Lager einer Textil-Recyclingfabrik in Mexiko.

Ihre Meinung zu Mexikanisches Unternehmen recycelt Alttextilien

Altkleider sollen in Deutschland ab sofort getrennt entsorgt werden, damit sich die niedrige Recyclingquote erhöht. Wie Textilien sinnvoll weiterverwendet werden können, zeigt ein Unternehmen in Mexiko. Von Anna Hanke.

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35 Kommentare

Kommentare

Questia

Erster Schritt - 

Mir gefällt, dass es (mal wieder) ein nicht Wohlstandsland ist, das die Initiative zeigt und auch dem "Westen" zeigt, dass und wie es gehen kann - wenn man denn will.

Allerdings ist das für mich nur der erste Schritt, um die Folgen des Fast-Fashion-Wahns zu beenden.

Der nächste Schritt ist für mich, dass Kleidung nicht mehr als Wegwerfware im Müll oder der Natur landet.

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Questia

@Quest 20:18

| "Der nächste Schritt ist für mich, dass Kleidung nicht mehr als Wegwerfware im Müll oder der Natur landet." |

Merke gerade, dass ich mich nicht gut ausgedrückt habe. Also Korrektur:

Der nächste Schritt ist für mich, dass Kleidung nicht als Einweg- oder Wegwerfware angesehen und behandelt wird. 

Das setzt natürlich auch eine gewisse Qualität voraus. Das würde sich m.E. aber nicht nur für die Umwelt lohnen.

Nettie

„Das setzt natürlich auch eine gewisse Qualität voraus. Das würde sich m.E. aber nicht nur für die Umwelt lohnen.“

Qualität ist sogar das Einzige, was sich in einem richtig aufgestellten Wirtschaftssystem lohnen würde. Zumal dies konsequenterweise bzw. ‚automatisch‘ zu einer Steigerung der Nachfrage (‚Quantität’) führen würde.

Nachfragerin

Unzerstörbare Qualitätsware wäre nachhaltiger, lässt sich aber nur einmal verkaufen. Eine integrierte "Sollbruchstelle" sichert hier den Umsatz.

Außerdem zeigt die Existenz von Billigstläden, dass die Nachfrage nach qualitätsfreiem Ramsch ungebrochen hoch ist.

Nettie

„lässt sich aber nur einmal verkaufen“

Und? Wieso soll das ein Problem sein?

Questia

Es gibt doch auch noch etwas zwischen Fast-Fashion und unzerstörbar.

StepHerm

Solche Qualitäten gibt es schon, sogar zertifiziert , nur ist es ein kleines wenige aufwändiger, sich für die Produktion im Vorhinein Gedanken darüber zu machen, was nach dem Gebrauch mit mit dem Produkt ( hier Kleidung) passiert.

Es ist möglich, Kleidung umwrlt und sozialverträglich herzustellen, und so, dass nach der Nutzung due Kleidung rückstandsfrei und harmlos für die Natur komposziert werdrn kann. Einige Darben werden dann vermutlich nicht mehr möglich sein und auch bestimmte erdölbasierte Kunststoffe.

Cradle2Cradle verfolgt diesen Ansatz.

vaihingerxx

dass Kleidung nicht mehr als Wegwerfware im Müll oder der Natur landet.

---

wo sollten denn sonst abgetragene Kleider landen, wenn im Müll oder in diesen Altkleidercontainern ?

und soziale Dienste welche Kleider sammeln,

damit einer ums Eck biegt und behauptet Bedürftige müssen den abgetragenen Schrott von Reichen tragen ?

 

Questia

Seit 2025 - 

Gibt es EU-weit die Pflicht, Altkleider gesondert zu entsorgen.
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Wohin-mit-den-Altkleidern-Entso…

Soziale Kleidersammlungen sind auf tragbare Kleidung angewiesen.

Allerdings gibt es in meiner Region auch Sammelboxen für gewerbliche Sammlung.

Das Recycling von nicht mehr tragbaren Teilen ist noch nicht "ausgereift". Das erstaunt mich, denn die EU-Regelung ist doch wohl nicht vom Himmel gefallen.

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Questia

@Quest 20:37

| "Das erstaunt mich, denn die EU-Regelung ist doch wohl nicht vom Himmel gefallen." |

Habe gesucht und endlich gefunden.

