Zwei große tote Fische treiben an der Wasseroberfläche in einem Nebenarm des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder. (Archivbild: 11.06.2024)

Ihre Meinung zu Chemiekeule soll Fischsterben in Polen stoppen

Industrieabwässer und die Sommerhitze lassen die Goldalge in polnischen Gewässern sprießen. Um ein Fischsterben in der Oder zu verhindern, setzt das Umweltministerium auf eine zweifelhafte Methode. Von Martin Adam.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
39 Kommentare

Kommentare

Sisyphos3

mit dem Einleiten von Chemie haben die Polen zumindest in der Oder schon so ihre Erfahrungen gemacht, vielleicht diesmal zum Wohle der Fische

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
rolato

An sich ist Wasserstoffperoxid unbdenklich, es reagiert sehr schnell. Es zerfällt dann in Wasserstoff und Wasser, ohne dass Nebenprodukte entstehen. Dadurch erhöht sich der Sauerstoffgehalt im Wasser.

Habe es früher in meinem Pool statt Chlor eingesetzt und hatte nie Probleme mit Algen. Das Mischungsverhältnis war glaube ich 1:1000, genau weiß ich es nicht mehr. Der Vorteil, man kann sofort ins Wasser wenn man es dem Pool zugeführt hat.

Allerdings kann man es auch zum Blondieren verwenden-:)

schabernack

➢ An sich ist Wasserstoffperoxid unbedenklich, es reagiert sehr schnell.

Wasserstoffperoxid ist ein heftiger Oxydator, und greift Metalle an (u.a. Kupfer).
Besonders unbedenklich ist das nicht.

Als Blondierer im Haar ist das auch sehr mit Vorsicht zu genießen.
Das Zeug blondiert nicht nur, sondern kann das Haar verwüsten.

rolato

Es geht um Wasserstoffperoxid im Wasser. 

Marmarole

Vielleicht sollte man endlich mal an die Ursache gehen und nicht jedes Jahr wieder erstaunt sein.

Sisyphos3

die Ursachen sind leicht zu entdecken

Salzeinleitungen - das Problem sollte ja recht schnell gelöst werden können

zu warmes Wasser - das ist jetzt etwas schwieriger zu lösen

Moderation

Vorübergehende Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird vorübergehend geschlossen.

Wir bitten Sie um etwas Geduld. 

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Malefiz

Solange es keinen neuen oder anderen Schaden anrichtet, wenn es helfen kann, warum nicht mit Wasserstoffperoxid. Die Frage ist aber dann, muß man das dann ab jetzt immer anwenden um die Goldalge zu verhindern? Wie sieht es dann für die Natur, dem Gewässer und den Fischen aus?

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Sisyphos3

nur wenn es warm ist und das Wasser nicht entsalzt wird

Sisyphos3

bin ja Laie,

dass man so schnell keine Entsalzungsanlagen installieren kann .... klar

aber in Fischteichen leitet man doch Luft rein, mit Schläuchen aber auch so Paddeln die das Wasser aufwühlen,

wäre das nicht auch ne Option ?

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
StepHerm

Es ist wohl so, dass durch das Salz und due erhöhten Wassertemperaturen der Alge optimale Bedingungen für ihre Vermehrung geschaffen wurde. Die Alge sondert fischtoxische Substanzen ab. Die Fische haben durch die hohen Wassertemperaturen sicher Stress, scheinen aber am Toxin und nicht an Sauerstoffmangel zu sterben.

Belüften wird die Temperatur nicht senken und den Salzgehalt verringern.

Sisyphos3

das hatte ich angenommen mit Sauerstoffmangel

ihre Erklärung leuchtet ein

ideale Wassertemperatur und das Salz begünstigen optimale Bedingungen fürs Algenwachstum

- danke -

harpdart

"Die Oder wird also vorerst nicht durch Chemie oder Entsalzung geschützt, sondern indem das giftige Wasser im Gleiwitzer Kanal zurückgehalten wird. Die Fische sterben, nur eben an anderer Stelle."

So ist es. Die polnische Regierung sollte schnellstens Gesetze beschließen, die die verantwortlichen Industriebetriebe verpflichten, für geeignete Maßnahmen zur Entsalzung zu sorgen.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Miauzi

Gesetze beschließen heisst aber nicht das diese Gesetze auch umgesetzt werden.

Und genau hier liegt das Hauptproblem in Polen -> jede Regierung hat bisher die Industrie einfach gewähren lassen

Die Behörden wissen nicht einmal WO die Industrie-Anwässer eingeleitet werden!

Neben den offiziellen Einleitungsstellen haben diese Betriebe auch reichlich unter Wasser verdeckte Abfluß-Öffnungen - und die Behörden suchen von sich aus NICHT nach diesen bereits jetzt illegalen Stellen.

Also was sollen da neue Gesetze bringen - wenn schon jetzt die bereits existierenden entweder ignoriert oder bewusst sabotiert werden?

rolato

Es braucht keine Gesetzte, Grubenwasser aus dem Bergbau unterliegt schon verantwortlichen gesetzlichen Vorschriften. Inwieweit noch EU - Recht dazukommt weiß ich nicht.

harpdart

Hi anscheinend ja nicht, sonst würde es nicht weiter so gehandhabt werden.

Schneeflocke ❄️

Meinen herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Geburtstag und beste Gesundheit für Ihr neues Lebensjahr!!!🍀🍀🍀 Bitte lassen Sie den Kopf nicht hängen (Sie klangen im anderen Thread gerade total frustriert - habe ich leider erst gelesen, als schon "zu" war), es kommen wieder bessere Zeiten!!!🙂 Zu diesem Thema habe ich den Artikel noch nicht gelesen, hoffe, dass die Moderation meine Glückwünsche dennoch zustellt. Alles Liebe!

Nettie

Ist ein Schaden an einem durch ein Übermaß an Gift ("Das Wasser ist durch Industriegewässer verunreinigt und versalzen") aus dem Gleichgewicht geratenem Ökosystem erst einmal verursacht worden, kann eine geballte Dosis an ‚Gegengift‘ (wenn überhaupt) allenfalls helfen, ihn lokal zu begrenzen.

Mit Chemie wird man tatsächlich „kein ganzes Ökosystem retten können“.

Und durch die ‚Verlagerung‘ des Problems auch nicht:
„Die Oder wird also vorerst nicht durch Chemie oder Entsalzung geschützt, sondern indem das giftige Wasser im Gleiwitzer Kanal zurückgehalten wird. Die Fische sterben, nur eben an anderer Stelle.

Erst recht nicht, wenn seine Ursache unverändert anhält:
„Die heißen Sommer und die polnische Industrie, vor allem die Bergwerke, leitet weiter salzhaltige Abwässer ein. Allein aus dem Dzierżno-Stausee wurden seit Anfang August gut 100 Tonnen toter Fische geborgen“.

Seit Anfang August. Und heute ist erst der 19. Also ist das erst der Anfang. Aber leider nicht das Ende (des Fischsterbens).

Moderation

Vorübergehende Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird vorübergehend geschlossen.

Wir bitten Sie um etwas Geduld. 

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

krautbauer

Die Fische sterben, nur eben an anderer Stelle." Für den Teller wäre immerhin noch eine mittelfristige Lose-Win-Situation gewesen. Sarkasmus beiseite: Nahrungsketten und Ökosystem stehen weiter unter Druck, Steinkohle wird weiter abgebaut. 

Wanderfalke

Viel scheint man aus dem Desaster aus dem Sommer 2022 nicht gelernt zu haben. Die Fischkadaver landen nun im Dzierżno-Staubecken, man panscht mit Wasserstoffperoxid und stellt Schilder „Angeln verboten“ auf. 

Wenn ich lese, dass sich nur Umweltschützer und Greenpeace kritisch dazu äußern, frage ich mich, interessiert das niemanden in der EU? Zuständig wäre der Rat „Umwelt“ (ENV), der mit dem Europäischen Parlament ehrgeizige Umweltvorschriften erlässt die dazu dienen, natürliche Lebensräume zu schützen, Luft und Wasser reinzuhalten, eine ordnungsgemäße Abfallbeseitigung zu gewährleisten, das Wissen über giftige Chemikalien zu verbessern und Unternehmen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu unterstützen.

Schon im Sommer 2022 kam mir die Angelegenheit wie „Solo für Steffi Lemke vs. polnische Regierung“ vor. Soll das Ökosystem Oder überhaupt noch intakt bleiben oder dominiert künftig nur noch das Schicksal als "Abfall-Gosse"?

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Miauzi

scheinbar kann der Kapitalismus es nicht ... also die Vereinigung von Ökonomie und Ökologie.

Polen steht da ja nicht alleine - vor einigen Wochen gab es den Beitrag hier über die stinkenden Flüsse in England - wo ja seit der Ära der "eisernen Lady" die kommunalen Wassersysteme privatisiert und stand heute komplett geschrottet worden.

Niemand hat in den privat geführten Betrieben eine Übersicht wieviel Trinkwasser durch das marode Leitungsnetz versickert und das die Klärung der Abwässer meistens unzureichend ist - das merken schon die Nasen der Anwohner von Bach- und Fluss-Läufen!

schabernack

➢ Scheinbar kann der Kapitalismus es nicht ... also die Vereinigung von Ökonomie und Ökologie.

Der Sozialismus von Sowjet, DDR, Polen & Co. zur Umweltvergifterzeit mit Schwarze Pumpe, ORWO-Chemie, Kohlenstaubpest & Co. konnte es erst recht 1.000-mal nicht.

Nettie

„Polen steht da ja nicht alleine - vor einigen Wochen gab es den Beitrag hier über die stinkenden Flüsse in England - wo ja seit der Ära der "eisernen Lady" die kommunalen Wassersysteme privatisiert und stand heute komplett geschrottet worden.“

Stimmt, die Privatisierung der Wasserversorgung war der Anfang der Misere. Damit nahm das Unheil seinen Lauf.

wenigfahrer

Seit dem letzten großen Fischsterben sollte man doch gewarnt gewesen sein und man vorher etwas dagegen macht, scheint aber nicht viel passiert zu sein, wichtig ist das es nicht wieder die ganze Oder betrifft.

