François Bayrou

Ihre Meinung zu Frankreich: Schlechte Vorzeichen für die neue Bayrou-Regierung

Nach dem Sturz der vorherigen Regierung hat Frankreichs neuer Premierminister Bayrou seine Mannschaft zusammengestellt. Doch die Vorzeichen stehen denkbar schlecht: Auch Bayrou hat keine belastbare Mehrheit. Von Julia Borutta.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
106 Kommentare

Kommentare

Montag

Je mehr Parteien in einem Parlament vertreten sind, desto wichtiger wird es, miteinander zu sprechen und Kompromisse auszuhandeln.

In Familien passiert das ständig. 
(Beispiel: Die meisten Familien zerbrechen nicht an der Frage, wohin es im nächsten Urlaub gehen soll.)

Von gewählten Volksvertretern erwarte ich, dass sie ihr Bestes geben, um das Land voranzubringen. Zur Demokratie gehört, dass unterschiedliche Meinungen hochkommen und diskutiert werden. (In der Hoffnung, dass am Ende dabei etwas Sinnvolles herauskommt.)

Es befremdet mich immer sehr, wenn Politiker (mutmaßlich aus parteitaktischen Gründen) stur auf ihren Vorstellungen beharren. Selbst auf die Gefahr hin, dass das negative Konsequenzen für das ganze Land hat. 

(Beispielsweise dass das Land von Ratingagenturen herabgestuft wird, und dann höhere Zinsen für Kredite zahlen muss. (Wie in dem Artikel angesprochen.) Und diese Zinsen müssen aus Steuern bezahlt werden, also von allen Steuerzahlenden.)

narr_ativ

Frankreich ist im Würgegriff der Links- und Rechts-Populisten. Beide verleugnen die Realitäten und das Volk rennt mit Scheuklappen den Propagandisten hinterher. Das Resultat: Stillstand und am Ende Staatsbankrott und der Ruf nach dem starken Führer mit der Kettensäge und das Volk wäscht sich die Hände in Unschuld. Waren gerade abwesend.

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
Lichtinsdunkle

"Frankreich ist im Würgegriff der Links- und Rechts-Populisten."

Japp und damit steht Frankreich nicht allein.  Und das schlimme dabei ist, dass das medial noch fleißig verstärkt wird. Vielen Menschen fällt nichtmal auf, wie tief sie schon indoktriniert sind. Wir sehen das hier häufig an jenen, für welche wir im besten Deutschland aller Zeiten leben und für die Kritik an regierenden Parteien und Politikern Hassverbrechen/Bashing und stets ungerechtfertigt ist. 

 

Ihr Kommentar ist spot on!

TeddyWestside

Ich finde Kritik an regierenden Politikern sollte immer berechtigt sein, egal ob sie gerechtfertigt ist oder nicht. 

Interessanterweise sind oft genau die besonders zart besaitet, die am meisten austeilen. Das führt oft dazu, dass die autoritärsten Systeme dort entstehen, wo am wenigsten Kritik geübt wird. Ich schätze, über Ursache und Wirkung kann man streiten, aber Frankreich hält viel auf seine Redefreiheit. Ich persönlich finde, dass sie für eine gelingende Demokratie unabdingbar ist. 

 

Lichtinsdunkle

"Ich finde Kritik an regierenden Politikern sollte immer berechtigt sein, egal ob sie gerechtfertigt ist oder nicht."

Das ist gut, dass Sie das so finden.

Korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege, aber gehören Sie nicht zu denen, die bei jederlei Kritik an den Grünen oder deren Politikern direkt Grün-bashing schreien?

Vielleicht verwechsle ich Sie auch. :D

 

TeddyWestside

Hmmm, mag sein, dass ich schon mal jemand Grünenbashing vorgeworfen hab. Sie finden hier allerdings auch reichlich Kritik an den Grünen von mir. MMn sollten Spitzenpolitiker das aushalten. Und ich möchte dabei auf Lyndon B. Johnson verweisen, der sicher kein Freund der Smothers Brothers war, aber ihre Redefreiheit zähneknirschend respektierte. 

