Ein Surfer im Neoprenanzug trägt am Bondi Beach in Sydney sein Surfboard auf dem Kopf

Ihre Meinung zu Neues Gesetz in Australien gewährt Arbeitnehmern Recht auf Nichterreichbarkeit

Australien hat ein neues Gesetz zum "Recht auf Abschalten": Arbeitnehmer müssen nach Feierabend nicht mehr erreichbar sein. Dabei gehe es auch um die psychische Gesundheit, begründete der Premierminister.

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70 Kommentare

Kommentare

HSchmidt

Dass man sowas per Gesetz regeln muss zeigt schon die ganze Krankheit des Systems.

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Lichtinsdunkle

Nicht die ganze, aber ein guter Teil davon, ja. 

Traumfahrer

Natürlich ist das System schon lange krank. Sieht man doch auch an den Forderungen von manchen Politikern, Menschen mit Bürgergeld mehr Druck zu machen, weil es ja angeblich so viele Faulenzer gibt, die nur Geld kassieren, aber sonst auf der faulen Haut liegen. 

Auch werden in bestimmten Berufen während den Ferien kein Geld bezahlt, aber die eigenen Diäten der Politiker werden regelmäßig erhöht, ohne dass diese mehr und bessere Arbeit leisten. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her !

tias

Richtig ,habe ich auch jetzt schon .2 Händy ubd eins wird abgeschaltet 😁.Beim 2 nur bei Totesfall usw angerufen ,sonst Kopf ab .Ich brauchs net .Einzige Gesetz was ich bräuchte wären fähige Politiker an das Lenkrad ,leider hilft da kein Gesetz sobdern Wähker wo die Verursacher ...

teachers voice

Ja, die Formel des Lebens ist so einfach: Ich bin gut, nur die Politiker sind schlecht…

proehi

…. Notruf für Todesfall? Was soll das denn noch bringen?

teachers voice

Welches „Systems“?

Peter Kock

Wer nichts im Betrieb zu sagen hat , braucht auch nicht immer erreichbar zu sein !!!

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Mendeleev

Leider funktioniert das System so nicht. Ich habe das selber erlebt: 


Manager stellt sein Dienst-Handy aus an Wochenenden und Feierabend. Derselbe Manager ruft mich aber sogar im Urlaub an weil irgend was nicht geht … :-( 

Advocatus Diaboli 0815

Wenn ich im Urlaub bin dann bin ich nicht erreichbar weil dann bei einem Anruf weder Telefon noch Handy klingeln, und damit hat es sich erledigt

Mendeleev

Er hatte meine private Handynummer … warum ich die überhaupt damals rausgegeben habe .., ich glaube wir mussten damals alle unsere Telefonnummern in eine Liste eintragen :-(  

Adeo60

Und Ihr Arbeitgeber weiß, dass Sie sich im Urlaub befinden und nicht erreichbar sind. Sollte eine dringende Angelegenheit während Ihres Urlaubs  zu klären sein, dann wird er vor dem Urlaubsantritt mit Ihnen eine Absprache treffen wollen. Grds. besteht für Sie aber keine Verpflichtung, denn mit dem Urlaub ist immer der Anspruch auf Erholung verknüpft. Für Manager kann in den Arbeitsverträgen natürlich eine gesonderte Regelung in Sachen Erreichbarkeit getroffen sein.

Nico Walter

Gegenfrage: Warum ist Ihr Handy außerhalb der Dienstzeit an? Beziehungsweise, warum hat Ihr Chef Ihre private Handynummer? (Es gibt ja auch noch das Festnetz.) Oder warum ist die Nummer des Chefs im Handy nicht gesperrt? Es liegt an Ihnen.

Übrigens, wenn Ihr Chef Sie im Urlaub anruft, dann ist das kein Urlaub mehr. Sie können die Urlaubstag zurückverlangen. Das gilt mindestens für den einen Tag. Vielleicht sogar für länger, da die gesetzlich vorgeschriebene zusammenhängend zu nehmende Urlaubszeit unterbrochen wurde. Weiß ich aber nicht genau, da müsste man mal den Betriebsrat fragen.

 

Ritchi

Haben Sie doch Mitleid mit dem armen Manager. Der hat ganz sicher so viel mehr zu tun als Sie, so dass er die Erholung im Urlaub dringender nötig hat 😉 

Adeo60

Sie haben Recht. Und dennoch habe ich mir, obwohl in verantwortungsvoller Funktion, fast während meines gesamten Arbeitslebens kein Handy geleistet. Wer sich gut organisiert  sollte m.E. in der Lage sein, seinen Aufgabenbereich im Wesentlichen während der Arbeitszeit zu erledigen. Effizientes, konzentriertes und vorausschauendes Handeln ist in unserer Arbeitswelt  aber leider verkümmert…

In wirklich dringenden Fällen bleiben dann noch das Festnetz und der AB. 

Ich habe dieses Recht auf Freizeit und Erholung selbstverständlich auch meinen Mitarbeitern  gegenüber gewahrt.

Natürlich gibt es Geschäftsbeteiche im Notfalldienst mit Rufbereitschaft,  die dann aber auch entsprechend vergütet oder mit angemessenem Freizeitausgleich bedacht sein sollten.

teachers voice

Ja, ja, die „Systeme“…

SirTaki

Da gibt's nur Abschalten der speziellen Rufnummer. Blockieren ist derverste Schritt.

Nico Walter

Ein solches Gesetzt ist eigentlich ein Offenbarungseid für jeden Rechtsstaat. Ich habe einen Arbeitsvertrag. Im Arbeitsvertrag stehen eine Arbeitszeit und ein Gehalt. Für das gezahlte Gehalt kann mein Chef über die vereinbarte Arbeitszeit verfügen. Über mehr nicht. Was gib es da noch zu diskutieren? Mit welchem Recht erwartet mein Chef, dass ich außerhalb der Arbeitszeit verfügbar bin? Über Überstunden und Rufbereitschaft kann man diskutieren, aber dann reden wir bitte auch über Geld. Mein Chef erwartet 10% Überstunden? Fein, träumen kann er ja. Was er kriegt, steht im Arbeitsvertrag.

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Miauzi

Mit der Einstellung bekommen Sie im Tesla-Werk Grünheide nicht einmal den Arbeitsvertrag ... und wenn Sie die Überstunden verweigern erhalten Sie die fristlose (unberechtigte) Entlassung.

Wie das in dem Werk mit Betriebsrat und Gewerkschaften läuft ... dazu gibt es inzwischen genügend Beiträge in den Medien.

Wenn Sie dieses Verhalten für sich selbst durchsetzen können ... respekt für Sie - nur die Mehrzahl der deutschen Arbeitnehmer kann es sich gar nicht leisten auf ihre Rechte als Arbeitnehmer zu bestehen ... und diejenigen in den "Tendenz"-Betrieben (der dt. Amtskirchen) stehen sowieso weit ausserhalb dieses Arbeitsrechtes.

Sonnenblume

Gerade heutzutage, da die Unternehmen händeringend nach Fachkräften suchen, sollte ungestörte Freizeit  selbstverständlich sein. 

Bahnfahrerin

Ist es aber leider nicht. Hab da auch schon einige Erfahrungen hinter mir. Und beim Wechsel wurde vom neuen AG wieder versprochen, dass er es besser macht und kaum dass man da war, war das Versprechen häufig vergessen... 
 Insofern ist die Suche manchmal wohl nicht ganz so händeringend. Aber man möchte natürlich möglichst viel Auswahl haben also wird auch möglichst viel gejammert. 

