Netanyahu steht bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem (Israel) vor einer Landesflagge.

Ihre Meinung zu Krieg im Nahen Osten: "Netanyahu navigiert auf Sicht"

Die Hisbollah-Angriffe auf Nordisrael sind ein Problem, das Premier Netanyahu lösen müsse, sagt Nahost-Experte Gerlach. Doch ihm gehe es auch ums politische Überleben. Was spricht für eine Eskalation - was dagegen?

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
32 Kommentare

Kommentare

Questia

Es verdichtet sich der Eindruck, dass Krieg für Netanyahu notwendig ist, um seine Macht zu erhalten. So sehr, dass die Geiseln und ihre Angehörigen für seine Entscheidung keine Rolle spielen. Bisher fand ich so lautende Aussagen immer zynisch,

Gleichzeitig er ist Getriebener der extremen Koalitionspartner, die einerseits die Macht über die Polizei  haben, um Demonstranten zu bekämpfen und andererseits "Ihre Leute" von einem Beitrag zur Gemeinschaft befreit wissen wollen. Doppelmoral, wie sie Extremisten allerorten an den Tag legen.

 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Feo

„Es verdichtet sich der Eindruck, dass Krieg für Netanyahu notwendig ist, um seine Macht zu erhalten.“

Wie kommen Sie darauf, dass es bei dem Libanon Krieg um den Machterhalt Netanjahu ginge?

Tatsächlich sitzt er fest im Sattel. Dessen Koalition ist stabil!
Nein, der Grund für den Krieg ist die Sicherheit Israels. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Hisbollah abgewickelt werden muss. Das ist leider bisher leider diplomatisch nicht gelungen, wegen zahlreicher Unterstützung durch den Iran.

Sisyphos3

dass die Hisbollah abgewickelt werden muss.

---

 

was für eine Formulierung !

erinnert mich fast an eine andere Situationen wo, man bei uns der Meinung war ein Problem müsse man "abwickeln", hat sich dann aber zum größten Verbrechen der Weltgeschichte entwickelt

 

Klärungsbedarf

Soso, Herr Gerlach ist also Experte für Nordafrika, den Nahen Osten und die muslimische Welt, also auch für z.B. Indonesien mit seinen knapp 90 % muslimischen Bevölkerungsanteil. Wer hat ihn denn zum Experten genannt und wo hat er seine Expertise erworben ? Und warum kommt dann dieses Sammelsurium von Kaffeesatzleserei heraus  ? Oder Aussagen wie "es ist Sommer. Und die Kriege mit der Hisbollah haben immer im Sommer stattgefunden". Daraus spricht wahre Expertise.

7 Antworten einblenden 7 Antworten ausblenden
Questia

20:48

Ihren @Klärungsbedarf hätten Sie leicht selbst befriedigen können:

https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Gerlach

Hr. Gerlach hat Orientalistik studiert. 

Ich frage mich immer, welches Ziel mit solchen Anzweifelungen verfolgt wird - die getroffen werden, ohne selbst einen sachbezogenen Beitrag zu leisten - und sich damit angreifbar  zu machen - irgendwie armselig.

falsa demonstratio

"Ich frage mich immer, welches Ziel mit solchen Anzweifelungen verfolgt wird - die getroffen werden, ohne selbst einen sachbezogenen Beitrag zu leisten - und sich damit angreifbar  zu machen - irgendwie armselig."

Ich kann mich Ihrem Post nur anschließen.

Klärungsbedarf

Questia 24. Juni 2024 • 21:09 Uhr

Ein Orientalistik-Studium macht einen nicht zum Experten für eine aktuelle militärische Auseinandersetzung.

Die Kommentarfunktion dient ihrer Funktion nach der Auseinandersetzung mit den jeweils aufgerufenen Beiträgen. Ich lasse mir von Ihnen nicht das Recht nehmen, dieses inflationäre Expertenwesen kritisch zu hinterfragen, insbesondere bei Aussagen wie "die Kriege haben immer im Sommer stattgefunden".

Sachbeiträge habe ich zum Thema schon reichlich geschrieben. Ihrer war übrigens keiner.

Questia

@Klärun 21:44

Mein Link hat Ihnen weitere Informationen zum Experten geliefert

Ich habe Ihnen nicht das Recht auf Kommentare abgesprochen, sondern Ihren Beitrag kritisiert. Das Recht habe ich  und lasse ich mir nicht nehmen.

"Kriege immer im Sommer", war eines von drei Argumenten des Experten.

Ich scheine mir meiner Einschätzung in der Sache nicht allein zu sein.

Alm Huck

Was genau meinen Sie mit dem "Sammelsurium von Kaffeesatzleserei"? Und was genau erwarten Sie von einer "wahren Expertise"? Was genau stört Sie an diesem Interview? Können Sie einen anderen, Ihrer Meinung nach besser geeigneten Experten benennen?

Klärungsbedarf

Lesen Sie das Interview doch bitte einmal sorgfältig ! Nur ein Beispiel: "Erstens ist Israel im Kriegsmodus, die Öffentlichkeit ist abgehärtet." Halten Sie das für eine Expertise ? Was ist eigentlich eine abgehärtete Öffentlichkeit ? Sind alle Israeli abgehärtet ? Das ist nichts als eine hohle Phrase und diese reihen sich aneinander. Leider stehen viele stramm, wenn irgendwo das Wort "Experte" gesagt oder geschrieben wird. Die wahren Experten berichten im Zweifel direkt vor Ort.

Kaneel

Wenn ich mir in Erinnerung rufe, dass Sie ausgerechnet die Autorin Deborah Feldman, die zweifelsohne mit Unorthodox eine sehr interessante und spannende Autobiographie geschrieben hat, einzig aufgrund Ihrer chassidischen Herkunft und Ihrer Meinung, die Sie offensichtlich teilen, als Expertin für den Nahostkonflikt in die Diskussion eingebracht haben, möchte ich bei diesem Thema Ihrer Expertise für Experten nicht so wirklich vertrauen.

Bei etlichen Themen halte ich Sie für einen der nüchternsten und unbeugsamsten Foristen, der hier unterwegs ist. Aber bei diesem Thema verlassen Sie dieses Terrain. Sie müssen ja der Analyse von Herrn Gerlach nicht zustimmen, aber Ihre Bewertung seiner Einschätzung, ist alles andere als objektiv und sachlich. Ich frage mich was an dem Inhalt dieses Inteviews Sie nun ausgerechnet so triggert.

Robert Wypchlo

Netanjahu will jetzt auch noch einen Krieg gegen den Libanon führen? Wie in alten Zeiten unter Olmert 2006 nach der Entführung von Israelis durch die Hisbollah. Netanjahu sollte sich endlich um seinen Haftbefehl in Den Haag kümmern!

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
falsa demonstratio

"Netanjahu sollte sich endlich um seinen Haftbefehl in Den Haag kümmern!"

Einen solchen Haftbefehl gibt es nicht.

Questia

@Wypch 20:54

| "Netanjahu will jetzt auch noch einen Krieg gegen den Libanon führen?" |

In meiner Wahrnehmung geht es um eine Ausweitung der Krieges gegen die Hisbollah. Denn schon seit dem Terrorangriff der Hamas, hat sich die Lage im Norden Israels zu gespitzt.

 

flegar

"Israels Premier Benjamin Netanyahu sagte am Sonntag, das Ende der intensiven Phase der Kämpfe gegen die Hamas stehe bevor."

Welch Wunder. Schließlich ist mittlerweile fast jedes Gebäude im Norden platt gebombt.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Rachel05

Nicht nur im Norden. Im Zentrum sieht es genauso aus. Und im Süden in kurzer Zeit wohl auch. Und das alles mit unserer Hilfe und unserer "Solidarität". 

Und wenn jemand fragen sollte: was die Hamas getan hat und immer noch tut, stört mich mindestens genau so. Aber mir geht es gerade darum, dass wir Israel unterstützen, egal was Netanjahu so macht. Bei der Hamas tun wir das in diesem Ausmaß nicht... 

falsa demonstratio

"Bei der Hamas tun wir das in diesem Ausmaß nicht... "

Das wäre ja noch schöner: Eine Terrororganisation bedingungslos zu unterstützen.

Alm Huck

Aber mir geht es gerade darum, dass wir Israel unterstützen, egal was Netanjahu so macht. Bei der Hamas tun wir das in diesem Ausmaß nicht... 

----

Nur zum besseren Verständnis:

Wen meinen Sie bitte mit "wir"? Die Politik der Bundesregierung? Über die lässt sich in der Tat diskutieren und entspricht in vielem auch nicht meiner Intention. 

Welche Unterstützung erwarten Sie denn von der Bundesregierung für die Hamas? Lesen Sie mal deren Charta: Was davon würden Sie unterstützen wollen? Oder geht es um die Unterstützung der Palästinenser? Warum dann aber Hamas?

 

 

Feo

So pessimistisch, wie der Herr Gerlach die Situation in Israel beschreibt, ist es allerdings nicht!

Es mehren sich die Stimmen im Informationsraum, dass die militärische Infrastruktur in Rafah in etwa einer Woche abgeschlossen werden kann. Es besteht noch weiterhin Hoffnung die Geiseln auch ohne Abkommen mit der Hamas abschließen kann!

Desweiteren ist die Angabe Israel könnte keine zweite Front im Libanon eröffnen falsch. Israel bereitet sich auch auf diese Auseinandersetzung vor.

Ich halte es für wichtig die Informationen für die Artikel aus  einem möglichst breiten Spektrum aus den Informationsräumen abzudecken!

Nettie

"Netanyahu navigiert auf Sicht"

Weil er keinen Kompass hat. Und das, weil ihn die Sorgen der Zivilbevölkerung auf der israelischen wie der palästinensischen (und der libanesischen) Seite nicht im Geringsten interessieren. 

Es geht ihm nur um seine Macht und die derer auf 'seiner' Seite.

Izmi

"Netanyahu navigiert auf Sicht"

Solange dieser Mann an der Spitze Israels bleibt und solange ultraorthodoxe Parteien mit ihm eine Mehrheit bilden können, hat die derzeitige Regierung ein klares Ziel: alle palästinensischen Bestrebungen auf einen eigenen Staat zu hintertreiben und alle zu bekämpfen, die diese Entwicklung fördern. Wer glaubt, da navigiert jemand auf Sicht, der versteht das Problem in seiner Komplexität nicht. Netanjahu ist nur ein Teil der radikal denkenden Israelis. Sollte er tatsächlich abgelöst werden, ändert sich nichts. Oder wenigstens nicht viel. Jedenfalls nicht auf absehbare Zeit. 

Eistüte

Zitat:

"Eine militärische Auseinandersetzung ist für Netanyahu wichtig: Er glaubt, dass Israels Schicksal an seinem politischen Überleben hängt..."

Ein Regierungschef, der glaubte, dass sein Land untergehen würde, wenn ihm was passierte und der sein Heil in militärischen Auseinandersetzungen sucht?

Eine deprimierende Analyse. Hoffentlich irrt sich der Experte.

 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Russia surrender

Ein Regierungschef, der glaubte, dass sein Land untergehen würde, wenn ihm was passierte und der sein Heil in militärischen Auseinandersetzungen sucht?

Erinnert mich irgendwie an Putin. Kriegswirtschaft und Militarisierung der Gesellschaft vom Kindergarten aufwärts.

Sisyphos3

Netanyahu, ein schwieriger Fall

gehts ihm um seine Nation oder sein politisches Überleben kurz gesagt sein EGO

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
sebo5000

Was genau wollen Sie jetzt zum Ausdruck bringen? 

Werner Krausss

Jetzt hat er die beste Möglichkeit aller Zeiten, in Zusammenarbeit mit den Nachbarländern, die bereits begonnenen, nachbarschaftlichen Beziehungen weiter zu entwickeln.  

 

Durchsetzungsvermögen heißt nicht „hau drauf“.

Durchsetzungsvermögen heißt „Kompetenz und Teamwork“.

 

Sturheit bewirkt den Untergang.

 

Aber,

„Sokrates trinkt den Schierlingsbecher, weil er den Tod nicht fürchtet,“

 

Egal, 

Ja dann….

Russia surrender

@ Robert Wypchlo

Netanjahu will jetzt auch noch einen Krieg gegen den Libanon führen? Wie in alten Zeiten unter Olmert 2006 nach der Entführung von Israelis durch die Hisbollah. Netanjahu sollte sich endlich um seinen Haftbefehl in Den Haag kümmern!

Das kann er vergessen. Er müsste die Hamas Spitze ja erst mal verhaften, um sie anklagen zu können.

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Sehr geehrte User,

wir werden die Kommentarfunktion um 22:00 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Russia surrender

@ Sisyphos

Netanyahu, ein schwieriger Fall, gehts ihm um seine Nation oder sein politisches Überleben kurz gesagt sein EGO

Rechtspopulisten in Deutschland fordern ja immer, man müsse mit allen reden, die von der Bevölkerung gewählt sind. Und die Rechtsextremisten in Israel sind nun mal gewählt.

Lucinda_in_tenebris

Ziel der IDF war es möglichst schnell den Gazastreifen einzunehmen, die Stellungen der Hamas zu zerstören und ihre Kämpfer zu neutralisieren. Die Schwierigkeiten waren dabei, das Leben der Geiseln nicht zu gefährden, den Gefahren der Tunnelsysteme auszuweichen und insbesondere die humanitäre Lage der flüchtenden Zivilbevölkerung in den Griff zu bekommen. Eine Mamutaufgabe an der die IDF gescheitert ist, denn die Gefährdung der Zivilbevölkerung ist immer größer geworden, hinzu kam der drohende Dissenz mit der UNO und folgend mit der USA.  Nethanyahu mag die Lage so interpretieren, dass ihm kurz vor dem Erfolg der Militäroperation selbst die Freunde im Stich lassen und er nun, wie er selbst sagte, es auch ohne deren Hilfe schaffen will. Aber hier irrt Nethanyahu. Er muss akzeptieren, dass seine hardliner Politik der Grund ist, weshalb er nicht siegen kann. Seine Strategie ist schlicht abgelaufen und er muss den Weg für neue Ansätze frei machen, sprich er sollte zurücktreten. 

Russia surrender

@ Werner Krausss

Jetzt hat er die beste Möglichkeit aller Zeiten, in Zusammenarbeit mit den Nachbarländern, die bereits begonnenen, nachbarschaftlichen Beziehungen weiter zu entwickeln.  

Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass die militärische Liquidierung der Hamas in Rafah bevorsteht. Und dann wäre die Hamas notgedrungen zu einem Kompromiss gezwungen.

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation