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Ihre Meinung zu Digital Markets Act: Ausnahmen für Apple und Microsoft

Anfang März treten in der EU strengere Regeln für große Digitalkonzerne in Kraft. Sie sollen deren Marktmacht einschränken. Nun gewährt Brüssel aber Ausnahmen für einige Dienste von Apple und Microsoft.

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35 Kommentare

Kommentare

Zweispruch

Die Ausnahmen sind bis auf iMessage tatsächlich nicht relevant, wer benutzt schon Bing, Edge oder Microsoft Advertising? Und iMessage muss sich anderen Messengern öffnen. Der DMA ist ein riesiger Erfolg der EU.

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Questia

17:46 | 

Da habe ich mal eine Frage: Wie lässt sich die Nutzung von Browsern (Bing, Edge) denn bemessen, wenn nicht durch "Spionage" der Anbieter?

made in europe

Bei jeder Netzanfrage wird in der Regel der UserAgent übergeben. Das ist eine Textkette die ausgewertet werden kann um zB. Browser/Version/Anbieter zu identifizieren. Diese Daten können dann einerseits serverseitig ausgewertet werden, also vom Anbieter der Seite. Üblicherweise wird über die Datenschutzerklärung geregelt ob und wie diese Daten an Dritte weitergegeben werden (zB. Google Analytics). Andererseits können Clients (zB. Browser) diesen UserAgent auch auswerten, zumal er vom Client geliefert wird.

saschamaus75

>> wer benutzt schon Bing

 

Ähh, naja z.B. ich??? oO

Und DAS, obwohl mein derzeitiges Betriebssytem 'Linux Mint 21.2' ist. -.-

 

odiug

Ich glaube nicht, dass man überhaupt noch im Internet Regulierungen vornehmen kann. Vor allem, ob man solche überhaupt überprüfen kann. Viel zu lange hat man tatenlos zugesehen wie sich die Giganten entwickeln konnten und ein solch unglaubliches Imperium aufgebaut haben, da werden Milliardenstrafen aus der Portokasse bezahlt.

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Nachfolgerin

Ich glaube nicht, dass man überhaupt noch im Internet Regulierungen vornehmen kann.

Dann haben Sie vermutlich den Artikel nicht gelesen. Denn der Digital Markets Act macht genau das und zwar eigentlich ziemlich gut. Eines von wirklich vielen Beispielen von guten EU-Gesetzen.

Questia

Das Ei - 

das zumindest mir mit dem Edge immer wieder ins BS gelegt wird, finde ich doch recht relevant.

Denn der Edge ist so tief im System integriert, dass es nicht möglich ist, den zu entfernen. Selbst die Festlegung eines anderen Standardbrowsers wird teilweise umgangen. Alle Tipps die ich im www fand, um den inaktiv zu machen, waren letztendlich langfristigvergeblich.  (ups, da bin ich wieder) 

Es ist auch nicht ersichtlich, was Edge im Hintergrund so alles sammelt und/oder übermittelt. Jedenfalls finden sich immer Verlaufsdaten, die ich regelmäßig löschen muss, obwohl ich Edge nicht nutze.

Das finde ich schon relevant.

Schon hier zeigt sich, dass sich die Marktmacht der Großen durchsetzt - entgegen aller Absichten der EU.

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werner1955

Das finde ich schon relevant.

Ich auch. Aber unsere Politiker feiern sich weiter. 

Und viele andern ist wichtig das damit zumindesten die kleinen schonmal alle erfasst werden.

pieckser

Das Edge im wieder öffnet, obwohl man im Betriebssystem Windows den Standardbrowser geändert hat, ist sehr leicht erklärt: Microsoft umgeht ganz offen diese Einstellung. Deren Abfragen nach dem Standardbrowser funktionierten ein paar Jahre lang einwandfrei. 

Nun liegt die mickrige Strafe seitens EU ja Jahre zurück und Microsoft testet schlicht und einfach, wie weit sie es treiben können. Wenn sie es übertreiben, gibt es wieder eine ach so große Millionenstrafe, die Microsoft locker aus der Portokasse zahlt und das Spiel beginnt von vorne.

 

 

Questia

@pieckser • 19:46 Uhr

Ich habe nicht nur den Standardbrowser geändert, sondern den Installationspfad manipuliert und in der Registry herumgepfuscht - nach Anleitung von Profis - ohne dass mein Windows nicht mehr funzt.

Das führt aber eben nur kurzfristig zum Erfolg - wie erwähnt - das Ei wird immer neu gelegt. Ich wüsste nicht mal, wo ich dagegen klagen könnte.

M.E. schützt sich MS durch die Behauptung, dass über den Edge systemrelevante Funktionen übernommen würden und er dadurch unentbehrlich sei.

saschamaus75

>> Ich habe nicht nur den Standardbrowser geändert, sondern den Installationspfad

>> manipuliert und in der Registry herumgepfuscht - nach Anleitung von Profis - ohne dass

>> mein Windows nicht mehr funzt.

