Ein leeres Schipperskwartier in Antwerpen während der Corona-Pandemie. (Archivbild vom 29.07.2020)

Ihre Meinung zu Mutterschutz und Rente für Sexworker - wie kommt das in der Branche an?

Belgien ist seit Dezember das erste Land, in dem Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter Rechte wie etwa Mutterschutz oder Rente genießen dürfen. Wie wirkt die neue Gesetzgebung in der Szene? Kathrin Schmid hat sich umgehört.

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75 Kommentare

Kommentare

Coachcoach

Das geht eindeutig in die richtige Richtung - die Sexarbeitenden haben ein Anrecht auf ein sicheres Leben wie alle anderen auch.

Es wird Zeit, dass D in die gleiche Richtung geht - ich finde, Zuhälter sollten keine Zukunft haben.

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Sisyphos3

mal informiert wie es in Deutschland ist ?

eine Tätigkeit welche Steuer und Sozialversicherungspflichtig ist

 

IlPadrino

Mal informiert wie hierzulande die Realität aussieht?

Wir sind das Brodell Europas, eben wegen fehlender Schutzvorkehrungen.

Sie können ja spaßeshalber mal die Zahl der sozialverischerungspflichtigen Sexarbeiter recherchieren. Im Anschluss überlegen Sie mal ob die Zahl allein größenordnungsmäßig alle ,,Beschäftigten" dieses Gewerbes abdecken kann. 

draufguckerin

Wer eine nicht angemeldete Tätigkeit ausübt und auch nicht in die Rentenversicherung einzahlt, kriegt auch keine Rente. Das dürfte selbstverständlich sein.

Sonst könnten Zuhälter, Menschenhändler und Betrüger Frauen ( auch Nicht-Prostituierte) dazu anhalten/zwingen, sich als ehemalige Prostituierte auszugeben und abkassieren. 

 

Coachcoach

Ich bin in einer Hafenstadt aufgewachsen, kenne/kannte das Milieu auch in HH u.v.m.

Und als Kriminologe kann ich sagen, dass der persönliche, soziale und wirtschaftliche Schutz der Arbeitenden verbesserungswürdig ist.

Mendeleev

Warum wollen Sie die „Arbeitsbedingungen“ von Prostituierten verbessern ? 

Wäre dafür ein Sexkaufverbot nicht hilfreicher ? 

Als Kriminologe sollten Sie wissen das die Zahl „freischaffender Künstlerinnen“ in diesem Metier sehr überschaubar ist. Prostitution ist eng angedockt an die organisierte Kriminalität … 


Wir reden hier nicht über irgendwelche Priesterinnen die wie in der Antike sexuelle Dienstleistungen gegen Spenden für den Betrieb des Tempels feil boten … 

Lavoissier

Es ist europaweit mental eine Zeitenwende notwendig. Sexarbeit ist keine Arbeit und dementsprechend nicht rentenfähig,. Anspruch auf soziale Stütze soll natürlich bestehen.

IlPadrino

Warum ist das keine Arbeit?

Nachfrage, Angebot, Bezahlung. Wie in jedem anderen Wirtschaftszweig auch. 

Würde sie einem Masseur auch seinen Status als Arbeiter absprechen? Wenn nicht, warum?

draufguckerin

Es gibt viele Tätigkeiten, aber eine steuerpflichtige sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ist was anderes. Wer nix einzahlt, kriegt nix raus. 

Und auch die Dauer der Tätigkeit und das Renteneintrittsalter wären zu beachten.

IlPadrino

Soweit ich das verstanden habe wird die Person laut belgischem Modell von einem Arbeitgeber sozialversicherungspflichtig eingestellt und zahlt entsprechend dann auch mit einem Teil ihres Lohns ein. Also wo ist da der Unterschied?

Wenn Sie mit ende 30 den Job wechseln sollten sie also aus den ersten 20 Jahren Ihrer Arbeit auch keinen Rentenanspruch haben? ... seltsame Logik. Renteneintritt hängt ja nicht von der Profession des AN ab oder irre ich mich?

Davon mal ab würden Sie sich wundern was es nicht alles gibt.... 

Wolf1905

Meinen Sie nicht, dass das, was ein Callboy oder Callgirl leistet, harte Arbeit sei? Ich jedenfalls (bin männlich) würde es als harte Arbeit ansehen. Ich frage mich nur, wenn es Selbständige - nicht Angestellte - leisten: dann gehen die natürlich leer aus (wie alle Selbstständigen).

draufguckerin

Und wer wäre sonst der Arbeitgeber, der Sozialversicherungsbeiträge abführen soll?  Der Zuhälter?

Lichtinsdunkle

"Meinen Sie nicht, dass das, was ein Callboy oder Callgirl leistet, harte Arbeit sei?"

Meinen Sie nicht, dass vielleicht nicht die Härte der Tätigkeit, sondern die Tätigkeit an sich gemeint war? 

Wolf1905

Ja, da haben Sie recht.

Coachcoach

Natürlich ist das Arbeit - was denn sonst?

Mendeleev

Genau. Es ist sittenwidrig. Und in den meisten Ländern Europas hat man das auch verstanden. 

Wenn in Deutschland nicht endlich eine geistig-moralische Wende einsetzt, wird über kurz oder lang das Sexkaufverbot über das EU-Recht nach Deutschland kommen. 

Heiko.H

mal darüber nachgedacht, das die Abgabe von Steuern bei Sexarbeit auch eine Art Zuhälterei ist? Bloß das der Geldabzweiger der Staat ist! Schweres Thema!

Coachcoach

Da gibt es wesentliche Unterschiede: Ist der Staat auch Sklaventreiber bei anderen Arbeitenden? Muss nicht im Prinzip für jede Arbeit Steuer etc. gezahlt werden?

Heiko.H

deswegen sehr schweres Thema! Und ja, man kommt sich gelegendlich vor wie getriebene Sklaven. Stellenwiese ist die Steuerpolitik nach meiner Ansicht nach schon mit Wegelagerei zu beschreiben. Denkt man an das Mittelalter zurück, war die Rede vom Zehnten für den König, den zehnten für die Kirche , den Zehnten für den Lehnsherren und den zehnten für die Dorf oder Stadtobrigkeit. zusammen mit Wegezöllen ca 50 %. Und heute ? Vergessen sie bitte nicht die versteckten Steuern! MwSt., Mineralöl, Sekt, Versicherung ectr. 

Nettie

"Sich legal in Belgien aufzuhalten sei außerdem eine Bedingung - und das treffe natürlich nicht auf alle zu, die in der Branche arbeiten."

Es dürften nicht gerade wenige sein, die deshalb weiter ''Freiwild' für Ausbeuter bleiben.

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draufguckerin

Richtig, diese Menschen sind Freiwild. Ich befürchte aber, dass die Ausbeutung noch schlimmer würde, wenn es bei älteren ( echten und angeblichen) Prostituierten noch etwas zu holen gäbe. 

Rosige Aussichten für Zuhälter: Abkassieren der Rente für alle Loddel, bis zum Tod der "Pferdchen".

Coachcoach

Sie haben recht.

Es gibt da Menschhandel, wie auch auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in vielen anderen Bereichen.

Der sollte überall unterbunden werde.n-

Sisyphos3

andere Länder andere Sitten

auch in Deutschland ist der Beruf (Berufung) Steuer und Sozialversicherungspflichtig

ganz so "weit" wie bei den Belgiern dann doch nicht

in Schweden betrachtet man Prostitution als frauenverachten/feindlich  und nach dortiger schreibweise  verstößt es gegen die Menschenwürde und ist (zumindest  für Freier) strafbar - und für die Frauen auch nicht ganz unproblematisch wenn es um Sorgerecht für Kinder geht