Ich habe letztens hier z.B harsche Kritik an Frau Lemke geübt, weil sie sich im Zusammenhang mit zweifelhaften Förderungen chinesischer Firmen mMn der Verantwortung entzieht. 

Wenn ich aber sehe, dass womöglich Spahn im Schlepptau von Merz auf uns zu kommt, halt ich mich von mir aus mit der Kritik zurück. Kein Merz für Kinder!

 

Lichtinsdunkle

"MMn sollten Spitzenpolitiker das aushalten."

Das tun die meisten bis auf die grüne Spitze, sowie Strack-Zimmermann, die mit Anzeigen nur so um sich schmeißen. 

Ritchi

Nun, schau‘n wir mal. Das Volk liebt den Verrat, aber nicht den Verräter. Sollte ein erneutes Misstrauensvotum erfolgreich sein, wird vermutlich der Rückhalt bei den Rechten und Linken schwinden. Sollte die Rentenreform zurückgenommen werden, dann muss woanders gespart werden. Frankreich hat bereits ordentlich Schulden angehäuft, zu hohe Schulden laufen irgendwann aus dem Ruder.

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
werner1955

Seher richtig.

Schulden machen nur für Sozial ist nie richtig und Zielführend 

proehi

Frankreich ist bereits hoch verschuldet und keineswegs wegen der Sozialausgaben. Allerdings soll der Haushalt durch die Rentenreform saniert werden und beispielsweise nicht durch gerechtere Besteuerung der Großkonzerne.

TeddyWestside

Was an Frankreichs System ausgeprägt ins Auge fällt, ist ein weit verbreitetes und oft praktiziertes Streikrecht und ein relativ früher Renteneintritt. 

Für viele Amerikaner wirkt das vielleicht wie Kommunismus, aber im europäischen Vergleich finde ich bleibt da nicht viel von dem Etikett "sozial" oder "sozialistisch".

Wolf1905

„ … aber im europäischen Vergleich finde ich bleibt da nicht viel von dem Etikett "sozial" oder "sozialistisch".“

Das Etikett „sozial“ bleibt m. E. schon bestehen, selbst wenn der Renteneintritt etwas angehoben wird. Ansonsten werden die Kosten für‘s Soziale den Franzosen tatsächlich über den Kopf wachsen, und es fehlt Geld für dringend erforderliche Maßnahmen in der Infrastruktur und in der Forschung / Entwicklung (wo der französische Staat ggf. Firmen unterstützen muss). 
Von „Sozialismus“ kann man derzeit natürlich noch nicht sprechen, aber bei Frankreich weiß man nie so recht: wenn’s hart auf hart geht (gegen Maßnahmen, die der Staat durchsetzen möchte), reagiert die Opposition nicht gerade zimperlich (siehe „Gelbwestenaktionen“).

TeddyWestside

"reagiert die Opposition nicht gerade zimperlich (siehe „Gelbwestenaktionen“)."

 

Nun, ich fand damals allerdings die Reaktion des Staates noch überzogener. Ich erinnere mich z.B an einen "Gelbwesten", dem ein Auge ausgeschossen wurde und an Bilder von ganz bei mir in der Nähe, wo eine Demonstrantin brutal von Polizisten verprügelt wurde. 

 

werner1955

Erst wenn die wichtigsten Parteien die Regierung bilden wird das besser.

8 Antworten einblenden 8 Antworten ausblenden
teachers voice

Was Sie hier andeuten ist tatsächlich eine wesentliche Ursache für die um sich greifende Destruktivität in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen. 

Nicht das gemeinsame Lösen von Problemen - aus denen das Leben besteht. - steht im Vordergrund. Sondern die schlichte Machtergreifung des eigenen Horizontes. Und weil sich ein Horizont permanent verändert und deshalb auch nie erreicht werden kann, klammert man sich an Personen, die diesen „Horizont“ zu verkörpern scheinen. Eben an einen, der „weiß wo es lang geht“.

