Ihre Meinung zu Mutterschutz und Rente für Sexworker - wie kommt das in der Branche an?
Belgien ist seit Dezember das erste Land, in dem Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter Rechte wie etwa Mutterschutz oder Rente genießen dürfen. Wie wirkt die neue Gesetzgebung in der Szene? Kathrin Schmid hat sich umgehört.
Das geht eindeutig in die richtige Richtung - die Sexarbeitenden haben ein Anrecht auf ein sicheres Leben wie alle anderen auch.
Es wird Zeit, dass D in die gleiche Richtung geht - ich finde, Zuhälter sollten keine Zukunft haben.
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mal informiert wie es in Deutschland ist ?
eine Tätigkeit welche Steuer und Sozialversicherungspflichtig ist
Mal informiert wie hierzulande die Realität aussieht?
Wir sind das Brodell Europas, eben wegen fehlender Schutzvorkehrungen.
Sie können ja spaßeshalber mal die Zahl der sozialverischerungspflichtigen Sexarbeiter recherchieren. Im Anschluss überlegen Sie mal ob die Zahl allein größenordnungsmäßig alle ,,Beschäftigten" dieses Gewerbes abdecken kann.
Wer eine nicht angemeldete Tätigkeit ausübt und auch nicht in die Rentenversicherung einzahlt, kriegt auch keine Rente. Das dürfte selbstverständlich sein.
Sonst könnten Zuhälter, Menschenhändler und Betrüger Frauen ( auch Nicht-Prostituierte) dazu anhalten/zwingen, sich als ehemalige Prostituierte auszugeben und abkassieren.
Ich bin in einer Hafenstadt aufgewachsen, kenne/kannte das Milieu auch in HH u.v.m.
Und als Kriminologe kann ich sagen, dass der persönliche, soziale und wirtschaftliche Schutz der Arbeitenden verbesserungswürdig ist.
Warum wollen Sie die „Arbeitsbedingungen“ von Prostituierten verbessern ?
Wäre dafür ein Sexkaufverbot nicht hilfreicher ?
Als Kriminologe sollten Sie wissen das die Zahl „freischaffender Künstlerinnen“ in diesem Metier sehr überschaubar ist. Prostitution ist eng angedockt an die organisierte Kriminalität …
Wir reden hier nicht über irgendwelche Priesterinnen die wie in der Antike sexuelle Dienstleistungen gegen Spenden für den Betrieb des Tempels feil boten …
Es ist europaweit mental eine Zeitenwende notwendig. Sexarbeit ist keine Arbeit und dementsprechend nicht rentenfähig,. Anspruch auf soziale Stütze soll natürlich bestehen.
Warum ist das keine Arbeit?
Nachfrage, Angebot, Bezahlung. Wie in jedem anderen Wirtschaftszweig auch.
Würde sie einem Masseur auch seinen Status als Arbeiter absprechen? Wenn nicht, warum?
Es gibt viele Tätigkeiten, aber eine steuerpflichtige sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ist was anderes. Wer nix einzahlt, kriegt nix raus.
Und auch die Dauer der Tätigkeit und das Renteneintrittsalter wären zu beachten.
Soweit ich das verstanden habe wird die Person laut belgischem Modell von einem Arbeitgeber sozialversicherungspflichtig eingestellt und zahlt entsprechend dann auch mit einem Teil ihres Lohns ein. Also wo ist da der Unterschied?
Wenn Sie mit ende 30 den Job wechseln sollten sie also aus den ersten 20 Jahren Ihrer Arbeit auch keinen Rentenanspruch haben? ... seltsame Logik. Renteneintritt hängt ja nicht von der Profession des AN ab oder irre ich mich?
Davon mal ab würden Sie sich wundern was es nicht alles gibt....
Meinen Sie nicht, dass das, was ein Callboy oder Callgirl leistet, harte Arbeit sei? Ich jedenfalls (bin männlich) würde es als harte Arbeit ansehen. Ich frage mich nur, wenn es Selbständige - nicht Angestellte - leisten: dann gehen die natürlich leer aus (wie alle Selbstständigen).
Und wer wäre sonst der Arbeitgeber, der Sozialversicherungsbeiträge abführen soll? Der Zuhälter?
"Meinen Sie nicht, dass das, was ein Callboy oder Callgirl leistet, harte Arbeit sei?"
Meinen Sie nicht, dass vielleicht nicht die Härte der Tätigkeit, sondern die Tätigkeit an sich gemeint war?
Ja, da haben Sie recht.
Natürlich ist das Arbeit - was denn sonst?
Genau. Es ist sittenwidrig. Und in den meisten Ländern Europas hat man das auch verstanden.
Wenn in Deutschland nicht endlich eine geistig-moralische Wende einsetzt, wird über kurz oder lang das Sexkaufverbot über das EU-Recht nach Deutschland kommen.
mal darüber nachgedacht, das die Abgabe von Steuern bei Sexarbeit auch eine Art Zuhälterei ist? Bloß das der Geldabzweiger der Staat ist! Schweres Thema!
Da gibt es wesentliche Unterschiede: Ist der Staat auch Sklaventreiber bei anderen Arbeitenden? Muss nicht im Prinzip für jede Arbeit Steuer etc. gezahlt werden?
deswegen sehr schweres Thema! Und ja, man kommt sich gelegendlich vor wie getriebene Sklaven. Stellenwiese ist die Steuerpolitik nach meiner Ansicht nach schon mit Wegelagerei zu beschreiben. Denkt man an das Mittelalter zurück, war die Rede vom Zehnten für den König, den zehnten für die Kirche , den Zehnten für den Lehnsherren und den zehnten für die Dorf oder Stadtobrigkeit. zusammen mit Wegezöllen ca 50 %. Und heute ? Vergessen sie bitte nicht die versteckten Steuern! MwSt., Mineralöl, Sekt, Versicherung ectr.