Eine Bewohnerin eines Pflegeheims geht mithilfe eines Rollators über einen Flur.

Ihre Meinung zu Kosten der Pflege: "Für 2026 reicht das keinesfalls mehr"

Trotz der jüngsten Beitragserhöhung warnen Krankenversicherungen vor einer "existenziellen Krise" der gesetzlichen Pflege. Grund seien Preissteigerungen und mehr Leistungsbezieher. Von einer neuen Bundesregierung fordern sie eine Reform.

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37 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Für 2026 reicht das keinesfalls mehr"

Und jetzt? Der Bedarf an Pflege wird trotzdem nicht nur für 2026 sondern auch darüber hinaus nicht nur steigen, sondern sogar absehbar stark zunehmen.

Mit weiterem Hin- und Herschieben von ‚Geldressourcen‘ wird das Problem also wohl nicht zu lösen sein.

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schabernack

➢  Mit weiterem Hin- und Herschieben von ‚Geldressourcen‘ wird das Problem also wohl nicht zu lösen sein.

Es lässt sich nur so lösen, da man Gesundheitszustand und Pflegebedürftigkeit nicht verschieben kann. Kommt es zur Begrenzung der Zuzahlung von max. 1.000 € / Monat, wird der Kostenanteil an Selbstbeteiligung, der heute die 1.000 € übersteigt, zu einem anderen Kostenträger verschoben, der das dann bezahlt.

Es gibt sowieso keine Geldressourcen bei der mind. 90% Mehrheit der zu Pflegenden, die für so hohe Kosten wie in der Pflege zur Verfügung stehen. Entweder die Pflegeversicherung wird sehr teuer, um aus ihren Einnahmen die Kosten zu decken.

Oder die Verschiebung erfolgt in Richtung eines höheren Anteils aus Steuereinnahmen zur Deckung der Kosten für die «Pflegekostenlücke».

Miccha G.

Jawoll noch mehr Abgaben und Beiträge, dann nähern wir uns langsam einer Staatsquote von 70%. Gibt eigentlich nur einen Weg. ALLE müssen einzahlen ohne Bemessungsfreigrenzen und der Rest muss über Steuern finanziert werden. Wie wäre es denn wenn wir mal aufhören Kriege zu finanzieren und Geschenke in der Welt verteilen, dann gäbe es auch mehr Geld für unsere Alten. Sie waren es im übrigen die es erst ermöglicht haben das wir Geld verschenken können.

schabernack

➢ALLE müssen einzahlen ohne Bemessungsfreigrenzen und der Rest muss über Steuern finanziert werden.

Das wäre gut, steht aber bei keiner einzigen der Parteien, die realistisch an der nächsten Bundesregierung beteiligt sein können, auf der Menükarte.

Nettie

„Oder die Verschiebung erfolgt in Richtung eines höheren Anteils aus Steuereinnahmen zur Deckung der Kosten für die «Pflegekostenlücke».“

Oder die ‚Aufwertung‘ der im Pflegebereich geleisteten Arbeit durch ihre offizielle Beförderung von einem ‚Kosten‘- hin zu einem anerkannten ‚eigenständigen‘ Wirtschaftsfaktor. Schließlich ist alles eine Frage der Bewertungsmaßstäbe. Und davon, wer die ‚setzt‘ - alle Wirtschaftsteilnehmer bzw. Menschen - oder nur ein überproportional ‚einflussreicher‘ Teil davon?

schabernack

➢  Oder die ‚Aufwertung‘ der im Pflegebereich geleisteten Arbeit durch ihre offizielle Beförderung von einem ‚Kosten‘- hin zu einem anerkannten ‚eigenständigen‘ Wirtschaftsfaktor.

Man kann die Sozialsysteme auch zu «Wirtschaftsfaktoren» degradieren,
und sich vom Sozialprinzip: «Die Starken helfen den Schwachen» verabschieden.

Der libertäre Ansatz - alle Macht dem Geld (Adel) und den Dagoberts.

gelassenbleiben

Das Finanzierungsproblem sei damit aber nicht gelöst, sondern lediglich aufgeschoben worden. "Für 2026 reicht das dann keinesfalls mehr"

Wäre ja vielleicht schön, wenn jemand mal vorschlagen würde, dass die Gewinne von Kapitalerträgen hier mit einfliessen sollten….und man dies auch mal vorturteilsfrei diskutieren würde…

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Anna-Elisabeth

"Wäre ja vielleicht schön, wenn jemand mal vorschlagen würde, dass die Gewinne von Kapitalerträgen hier mit einfliessen sollten….und man dies auch mal vorturteilsfrei diskutieren würde…"

Richtig. Dazu müsste man aber schon sehr genau wissen, was da diskutiert wird bzw. wen es betrifft. Private Rentenvorsorge (nur ein Beispiel) zusätzlich belasten, kann kaum der richtige Weg sein.

gelassenbleiben

Haben Sie rund eine Million Kapital, von dessen Erträgen Sie leben? 

vaihingerxx

aber die Million von einem Fremden wollen sie nehmen ?

schabernack

➢  Dazu müsste man aber schon sehr genau wissen, was da diskutiert wird bzw. wen es betrifft.

Kapitalerträge werden nach geltender Gesetzeslage pauschal mit 25% besteuert. Bei denen, deren Steuersatz bei < 25% liegt, bleibt das so (das sind eh wenige). Bei allen anderen mit einem «Arbeitssteuersatz» > 25% wird die Kapitalertragssteuer auf den individuellen Steuersatz erhöht.

Es ist nicht notwendig, mein gutes Gehalt weit unter Millionär, mit einem Pauschalsteuersatz von 25% auf Kapitalerträge zu begünstigen und zu schonen. Niemand zahlt prinzipiell gerne mehr als aktuell, und für alle gilt über den persönlichen Blickwinkel hinaus die Beteiligung an der Finanzierung der Gemeinschaft gemäß des eigenen Leistungsvermögens.

vaihingerxx

Private Rentenvorsorge (nur ein Beispiel) zusätzlich belasten, kann kaum der richtige Weg sein.

 

wird aber wohl die Zukunft sein

oder wer soll die ganze Sache finanzieren ?

 

nie wieder spd

Pflege -, Gesundheits - und Bildungssystem, Rente. Darauf liefert die Wahlkämpfer keine Antwort. Woran liegt das?

Ich hoffe die Medien kümmern sich darum, dass diese Dinge zur Sprache kommen. 
Die heutigen vorabendlichen Politshow in ARD und ZDF haben diese Themen noch nicht einmal angeschnitten, obwohl die 3 wichtigen Kandidaten interviewt wurden. 
Schade. 

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Miccha G.

Weil es den Parteien nicht wichtig genug ist! Die Leute die wir in diese Entscheidungspositionen wählen, sind leider von diesen finanziellen Einschränkungen nie betroffen. Es gibt einen kleinen aber gewaltigen Unterschied zwischen Rente und Pension. Rente (noch 48%), Pension 76%!

nie wieder spd

Völlig Richtig. Aber auch mit einer Pension wird man kaum einen Pflegeheimplatz finden. Davon gibt es nämlich viel zu wenige.

saschamaus75

>> [...]Bildungssystem[...]. Darauf liefert die Wahlkämpfer keine Antwort. Woran liegt das?

 

Bildung ist Ländersache und hat bei einer Bundestagswahl entsprechend nichts zu suchen. -.-

 

Anna-Elisabeth

>> Pfeiffer sagte, der Bund müsse seinen Verpflichtungen nachkommen. So müssten Gelder zur Finanzierung von Corona-Maßnahmen an die Pflegeversicherung zurückgezahlt und Rentenbeiträge für pflegende Angehörige dauerhaft übernommen werden.<<

Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein. Selbstverständlich sollte allerdings auch sein, dass die Pflegebedürftigen tatsächlich auch die Leistungen erhalten, für die sie zahlen. Bekommen sie aber vielfach nicht. Gespart wird u.a. beim Essen, an Windeln und auch beim Heizen.

Zu Feiertagen wie Weihnachten und Ostern schiebt man Pflegefälle gern in die Krankenhäuser ab.

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Frau Schmitt

"Zu Feiertagen wie Weihnachten und Ostern schiebt man Pflegefälle gern in die Krankenhäuser ab."

Die schieben dann am Karfreitag zurück, bzw. wir hatten dieses Jahr KH - Entlassungen im Heim am 23.12. abends 

"Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein. Selbstverständlich sollte allerdings auch sein, dass die Pflegebedürftigen tatsächlich auch die Leistungen erhalten, für die sie zahlen. Bekommen sie aber vielfach nicht. Gespart wird u.a. beim Essen, an Windeln und auch beim Heizen."

Windeln und Essen in der Qualität, im Sommer hatten wir Verbot von Klimaanlage, beim Heizen und Wasser kenne ich nicht, dass gespart wird, aber - ja, gibt es alles - nur - es sind eben aufgrund der teuren Zuzahlungen die wenigstens, welche "Selbstzahler" sind im Heim - läuft zur großen Mehrheit über das Sozialamt - das sollte keine Rolle spielen, wir auf dem Bereich versuchen auch, das auszublenden - doch da knickt oft die Leitung ein - in der Gleichbehandlung - leider 

Frau Schmitt

Die Antwort auf das Ganze ist so einfach - wie nicht hilfreich - es funktioniert so schlicht nicht - höhere Gehälter, mehr Pflegebedürftige plus Angehörige mit Anspruch, dabei die Kosten im Heim deckeln -  und Beiträge nicht noch weiter erhöhen - nein, wird nix. 

Und, außer Geld in die Hand nehmen, habe ich auch keine Idee, entweder Beiträge erhöhen - oder - Wunsch - keine Kriege mehr und alle Rüstungskohle in Bildung und Pflege

sorry, ich komme von der Spätschicht aus dem Heim, da kann man schon mal in Traumwelten abrutschen :-) 

Piorko

Natürlich werden die Beiträge weiter steigen, weil es mehr Leistungsbezieher gibt! Das sind aber längst nicht nur Personen, die jahrelang eingezahlt haben. Inzwischen beziehen auch viele andere Pflegegeld (das übrigens nicht auf andereSozialleistungen angerechnet wird), und hier würde ich als Gesetzgeber reagieren, ähnlich wie bei Personen, die im Ausland krankenversichert sind: nur Pflegesachleisung (also z. B. Unterstützung durch einen Pflegedienst), keine Auszahlung von Pflegegeld! Dadurch ließe sich schon einiges sparen.

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Frau Schmitt

Ohne, dass ich Öl ins Feuer gießen möchte - was will man mit den pflegebedürftigen " Nachkommenden" machen - Ungleichbehandlung geht gar nicht, sie sind ebenso Bewohner in zum Bsp. unserem Heim, wie alle anderen auch - 

Piorko

Wenn sie keine Pflegeleistungen beanspruchen können, ist u. U. das Sozialamt zuständig. Hab ich schon so gesehen.

Das zahlt dann zwar auch der Staat, aber nicht die Pflegekasse. 

Frau Schmitt

Für das Pflegeheim gibt es Vorschriften, nur ab Pflegegrad 2 aufzunehmen, daher gilt beides in den meisten Fällen, Pflegegeld und Sozialamt 

eberlems

Mal sehen, ob der Wahl-O-Mat das Thema aufgreift.

Robert Wypchlo

Leider gibt es viel zu viele Pflegebedürftige und Angehörige, die die Kosten für Pflegeheime in Deutschland schon lange nicht mehr aufbringen können. Ich weiß, dass das Merz nicht interessiert, aber wenn er der nächste Kanzler werden sollte, dann sollte er sich mal mit dem katastrophalen Pflegesystem in Deutschland beschäftigen. Der Eigenanteil ist einfach viel zu hoch. Und dann gibt es noch Pflegeheime, die als von Heuschrecken finanziert, einfach ihren Namen nicht verdienen. Da wird einfach an allem gespart, woran man nur sparen kann. Arbeitskräfte, Möbel, Geschirr, Spülmittel. Alles erdenkliche eben.

