Der Angeklagte Ibrahim A. (Mitte) wird von Justizbeamten in Handschellen und Fußfesseln in den Gerichtssaal gebracht.

Ihre Meinung zu Lebenslange Haft für tödliche Messerattacke in Zug bei Brokstedt

Mit einem Küchenmesser ging Ibrahim A. im Januar 2023 auf Fahrgäste in einem Regionalzug bei Brokstedt los, zwei Menschen starben, vier wurden verletzt. Nun verurteilte ihn das Landgericht Itzehoe zu lebenslanger Haft.

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30 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Lebenslange Haft für tödliche Messerattacke in Zug bei Brokstedt“

Dieses Urteil entspricht der in unserem Rechtsstaat für Mord vorgesehenen Konsequenz.

w120

Das Urteil ist gerechtfertigt und insbesondere die Feststellung der Schwere der Schuld zu begrüßen.

 

Natürlich kommt jetzt die Frage, bei den verübten Taten des Verurteilten, ob man das hätte verhindern können. 

Da er psychisch nicht auffällig geworden ist, wird man die Freilassung, im Sinne unseres Rechtsstaates, aktzeptieren müssen.

 

Für die Angehörigen kein Trost.

Ob das jetzt das Urteil vermag, kann ich nicht abschätzen. 

 

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odiug

Genau solche Schlagzeilen machen die Stimmung in unserem Land aus. Zwar wird der Täter verurteilt, aber große Teile unserer Bevölkerung haben das Gefühl, dass von solchen Personen viele in unser Land gekommen sind und kommen. Das ist weder zu beweisen noch zu widerlegen. Fakt ist aber, dass sowohl die Hemmschwelle zu schweren Straftaten seit einigen Jahren steigt und vor allem junge Männer und Jugendliche vermehrt solche Taten begehen und Fakt ist auch, dass religiöse und politisch motivierte Straftaten immer mehr zunehmen, auch hier stechen Menschen mit anderem Kulturkreis hervor. Wahrscheinlich sind es nur minimale Prozentzahlen, aber genau die sorgen dafür, dass hier pauschale Stimmung auf einen gefährlichen Nährboden fällt. Ich plädiere daher dafür, dass wir noch härter gegen Straftäter vorgehen und zwar rigoros unabhängig von Herkunft und Alter.

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Bauer Tom

"Das ist weder zu beweisen noch zu widerlegen."

Die Statistiken sind da sehr aussagend und lassen sich nicht beschoenigen.

Questia

@Guido 13:57 |Wirkung|

| "Fakt ist aber, dass sowohl die Hemmschwelle zu schweren Straftaten seit einigen Jahren steigt...Ich plädiere daher dafür, dass wir noch härter gegen Straftäter vorgehen und zwar rigoros unabhängig von Herkunft und Alter." |

Die abschreckende Wirkung von Strafen ist m.E. eher gering. Und wie das aktuelle Urteil zeigt, gibt es bereits harte Strafen. Welche gesteigerte Härte schwebt Ihnen also vor? Und haben Sie den Eindruck, dass die Strafverfolgung nicht rigoros geschieht?

Unabhängig von Herkunft und Alter? Ist es nicht vielmehr so, dass Menschen mit scheinbar abweichendem Erscheinungsbild, mehr in Verdacht geraten und anlassloser Überprüfungen ausgesetzt sind (sog. racial Profiling). Selbst Prominente können davon ein Lied singen.

R A D I O

Ich finde, Sie verstricken sich in Widersprüchen.

Glasbürger

Die polizeilichen Statistiken befeuern diese Meinung. Insbesondere mit der Aufschlüsselung, wer den prozentual welche und wie viel Verbrechen begeht. Und die Medien, die dann oft genug über "Einzelfälle" berichte(te)n tun ihr Übriges dazu. Tatsache ist zweifelsohne, daß wir uns mit diesen Leute eine Menge Probleme ins Land holen und sich tatsächlich die Frage stellt, ob und wie man solche "Einzelfälle" verhindert. Dieses Urteil ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung.

püppie

Ich werde es nie verstehen, warum Menschen mit so einer Vita bleiben dürfen (bezogen auf den Zeitraum vor dem Tötungsdelikt / der Körperverletzung). Ist nun ja nicht das erste Mal, dass es zu einem Gewaltexzess kommt bei bereits einschlägig in Erscheinung getretenen Migranten. Die Ressourcen für derartige Menschen hätten friedfertige Migranten mehr gebraucht.

Wichtig für alle die mich jetzt in der Faschoecke sehen: Diese Einschätzung vor allem deshalb, weil dem Täter eine Fähigkeit zur Rationalität weiter attestiert wird! Er konnte also beurteilen was er tut und damit verursacht.

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Wolf1905

Nein, ich stelle Sie nicht in die „Fascho-Ecke“! 2014 wurde der Asylantrag abgelehnt, aber noch fast 10 Jahre länger darf dieser Mann in Deutschland verweilen. Er ist lt. dem Bericht das eine oder andere Mal straffällig geworden (mehr weiß ich nicht) - warum wurde dieser Mann nicht abgeschoben? Genau solche Sachen spielen den Rechtsradikalen in die Hände, und die Bundesregierungen (die vorherige und die jetzige) müssen sich fragen lassen, was sie da zu verantworten haben.

Carlos12

"Ich werde es nie verstehen, warum Menschen mit so einer Vita bleiben dürfen."

Natürlich ist es verlockend einen solchen Problemfall wegzubekommen.  Aber ist es in Ordnung, wenn er dann in Palästina, Jordanien, Libanon oder sonst wo Menschen ermordet, so nach dem Motto "Solange es keine Deutschen sind, kann es uns egal sein.".

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Wie es sich für einem Rechtsstaat gehört - der Täter wird für seine Tat verantwortlich gemacht.

Er ist schuldfähig, weil er sich seiner Tat und der Konsequenzen für seine Opfer bewusst war.

Und weil er sich immer mehr in seinen Hass hinein gesteigert hat - was m.E. Vorsatz bedeutet.

So weit so gut.

Dass im Vorfeld viel schief gelaufen ist, was diesen speziellen Täter betrifft und was die Tat hätte verhindern können, sollte allerdings auch aufgearbeitet werden.

Denn es gab im Vorfeld genug Anzeichen dafür, dass exakt dieser Täter gefährlich ist und immer gefährlicher wird. Diese hätten ernst genommen werden müssen.

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Brokstedt-Kein-psychiatrisches-Guta…

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w120

Das wäre dann zu klären.

 

Das eine Gutachten, dass ihm Auffälligkeiten bescheinigte, war auf die Haftumstände beschränkt und nicht auf ein Leben in Freiheit.

Das andere auch auf den Zustand vor der Entlassung.

 

Muss man abwarten.

albexpress

Schon der Begriff „Lebenslange Haft“ ist eine Irreführende Aussage. Das Lebensende ist im Normalfall der Tod, nur bei der deutschen Rechtsprechung ist Lebenslänglich ein etwas schwammiger Begriff ohne eine wirkliche Aussagekraft über die Haftdauer. Wer nicht zualt ist und relativ Gesund ist ,überlebt „Lebenslänglich“ locker und kann dann weitermachen als wäre nichts geschehen. Aber die Opfer der Gewalttat sind dann immer noch Tod. Meiner Meinung nach ist das etwas ungerecht den Opfern gegenüber. Man sollte sich einmal Gedanken machen ,Täterschutz - Opferschutz ob da nicht etwas aus dem Ruder gelaufen ist ? 

Carlos12

Aus der Beschreibung ergibt sich, dass es sich um einen gewalttätigen gefährlichen Menschen handelt. Jetzt sollte er erst mal keine Bedrohung mehr für die Bevölkerung sein, leider vielleicht noch für die Mitgefangenen und Wärter. Ich glaube, dass jeder Mensch sich ändern kann, aber solange das nicht sicher gestellt ist, ist er in der Haft richtig aufgehoben.

Bauer Tom

Wie kann es sein, dass dieser Mann nach all seinen Uebergriffen immer noch in Deutschland war?

NieWiederAfd

Um es so deutlich wie möglich und geboten zu formulieren: 

Dieses Urteil ist ein Urteil über die Tat und die Schwere der Tat von Ibrahim A. 
Es ist kein Urteil, das dazu angetan ist, andere Geflüchtete, ihre Asylanträge, ihren Aufenthaltsstatus und auch ihr individuelles Schutzbedürfnis zu diskreditieren oder gar zu bekämpfen. 

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Questia

Danke - ich schließe mich an. Gut dass der Thread bald endet und uns etwaige Kommentare erspart bleiben.

Contenance71

Unglaublich tragischer und vielleicht rechtzeitig zu verhindernder Fall, weil von behördlicher Seite offenbar niemand sich genötigt sah, etwaigen deutlichen Auffälligkeiten nachzugehen. Hier sollte es doch möglich sein, dass Behörden einfach mehr Hand in Hand arbeiten und wenigstens Informationen austauschen. Es muss hier doch einfach eine einheitliche Vorgehensweise, bzw. klare Handlungsanweisungen geben, die soetwas sicher nicht immer verhindern, aber doch zumindest vermeidbarer machen sollten. Den Opfern ist damit zwar nicht mehr geholfen, aber die Unbegreiflichkeit solcher Taten und das Leben damit wird sicher nicht dadurch leichter, dass die Hinterbliebenen auch noch vom Versagen diverser zuständiger Stellen erfahren müssem.

Ich wünsche den Angehörigen der Opfer alles Gute und möchte ihnen mein tief empfundenes Beileid ausdrücken.

Nettie

„Zudem stellte die Große Strafkammer die Schwere der Schuld fest, was bedeutet, dass eine Aussetzung der Strafe zur Bewährung nach 15 Jahren praktisch ausgeschlossen ist“

Diese Feststellung ist (gegebenenfalls bzw. falls das nötig erscheint) vorgesehen, um die Sicherheit der Allgemeinheit bzw. deren Schutz vor Staftätern in Fällen zu gewährleisten, bei denen es ausreichend Anhaltspunkte für die Annahme gibt, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Zukunft noch gemeingefährlich sein werden.

rolato

Der Täter wurde mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaates verurteilt, das ist ein gerechtes Urteil. 

Es zeigt doch das Gesetzte nicht erweitert müssen, sondern einfach angewandt bzw. umgesetzt werden können. Die Schuldfähigkeit bzw. die besondere Schwere der Schuld des Täters ist gegeben, denn das Motiv er habe schon länger den Gedanken in sich getragen, aus Frust mehrere Menschen töten zu wollen, zeigt das der Täter keine Beeinträchtigung seiner Schuldfähigkeit trotz einer (PTBS) zur Tatzeit hatte.

Der Fall, und nicht nur dieser, zeigt auch wie schlecht es um Integration und Zusammenarbeit von Behörden steht. Hätten Behörden und zuständige Mitarbeiter Sorgfalt und Umsicht bewiesen, hätte diese und manch andere Straftaten verhindert werden können. Das alles soll aber diese und andere Straftaten nicht entschuldigen!  

nie wieder spd

Und keinerlei psychologische Behandlung?

Feo

Nach meiner Meinung  ein gutes Urteil. Dieses zeigt, dass ungünstige Lebensumstände, die zu einer traumatischen Belastungsstörung geführt haben eigene Straftaten, wie hier Verbrechen nicht entschuldigen können!
Von diesem Urteil geht ein wichtiges Signal aus, dass in Deutschland Straftaten hart bestraft wird!

nie wieder spd

Nachdem schon gestern hier geschildert wurde, wie die verschiedenen mit dem Fall befassten Behörden versagt haben, sollten doch über ein Jahr nach der Tat einige Änderungen im behördlichen Umgang mit Flüchtlingen stattgefunden haben. 
Was ist da bisher von den zuständigen Ministerien und Behörden geschehen? 
Wurden Gesetze, Verordnungen und Anweisungen in diesem Sinne geändert? 
Haben diese Behörden dazu Stellung genommen, wie sie solche Fälle in Zukunft zu verhindern gedenken? 

 

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Kokolores2017

Was macht der Mensch dann noch hier, wenn er schon vorher so auffällig geworden ist??  Schnellere Behördenarbeit und eine Justiz, die effektivere Instrumente an der Hand hat, hätten ihn vielleicht vor den Morden im Zug bewahrt, und die Opfer wären keine geworden.

Juwa

Das Urteil kann die Getöteten nicht zurückbringen. Aber wenn die Behörden vorher besser koordiniert gewesen wären, dann hätten sie die Tat verhindern können. Vor allem die psychologische Unterstützung, um die Ibrahim A. vorher gebeten hatte, hätte sicher sehr geholfen.

Questia

3. Tote - 

Für mich zählt auch die Frau zu den Getöteten, die durch die Verletzung eine Verstärkung ihres schlechten psychischen Zustands erleben musste und sich infolge dessen das Leben nahm. Auch wenn dies nur mittelbar erfolgte, ist sie für mich auch ein Todesopfer des Täters.

Juwa

Der Fall hätte sicher eine nicht so große Brisanz, wenn der Täter kein ein straffälliger Ausländer wäre.

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