Und wenn es dann „mal wieder“ nicht klappen sollte, dann hat man sich eben „in dem geirrt“. Und ist selber wieder fein raus. Und dann sucht man sich wieder den Nächsten. Usw. usw. usw…

Nur eines macht man konsequent nicht: Sich auf die Vielfalt und damit die faszinierende Komplexität der herrschenden „Probleme“ einlassen. Schließlich will man „die“ ja nicht haben. Usw. usw. usw…

gelassenbleiben

die wichtigsten Parteien sind stets die demokratischen Parteien 

Sascha68

Ja,  so  war  es  auch  bei  der  Ampel:   Demokratisch  bis  zur  Auflösung  und  immer  kompromißbereit  zum  Koalitionsende.

gelassenbleiben

und  immer  kompromißbereit  zum  Koalitionsende.

Eine Partei hat nachweislich dalsch gespielt und gezeigt , dass sie nicht regierungstauglich und staatstragend ist

Sie bevorzugen undemokratische Parteien? Denken Sie bitte an 1933-45.

narr_ativ

Linksradikal mit Rechtsradkal= Querfront. Ob das die Lösung ist?

quas

Wer sind den die "wichtigsten Parteien" ihrer Meinung nach. Nennen sie doch einmal Roß und Reiter, also die Parteien die ihrer Meinung nach die Lösung bringen und am Besten auch gleich einmal benennen welche Maßnahmen die dann ergreifen.

Zum Thema Schulden machen, was sie ja so vehement nicht wollen. Sie werden nicht müde aufzuzählen, wann wir gerade wieder AKW Strom aus Frankreich beziehen. Aber sie vergessen, dass die Kosten für dern entstehenden Atommüll im Grunde auch von den nachfolgenenden Generationen getragen werden müssen, also im Grunde nichts anderes sind, als Schulden für unseren Energiekonsum. Und trotz (oder vielleicht doch wegen) des angeblich so günstigen AKW Stroms hat Frankreich massiv wirtschaftliche Probleme und ist deutlich stärker verschuldet als z.B. Deutschland.

wie-

>> Und trotz (oder vielleicht doch wegen) des angeblich so günstigen AKW Stroms hat Frankreich massiv wirtschaftliche Probleme und ist deutlich stärker verschuldet als z.B. Deutschland.

Wegen. Atomstrom funktioniert nur, wenn dieser aus Steuermitteln hoch subventioniert wird und wenn ein Staat gleichzeitig auch noch Atomwaffen bauen will.

Sascha68

So  eine  Art  Ampel  mit  gelben  Dauerblinker,  bis  es  paßt  ?

wenigfahrer

Irgendwie klappt das nicht mit Frankreich, die Führung will etwas anderes als die Bürger und ihre Vertreter, jemand einsetzen der oben gewollt ist, klappt eben nicht immer, Lösung unbekannt.

15 Antworten einblenden 15 Antworten ausblenden
teachers voice

Irgendwie klappt das nicht mit Frankreich, die Führung will etwas anderes als die Bürger und ihre Vertreter…

Mir scheint es eher andersherum: „Die Bürger“ wollen irgendwie immer „etwas anderes“.  Weil es „die“ Bürger eben nicht gibt, müssen sich „die“ Bürger eben damit arrangieren, dass manche „Bürger“ etwas anderes denken und „wollen“ als man selbst. 
 

Kurz: Die Welt ausschließlich durch die eigene Brille zu betrachten heißt eben auch, den Großteil der Welt nicht sehen zu können.

Anders: Ich glaube nicht, dass Frankreich primär ein Führungsproblem hat. Ich glaube vielmehr, dass Frankreich ein zivilgesellschaftliches Problem hat. Man sieht sich - auf vielleicht allen Seiten - immer als Vertreter „der Bürger“, meint damit aber vor allem „seine“ Bürger. Nämlich die Mitglieder der eigenen „Community“.

 

Lichtinsdunkle

"Kurz: Die Welt ausschließlich durch die eigene Brille zu betrachten heißt eben auch, den Großteil der Welt nicht sehen zu können."

Uneingeschränkte Zustimmung. Darüber hinaus bedeutet eine andere Sichtweise zuzulassen und zu sehen nicht, dass man sich dieser verschreibt oder sie gutheißt. Ich glaube, viele merken nicht, dass durch "meine Brille" (meine Wahrheit) alles andere zur Lüge wird und meine Brille dadurch alleinige Gültigkeit bekommt. Jeder der nun daherkommt und eine andere Meinung hat, ist ein Agent des Bösen, ein hoffnungsloser Egoist oder einfach nur dumm. Man ist so überzeugt, dass man den anderen nichtmal das Recht einräumt, seine Meinung kundzutun. Ist ja sowieso Lüge, Propaganda, Hass und Hetze oder VerschwörungsX. Dass die eigene Brille vielleicht mal überprüft und geputzt werden muss, kommt nicht in den Sinn.

M.Pathie

Zitat: "... dass durch "meine Brille" (meine Wahrheit) alles andere zur Lüge wird und meine Brille dadurch alleinige Gültigkeit bekommt. Jeder der nun daherkommt und eine andere Meinung hat, ist ein Agent des Bösen, ein hoffnungsloser Egoist oder einfach nur dumm. Man ist so überzeugt, dass man den anderen nichtmal das Recht einräumt, seine Meinung kundzutun." Eine erstaunlich ehrliche kritische Selbstbeschreibung, die ich Ihnen so gar nicht zugetraut hätte. So wünsche ich Ihnen frohe Weihnachten und ein friedvolles Fest der Menschwerdung.  

Lichtinsdunkle

Können Sie das von sich selbst behaupten?

Abstraktion ist Ihnen schon ein Begriff, oder? Ich will Ihnen Ihren Moment mal nicht nehmen, ein frohes Fest und bleiben Sie gesund. 

teachers voice

Es freut mich wirklich, dass speziell Sie mir zustimmen!  Gerade weil wir - nach meiner Wahrnehmung - meist zu sehr unterschiedlichen Beurteilungen von Ereignissen und Systemen kommen.

Und gerade dann ist es wichtig, diese Beurteilungen auch durch die „Brille“ des anderen sehen zu wollen

Leider zeigt sich zu den aktuellen Themen aber immer wieder, dass es sich dabei nicht um einen „eigenen“ Blick handelt, sondern um einen Blick, der von einer bestimmten politischen Führungsschicht vorgegeben wird. Das meint man dann mit „trollen“. 

Natürlich wird dieser Vorwurf dann wechselseitig erhoben - das ist ja auch allzu einfach. Erkennen lässt es sich aber sehr schnell an der Form der Reflektion. Im Negativen sind das „Leugnen, verharmlosen, ablenken, umdrehen“.  Aber niemals  tieferes Eindringen in den „Blick“ des anderen. 

Lichtinsdunkle

"Leider zeigt sich zu den aktuellen Themen aber immer wieder, dass es sich dabei nicht um einen „eigenen“ Blick handelt, sondern um einen Blick, der von einer bestimmten politischen Führungsschicht vorgegeben wird. Das meint man dann mit „trollen“. "

Ich glaube das beschränkt sich nicht auf das, was "Troll" genannt wird. Das ist etwas ganz normales, was jedem passiert, der sich nicht im Klaren darüber ist, wer was warum schreibt. Viele Menschen lesen irgendwelche "talking points" und geben diese ungefiltert als ihre Meinung wieder. Wie Sie richtig sagen, zeigt sich das in vielen aktuellen Themen, in denen der Sache nicht selbst auf den Grund gegangen wird, sondern übernommen wird, was medial vorgegeben wird. Ich hatte eingangs beim Internet die Hoffnung, Informationen würden nun ungefiltert für jeden zugänglich und würden damit helfen, Ideologien und Narrativen vorzubeugen, doch es entwickelte sich anders. Und so sind Leute nach wie vor geneigt, ihren Lieblingsmedien zu trauen.

M.Pathie

Sie kennen den Unterschied zwischen seriösen unabhängigen Medien und tendenziöser ideologiegesteuerter Propaganda? Sie kennen den Unterschied zwischen unseren ÖR und seriösen Tageszeitungen wie SZ, FR, TAZ, FAZ, NZZ etc. und RT, Breitschuster, Tichys... etc? (https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/digitale-desinformation/2…)
Mit dieser Unterscheidung macht Ihr Hinweis dann durchaus Sinn: "...Leute nach wie vor geneigt, ihren Lieblingsmedien zu trauen".

Lichtinsdunkle

"Es freut mich wirklich, dass speziell Sie mir zustimmen!  Gerade weil wir - nach meiner Wahrnehmung - meist zu sehr unterschiedlichen Beurteilungen von Ereignissen und Systemen kommen."

Das ist richtig und auch wichtig. Denn nur so, in Unterhaltung und Austausch lassen sich Probleme am besten angehen.

Wie ich schon einige Male hier schrieb, bin ich mir durchaus bewusst, dass mein Duktus manchmal sehr streitbar und unnachgiebig ist aufgrund der Art- und Weise, in der hier "mit"einander kommuniziert wird. Ich bitte das an dieser Stelle mit Nachsicht zu behandeln, ich schätze es nicht, wenn voreilige Schlüsse und Interpretationen über das von mir Geschriebene abgegeben werden, ohne überhaupt den Kern verstanden zu haben. Oder wenn ich - sagen wir A nicht zustimme und mir deswegen vorgeworfen wird ohnr Zweifel B zu sein. 

Aber gut, jeder hat seine Steckenpferde. ;)

M.Pathie

Zitat: "... A nicht zustimme und mir deswegen vorgeworfen wird ohnr Zweifel B zu sein" Sie bringen das Muster, mit dem Sie nicht selten auf meine Kommentare reagieren, schlicht und eindeutig auf den Punkt. Ich freue mich, wenn Sie selbstkritisch künftig darauf verzichten, damit wir inhaltlich argumentativ aufeinander Bezug nehmen.

Lichtinsdunkle

Super und nun? Macht Sie das besser als ich, weil Sie das selbst nie machen würden? Wenn das nicht selten stattfindet, können Sie mir sicher ein, zwei Beispiele nennen.

M.Pathie

Mit keiner Zeile habe ich etwas darüber geschrieben, was wen besser macht... o je... 

Dennoch von Herzen friedvolle Weihnachten.

schabernack

➢  … wenn voreilige Schlüsse und Interpretationen über das von mir Geschriebene abgegeben werden, ohne überhaupt den Kern verstanden zu haben.

Schreiben Sie zur Abwechslung mal was Konkretes, nicht immer nur das blümerante Theoretische im ganz großen Kostüm von Hölzchen und Stöckchen. Dann könnte man auch verstehen, was überhaupt Ihre Aussage sein soll.

wenigfahrer

Sie meinen also das die Führung schon richtig ist, und man nur andere Bürger benötigt, weil es scheinen ja nicht einzelne etwas anderes zu wollen, sondern doch schon ein ganze Menge. Mit unterschiedlichen Richtungen, da gibt es Länder die negieren das einfach, und machen die dann stärker. Wer in einer „Community“ ober besser Blase ist, Führung oder Bürger scheint aber offen zu sein, da kommt es eher auf den Blickwinkel an und auf die Geldbörse.

teachers voice

Nein, man benötigt keine anderen Bürger sondern Bürger, die - zumindest in der Mehrheit - willens sind, sich selbst nicht mit den Bürgern gleichzusetzen. Um dann mit „gesundem Menschenverstand“ mal eben von sich auf alle Bürger zu schließen. 

schabernack

➢  Anders: Ich glaube nicht, dass Frankreich primär ein Führungsproblem hat.
Ich glaube vielmehr, dass Frankreich ein zivilgesellschaftliches Problem hat.

Frankreich hat das zivilgesellschaftliche Problem von: «Ich bin dagegen».
Mit Fähnchen, Armbinde, Mütze, Trillerpfeife und Megaphon.

Die ewige Französische Revolution mit der imaginären Erstürmung der Bastille.
Einerlei, wer in der Bastille sitzt, und egal, wer was macht.
Verbrämt und glorifiziert wird das dann als:
«Wir lassen uns nichts gefallen !»

Die zivilgesellschaftliche Verweigerungshaltung, aus der Geschichte zu lernen.

DeHahn

Multimedia und Filterblasen haben es vermocht, dass Menschen sich nicht mehr einigen können. Es leben die Konzerne und Lobbies, denn die eint das gemeinsame Streben nach Profit.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Lichtinsdunkle

Wahre Worte.

proehi

Bayrou:“In welcher Welt leben die eigentlich? Wissen sie nicht, dass Frankreich von den Rating-Agenturen genau beobachtet wird?"

+

Könnte Bayou damit versehentlich ganz unverblümt zum Ausdruck gebracht haben, wer den Kurs der Regierung bestimmen soll, nämlich keinesfalls die durch Wahlen hervorgegangenen Mehrheiten. Deshalb versucht Bayou diese Parlamentsmehrheiten so gut es geht zu ignorieren und dennoch als Vertreter einer 5%-Partei einem Mißtrauensantrag zu entgehen. Dabei wäre ja eine Mitte-Links-Regierung möglich, man muß nur wollen und auch deren Forderungen berücksichtigen.

Vermutlich ist ein sparsamer Haushalt angesagt, aber wie der aussieht sollten doch allemal eine durch Parlamentsmehrheit bestimmte Regierung bestimmen und nicht ausschließlich das internationale Großkapital. 

14 Antworten einblenden 14 Antworten ausblenden
werner1955

Mitte-Links-Regierung möglich,

Die würde alle noch viel schlimmer machen. Sehern wir bei vielen Ländern auch bei uns. 

proehi

Ach so. Wenn also die Linken immer alles nur schlimmer machen, bleibt ja nur noch eine Mitte-Rechts oder eine komplett rechte Regierung, die beide den Forderungen der Rating- Agenturen Folge leisten sollen. Da muß sich dann mal einfach die Vernunft gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen.

Alter Brummbär

Sieht man besonders bei allen rechten.

Viel Mirage

wie-

>> Die würde alle noch viel schlimmer machen.

Wie das denn?

>> Sehern wir bei vielen Ländern auch bei uns.

Nennen Sie doch einmal drei davon. Bitte mit Nennung der angeblichen fiskalischen Untaten der jeweiligen "Mitte-Links-Regierung".

schabernack

➢  Mitte-Links-Regierung möglich,
➢➢  Die würde alle noch viel schlimmer machen. Sehen wir bei vielen Ländern auch bei uns.

Wo sind sie denn, diese vielen schlimmen Mitte-Links-Länder?
Wo, außer selbstverständlich in Ihrer Halluzination.

By the way: Nicht-Schuldenbremse ist ungleich mit sinnlos hoher Verschuldung um der Schulden willen. Verhungern um Geld zu sparen ist auch ohne Sinn darin.

wie-

>> und nicht ausschließlich das internationale Großkapital. 

Ouha, das ist aber eine mutige Verschwörungserzählung. Sie wissen, dass "internationales Großkapital" eine antisemitische Chiffre ist?

proehi

Richtig ist, daß der Begriff „internationale Hochfinanz“ von den Nazis als antisemitischer Begriff einer behaupteten Verschwörung eingeführt worden ist.

Ich hingegen habe die durchaus gängige Bezeichnung internationales Großkapital ohne jeglichen Verschwörungszusammenhang benutzt, um damit die Kunden und damit Finanziers der Rating-Agenturen griffig zusammen zu fassen.

Die Rating-Agenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Staaten und Firmen ausschließlich im Interesse dieser ihrer Kunden. Womit, wie im vorliegenden Fall ersichtlich, eine Regierung die gebotenen Sparmaßnahmen ausschließlich nach den Sparvorgaben der Agenturen ausrichten will, obwohl für den Staat auch andere Sparmaßnahmen möglich wären.

Neben Frauenfeindlichkeit wird mir jetzt auch noch antisemitische Verschwörungspropaganda vorgeworfen. Da bleibt kein Auge trocken.

wie-

Wenn Sie das Handeln und den Einfluss der großen Rating-Agenturen kritisieren wollen, was ja durch den Artikel bestätigt würde, warum nennen Sie diese dann nicht direkt?

proehi

Haben Sie meinen Beitrag gelesen? Da seteht gleich in der ersten Zeile, worum es geht.

Lichtinsdunkle

Was für ein peinlicher Versuch, die absolut berechtigte und nötige Kritik am "internationalen Großkapital" mit fadenscheinigen Antisemitismusvorwürfen auszuhebeln. Aber auch wieder absehbar. 

proehi

Wenn es vordergründig nicht für jeden ersichtlich sein mag, so unterscheidet sich meine Kritik von Ihrer doch diametral.

Lichtinsdunkle

Das müssen Sie mir erklären.

Kaneel

Offensichtlich kann es in der Kommunikation mehr oder weniger leicht zu Missverständnissen kommen. Es kann durchaus daran liegen, dass jemand sich missverständlich und/oder verkürzt ausgedrückt hat oder auch daran, dass der Empfänger etwas missdeutet. Im digitalen Raum kann man sein Gegenüber zudem nicht anhand von Gestik, Mimik, Stimme usw. beurteilen, nicht jede Irritation gut klären. 

Lichtinsdunkle

"Könnte Bayou damit versehentlich ganz unverblümt zum Ausdruck gebracht haben, wer den Kurs der Regierung bestimmen soll, nämlich keinesfalls die durch Wahlen hervorgegangenen Mehrheiten."

Wem das spätestens nach 2008 nicht schon aufgefallen ist, der sollte mal seine Quellen prüfen.

Malefiz

Man wird sehen wie es mit Frankreich weiter geht? Wenn man es sich aber in der Welt so anschaut, so scheinen doch alle Regierungen derzeit massiv Probleme zu haben! dabei gäbe es doch eine so einfach Lösung: In sich gehen, miteinander reden und alle Probleme gemeinsam lösen, dann hätten alle was davon, die Regierung und das Volk!

Schöne Feiertage kann ich leider nicht mehr wünschen, ich habe leider den Glauben daran verloren! Es liegt aber nicht an Weihnachten selber, sondern an den Menschen und wie sich derzeit verhalten!

Nettie

„Schlechte Vorzeichen für die neue Bayrou-Regierung“

Zuviel ‚Druck‘ von allen Seiten. Und Streitpunkt ist wie immer das Geld. Der Druck ist also letztendlich ‚selbstgemacht‘.

7 Antworten einblenden 7 Antworten ausblenden
werner1955

Und Streitpunkt ist wie immer das Geld?

So wie bei vielen andern Länder auch. Gut das wir unser GG und die Schuldenbremse haben. 

Nettie

“Gut das wir unser GG und die Schuldenbremse haben“

Gut ist nur Ersteres. Der nachträgliche ‚Anhang‘ von Letzterem ist nicht nur vollkommen überflüssig, sondern kontraproduktiv.

werner1955

Ok. 
Ich halte die massive verschuldung und dei kosten auf die nächste generation zu übertragen frü falsch.

wie-

>> Ich halte die massive verschuldung und dei kosten auf die nächste generation zu übertragen frü falsch.

Deswegen geschieht's ja auch nicht.

M.Pathie

Unser Grundgesetz ist schützenswert; deshalb ist es gut und anständig, es weiter wasserfest zu machen gegen rechtsextreme und Feinde der Demokratie.

Die Schuldenbremse entwertet das GG und wird mit Sicherheit in der nächsten Legislaturperiode reformiert - ich hoffe: Ganz gestrichen. Sie ist ein "Garant", die kommenden Generationen weiter zu belasten, denn nichts ist so teuer wie Investitionsstau aus vermeintlichen Sparzwängen.

Nettie

„Sie [die ‚Schuldenbremse’] ist ein "Garant", die kommenden Generationen weiter zu belasten, denn nichts ist so teuer wie Investitionsstau aus vermeintlichen Sparzwängen.“

Genau so ist es. Ich frage mich wirklich, was daran für viele offenbar so furchtbar schwer zu verstehen ist.

Nettie

Wer ernten (etwas erwirtschaften) will, muss zuerst säen (investieren). Die ‚Schuldenbremse‘ verhindert diese Investitionen. Wobei anzumerken wäre, dass ‚Schulden‘ in Geld  erst mit der ‚Erfindung‘ desselben aufkamen.

Bernd Kevesligeti

Bayrou hoffte auf eine Duldung durch Grüne und Sozialisten. Danach sieht es aber nicht aus. Macron ernannte mit ihm einen Politiker des rechtsliberalen Lagers zum Regierungschef. Die Tageszeitung Liberation schrieb von Jacke wie Hose. Bayrous Partei Modem ähnelt der FDP. Bayrou selber war Minister unter einem halben Dutzend Regierungschefs. Seinen Bürgermeisterposten in der Stadt Pau behält er aber parralel zum Amt des Ministerpräsidenten. Er rechnet wohl nicht lange im Amt zu bleiben.

Moderation

Vorübergehende Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird vorübergehend geschlossen.

Wir bitten Sie um etwas Geduld. 

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Lucinda_in_tenebris

Über ganz Europa hat sich die dunkle Wolke des NAtionalismus und des Chauvinismus gelegt. Manche sind da an das Schicksal der Weimarer Republik erinnert. Mir ist fast, als hätte uns die Geschichte eine zweite Chance eingeräumt, diesmal die beseren Schlüsse zu ziehen.  

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
TeddyWestside

Ich finde die Parallelen auch frappierend. Ich weiß nicht, ob mir das Grund zur Hoffnung geben soll, oder ob ich nicht besser in den Wald zieh oder den nächsten Bunker :-S

Lucinda_in_tenebris

Nicht in den Wald ziehen: "Wer sich in sich selbst zurück zieht, der begibt sich erst recht auf feindliches Terain" (sagte Karl Kraus).

Die Horden der Orcs und Trolle sind leider real, aber dennoch nichts weiter als Träume des Schattenreichs.

Mein Tipp zur Entspannung: Hören sie sich Thelonius Monks Album "Underground" und betrachten sie mal die Details des Plattencovers.

In diesen Sinne Feste Fröhlich sein , auch an Alle da draußen in euren Internet-Iglus! 

TeddyWestside

The loneliest monk :-)

Danke und Ihnen auch schöne Grüße

 

bolligru

Offensichtlich geht es vor allem um eine grundsätzliche Frage (die unlösbar erscheint)

Soll die Rentenreform rückgängig gemacht werden?

"Beide Lager - rechts wie links - fordern, dass Bayrous Regierung die Rentenreform zumindest teilweise rückgängig macht."

Andernfalls kommt das Mißtrauensvotum.

"Würde die Rentenreform suspendiert, würde Frankreich von ihnen schlechtere Ratings bekommen und die für frisches Geld zu zahlenden Zinssätze explodieren, argumentierte Bayrou."

In Deutschland träumen Rentner von einer abschlagsfreien Rente mit 54, wie es die Eisenbahner in Frankreich bekommen, oder zumindest die abschlagsfreie Rente mit 60 und das bei einer Nettoersatzquote von 70%.

Der Euro ist das Problem! Die vor der Einführung des Euro prognostizierte (und für eine stabile Währung notwendige) Wirtschafts- und Sozialunion kam nicht. Die Einen verschulden sich stärker als die Anderen. Die "Maastricht-Kriterien" werden von Vielen einfach ignoriert. Wie lange kann das noch gut gehen?

 

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
werner1955

Also ich sehe da Hoffnung für den Feb. 2025 und die Schuldenbremse im GG bei uns. 
 

Alter Brummbär

Stimmt unsere Kinder und Enkel, zahlen doch gerne.

wie-

>> Stimmt unsere Kinder und Enkel, zahlen doch gerne.

Genauso, wie Sie für die Schulden Ihrer Voreltern herangezogen wurden?

wie-

>> Der Euro ist das Problem!

1. Gibt's für Ihre These keinerlei Nachweis.

2. Ist der Euro alternativlos.

>> Wie lange kann das noch gut gehen?

Länger als Sie hoffen.