Die EU hat die fatalen Auswirkungen von Fast-Fashion spätestens seit 2020 quantifiziert. Erst Anfang 2024 folgte den Erkenntnissen die aktuelle Regelung zur Altkleiderentsorgung. (Wenn ich das richtig verstanden habe).

https://www.europarl.europa.eu/topics/de/article/20201208STO93327/umwel…

 

Robert Wypchlo

Mexiko geht also einen großen Schritt bei Kleidung in Richtung Nachhaltigkeit. Schade, dass so etwas in Deutschland nicht so modern ist 

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vaihingerxx

woher wollen sie das wissen

nur weil ein Beitrag darüber hier in den Medien erscheint, muß es nicht der mexikanische Standard sein !

Nettie

"weil uns klar ist dass sich nicht alle Designerkleidung leisten können, das Umweltproblem aber massiv ist"

Solange sich nicht alle und jeder umweltverträglichen Konsum leisten können bzw. kann  (dies zu „Ökonomisch gesehen käme es teurer, in dieser Form zu recyceln“), wird eine nachhaltige - sprich: zukunftsfähige - stimmt mit den in unserem globalen Wirtschaftssystem herrschenden (bzw. ‚geltenden’) Bewertungsmaßstäben etwas Elementares (Grundsätzliches) nicht und wird daher auch keine Zukunftssicherung möglich sein.

Dass gerade die politischen Organisationen und Parteien, die dies klar erkannt haben und deshalb auf eine nachhaltige bzw. ‚grüne‘ Politik setzen von ‚konservativen‘ Vertretern des Kapitals, die unter einem Wert ausschließlich einen für irgendetwas kurzfristig erlösbaren Geldbetrag verstehen als ihre ‚natürlichen‘ Feinde gesehen (und deshalb mit allen Mitteln bekämpft) werden, ist also kein Zufall. Aber ihr ‚Sieg‘ würde letztlich alle die Existenzgrundlage kosten.

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StepHerm

Der Anteil an Herstellungs- und Materialkosten bei Schuhen und Kleidung macht im Endverkaufspreis (zumindest bei Markenwaren) nur den geringsten Anteil aus.

Meines erachten gibt es keinen Grund, qualitativ schlechte Ware auf den Markt zu bringen, ausser das Profitinteresse derjenigen, denen Umwelt, Soziales und Gesundheit jetzt und für zukünftige Generationen egal sind und sich daran bereichern, dass die Kosten für die Folgeschäden nicht im Endpreis abgebildet werden (müssen).

Nettie

„Meines erachten gibt es keinen Grund, qualitativ schlechte Ware auf den Markt zu bringen,“

Da dieses ‚Profitinteresse‘ („ausser das Profitinteresse derjenigen, denen Umwelt, Soziales und Gesundheit jetzt und für zukünftige Generationen egal sind und sich daran bereichern, dass die Kosten für die Folgeschäden nicht im Endpreis abgebildet werden (müssen)“ kein legitimer Grund ist, gilt das uneingeschränkt, ohne Ausnahme („außer“).

Malefiz

Wo war das gleich wo man tausende von Tonnen Textilien gelagert hatte oder immer noch lagert? Ach ja, in der Atacama Wüste! Quellenanchweis: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/muellhalde-atacama-wueste-101…

Mit ausgedienten Autoreifen gab oder gibt es noch auch so einen Friedhof!

Und jetzt kommt Mexiko und macht uns, den Wohlstandländern vor, wie man es besser machen kann!

Oh ja, die Wohlstandsländer müssen noch viel lernen!

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vaihingerxx

Mit ausgedienten Autoreifen gab oder gibt es noch auch so einen Friedhof!

 

oder mit alten Dampflokomotiven in Uyuni /Bolivien

Elliot Swan

" Was es in der Lagerhalle nicht zu sehen gibt, sind Reste von Altkleidern. Da sie schon gewaschen und benutzt wurden, sinkt die Qualität. Deswegen können aus ihnen keine neuen Fäden hergestellt werden."

Was genau bringt bitte Recycling, wenn dafür ausschließlich nur Neuware verwendet wird?

Ich meine besser als nichts, aber nicht viel.

Da Baumwolle pflanzlich ist, könnte man sie genauso gut als ökologisch nachhaltigen Brennstoff in Industrieanlagen verfeuern.

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vaihingerxx

zum Beispiel !

wäre aber zu einfach !

