Ältere Arbeitnehmer an einer Werkbank

Ihre Meinung zu Studie der TK: Unternehmen tun zu wenig für Beschäftigte ab 50

Angesichts des Fachkräftemangels wollen Unternehmen ihre Beschäftigten möglichst lange halten. Doch viele wollen lieber früher in Rente, sagt eine TK-Studie. Firmen wollen mit Angeboten für die Mitarbeiten 50+ dagegen halten. Von T. von Löhneysen.

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64 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Unternehmen tun zu wenig für Beschäftigte ab 50“

Weshalb die den betreffenden Unternehmen bald fehlen dürften.

91541matthias

In unserer Klinik läuft es anders..wir Alten sind nach wie vor geschätzt, weil wir Lebens- und Berufserfahrung haben, von denen unsere jungen Kollegen profitieren können. 

Schliesslich sollte jemand gut eingearbeitet sein, wenn ich in 3 Jahren in Rente gehe

Kritikunerwünscht

Schöne Worte - vor einigen Jahren wurde man als Ü 50 Arbeitnehmer abgeschoben und man bekam trotz sehr gute Qualifikation keine adäquate Arbeit. Man war zu teuer, bekam zu viel Urlaub. Da war es besser Hochschulabsolventen oder Gymnasiasten einzustellen - die waren billiger. Sie hatten zwar keine Erfahrung - aber was einzig zählte, war das Geld, das eingespart werden konnte. Schön, wenn es jetzt anders ist - doch vielen älteren Arbeitnehmern wurde massiv vor den Kopf gestoßen - mit dem Ergebnis, dass diese gesagt haben, dann eben nicht, gehe ich mit 63 in Rente. Habe ich auch so gemacht und bin froh darüber. Habe Freiheit gegen etwas mehr Rente eingetauscht, war ein guter Tausch.

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werner1955

Sehe ich auch so. Jeder der kann sollte für die junge Generation Platz machen. Wer viel Jahre hart geschuftet hat solle auch anspruch auf Work.Life einfordern und sein leben geniesen

Sisyphos3

Habe Freiheit gegen etwas mehr Rente eingetauscht, war ein guter Tausch.

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der alte Spruch

das Leben kann man nur nach vorne verlängern

also wenn einer glaubt er hätte mehr von seinem Leben wenn er etwas früher in den Ruhestand geht, nur zu 

(es gibt genug Zeitgenossen die haben noch nie was getan und leben auch ganz gut)

 

 

 

 

 

Schiebaer

dann eben nicht, gehe ich mit 63 in Rente. Habe ich auch so gemacht und bin froh darüber. Habe Freiheit gegen etwas mehr Rente eingetauscht, war ein guter Tausch.

So habe ich es auch gemacht,sogar mit 60 nach 45 Arbeit Jahren ohne Renten Abzug. Wurde aber immer mal noch zu Hause angerufen von jüngeren Arbeit Kollegen und gefragt ,wie hast du diese oder jenes Problem bei der Fertigung gelöst. Deshalb ist es sinnvoll ältere Mitarbeiter solange wie möglich im Arbeit Prozess zu beschäftigen. Natürlich nur freiwillig.

 

Mendeleev

Altersdiskriminierung in der deutschen Wirtschaft ist Gang und gäbe. „Offiziell“ gibt es das natürlich nicht … 

Ältere Arbeitnehmer oft weniger belastbar, mobil und flexibel schon aufgrund familiärer Verpflichtungen, haben öfter gesundheitliche Probleme und sind weniger zur oft von Arbeitgebern „erwarteten“ Selbstausbeutung bereit. 

Vor allem sind ältere Mitarbeiter - zumal wenn sie langjährig Beschäftigte sind - oft zu teuer, haben noch besser dotierte Altverträge. 

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rolato

Altersdiskriminierung in der deutschen Wirtschaft ist Gang und gäbe. 

Kann ich nicht bestätigen, habe mich mit 60 Jahren neu beworben und in eine andere Firma gewechselt.

Mendeleev

Müsste man schauen was die Hintergründe sind … sind Sie Führungskraft oder im Kleinbetrieb tätig, oder im Öffentlichen Dienst ? 

