Ann Telnaes

Ihre Meinung zu Washington Post lehnt Bezos-Karikatur ab - Zeichnerin kündigt

Wie viel Einfluss nimmt Eigentümer Bezos auf die Washington Post? Nach dem Konflikt über eine nicht gedruckte Wahlempfehlung im November gibt es nun Streit über eine abgelehnte Karikatur - die ausgerechnet Bezos zeigt.

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37 Kommentare

Kommentare

Montag

Frau Telnaes scheint mit dieser (nichtveröffentlichten) Zeichnung einen wichtigen Nerv getroffen zu haben.

Wenn jetzt diese Zeichnung und die Tasache ihrer Nicht-Veröffentlichung eine öffentliche Diskussion über Medien, Macht und mächtige Menschen auslöst: umso besser.

TeddyWestside

Ich bin mir sicher, es gab rationale Gründe, die Zeichnung abzulehnen. Vielleicht war einfach kein Platz mehr? Oder Bezos wollte vermeiden, dass seine Fans wütend werden, weil er so charismatisch und liebenswert ist. Oder er wollte sie nur pushen, herausfordern, damit sie noch einen Pulitzer-Preis gewinnt und an Selbstvertrauen gewinnt. Ich bin mir sicher, es ging nicht um sein Ego oder narzisstische Motive 

/s

 

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asimo

Ja und nicht nur das - man muss auch an die Kinder denken! 

TeddyWestside

Genau, denk doch mal bitte jemand an die Kinder :-)))

Irina Tymoschenko

Ich bin mir sicher, es gab rationale Gründe die Zeichnung abzulehnen. 

Ich bin mir sicher, es gab keine. 

Ich bin mir sicher, es ging nicht um sein Ego oder narzisstische Motive. 

No comment. 

D. Hume

Das "/s" am Ende des Kommentars steht für Sarkasmus. 

 

Mauersegler

Sie haben die Ironie in Teddys Beitrag übersehen.

Schneeflocke ❄️

Tja, wir können nur spekulieren. Vor ein paar Jahren hieß es noch, dass sich Trump und Bezos gegenseitig nicht leiden können. Dann möchte man ja nicht unbedingt auf Knien vor den Füßen des Kontrahenten gezeichnet werden. Vielleicht hat aber auch nur ein Aspekt der Zeichnung gestört, die für Außenstehende nicht gleich offensichtlich ist, wie z.B. falsche Marke der Turnschuhe oder so etwas. Wirklich Schade, dass die besagte Karikatur hier nicht abgebildet werden kann. Mit Vorlage hätte das Spekulieren mehr Freude gemacht.

fathaland slim

Er habe sich gegen die Karikatur entschieden, weil andere Kolumnen dasselbe Thema aufgriffen. Er habe Wiederholungen vermeiden wollen.  

Ach nee. Jetzt nicht wirklich, oder?

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Schneeflocke ❄️

Um derartige Wiederholungen zu vermeiden, müsste man etwas Grundlegendes verändern. Zum Beispiel Herr Bezos zwar mit prall gefüllten Geldsack, aber großzügig am Verteilen bei der Tafel. Wäre doch mal eine nette Abwechslung, wenn die Zeichnung davon auch einen Realitätsbezug hätte.

Nettie

„Washington Post lehnt Bezos-Karikatur ab - Zeichnerin kündigt“

Mit einer überzeugenden Begründung („Das ist ein Wendepunkt... und gefährlich für eine freie Presse"):
Sie kann es nicht mit ihrem Gewissen und ihrem Berufsethos vereinbaren, an der Demontage eines elementaren Grundpfeilers der Demokratie - der Pressefreiheit - mitzuarbeiten.

WirSindLegion

Nun, Humor muss man sich heute auch leisten können.... so dünnhäutig wie die "Tech Milliardäre" geworden sind und die ganze Gesellschaft in den USA, wo sehr schnell die Anwälte in Hundertschaften angesetzt sind von denen die (sehr) viel Geld haben gegen die weniger gut betuchten....  Ich würde mal sagen, auch ein größerer Verlag muss das Geld für so einen Prozeß erst mal vorstrecken...