 

Questia

@Elliot 21:04

| "Was genau bringt bitte Recycling, wenn dafür ausschließlich nur Neuware verwendet wird?"|

Ich habe es so verstanden: Es werden die Abfälle aus der Fertigung der Textilindustrie verarbeitet. Also keine kompletten Kleidungsstücke, sondern die Teile, die beim Zuschnitt übrig bleiben.

vaihingerxx

beim zweiten mal Durchlesen, habe ich das auch so verstanden

bei unseren Stundenlöhnen eher keine Option !

wobei, bei Lederabfällen wird das gemacht (Automobilindustrie), Schlüsseletuis und  so Zeugs

Malefiz

Ihr erster Absatz halte ich persönlich für ein Gerücht, oder haben Sie einen Quellennachweis der ihre Behauptung bestätigen kann?

Questia

@Malef 21:27

| "Ihr erster Absatz halte ich persönlich für ein Gerücht, oder haben Sie einen Quellennachweis der ihre Behauptung bestätigen kann?" |

Der erste Absatz, der in Anführungszeichen gesetzt war, ist ein Zitat aus dem Artikel, den wir diskutieren.

Elliot Swan

Quellennachweis? Das ist ein Zitat aus dem Artikel (kopfschüttel).

Robert Wypchlo

Mexiko kann im Punkte Kleidung ja echt noch sich zu einem großen Vorbild bei Nachhaltigkeit bzw. Langfristigkeit entwickeln. Deutschland bleibt darin vermutlich weltweit auf dem letzten Platz.

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StepHerm

In Deutschland gibt es zahlreiche Firmen, die nachhaltig arbeiten und damit erfolgreich sind.

JM

Ein Rentner kann einfach mit dem Kleidersack nicht 2 km laufen um zu einer Kleiderbox zu kommen die auch noch überfüllt ist. früher kam das RKoder andere Organisationen alle 3 - 4 Monate vorbei und holte das ab. Haben sie heute nicht mehr nötig. Lieber einen Dauerauftrag. Also was bleibt übrig. Einen Gelben Sack mehr und Gute Kleidungsstücke untergemischt. Selbst Kleiderstellen Second Hand Läden machen es nicht umsonst. Kein Wunder das die Sammelquote in Deutschland so gering ist.

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Questia

@JM 21:40

| "Ein Rentner kann einfach mit dem Kleidersack nicht 2 km laufen um zu einer Kleiderbox zu kommen die auch noch überfüllt ist. früher kam das RKoder andere Organisationen alle 3 - 4 Monate vorbei und holte das ab." |

Das stimmt. Für Mobilitätseingeschränkte müsste es eine andere Lösung geben.

In meiner Region gab es bis vor ein paar Jahren den "Roten Sack". Der war stabiler als der gelbe Sack und war für Altkleider gedacht. Leider wurde der abgeschafft. Warum, erinnere ich nicht mehr.

Ich bin gespannt, was sich die Entsorger nun einfallen lassen.

StepHerm

Wenn Sie Ihre Altkleider über den gelben Sack entsorgen, werden die in jedem Fall nicht mehr recycelt, da ist es für Sie doch einfacher, die Klamotten mit dem Restmüll zu beseitigen , dann geht es wenigstens ohne Umweg zur thermischen Verwertung in der MVA.

Nachfragerin

Nachhaltigkeit beginnt vor dem Recycling

"Das heißt, nach der Mode kommen hier in der Fabrik apricotfarbene Materialien an."

Es wäre definitiv nachhaltiger, seine Kleidung nicht alle paar Monate zu ersetzen. Ehrlich gesagt kenne ich auch keinen, der das tut. (Oder mir fehlt die Wahrnehmung dafür.)

Das Recycling ist die letzte Stufe der Nachhaltigkeit. Die erste ist der Verzicht auf Unnötiges.

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Nachfragerin

Ergänzung: Nucycles verarbeitet gar keine Altkleider, sondern Stoffreste aus der Textilindustrie. Dann ergibt die Modefarbe natürlich Sinn.

nie wieder spd

Natürlich ist das Ganze ein schönes Projekt. 
Es ist aber lediglich eine Umwidmung von fabrikneuen Stoffen. Mit dem eigentlichen Re - Cycling hat das überhaupt nichts zu tun. 
Auch die Ausrede, dass keine Stoffe gefärbt werden, weil das soo umweltschädlich ist, ist unzulässig. Die verwendeten Stoffe sind fabrikneu und quasi gerade erst gefärbt worden.

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Nachfragerin

In dem Fall ist es schon echtes Recycling, denn aus zerschnittenen Textilbahnen werden wieder ganze Textilbahnen gemacht. Wobei dieser Kreis ziemlich überschaubar ist. Genau genommen geht man nur einen Schritt zurück.

Aber das ist besser als die angeblich "recyclete" Kunststoffflasche, die nie wieder zur Flasche wird.

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