Mauritius übernimmt die Souveränität über die Chagos-Inseln.

Ihre Meinung zu Großbritannien übergibt Chagos-Archipel

Großbritannien will die Souveränität über eine abgelegene, aber strategisch wichtige Inselgruppe im Indischen Ozean aufgeben. Der Chagos-Archipel wird an Mauritius übertragen - mit Ausnahme einer Militärbasis.

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60 Kommentare

Kommentare

harpdart

Nein, kenne die geschichtlichen Hintergründe nicht.

Deshalb einfach mal ganz allgemein: weshalb sollen die Chagos - Inseln zu Mauritius gehören? Tausende km entfernt, nur Wasser dazwischen. Da haben doch vermutlich die Mauritiuser (?) sich wohl irgendwann das Archipel unter den Nagel gerissen, also kolotiamistich?

Mal davon abgesehen, dass Diego Garcia als wichtiger Stützpunkt für GB und USA erhalten bleibt.

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harpdart

Kolonialistisch sollte es heißen.

Mass Effect

Wenn ich mir den Video dazu ansehe geht es Mauritius um eine Einnahmequelle. 

Malefiz

Die Entfernung ist gerade mal 2150km Luftlinie zwischen dem Chagos Archipel und Mauritius, also in knappen 3Stunden Flugzeit mit einer normalen A320 erreichbar, sofern eine Zivilmaschine auf dem Stützpunkt landen dürfte. Ist doch nicht die Welt, oder etwa doch?

harpdart

Ja heute mit Flugzeugen. Aber wenn Mauritius und Chagos zusammen gewachsen wären, über Jahrhunderte, seit einer Zeit wo es noch nicht mal Segelboote gab... halten Sie das für wahrscheinlich? 

schabernack

➢ über Jahrhunderte, seit einer Zeit wo es noch nicht mal Segelboote gab... halten Sie das für wahrscheinlich?

Segelschiffe gibt es schon sehr lange, die Alten Römer am Mittelmeer hatten welche.

Wie gelangten Menschen auf die Osterinsel? Sehr vermutlich mit Segelbooten aus der Südsee. Diese Insulaner überall konnten schon immer ganz besonders gut segeln.

TeddyWestside

"Tausende km entfernt, nur Wasser dazwischen"

Das erinnert mich an etwas. Die USA waren doch auch mal britische Kolonie...

 

R A D I O

Mauritius hatte, bevor es eine Kolonie wurde, keine "eigenen" Einwohner, die ersten waren europäische Kolonisten, die holten dann, aus Rücksicht auf ihre eigenen Knochen und aus anderen Gründen, Sklaven und häuften nach und nach weitere Inseln an.

schabernack

➢ Deshalb einfach mal ganz allgemein: weshalb sollen die Chagos - Inseln zu Mauritius gehören? Tausende km entfernt, nur Wasser dazwischen.

Das sind die Inselwelten / Inselstaaten im Indischen Ozean / Nordpazifik.

Die Entfernung von Nordjapan (Insel Hokkaido) bis nach Okinawa sind mehr als 3.500 km. Bei Indonesien weiß ich es nicht auswendig, und möglicherweise ist es noch  mehr. Die Andamanen zu Indien sind auch weit weit draußen im Meer weg von Südindien.

Mass Effect

Genaugenommen wäre der Anspuch wohl eher bei Frankreich wnn man sich die Geschichte der Atolle zu Gemüte führt.

Kaneel

Mauritier nennt man die Menschen auf Mauritius. 

land_der_lemminge

Man behält das wesentliche - die Militärbasis.


Für die Bevölkerung dürfte der Tausch eher ein schrittbabwärts sein.


Aber immer noch ein besserer als Bestandteil der islamischen Republik Malediven zu werden.


 

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Sisyphos3

haben die dort irgendeinen Bezug zu den Malediven gehabt ?

die Bewohner scheinen ja aus Afrika gekommen zu sein Madagaskar Mauritius und so

Mass Effect

Wenn ich das richtig verstanden habe sind die Beziehungen eher bei den Sychellen.

GuBano

Die Bevölkerung wurde deportiert. Es gibt derzeit keine dort.

Die „dürfen“ jetzt endlich in ihre Heimat zurückkehren.

