Freunde finden oder die große Liebe: Ohne App und Algorithmus wird das immer seltener. Einige Kinos wollen das Daten aber wieder zu den analogen Wurzeln zurückführen - etwa das Berliner "Moviemento". Von N. Rodriguez.
Charme -
Der Charme alter und individueller Kinos ist m.E. unbedingt erforderlich, um solch eine Atmosphäre zu schaffen, die entspannte Kommunikation möglich macht.
Ich kenne in Hamburg das Abaton, dem auch eine Gastronomie angegliedert ist. Beide haben, bzw. hatten damals, auch diesen Charme. Für mich und meinen Freundeskreis waren die Gespräche nach dem Film wie die in einem Lesekreis.
Auf so einem Weg neue Bekanntschaften zu schließen und ggf. zu vertiefen, finde ich eine tolle Idee. Denn ein gemeinsames Interesse ist ja bereits gegeben.
Ich finde das im Movimento eine bezaubernde Idee. Würde mir sehr gefallen.
In meiner „Hamburger Zeit“ war ich jung und das Kennenlernen lief allgemein noch analog und selbstverständlich. Da ist man im Abaton in einen Western rein, um noch selber „ mitzuschießen“, die Bedürfnisse und der Spaß waren noch anders.
"Ich finde das im Movimento eine bezaubernde Idee. Würde mir sehr gefallen."
Ich finde die Idee auch ganz wunderbar und wünsche ihr Nachahmer:innen-
„Freunde finden oder die große Liebe: Ohne App und Algorithmus wird das immer seltener“
Leider.
“Einige Kinos wollen das Daten aber wieder zu den analogen Wurzeln zurückführen“
Gute Idee. Vor allem die bei ihrer Umsetzung. Da können alle, die dieses Angebot annehmen sich nicht nur zusammen statt allein einen Film anschauen, und sich auch gleich unmittelbar bzw. auf persönlicher Ebene (‚hautnah’) darüber austauschen. Und dabei ‚ganz nebenbei‘ auch herausfinden, ob es zwischen ihnen bezüglich ihrer individuellen geschmacklichen Vorlieben und der sonstigen persönlichen ‚Sicht der Dinge‘ ‚passt‘.
Das ist wie bei RTL. Ohne Werbung kommt kein Kino mehr aus. Und kein Kinobesucher hält mehr all die Werbeblöcke aus.
Vorausgesetzt, es geht noch jemand ins Kino.
Wenn die Filme interessant sind, füllen sich die Kinosäle..
es geht, so wie ich das interpretiere, nicht um interessante Filme, sondern um interessante Menschen die man dabei kennenzulernen hofft
Was nützt das interessanteste Date, wenn es der Fim nicht bringt?
Dann doch gleich miteinander essen gehen..
Wenn sich beide darüber einig sind, dass es der Film nicht bringt, stellt das schon mal eine Gemeinsamkeit dar, über die sich beim anschließenden Essen vortrefflich diskutieren lässt und sich noch mehr interessante Gemeinsamkeiten ergeben können.
Wenn sich beide darüber einig sind, dass es der Film nicht bringt, stellt das schon mal eine Gemeinsamkeit dar, über die sich beim anschließenden Essen vortrefflich diskutieren lässt und sich noch mehr interessante Gemeinsamkeiten ergeben können.
Es geht auch nicht um interessante Menschen. Es soll um Menschen gehen, so habe ich es verstanden, die was gemeinsam haben, das können natürlich auch völlig uninteressante Dinge sein, und diese Menschen könnten so oder so sein. Weiß zwar nicht, wieso das viel bringen soll und glücklich machen, aber bitte.
Klingt interessant, nur ist eben nicht überall Bärlin ;-), und es gibt auch nicht überall alte Kinos in Reichweite, und im Alter jemand kennenlernen ist schwierig wie es sich zeigt, ist leider so in der wirklichen Welt. Gute Idee nur müsste es eben mehr geben für die wirklich vielen Singles im Alter die nicht so mit Smarti durch die Gegend laufen.
In den Städten gibs es üblicherweise auch für Ältere Kontaktmöglichkeiten. Allerdings sind wir unterschiedlich, man ist nicht konstant immer gleich drauf und bei einer analogen Begegnung bedarf es einer Offenheit und den „Mut“ eine gewisse Hemmung zu überwinden.
Da hilft das Konzept des Moviemento, sich etwas aus der Deckung zu trauen.