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IlPadrino

Hat allerdings laut Berichten von Frauenschutzvereinigungen in Schweden auch nicht zu einer Beedingung der Sexarbeit beigetragen:

Das älteste Gewerbe der Welt findet jetzt wieder vermehrt verdeckt statt mit schlechteren Bedingungen für die immernoch Beschäftigten. 

draufguckerin

Mag sein. Aber Deutschland ist seit den letzten "Reformen" zum "Prostituiertenschutzgesetz" von 2017 zum Puff Europas geworden.  Hier muss sich kein Freier, kein Zuhälter   fürchten

Lichtinsdunkle

Dann sollte der gesellschaftliche Diskurs lauten: was muss sich gesellschaftlich ändern, dass Sexarbeit überflüssig macht. 

Stichworte: sexualisierung der Gesellschaft, sex sells, Bagatellisierung sexueller Handlungen, etc pp.

Ich teile die schwedische Ansicht und finde Sexarbeit menschenverachtend. Egal ob legal, illegal, besteuert oder nicht.

Mendeleev

Ganz genau so wie es in Schweden heute gehandhabt und gesehen wird ist es richtig! 

Dem ging eine Debatte voraus in der die Gesamtgesellschaft besichtigt hat wie abstoßend dieses Geschäft mit dem Sex in Wirklichkeit ist. 

Mit dazu beigetragen hat die Arbeit des schwedischen Regisseurs Lukas Moodyson. 

SirTaki

Das älteste Gewerbe der Welt trifft endlich auf den Sozialstaat und Arbeitsrecht der Moderne.

Längst überfällig und hoffentlich Vorbild für alle Länder, nicht nur ein belgisches Modell.

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Mendeleev

Es gibt kein „ältestes Gewerbe“ der Welt weil es kein Gewerbe ist. 

Man kann doch nicht auf der einen Seite für Frauenrechte sein und andererseits Prostitution gutheißen. 

Das ist heuchlerisch. 

SirTaki

Das Selbstbestimmungsrecht der Frau heißt auch eigene Berufswahl. Und mit Beruf ist alles gesagt.

Nicht gemeint sind damit Frauenhandel, Zwangsprostitution oder Zuhälter Diktatur.

Heuchlerisch ist daran gar nichts! Als Gewerbe oder Beruf ist das eine ne legitime Arbeit zum Geldverdienen . So wie eine Frau sich das als Berufstätigkeit aussucht!

UnPoLo

Spontan bewertet, wüsste ich nicht, was eine Dame des "horizontalen Gewerbes" dagegen haben sollte.

 Meines Erachtens ist der Bedarf meiner Geschlechtsgenossen über die letzten Jahrzehnte gewachsen, da irgendwer Mann und Frau gespalten hat und daraufhingearbeitet hat, dass sich Mann und Frau immer schlechter verstehen.

Der Sextrieb des Mannes bleibt bestehen, und es ist meines Erachtens besser, Männer gehen zu Prostituierten, als dass im krassesten der Fälle in der Konsequenz Femizide geschehen (auch so ein Thema, das über die letzten Jahrzehnte immer größer geworden zu sein scheint).

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IlPadrino

Laut aktuellem UN Bericht sind Femizidzahlen in Ländern mit Datenbasis die einen langfrsitigen Vergleich erlauben (vor allem Europa und Amerika) stabil (Nord- und Südamerika) bzw. rückläufig (-20% in Westeuropa in den letzten 10 Jahren).

https://www.unwomen.org/en/digital-library/publications/2024/11/femicid…

Es bleibt also ein zu lösendes Problem, aber die Aussage, dass die Fallzahlen hier bei uns zunehmen ist (zumindest laut offizieller Statistik) falsch. 

Stein des Anstosses

Und zudem ist es Quatsch anzunehmen, dass ein Bordellbesuch etwas daran ändern würde, dass ein Mann zuhause durchdreht, wenn seine Frau oder Freundin anders denkt oder handelt als er ihr zugesteht.

Lichtinsdunkle

Ich denke es ist ein wenig zu einfach wie Sie sagen: ein Mann drehe durch, weil seine Frau eine andere Meinung hat und deswegen haben wir Femizid, nein. 

Das ist Boulevardmedienniveau und trägt nicht zur Lösung der Probleme bei, sondern verschlimmert sie eher.

Es ist ein weitaus komplexeres Thema. Und auch wenn das sehr unpopulär ist, hat beispielsweise auch  die - sagen wir - religiöse Ehre damit zu tun. Nicht ausschließlich aber auch nicht unbedeutend.

 

Lucinda_in_tenebris

Die Rechte dieser Frauen zu stärken ist das beste Mittel Menschenhandel und Zuhälterei einzudämmen.

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FakeNews-Checker

Oder  das  Gegenteil  ist  der  Fall,   wenn  Belgien  für  die  Nigeria-Connection  so  attraktiv  gemacht  wird.  

Mendeleev

Nein, das beste Mittel ist das Verbot des Kaufs sexueller Dienstleistungen. 

Undzwar so, dass sich auch die Männer in Deutschland strafbar machen die zum Sexkauf über die deutsch-Tschechische Grenze „shoppen“ gehen. 

schabernack

➢  Nein, das beste Mittel ist das Verbot des Kaufs sexueller Dienstleistungen.

Damit völlig sinnlos alles in Illegalität und Untergrund abtaucht. Damit völlig nutzlos nur noch Polizei und Strafverfolgung eine Rolle spielen bei allem im «Milieu».

Das wird dann genau so top wie damals Prohibition von Alkohol in den USA.

Lichtinsdunkle

Oder ein Durchgreifen wie gegen die Kartelle in El Salvador. Es sollte nicht allzu schwer sein, diese Gruppen aufzuspüren. 

Juwa

„mit dem Gesetz gibt es formal keinerlei Diskriminierung mehr zwischen Sexarbeiterinnen und anderen Arbeitnehmern. Das ist weltweit einzigartig.“

Das ist ein großes Armutszeugnis für Deutschland und den Rest der Welt. Man sollte in Deutschland den gleichen Weg gehen. 

Das Model der skandinavischen Länder ist hingegen viel zu radikal und lässt sich aufgrund der Überforderung der deutschen Strafverfolgungsbehörden leider auch nicht durchsetzen. Außerdem macht es das Geschäft der Sexarbeiter, die freiwillig arbeiten, kaputt.

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Mendeleev

Unsinn. Prostitution war früher in Schweden legal. 

Undzwar nur deshalb weil vielen Menschen die Realität dieses „Business“ garnicht bewusst war (Danke ARD für den „Tatort“ neulich im Bordell) 


Es waren Filme wie „Lilja Forever“ von Lukas Moodyson über eine minderjährige Zwangsprostituierte die die schwedische Gesellschaft aufgerüttelt haben und endlich einen Konsens herbeigeführt hat, dieses menschenverachtende und sittenwidrige Treiben zu beenden. 

proehi

Wenn Prostitution durch Verbot verschwinden würde, wäre das sicherlich der Königsweg.

Sexarbeit in normale Arbeitsverhältnisse zu überführen trägt dem männlichen und menschlichen Bedürfnis Rechnung und versucht gleichzeitig die vorhandenen negativen Auswirkungen des Geschäfts einzuhegen.

Vielleicht ist ja einmal eine freiere Gesellschaft möglich, in der die sexuellen Bedürfnisse ohne Sexarbeit und Unterdrückung befriedigt werden können, so, wie es für viele Menschen auch jetzt schon üblich ist?

neuer_name

Ich finde die Wortwahl „Sexarbeitenden“ irgendwie daneben und unpassend.

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saschamaus75

>> Ich finde die Wortwahl „Sexarbeitenden“ irgendwie daneben und unpassend.

 

Haben Sie denn einen besseren Vorschlag? -.-

 

Mendeleev

Finde ich auch. Es gibt keine „Sexarbeit“. 

