Eine Erzieherin mit einem Kind beim Malen

Ihre Meinung zu 133.000 offene Stellen in Sozial- und Gesundheitsberufen

Zehntausende offene Stellen in Kitas oder Pflegeheimen konnten einer Studie zufolge bislang nicht besetzt werden - vor allem Erzieher fehlen. Die Situation könnte sich noch weiter verschlimmern.

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61 Kommentare

Kommentare

NieWiederAfd

133.000 fehlende Fachkräfte. 133.000 Gründe, weshalb wir auf Zuwanderung angewiesen sind.

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Opa Klaus

Was mir jetzt nicht ganz klar ist. Möchten Sie 133.000 ausgebildete Fachkräfte aus anderen Ländern abwerben, welche dort übrigens auch gebraucht werden, oder möchten Sie dieses Kontingent aus Migranten generieren, welche dann in Deutschland qualifiziert werden? Sollten Sie letztere Option präferieren, dann wissen Sie schon, dass Menschen keine programmierbaren Roboter sind und gerade für Sozial- und Gesundheitsberufe nicht immer zu begeistern. Um 133.000 Migranten dafür zu gewinnen, benötigen Sie geschätzt 5Mio Migranten. 

Der Lenz

Die 5 Mio Migranten braucht man sowieso weil es in allen bereichen zu besetzende Stellen gibt

Das verteilt sich dann

Aber Ja: Die klassische Methode um Jobs zu besetzen ist ja eigentlich Lohn. Wenns nicht reicht muss es wohl mehr sein, und Ferientage, Weihnachtsgeld, finanzierte Fortbildung..

Santin

"Um 133.000 Migranten dafür zu gewinnen, benötigen Sie geschätzt 5Mio Migranten.“

Es werden keine 5 Millionen Einwanderer benötigt um 133.000 zu gewinnen, dazu Zahlen von 2022 hier:

"Systemrelevant: Der Beitrag von Zugewanderten im Gesundsheitswesen

Das sind rund 940.000 mit Migrationshintergrund, in Deutschland geboren von insgesamt 4,2 Mio. Menschen. Ihr Anteil ist in der Altenpflege und bei Ärztinnen bzw. Ärzten besonders hoch. (…)

https://www.svr-migration.de/wp-content/uploads/2022/10/SVR_Factsheet_J…
 

Adeo60

Fakt ist: Deutschland braucht dringend ausl. Arbeitskräfte, insbesondere Facharbeitskräfte. In der Pflege arbeiten schon jetzt viele Osteuropäerinnen, oft nur für ein paar Monate, häufig angemeldet. Diese Kräfte haben durchaus das know-how, um mit ordentlichen Arbeitsverträgen und Löhnen  in den Pflegebereich integriert zu werden. Diese Menschen sind bereits ausgebildet und verfügen über Erfahrung im Pflegedienst.

Sie, lieber Opa Klaus, leben im sog. Land der Freien, in Thailand, sind wie ich weltoffen (ich selbst werde im Januar nach Khao Lak reisen). Mal ehrlich: Würden Sie in ein Land reisen und dort dauerhaft arbeiten wollen, das unter Ausländerhass und Rassismus zu leiden hat, von dem man hofft, dass es den Menschen schlecht gehen möge, um eigene Vorteile daraus zu ziehen, ein Land, in dem offen Sympathien  für einen brutalen Diktator gezeigt werden und dessen Regierung man (bei aller berechtigter Kritik) unterstellt, sie würde das Land hassen...? 

nie wieder spd

2,8 Millionen Arbeitslose. Laut Ulrike Herrmann von der TAZ sind ca 40% der Arbeitslosen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Das heißt, dass wir ca 1,7 Millionen Gründe haben, nicht auf Zuwanderung angewiesen zu sein. 
Das Problem ist, dass  Wirtschaft noch Politik offensichtlich keinen einzigen Grund haben, diese 1,7 Millionen arbeitslosen Menschen entsprechend aus - und weiterzubilden und so anständig zu bezahlen, dass sich alle eine Rente über der Grundsicherung erarbeiten können.