Städte sind eben was anderes als auf dem Land, das sehen Sie völlig richtig, aber einem gewissen Alter ist auch sehr schwierig aus seinen gewohnten Bahnen heraus zu kommen, die Hemmschwellen sind schon hoch, und es hängt auch etwas mit dem Einkommen zusammen, also ein recht schwieriges Feld.
Ja, die Hürden in „eigener Verantwortung“ werden für viele Menschen mit zunehmendem Alter höher. Allerdings verspricht auch die Überwindung solcher Hürden eindrücklichere Begegnungen, weil sie nicht mehr so alltäglich sind.
Ich könnte mir für mich persönlich gar keine Begegnung per Dating-Plattform oder solches Speeddating vorstellen. Da würde die wichtigste Phase des unsicheren Beschnupperns und des sich aus der Komfortzone Heraustrauens durch das öde Abhaken auf einem Fragebogen ersetzt. Was soll da prickeln und bewegen und was in mir müsste ich überwinden?
Das mag jeder halten wie es beliebt. Ich persönlich könnte das Konzept des Kinos begrüßen und würde mehr „Hilfestellung“ nicht wollen.
ist schwierig wie es sich zeigt?
Warum? Wieso ging das tausende von jahren einfach und zielführend? Ich glaub viele Menschn frühren waren Realisten und Inteligenter.
Allenfalls denkbar für Kino auf Rädern, damit die Bahnverspätungen nicht ganz so lange dauern. Für stationäre Kinos läßt die Bummelbahn schon lange keine Zeit mehr.
Kino ist natürlich ziemlich out. Da sowieso jeder heutzutage Filme meist allein streamt ...
Zum Kennenlernen ist Kino auch denkbar ungeeignet. Aber wenn man sich schon kennt, ist Kino für ein erstes Date ganz ok. Zumindest wenn man danach noch was trinken geht zusammen um sich zu unterhalten.
Der Vorteil ist tatsächlich das wenn man einen bestimmten Arthouse Film anschaut, man schon auf ähnliche Interessen schliessen kann. Aber das war's dann auch schon. Attraktivität, Alter, Persönlichkeit, Beziehungsstatus uvm. spielt da mit herein. Das ist komplex. Ich habe früher sehr viel Arthouse Kino geschaut - potentielle Partner habe ich so nicht gefunden. Eine Freundschaft, die ziemlich lange gehalten hat, schon. Allerdings war da nicht dem Kinogucken, sondern der Mitarbeit am Programm geschuldet ..
Ich machs kurz: gebe Ihnen recht und gehe noch weiter, das Kino ist mit der ungeeignetste Platz der Welt dafür.
Ist Ihnen entgangen, dass es nicht um die Begegnung im Vorführraum, sondern um die im angeschlossenen Gastraum handelt. Da gibt’s schon von Haus aus während der Wartezeit eine spezielle Atmosphäre mit neugierigen Blicken.
wer behauptet, Kino sei out, weil heutzutage jeder streamt, stimmt meiner Meinung nach einzig die Jammerarie der Filmindustrie an, mit der Realität hat das nichts zu tun.
Die Art der Kinos und des damit verbundenen Besuchs hat sich geändert und "unsereins" hat da keinen Bock (mehr) drauf, von allen Seiten ständig von Popcorn- und sonstigem Geraschell, andauerndem Handydisplayleuchten auf den Nebensitzen und vor allem von während der Vorstellung aufstehenden Besuchern genervt zu werden und geht daher heutzutage eher selten bis gar nicht mehr, aber die Besucherzahlen sind meines Wissens nicht rückläufig, seit es Streamingmöglichkeiten gibt.
Als dieses Kino Die Rocky Horror Picture Show im Programm hatte, war viel mehr Geraschel, Lärm, Geschrei und Reis in der Luft, wurde sogar schon während der Vorstellung geheiratet - jeden Abend ausverkaufte Vorstellung. Sollte Moviemento vielleicht mal wieder ins Programm nehmen, bräuchte dann weniger so Datingsachen. Kino ist Kino.
Ach, da werden Erinnerungen wach an Kinonächte. 3 Filme hintereinander. Mit Mitmachen, Mitsingen, Dialoge mitsprechen, Applaus, Picknick, - schön war's.
Rocky Horror, Little Shop of Horrors, ....
Ich war erst gestern Abend in einem voll besetzten Kino, mit intensivem Gespräch mit Drehbuchautor und Regisseur im Anschluss.
alle Achtung,
als ich damals in Titanic war, fehlte der Regisseur um mit mir zu diskutieren ebenso Kate Winslet
Kate Winslet hat nicht das Drehbuch von Titanic geschrieben. Ich habe mir damals, als der Titanic rauskam, den Film in einem Riesenkino angeschaut, mit meiner Freundin. Und tatsächlich, wir haben später geheiratet. Ganz anders erging es den Freunden, einem Pärchen, das mit uns mitgekommen war, Titanic zu gucken. Meine Freundin hatte mir schon erzählt, ich sollte aufpassen, ihre Freundin, die da also, die würde ihren Freund ständig mit anderen betrügen und der wüsste es nicht mal. War so, dass ich natürlich Titanic nicht richtig genießen konnte, musste immer wieder an die beiden denken, beinahe hätte ich den Untergang verpasst.
Wunderbar. So langsam komme ich Ihrem Humor auf die Spur.
Dann gehen Sie doch einmal in einen deutschen Film. Ich hatte in Hamburg im damaligen Thalia (das es wohl nicht mehr gibt) auch so eine "Nachbesprechung" mit dem Regisseur. Ich hatte ordentlichen Respekt. Ich habe kein Wort rausgebracht. War wohl eine der wenigen, die einfach nur Filme mochte. Fast alle anderen waren "vom Fach".
Die Nachbesprechung heißt auch Q&A, also Questions & Answers. Das kann durchaus unglaublich interssant sein, weil man Dinge über die teilweise aufwendige Herangehensweise an eine Dokumentation und die Möglichkeiten eines Drehs vor Ort erfährt, und die Art wie man Zugang zu den Menschen erhält, spannende Hintergrundinformationen, die man sonst eher nicht mitbekommen hätte.
Dass im Publikum Fachleute sitzen, kenne ich nicht. Liegt vllt. daran, ob eine Filmhochschule vor Ort ist. Sehr eindrücklich erinnere ich mich an die Schilderungen von Sung Hyung Cho mit "Meine Brüder und Schwestern im Norden", die aus Südkorea stammt und die deutsche bzw. eine andere Staatsangehörigkeit annehmen musste, um in Nordkorea drehen zu dürfen..
Mit der Hochschule liegen Sie richtig. Das Kino lag im Univiertel. Und es war bekannt für anspruchsvolle Filme.
PS: Tschuldigung. Ich habe gestern 21:00 in meinem Post versehentlich Sie statt sie geschrieben, obwohl ich Sie gar nicht meinte.
Die "sie-Verwechselung" ist mir gar nicht aufgefallen. War offenbar nicht missverständlich.
Ich habe auch schon ein anstrengendes Q&A erlebt. Vielleicht macht es einen Unterschied, ob es um eine Doku oder einen Spielfilm geht.
Über Titanic kann ich nichts sagen, das habe ich nicht gesehen. Der Film gestern war aber auch englischsprachig und oskarnominiert, falls Ihnen das irgendwie hilft.
hauptsache ist doch, er hat ihnen gefallen :-)
Kino ist natürlich wieder sehr beliebt, weil jeder heutzutage die Nase voll hat vom alleine Streamen.
Ein Modell wie das in dem Artikel beschriebene ist zum Kennenlernen denkbar geeignet, weil man danach zusammen noch was trinkt und sich unterhält. Mit dem Film, den man gesehen hat, hat man gleich ein gemeinsames und aufschlussreiches Thema.
Der Vorteil ist, dass man aus der Art des Films, den sich beide anzuschauen entschlossen haben, schon auf gemeinsame Interessen schließen kann, sei es nun Asterix oder John Wayne. Und das ist mehr als genug für den Anfang und das Gegenteil von komplex.
Da es früher kein Blind Date Cinema gab, sind persönliche Erlebnisse von anno dazumal vollkommen irrelevant.
Ohne App und Algorithmus?
Schade das es für die Gen Z
Seltsam das es bei den massen Evends, vielen feiern und Party Nächten allein nicht mehr geht.
so richtig habe ich das nicht
kennenlernen im Kino so wie früher ??
also in meiner Jugendzeit, auch schon 50 Jahre her, ging man ins Kino mit jemandem den man/frau bereits kannte, Optionen klären vertiefen wollte wenn es Dunkel wurde ....
an eine Bar mit Sitzgruppe und ähnliches kann ich mich nicht erinnern, das war typisch für Theater und Kleinkunstbühne und da ging man möglicherweise auch wegen des Titels hin um in der Pause zu philosophieren
Alle Wege führen nach Rom, warum nicht auch der Weg ins Kino um jemanden kennen zu lernen?
Ist für die meisten Menschen das Kino dafür schlecht geeignet. Held und Schöne von der Leinwand tun dem Paar, das erst noch eins werden will, nicht direkt an diesem Abend gut. Rate davon ab. Oder die beiden finden sich im Kino in einem Zeichentrickfilm oder Monsterfilm, also, der da läuft, meine ich, und sie lachen zusammen oder fürchten sich, dann könnte es funktionieren, müssten aber nebeneinander sitzen und was mehr fühlen.
Ich habe im Kino wenn ich schon ne Beziehung hatte vor abgeklärt was man zusammen anschauen möchte und auch gekuschelt. Aber das geht ja mal zunächst nicht wenn eine Frau neben einem sitzt die man nicht kennt, natürlich geht das auch nicht umgekehrt. Deshalb wäre ein Kino mit Restaurant ne schöne wenn man sich da gegenseitig ansprechen kann und im Film neben einander gesessen hat!
>>wenn eine Frau neben einem sitzt die man nicht kennt,<<
aber vielleicht bietet sich die Gelegenheit , sich dabei kennenzulernen
also vor 50 Jahren da war ich 20 galt das als die übliche Vorgehensweise
Was hätte ein "Superdater" wie Giacomo Casanova zu dieser Entwicklung gesagt? Mit dem Dating per App gehen fundamentale Fähigkeiten verloren, wie die Fähigkeit, die Gesichtsnuancen und die Körpersprache des Gegenübers schnell und richtig zu deuten. Das ist wie mit der Handynavigation - man verlernt die räumliche Orientierung im Kopf, was mit den Karten auf Papier noch nötig war. Jedesmal, wenn ich eine Mutter in Bus und Bahn sehe, die ununterbrochen auf ihr Handy schaut und nicht ins Gesicht ihres Kindes, obwohl das Gesicht des Babys verzweifelt versucht, Kontakt aufzunehmen, denk ich mir - was für eine Zeit. Wer hätte das gedacht?
und nicht ins Gesicht ihres Kindes, obwohl das Gesicht des Babys verzweifelt versucht, Kontakt aufzunehmen, denk ich mir - was für eine Zeit<<
da tue ich mir auch schwer und denke was für ne Zeit um jemanden kennenlernen (wäre ich jung/auf der Suche)
Schön, dass die Kreativität den Leuten nicht ausgeht. Forza, buntes Leben.
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Nette Idee mit dem Daten an der Kinotheke!
Aber ob die Menschen noch auch mal das Smartphon weglegen können um sich bei einer gemeinsamen Tüte Popcorn im Kino zu einem schönen Heimatfilm treffen können? Natürlich darf es auch etwas anderes sein, Disneys Dschungelbuch, Startrek oder Starwars, oder zu einem Film von Gene Hackmann oder Cleant Eastwood, oder was auch immer.
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@Malef 15:57
| "Aber ob die Menschen noch auch mal das Smartphon weglegen können" |
Ich habe den Ablauf so verstanden, dass genau solche Menschen angesprochen werden, die das Smartphone weglegen wollen und nach dem Filmgenuss mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die lt. Fragebogen am besten zu ihnen passen oder die sich selbst gesucht haben.
Es wird Sie überraschen, genauso hab ich es auch verstanden wie Sie!
Nein, es überrascht mich nicht, dass Sie das schreiben.
Und wie darf ich jetzt diesen Kommentar von Ihnen verstehen?
Morgen Nachmittag läuft "Konklave", in Originalfassung, ich nehme an, in Latein; eher schlecht geeignet, wenn man vorher heiraten muss, erst danach die Tüte Popcorn kriegt.
Ich hab zwar alle Asterix Comics wo auch viel Latein drinsteht, aber zu einem Film in Latein reicht es dann doch nicht. Aber den Konklave muß ich mir noch entleihen, vor allem weil dort der Voldemort aus Harry Potter als Kardinal mitspielt.
Finde die Idee auch charmant und gut. Und sie scheint ja auch anzukommen.
Ich denke, die meisten dürften da eher nicht wegen dem Film sondern eher wegen der (analogen) Kennenlernmöglichkeit kommen. Daher kann ich mir schon gut vorstellen, dass das Smartphone da eher mal in der Tasche bleibt.
Erinnert mich an früher, wo noch so manche Disco Datingabende gemacht hat - keine Ahnung ob’s das noch gibt (abgesehen davon, dass ich aus der Discozeit raus bin ;-))
Oh ja, das waren noch schöne Zeiten mit den Discos, auch auf dem Lande. Die Dorf Discos hatten es immer in sich!