Wie laufen da die Vorstellungsgespräche und die Bewerberinnenauswahl ab ? 

Vermittelt demnächst dann das Arbeitsamt Arbeitssuchende an Bordelle ? Werden Jobanzeigen in der FAZ geschaltet (Sexarbeiter m/w/d - Voll- oder Teilzeit, Gleitzeit, Arbeit im Homeoffice möglich … ) ? 

Dann müsste man ja auch Drogendealer zum Job hochstilisieren: der „arbeitet“ ja auch und bekommt dafür Geld als „Narkotikhändler“. 

Oder der Einbrecher der sich vom Hehler für die Beute bezahlen lässt ist dann ein „Freelancer im Bereich Eigentumsübertragung“.

saschamaus75

>> Vermittelt demnächst dann das Arbeitsamt Arbeitssuchende an Bordelle ?

 

War da nicht vor ein paar Jahren mal ein Skandal aufgeflogen? =(

Also nicht, weil das Arbeitsamt Frauen an Bordelle vermittelt hat. Aufgeflogen war das seinerzeit, weil eine dieser Frauen minderjährig war. 

Ist aber schon ein paar Jahre her.

 

Montag

Sexarbeitende sollten m.E. arbeitsrechtlich anderen erwerbstätigen Personen gleichgestellt werden. (Inklusive Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitslosengeld, Mutterschutz, Rente usw.)

Das würde dann hoffentlich auch dazu führen, dass Ausbeutung, Menschenhandel usw. zurückgedrängt werden.

(Damit da keine Missverständnisse entstehen: Sexarbeit ist etwas anderes als andere Arbeit. Existierende Gesetze zum Schutz der Betroffenen müssen natürlich weiterhin in Kraft bleiben.)

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draufguckerin

Wer wäre in dem von Ihnen entworfenen Fall der Arbeitgeber? Der Zuhälter? Er hätte die Pflicht, die Sozialversicherungsbeiträge abzuführen?

Wenn selbstsändig arbeitende Prostituierte sich privat versichern würden, hätte vermutlich niemand etwas dagegen.   Ob das jetzt schon möglich ist, würde mich interessieren.

Mendeleev

Na klar ist das möglich. Aber natürlich nicht als „Prostituierte“. 

Die Frauen geben als Beruf an zb „Künstlerin“ o.ä. 

saschamaus75

>> Ich finde die Wortwahl „Sexarbeitenden“ irgendwie daneben und unpassend.

 

Haben Sie denn einen besseren Vorschlag? -.-

 

Mendeleev

Ja klar, was kommt als Nächstes? Das man seine Tochter ein Schülerpraktikum im Bordell machen lassen kann oder das Prostituierte ein von der IHK anerkannter Ausbildungsberuf (vielleicht noch mit Meisterprüfung) wird ? 

Sex mit Frauen zu kaufen ist meiner Meinung schon per se sittenwidrig und sollte verboten werden. 

Daran ändert auch nichts das es Frauen gibt die das freiwillig machen um sich zB ihr Studium zu finanzieren. Auch viele Beziehungen junger Frauen mit sog. „Sugardaddys“ haftet für mich das Schmuddelimage der Prostitution an. 

 

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dirk73

Über diese Anregung kann man ja mal nachdenken.  Oder vielleicht dann doch eher Punkt 2 weiter verfolgen.

Alter Brummbär

Ja genau deswegen ist sie weltweit verbreitet.

Der Menschenhandel tut sein übriges.

Mendeleev

Prostitution ist in vielen Ländern zu recht verboten. 

Die Strafbarkeit sollte auch auf Sextourismus ausgedehnt werden. 

Mir hat mal ein Kollege der mit einer Thailänderin liiert war erzählt wie entwürdigend für die Frauen das abläuft in den Bordellen in Bangkok. 

Alter Brummbär

Die Prostitution mag verboten sein, trotzdem ist sie da.