Mass Effect

Die Insekgroppe besteht aus 12 Atollen. Rund 1500 Einwohner der Inselgruppe wurden damals vertrieben, auch nur von Diego Garcia und nicht von den anderen.

fathaland slim

Es ist ja schön, daß wieder einmal die Welt ein wenig mehr entkolonialisiert wird. Aber daß die Militärbasis mit dem Verweis auf die Migration weiterhin betrieben wird, na bravo. Manchmal muss ich den Terroristen in mir wirklich sehr in die Schranken weisen.

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schabernack

➢ Aber daß die Militärbasis mit dem Verweis auf die Migration weiterhin betrieben wird, na bravo.

Mummenschanz Migration. Diego Garcia bleibt Militärstützpunkt, weil es strategisch so golden gelegen ist für den Indischen Ozean, und das Südchinesische Meer.

fathaland slim

Richtig. Deswegen ja meine Wut über diese Begründung.

Grossinquisitor

Ich hab das ehrlich gesagt nicht verstanden. Wie soll der Militärstützpunkt verhindern, dass Großbritannien auf einer gefährlichen Migrationsroute erreichbar wird? 

TeddyWestside

Das ist doch wohl bekannt, dass somalische Emigranten gern ein kleinen Umweg über Diego Garcia machen, weil dort die Aussicht so schön ist /s

fathaland slim

Das ist auch wohl nicht zu verstehen. Ich halte es für eine an den Haaren herbeigezogene und dann vorgeschobene Begründung.

Mass Effect

Wo wird denn hier entkolonialisiert ?  Da wird GB durch Mauritius ausgetauscht.

fathaland slim

Na ja. Wenn Sie Mauritius als Kolonialmacht bezeichnen wollen…

Eher wohl Kolonialmacht in spe.

Mass Effect

Haben sie eigentlich das dazugehörige Video angeschaut? Die wollen eigentlich nicht zu Mauritius gehören

MargaretaK.

Da wird GB durch Mauritius ausgetauscht."

Aber nur zum Teil. 

Ich hab bei Wikipedia nachgelesen. Zitat "Die einheimische Bevölkerung des Archipels wurde in den 1970er Jahren im Rahmen einer von den USA als „Säuberung“ und „Desinfizierung“ bezeichneten Aktion gewaltsam von der Inselgruppe vertrieben, bei der als Drohmaßnahme unter anderem Tausende der Haustiere einheimischer Zivilisten vergast wurden"

Sich über Gerichtsurteile hinwegsetzen, Menschen aus ihrer Heimat vertreiben, sich mit Tricks die größte der Inseln (noch 99 Jahre) unter den Nagel reißen und noch viel mehr.

Menschen die einen Lebensmittelpunkt hatten zu Flüchtlingen nach Mauritius und die Seychellen gemacht (wurden die gefragt, ob sie möchten?) und jetzt über ankommende Flüchtlinge in GB und USA lauthals herumkrakeln. 

Malefiz

Daß der Militärstützpunkt nicht aufgegeben wird dürfte wohl klar sein, von dort aus kann man schnell und rasch im nahen Osten eingreifen wenn es sein muß! Also nicht überraschend diese Entscheidung!

Aber toll ist es doch daß man für den Rest des Archipels wieder die Möglichkeit gibt die 1970 vertriebene Bevölkerung dort wieder leben zu lassen. Ob die damals vertriebenen überhaupt noch leben? Wenn ja, wollen die alten Leute von damals überhaupt noch zurück?

Sisyphos3

diese Chagos Archipel ist wirklich etwas abseits gelegen 

andererseits ist ja recht großzügig wenn die wieder zurück dürfen

nachdem man die vertrieben hat in den 70ern

könnte Schule machen, bei welchen die 20 ... 30 Jahre früher vertrieben wurden ??

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schabernack

➢ nachdem man die vertrieben hat in den 70ern. könnte Schule machen, bei welchen die 20 ... 30 Jahre früher vertrieben wurden ??

20 bis 30 Jahre früher vertrieben ist vertrieben vor 70 bis 80 Jahren. Nachfahren der Vertriebenen könnten zurückkehren wollen, von den Vertriebenen lebt kaum noch wer.

Rückkehr der Folgegenerationen ist was anderes, da sie das Vertreibungsgebiet nie als Heimatort kennengelernt haben.

Mass Effect

Wenn sie das Video dazu ansehen handelt es sich dort Haoptsächlich um Folgegenerationen mit Reparationsansprüchen. Ich war schon öfters im Heimatort meiner Großeltern in Trebnitz

Malefiz

Ach, haben sie da auch Reparationsansprüche für ihre Großeltern gestellt?

Malefiz

Ja, super toll! Schon mal nachgerechnet wie alt die damals vertriebenen heute sein könnten? Glauben Sie ernsthaft das diese Alten, sofern sie noch leben, sich da je wieder einleben könnten! Das Archipel wurde doch nur übergeben weil der Rechtsstreit wahrscheinlich zu teuer geworden wäre wenn ein Urteil gegen die USA und Britanien negativ ausgegangen wäre. Für mich sieht das Ganze nur wie ein Kuhhandel aus!

Sisyphos3

sorry

sollte vielleicht sarkasmus dazu schreiben

Sisyphos3

glauben sie die USA und GB kümmern sich um Gerichtsurteile ?

Malefiz

Glauben Sie daran, daß sich die USA und GB an keine Gerichtsurteile halten würden? Wenn ja, welche Begründungen haben Sie, daß sie es nicht tun?

Nettie

Solange noch irgendjemand Ansprüche auf irgendwelche Gebiete der Erde erhebt bzw. ‚geltend macht‘, werden auch Militärstützpunkte ‚nötig‘ sein.

Unter einem wirklichen Frieden kann nur die Abwesenheit gewaltsamer Auseinandersetzungen durch den Auschluss der Möglichkeit zum Machtmissbrauch definiert werden.

Und  auf einer kapital- bzw. von ‚Vertretern‘ des Kapitals gesteuerte Weltordnung, die Einzelnen die Möglichkeit gibt (nicht: ‚das Recht einräumt‘) ihre Ansprüche mit aller in ihrer Macht stehenden Gewalt durchzusetzen (nicht: zu ‚sichern‘ oder zu ‚verteidigen‘) ist alles andere als in Ordnung.

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fathaland slim

Solange noch irgendjemand Ansprüche auf irgendwelche Gebiete der Erde erhebt bzw. ‚geltend macht‘, werden auch Militärstützpunkte ‚nötig‘ sein.

So bitter wie es ist, aber Sie haben leider Recht. Auch wenn mir die Begründung im vorliegenden Fall sauer aufstößt.

Nettie

Mir auch, das können Sie mir glauben.

Mass Effect

Sie erheben doch auch Anspruch auf zhren Grund und Boden.

fathaland slim

Ihre Vergleiche werden, vielleicht der fortgeschrittenen Stunde geschuldet, etwas schräg.

Ich mit meinen zwölfhundert Quadratmetern…

Werner40

Putin und Xi sind weniger Kapital- und mehr Machtmenschen. Frieden kann es  nur ohne Diktaturen geben.

fathaland slim

Kapital und Macht gegen Hand in Hand.

Bernd Kevesligeti

Und wer übt dort Macht aus, wo von der Artikel handelt ?

Nettie

„Frieden kann es  nur ohne Diktaturen geben.“

Da haben Sie Recht. Bleibt nur noch die Frage, ob es Diktatoren geben muss.
 

fathaland slim

Es muss sie nicht geben, aber es will sie geben.

MargaretaK.

Verstehe ich leider nicht wirklich. Was haben Putin und Xi mit dieser Inselgruppe zu tun? Die Besatzer sind in diesem Fall andere

Zitat "Im Jahr 2021 bestätigte der Internationale Seegerichtshof die Souveränität von Mauritius über den Chagos-Archipel und kritisierte dessen illegale Besatzung durch Großbritannien und die USA."

Hat sich etwas diese illegale Besatzung zum Vorbild genommen?

 

Nettie

Korrektur des letzten Satzes:

Und eine kapital- bzw. von ‚Vertretern‘ des Kapitals gesteuerte Weltordnung, die (…)

Magic.fire

Die gesamte Geschichte dieses Archipel ist eine Geschichte von Lügen, Tricksereien, Mißachtung internationalen  Rechts, Abstimmungen in der UNO, Mißachtung internationaler Gerichtsurteile etc . Das GB jetzt die weniger wichtigen Insel zurück gibt ist ein weiterer Versuch die internationale Gemeinschaft zu täuschen und das Völkerrecht zu brechen. Es ist schön, das sich die ARD dieses Thema annimmt. Gerade auch weil es kompliziert ist, denn kein Mensch darf Garcia betreten.

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Sisyphos3

ist eine Geschichte von Lügen, Tricksereien, Mißachtung internationalen  Rechts, Abstimmungen in der UNO, Mißachtung internationaler Gerichtsurteile etc

---

also eigentlich wie immer !

Magic.fire

Leider noch schlimmer, wenn man sich die Mühe macht das wenige was dazu existiert zu finden. Z B wurden die Gewässer um das Atoll als Hochseeschutzgebiet erklärt, damit, ja keiner zurück kommt, die Auslegerboote der Insulaner sind ja so umweltschädigend. Damit ist eh eine Rückkehr unmöglich. Das wichtigste Atoll bleibt ja in USHand. 

Mendeleev

So ist es.

GB und USA werfen der internationalen Gemeinschaft ein Bröckchen hin … in der Hoffnung das nun Ruhe einkehrt …

Würde man das IGH Urteil und den UN Entschluss vollumfänglich umsetzen, müsste die Militärbasis geräumt werden. 

Mass Effect

So lange ist die Geschichte des Archipels nicht. 

Bernd Kevesligeti

Mauritius-jahrhundertelang Kolonie der europäischen Mächte. Zuerst portugiesisch, dann französisch und britisch. Bevor Mauritius 1968 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, hat Grossbritannien den Archipel abgetrennt, um ihn nicht unabhängig werden zu lassen. Auf der Insel Diego Garcia wurde dann Ende der 1960er Jahre ein amerikanisch-britischer Militärstützpunkt errichtet.

2019 urteilte der Internationale Gerichtshof, dass diese Vorgehensweise Großbritanniens  und der USA und auch der Stützpunkt rechtswidrig sind und ein Relikt des Kolonialismus sind.

Der Internationale Seegerichtshof kritisierte 2021 die Nichteinhaltung von UN-Resolutionen durch die USA und Großbritannien.

pxslo

Die Militärbasis wird also behalten - typisch imperialistisches Gehabe 

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gelassenbleiben

Nun , wenn das halbe Jahrtausend der europäischen gewalttätigen Vorherrschaft vorbei ist, was demnächst der Fall sein wird, wird wohl niemand mit uns Mitleid haben.

Wir sollten versuchen unsere Schuld abzuarbeiten und Völkerrecht und Menschenrecht zu stärken. Wer weiss, wann wir es mal selbst brauchen werden

GuBano

Ich kann mir gut vorstellen, daß das so wird wie die Marshallinseln: Einkommen durch eine Miliärbasis.

 

Diese Entscheidung war soweit längst überfällig, nachdem die Bevölkerung deportiert wurde und nun endlich zurückkehren „darf“ in ihre Heimat.

Hoffe, die werden von der Millitärbasis profitieren.

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derkleineBürger

"Hoffe, die werden von der Millitärbasis profitieren."

->

Von herabfallenden Teilen,die hin und wieder Hubschrauber oder Kampfjets verlieren und z.B. in Japan in der Nähe von US-Basen u.a. in Kindergärten einschlagen ?

Oder von dem Lärm, den kaum ein Anwohner in der Nähe eines Flughafens ertragen kann? ( ob zivil oder militärisch)

Oder von dem ganzen Sondermüll, wenn mal Kerosin,Lack, Herbizide, Flüssigtreibstoff für Raketen und co da auf dem Gelände ins Grundwasser gelangen ?

derkleineBürger

"Es werde damit sichergestellt, dass der Indische Ozean nicht als gefährliche illegale Migrationsroute nach Großbritannien genutzt werde, sagte Lammy weiter"

->

Migrationsroute im Indischen Ozean nach GB ? Und zur Bekämpfung sind Stealthjets und Strategische Bombeerflotten notwendig ?

Interessant. Wie erkennt man denn da einen Migranten,der auf dem Weg nach GB ist?

Indem der ein Netz auf einem Fischerboot einholt ? Weil wer Fisch fängt,ist auch Fisch. Und wer Fisch isst,isst auch Fish & Chips und das kommt aus GB und daher ist jeder Fischer im Indischen Ozean auf dem Weg nach GB ?

Und wie sorgen Kampflugzeuggruppen,die Bomben und Raketen auf Boote voller Flüchtlinge feuern, dafür, dass diese "gefährliche illegale Migrationsroute" für diese Flüchtlinge in den Booten "sicher und legal" wird ?

 

 

 

Hören sich Politiker eigentlich zwischendurch mal selber zu ?

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