Miauzi

allgemeine Floskel das mit dem "wir suchen Fachkräfte"

das spiegelt sich weder im Lohn noch im Umgang mit den Angestellten wider ... ergo wird in diesem Ruf etwas wichtiges verschwiegen -> "wir suchen eigentlich Untertanen oder Arbeitssklaven - können das aber nicht so öffentlich äußern"

diese 24-Stunden Dauerbereitschaft habe ich schon vor Jahren selbst erleben müsssen ... und je schärfer die Situation gerade im unteren Einkommenbereich ist - desto mehr "Kröten" können die Arbeitgeber ihren Angestellten zum Schlucken auftischen

Egleichhmalf

Natürlich hat Ihr Chef keinerlei Anspruch darauf, dass Sie in Ihrer Freizeit erreichbar sind. Und wenn er schlau ist, wird er auch nicht versuchen, einen solchen Anspruch geltend zu machen. Es kann Ihnen dann aber passieren, dass Sie bei der nächsten Beförderung übergangen oder bei der nächsten betriebsbedingten Kündigung als einer der Ersten entlassen werden - offiziell selbstverständlich nicht deshalb, weil Sie nicht erreichbar waren.

Adeo60

Sie beschreiben die Sach- und Rechtslage absolut zutreffen. Auch ein Betriebsrat ist kein einseitiger Vertreter der Arbeitnehmer, sondern handelt im betrieblichen Interesse. In diesem Sinne bedarf es eines fairen Interessenausgleichs, der insbesondere bei wirtschaftliche Schwierigkeiten eines Unternehmen auch dazu führen kann, dass Arbeitnehmer sich kooperativ verhalten sollten. Wie meistens im Leben kommt es darauf an, vertrauensvoll (auch mit den Kollegen) zusammenzuarbeiten. Quertreiber werden es im Arbeitsleben immer schwer haben.

teachers voice

Was er kriegt, steht im Arbeitsvertrag.

Und im Gesetz muss stehen, was nicht in einen Arbeitsvertrag hineingehört. Ansonsten könnten wir das gesamte Arbeitsrecht abschaffen und zurück in die Anfänge der Industrialisierung gehen. 

Verträge sind die Grundlage einer offenen Gesellschaft wie einer Marktwirtschaft. Die Gesellschaft muss aber gerade deshalb sicherstellen, dass bei dem Abschluss von Verträgen eine „Augenhöhe“ zwischen den Vertragspartnern besteht. 

Diese „Augenhöhe“ zu sichern ist der Sinn jeder arbeitsrechtlichen Regelung. Ob diese dann auch zielführend und wirksam ist, darüber kann und muss man immer im Detail diskutieren.

Die von Ihnen angeführte Klientel braucht ein solches  Gesetz natürlich nicht. Kann sich aber dennoch hierüber freuen. Denn sich anrufen lassen bleibt ja erlaubt.

Nico Walter

@teachers voice

Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Da bei Arbeitsverträgen oft ein Abhängigkeitsverhältnis unterstellt werden kann, muss es Regelungen geben, die Arbeitnehmer vor unzumutbaren Klauseln schützen. Die gibt es ja auch. So haben Regeln, die pauschal geleistete Überstunden als mit dem Gehalt abgegolten deklarieren, ja oft vor Gericht auch keinen Bestand. Man muss nur halt den Gang vor das Gericht auch gehen.

Hier geht es ja aber darum, dass implizit Ansprüche geltend gemacht werden, für die es noch nicht einmal Klauseln gibt, dass sich also (gesellschaftlich akzeptiert) ganz offen nicht an bestehende Verträge gehalten wird.

(Ich kann schließlich auch nicht – selbst wenn ich dabei nichts zerstören würde – am Wochenende in einen Supermarkt einbrechen, weil ich die Butter vergessen haben, und dann auch noch behaupten, die Butter, die ich mitnehme, sei mit dem letzten Wochenendeinkauf abgegolten.)

 

Nettie

„Für das gezahlte Gehalt kann mein Chef über die vereinbarte Arbeitszeit verfügen. Über mehr nicht.“

So ist die rechtliche Lage. Und dass die gesetzlich geregelt ist, ist natürlich gut - und unter den ‚gegebenen Umständen‘ auch dringend nötig. Ich fände es allerdings besser, wenn gesetzlich geregelt wäre, dass niemand vertraglich verpflichtet werden kann, Teile seiner Zeit ‚exklusiv‘ einzelnen Personen oder einzelnen Unternehmen ‚zur Verfügung‘ zu stellen.

nie wieder spd

Das Wort „gewähren“ hört sich an, als wenn es eine Gnade wäre.

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Miauzi

Nun - in dieser Gesellschaft wird Dir ja auch vom "Arbeitgeber" aka Ausbeuter ein Arbeitsplatz gewährt ... es ist ja nicht so das er in seiner Firma Arbeitskräfte für dessen Betrieb benötigen würde.

Also wenn er Dir schon Lohn und Arbeitsplatz regelrecht schenkt - dann bitte hast Du auch 24 Stunden am Tag einen Bückling zu machen ... und gegebenenfalls auch noch in der ganzen Nacht

sarkasmus

melancholeriker

Im Wort "Urlaub" steckt kein Laub, sondern ein ganzer Stamm und z(u)wa(h)r das "Erlauben". 

Nettie

Das wäre ja noch schöner, wenn Menschen von irgendwem anderen dazu ‚verpflichtet’ werden könnten, ihm jederzeit zur Verfügung zu stehen.

Zumal die allermeisten Menschen einen ausgeprägten Sinn für Solidarität und gegenseitige Verantwortung haben und den auch völlig freiwillig immer wieder durch ihr Handeln beweisen.

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Ritchi

Es gibt durchaus Menschen, bei denen steht im Arbeitsvertrag, dass sie auch im Urlaub erreichbar sein müssen. Was meinen Sie, was es kostet, wenn eine Produktionslinie steht? D.h. nicht, dass ein unterbrochener Urlaub nicht nachgeholt werden kann. Außerdem bekommen diese Menschen in der Regel zum Gehalt noch ein Schmerzensgeld.

Mendeleev

Wenn die eigene Führungskraft andere Vorstellungen von Erreichbarkeit hat als man selber - da darf man dreimal raten wessen Meinung sich dann durchsetzt … 


Die Anzahl der Leute die in der Lage sind wegen solcher Dinge einfach den Job zu wechseln dürfte überschaubar sein und Betriebsrat oder Arbeitsgericht anrufen? Da kann man auch gleich kündigen … 

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Advocatus Diaboli 0815

Wieso sollte ich kündigen? Wenn der Arbeitgeber ein Problem hat und mich wegen Nichterreichen außerhalb der Arbeitszeit kündigen oder abmahnen will, dann geht die Sache halt vor Gericht. Dort verliert der Arbeitgeber haushoch. Dann gibt es zumindest eine Abfindung. Kündigt man selbst dann hat man höchstens noch eine Sperrfrist vom Arbeitsamt zu erwarten

Mendeleev

Ich denke das die meisten Arbeitnehmer in Deutschland lieber die Kröte schlucken anstatt sich auf die Hinterbeine zu stellen .. es gibt viele Stellschrauben unterhalb einer Abmahnung mit der Chefs das Leben des Mitarbeiters erschweren können oder den Mitarbeiter-Bonus zusammenstreichen, Gehaltserhöhungen verweigern etc 

Egleichhmalf

So ist es.

Egleichhmalf

Der Chef ist doch nicht so dumm, als Kündigungsgrund Ihre Nichterreichbarkeit anzuführen. Da fällt ihm besseres ein.

Miauzi

Die Vorgänge um die Arbeitsverträge und Arbeitszeiten (unentgeltliche Überstunden usw.) im Tesla-Werk bei Berlin (Grünheide) sind ja schon mehrfach durch die Medien gegangen ... aber letztlich möchte Herr Musk hier in D-Land die gleiche Verfahrenweise durchsetzen die in den USA Alltag zu sein scheint.

Aussage wie "... wer bei mir im Werk anfängt zu arbeiten - dem muss spätestens mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrages klar sein - dass er xx unentgeldliche Überstunden in der Woche zu leisten hat ..." haben zwar die Bevölkerung aufhorchen lassen - aber die Spitzen-Politiker in Brandenburg ignorieren dies konsequent ... damit wohl kein dunkler Fleck auf die von ihnen so geförderte Jahrhundert-Ansiedlung fällt.

Aber es kamen ja auch schon Sprüche wie "... dann müsst ihr halt im Werk übernachten ..." - das kann man eben nicht als Geschwätz eines Mrd-schweren Unternehmers abtun - der gerne mal seine Nase (NACHWEISSLICH - da eigene Aussage) in den "weißen Schnee" hält!

Mendeleev

Tesla ist schon ein besonderer Fall. Aber solange der Betriebsrat (gibt‘s da überhaupt einen ? :-) ..) das mitspielt ist das nicht zu beanstanden … weiß man doch vorher wie da die Arbeitsbedingungen sind (mindestens von Kununu ..) 

Nico Walter

„ … und Betriebsrat oder Arbeitsgericht anrufen?“

Schon mal versucht? Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Übrigens, wir haben Fachkräftemangel.


 

Adeo60

Ich stimme Ihnen zu. Der Betriebsrat ist in jedem Unternehmen ein scharfes Schwert. Und das ArbeitsR in Deutschland sowie die Arbeitsgerichte in Deutschland sind ausgesprochen Arbeitnehmer freundlich. Ich habe mit im Betufsleben stets um einen Konsens mit der Arbeitnehmervertretung bemüht und bin immer gut damit gefahren. Zudem sprechen Sie  zu Recht den Arbeitskräftemangel an. 

Das beste Regulativ in einem Betrieb sind nach meiner Erfahrung die Arbeitskollegen. Wenn diese die Arbeit eines Kollegen miterledigen  müssen oder wenn er Privilegien erhält, ist der Weg zum Betriebsrat meist nicht weit.

proehi

Angesichts der Tatsache, dass überall händeringend Mitarbeiter gesucht werden, halte ich Ihre Ausführungen für eine phantasievolle Konstruktion.

Übrigens ist diese ständige Erreichbarkeit ohne Telefon bzw. mit abgeschaltetem Telefon auch nicht gegeben. Halte ich auch ohne Arbeitsverhältnis so und meine Leute wissen und akzeptieren das.

draufguckerin

Ich sehe das als Bestandtteil des Arbeitsvertrages,  der verhandelbar ist.  Wie wir ja alle wissen, sind die Arbeitnehmerrechte in Europa recht weitreichend, jedenfalls auf dem Papier. In Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika und offensichtlich auch in Australien sieht das anders aus. Aber auch das ist bekannt. 

Giselbert

Solche Gesetzte sind überflüssig, weil a.) dies der Arbeitsvertrag regelt und sie die Nichterreichbarkeit schon jetzt vertraglich abgesichert verweigern können,  b.) viele Arbeitnehmer dies freiwillig tun ...

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Kritikunerwünscht

Hier ging es um Australien. Wer kennt schon die ganzen Arbeitsverträge von Australien.

Giselbert

"Hier ging es um Australien."

Danke für den Hinweis, aber dies war mir bewusst.

"Wer kennt schon die ganzen Arbeitsverträge von Australien."

Das wird auch nicht viel anders als bei uns sein, Arbeitszeiten, Arbeitsumfang ... sind elementare Bestandteile und wenn da kein besonderer Hinweis auf Arbeitspflicht außerhalb der regulären Arbeitszeiten ist, dann hat sich diese schon erledigt.

Aber sei es drum, wenn man sich mit dem neuen Gesetz wohler fühlt ... Vielleicht wollte die Regierung mit etwas Augenwischerei auch nur ein paar Wählerstimmen fangen.

fwq

Wäre auch in Deutschland enorm wichtig am besten mit empfindlichen Sachstrafen im Sinne von Gewährung von Sonderurlaub für den/die betroffenen Mitarbeiter. 

Oftleser

Eine Frage der Unternehmenskultur, nehme ich an und wohl für die Meisten hier eine Luxus-Debatte, weil sie sowieso niemand anruft. 

Ich habe gern gearbeitet und meine Kollegen waren auch nie unzufrieden, wenn ich nach Feierabend noch eine Auskunft oder Hilfestellung brauchte und sie angerufen habe. Das ergibt sich, wenn man generell anständig und freundschaftlich miteinander umgeht. 

Und in Situationen, in denen man ungestört sein will ;-) geht man nicht ans Telefon oder zieht schon im Voraus den Stecker. Punkt - Aus

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gelassenbleiben

Wer am Wochenende mails oder Telefon beantwortet ist selbst schuld

SiMonAu

Ich habe früher auch oft noch nach Feierabend reagiert. Abgesehen davon dass Überstunden eher die Regel waren als die Ausnahme. Irgendwann merkt man aber was das auf die Dauer mit einem macht. Ich bin im Betrieb teilweise der Anlaufpunkt wenn keiner mehr Rat weiß. So was kann dann anstrengend werden wenn man schon um 5 Uhr morgens wenn die ersten anfangen mit Anfragen rechnun muss un der letzte macht nach 18 Uhr Feierabend.

Ich habe inzwischen aber meine Kollegen und vor allem auch mich "erzogen". Ich mache es von einer Menge Faktoren abhängig ob ich überhaupt noch Mails lese oder ans Telefon gehe. Vor allem auch vom Anrufenden, ich gehe eher bei Kollegen ran mit denen ich eng zusammenarbeite als beim Chef.

Im Urlaub gibt es keinerlei Möglichkeit mich zu erreichen, und wenn die Bude abbrennt. Das hab ich deutlich gemacht und man hat sich drauf eingestellt. Riskante Aktionen wo man mich brauchen könnte lässt man dann eben so lange.

MrEnigma

Hä. Was ist das wieder für ein Unsinn. 

Es gilt der Arbeitsvertrag. Fertig. Wenn da was drin steht von Arbeitszeiten und Erreichbarkeit ... Sache erledigt. Und wer als Arbeitnehmer gerne im Urlaub arbeitet - soll es halt machen. Soll Leute geben, die gerne arbeiten. 

Auf der einen Seite verbietet man es also wieder einigen, um andere davor zu schützen, sich verpflichtet zu fühlen. Also darf es niemand?! Aber so sagt man das ja auch nicht, und damit ändert sich im Kern nichts. 

Und wer meint, dass es Zeichen von Engagement im Urlaub ist zu arbeiten und man deswegen die große Karriere macht ... dem sei einfach mal gesagt ... mag sein, eine Garantie ist das wohl kaum. Weder in Australien und noch weniger in Deutschland.

Strukturen und soziale Herkunft und nicht Selbstausbeutung sind die Hautursache für Karrieren. 

Und wer stets erreichbar sein muss, hat schlicht seinen Arbeitsplatz so schlecht organisiert, wieso sollte man dem noch mehr Verantwortung geben. 

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NieWiederAfd

Zitat: "Auf der einen Seite verbietet man es also wieder einigen, um andere davor zu schützen, sich verpflichtet zu fühlen. Also darf es niemand?!" Sie gehören offensichtlich zu denen, die "ein Recht auf..." nicht unterscheiden können/wollen von "ein Zwang zu...".

Robert Wypchlo

Echt schade, dass es nicht in Deutschland möglich ist, solche anständigen Gesetze durchzusetzen. Der Deutsche lebt ja um zu arbeiten. Wenn die Gesundheit aber im Arbeitsleben nicht mitspielen will, scheint man in Deutschland noch nicht so weit zu sein wie in diesem Fall in Australien. In Deutschland gilt wohl noch immer der Grundsatz der permanenten Erreichbarkeit des Arbeitnehmers. Der Chef ist und bleibt der Chef. Auch außerhalb der Arbeitszeit.

NieWiederAfd

Es gibt nicht nur in Australien Gründe genug für diese gesetzliche Regelung. Frankreich hat das schon vor längerem umgesetzt. Und alle, die wohlfeil mit geschwellter Brust behaupten, dass sie das schon selbst geregelt bekommen, sollten mal über den Tellerrand hinausschauen und die Realität vieler anderer ArbeitnehmerInnen zur Kenntnis nehmen.

Nicht zuletzt ist eine solche gesetzliche Regelung dann eine rechtliche Grundlage in Arbeitsgerichtsprozessen.

H. Hummel

Ich denke, dass Recht gibt es doch, oder? Viele Arbeitnehmer meinen Nachteile befürchten zu müssen, wenn sie nach Feierabend nicht erreichbar sind … oder wollen sich dem Arbeitgeber als „besonders engagiert „ für „höhere“Aufgaben“ darstellen.

Wer also keine angeordnete und bezahlte Bereitschaftsdienste hat, kann seine Freizeit auch heute schon  ungestört genießen.

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Giselbert

Genau so sehe ich dies auch, siehe mein Kommentar 09:13 Uhr.

SiMonAu

Rein theoretisch kann man seinen Feierabend ungestört geniessen, man könnte ja einfach nicht ans Telefon gehen/ keine Mails lesen, man könnte ja auch einfach gar nicht zuhause sein. Da wo ich im Frühling Urlaub gemacht habe, wäre z.B. nicht mal durchgehender Handyempfang gewesen, selbst wenn ich meine Privatnummer weitergegeben hätte.

Der problemetaische Punkt ist wenn eine Erwartungshaltung besteht und man sich dadurch unter Druck gesetzt fühlt, das "freiwillig" zu tun. Oder wenn man auch nur glaubt es würde so eine Erwartung bestehen. So etwas kann zu einer "kurzen Hundeleine" werden

Am Ende ist es fast mehr Selbsterziehung als seine Kollegen / seinen Arbeitgeber erziehen zu müssen. Man muss sich solche Muster einfach selber abgewöhnen.

Aber ich habe durchaus nix dagegen wenn der Gesetzgeber einem dabei hilft und/oder eine "Argumentationshilfe" liefert.

Egleichhmalf

>>… Arbeitnehmern in Australien das Recht auf Nichterreichbarkeit in ihrer Freizeit ein. Sie können sich fortan grundsätzlich weigern, auf Kontaktversuche ihrer Arbeitgeber außerhalb der Arbeitszeit zu reagieren, wie es in dem neu in Kraft getretenen Gesetz heißt.<<

Das nutzt ja nichts: wenn sich der Arbeitnehmer weigert, stets erreichbar zu sein, kann er deshalb zwar nicht belangt werden, aber bei der nächsten Beförderung wird er halt übergangen. Oder bei den nächsten betriebsbedingten Kündigungen trifft es ihn halt als einen der Ersten. Selbstverständlichkeit nicht deshalb, weil er nicht erreichbar sein wollte. Das ist ja klar.

M. E. bewirkt dieses Gesetz wenig. Funktionieren tut so etwas nur dann, wenn der Chef selbst einsieht, dass es ungehörig ist, seine Mitarbeiter während deren Freizeit erreichen zu wollen. Dann braucht es aber kein entsprechendes Gesetz.

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proehi

Als AG hab ich für meinen Urlaub die Anweisung gegeben, wenn es brennt, die Feuerwehr zu rufen und mir eine SMS zu schicken, ich würde einmal am Tag das Handy kurz anschalten und mir die eingegangenen Nachrichten anzuschauen.

Über viele Jahre hat es nur eine SMS aus dem Betrieb mit einer Nachfrage gegeben. Die Mitarbeiter wussten, der will seine Ruhe haben und respektiert im Gegenzug auch unsere.

Feo

Es ist für mich ist es etwas befremdlich, um in der arbeitsfreien Zeit Ruhe zu haben, es ein Gesetz hierfür geben muss. Nach meinem Verständnis bedeutet Freiheit, Freiheit als ein höchstes Rechtsgut das in Arbeitsverträgen verhandelt wird und nicht umgekehrt, dass Freiheit eingeräumt werden müsste.

odiug

Man kann das Handy ausschalten, das geht. Auch wenn viele meinen, dann geht die Welt unter. Nee, im Gegenteil, sie wird geschont.

Gassi

Der Arbeitsvertrag regelt das bereits vollständig! Wenn der AG außerhalb anruft und etwas verlangt, dann bitte mit einer Gegenleistung - so funktioniert Wirtschaft. Da gäbe es viele Möglichkeiten - die der Staat allerdings immer noch besteuert: Zuschläge, Gratifikationen, Trinkgeld. Dem Leistungs-Anreiz dient das alles nicht. Sonder-Urlaub wäre noch unbesteuert. Darüber sollten die Unternehmer bei ihrem knappen Mitarbeiter-Stamm mal nachdenken. Kreative Ideen sind gefragt: Win-Win

Egleichhmalf

Ich berichte mal, wie ich das handhabe - ganz ohne Gesetze:

Natürlich kommt es vor, dass die Lösung eines Problems plötzlich ganz dringend wird (Mitarbeiter erkrankt plötzlich, es gibt aber eine Deadline zur Einreichung eines sehr lukrativen Forschungsantrags, der für die Weiterbeschäftigung anderer Mitarbeiter notwendig ist etc. pp.). Dann versuche ich schon (selten!) auch mal einen Mitarbeiter am Wochenende zu erreichen. Im Gegenzug bin ich dann auch nicht kleinlich, wenn ein Mitarbeiter aus privaten Gründen mal einen Tag (oder mitunter auch mehrere Tage) nicht zur Verfügung steht, obwohl er keinen Urlaubsanspruch mehr hat usw. Das ist also ein Geben und Nehmen, und es funktioniert hervorragend. Vernünftige Menschen können sich immer einigen.

berelsbub

Also auf meinem Smartphone kann man mich nur erreichen, wenn ich aktiv den Anruf entgegennehme, wodurch mich niemand erreicht, von dem ich nicht erreicht werden möchte. 
Scheint auch andere Geräte zu geben, die einen automatisch und ohne eigenes Zutun in ein Telefonat verwickeln…

Da hilft es dann wohl nur noch, seinen Urlaub im Pool oder Meer zu verbringen, weil 99,9% der Geräte nicht wasserdicht sind und so die Arbeitnehmer, die einen Zwang verspüren, Telefonate der eigenen Firma entgegenzunehmen, davor geschützt sind 

Charles v. Rinnbach

Interessant wäre es zu wissen wie denn das Gesetz genau ausgestaltet ist.

In Deutschland jedenfalls müssen Arbeitnehmer in der Freizeit ( wir reden nicht von Bereitschsaftsdiensten) keine Anrufe vom Arbeitgeber entgegennehmen. Auch die Rechtsprechung ist hier eindeutig.

dr.bashir

Ich bin nicht erreichbar. Firmengeräte bleiben zuhause. Abwesenheitsnotiz mit Vertretungsangabe. Ist offiziell so vorgesehen und trotzdem habe ich genug Kollegen, die sich gerne erreichen lassen, weil sie sich dann wichtig fühlen.

SirTaki

Gesetze sind nur ein Teil der Lösung.

Den Hauptanteil tragen Umgangsformen und Arbeitsphilosophie. Wer hier in vertraglich geregelten Dienstbarkeiten steht, wird auch mit Erreichbarkeit planen müssen, Bereitschaft, Notdienst, Managervertrag außertariflich oder freie Absprache.

Der Arbeitgeber hat Erholungszeit zu respektieren. Es sei denn die Hütte brennt, mal als Ausnahme. Wer als Vorgesetzter Privatnummern missbraucht,  hat keinen Respekt vor Kollegen. Da muss dann der Personalrat ran.

Da sind also nicht ein nebulöses "System", sonder jeder einzelne involviert, der hier seine Aktivitäten macht.

Ansonsten gibt's genug Leute, denen stetes Handy am Ohr auch Prestige, Gefragt-Sein oder schlicht Angabe mitspielen.

Die Workaholics mit Erreichbarkeit auf Toilettensitz findet man auch zur Genüge.

Und die Idioten am Lenkrad, am Radlenker oder E-Roller, von Handwerker bis Konzernboss, fallen ebenso auf. Ja, so was ist krank. Und das schadet dem gesellschaftlichen System.

 

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