 

Einfach mal das Betriebssystem wechseln, also weg von WinzigWeich oder Apfel? oO

 

Schrubber-Naturborste

Diese Ohnmacht gegenüber den datensammelwütigen Tech-Konzernen ließe sich wohl nur als schon quasi hackeraffiner IT-Spezialist umgehen - sprich für uns Normalsterbliche nie... Als Laie habe ich ebenso wie Sie alles versucht: Cookies- und Add-Bocker, nur privater Modus, keine Lokalisation, mehrmals neue IP etc. - "Klopf, klopf: hello Neo!..."

Questia

Sind dem Froschhaarpinsel jetzt doch noch Borsten gewachsen? ;-)

Ich habe dem Edge schon noch mehr den Garaus gemacht. Aber der ist wie Kai aus der Kiste, kaum ist der weg - ist er auch schon wieder da.

werner1955

sprich für uns Normalsterbliche nie...

Geht doch ganz einfach. Nicht nutzen.

asimo

Alle sind gleich, bis auf einige, die sind gleicher.

Nettie

"Mit Inkrafttreten der neuen EU-Vorschriften sollen die Unternehmen zum Beispiel weniger Kontrolle darüber haben, welche Apps auf Handys vorinstalliert sind."

Das und diese Interoperabilität:

 "Zudem sollen Messenger-Dienste interoperabel werden. Das heißt, dass Nutzer erstmals Nachrichten oder Bilder zwischen verschiedenen Apps versenden können"

ist Voraussetzung für freien Austausch - und generell dafür, dass 'marktmächtige' Unternehmen ihre Kunden nicht an sich 'binden' und sie dann ausnutzen und in ihrer Wahl-und Handlungsfreiheit unzulässig einschränken können.

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pieckser

"Mit Inkrafttreten der neuen EU-Vorschriften sollen die Unternehmen zum Beispiel weniger Kontrolle darüber haben, welche Apps auf Handys vorinstalliert sind."

Aktuelles Beispiels Samsung: Update des Betriebssystems auf dem Samsung A54. Nach dem Neustart wurde ungefragt ein Fenster geöffnet, welches neue Apps zur Installation vorausgewählt angezeigt hatte. Da waren solche Apps, wie beispielsweise Otto. Wegen der Benutzererfahrung, oder wie es sonst neudeutsch heißt..

Alles abgewählt. Dennoch wurden 3 neue Apps ungefragt installiert. 

Die EU täte gut daran, ....

....ach was soll's. Die EU ist der zahnloseste Tiger auf diesem Planeten. Und mit v.d.L. als Präsidentin hat man sich ein Ei gelegt.

Bahnfahrerin

Zudem sollen Messenger-Dienste interoperabel werden.

Frage mich schon, wie die EU sich das aus Sicherheitsaspekten vorstellt, zB hinsichtlich der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die für Nachrichten innerhalb eines Messengers etabliert ist … ?

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Advocatus Diaboli 0815

Stimmt! Signal hat zb schon mal abgelehnt sich für whatsapp zu öffnen, aus Sicherheitsgründen (was auch nachvollziehbar ist) 

Klaus.Guggenberger

Entstehung von unkontrollierter Markmacht verhindern!

Wer ernstlich Marktmacht beschränken will, muss konsequent das Entstehen von übermäßiger, nicht gewollter Marktmacht verhindern. 

Was wir erleben ist immer nach dem gleichen Schema gestrickt: Es wird tatenlos zugesehen, wie sich Marktmacht übermächtig entwickelt. Dann wird es schwierig bis unmöglich, diese Auswüchse wieder zu bändigen.

Das Gebot der Beschränkung ungehemmter Marktmacht darf nicht nur für einen kleinen Teil der Wirtschaft, insbesondere nicht nur ausländische Tech-Riesen betreffen.   

Marktwirtschaft verlangt, die Kontrolle und Einschränkung von Marktmacht von Anfang an. 

Unkontrollierte und unkontrollierbare Marktmacht schwächt Marktwirtschaft.

Die Stärke und Antriebsfeder der Marktwirtschaft ist der freie und faire Wettbewerb, der nur bei beschränkter und kontrollierter Marktmacht funktionieren kann.

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Questia

@Klaus.Guggenberger • 18:08 Uhr |Zukunft|

| "Entstehung von unkontrollierter Markmacht verhindern!" |

So wie Sie es beschreiben, wäre es sehr wünschenswert. Allerdings ist m.E. der Zug schon lange in den Brunnen gefallen, äh abgefahren. Verhindern lässt sich da m.E. also gar nichts mehr.

Dass sich zukünftig Mitbewerber auf dem sehr übersichtlichen Markt gegen die Marktübermacht behaupten könnten, bedürfte m.E. so starke Eingriffe gegen die Riesen, die diese im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, kaum erfahren dürften. Und gleichzeitig müssten Startups gefördert und geschützt werden, was wieder Kosten verursachen würde und auf Widerspruch wegen Wettbewerbsverzerrung stoßen würde.

werner1955

nicht gewollter Marktmacht verhindern. 

Geht ganz einfach durch die Kunden.

pasmal

Gatekeeper? Was anderes sind diese Programme von Apple und Microsoft als  Gatekeeper? Da sind wohl wieder einige “Betreuer“ bei den Entscheidungsonkels (Tantes machen ja so ‘was nicht) zum Kurzbesuch vorbei gekommen.Toll wie da “Lösungen“ gefunden werden!

Sokrates

Warum gibt es Ausnahmen für Apple und Microsoft, was steckt da für ein Sinn dahinter, oder hab ich den Artikel nicht verstanden?

Silverfuxx

Finde ich relativ nachvollziehbar. Bis auf Edge vielleicht, weil das ist ja wohl grundsätzlich immer bei Windows vorinstalliert.

Ich finde es allerdings sowieso ein wenig seltsam, den Konzernen da Vorschriften zu machen, denn die werden natürlich Wege finden, ihre Produkte dennoch genauso unterzubringen wie bisher. Was ich übrigens auch machen würde. Wäre ich Windows, käme Edge drauf. Wäre ich Apple, bekämen meine Handys den Apple App Store. Habe ich ja schließlich nicht zum Spaß entwickelt.

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Questia

19:36 Uhr |Unterschied|

Nun, da sehe ich allerdings einen Unterschied. Auf meinem PC steht es mir frei, mein Betriebssystem zu wählen. 

Aufm Smartie nicht. Wie es sich bei dem Mac-PC und Tabletts verhält, weiß ich nicht.

Also kaufe ich ein Smartie von Apple, bestimmt Apple über mein Eigentum - das sollte nicht so sein - sonst müsste Apple ja mir etwas dafür bezahlen, dass sie über mein Eigentum verfügen wollten.

Elliot Swan

Das große Technologiekonzerne oft Treiber von technologischem Fortschritt und Innovation waren und immer noch sind wird von der EU völlig übersehen.

Daher machen die Beamtengehirne der EU dass, was sie am besten können – regulieren und einschränken.

Als ob das irgendeinen Nutzen hätte. Dann gibt es nicht 5 Messenger-Dienste, sondern 15, die aber alle die gleichen Funktionen anbieten. Aus meiner Sicht kein Gewinn.

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Think Tank

Keine Lust 15 Messengerdienste auf Ihren Smartphone installiert zu haben und fröhlich frei immer - je nach Person - hin und her zu wechseln? ;-)
Ich persönlich habe allen Messenger Programmen abgeschworen. Bei mir findet nur noch der RCS Dienst Anwendung.

Questia

@Elliot Swan • 20:29 Uhr |Padauz|

Ich stelle mir gerade die Gesichter so Einiger vor, wenn sie in den Regalen im Supermarkt nur noch die Wahl zwischen zwei Sorten Brot, Butter, Marmelade, Käse, Joghurt, Waschmittel, Obst, Gemüse...Autos, Hemden, Hosen, TShirt ....vorfänden.

Mich erinnerte das an Zustände vor 1989 - mancherorts.

Mich wundert, dass so Manche keinen Gewinn in Vielfalt, Auswahl und Selbstbestimmung in diesem Bereich sehen.

Questia

@Questia• 21:39 Uhr |Ergänzung|

Ganz vergessen: Mir ist nicht entgangen, dass die meisten, von einer Ausnahme abgesehen (TikTok aus China), Unternehmen mit Marktmacht und Reichweite, in den USA ansässig sind. 

Allein das sollte doch zumindest zu Denken geben. Es könnte durchaus in jederfraus ( ;-) ) Interesse in der EU liegen, Technologien zur Verfügung zu haben, die nicht ggf. der Willkür einer fragwürdigen Regierung zum Opfer fallen könnten.

Spätestens, wenn es soweit ist, wird das lässige Achselzucken dem des Erschreckens weichen.

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Bernd Kevesligeti

Ein bisschen Regulierung. Das Treiben in geordnete Bahnen lenken. Im Ringen um globale Marktanteile will die EU mit Vorschriften punkten. Microsoft und Apple sollen kleineren Wettbewerbern einen besseren Zugang zu digitalen Märkten gewähren. Die EU hofft dabei auf den Brüssel-Effekt, die eigene Marktmacht soll groß genug sein um andere Staaten dazu zu bringen, die Regeln der EU zu übernehmen. Dabei wird darauf gesetzt, dass auch US-Tech-Konzerne nicht auf die Kundschaft aus der EU verzichten wollen.

made in europe

Hinter Edge steht Chromium, Googles open-source Variante von Chrome. Als Entwickler bin ich heilfroh das Microsoft den InternetExplorer aufgegeben hat, und auf eine W3C konformere Umsetzung umgestiegen ist. Die Einbettung ins Betriebssystem ermöglicht Windows Webapplikationen zu integrieren und auszuführen (headless, also ohne direkt über den Browser zu gehen). Dass Edge als Bestandteil von Windows verbreitet wird empfinde ich als eine Art Wiedergutmachung für das IE Desaster ;) 

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