TeddyWestside

Als Bezos damals die Post kaufte, präsentierte er es als selbstloses Geschenk an die Menschheit. Er sagte, er wollte die Post vor dem Untergang retten und betrachtete dies als einzigartigen altruistischen Akt, quasi als Gegenstück zu seiner Gier, seiner Ausbeutung und seinen fragwürdigen Geschäftspraktiken. 

Dabei waren es Big Tech Firmen, wie letztlich auch amazon, unter denen die herkömmlichen Zeitungsverleger zu leiden hatten. 

Dann behandelte er die Firma aber wie ein Hedgefonds-manager, wollte sie um jeden Preis profitabel machen. Dann letztes Jahr die Entscheidung mit der Wahlempfehlung. Dann der Kniefall in Palm Beach inkl. Millionenspende für die Amtseinführung. 

Es muss hart sein in dieser Alphamännchenwelt lol

 

Irina Tymoschenko

Tolle Frau. Gut, dass sie gekündigt hat und diesen "Herren" nicht nachgibt. 

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werner1955

Sehe ich auvh so.

Bestimmt findet Sie eine neue Zeitung .

Irina Tymoschenko

Sie habe mit der Zeichnung kritisieren wollen, wie sich milliardenschwere Tech- und Medienchefs bemühen, sich bei Trump beliebt zu machen.

Geld schleimt sich beim Populismus ein. 

gelassenbleiben

Nun dass sich Besitzer von Zeitungen und Medienhäuser in die freie redaktionell Arbeit einmischen, haben wir leider auch in Deutschland gesehen. Beide Male ging es um die Interessen von Oligarchen.  Auch hier hat eine Mitarbeiterin gekündigt. Respekt Frau Telnaes und Frau Kogel!

Nachfragerin

Wessen Brot ich ess'...

"Die Washington Post gehört seit 2013 Milliardär Bezos. Dieser versicherte zuletzt, keine persönlichen Interessen bei dem Medium durchzusetzen."

Natürlich. Was soll er auch anderes sagen?

Ich glaube Herrn Benzo sogar, dass er seiner Redaktion freie Hand lässt. Die werden sich aber gut überlegen, ob sie ihren Geldgeber verärgern oder lieber nur eine Mitarbeiterin. Eine gewisse Selbstzensur ergibt sich aus dem Abhängigkeitsverhältnis.

(Dasselbe Problem ist übrigens auch in der deutschen Medienlandschaft zu beobachten.)

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fathaland slim

Dasselbe Problem ist übrigens auch in der deutschen Medienlandschaft zu beobachten. 

Meinen Sie Klaus Stuttmann?

Nachfragerin

Nein, ich dachte an den Springer-Verlag - allerdings allgemein und nicht im Kontext einer nicht veröffentlichten Karikatur.

Ritchi

Frau Telnaes wird ihre Karikaturen sicherlich bei anderen Zeitungen los. Und diese anderen Zeitungen werden sicher auch nicht alles veröffentlichen, was die dortigen Mitarbeiter oder auch freie der Redaktion vorlegen.

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Mauersegler

Das hat Frau Telnaes bereits selbst erklärt. Hat aber nichts mit dem hier beschriebenen Fall zu tun.

Mendeleev

So ist es. Und sie hat jederzeit die Wahl sich selbständig zu machen - und dann kann sie karikieren so viel sie will. 

Niemand zwingt sie für die WP zu arbeiten .. 

Mauersegler

"Er habe sich gegen die Karikatur entschieden, weil andere Kolumnen dasselbe Thema aufgriffen. Er habe Wiederholungen vermeiden wollen."

War der Mann mal Journalist? Und dann leistet er sich eine derart unterirdische Ausrede?

Questia

Argument? - 

| "Er habe sich gegen die Karikatur entschieden, weil andere Kolumnen dasselbe Thema aufgriffen. Er habe Wiederholungen vermeiden wollen." |

Wenn er von "andere Kolumnen" spricht, gibt es also bereits Wiederholungen in Wort und Schrift? Also wäre das ein seltsames Argument. Dann wäre es doch sinnvoller dort einzuschränken.

Hinzu kommt: Eine Karikatur finde ich aber als ein ganz anderes Stilmittel, das auch dazu geeignet ist, andere Leserinnen und Leser anzusprechen.