Ansonsten müssten Sie über besondere Fähigkeiten verfügen, die es am Markt praktisch nicht (mehr) gibt zB Spezialist für Legacy Computeranwendungen o.ä. 

rolato

Müsste man schauen was die Hintergründe sind … sind Sie Führungskraft oder im Kleinbetrieb tätig, oder im Öffentlichen Dienst ? 

Als Facharbeiter im Maschinen- und Werkzeugbau. Ich kenne noch einige persönlich die auch noch mit Ü50 eine neue Tätigkeit erworben haben.

Anscheinend haben Sie nur begrenzte Kenntnisse im Bezug auf den Arbeitsmarkt.

Mendeleev

Ich denke eher dass SIE in einer Nische tätig sind und nur das sehen was zu Ihrer Erfahrungswelt passt … 

Ihre Erfahrungen dürften die absolute Ausnahme sein. Sie hatten Glück ! (Wie man‘s nimmt, allerdings nur  ..) :-)

rolato

Ihre Erfahrungen dürften die absolute Ausnahme sein. Sie hatten Glück ! (Wie man‘s nimmt, allerdings nur  ..) :-)

Können oder wollen Sie nicht akzeptieren das das nichts mit Ausnahme und Glück zu tun hat?

Ich denke das Sie nicht der geeignete Forist bezüglich diese Themas sind. Ihre Vorstellung ist eine Anstellung in der Bank- und Informatikwelt. Außerdem schrieb ich das ich noch andere kenne die gewechselt haben. In der Fertigung wo man Facharbeiter sein muss gibt es nicht genügend Kräfte und da spielt das Alter kaum eine Rolle.

Parsec

Sorry, aber SIE versuchen ein völlig realitätsfernes Narrativ aufzubauen.

Oder Sie sind irgendwann mal stehen geblieben.

Berufserfahrung ist nur zu ersetzen durch Berufserfahrung.

Als ob die dt. Wirtschaft auf erfahrene Mitarbeiter verzichtet, was Ihrer Ansicht nach "Gang und gäbe" sein soll!?

Sisyphos3

Als Facharbeiter im Maschinen- und Werkzeugbau. Ich kenne noch einige persönlich die auch noch mit Ü50 eine neue Tätigkeit erworben haben.

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ich war in der Produktionsplanung

im ersten Jahr nach meinem Ausscheiden war ich natürlich auf Messen - plaudern mit meinen ehemaligen Lieferanten und  Ansprechpartnern

und entgegen der Aussage der Arbeitsamt Mitarbeiter mit 56 hat man kaum ne Chance, hätte ich leicht nen Job finden können - es gab genug Angebote    !

rolato

und entgegen der Aussage der Arbeitsamt Mitarbeiter mit 56 hat man kaum ne Chance, hätte ich leicht nen Job finden können - es gab genug Angebote    !

Von Beginn an meiner Lehre und bis heute hörte ich ständig Facharbeitermangel, und das ist die Realität. Ich habe immer gearbeitet und mehrmals die Stelle gewechselt.

Sisyphos3

immer gearbeitet - nie gewechselt

Werner Krausss

rolato 02. Juli 2024 • 21:22 Uhr 

„Als Facharbeiter im Maschinen- und Werkzeugbau. Ich kenne noch einige persönlich die auch noch mit Ü50 eine neue Tätigkeit erworben haben.Anscheinend haben Sie nur begrenzte Kenntnisse im Bezug auf den Arbeitsmarkt.“

 

Sie haben Recht.

„Als Facharbeiter in der Zeitarbeit“ ist das natürlich etwas ganz anderes. Ihre Firma kümmert sich um kurzfristige Engpässe bei Kunden, da spielt das Alter keine Rolle. Hauptsache, der Auftrag wird erledigt.

rolato

Bin aber nicht in der Zeitarbeit! Und nun?

Parsec

"Ansonsten müssten Sie über besondere Fähigkeiten verfügen"

Ernsthaft? Nur das schützt ältere Mitarbeiter vor Altersdiskrimminierung in der deutschen Wirtschaft?

Wo leben Sie?

rolato

Sie sind nicht immer auf dem Laufenden und realistisch.

Parsec

Kann ich auch nicht bestätigen.

Bin seit meinem 17. Lebensjahr in der gleichen Firma. Das wird auch bis zu meiner Rente so bleiben!

Mitarbeiterbestimmung und Wertschätzung der MA's gehören zu den Grundpfeilern meiner Firma.