Wer genug Geld hat, bekommt alles.

Stein des Anstosses

Ja klar, was kommt als Nächstes? Das man seine Tochter ein Schülerpraktikum im Bordell machen lassen kann oder das Prostituierte ein von der IHK anerkannter Ausbildungsberuf (vielleicht noch mit Meisterprüfung) wird ? 

Sie fürchten den Untergang des Abendlandes, weil sexarbeitende Frauen besser geschützt und sogar ein Mitspracherecht bekommen sollen, welche Praktiken sie mitmachen wollen und welche nicht?

Mir sind die Ideen der Belgier deutlich (!) lieber als die mancher anderer Staaten, die zB politische Gefangene in der Haft umbringen.

Ich hoffe, Sie haben kein Problem mit meinen humanistischen Vorstellungen.

Tinkotis

"Sex mit Frauen zu kaufen ist meiner Meinung schon per se sittenwidrig und sollte verboten werden."

Die politischen, juristischen und wirtschaftlichen Prozesse, die dafür nötig sind, sind überwiegend nach wie vor in Männerhand. Und es sind wohl sehr überwiegend Männer, die Sex mit Frauen kaufen. Ich wäre entsprechend sehr vorsichtig mit solch lautstarker Entrüstung.

neuer_name

Wie hießen die nochmal früher als die Welt noch in Ordnung war?

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proehi

Die frühere Welt, die Sie sich wieder herbeiwünschen und von der Sie behaupten, dass sie noch in Ordnung war, hat es so nie gegeben. Weniger Schutz und Rechtlosigkeit für Sexarbeitende war doch nicht dadurch besser, dass Sie die dort Tätigen und Opfer anders genannt haben.

FakeNews-Checker

In  der  Regel  wird  nichts  besser,  sondern  ein  Übel  wird    nur  gegen  ein  anderes  ausgetauscht.  Davon  leben  ganze  Politiker-Generationen  fürstlich.

proehi

Diese Fakenew sollten Sie vorerst einmal checken,

Gesellschaftliche Veränderungen und Entwicklungen haben kaum jemals nur einen positiven oder negativen Aspekt. Im vorliegenden Fall profitieren die Sexarbeiterinnen während den Zuhältern „Freiräume“ genommen werden und Freier mit höheren Preisen rechnen müssen.

wenigfahrer

Wenn es Arbeitgeber gibt die Häuser unterhalten und die Frauen fest anstellen ist eine Errungenschaft die sich gut anhört, wie aber lesen kann wollen viele da nicht und arbeiten lieber privat.

Wenn Männer meinen für Sex bezahlen zu müssen, dann kann ich das persönlich nicht nachvollziehen, es gibt im Leben einfachere Lösungen wie Paare bestätigen.

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Juwa

Und diejenigen, die nicht beziehungsfähig sind? Die gibt es aus ganz unterschiedlichen Gründen.

FakeNews-Checker

Wenn  die  Rentenversicherung  zur  Zwangsversicherung  gemacht  wird  und  dann  nur  Armutsrenten  rumkommen,  ist  das  nicht  für  jeden  erstrebenswert.

derkleineBürger

"Mutterschutz und Rente für Sexworker"

->

Gibt es auch ein Recht auf Vaterschaftsurlaub für Sexworker ?

Oder müssen Väter,im Gegensatz zu ihren weiblichen Kollegen, als Angestellte durchackern, während die Arbeitskollegin Mutterschutz genießt?

 

Aus dem Artikel:

"

"Wir sagen: Sexarbeit ist Arbeit[...] Der Beruf bringe besondere Risiken mit sich, und die Frauen und Männer, die den Beruf ausüben, müssten vor diesen Risiken geschützt sein. "

->

Oder gibt es einfach generell in Belgien kein Recht auf Vaterschaftsurlaub ? (Wenn Sexarbeit,Arbeit ist...)

 

Achso:

Dass Mutterschutz nur für angestellte Sexarbeiter gelten soll,aber nicht für Selbstständige und illegal schwarzarbeitende,ist auch irgendwie nachvollziehbar, gilt dies doch in allen anderen Branchen ebenso.

Oder schonmal von einer selbstständig illegal tätigen Ärztin gehört,die in Mutterschutz ist?

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Stein des Anstosses

An wen oder was aus Ihrer Sicht alles gedacht werden muss, dass auch wirklich an alle gedacht ist, wirklich touching…

Sternenkind

Richtig so. Eine Arbeit wie jede andere. 

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Stein des Anstosses

Nein, eine wesentlich gefährlichere als die meisten anderen Arbeiten. Und eine, die ggf ein anrüchiges Licht auf die Ausübenden wirft.

Es erfordert Mut in einer Gesellschaft, gerade die Schwächsten zu schützen.

Insofern ist der belgische Schritt nichts Alltägliches. Wenn es das in 50 Jahren sein sollte, dann haben Sie recht, aber so weit sind wir noch nicht.

FakeNews-Checker

Eine  Arbeit  wie  jede  andere  ?  Ja,  diese  Gefahr besteht  tatsächlich.

Lichtinsdunkle

Absoluter Nonsense. Eine Arbeit wie jede andere führt für die Beteiligten nicht zwangsläufig zu völliger innerer Leere, Abstumpfung und Selbstwertverlust. Natürlich gibt es auch andere Arbeiten, die vielleicht ähnliches Bewirken, doch die Kommodifizierung vom Sex ist bei weitem destruktiver. 

Stein des Anstosses

Wie hießen die nochmal früher als die Welt noch in Ordnung war?

Wer ist „die“?

Haben Sie immer noch (wie damals als „Ihre Welt noch in Ordnung war“) das Gefühl, dass man manche Menschen „nur mit der Kneifzange“ anlangen könnte, weil Tabu Tabu Tabu?

KA, wie Sie auf Ihrer nach unten offenen Skala, auf der Sie Ihnen missliebige Menschen (und da gibt es ja Viele) abwerten, diese Personen nennen würden, aber ich finde, der Begriff Sexarbeiter:innen ist jetzt doch weder missverständlich oder diskriminierend, mit einem Wort: kann man so lassen, vor allem wenn die Betroffenen sich selbst so bezeichnen wollen.

Tinkotis

Wenn schon unsere Gesellschaft offensichtlich nicht ohne Sex gegen Bezahlung funktioniert, sollte diese Gesellschaft wenigstens dafür sorgen, dass den Menschen, die ihr Geld so verdienen auf jede erdenkliche Weise Unterstützung gewährt wird.

Egleichhmalf

Mir scheint, dass die in Belgien (und ja wohl auch zumindest teilweise in anderen Ländern) ergriffenen Maßnahmen der gut gemeinte Versuch sind, die durch Ausbeutung durch Männer bedrohten Frauen zu schützen. Das eigentliche Problem dabei scheint mir aber, dass es hinreichend viele Männer gibt, für die Frauen nichts anderes als Objekte zur Befriedigung ihrer Gelüste sind. Es fehlt gänzlich der Respekt vor dem anderen Menschen. Und das wird durch alle diese Maßnahmen natürlich auch nicht erreicht.

Erinnert mich ein wenig an die Kurzgeschichte von Stefan Andres „Das Trockendock“, wo der Versuch aufgezeigt wird, ein menschliches Problem durch technische Maßnahmen zu beseitigen - letztlich ohne Erfolg. Und nein: eine Lösung weiß ich auch nicht. Außer vielleicht, Menschen zum Respekt vor anderen Menschen zu erziehen.

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GuBano

Völlig falscher Ansatz.

Man sollte dem skandinavischen Modell folgen und den Kauf von Prositution unter Strafe stellen, statt den Anbietern es auch noch leicht zu machen, dieser Tätigkeit nachzugehen. Das fördert nur dieses Geschäft und diese erniedrigende Arbeit.

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