Miccha G.

Verstehe ich nicht! Wenn da kein Geld das ist und die Kosten zu Hoch sind, wieso können dann die Pflegeheimkonzerne Dividenten ausschütten? Wo ist da mein Denkfehler?

 

M.Pathie

Da wird man wohl im Sinne der Gerechtigkeit die Finanzierung durch anteilige Beteiligung hoher Kapitalerträge mit absichern müssen. 

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gelassenbleiben

ja, aber wer diskutiert diesen Vorschlag mit den gebotenen Ernst?

SirTaki

Kein Personal, Kein Platz im Heim. Alte Leute sollen in der Wohnung ambulant versorgt werden, fas klappt nur, solange Personal oder Angehörige einspringen.

Und wird happig, wenn der Betroffene nichts mehr allein kann oder vergesslich wird. Ohne Angehörige vor Ort, alleinstehend ist solche Person abhängig und hilflos wie ein Kind ohne Betreuung.

Wenn über alte Leute so ernst und konsequent entschieden würde wie beim Rechtsanspruch auf Kita Plätze, wäre man weiter. Die Alten aber werden hängen gelassen, Kosten sprengen den Rahmen, wo Kita-Beiträge gedeckelt sind 

Wer entfernt von alten Eltern wohnt, trägt Fahrtkosten selbst, bekommt nirgends finanzielle Unterstützung wie bei Kindern.

Und da will man den Leuten weismachen, alles ist gut? Geld wird gespart, wo es geht. Ein Pflegeheim findet weniger Bauzustimmung als Kitas.

Das ist die bittere Wahrheit.

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Frau Schmitt

Den Rechtsanspruchvergleich finde ich sehr spannend, das wäre doch mal ein Vorschlag, der den Respekt gegenüber den Pflegebedürftigen bzw. den betroffenen Eltern und Großeltern in unserer Gesellschaft unterstreicht - 

okay, ich bin wegen Pflegeheim etwas einseitig in dieser Richtung unterwegs - aber Rechtsanspruch fände ich angemessen 

Piorko

Einen Rechtsanspruch auf einen Pflegeheimplatz? Wie stellen Sie sich das vor? Es gibt immer noch die Regel „ambulant vor stationär“.

Außerdem kann man den Pflege- und Betreuungsaufwand in einer Kita nicht mit einem Pflegeheim vergleichen.

Frau Schmitt

Alles richtig, war von mir auch mehr in Richtung Respekt gemeint, bzw. noch verschäfter ausgedrückt - es liegt an uns selbst, was wir uns für unsere Eltern und Großeltern leisten wollen 

vaihingerxx

aber Rechtsanspruch fände ich angemessen 

 

wer kann diese Rechtsansprüche garantieren ?

wie viel zahlt einer in seinem Berufsleben denn ein, wie viel erwartet er raus zu bekommen

vor allem wer soll die Differenz bezahlen ?

Frau Schmitt

Nochmal, darum geht es mir nicht, nur um unseren Willen als Gesellschaft - was ist uns wichtig 

 

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vaihingerxx

ja die Finanzierung,

wer macht sich denn in den Jahren seiner regulären Arbeitszeit Gedanken darüber, was danach kommt ?

Wie viele Jahre bezahlt einer in sein Sozialsystem ein, für wie viele Jahre hofft er, reicht es ?

Beispiel die Rente (ist einfacher)

da zahlt einer 20 % seines Gehalts (eigentlich die Hälfte sein Boss) in ne Kasse und erwirbt Anwartschaften, nach 5 Jahren hat er den Gehalt für 1 Jahr Bezüge (bei 100 %) "gespart"

Wenn also einer 40 Jahre einzahlt kann er 8 Jahre davon leben - 12 Jahre wenn er nur 60 % kriegt/will

also bei Rente mit 65  und einer Lebenserwartung von 85 sind das 20 Jahren, wo soll der Rest herkommen ?

und bei der Pflegeversicherung sieht es doch noch viel extremer aus, weil ein mehrfaches an dem was er "zur Seite brachte" verbraucht/benötigt wird

 

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