Altersdiskrimminierung ist ein Fremdwort; eher das absolute Gegenteil ist der Fall: nichts geht über Berufserfahrung.

"Altersdiskriminierung in der deutschen Wirtschaft ist Gang und gäbe"

Das ist nachweislich falsch, selbst wenn die Quelle einräumt, dass es hierbei eher um Tatbestände geht, die auf subjektiven Angaben basiert.

>>Die Beschäftigten ab 55 Jahre be­richten mit einem An­teil von 7 % am seltensten von Dis­krimi­nierung<<

Quelle: Europäische Erhebung über die Arbeitsbedingungen (EWCTS 2021)

https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/…

pasmal

Firmen wollen ihre Mitarbeiter 50+ halten, aber nicht alle wollen deren Gehälter weiterzahlen, weil sie dafür oft zwei jüngere Mitarbeiter bezahlen könnten.

AbseitsDesMainstreams

Die Erfahrung zeigt, dass fast alle in den Ruhestand flüchten, wenn sie eine Tür dazu öffnet.

Nun ist die Frage warum? Die Antwort ist vielschichtig!

Wer ein hohe Lebensalter erreichen möchte, der sollte nicht bis zum 67. Geburtstag voll im Stress stehen, sondern frühzeitig seine Gesundheit schonen, es gemütlicher angehen und Zeit für Sport und Bewegung haben.

Tatsächlich aber ist die Arbeitswelt asozial geworden. Fast überall muss die Arbeit, die vor wenigen Jahren von zwei Mitarbeitern erledigt wurde, von einem gestemmt werden. Angeblich soll die IT und irgendwelche Apps das Arbeitsleben erleichtern, aber das Gegenteil ist der Fall, sie belasten "blingbling" nur zustätzlich und fordern noch mehr Genauigkeit und Konzentration beim Menschen.

Mit einer Bevölkerungspyramide, die auf der Spitze steht, beraucht es für die immer weniger arbeitenden Menschen andere Konzepte, vor allem Entlastung und ehrliche Anerkennung. Wie wäre es mit eine realistischen Pendlerpauschale?

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Silverfuxx

Angeblich soll die IT und irgendwelche Apps das Arbeitsleben erleichtern, aber das Gegenteil ist der Fall, sie belasten "blingbling" nur zustätzlich und fordern noch mehr Genauigkeit und Konzentration beim Menschen.

Einerseits ja, aber andererseits können dafür solche Programme, wie in diesem von mir eigentlich sehr kritisch gesehenen Werbe-Artikel für länger arbeiten genannt, hilfreich sein:

Mikulla hat mit Kollegen eine eigene Fortbildungsreihe für Ältere ins Leben gerufen: "New Generation 50+ goes digital". Im Intranet gibt es Infos und Austausch zur beruflichen Weiterentwicklung speziell für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wo die allerdings die Zeit hernehmen, um diese Fortbildungsreihe auch umzusetzen, bleibt offen und rätselhaft.

Ich habe auch diverse KollegInnen, die mit dem Tablet (neu eingeführt, um 'Papier zu sparen') nicht klarkommen :)

Die fragen dann immer die anderen, was es zu wissen gibt.

AbseitsDesMainstreams

Auch die Erkenntnis ist wichtig, dass mit etwa im Alter von 60 Jahren die Kräfte erheblich schwinden. Das sagen mir zumindest alle ältern Kollegen. Sie schaffen die langen Arbeitstage nicht mehr und brauchen mehr Regeneration. Aktuell machen sich die meisten Kollegen noch mit ca. 63 Jahren ab und schlangen drei Kreuze. Wie soll das tatsächlich bis 67 gut gehen?

Silverfuxx

Auch die Erkenntnis ist wichtig, dass mit etwa im Alter von 60 Jahren die Kräfte erheblich schwinden. 

 

Ah, das fängt schon deutlich früher an ;)

Darum ist der ganze andere Kram, der so genannt wird, zwar vielleicht ganz nett, einzig relevant ist aber Flexibilität bei der Arbeitszeit. Soll heißen, weniger Stunden. Zum Glück haben sich die Zeiten dahingehend geändert, dass 'Work-Life-Balance' ein Thema geworden ist, und Arbeit nicht mehr als der Sinn des Lebens gesehen oder suggeriert wird. Ist sie nämlich nicht.

Sisyphos3

jeder empfindet das anders

ich hatte Kollegen die gingen mit 51 und ich hatte einen der verlängerte auf über 65

Santin

"Tatsächlich aber ist die Arbeitswelt asozial geworden.“

In Branchen wie Werbeagenturen war es schon immer so. Jeder Handwerksmeister/in lernt Mitarbeiterführung, jeder Psychopath kann eine Agentur aufmachen.

"Fast überall muss die Arbeit, die vor wenigen Jahren von zwei Mitarbeitern erledigt wurde, von einem gestemmt werden. Angeblich soll die IT und irgendwelche Apps das Arbeitsleben erleichtern, aber das Gegenteil ist der Fall, …“

Ich bin alt genug, ich habe Mitte/Ende der 90er die technische Entwicklung mit bekommen, durch immer mehr Computer-Schnelligkeit wurde die Arbeit nicht weniger, sondern es wurden an die einzelnen Mitarbeitenden noch mehr Aufträge vergeben, die parallel erledigt werden mussten. Mir stellte man sogar einen 2 Rechner auf … auf dem einen schrieb das PDF, während ich am anderen arbeitete.

Zusätzlich wurden noch mehr unbezahlte Überstunden gefordert. Kein Betriebsrat, entweder machte man mit, oder wurde gegen 2-3 jüngere, billigere Arbeitskräfte ausgetauscht.

werner1955

Mehr Wertschätzung gefordert?
Dann sollte der Finazmister und Sozialkasse mal Tarif für jahrelang hart arbeitenden Bürger einführen und die Abgaben Senken. 
Viele habe sehen ein Abgabenproblem. Wenn Sei erkennen wieviel Ihne später bei der Rente bleibt. 
Wo für noch dann länger arbeiten? 
 

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Sisyphos3

bei so Überlegungen fragt man sich, warum überhaupt arbeiten ?

was habe ich wenn ich gar nicht arbeite und wieviel mehr wenn ich 40 Stunden/Woche maloche

 

werner1955

warum überhaupt arbeiten ?
R%ichtig. Bürgergeld und "Carpe Diem". Leider gabs das 1970 für mich noch nicht.

Mendeleev

Personalmanager achten auf einen nicht zu hohen Altersdurchschnitt im Betrieb. Dadurch ist die Einstellung von Arbeitnehmern 50+ erschwert, viele Firmen stellen praktisch schon ab Mitte 40 niemanden mehr neu ein.


Das Firmen daran interessiert wären, ältere Arbeitnehmer die sich „Herrschaftswissen“ erworben haben, zu halten, mag sein - symptomatisch ist das aber nicht. Eher wird versucht ältere Arbeitnehmer langsam aufs Abstellgleis der Altersteilzeit zu schieben. Gerade für Gutverdiener ist es umgekehrt attraktiv mit 63 und 14% Abschlag in Rente zu gehen … 


Um diesen Trend umzukehren bräuchte es gesetzliche Vorgaben (in USA ist die Nennung des Alters in Bewerbungen sogar verboten!), aber vor allem einen vollständigen Philosophie- und Paradigmenwechsel in deutschen Chefetagen. Apropos: die meisten Gruppen- oder Teamleiter sind nach meiner Erfahrung recht jung (30-40). Solche Chefs haben nur geringes Interesse auf die Bedarfe von älteren Arbeitnehmern einzugehen ..

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werner1955

Seh ich auch so und habe das ebensfalls so persönlich erlebt. Gerade in Aktien Konzernen ist das auch heute noch so. 
Wer falten im Gesicht oder mal drei Tag krank war wird sofort zur PA un dmuss ein "Rückkehr" Gespräch übe rdie Gründe führen.

Mendeleev

Das „Abwesenheitsmanagement“ spielt in allen Konzernen eine große Rolle. 


Üblich gilt die Faustregel: wer mehr als 10 Krankheitstage im Jahr hat, steht schon unter „Beobachtung“. Da ist „Rücken“ zu haben oder gar ein Bandscheibenvorfall nicht mehr drin … 

AbseitsDesMainstreams

Ältere Mitarbeiter müssen sich häufig nicht mehr so anstrengen, wie junge Mitarbeiter. Das Haus ist abbezahlt, die Kinder aus dem Haus und man hat im Tarif die höchste Stufe (vielleicht sogar mit zusätzlichen Besitzständen) erreicht. Wozu also noch Vollgas geben?

Ich kann die Unternehmen durchaus verstehen, wenn sie vorwiegend junge und hungrige Menschen einstellen. Die Lebenserfahrung lehrt doch, dass man im Erwerbsleben wie im sonstigen Leben, durchaus einen gewissen Antrieb und Zwang braucht. Aus intrinsischer Motivation arbeitet kaum einer; dieses Narrativ erzählen uns nur die Medien und die Politik, weil sie sich die Welt schön reden müssen.

Mendeleev

Viele Chefs „ lieben“ gerade in Bürojobs „ledige  junge Männer 25-30“  (als Mitarbeiter) :-) weil die als besonders belast- und formbar gelten und auch mal bis 10 Uhr abends oder am Samstag im Büro arbeiten … 



Das geht ja schon bei der Urlaubsplanung los wenn immer auf die Kollegen mit den schulpflichtigen Kindern Rücksicht genommen werden muss …



Nach meiner Erfahrung ist „work life balance“ etwas was man sich verdienen und erkämpfen muss … und kein gutes Argument in Bewerbungen und für Gehaltserhöhungen oder Beförderungen …

Sisyphos3

eine Neueinstellung wenn der Mitarbeiter 54 ist, ist auch ein Risiko für den Betrieb, üblicherweise ist er dann - sollte er nicht goldene Löffel stehlen unkündbar

 

Parsec

Faire und wettbewerbsfähige Vergütung, Karriereentwicklung und Weiterbildung, stimmiges Arbeitsumfeld und positive Unternehmenskultur, Anerkennung und Lob, Berücksichtigung einer Work-Life-Balance, Partizipation und Mitbestimmung, Gesundheitsförderung, Mentoring und Coaching, Transparente Kommunikation, Teambuilding-Aktivitäten, Sinnstiftende Arbeit, gelebte Feedback-Kultur.

All das sollten Unternehmen auf dem Schirm haben, wenn sie ihre Mitarbeiter halten will.

Am Ende muss der Arbeitnehmer die Frage: "Würden Sie Ihren Arbeitgeber weiterempfehlen?" mit einem klaren Ja beantworten können.

Adeo60

Ich erlebe in meinem Bekanntenkreis, dass so mancher spätestens 2 Jahre vor Renteneintritt einen Aufhebungsvertrag mit seinem Arbeitgeber abschließt, er/sie dann noch eine schöne Abfindung erhält (ältere Arbeitnehmer sind vergleichsweise teuer) , die folgenden 2 Jahre Arbeitslosenggeld bezieht (welches höher ist als die Rente) und die Arbeitsagentur bis zum Renteneintritt 80% seines bisherigen Gehalts in die Rentenkasse einzahlt. Die Rentenabzüge sind dadurch später  nur marginal , vor allem wenn die Abfindungssumme in die Rentenversicherung eingezahlt wird, was wiederum auch steuerliche Vorteile bringt.

Statt Anreize zu schaffen, damit Arbeitnehmer nicht vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden, wird ihnen der Ausstieg schmackhaft gemacht. 

So sehr ich es den betreffenden Arbeitnehmern gönne, relativ problemlos vorzeitig  aus dem Arbeitsleben ausscheiden zu können, so offenkundig werden  m.E. Systemfehler zu Lasten der Sozialsysteme.

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Mendeleev

Ich hoffe Sie plädieren nicht dafür, dass die Arbeitnehmer die Systemfehler ausbaden sollen … 

Schiebaer

Das ist richtig wie Sie es beschreiben.Kenne ich auch aus mehreren Großbetrieben wo es so läuft.

Sisyphos3

hn... die folgenden 2 Jahre Arbeitslosenggeld bezieht .....

---------------

zur Orientierung mein lieber @Adeo60

ganz so ist es auch nicht !

wenn man mit einer Abfindung, geht  sieht es folgender Maßen aus

auf die Abfindesumme muß man einen Krankenversicherungsabschlag zahlen (leicht 12.000 Euro)

dann wird die Summe versteuert auch bei der sogenannten 5er Regelung kommt da leicht 30 % raus bzw. weg

selber muß man kündigen, das heißt 3 Monate ist das Arbeitslosengeld gesperrt

ja und die Abfindung wird mit dem Arbeitslosengeld verrechnet, d.h. nix mit 24 Monate (ohnehin die max Zeit) ALG1 sondern je nach Summe auch nur 8 Monate   gar weniger  

die Zeit bis zur Rente muß man mit dem Geld überbrücken und Krankenkasse (nebst Arbeitgeberanteil) zahlen

selbstverständlich fehlen die Jahre die man nicht arbeitet in der Rente (Abschlag mit 63) später .....   63

 

wie gesagt man muß sich das gut überlegen

 

 

Mendeleev

So ist es. Bei @Adeo60 liest sich das so als ob die Frühpensionäre sich auf Kosten der Gesellschaft einen Reibach machen würden …


Dabei ist es so, dass man sich das verfrühte Ausscheiden aus dem Berufsleben LEISTEN können muss. 


Gesellschaft und Staat sollten sich eher fragen wieso viele keinen Bock haben länger den „Rücken krumm“ zu machen in der „Margarinefabrik“ :-) 

Sisyphos3

auf Kosten der Gesellschaft

....

 

also so habe ich den Beitrag jetzt nicht empfunden

wobei um für mich zu sprechen ich habe 39 Jahre lang gearbeitet Steuern und Sozialabgaben bezahlt

(wobei auch in der Zeit als Privatier Sozialversicherung und Steuern auf Erspartes)

soll ich deshalb ein schlechtes Gewissen habe

Schneeflocke ❄️

"Ein Drittel ihres Berufslebens liegt noch vor ihnen"

 

Das soll vermutlich gut klingen. Weil man noch nicht sooo alt ist. Ich gehöre zu denjenigen, denen eben dieses Drittel noch bevorsteht. Daran denke ich aber eher mit Schrecken. Und ob daran die im Artikel benannte "Wertschätzung" so viel ändert? Mir ist da eher meine eigene Wertschätzung für meine Arbeit und mir selber gegenüber wichtig, als die Wertschätzung vom Arbeitgeber. Kann man sich dann auch nichts für kaufen, lösst auch keine Probleme und gibt einem keine zerschundene Gesundheit zurück. Mit noch brauchbarer Gesundheit in Rente zu gehen, damit man noch die Dinge erleben kann, für die vorher wegen des Berufes nie Zeit war, wäre mir lieber. Ich hatte eigentlich nicht vor, dann "auf dem Sofa zu hocken". Aber wenn ich mir überlege, wie viele Jahre das noch bis dahin sind? Hach, mir wird da ganz schlecht bei dem Gedanken. Ich finde Rente erst mit 67 ehrlich ziemlich mies.

Werner Krausss

Von vielen Vereinsfreunden/m/w/d gehört.

Ab 60 ändern sich Chefs von einem auf den anderen Tag, nicht nur in der freien Wirtschaft, sondern auch bei Beamten.

Hat einen einfachen Grund.

 

„Wir sind ein junges, dynamisches Unternehmen.“

 

Wer Ü60 ist, stört den Durchschnitt gewaltig und ist unerwünscht.

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saschamaus75

>> Wer Ü60 ist, stört den Durchschnitt gewaltig und ist unerwünscht.

 

Diese "Chefs" sollten sich mal das Folgende zu Herzen nehmen: 'Neue Besen kehren gut. Aber die Alten wissen, wo der Dreck liegt'. -.-

 

odiug

Sind es nicht gerade die heute 50 jährigen, die als aufstrebende Generation die Alten aus den Firmen gedrängt hatten? Passten die in deren Drangzeit beschäftigten 50+ Mitarbeiter in deren Augen nicht mehr ins Firmenprofil und waren zu teuer. Die heute 50 jährigen hatten kein Problem damit, mit 30 oder 35 die Erfahrenen Leute in die Wüste zu schicken. Und jetzt wollen genau die freiwillig früher aufhören, aber nicht, weil sie nicht mehr gebraucht werden, sondern weil sie keine Lust mehr haben und sich ausgelaugt fühlen. Eins sind sie geblieben: charakterlose Egoisten.

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R A D I O

Dafür können die doch nichts, das sind Wirtschafts- und Bevölkerungszyklen. Sollten die 50+ den Bilanzen irgendwann wieder nicht gut bekommen, werden sie mit irgendwelchen gut erzählten Stories über Glück bei der Garten- oder Hausarbeit u. ä. erneut aus dem Spiel genommen.

GuBano

Kein Wunder, daß Rentner die Rente bevorzugen, wenn bei zuviel Zuverdienst dann die Rente gekürzt wird.

Den Deckel sollte man abschaffen und kann jeder selber entscheiden, ob er dazuverdienen will oder sich mit der Rente zufrieden gibt.

 

Das ist wieder ein gutes Beispiel von einem bevormundenden Staat, der Leute bestraft, wenn sie fleißig sein wollen. Was er davon hat, sieht man ja hier: Fachkräftemangel!

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Hardy

Stimmt so nicht mehr, die Zuverdienstgrenze wurde abgschafft

GuBano

Ah ok. Das sind gute Neuigkeiten. Wußte ich noch nicht. Danke für den Hinweis.

Dann bleibt es wohl bei den Abgaben, die zu hoch sind, daß es schmackhaft wird.

Und mehr Selbstständigkeit vielleicht, damit Leute flexibel und nicht weisungsgebunden sind.

Nettie

"Wer mehr Wertschätzung, Selbstbestimmung und Flexibilität am Arbeitsplatz erlebt, der arbeitet auch länger", so Fabian Krapf, Geschäftsführer des IFBG. Die Studie zeige einen deutlichen Zusammenhang zwischen positiver Unternehmenskultur und dem Wunsch der Beschäftigten, später in den Ruhestand zu gehen. Wunsch Nummer Eins der Befragten sei hier, die Arbeitszeit stärker an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können.“

Der Schlüssel zur Ermöglichung von Win-win-Situationen liegt also darin, dafür zu sorgen, dass sie das können bzw. das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach Selbstbestimmung und Flexibilität zu respektieren.

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GuBano

Ich frage mich gerade, wie das wohl bei Selbstständigen (Handwerker, Digitalarbeiter, Dienstleister usw.) aussieht.

Hier geht man von angestellten Mitarbeitern (!) aus. Die suchen sich natürlich die Rosinen raus: Die Vorteile des Angestelltendaseins (kein Risiko, wenig  Eigenverantwortung + gutes Gehalt) sind aber Luxus. Selbstständige dagegen setzen hier wohl andere Kriterien an, weniger solche, die sich auf die Arbeitsatmosphäre beziehen.

AbseitsDesMainstreams

Das Problem dabei ist, dass die wenigsten Arbeitnehmer in der woken Wolke arbeiten. Die meisten arbeiten mit Zeitdruck an einem Berg Arbeit, der kaum kleiner wird. Unterbesetzung, Krankenstand, Einsparung. Und dann beuten sich die Mitarbeiter selber aus, weil sie stolz sind auf sich und ihre Tätigkeit und das Schiff (Unternehmen) irgendwie über Wasser halten wollen. Begriffe wie "Wertschätzung, Selbstbestimmung und Flexibilität" klingen da wie Hohn. Das mag bei irgendwelchen Netzwerkern zwischen Golfplatz und Sternerestaurant klappen, nicht aber für 95 % der Menschen.

Malefiz

Ich habe auch immer gerne mit älteren Kollegen zusammen gearbeitet und hatte dabei viel Respekt vor ihnen gehabt, vor allem wenn sie ihr Wissen an mich weiter gegeben haben. Umgekehrt war es aber genauso. Deshalb sollte man ältere Arbeitnehmer schätzen und respektieren. leider tun das mittlerweile nicht mehr viele Arbeitgeber! Und viele ältere Arbeitnehmer sagen sich dann auch, warum soll ich mich denn dann noch bei der Arbeit anstrengen und vielleicht noch jüngeren mein Wissen weitergeben wenn der Chef verlangt Mitarbeiter einzulernen, er mich dann aber nicht wirklich schätzt? Das ist auch mit ein riesen Problem mit über 50jährigen, die dann mal das Nachdenken anfangen wann sie vorzeitig aus dem Berufsleben austeigen könnten!

Mendeleev

Das interessante ist das viele Beamte zB Professoren oder Richter gerne länger arbeiten WÜRDEN - die dürfen aber nicht ! 

Anstatt den Arbeitnehmern zu verbieten mit 63 in Rente zu gehen, sollte der Staat durch Gesetzesänderungen dafür sorgen dass die allfällige Altersdiskriminierung in den Firmen aufhört. 


Dieses Gerede von der „Wertschätzung“ für ältere Fachkräfte hat mit der Realität nichts zu tun. Es gibt zwar durchaus ein paar hochbezahlte Solisten deren Expertise ein Konzern unbedingt behalten will - aber das ist unabhängig von der Branche die absolute Ausnahme … 

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Silverfuxx

Anstatt den Arbeitnehmern zu verbieten mit 63 in Rente zu gehen, sollte der Staat durch Gesetzesänderungen dafür sorgen dass die allfällige Altersdiskriminierung in den Firmen aufhört. 


Dieses Gerede von der „Wertschätzung“ für ältere Fachkräfte hat mit der Realität nichts zu tun. Es gibt zwar durchaus ein paar hochbezahlte Solisten deren Expertise ein Konzern unbedingt behalten will - aber das ist unabhängig von der Branche die absolute Ausnahme … 

 

Also im sozialen Bereich, und der ist sehr groß, ist das z.B. nicht so.

Gerade Pädagogik oder Jugendhilfe hat wirklich viele ältere Angestellte. Ja, es wurden (gerne z.B. von der AWO) ältere durch jüngere 'ersetzt', weil die billiger waren, aber dennoch gibt es in dem ganzen Bereich viele ältere.

Googeln Sie z.B. mal Durchschnittalter Lehrer. In Kitas sieht es ähnlich aus. Und in der Jugendhilfe teilweise auch. 

Mendeleev

Ja, im öffentlichen Dienst oder bei kirchlichen oder gemeinnützigen Arbeitgebern (auch in der staatlichen Verwaltung) ist das tatsächlich anders als in der „freien“ Wirtschaft. 


Aber um DIE geht es doch hier oder nicht ?  

Bernd Kevesligeti

Die tun wahrscheinlich auch zu wenig für Beschäftigte unter 50. Die Aussicht bis 67 zu arbeiten ist aber auch keine erhebende. Es sei denn man ist Aufsichtsrat (Gabriel) oder Hofrat.

Und auch die Zahl von arbeitenden im Alter hat zugenommen. Im Jahre 2022 haben 67 Prozent aller 60 bis 64 Jahre alten gearbeitet. Von den 65 bis 69 Jahre alten Männern waren 23 Prozent in Erwerbsarbeit und 16 Prozent der Frauen. 

von 2000 bis 2022 stieg die Arbeit von Personen im Rentenalter von 372 Tausend auf 1,486 Millionen.

Ob das alles so freiwillig läuft ? Juristisch sicher freiwillig. Aber unter ökonomischem Zwang.

Mendeleev

Wenn ich mal den Titel aufgreife:

„Unternehmen tun zu wenig für Beschäftigte ab 50“ 


…könnte man auch formulieren:


„Viele Chefs glauben: Beschäftigte ab 50 tun zu wenig für das Unternehmen“


Das trifft den Kern des Problems .. 

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Humanokrat

Der Wert qualifizierter älterer Arbeitnehmer liegt weniger in der Arbeitsquantität als in der Qualität der Erfahrung. Wer solche Qualitäten hat, ist eigentlich von unschätzbarem Wert für ein Unternehemn, auch wenn er nur Teilzeit arbeitet. Das ist es, was viele technokratisch und bürokratisch regierte Unternehmen nicht verstehen. 

Viele Ältere haben tatsächlich Gesundheitsprobleme, aber sie sind deswegen nicht weniger motiviert, man sollte sie nur richtig einsetzen. Oft sind es aber die jüngeren Karrieristen, die die Erfahrung der Älteren nicht akzeptieren, denn sie wissen ja vermeintlich alles bereits. Da sind so einige froh, den ärgerlichen Alten los zu sein. 

Ich habe mit 53 noch mal das Unternehmen gewechselt und als dieser letzte Arbeitgeber sich geweigert hat, mir Altersteilzeit anzubieten habe ich mit 62 gekündigt und mich selbstständig gemacht. Für meine Erfahrung verdiene ich jetzt als Berater in der halben Arbeitszeit mehr als dasselbe. Ätsch bätsch. 

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