Santin

"Das heißt, dass wir ca 1,7 Millionen Gründe haben, nicht auf Zuwanderung angewiesen zu sein. 
Das Problem ist, dass  Wirtschaft noch Politik offensichtlich keinen einzigen Grund haben, diese 1,7 Millionen arbeitslosen Menschen entsprechend aus - und weiterzubilden und so anständig zu bezahlen, dass sich alle eine Rente über der Grundsicherung erarbeiten können.“

Sie wissen aber, dass als arbeitsfähig gilt, wer mindestens 3 Stunden arbeiten kann? 
Um es zu überspitzten: Was nützen 500.000 Menschen die nur 3 Stunden arbeiten können? 
Wo der Arbeitgebende, mit eventuellen krankheitsbedingten Ausfällen rechnen muss? In kleinen oder mittelständischen Firmen kaum möglich.

Ich habe als Freelancer schon Menschen vertreten, die nur staffelweise arbeiten konnten: Mehrere Wochen täglich 3 Stunden, dann 4 Stunden, usw.. 

Des Weiteren fehlen hauptsächlich Fachkräfte, nicht jeder Mensch ist geeignet eine Aus- oder Weiterbildung zum z. B.  IT-Fachmensch zu machen.

91541matthias

Aber Sie sollten doch wissen, dass man nicht jedermann in Sozialberufen einsetzen kann. Ein gewisses Maß an Empathie tut schon Not..

Und viele Arbeitslose können aufgrund privater Verpflichtungen oder Krankheit nicht arbeiten!

mispel

Also sind Sie der Meinung, dass nur solche Menschen kommen dürfen, die auch in diesen Berufen arbeiten wollen?

Zuschauer

Zuwanderung ist nicht die Antwort auf alles vor allem nicht in diesem Bereich. Es ist gar nicht möglich, ohne irgendwelche Anerkennungspraktikas die bis zu 9 Monate gehen können, jemanden als Fachkraft einzustellen auch wenn diese es in einem Land gelernt hat. Und eine normal Ausbildung dauert bis zu 4 Jahre. Nicht jeder kann Erzieher, Lehrer oder ähnliches. Kein Unterschied zu anderen Berufen. Wieso noch mehr Einwanderung, wenn doch genug Stellen da sind und es genug arbeitslose gibt. Eventuell da mal anfangen

schabernack

➢ 133.000 fehlende Fachkräfte. 133.000 Gründe, weshalb wir auf Zuwanderung angewiesen sind.

Besonders schwierig und anspruchsvoll bei «Gesundheitsberufen».

Alles Berufe, die gute Sprachkenntnis Deutsch erfordern. Beim größten Mangel Erzieher/in muss Deutsch richtig gut sein. Die Kleinen sollen ja schon vor der Schulzeit die Sprache möglichst gut können, damit in der Schule kein Sprachdefizit entsteht.

Niemand kann sinnvoll Erzieher/in sein, beherrscht er / sie Deutsch nicht gut in Wortschatz und Grammatik. Zweisprachigkeit ist noch besser, aber nur in Kombination mit den Fremdsprachen, die viele Kinder in Deutschland im Elternhaus sprechen.

Bspw. Arabisch - ja, Vietnamesisch oder Thai - nein.
Deutsche Sprache - schwere Sprache macht es nicht einfacher.

Demographische Probleme lassen sich nirgendwo nur mit Zuwanderung lösen. Am besten noch in traditionellen Einwanderungsländern wie u.a. Kanada und USA. So viel mehr andere solche Länder gibt es nicht.

Mauersegler

In der Erziehung sind gute Deutschkenntnisse unabdingbar, da gebe ich Ihnen recht. In der Altenpflege sind sie ebenfalls wünschenswert und entwickeln sich ja auch mit der Zeit. Da kommt es aber zuallererst auf andere Dinge an, auf Zuwendung, auf Mitgefühl, auf Freude an der Tätigkeit, auf gute Laune ... Ich habe ein Beispiel vor Augen.

Montag

'Niemand kann sinnvoll Erzieher/in sein, beherrscht er / sie Deutsch nicht gut in Wortschatz und Grammatik.'

Das stimmt nicht. Es gibt auch zwei-sprachige Kitas, bei denen die Erzieher/innen Muttersprachler/innen in einer der beiden Sprachen sind. (Beispielsweise in Deutsch und in Spanisch. Oder in Deutsch und in Englisch.)

Die Erzieher/innen sprechen in ihrer jeweiligen Muttersprache mit den Kindern. Und die Kinder erlernen zwei Sprachen auf Muttersprachler-Niveau.

Egleichhmalf

Ja. Aber auf gezielte Zuwanderung, nicht nach dem Zufallsprinzip. Es muss gewährleistet sein, dass der/die Zuwandernde a) arbeitswillig und b) hinsichtlich Qualifikation auch arbeitsfähig ist. Problematisch ist es - wurde hier ja auch schon angesprochen - wenn diese Menschen dann in ihrem Heimatland fehlen.

Im Moment haben wir weitgehend das Zufallsprinzip als Mischung aus nicht angeforderten Migranten und Asylbewerbern, bei denen es sich dann ganz häufig eben nicht um die von Ihnen erwähnten Fachkräfte handelt.

ich1961

Sie - wie viele andere auch - verweigern die Erkenntnis, das es eben nicht nur Fachkräftemangel sondern auch einen Arbeitskräftemangel gibt.

Und warum können Migranten nicht in eine entsprechende Ausbildung gehen? 

Die sind schon hier und könnten das nach unseren Standarts lernen und leben.

Für mich allemal besser, als Menschen so unwürdig zu behandeln!

 

MargaretaK.

Gestern eine Reportage über die "Aufbewahrung" von Migranten/Asylanten/Flüchtlingen. Niemand (wenn's nicht Ehrenamtliche machen), der sich um die kümmert. Die "Betreuung" wird an große Anbieter ausgelagert, die die Bewohner nur als Geldquelle sehen. Andererseits beklagt man sich, dass junge Männer auf dumme Gedanken kommen (bis hin zu Terroranschlägen). Wäre nicht Verwahrung, sondern Betreuung Vorraussetzung, käme es bei vielen nicht zu Verwahrlosung und Radikalisierung. Der Meinung ist übrigens auch der hier immer wieder (gerne auch von AfD-Anhängern) zitierte Herr Mansour.

91541matthias

Ich kenne keine arbeitslosen Migranten. Ohne Menschen mit Migrationshintergrund wäre ich oft allein im Dienst und auch unsere Gastronomie ist auf Zuwanderer (in unserer Stammwirtschaft Vielnamesen), von Paketdiensten ganz zu schweigen. 

Santin

"Systemrelevant: Der Beitrag von Zugewanderten im Gesundheitswesen 

(…) Von den insgesamt rund 410.000 berufstätigen Ärztinnen und Ärzten haben rund 130.000 einen Migra- tionshintergrund, das ist über ein Viertel der gesamten Ärzteschaft (27,3%).

(..) Die wichtigsten Herkunftsländer sind Syrien (4.970), Rumänien (4.514), Griechenland (2.723), die Russische Föderation (2.548) und Österreich (2.415).

Von 2010 bis 2020 ist die Zahl der ausländischen Ärztinnen und Ärzte auf etwa das Zweieinhalbfache gestiegen. (..) Besonders hoch waren die Zuwachsraten bei syrischen Ärztinnen und Ärzten: Deren Zahl stieg seit 2010 um mehr als 4.000 Personen.

Mittlerweile bilden sie unter den ausländischen Ärztinnen und Ärzten die größte Gruppe. Die Zahl der rumänischen Ärztinnen und Ärzte stieg im gleichen Zeitraum um über 3.000 Personen, die der serbischen um über 1.500 und die der ägyptischen um knapp 1.400.

https://www.svr-migration.de/wp-content/uploads/2022/10/SVR_Factsheet_J…

R A D I O

Finde ich sehr egoistisch, nur weil wir mit unseren Möglichkeiten nicht klar kommen, andere Menschen hierherzulocken, und ihnen Entwurzlung, Diskriminierung, schlechte Wohnverhältnisse usw. zuzumuten. Diese Menschen haben auch eine Psyche. 

gerd123

Wo ist das Problem? Früher haben auch Muttis (die nicht arbeiten mussten) in Kitas mitgemacht. Wer 2 Kinder groß gezogen hat ist doch ausreichend qualifiziert. Und in der Pflege: Ich kann mich daran erinnern, dass in einem katholischen Altenheim im Schlafsaal 10 Betten standen, die von Nonnen gepflegt wurden. (SARKASMUS Ende).

Ich war 35 Jahre selbst in einem Jugendamt tätig und habe in den letzten Jahren erlebt, wie wirklich jede/r, die/ der irgendwie eine Qualifikation hatte, eingestellt wurde. Und in Jugendhilfeeinrichtungen wurde der vorgeschriebene Personalschlüssel oft nicht erreicht. Mir fällt keine Lösung ein, die noch nicht "auf dem Markt" ist. Eine angemessene Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen, die nicht zwangsläufig zur Überforderung führen und vor allen Anerkennung wären angezeigt.

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Der Lenz

"Eine angemessene Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen, die nicht zwangsläufig zur Überforderung führen und vor allen Anerkennung wären angezeigt."!

 

Das ist dann wohl exakt die Lösung die nicht "auf dem Markt" ist

CommanderData

Fast ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Fachkräftelücke entfällt damit auf diese Bereiche

Verständlich. Kaum gesellschaftliche Anerkennung (z.B. ErzieherIn, wie bei so vielen Sozialberufe), und für die Länge der Ausbildung und Systemrelevanz eine vergleichsmäßig schlechte Bezahlung.

Auch hier finde ich die gewinn-orientierte Ausrichtung von immer mehr sozialen Einrichtungen kontraproduktiv (wie z.B. auch bei Altersheimen, Kindergärten, oder Einrichtungen für das Gemeinwesen wie Schwimmbäder, Bibliotheken und ja, auch bei Universitäten).

In den 80er 90er Jahren galten die staatlichen Riesenapparate  Telekom und Bahn z.B. als zu langsam und ineffizient. Heute wünsche ich mir etwas davon zurück. Dann würde einiges wohl besser und verlässlicher klappen. Lieber langsam und nachhaltig, als schnell und obsoleszent.

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perchta

>Verständlich. Kaum gesellschaftliche Anerkennung (z.B. ErzieherIn, wie bei so vielen Sozialberufe), und für die Länge der Ausbildung und Systemrelevanz eine vergleichsmäßig schlechte Bezahlung.[..]< 

Was schlagen Sie vor? Wo sollte gespart werden um eine bessere Bezahlung zu finanzieren 

 

 

MargaretaK.

Z.B.  Vorstände verpflichten ab einem gewissen Betrag (nur) 1-2% der Boni in einen gemeinnützigen Topf zu bezahlen. Aus dem werden zum Beispiel Ausbildungen (bei Altenpflegern bezahlen das die "Heim"Bewohner!) bezahlt. 

Die Vorstände werden dann immer noch nicht am Hungertuch nagen und mit den restlichen Millionen auch noch über die Runden kommen. "Das letzte Hemd hat keine Taschen".

Herr Lindner überlegt die Mütterrente zu streichen. Wer bezahlt die Frauen in Rente, die dann aufstocken gehen müssen?

AbseitsDesMainstreams

Am Geld liegt es doch wirklich nicht mehr: Ein Sozialarbeiter oder eine Krankenschwester verdienen doch inzwischen über 70.000 Euro im Jahr in Vollzeit (Quelle Diakonie Deutschland: www.attraktiver.de).

Es ist schlicht der Perfektionierungswahn in allen seinen Facetten, z. B. Spezialistentum, Dokumentierterei bis zur letzten Erbse, Qualitätsmanagement, Datenschutz ...

Diese Dummheiten konnten wir uns zu Zeiten der geburtenstarken Jahrgänge erlauben. Jetzt müssen wir das alles rückabwickeln und die Arbeit wieder vom Kopf auf die Beine stellen, weil die Leute schlicht nicht mehr da sind. (Oder auch keine Lust haben, sich für andere verschleißen zu lassen).

harpdart

Passt zur zunehmenden sozialen Kälte in diesem Land. Gesundheit und Soziales sind nicht als "richtige" Berufe angesehen. Traurige Wahrheit.

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Giselbert

"Passt zur zunehmenden sozialen Kälte in diesem Land."

Dies ist sicherlich nicht der einzige Grund, sondern ein ganzes Bündel welches es zu beleuchten gilt. Schlechte Arbeitsbedingungen sehe ich als vordergründig.

Tino Winkler

Gesundheit und Soziales sind hoch angesehene Berufe, die Gesellschaft besteht aber immer mehr aus Egoisten die ohne Empathie ihre Forderungen stellen .

Sonic0675

Was kurzfristig helfen könnte, zumindest im Kinderbetreuungs-Bereich, wäre, dass das "Outsourcing" der Kinder an Kitas eingeschränkt werden sollte. Im Artikel wird erwähnt, dass Arbeitsstunden deswegen reduziert werden.

Naja...als Kind eines Alleinerziehenden Vaters in Führungsposition, war ich ein sogenanntes "Schlüsselkind". Ich habe bereits mit spätestens 12 Jahren alleine für mich gekocht und meine Hausaufgaben gemacht. Schulweg? 1h mit der BVG in eine Kreuzberger Schule. Bevor ich 12 wurde? Meine Großeltern "hüteten" mich.

Was soll ich sagen? Trotz vernachlässigter "Helikopter-Überwachung", habe ich es zu 49 Lebensjahre gebracht, bisher.

Was die anderen Engpässe angeht, sollte man sich ansehen WER diese Jobs jetzt schon macht und sollte sich überlegen, ob man an Integration sparen sollte und die Einwanderung erschweren.

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hesta15

Früher konnten die Kinder sich auch noch mit Sinnvollen Sachen Beschäftigen, da hatten sie nicht die Möglichkeit Sich über soziale Netzwerke zu moppen oder sich mit Gewaltvideos zu beschäftigen.

MargaretaK.

Kindergartenkinder mobben sich in sozialen Medien? 

Zitat: "In Deutschland fehlen Pfleger, Erzieherinnen und Sozialarbeiter." Was also hat Ihr Kommentar mit dem Thema zu tun? Früher war alles besser? Das bezweifle ich nämlich.

Sonic0675

Was, zum großen Teil an der elterlichen Fürsorge liegt. In meiner Kindheit, gab es auch schon Videorekorder und die heimische Videothek war gut bestückt, von Zeichentrick, über SF, bis Splatter-Action von Ikonen wie Michael Myers. 

Dennoch laufe ich nicht mit Kettensäge oder Machete durch die Gegend.

Sowas nenne ich Medienkompetenz entwickeln. Diese entwickelt man aber nicht durch überforderte ErzieherInnen, sondern durch ein (relativ) familiäres und vor allem OFFENES Umfeld. Das Desinteresse eines Kindes hängt zu großen Teilen mit dem Desinteresse der Eltern gegenüber dem Kind zusammen. 

Dabei ist es eher relativ, ob man sich 8h mit dem Nachwuchs beschäftigt oder nur 1h. Wichtig ist, wie man die Zeit mit dem Nachwuchs durch INHALTE füllt.

Das kann kein Staat und keine Institution leisten.

schabernack

➢ Früher konnten die Kinder sich auch noch mit Sinnvollen Sachen Beschäftigen, da hatten sie nicht die Möglichkeit Sich über soziale Netzwerke zu moppen oder sich mit Gewaltvideos zu beschäftigen.

Eines der größten, wenn nicht das größte Problem überhaupt.
Mobbing und Gewaltvideos im Kindergarten.

MargaretaK.

"Was kurzfristig helfen könnte, zumindest im Kinderbetreuungs-Bereich, wäre, dass das "Outsourcing" der Kinder an Kitas eingeschränkt werden sollte."

Wenn's so einfach wäre.

Alle sollen arbeiten gehen - lese und höre ich immer wieder. Ich gehe davon aus, dass ein großer Teil einfach gezwungen ist, dass beide arbeiten. Neuerdings soll es sogar Prämien für länger arbeiten geben. Das betrifft aber Rentner.

Wie also stellen Sie sich die Einschränkung dieses "Outsourcing" denn vor? Eltern gehen arbeiten, Kinder werden zu Hause im Zimmer eingesperrt? Nicht jede/r hat Großeltern in greifbarer Nähe. Wenn wenigstens adäquate Rentenbeiträge für den/die Daheimgebliebenen bezahlt würden. Ich sehe an meiner Rente, was es heißt 2x Kindererziehung (VOR 1992!) und 2x häusliche Pflege naher Angehöriger. Von der DRV wurde mir schriftlich mitgegeben, dass ich das Recht auf Aufstockung habe. Und jetzt faselt die FDP auch noch von Abschaffung der Mütterrente. 

Sonic0675

Sorry, ich war nicht zu Hause "eingesperrt". Ganz im gegenteil! Ich konnte kommen und gehen, wann ich wollte (solange die Laternen noch aus sind). WIe gesagt: Ich war "Schlüsselkind" (ich hatte den Hausschlüssel um den Hals). Nochmal...alleinerziehender Vater...12-13h Tag weil Manager...man kann, wenn man will...oder im damaligen Falle MUSS.