Bestenfalls ergänzt und verdeutlicht eine Karikatur einen Wortbeitrag. 

Wäre die Erwähnung in Worten ein Ausschlusskriterium für Karikaturen, wäre Harald Martensteins Kolumne in "Die Zeit" grundsätzlich nicht zu drucken.

Questia

Absehbar - 

Bereits bei der sonst üblichen Wahlempfehlung hat sich mir gezeigt, dass es eine Form von Selbstzensur der Washington Post bereits vor den Wahlen gab, die, soweit ich mich erinnere, von Bezos ausging.

Im vorauseilenden Gehorsam wurde eine Richtung eingeschlagen, die sich auch nach der Wahl bestätigte.

Mal sehen, wie viele Abonnenten und Unternehmen jetzt reagieren werden.

 

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TeddyWestside

"Im vorauseilenden Gehorsam"

Ein Punkt in Timothy Snyders Anti-Diktatur-Leitfaden heißt "Don't obey in advance". 

Ich finde, wie Bezos, Zuckerberg, Tim Cook etc etc Trump gerade den Hof machen, ist das perfekte Beispiel dafür. 

 

Mendeleev

Die Washington Post ist ein Privatunternehmen wie VW oder Bayer oder die Deutsche Bank ..


Was glauben Sie was man bei den letztgenannten deutschen Unternehmen mit iloyalen Mitarbeitern macht ? 


Deshalb halten deutsche Arbeitnehmer die ihren Job behalten wollen, lieber die Klappe…



Da die Karikaturistin entschieden hat, öffentlich schmutzige Wäsche zu waschen kann ich ihr schon mal Probleme prophezeien IRGENDWO eine Anstellung zu finden (außer bei der Hauspostille der Demokraten vielleicht ..) 

D. Hume

Das Witzige ist, dass die Aussage der Karikatur durch die Nichtveröffentlichung bestätigt wird. 

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TeddyWestside

Stimmt, den Aspekt hatte ich noch gar nicht gesehen. Clever!

Questia

@Hume 21:28

| "Das Witzige ist, dass die Aussage der Karikatur durch die Nichtveröffentlichung bestätigt wird. " |

Stimmt. Allerdings zeigt sich die Wirkung nur deshalb, weil es sich bei Ann Telnaes um eine Pulitzer-Preisträgerin handelt.

Immerhin hat sie ihre Prominenz dadurch öffentlichkeitswirksam einsetzen können.

 

Malefiz

Jaja, wenn den schwerreichen was nicht paßt, dann regeln die das nach §1, der Chef hat immer recht! Gut, daß die US-Karikaturistin und Pulitzer-Preisträgerin Ann Telnaes beim Bezos-Washington Post gekündigt hat.

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Questia

@Malef 21:34

| "§1, der Chef hat immer recht!" |

Das Schlimme für mich ist, dass Bezos noch nicht einmal der formale Chef ist. Der ist "nur" der Eigentümer.

Aber es war wohl abzusehen. Der eine kauft sich ein Printmedium, der andere eine www-Medien-Plattform, der Dritte (Zuckerberg) war von Beginn an in dem Bereich aktiv.

Und alle entwickeln ein Talent darin, sich zwischen den Doppelbacken eines Populisten einzurichten.

Mendeleev

Ich finde es falsch, wenn Redakteure so tun als seien sie ihrem Arbeitgeber nicht verpflichtet. 

Das gilt für die „Welt“ genauso wie  für die „Washington Post“. 

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TeddyWestside

Ich finde es gut, dass die Zeichnerin hier ein Zeichen setzt. Sowas muss man sich natürlich erstmal leisten können, aber ich bin sicher, sie wird schnell etwas besseres finden. 

In den letzten Wochen hat Trump schon mehrere Medienunternehmen verklagt und damit einiges an Geld eingenommen. 

Jetzt geht bei der Washington Post und bei allen Sendern und Zeitungen die Angst um, er könnte seine Drohungen wahr machen sich an den Medien "rächen". 

Bezos traut sich nicht gegen Trump aufzustehen, aber Ann Telnaes gegen Bezos, bravo!

 

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