Die Regierung in Polen hätten den Firmen schon vorher Auflagen machen müssen, warum ist das nicht geschehen?.

 

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Elliot Swan

Mehr Auflagen bedeuten weniger Wettbewerbsfähigkeit bedeuten weniger Gewinn bedeuten weniger Steuerzahlungen bedeuten … (kann beliebig fortgesetzt werden).

Darum.

Sisyphos3

Die Regierung in Polen ...

-----

dabei ist doch die PIS abgewählt die Lichtgestalt Tusk am Ruder

es kann nur besser werden

 

schabernack

➢ dabei ist doch die PIS abgewählt die Lichtgestalt Tusk am Ruder.

Und der Mann baut dann in der Freizeit und im Urlaub mit Material aus dem Baumarkt in 4 Wochen viele Großentsalzungsanlagen, plus einen schönen neuen Fischteich.

Weil er's kann als Lichtgestalt. Weil es sein Projekt ist.
Egal, was beim Kaczinsky war, der elendige Fischversager.

Malefiz

Ihre Frage in allen Ehren, hätte, wenn und aber, wir leben im Jetzt und nicht in der Vergangenheit! So tragisch das ist mit den Fischen, aber aus solchen Fehlern kann man lernen wie man was für die Zukunft besser machen kann. Aber leider ist es doch immer wieder so, daß wo Kapital dahinter steht das Geld regiert. Und ansonsten kochen viele auch ihr eigenes Süpplein, da steht in manchen politischen Entscheidungen auch oftmals die Steuereinahmen im Vordergrund bevor die Umwelt kommt!

werner1955

auf eine zweifelhafte Methode.

Besser wäre die Ursachen zu verhindern. 
Kenn wir ja auch seit einigen jahren bei vielen Problemen die die Bürger intensiv belasten. 
Oft möchten Politiker viel von anderen und schaffen es selber selten. Weil immer Forderungen von andern einfacher ist oder mit "man" müßte mal regiert wird. 

pxslo

Nicht das erste Mal dass in polnischen Gewässern Fische massenweise sterben. Das letzte Mal wollte man Deutschland dafür verantwortlich machen. Ist die EU am schlafen?

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
R A D I O

Die Wasserrahmenrichtlinie der EU trat bereits im Jahr 2000 in Kraft. Die Mitgliedsstaaten müssen die nur umsetzen und die Ziele erreichen.

Montag

Wasserstoffperoxid ist ein Oxidationsmittel. Je nach Konzentration oxidiert es alles mögliche.

Ob der Einsatz von Wasserstoffperoxid hier zu dem gewünschten Ergebnis führt, oder ob es die Fische (empfindliche Haut und Kiemen) schädigt, wird sich zeigen.

Hier eine Zusammenfassung über den Einsatz von Wasserstoffperoxid zur Bekämpfung von Algen in Aquarien. https://www.drta-archiv.de/wasserstoffperoxid-gegen-algen/

(Und wenn man schon in kleinen Aquarien sehr sorgfältig vorgehen muss: dürfte es bei größeren Gewässern umso schwieriger sein, die richtige Dosierung zu treffen.)

Malefiz

Auch wenn ich schon geschrieben habe wenn man was mit Wasserstoffperoxid positives für die Flüsse erreichen, letzendlich ist es wieder Chemie das in die Flüsse geschüttet wird! Und was dann wenn das schief geht?

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Carpe noctem

Das eigentlich Schlimme ist , dass dieses "Experiment" mit Wasserstoffperoxid gar nicht nötig wäre, denn man kennt ja die Ursache für das massenhafte Wachstum der Goldalge und wie es verhindert werden könnte: durch den Bau von Entsalzungsanlagen. Würde man diese bauen, müsste man auch nicht mit Chemie herumexperimentieren.

derkleineBürger

Wer Chemikalien in Flüsse kippt, sollte dazu gezwungen werden die Suppe auch auszulöffeln.

Egal ob dahinter politische oder wirtschaftliche Interessen stecken.

 

Wenn die Verursacher am eigenen Leib erfahren was sie da veranstalten, könnte das langfristig dafür sorgen,dass es weniger Umweltschäden gibt.

Wem der Umwelterhaltungsgedanke fehlt (und damit der Erhaltungsgedanke am und alle), bei dem greift vielleicht der Selbsterhaltungstrieb.

Carpe noctem

Das Ökosystem Oder ist krank. Die Salzeinleitung ist die Ursache der Krankheit, die Goldalge ist das Symptom. Wer die Goldalge (mit Wasserstoffperoxid) bekämpft, bekämpft das Symptom, nicht die Krankheit. Wie die Krankheit wirksam behandelt werden kann, wird im Bericht benannt: mit Entsalzungsanlagen.
Um im Bild zu bleiben: Das Ökosystem Oder hat eine schwere Lungenentzündung, und man behandelt sie mit Hustensaft...

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Sehr geehrte User,

wir werden die Kommentarfunktion um 21:45 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation