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Ihre Meinung zu Gläubiger stimmen für Galeria-Sanierungsplan

Die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof haben dem Sanierungsplan für die insolvente Warenhauskette zugestimmt. Das teilte der Insolvenzverwalter Denkhaus mit. Trotz der Rettung verlieren 1.400 Menschen ihren Job.

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86 Kommentare

Kommentare

Trendy

Oh,bad News das 1400 Leute Ihren Job verlieren aber jetzt müßte es eigentlich mit der Rettung klappen weil die Neuen wenigstens eine echte Ahnung vom Geschäft haben. Auch die Filiale in Mannheim dürfte mit der Übergabe an die neuen EIgentümer gute Chancen haben.

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Bahnfahrerin

Wo lesen Sie was zu der Filiale in Mannheim? Bislang kenne ich nur den im Artikel verlinkten Bericht, dass diese zu den 16 Filialen gehört, die geschlossen werden sollen. 

Frost

Deutschland hat mit seiner aktuellen gegebenen urbanen Struktur bedarf fuer ganze 3 Warenhaeuser.
Und genau diese 3 sind nicht mehr Teil des aktuellen Galeria Paketes, sondern wurden schon vorab aus diesem herausgeloest. Ich wage mal die Voraussage, von den 92 Warenhaeusern um die es hier geht wird in 5 Jahren keines mehr existent sein.

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schabernack

➢ Deutschland hat mit seiner aktuellen gegebenen urbanen Struktur bedarf fuer ganze 3 Warenhaeuser. Und genau diese 3 sind nicht mehr Teil des aktuellen Galeria Paketes, sondern wurden schon vorab aus diesem herausgeloest.

Welche drei sind denn diese drei?

Mehr als nur drei Warenhäuser können in Deutschland gut existieren,
ohne dass sie auch nur annähernd bedroht sind von Insolvenz.

Seebaer1

"Sanierungsplan" hört sich ja erst einmal toll an. Leider erfährt man  so gar nichts darüber, was da geplant ist. Außer natürlich, dass man die Gläubiger rasiert, darunter auch uns Steuerzahler.

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Sokrates

Wie kommen Sie darauf, daß auch die Steuerzahler Deutschlands mit in dem Sanierungsplan involviert sind? Sie selber schreiben ja daß man über den Inhalt des Sanierungsplan nichts erfährt! Und genau das darf diesmal nicht passieren, daß zig Millionen an Steuergeldern, daß die Steuerzahler erwirtschaften dafür herhalten müssen!

Seebaer1

Jetzt machen Sie Ihrem Namen aber keine Ehre. Gläubiger sind sind Menschen oder auch Staaten, die jemanden Geld geliehen haben. Und wenn sie davon nur ein paar Prozent zurückbekommen, dann ist das ein Verlust.

Aber was den Sanierungsplan betrifft- bringen Sie unsere Regierung nicht auf seltsame Gedanken...

Sokrates

Ich glaube, daß sie mich da mißverstanden haben. Der gewöhnliche Steuerzahler kann kein Gläubiger sein. Er erwirtschaftet nur die Steuern die eine Regierung wieder ausgibt, für was auch immer!

R A D I O

In unserer Ökonomie müssen Gläubiger regelmäßig auf Forderungen verzichten. Das ist nun kein Einzelfall. Wird das Unternehmen nicht saniert, gehen die Arbeitsplätze ohnehin verloren und der Steuerzahler verliert hier zukünftige Steuereinnahmen. Am besten wäre es, der Steuerzahler hält sich bei Handelsbranchen finanziell völlig raus. Es handelt sich nicht um zukunftsträchtige Technologie, Medizin, Infrastruktur, Versorgung oder ähnlich Wichtigem für die Gesamtgesellschaft. Was die neuen Investoren planen, die zum Teil die alten von vor einigen Jahren sind, wird man noch früh genug erfahren. Völlig alle Karten offen legen, müssen sie aber nicht, ist ab einem bestimmten Punkt Privatsache und von der gewählten Rechtsform abhängig. 

Bahnfahrerin

„Am besten wäre es, der Steuerzahler hält sich bei Handelsbranchen finanziell völlig raus“

Es wäre schön, wenn der Steuerzahler selbst entscheiden dürfte, was mit Steuergeldern passiert - dann würden sicher weniger Steuergelder verschwendet … 

Schneeflocke ❄️

Für alles und jedes abzustimmen würde dem einzelnen Bürger letztlich doch die Zeit fehlen. Es wäre aber nicht schlecht, wenn der Bund eine Art Versicherung hätte (für seine zahlreichen Verplemperungs-entscheidungen), damit der Steuerzahler seltener in die Röhre gucken müsste.

Bahnfahrerin

Das sehe ich ja auch ein, die Formulierung im zitierten Post hat aber dazu eingeladen. ;-)

Und für manches fände ich das Schweizer Modell mit Volksabstimmungen definitiv wünschenswert. 

Schneeflocke ❄️

"Und für manches fände ich das Schweizer Modell mit Volksabstimmungen definitiv wünschenswert."

 

Zustimmung!

R A D I O

Mit Steuerzahlern meinte ich in diesem Fall den Bund (repräsentative Demokratie). Ich wüsste nicht, dass man in der Schweiz - auf die Sie später bei einem Beitrag als mögliches Vorbild kommen - über jede Finanzhilfe für Unternehmen einen Volksentscheid durchführt. Ist nicht der Fall. Überlegen Sie mal, wie viele Menschen bei uns schon damit Schwierigkeiten haben, überhaupt ihre Steuerklärung jährlich auszufüllen oder z.B. den Wert einer Rentenzahlung, Versicherung oder dergleichen korrekt abzuzinsen, den Barwert ausrechnen zu können. Ich traue höchstens einem Prozent der Bürger bei solchen Fragen, wie die bei diesem Kaufhauskonzern anstanden, halbwegs zu wissen oder einschätzen zu können, wie man ihn am besten finanziell stützt oder ob überhaupt nicht.

Schneeflocke ❄️

"Wird das Unternehmen nicht saniert, gehen die Arbeitsplätze ohnehin verloren und der Steuerzahler verliert hier zukünftige Steuereinnahmen."

 

Scheinbar sieht das der Bund ja auch so. Finde ich aber unlogisch. Man gibt Geld aus der Hand, um potentielle zukünftige Einnahmen weiterhin kassieren zu können, mit dem Ergebnis dass es keine weiteren zukünftigen Einnahmen gibt und die zur Verhinderung gesetzte Finanzspritze auch noch futsch ist.

R A D I O

Das ist bei dieser Galeria geschehen, da beim Bund nicht unbedingt die schlausten Leute darüber entschieden haben. Ich sag ja, Handel, speziell Großunternehmen des Einzelhandels unter die Arme zu greifen, wo man seit langem weltweit mitbekommen hat, dass Kaufhäuser nicht als Vertriebsform, in der Form wie bisher erhalten werden können, deshalb diese Konzerne, ob in USA, Deutschland, Frankreich etc. damit wirtschaftlich zu kämpfen haben, Investoren für ihre Kapitalinvestitionen in anderen Branchen mehr Rendite erwarten können, dass der Staat meint, er könne daran mit Geldspritzen an diesem Strukturwandel etwas ändern, ist völlig unangebracht und macht ökonomisch keinen Sinn.

schabernack

➢ Finde ich aber unlogisch. Man gibt Geld aus der Hand, um potentielle zukünftige Einnahmen weiterhin kassieren zu können …

Warenhäuser sind Unternehmen nach Betriebswirtschaft. Sind auch Orte, die über Attraktivität & Lebendigkeit von Innenstädten mit entscheiden. Nicht alleine, aber auch nicht gering. Letztendlich sind Warenhäuser mit guten Standorten auch Teil von Städteplanung.

Es funktioniert nicht, irgendwie Warenhäuser zu erhalten, aber im Umfeld der Städte ändert sich nichts. Was da wer mit welchen Summen (aus Steuergeldern) planen / unterstützen / subventionieren soll, ist die ewige Frage seit Jahrzehnten.

Hierzulande sind die Leute mürrisch, können sie im Warenhaus nicht quasi bis zur Klamottenanprobekabine mit dem Auto vorfahren. Immer ist der Eindruck, jeder Einkauf im Warenhaus kauft eine Schrankwand.

Warenhäuser können nur langfristig erfolgreich sein in attraktiven Innenstädten mit mehr als nur Einkaufen. Wer ist verantwortlich für das Umfeld …?

Sokrates

Der Steuerzahler hat mit seinen erwirtschaften Steuergeldern absolut keinen Einfluß darauf was die Regierung eines Landes damit anstellt, egal wer gerade am regieren ist! Und der Steuerzahler hat noch nie Steuereinnahmen gehabt, daß war nur die Regierung die die Steuereinnahmen von den Steuerzahlern verwaltet und auch wieder ausgibt!

R A D I O

Mit Steuerzahler meinte ich natürlich den Staat, hier den Bund.

Sokrates

Der Staat sind wir alle. Und der Bund gibt nur die Steuern aus die er durch den Steuerzahler einnimmt! Okay, alle die für den Staatsdienst arbeiten, bzw. für das große Verwaltungsorgan des Staates sind ja auch Steuerzahler, mehr oder weniger!

saschamaus75

>> Außer natürlich, dass man die Gläubiger rasiert, darunter auch uns Steuerzahler.

 

Ähh, diese Aussage ist sowohl nach Steuerrecht als auch nach Insolventinsgesetz kompletter Unsinn? oO

 

Juwa

Ich rechne mit schwierigen Jahren bei Galeria. Die Kunden kaufen immer häufiger im Internet, wohingegen der Einzelhandel in der Stadt immer mehr an Kaufkraft verliert.

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Bender Rodriguez

Was völlig logisch ist. Der Handel hat ja kaum etwas vorrätig. 'Das müssen wir bestellen' kann man heute selber. 

Schneeflocke ❄️

"Ich rechne mit schwierigen Jahren bei Galeria. Die Kunden kaufen immer häufiger im Internet, wohingegen der Einzelhandel in der Stadt immer mehr an Kaufkraft verliert."

 

Ich kaufe überhaupt nicht mehr bei Kaufhäusern wie z.B. Galeria, bin aufs Internet umgestiegen. Die Probleme die ich mit Kaufhäusern habe, fangen schon vor dem Kauf an. Zu wenig Zeit. Kaufhäuser befinden sich zumeist in der Innenstadt - jedenfalls nicht in meiner unmittelbaren Umgebung. Heißt, ich müsste mich physisch dahin bewegen. Das dauert zu lange, kostet Geld und bringt Umstände mit sich. Dann die Geschäfte selber... Einen Suchbegriff eintippen und sofort finden? Wo hat das Kaufhaus die Kundenrezensionen, die mir bei der Auswahl helfen? Das Teil, welches ich suche ist zumeist nicht vorrätig und kann allenfalls bestellt werden - nochmal Reiseaktivitäten. Uninformiertes oder anderweitig beschäftigtes Personal kann auch nicht mit dem hervorragenden Kundenservice (Internet) mithalten. Dann noch Schlepperei?

derkleineBürger

Nö.

Der Einzelhandel hat sogar wieder im Vergleich zum Onlinehandel zugelegt.

Bloß das Konzept Kaufhaus ist seit Jahren tot und wird lediglich noch künstlich beatmet 

Vector-cal.45

Ich denke, da liegen Sie richtig.

Echter Fachhandel mit fundierter Beratung / Service etc. hebt sich eben vom Online-Shop ab.

Das Kaufhaus eher weniger.

Wolf1905

Wenn ich Betroffener wäre, also bei Galeria angestellt und nicht von der Kündigung betroffen, würde ich mir trotzdem nach einer neuen Arbeitsstelle umschauen: große Überlebenschancen räume ich Galeria nicht ein, denn die online Konkurrenz ist zu stark geworden. Klar, es gibt auch Leute, die gerne im Laden sind und rumschauen, was so angeboten wird, aber ob die dann auch was kaufen? Ist wohl eine so große Minderheit, dass so ein Geschäft nicht mehr profitabel geführt werden kann.

falsa demonstratio

<<"Sanierungsplan" hört sich ja erst einmal toll an. Leider erfährt man  so gar nichts darüber, was da geplant ist.>>

Man findet im Netz schon den einen oder anderen Anhaltspunkt, wenn man sich bemüht.

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Seebaer1

Ich hätte es aber zu gern hier gelesen. Ich traue dem "Netz" nicht so richtig...

falsa demonstratio

Ich hätte es aber zu gern hier gelesen. Ich traue dem "Netz" nicht so richtig...

Das verstehe ich jetzt nicht.

Wenn sie's hier lesen, lesen sie's doch auch im Netz.

Questia

Mieten? - 

Soweit ich informiert bin, ist die Insolvenz auch deswegen wieder erfolgt, weil Benko-Firmen für die Gebäude zu hohe Mieten gefordert hat.

Dass so eine Firma jetzt zu den Gläubigern gezählt wird, zeigt m.E. einerseits die Dreistigkeit des ganzen Benko-Unterfangens und andererseits empört mich, dass die trotzdem aus der Insolvenzmasse bedient werden könnten, auch wenn es nur 2-3 % sind.

Diejenigen Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, stehen mit einem Minus da - sie haben auf Entlohnung verzichtet (1. Minus) und haben jetzt keinen Job mehr (2. Minus). Der Ersatz des 2. Minus durch die Allgemeinheit  fällt wegen des 1. Minus geringer aus - der Schaum vor dem Mund stammt nicht vom Champagner.

Sokrates

Tja, wer mitsamt dem bestehenden Personal geglaubt hat, daß eine Sanierung von Galeria Karstadt Kaufhof ohne Personal Opfer abgehen würde war sicherlich reichlich naiv! Ich habe Zweifel daran, daß der Sanierungsplan Galeria Karstadt Kaufhof tatsächlich retten kann. Auf alle Fälle dürfen nicht wieder zig Millionen seitens der deutschen Regierung in Galeria Karstadt Kaufhof geschossen werden!

Nun denn warten wir mal ab was aus der Sanierung wird!

perchta

Es  freut mich, dass die letzten Arbeitsplätze (Ja, Arbeitsplätze, nicht Jobs) erhalten bleiben. Meine Hoffnung ist jedoch gering, dass das von Dauer sein wird.

Montag

Ein Strukturwandel findet statt. (Internet-Handel und so. Auch Filialen anderer Ketten werden geschlossen.)

Die Frage ist: Ist das Sortiment / Angebot / Einkaufserlebnis zukünftig so attraktiv, dass (potentielle) Kundinnen und Kunden, sich deshalb auf den Weg machen zu "ihrer" Galeria Karstadt Kaufhof Filiale?

(Wie wäre es z.B. mit Late-Night-Shopping mit Kinderschminken und Event-Charakter? Klingt vielleicht ein bisschen absurd. Aber einfach ein "großes Warensortiment unter einem Dach": das ist es nicht mehr.)

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schabernack

➢ (Wie wäre es z.B. mit Late-Night-Shopping mit Kinderschminken und Event-Charakter? Klingt vielleicht ein bisschen absurd. Aber einfach ein "großes Warensortiment unter einem Dach": das ist es nicht mehr.)

Event-Kaufhaus wie die Donki in Japan.

Mega erfolgreich, spezialisiert auf Original-Importe von Overseas. Von Haribo Goldbären bis zu Uhren von Rolex. Gibt es quasi alles außer Elefanten. Plus 1.001 Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass es so was zu kaufen gibt.

Samurai for One Hour Gesichtsfeuchtigkeitsmasken. Top Lebensmittelabteilung, sehr preiswerte Restaurants. Stehen inzwischen in so gut wie jedem Reiseführer als Must See Orte, diese Donki. Zu Recht.

Auf Hawaii und in Kalifornien sind auch welche. Top erfolgreich mit Anpassung an USA-Besonderheiten. In Europa gibt es keine Donki. In Deutschland hätten sie ungesehen den Nimbus Kitsch-Kaufhaus.

Schneeflocke ❄️

"...Late-Night-Shopping mit Kinderschminken..."

 

Zur Late-Night sind die meisten Kinder aber in der Heia.

Sokrates

"Ver.di-Verhandlungsführer Marcel Schäuble forderte erneut ein tragfähiges Zukunftskonzept von den neuen Eigentümern.", wie das aussehen soll, darüber äußert sich Marcel Schäuble nicht!

Und was man sich mit

"100 Millionen - Diese Summe dürfte aber nach Ansicht von Experten kaum ausreichen, um die verbleibenden Standorte auf moderne Konzepte umzustellen und das langfristige Fortbestehen des Konzerns zu sichern"

und mit modernen Konzepten für die Zunkunft darunter vorstellen möge ist auch ein großes Rätsel!

Icke 1

Jetzt also der 4. Versuch. Er wird ebenso kläglich in die Hose gehen wie die anderen Versuche. Ein totes Pferd man man nicht reiten. Hoffentlich fließen da nicht wieder unsere Steuermittel in einen weiteren Rettungsschirm.

rjbhome

Und wieviel Steuermilliarden wurden da bislang zur Freude von Benko und Co versenkt?

wenigfahrer

Ob das Sinn macht zum dritten mal etwas zu retten was nicht wirklich mehr funktioniert ist fraglich, die 1400 Personen werden bei dem Fachkräftemangel im Handel wohl keine größeren Schwierigkeiten haben etwas neues zu finden.

Die Arbeit zu verlieren ist trotzdem immer Mist.  

Nettie

„Die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof haben dem Sanierungsplan für die insolvente Warenhauskette zugestimmt“

Diese Art von ‚Zustimmung‘ ist für mich keine („Am Rande der Versammlung hatten verschiedene Gläubiger erklärt, dass sie keine andere Wahl gehabt hätten als zuzustimmen. Bei einer Ablehnung des Plans hätte Galeria die Zerschlagung und ihnen ein Totalverlust gedroht“).

Coachcoach

Naja - schade für die 1400 Kolleginnen - und die anderen werden auch nicht all zu viel zu lachen haben, viele Gläubiger auch nicht.

Es fehlen Konzepte, die tragen.

Schneeflocke ❄️

"...und andere Gläubiger wie der Bund Forderungen in Höhe von 886,1 Millionen Euro angemeldet. Voraussichtlich fließen nur bis zu 22,5 Millionen Euro - das sind 2,5 bis 3,0 Prozent - an sie zurück."

 

D.h. der Steuerzahler steht mal wieder wie abgelutscht im Regen und kann den Bund nicht mal auf Rückgabe der verplemperten Steuern verklagen. Millionen werden unsinnig vor die Furt gekloppt, mit dem üblichen Argument, dass Arbeitsplätze erhalten werden sollen. Nun, im vorliegenden Fall ist das Ergebnis, dass dennoch 1400 Leute ihren Job verlieren und die Kohle mal so eben weg ist. Demnächst bitte keine Firmen mehr mit Steuermitteln pämpern - das Geld besser gleich zur Seite legen, denn Arbeitslose wird es so oder so geben. Was hat sich "der Bund" eigentlich an Sicherheiten für den Rettungsversuch von Galeria geben lassen? Und was ist mit den Immobilien? Gehen die jetzt mit an die neuen Eigentümer, obwohl der Bund noch Geld zu kriegen hat?

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falsa demonstratio

"und kann den Bund nicht mal auf Rückgabe der verplemperten Steuern verklagen"

Sie wollen ein insolventes Unternehmen auf Zahlung verklagen?

Vector-cal.45

Durchaus berechtigte Fragen, die Sie da stellen und Ihre Kritik halte ich ebenfalls für angemessen.

Würde mich auch mal interessieren, aber ich bezweifle, dass es da ehrliche Antworten geben wird.

Bernd Kevesligeti

Und wer ist Gewinner und wer ist Verlierer der Geschichte ? 1400 Angestellte müssen gehen. Vorher haben sie auf Bestandteile ihres Tarifvertrages verzichtet (Lohnverzicht). Es fällt auf, dass das so ganz allgemein nicht hinterfragt. Das soll auch in Zukunft, hier oder da wieder kommen.

Dann fordern 219 Gläubiger  6,3 Milliarden Euro von Signa. Auch ehemalige leitende Angestellte fordern: Der ex-Kanzler Gusenbauer 6,3 Millionen Euro, der frühere Galeria-Chef Miguel Müllenbach 5,5 Millionen Euro, Roland Berger "nur" 60.000 Euro, Benkos Sprecher Michael Cramer 209 Millionen Euro.

Benko selber hat zwei Familienstiftungen gegründet. Die Laura Finance Holding GmbH, die ein Darlehen aus Signa gezogen hat von 125 Millionen Euro. Die Laura Holding GmbH, die 150 Millionen Euro aufgenommen hat (nach dem Namen der Tochter). Und die Familie Benko Privatstiftung nahm 300 Millionen an Darlehen aus der Signa Holding. So kann das Leben angemessen weiter gehen.  

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Bernd Kevesligeti

Berichtigung: Benko´ s ehemaliger Sprecher für die Bundesrepublik Michael Cramer verlangt 2,7 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse, nicht 209 Millionen.

schabernack

➢ Und wer ist Gewinner und wer ist Verlierer der Geschichte ?

Das ist alles so … mit Mr. Benko, Familienstiftungen, diversen Forderungen der Herren oder Unternehmen (x) und (y). Und was dann?

Besser gar kein Konzept zum Erhalt von Galeria Kaufhof? Alle 93 Warenhäuser schließen?
Nicht 1.400, sondern viel mehr Angestellte werden zu Ex-Angestellten? Oder was sonst …?

Hat aber dieses, war aber das, geschah aber jenes. Alles mies.
Vergangenheit, aus der gar kein Konzept für gar keine Zukunft entsteht.

Bernd Kevesligeti

Ja, dass sind alles Fragen. Und welche Antworten ? Mit Benko keine Zukunft. Ausser für sich selbst. Und mit manch anderen Ansätzen der Vergangenheit, wie Lohnverzicht, wohl auch nicht. 

Aber nicht alles mies, nicht für Gusenbauer, dem echten "Sozial"demokrat, nicht für Müllenbach und auch nicht für Cramer. Nur für die Angestellten.

schabernack

➢ Aber nicht alles mies, nicht für Gusenbauer, dem echten "Sozial"demokrat, nicht für Müllenbach und auch nicht für Cramer. Nur für die Angestellten.

Der Benko, der Gusenbauer, der Müllenbach, der Cramer, und Mr. X.

Die Angestellten bei Herr Kaufhof und Mr. Galeria.
Die ihre Jobs noch nicht verloren haben.
Diese alle interessieren Sie gar nicht.
Kein Großkapital, über das Sie was Negatives zu sagen haben.

Uninteressant und langweilig für Sie. Nix zum Ideologisieren.

Bernd Kevesligeti

Das ist ja völlig an der Realität vorbei. Wie können Sie denn solche Schlußfolgerungen aus dem Text ziehen. Wer schrieb denn vom Lohnverzicht, der nichts gebracht hat ? Gerade Sie interessieren die Angestellten doch gar nicht. 

Aber unzufrieden werden, wenn einige Realitäten über das Großkapital kommen.

schabernack

➢ Das ist ja völlig an der Realität vorbei. Wie können Sie denn solche Schlußfolgerungen aus dem Text ziehen.

Unvermeidlich sind solche Schlußfolgerungen.
Der Benko, der Gusenbauer, der Müllenbach, der Cramer, und Mr. X.

Ist wieder Lohnverzicht Bestandteil vom neuen Konzept?
Niemand weiß es, nur Sie der Vergangenheitsverwalter.

Wie kann ein besseres Konzept aussehen, wie werden Warenhäuser mehr attraktiv?
Nicht für drei oder für fünf Jahre, sondern langfristig.

Bei Ihnen immer nur das eine bei Galleria:
Der Benko, der Gusenbauer, der Müllenbach, der Cramer, und Mr. X.

nie wieder spd

Ein Jubeltag für die deutsche Wirtschaft. 1.400 Fachkräfte stehen zur Behebung des Fachkräftemangels zur Verfügung. 
Gibt es schon Informationen dazu, in welchen Bereichen diese 1.400 Leute demnächst arbeiten können und als Fachkräfte auch gut bezahlt werden?

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schabernack

➢ Gibt es schon Informationen dazu, in welchen Bereichen diese 1.400 Leute demnächst arbeiten können und als Fachkräfte auch gut bezahlt werden?

In welchem Bereich werden wohl Einzelhandelskaufleute nach einer neuen Arbeitsstelle Ausschau halten?

Nicht als Lehrerinnen, nicht als Busfahrer oder Lokführer.
Nicht als Klempner und Maurer, nicht als Altenpflegerinnen.

nie wieder spd

Ich bin überzeugt davon, dass sich Wirtschaft und Arbeitsagentur bei den 1.400 Fachkräften bewerben, um ihnen eine Weiterbildung zu guten Konditionen anzubieten. Es werden doch händeringend Arbeitskräfte gesucht. Angeblich.

schabernack

➢ Ich bin überzeugt davon, dass sich Wirtschaft und Arbeitsagentur bei den 1.400 Fachkräften bewerben, um ihnen eine Weiterbildung zu guten Konditionen anzubieten.

Warum sollten die eine «Weiterbildung» wollen?
Einzelhandelskaufleute sind nicht die Dummen.

Es gibt keine Weiterbildung von Einzelhandel zu Altenpflege oder Lokführer. Das sind eigenständige Ausbildungsberufe. Ihre Anstellung bei Galeria Kaufhof werden die 1.400 verlieren. Was nicht auch nur im Ansatz bedeutet, dass sie mit Einzelhandel, und Verkäufer/in sein, nichts mehr zu schaffen haben wollen.

Bahnfahrerin

Ich erinnere mich, dass bei der letzten Entlassungswelle in 2020 tatsächlich einige umgesattelt haben und bspw. bei örtlichen Verkehrsbetrieben als Straßenbahnfahrerin angefangen haben, wo sie gerne genommen wurden. Der Regelfall dürfte das aber vermutlich nicht sein. 

Es geht Aufwärts

Es gibt viele Kunden, die sich vor Ort in einem Geschäft gerne kostenlos beraten lassen, um dann günstiger im Internet zu bestellen. Leider wird auch immer wieder Ware mitgenommen ohne zu bezahlen. Im Internet bestelle ich und bekomme es spätestens 2 Tage später nach Hause geliefert. Ich befürchte die Warenhäuser können nicht überleben. Non Food Artikel werden in Unmengen bei den Lebensmittel-Discountern angeboten.  Ich kann mir keinen "Sanierungsplan" vorstellen, der Erfolg hat.

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draufguckerin

Bei Kleidung ist es ja leider jetzt schon so, dass man im stationären Handel von seinen Vorstellungen/Wünschen Abstriche machen muss.  Einigen Kaufhäusern und Filialen ( die Namen möchte ich jetzt nicht nennen) ist es offenbar nicht mehr möglich, aktuelle gute Ware zu ordern. Durch das Sperren einer ganzen Etage müssen die Restbestände attraktiv angeordnet werden, damit der Mangel nicht zu sichtbar wird. Die Qualität wurde seit 2020 (Corona) stetig schlechter, mit dem Krieg ist nochmal alles abgerutscht. Inzwischen lohnt es sich wieder, selbst zu nähen, gute Kleidung ändern zu lassen oder etwas nähen zu lassen. Es fällt auf, dass sich auch die Produktionsstätten/- länder geändert haben: weniger China, mehr Bulgarien, Rumänien, Portugal und Türkei. Die Sachen sind hochpreisiger, aber von besserer Qualität. Unter Umweltgesichtspunkten finde ich das gut.

Der Online-Handel blüht, aber ich habe da schon mehrmals richtigen Ramsch/Fälschungen bekommen, da nehme ich Abstand.

gelassenbleiben

Es gibt auch viele Leute die im Internet bestellen und sich die Ware innerhalb von zwei Tagen ins Haus liefern lassen. Ich versuche immer in der Stadt zu kaufen, nur wo es inzwischen Fachartikel garnicht mehr vor Ort gibt, bestelle ich über Internet. Hinweis für Menschen die Sparen (müssen), Bücher sind beim Buchhändler auch nicht teurer als im Internet und der Händler besorgt gerne Bücher, die nicht im Laden vorrätig sind. Dann noch einen Kaffee in der Stadt trinken und die lokalen Gewerbetreibenden profitieren davon.

1970JohnDoe

Ein Vorschlag dem ich sicherlich nicht nachkommen werde. Meinen Kaffee mache ich mir selber und meine Bücher möchte ich nicht erst eine Woche später. 

Vector-cal.45

Ja genau.

Menschen, die schon bei einem Buch jeden Cent sparen müssen, gehen dann noch eben ins Hipster-Café, um dort für 3,80 € ein Getränk zu ordern, das fast ausschließlich aus heißem Wasser besteht.

Schon klar.


(Wie sie dazu in die City kommen, je nach Entfernung, sei auch mal dahingestellt.)

Sisyphos3

Bücher sind beim Buchhändler auch nicht teurer als im Internet

 

warum wohl ?

kennen sie den Begriff Preisbindung vielleicht könnte das der Grund sein

mal daran gedacht

Schneeflocke ❄️

"Preisbindung" bei Büchern: Leute, die sparen möchten, kaufen die Bücher günstiger gebraucht - im Internet.

R A D I O

Im Internet kann man auch gebrauchte Bücher kaufen, oft welche, die der stationäre Handel überhaupt nicht mehr führt, weil die Verlage nicht mehr liefern. Die bekommt man schon recht günstig, ohne Preisbindung, ohne Kaffeesahne meistens, ohne sonstige idealistische Aufwertung, nur pur, manchmal mit Abgestandenem für die Nase, sonst die gleichen Buchstaben wie neu oder sogar noch mehr Buchstaben in Handschrift und die wichtigen Stellen schon unterstrichen. Die Vorteile liegen auf der Hand.

Questia

Bücher bestelle ich auch bei meiner Buchhandlung vor Ort. Die bekomme ich i.d.R. viel schneller, als übers Internet, nämlich am Folgetag. Ein Plausch über das eine oder andere Buch, mit Tipps über Interessantes treten bei mir an die Stelle des Kaffees.

Schneeflocke ❄️

"...Bücher sind beim Buchhändler auch nicht teurer als im Internet..."

 

Aber...

...Sie müssen häufig 2 x hin! Einmal Hinreise, um dann festzustellen, dass das von Ihnen gewünschte Buch nicht vorrätig ist. Und ein zweites Mal hin, um das bestellte Buch abzuholen. Falls Sie das nicht mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigen, fällt unnötig CO2 an. Wenn Sie stattdessen bei A. kaufen, teilt sich Ihre Bücherlieferung das Transportmittel mit ungefähr 120 weiteren Paketen für Leute in Ihrer Nachbarschaft.

eberlems

"Nach bisherigen Informationen wollen die neuen Eigner in den nächsten zwei bis drei Jahren bis zu 100 Millionen Euro investieren." 
Ah das "bis zu"*, kennt man aus der Telefonanbieterwerbung.

*eher 30% davon.

draufguckerin

Ein Sanierungsplan ist eine gute Idee, den können die Gläubiger gerne in die Wege leiten. Allerdings bin ich der Ansicht, dass die Sanierung ohne weitere Kosten für uns Steuerzahler vonstatten gehen sollte. Es ist ja immer die gleiche Leier: Ein Unternehmen ist unrentabel, rutscht in die Insolvenz, die MitarbeiterInnen sind von Entlassung bedroht. Es werden hohe Sozialkosten befürchtet, daraufhin staatliche/kommunale Mittel zur Stützung zugesagt. Die Infrastruktur wir aufgehübscht, es gibt günstige Kredite, die werden von dem Unternehmen gerne genommen und verbraten, denn dadurch steigt der Wert der Immobilie / des Unternehmens. Dann läuft es wieder nicht, alles geht (angeblich) den Bach runter (oder wird runtergewirtschaftet wie im Falle Benko), dann wird der Laden dichtgemacht wg. Insolvenz. Die Eigentümer(gesellschft) verkauft die Immobilie jetzt zu einem sehr hohen Preis, auf allen anderen Kosten bleiben die Steuerzahler sitzen.

odiug

Ich gebe dem Konzern keine Chance. Die Zeit der Warenhäuser ist vorbei und kommt nicht zurück. In den Zentren der Städte wird man gerne verweilen, aber Einkaufen wird man online oder da, wo man bequem und stressfrei die Dinge erledigen kann.

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Sisyphos3

um das dreht sich ´s

einfach akzeptieren dass ein Kaufhaus im herkömmlichen Sinn eben ausgedient hat

falsa demonstratio

"einfach akzeptieren dass ein Kaufhaus im herkömmlichen Sinn eben ausgedient hat"

Es ist sehr kurzsichtig von den Investoren, dass sie auf Sie als wrtschaftlioche Berater verzichtet haben.

Vector-cal.45

Oder eben beim spezialisierten Fachhandel, der wirklich kompetent ist und über ein gutes Sortiment verfügt.

Insbesondere bei beratungsintensiven oder sehr individuellen Waren.