Ihre Meinung zu Telenotarzt: Leben retten im Video-Call
Überlastete Notaufnahmen und Rettungsdienste: Der Bundestag berät heute über die Reform der Notfallversorgung. Können per Video zugeschaltete Notärzte die Engpässe lindern? Von Juri Sonnenholzner.
Ich fürchte, die Veränderung würde nur dazu dienen, zukünftig keine Notärzte mehr zu den Parienten zu schicken, sondern nur noch ein Team von Rettungssanitätern. Also keineswegs mehr, sondern weniger ärztliche Betreuung.
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@🎹 15:10
| "Ich fürchte, die Veränderung würde nur dazu dienen, zukünftig keine Notärzte mehr zu den Parienten zu schicken, sondern nur noch ein Team von Rettungssanitätern." |
Soweit ich informiert bin, ist auch aktuell nicht bei jedem Rettungseinsatz ein/e NotärztIn im Einsatz. Das wird wohl anhand der Notfallmeldung entschieden.
Wenn dann vor Ort doch eine ärztliche Unterstützung notwendig wird, ist so eine Tele-Unterstützung jedenfall schneller einsetzbar. Das wäre also eine Verbesserung.
Die Zukunft wird zeigen, ob Ihre Befürchtungen zutreffen.
„Soweit ich informiert bin, ist auch aktuell nicht bei jedem Rettungseinsatz ein/e NotärztIn im Einsatz. Das wird wohl anhand der Notfallmeldung entschieden.“
Da sind Sie richtig informiert.
„Wenn dann vor Ort doch eine ärztliche Unterstützung notwendig wird, ist so eine Tele-Unterstützung jedenfall schneller einsetzbar. Das wäre also eine Verbesserung.“
Das sehe ich wie Sie: welchen Sinn soll es haben, wenn ein hochqualifizierter Notarzt einen Großteil seiner Dienstzeit damit verbringt, im Auto zu sitzen.
Das befürchte ich eher nicht - die Rettungsassistenten sind in Ihrem Tun sehr eingeschränkt.
Da ändert auch der Notarzt per Viedeo nichts dran.
@ich1961 15:28 zu 🎹 15:10
| "die Rettungsassistenten sind in Ihrem Tun sehr eingeschränkt. " |
stimmt, das ist in dem Artikel ja auch genannt. Spez. Medikamenten-Verordungen gehören auf jeden Fall in die Entscheidungenhoheit von ÄrztInnen.
@Quest 15:36
Ergänzung: "Spez. Medikamenten-Verordungen gehören auf jeden Fall in die Entscheidungenhoheit von ÄrztInnen." Und dafür sind dann die Tele-NotärztInnen da, die diese Lücke ausfüllen. (hatte ich gedacht, aber nicht geschrieben.)
„die Rettungsassistenten sind in Ihrem Tun sehr eingeschränkt.“
Das ist das Problem: die (natürlich dafür entsprechend ausgebildeten) Rettungsassistenten müssten mehr Befugnisse haben, die sie dann auf Anweisung des Tele-Notarztes ausüben dürfen. Oft sind das „nur“ rein manuelle Tätigkeiten, die der Rettungsassistent prinzipiell nicht weniger gut beherrscht, als der anwesende Notarzt.
@Eglei 15:38
| "die (natürlich dafür entsprechend ausgebildeten) Rettungsassistenten müssten mehr Befugnisse haben, die sie dann auf Anweisung des Tele-Notarztes ausüben dürfen." |
So wie ich es verstanden habe, geht es genau auch darum, über diesen Weg der Tele-Unterstützung, erweiterte Handlungen der Rettungsleute zu legitimieren, weil die Entscheidung von ÄrztInnen getroffen und verantwortet werden.
"Über das EKG-Gerät im Rettungswagen werden dem Telenotarzt die sogenannten Vitaldaten des Patienten übermittelt, der Blutdruck zum Beispiel. Videoaufnahmen helfen, die medizinische Lage zu bewerten. Auf dieser Grundlage entscheidet der Telenotarzt, welche Medikamente gegeben werden müssen, was am besten zu tun ist."
Sie haben völlig Recht.
Jetzt verstehe ich Ihren Kommentar nicht ganz.
Naturgemaß sind Rettungsassistenten vor Ort in ihrem Tun eingeschränkt, doch es geht hier ja um die Unterstützung, um Entscheidungshilfen; und da ist die Zweitmeinung des Kollegen, der sich zudem in einer ruhigen Umgebung befindet, m. E. eine riesige Hilfe.
Die Rettungsassistenten dürfen trotzdem nicht mehr wie bisher auch.
Da müsste noch eine Reform her.
Der Telenotarzt kann denen sagen, ihr dürft Medikament x oder y geben - aber sonst nichts.
**Warum überhaupt noch Notärzte aus dem Krankenhaus rauslassen, wenn speziell ausgebildete Notfallsanitäter jederzeit einen Telenotarzt anrufen können?** (Hervorhebung ist zum besseren Verständnis)