder das richtig angehen:
Ich habe es selbst mal versucht und war als Elektroingenieur eine ziemliche Fehlbesetzung, meiner Klasse um ein Kapitel im Lehrbuch voraus. Denn nein, Ingenieure lernen nicht automatisch, wie man Hausinstallationen und Schaltschränke baut. Gute, altgediente Praktiker hat man dagegen so gut wie gar nicht rangelassen... Ich war schließlich froh, als ich diese Erfahrung hinter mir hatte.
Wo ich im Kulturbereich tätig bin erlebe ich oft, wie viele Eltern in der Anleitung zum Erwachsen werden ihrer Kinder diese in Watte packen, aber in Fällen der Grenzüberschreitungen ihrer Kleinen zwei Dinge passieren können: entweder der Grenzvermittler wird zur Sau gemacht, oder aber dankbarst angehimmelt.
In einer solchen Gemengelage als Quereinsteiger sein Brot verdienen zu wollen -da kommt die Sache zu kurz...
mehr Quereinsteiger?
Sehr sehr gut. Die haben lebenserfahrung und wissen was in der Realität und dem echten gebraucht wird.
Die wissen das man nur aktiv selbstbestimmt. m,it persönlicher eigner lesitung fast alle seine lebenziele mit harter Arbeit erreichen kann.
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Das ist ein gutes Zeichen, denn ein Mißverständnis moderner Pädagogik ist es, dass Lehrer sich auf Schüler einzustellen lernen müssten, während die Hauptlehre und Lebensvorbereeitung der Schule dahin geht, dass sich Schüler auf Lehrer einzustellen lernen.
Die Tagesschau sollte mit der Benutzung des Begriffs Pädagoge für Lehrer vorsichtiger sein.
deutsches-schulportal.de:
"es war für mich im Bachelor sehr frustrierend, dass die pädagogischen Anteile nur ein Sechstel des Studiums ausmachten. Häufig schienen mir die theoretischen Inhalte des Studiums, selbst wenn sie sich mit ‚Schule‘ oder Pädagogik beschäftigten, weit weg von der Berufspraxis zu sein."
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Die Moderation
Kann eine Möglichkeit sein - muss aber auch nicht. Kommt immer auf den Lehrer an. Vor allem fehlt dann meist die pädagogische Seite, die im Schnellkurs zu kurz kommt. Ich kenne einige dieser Quereinsteiger. Ein paar sind nach kurzer Zeit wieder ausgestiegen, weil sie nicht klarkamen. Wenn die Lehrer ein entsprechendes Gehalt erhalten würden, nicht weniger als ein guter Schichtarbeiter bei Porsche am Band, und sie nicht immer nur als Prügelknaben der Eltern herhalten müssen, würden sich auch mehr junge Menschen für den Lehrerberuf entscheiden. Aber wenn der Lehrer heute die Hälfte seiner Zeit mit bürokratischen Verwaltungsarbeiten und/oder mit dem Herumstreiten aggressiver Eltern, die natürlich viel mehr Ahnung haben als die Lehrer, vergeuden muss, die Erziehungsberechtigen ersetzen soll, sich mit radikalen und feindseligen Kindern auseinandersetzen muss - dann ist die gegenwärtige Situation in Deutschland nicht verwunderlich.
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Für Verwaltung und organisatorischen Kram müsste eigentlich für jede Klasse eine separate Verwaltungskraft eingesetzt werden und hinzu noch mindestens 1 Sozialarbeiter pro Klasse. Bei aktuellen Klassengrößen auch 2 oder 3.
Und zur Bewältigung auch der Aufgaben, die früher von Eltern wahrgenommen wurden, müsste die Schulzeit eigentlich um ein paar Jahre verlängert werden.
Abitur erst mit 25 wäre sinnvoll, da ja auch die Gehirnentwicklung von Menschen erst ca zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen ist, wie wir im Zuge der Diskussion um die Cannabisfreigabe von Medizinern lernen konnten.
Und zu allem überfluß wäre es auch sinnvoll, wenn zuständige Politiker sich in anderen Ländern umsehen würden, um zu lernen, wie es auch besser funktionieren kann, mit der Beschulung. Zu unseren eigenen Bildungsforschern scheint ja kein Vertrauen zu bestehen. Die hatten schon vor 30 Jahren gute Vorschläge, auf die niemand reagiert hat.
Stimmt nur ca. 3000 netto bei 60 Urlaubstagen muss wirklich grauenhaft sein. Dazu Arbeitszeit von 8-15h können wir da nicht bitte endlich was machen. Ich kenne einige Lehrer die per Quereinstieg rein sind und interessanterweise beschwert sich da keiner da sie sich vorher in der freien Wirtschaft durchgeschlagen haben und wissen was sie an ihrem neuen Job haben.
»Stimmt nur ca. 3000 netto bei 60 Urlaubstagen muss wirklich grauenhaft sein. Dazu Arbeitszeit von 8-15h können wir da nicht bitte endlich was machen«
Das kann von dir nur satirisch gemeint sein. Muss tatsächlich darauf hingewiesen werden, dass »Ferien« nicht automatisch Lehrerfreizeit ist und dass nach 15 Uhr auch gerne nach- und für den nächsten Tag vorbereitet werden muss?
Sie haben ein falsches Bild vom Lehrerdasein.
Zum ersten geht die Arbeitszeit nicht von 8 bis 15 Uhr, denn Sie vergaßen die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, die Klassenarbeiten, die vorzulegende, individualisierte Unterrichtsplanung, die Konferenzen, die Elternarbeit, ...
Desweiteren vergaßen Sie, daß seit 20 Jahren in der letzten Ferienwoche Präsenzpflicht ist und hier Konferenzen angesetzt sind.
Sie übersehen, daß der Unterricht heute ganz andere Anforderungen stellt als vor 30 Jahren. In vielen Klassen gibt es nur noch ein oder zwei Kinder, die Deutsch als Muttersprache sprechen und im ersten Schuljahr heißt das oft: nicht ein Wort Deutsch.
Sie übersehen, daß heute das Verhalten der Kinder ein ganz anderes ist. Manch Einer bezeichnet das als "ausgesprochen respektlos" und schon der Hinweis darauf führt zu gewaltigem Elternaufstand und dazu, daß die Lehrkraft zum Schulrat zitiert wird. Angespuckt und geschlagen werden nur Lehrer, nicht Schüler ..