Breakdownthewalls

Der Artikel passt sich gut ein in den weiteren, aktuell zur Diskussion gestellten: dort geht es um die partielle Schließung der Grenzen  (nichts anderes bedeuten Grenzkontrollen). Hier aber nun um zu wenige Menschen die offene Stellen besetzten. Augenscheinlich ist es existenziell für das Fortbestehen einer jeden Gesellschaft, auch der hiesigen, notwendig, dass Menschen das Zusammenleben nicht nur gestalten, sondern aufrecht erhalten. Seit jeher wandern Menschen: lokal wie global. Statt also Grenzzäune zu ziehen (wie es Trump in den USA wünscht), oder hierzulande Grenzkontrollen zu verstärken, sollte geschaut werden, wie all jene Menschen die hier her kommen (wollen), ihre Potentiale entfalten können. Eine funktionierende Gesellschaft setzt voraus, daß deren schwächsten Mitglieder, Kinder, Kranke und lebensältere Menschen, adäquat ver- und umsorgt werden, denn innerfamiliäre Modelle sind hierzulande nicht mehr so gebräuchlich. 

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Mauersegler

Es tut wohl, auch mal wieder eine Stimme wie die Ihre zu lesen nach dem gestrigen Geplärr allenthalben.

perchta

>[..]Statt also Grenzzäune zu ziehen (wie es Trump in den USA wünscht), oder hierzulande Grenzkontrollen zu verstärken, sollte geschaut werden, wie all jene Menschen die hier her kommen (wollen), ihre Potentiale entfalten können.<

Wenn es denn die Pontenziale sind, die wir brauchen. Nicht Jeder ist für Jedes 'zu gebrauchen'.

>Eine funktionierende Gesellschaft setzt voraus, daß deren schwächsten Mitglieder, Kinder, Kranke und lebensältere Menschen, adäquat ver- und umsorgt werden,<

Ich bin mal ganz böse und wage es zu fragen, wie hoch der Anteil dieser (und er wird immer größer) sein darf, damit der Rest nicht überlastet wird.

>denn innerfamiliäre Modelle sind hierzulande nicht mehr so gebräuchlich.<

Nicht gebräuchlich und auch nicht erwünscht - Kinder in die Kita und Alte ins Seniorenheim - manchmal frage ich mich, wohin das noch führen soll.

MargaretaK.

"Nicht gebräuchlich und auch nicht erwünscht - Kinder in die Kita und Alte ins Seniorenheim - manchmal frage ich mich, wohin das noch führen soll."

Ich kenne einige junge Elternpaare, die es sich schlicht nicht leisten können, dass eine/r mehrere Jahre zu Hause bleibt. 

Bei meinen Kindern (vor 1992 geboren) stellte sich die Frage nicht - KiTa ja oder nein. Es gab diese wenigen Plätze nur für Alleinerziehende. Hört später auch nicht. Ich war 8 Jahre zu Hause. Kaum arbeiten angefangen kam der 1. familiäre Pflegefall (20 Jahre häusliche Pflege), anschließend mein Mann (ebenfalls häusliche Pflege). Sie wollen, glaube ich, nicht wirklich wissen wie meine Rente jetzt ab 01.09. aussieht.

Also, welche Lösung präsentieren Sie, wenn's nicht in Altersarmut enden soll?

Egleichhmalf

„wie all jene Menschen die hier her kommen (wollen), ihre Potentiale entfalten können“

Also das Zufallsprinzip: mit Glück sind die Zuwanderer für die hier diskutierten Tätigkeiten a) geeignet, b) qualifiziert und c) arbeitswillig oder auch nicht. Ich habe ja ein gewisses Verständnis für Sozialromantik, aber so wollen Sie der in diesem Artikel diskutierten Probleme Herr (und meinetwegen auch Frau) werden? 

Mauersegler

Dasselbe Zufallsprinzip wie bei der hier geborenen Bevölkerung. Wie kommen wir da an die geeigneten, qualifizierten und arbeitswilligen Menschen?

Opa Klaus

"Seit jeher wandern Menschen: lokal wie global. Statt also Grenzzäune zu ziehen (wie es Trump in den USA wünscht), oder hierzulande Grenzkontrollen zu verstärken, sollte geschaut werden, wie all jene Menschen die hier her kommen (wollen), ihre Potentiale entfalten können. "

Interessanter Ansatz. Wenn also 50Mio Menschen hierher kommen wollen um ihre Potentiale entfalten zu können, dann wäre das für Sie auch ok? Oder wo würden Sie die Grenze ziehen, welche Ihnen eigentlich ja verhasst ist? 

Mauersegler

Das berühmte "Wenn das alle machen würden". Es machen aber nie alle. Aktuell sind 120 Millionen weltweit auf der Flucht. Gerade mal ein Prozent davon lebt in Deutschland, wovon zwei Drittel aus der Ukraine kommen.

Juwa

Guter Ansatz, aber auch dafür wird Personal gebraucht. Außerdem ist er sehr komplex. Da die Menschen lieber einfache Lösungen haben wollen, die sie selbst nachvollziehen können, wird man ihren Ansatz nicht wirklich folgen, sodass die Potenziale auch die der arbeitenden Menschen nicht größtenteils ausgeschöpft werden.

MargaretaK.

Dankeschön für Ihren Kommentar. Wohltuend ruhig und unaufgeregt. Man möchte meinen es wäre viel einfacher, wenn alle an einem Strang ziehen. Leider ist das nur ein schöner Traum.

schabernack

➢ … sollte geschaut werden, wie all jene Menschen die hier her kommen (wollen), ihre Potentiale entfalten können.

Kämen die, und sie könnten ab Tag 1 Ankunft die Landessprache in etwa auf dem Niveau Abschluss Regelschulzeit nach Klasse 10.

Dann könnten sie Potentiale entfalten, die ohne solche Sprachkenntnisse zusammengefaltet bleiben. (Etwas) mehr mit Englisch, als in Deutschland üblich, wäre ohne größere Probleme möglich. Aber nicht in «Gesundheitsberufen».

Ich verstehe es nicht, wie unwichtig, oder quasi nicht existent, immer und immer wieder die Sprachproblematik bei Zuwanderung eingeschätzt / eingeordnet wird. Deutschland ist nicht USA oder GB, wo die Landessprache die Weltsprache Englisch ist.

Ich kann doch nicht der einzige hier sein, der mal Temporary Resident im Ausland war, und es selbst erfahren hat, wie wichtig die Landessprache bei allem mit beruflicher, gesellschaftlicher und privater Integration ist.

mispel

Eine Bereitstellung von Betreuungsplätzen sei die zentrale Stellschraube, um die Arbeitszeiten von Müttern und Vätern zu erhöhen.

Wollen die das überhaupt oder wird das einfach vorausgesetzt, weil es der ideologischen Grundhaltung entspricht?

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gelassenbleiben

weil es der ideologischen Grundhaltung entspricht

Wer erzählt hier was von Ideologie. Hatte ein sehr nettes Gespräch mit einer ehemaligen AFD Wählerin, die von Ihrer Schwester davon aufgeklärt wurde, dass die AFD will dass sie bicht arbeitet. Das lässt sie sich doch nicht vorschreiben, war die Einstellung. Daraufhin hat Sie sich das Programm der AFD genauer angeschaut und war entsetzt. Stimmte sogar nicht mit den Worthülsen der lokalen AFDler überein.

In der AfD gibt es so wenige Frauen wie in keiner anderen Partei – und wenn es nach ihr ginge, sollten Frauen vor allem Mütter sein. Ihr Grundsatzprogramm enthält sexistische Forderungen, die der Gleichberechtigung schaden und diskriminiert Menschen, die nicht ihrem Idealbild von Familie entsprechen – beispielsweise Alleinerziehende (siehe Grundsatzprogramm, S. 44). 

silverbeard

Zumindest sollten Frauen im eigenen Interesse weiterarbeiten, denn 50% aller Ehen werden geschieden und es gibt in unserer Gesellschaft immer mehr alte Singles.

Es ist so gut wie niemand der jüngeren Generationen noch der Meinung, dass eine Partnerschaft zur gesellschaftlichen Anerkennung dazugehört.

Nettie

„133.000 offene Stellen in Sozial- und Gesundheitsberufen“

Wenn deren Besetzung nicht an (angeblich) mangelnder ‚Finanzierbarkeit‘ - insbesondere auch der unterschiedlichen Voraussetzungen dafür (also nicht nur der Lohnkosten bzw. unmittelbar) - scheitern sollte. wäre das eine prima Gelegenheit, das Bruttosozialprodukt durch die Schaffung echten Mehrwerts für die Gesellschaft zu steigern. Wenn.

frosthorn

Jetzt ernten wir die Früchte aus all den Jahren, in denen wir uns haben erzählen lassen, dass Arbeit nicht gleich Arbeit ist. Sondern zerfällt in "wertschöpfende" (z.B. Autos zu bauen) und "kostenträchtige" (sich um den unproduktiven Teil der Gesellschaft zu kümmern). Wir haben Spezialisten extra ausrechnen lassen, wann der "return of investment" von "Unkosten" für den sozialen Bereich zu erwarten ist, und wenn das unrentabel erschien, haben wir dafür gesorgt, dass die entsprechenden Kosten minimiert werden.

Eine Gesellschaft kann sich auch zu Tode prosperieren, und es gibt nichts kurzsichtigeres als den Focus immer nur auf Wachstum zu richten. Und man sollte auch nicht übersehen, dass der aktuelle fachkräftemangel nur eine Etappe ist, die bald abgelöst wird von einem nicht mehr funktionierenden Gemeinwesen, weil wir den Menschen alle sozialen Kompetenzen erfolgreich abgespart haben.

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MargaretaK.

@frosthorn

ob das jemand hören will? Vermutlich die Wenigsten, die dann noch als "Linke" betitelt werden.

Danke, dass Sie das hier auch anbringen.

Vector-cal.45

Das ist doch die von „mispel“ erwähnte ideologische Grundhaltung.


Mama und Papa sollen immer mehr arbeiten und unbedingt ihre Kinder bereits „outsourcen“ so früh es geht, am besten noch im ersten Lebensjahr.

nie wieder spd

"Berufstätige Mütter reduzieren oft ihre Arbeitsstunden, um Lücken in der Kinderbetreuung auszugleichen"

Ich bin für eine FDP - afine Lösung: Das könnte ohne weiteres der Markt entscheiden. Einfach dem Elternteil, der wegen der Betreuung seiner Kinder zu Hause bleiben möchte, das Gehalt eines Erziehers anbieten und dann wählen lassen, für welche Möglichkeit er sich entscheidet. Für die Betreuung in einem Kindergarten oder für die Betreuung zu Hause?

Dann löst sich das Problem der fehlenden Erzieher vielleicht ganz schnell.

Bernd Kevesligeti

133.000 offene Stellen in diesem Bereich. Wie sieht es mit der Bezahlung aus ? Wie mit den Arbeitszeiten, Wechseldienst mit viel Stunden frei zwischen den Schichten ?

Letztes Jahr wurde in Riesa ein Seniorenheim geschlossen, nach dem der private Betreiber Lohnzahlungen verweigert hatte (Prima Vita) und Beschäftigte vor dem Arbeitsgericht ihre Ansprüche durchsetzen mussten. 

Ob der grundsätzliche Weg Richtung gewinnorientierte private Investoren im Gesundheitswesen der richtige ist ? Unterdessen wird die Personallücke immer größer. Eigentlich hätten schon vor Jahren die Ausbildungszahlen massiv gesteigert werden müssen. Dagegen stehen jedoch die geringe Attraktivität des Berufs und ein fragmentiertes Ausbildungssystem mit überwiegend privaten Schulen.

Dieser wichtige Bereich muss wieder als Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge begriffen werden. Private Einrichtung müssen zurückgedrängt werden und die öffentlichen Trägerschaften ausgeweitet werden.

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AbseitsDesMainstreams

Haben Sie Kinder? Wollen diese in die Pflege gehen?

Ich glaube, bei den heutigen wirklich guten Löhnen in der Sozialwirtschaft liegt es einfach daran, dass keiner Bock auf Pflege oder gar die ungezogenen Kinder anderer Leute hat.

Montag

Das ist ein Teufelskreis. Personalmangel erzeugt Stress bei den Beschäftigten. Dadurch erhöht sich der Krankenstand. Das verbliebene Personal muss die Arbeit der Erkrankten miterledigen. Noch mehr Stress, noch mehr Kranke usw.

Andererseits: Wir (Strukturen in Deutschland) stehen uns 'mal wieder selbst im Weg. 

- In der Pflege geht viel Arbeitszeit für administrative Tätigkeiten drauf. (=> Bürokratie reduzieren.)

- Die Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse dauert sehr lange. (=> Anerkennungsverfahren beschleunigen. Und Menschen, die mehrjährige Berufserfahrung in ihrem Beruf mitbringen, in ihrem Beruf arbeiten lassen, zumindest unter Anleitung, ähnlich wie Azubis am Ende ihrer Lehrzeit.)

- Bei Mangel an Erzieher*innen: Mütter und Väter (die Kinder groß ziehen oder groß gezogen haben) als Quereinsteiger in Kitas willkommen heißen. (Mit reduzierter Ausbildungszeit, da sie ja beim Erziehen ihrer Kinder Erfahrungen gesammelt haben.)

gelassenbleiben

Es fehlen Arbeitskräfte an allen Ecken und Enden, wir benötigen Ausbildung und Migranten für alle Wirtschaftsbereiche

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