Zwei Männer pflanzen einen Baum.

Ihre Meinung zu Agroforstwirtschaft: Wie Bäume und Hecken auf dem Acker helfen

Baumreihen auf dem Feld schützen vor Bodenerosion und Verdunstung - und sichern den Landwirten dadurch wichtige Erträge. Von der sogenannten Agroforstwirtschaft profitiert aber auch die Gesellschaft. Von Ursula Klement.

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69 Kommentare

Kommentare

Bender Rodriguez

Soll das ein Witz sein? Hecken, Baumreihen,Windschutz, Blühstreifen.... alles alte Hüte.

Und in trockenen Regionen nie ausgestorben.

Davon habe ich schon in der Grundschule ('76!) gehört.

Das ist Allgemeinwissen

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Zweispruch

Wenn Sie nicht nur die Überschrift, sondern auch den Artikel lesen würden, wüssten Sie was daran neu ist.

Bender Rodriguez

Und? Nix, was nicht seit hunderten Jahren bekannt ist.

Oder ist das so gut im Text versteckt? 

rolato

Es ist ja auch seit Jahrtausenden bekannt das die Erde rund ist, trotzdem behaupten manche sie sei eine Scheibe-:)

Bender Rodriguez

die katholische Kirche hat das wider besseren Wissens behauptet und Menschen dafür verurteilt. Kugel durfte nicht sein.

 

Daniel Schweizer

Um ehrlich zu sein, ist daran für jemanden der die Landwirtschaft kennt, nichts neu. Daher ist die Feststellung von Bender Rodriguez eigentlich schon richtig. Was hier propagiert wird, ist altes Wissen, das unsere Vorfahren schon hatten und hegten und pflegten. Im Zuge der Mechanisierung der Landwirtschaft ist dann aber vieles vergessen gegangen - leider und sehr zum Nachteil der Biologie.

proehi

… in Verantwortung der Bauern. 

Auch Fehler zu korrigieren ist nichts Neues. Wenn sie sich aber über subventionierten Diesel ereifern können, haben sie offenbar noch nicht erkannt, was da alles schief gelaufen ist und was da die Bauern zu verändern haben. Ich wünsche mir, dass sie jetzt auch mehrheitlich aufwachen und ihre Korrekturen von der Gesellschaft anerkannt und ordentlich gefördert werden.

franxinatra

Sie greifen mir vorweg; und ebenso war es mit Flussbegradigungen oder der Bebauung von Uferregionen. Na, zumindest wir beide haben damals aufgepasst!

Bender Rodriguez

Dabei wird inmer behauptet, Reisen bilde. 

Wer schonmal auf den Kanaren war, kennt diese kleinen Mulden und Mäuerchen um die Pflanzen.

Bremst den Wind, verhindert Errosion, fängt den Tau......

Blühstreifen für Artenvielfalt sorgen für bessere Befruchtung, etc etc. 

 

rolato

Das ist Allgemeinwissen

Allgemeinwissen in der Land-, Forst-und Tierwirtschft haben die wenigsten, und von dem Zusammenwirken noch weniger. Die Lila Kuh die Kinderschokolade produziert.

Account gelöscht

Ja, ich habe davon auch in der Schule gehört. Und in der Feldmark gesehen. Heute ist das anders. Begriffe wie Kuhlager, Triftweg, Triftstraße sind heute nahezu unbekannt geworden. 

Landwirtschaft ist heute für die meisten irgendwo im Nirgendwo. 

FakeNews-Checker

Das  ist  seit  Jahrhunderten  bekannt.  Aber  die  Bauern  wollten  ja  immer  mehr  Profit  erzielen  durch  Massentierhaltung  und  industrialisierte  Landwirtschaft,  mit  all  dem  nun  die  Bauern  in  der  Dumpingpreisfalle   sitzen.

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Bender Rodriguez

Das hat nix mitaeinander, zu tun.

Die Dumpingfalle kam durch die großen Monopolisten im Zwischenhandel. Nicht durch Massenproduktion. 

Daniel Schweizer

Denke, dass Sie das zu einfach sehen. Das Problem ist, dass vieles von dem, was propagiert wird, die Effizienz des Landwirts ausgerichtet auf die Produktionsmenge senkt. Diese aber wiederum bestimmt über seinen wirtschaftlichen Erfolg, sprich vom Ertrag lebt er. Die bezogen auf die Landwirtschaft meist völlig bildungsferne urbane Elite kennt die wirklichen Zusammenhänge nicht mehr. Bestes Beispiel ist der im Artikel als Obstbaum benannte Esskastanienbaum (Edelkastanie). Nördlich der Alpen ist die Ernte einer Edelkastanie bestenfalls unregelmässig. In normalen Lagen, sprich ohne ein temperaturausgleichendes, stehendes Gewässer in der Nähe, dürfte eine Ernte Seltenheit haben. Mit anderen Worten, es dürfte sich bei den genannten Beispielen um Holzwirtschaft und nicht um Fruchtwirtschaft handeln! Offenbar fehlte dem Autor dazu das notwendige Sachwissen. Ein Bauer hätte es gewusst!

DerVaihinger

Das ist so nicht ganz richtig. Ich bin am Westhang des Schwarzwaldes aufgewachsen, zur Rheinebene hin. Da gab  es weit und breit kein stehendes Gewässer oder sonst etwas. Aber Esskastanien (im Dialekt Keschte) gab es jedes Jahr reichlich und war, zusammen mit neuem Wein, in jedem Haushalt ein beliebtes Essen am Abend.

fathaland slim

Bestes Beispiel ist der im Artikel als Obstbaum benannte Esskastanienbaum (Edelkastanie). Nördlich der Alpen ist die Ernte einer Edelkastanie bestenfalls unregelmässig. In normalen Lagen, sprich ohne ein temperaturausgleichendes, stehendes Gewässer in der Nähe, dürfte eine Ernte Seltenheit haben.

Ich kenne am Stadtrand von Osnabrück, am Piesberg, eine sehr alte Esskastanienallee, von einem der Barone Ostmann von der Leye vor wohl mehr als zweihundert Jahren gepflanzt.  Die Bäume haben zwar nur relativ kleine Früchte, etwas größer als Eicheln, tragen aber seit Jahrzehnten, so lange kenne ich diese Bäume, jedes Jahr große Mengen davon. Das einzige stehende Gewässer in der Nähe ist ein kleiner, flacher, schlammiger Teich.

Seit die Klimaerhitzung voll zuschlägt, tragen auch großfrüchtige Esskastaniensorten in ganz Deutschland zufriedenstellend.

DerVaihinger

Die Esskastanien bei uns waren auch vor 75 Jahren so groß wie die handelsüblichen aus dem Ausland.

fathaland slim

Dafür sind die Bäume, die ich kenne, dick und knorrig wie alte Eichen. Als ich sie zum ersten Mal sah, dachte ich, es wären welche.

Mauersegler

"Das einzige stehende Gewässer in der Nähe ist ein kleiner, flacher, schlammiger Teich."

Das Esskastanien stehende Gewässer in der Nähe bräuchten, ist vollkommener Mumpitz. 

fathaland slim

Der Gedanke dahinter ist der Temperaturausgleich durch den großen Wasserkörper. Um Früh- und Spätfrösten entgegenzuwirken. Für messbare Resultate bräuchte es da aber schon einen See von der Größe des Steinhuder Meeres. Mindestens.

Mauersegler

Ja. Aber in der Pfalz wachsen seit der Römerzeit Esskastanien und tragen Früchte. Ludwig I. hat um seine Residenz Hunderte Bäume anpflanzen lassen, da wird man heute immer noch massenhaft fündig – alles ganz ohne stehende Gewässer. 

Man kann sich ja irren, aber andere dann noch als dumm zu beschimpfen, senkt bei mir merklich die Laune. 

Mauersegler

Es sind leider Sie, dem das Sachwissen fehlt. Seit meiner Kindheit sammle ich jeden Herbst Esskastanien, im Pfälzer Wald, im Taunus, im Odenwald. 

Außerdem werden die Bäume bei der Agroforstwirtschaft nicht unbedingt  gepflanzt, um selbst übermäßigen Erstrag zu bringen, sondern um in der Kombination mit Viehwirtschaft und Feldfrüchten den Ertrag insgesamt zu verbessern, vor allem durch die Verbesserung des Bodens und des Mikroklimas. 

Ihre Beschimpfungen fallen leider auf Sie zurück. 

Duzfreund

"Wie Bäume und Hecken... " Hallo, torpediert dergleichen nicht das Fortschreiten der Industrialisierung (der Landwirtschaft) und damit den Wert von Grund und Boden (als Anlagegut)?

Ansonsten hilft nur die gute alte "Verkoppelung", das hatten wir alles schon, wir brauchen uns nur zu erinnern. 

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Juwa

Warum wird denn mit Agroforstwirtschaft die Industralisierung der Landwirtschaft torpediert? 

Im Artikel steht, dass der Ertrag nicht sinkt, sondern teilweise sogar steigt. Außerdem bietet Holz eine weitere Einnahmequelle.

Nettie

"Baumreihen auf dem Feld schützen vor Bodenerosion und Verdunstung - und sichern den Landwirten dadurch wichtige Erträge. Von der sogenannten Agroforstwirtschaft profitiert aber auch die Gesellschaft."

Nicht 'auch', sondern alle: "So profitieren zum Beispiel der Wasserhaushalt, die Artenvielfalt und das Klima." Von einem sich in einem menschlichem Leben zuträglichen Gleichgewicht befindenden Ökosystem ist schließlich das Überleben aller abhängig.

"Von den bekanntesten Agroforst-Systemen wissen die meisten nicht einmal, dass sie Agroforst-Systeme sind: Streuobst-Wiesen und Knicks. Knicks sind Wildgehölzhecken auf Erdwällen, typische Landschaftsbestandteile in Schleswig-Holstein, die früher Eigentumsgrenzen markiert haben und heute immer noch den Wind abbremsen"

An diesem 'Wissensdefizit' lässt sich etwas ändern (zum Beispiel u.a. durch Meldungen wie diese). Und hieran muss sich etwas ändern: "Doch es fehlen entscheidende Anreize für die Bauern, Bäume und Hecken auf die Felder zu pflanzen".

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DerVaihinger

Hier im Schwäbischen gibt es noch viele Streuobstwiesen. Aber keiner will sie mehr pflegen. Das war zu der Zeit, als jeder Bauer noch Most im Keller hatte, anders.

Dieses Getränk ist heute fast ausgestorben und der Bedarf an (Most-)Äpfeln und Birnen geht zurück. Die Preise sind im Keller und die großen Mostereien nehmen immer weniger ab.

Was die Hecken betrifft, so sind auch die schon lange weniger geworden, weil die  Verwendung großer landwirtschatlicher Maschinen eingeschränkt wird.

Was in letzter Zeit öfter zu sehen ist, sind Blühbrachen. Aber für meinen Begriff zu kleinteilig und oft nur einjährig angelegt.

gelassenbleiben

Scheint doch eine gute Idee zu sein auch in Hinblick an die Anpassung an den menschengemachten Klimawandel

Der Verlust von 1% der Netto-ackerfläche kann dann durch bessere Erträge ausgeglichen werden. Trotzdem gibt es Kosten, also statt ausschliesslich Flächen oder statt Agrardiesel bitte solche und ähnliche Massnahmen subventionieren  

 Agroforst-Bauern brauchen einen langen Atem. Die Bäume und Hecken anzuschaffen, kostet viel Geld. Sie zu pflanzen und zu pflegen, macht in den ersten Jahren viel Arbeit.

Leider auch wegen Wildverbiss und notwendige Schutzmassnahmen, da unsere Jäger trotz Zunahme an Anzahl nicht in der Lage oder genauer willens sind den Wildbestand auf eine ökologisch sinnvolle Grösse zu beschränken, können die Waldbauern ein Lied von singen. Aber geringere Wilddichte heisst auch weniger Trophäen für unsere Folkorejäger

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rolato

Ich finde den Vorschlag hinsichtlich eines ökologischen Gleichgewichtes gut. Welche Pflanzen und Tierarten sich zu einer Klimaveränderung hin anpassen können ergibt sich aus der natürlichen Auslese.

gelassenbleiben

Welche Pflanzen und Tierarten sich zu einer Klimaveränderung hin anpassen können ergibt sich aus der natürlichen Auslese.

Soviel Zeit haben wir nicht, der Klimawandel ist zu schnell, da kommen die Ökosysteme nicht mehr mit, wir sollten fur die Agrarforstwirtschaft schauen, welche mediterranen Gehölze in Frage kommen können 

Schneeflocke ❄️

"...schauen, welche mediterranen Gehölze in Frage kommen können..."

 

Das bedeutet aber auch Risiko. Denn trotz Klimawandel kommt es hier mal zu strengen Frösten. Wenn die Bäumchen noch jung sind, packen die das nicht. Dann fängt man wieder bei Null an und hat wieder ein paar Jahre verloren. Vielleicht könnte man vereinzelt mediterran zwischensetzen, so dass im Notfall nicht gleich alle Bäume hops gehen. An welche Gehölze hatten sie denn gedacht? 🫒 Oliven beispielsweise schaffen nur -8 Grad.

rolato

Soviel Zeit haben wir nicht, der Klimawandel ist zu schnell, da kommen die Ökosysteme nicht mehr mit, wir sollten fur die Agrarforstwirtschaft schauen, welche mediterranen Gehölze in Frage kommen können 

Könnte auch nach hinten los gehen. Wir haben schon genug Neophyten, plädiere für heimische robuste Sorten.

Schneeflocke ❄️

"Könnte auch nach hinten los gehen. Wir haben schon genug Neophyten, plädiere für heimische robuste Sorten."

 

Das fände ich auch besser. Müsste man mal einen Förster befragen, was machbar ist. Bei den mediterranen Gehölzen weiß ich jetzt so spontan auch nicht, ob das negative Auswirkungen z.B. auf heimische Tiere hätte. Zum Beispiel, wenn ein Reh Oliven verputzen möchte, vertragen die das überhaupt? Und wenn ja, in welcher Menge? Kommt es zu Wechselwirkungen, wenn noch was anderes verköstigt wird? Hhm... 

rolato

Zum Beispiel, wenn ein Reh Oliven verputzen möchte, vertragen die das überhaupt?

Vielleicht würden sie die auch verschmähen? Ein anderes Problem könnte die Verdrängung von Pflanzen und Gehölzen untereinander sein, oder Befall von Schädlingen. Also das alles scheint mir sehr komplex. Da braucht es praktische Experten und keine EU Entscheider vom Schreibtisch aus.

schabernack

➢ Zum Beispiel, wenn ein Reh Oliven verputzen möchte, vertragen die das überhaupt? Und wenn ja, in welcher Menge? Kommt es zu Wechselwirkungen, wenn noch was anderes verköstigt wird? Hhm...

Gyros Pita, Tsatsiki und Ouzo zu Oliven bekommt dem Reh nicht gut.
Es wird ganz lull und lall - das arme Tier.

Daniel Schweizer

Und wer genau soll dann den Wildbestand auf dem tieferen Level regulieren? Wenn nicht die Jäger?

schabernack

➢ … da unsere Jäger trotz Zunahme an Anzahl nicht in der Lage oder genauer willens sind den Wildbestand auf eine ökologisch sinnvolle Grösse zu beschränken, können die Waldbauern ein Lied von singen. Aber geringere Wilddichte heisst auch weniger Trophäen für unsere Folklorejäger.

Entweder sind die Waidmänner schießwütige Folklorejäger, die nach Trophäen gieren. Oder sie sind schießfaule Lodenträger, die lieber den Jägermeister aus dem Glas trinken, als selbst zu jagen.

Beides gleichzeitig können sie nicht sein.

Mauersegler

Doch, natürlich können sie das. Das Wild über den Winter päppeln, damit dann wieder genug da ist für die Trophäen. (Verkürzte Darstellung)

schabernack

➢ Doch, natürlich können sie das. Das Wild über den Winter päppeln, damit dann wieder genug da ist für die Trophäen. (Verkürzte Darstellung).

Aber die Jäger sollen doch - angeblich - auch im Sommer schießfaul sein. Ich weiß es nicht. Vorstadt Köln bei mir vor der Tür ist kein Jagdrevier …

D. Hume

Es kann doch so einfach sein. Klimaschädliche Subventionen beenden und klimafreundliche Maßnahmen, siehe Artikel, fördern.

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Juwa

"Es kann doch so einfach sein."

Leider wird immer gleich ein Aufstand gemacht wenn irgendwelche Subventionen gestrichen werden (siehe Streichung der Agrardieselsubvention). Daher fehlt dann Geld für sinvollen Maßnahmen.

Mauersegler

Richtig. So hat sich neulich auch ein Biobauer in einer Diskussion geäußert. Er berichtete, dass er Agroforstwirtschaft betreibt, aber die Unterstützung dafür ein Witz sei, da wäre viel mehr Geld nötig. 

Doch wofür demonstrieren die Bauern? Für billigen Diesel. Und die Politik nickt es ab. Die Agrarpolitik geht seit Jahrzehnten in die völlig falsche Richtung. 

hallo1

>>In den heißen Sommern der vergangenen Jahre sind die Kühe einfach nicht auf die Weide hinausgegangen, auf der keine Bäume standen. <<

 

und das hat man erst jetzt festgestellt ?

erstaunlich !

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fathaland slim

Nee, das hat man schon damals festgestellt. Wenn die Kuh nicht auf der Weide steht, dann sieht man das nämlich, selbst als Laie.

derkleineBürger

Wenn die Kuh im Stall,angebunden auf Spaltboden,statt auf der Wiese steht, hat das eher mit Profitgedanken des Bauern,statt fehlenden Bäumen auf Wiesen zu tun...

fathaland slim

Das ist schon richtig. Darum geht es im Artikel aber nicht.

hallo1

warum wird es dann so betont ?

rolato

und das hat man erst jetzt festgestellt ?

erstaunlich !

Nein, es dient zur Erinnerung an jene die es wissen und zur Information für jene die es noch nicht wissen!

proehi

So etwas hab ich schon bei Harald Lesch gesehen. Mich hätte gefreut, wenn die Bauern für massiv mehr Förderung der Agroforstwirtschaft eintreten oder von mir aus auch demonstrieren würden. Damit würden sie Weitsicht und Engagement für eine künftige Entwicklung zeigen die letztendlich den Landwirten und damit der ganzen Gesellschaft helfen würde.

Ich erinnere mich daran, dass die Waldbauern schon vor etwa 50 Jahren die Monokulturen der Fichtenwälder beklagten und künftig ändern wollten, nachdem Stürme ganze Wälder flach gelegt hatten. Und, haben sie dies Einsichten umgesetzt? Nee, sie haben sich mehrheitlich für das schnellere Geld entschieden und stehen nun immer noch vor dem gleichen Problem.

Und jetzt haben sie Probleme mit Dieselsubventionen. Ich habe den Eindruck, zu viele Landwirte denken nur von jetzt bis gleich.

Da ist die Politik für sinnvolle Förderung gefragt und kein Einknicken vor Massen an Treckern.

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Daniel Schweizer

Wissen Sie eigentlich, wie lange es dauerte, bis der Baumbestand einer bestimmten Waldfläche sich verändert hat? Waldwirtschaft ist nicht ein Sekundengeschäft, sondern geht über Generationen. Nur landwirtschaftlich bildungsferne Kreise glauben da innerhalb von ein paar Jahren etwas ändern zu können! Sowas ist dann wirklich das von Ihnen bereits bezeichnete Denken von hier bis jetzt - nur eben genau nicht von den Bauern! Was ich heute in meinem Wald pflanze, werden meine Urgrosskinder zu ernten beginnen - es gibt kaum was Nachhaltigeres! Aber offensichtlich sind die meisten Menschen heute  nicht mehr in der Lage dies zu erkennen und zu begreifen! Dies hat auch viel mit dem Frust der Bauern zu tun, die immer mehr merken, dass dümmliche Ideologen längst das Heft in der Hand haben und dafür sorgen, dass es rucki zucki schnell anders wird!

Mauersegler

Ich verstehe Ihre Widerrede nicht. Die Bauern haben Bäume und Hecken jahrzehntelang abgeholzt, mit dem Segen der Politik. Das ging ganz schnell. Und natürlich weiß jeder, dass Aufforsten lange dauert. Wer hier Bildungsferne verrät sind, aber Sie: Es geht hier gar nicht um Forstwirtschaft und Wälder, sondern um "Baumreihen und Hecken" und ihre sinnvolle Kombination mit Viehwirtschaft und dem Anbau von Feldfrüchten. Es geht zum Beispiel um Obstbäume, um Haselnüsse und Holunder, die beide wachsen wie Unkraut. 

Dazu kommen natürlich auch große Bäume wie Walnüsse oder Elsbeeren, die etwa 15 Jahre zum Wachsen brauchen. Aber wenn man sie jetzt nicht pflanzt, hat man in 30 Jahren immer noch keine. Das ist alles andere als dümmliche Ideologie, sondern eine schlichte Tatsache. Genauso wie das Faktum, dass Bauern diese Bäume gar nicht pflanzen wollen, sondern lieber billigen Diesel, um nach Herzenslust mit ihren schweren Maschinen herumfahren zu können. Und das ist der Frust, den ich habe.

proehi

Ich denke mal, ne Fichte wird nach 80-100 Jahren eingeschlagen.

Wenn man nach Sturmbruch eines Fichtenbestandes aber wieder eine Fichtenmonokultur aufforstet, wie ich es wiederholt gesehen habe, würde ich das allerdings als von jetzt bis gleich bezeichnen. Und wenn man jetzt diese Fichtenbestände wegen schlechter Trockenheitsresilienz als Monokulturen bemängelt, haben die, die diese Forste angelegt haben, gepennt und nichts dazugelernt.

Aber selbstverständlich haben es nicht alle so gemacht, aber zu viele.

proehi

Haben nun landwirtschaftliche bildungsferne Kreise die Hecken, Baumreihen und Mischobstwiesen abgesemmelt damit die tollen Gerätschaften freie Fahrt haben, oder waren es die Bauern, unbestritten die Fachleute, selber?

Die im Artikel beschriebenen Maßnahmen sind ja nun nichts Neues, nur jetzt wird ihre Sinnhaftigkeit wissenschaftlich bestätigt. Mimimi aus Bauernmund ist bei allen Problemen und Widrigkeiten nicht angemessen.

 

hallo1

>>Nee, sie haben sich mehrheitlich für das schnellere Geld entschieden<<

 

relativ

auch ne Fichte oder Tanne braucht 80 .... 130 Jahre

Laubbäume wie Birken und Erlen 60 ... 80 Jahre, einer Pappel reichen schon 40 Jahre, Linden 130 Jahre, Buchen 150 Jahre zugegeben ne Eiche da können es schon mal über 200 Jahre sein bis man die fällen kann

fathaland slim

Die Landwirtschaft ist ein ungeheuer zäher, träger Apparat.

Durchaus auch ein Abbild unserer Gesellschaft. Die Erkenntnisse sind Jahrzehnte alt, werden aber von den Advokaten des Weiter so unter Ideologieverdacht gestellt. So erspart man sich dann jegliche inhaltliche Argumentation.

Esche999

"Agroforst" klingt schon mal toll - und wenn man den effektiven Nutzen wissenschaftlich untersucht, ist das sicher gut. Allerdings wußten unsere Vorfahren noch bis 1945 offenbar auch schon, daß Bäume und Hecken eine Schutz- und Nutzfunktion haben.  Dieses Wissen ist auch nicht verloren gegangen - aber man hat es wissentlich zugunsten eines schnelleren größeren Profits unter den Tisch fallen lassen - und abrasiert was irgendwie im Wege stand, selbst an den Rändern der Äcker. Aber nicht nur die Ackerbauern. Auf den Grundstücken der privaten Häuser wird seit Jahren der Baumbestand rücksichtslos gefällt - wegen der Sonne(!), wegen Satellitenempfang, wegen möglicher Windbrüche und Schäden an den Hütten. Dabei sind Bäume eigentlich der beste Schutz gegen eine zu große Winddynamik - wenn sie nicht zu vereinzelt stehen. Wir wissen genug - aber wir sind unfähig adäqut zu handeln. Nicht nur bei Bäumen und  Sträuchern.

pasmal

Gilt das als Neuwissen mit den Büschen und Hecken als Zwischenpuffer und wichtiger Feuchtigkeit-, Rückzugs- und Klimabereich? Ich habe mich schon viele Jahrzehnte gewundert, davon fast nichts mehr auf unseren Feldern zu finden. erinnere mich das alles Wir lernten die Wichtigkeit dieser Hecken, Büsche und vereinzelte Bäume schon in Grundschulzeiten. Wahrscheinlich war das dann auch irgendwann nicht mehr “zeitgemäß“, bis es jetzt von grünen Umweltrettern ganz neu entdeckt wird.

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Calidris

Ja, offensichtlich braucht es "grüne Umweltretter", um darauf hinzuweisen, dass es manchmal gar nicht so kompliziert ist die Landwirtschaft ökologischer zu gestalten. Die achso "konservativen" Bauernverbände und entsprechenden (sonst oft so rückwärtsgewandten) Parteien kommen offensichtlich nicht von selber drauf. Und das, obwohl tatsächlich manche Konzepte hierzu eigentlich uralt sind.  Aber was stört Sie denn jetzt daran, dass dies wieder zur Sprache gebracht wird? Es ist doch wohl richtig, von der "totalen" Flurbereinigung wieder wegzukommen, oder?

derkleineBürger

"Die Abstände zwischen den Reihen sind auf die Arbeitsbreiten der Landmaschinen abgestimmt"

->

Auf welche genau ?

Die vor 15 Jahre, die von heute oder die in 15 Jahren ?

Warum wurden nochmal solche Baumreihen, Hecken und co von den Bauern plattgemacht ?

Damit man ohne Unterbrechung durcharbeiten kann...

Coachcoach

Ja, die Flurbereinigung!

Und wenn man vor 50 Jahren mit Bauern redet - die wollten alle Riesenfelder, plan. Und man selbst wurde als Spinner bezeichnet.

Nun den - AgroförsterInnen  Und Robinienbauern wünsche ich viel Erfolg!

Und 10m reichen völlig.

 

Foren User

Gute Idee. Hier in Brandenburg sind die Felder gigantisch. Und kein störendes Hälmchen dazwischen.

Foren User

Wenn man diese Baumreihen auf Feldern zur Pflicht machen würde, dann weiß ich schon, auf welchen Autobahnstrecken und in welchen Innenstädten dann sofort wieder die Trecker rum stehen.

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Schneeflocke ❄️

"...wieder die Trecker rum stehen..."

 

Trotz der vielen Kommentare für diese Art der Bauernproteste finde ich es nach wie vor albern, dass die Steuerzahler den Bauern den Agrardiesel subventionieren sollen, wenn der Diesel dann auf Autobahnen und in Innenstädten zweckentfremdet in die Umwelt verpustet wird - mal von der Luftverschmutzung ganz abgesehen...

schabernack

➢ … finde ich es nach wie vor albern, dass die Steuerzahler den Bauern den Agrardiesel subventionieren sollen, wenn der Diesel dann auf Autobahnen und in Innenstädten zweckentfremdet in die Umwelt verpustet wird.

Bauern müssen ihre Trecker erst einmal an der Tanke mit normal teuren Diesel betanken, wie Autofahrer mit Diesel-PkW.

Auf Antrag für den Jahresverbrauch an Diesel (abhängig von der bewirtschafteten Flächengröße) bekommen sie die Mineralölsteuer erstattet. In realistischem Maß Fläche / Diesel.

Viel mit dem Trecker nicht-agrarisch umher fahren, bringt keine Steuererstattung. Und für die ersten ca. 1.900 Liter Diesel / Jahr gibt es als «Selbstbehalt» grundsätzlich keine Steuererstattung für Agrardiesel.

Schneeflocke ❄️

Sehr wertvoller Artikel!

😊 "Regenwurmdichte" schmunzeln... 

Das sollte überall so eingeführt werden - es hat nur Vorteile und dient auch dem Umweltschutz. Das ist jedenfalls wesentlich sinnvoller als die Förderei von diesen schrecklichen E-Autos mit ihren giftigen Batterien. Die staatlichen Förderungen müssen natürlich im Rahmen bleiben. Die Kosten für die Baumanschaffungen könnten auch gesenkt werden, wenn jeder Bauer einige Setzlinge selber zieht und für seine Nachbarn mit - man kann ja auch miteinander tauschen (z.B. der eine hat Haselnuss, der andere Kirsche usw.). Für die zusätzlichen Pflegearbeiten (die im Artikel benannt wurden), könnte man Flüchtlingen, die noch noch nicht im Arbeitsmarkt untergekommen sind, hierfür das Angebot unterbreiten, in der Übergangsphase auf freiwilliger Basis die Bauern zu unterstützen. Da haben bestimmt einige Leute Interesse, sich einzubringen für Umwelt und Gesellschaft.

Esche999

Die riesigen baum- und strauchlosen Äcker der ehemaligen Kolchosen/LPG's der DDR,z.B. in der Magdeburger Börde, hat man übrigens gar zu gerne übernommen - wobei ich jetzt nicht weiß, wer die eigentlich besitzt - und so belassen.

Account gelöscht

Früher war diese Landschaft, die auch aus Knicks, Sträuchern, Bäumen, Teichen und Bächen bestand und nicht nur aus leeren Feldern, auch Teil der ästhetischen Welt des Bürgertums. John Byonton Priestley schrieb wunderbare Essays über diese schöne Welt, Arno Schmidt setzte sie quasi als Kulisse voraus, versuchte aber auch immer, ihr zu entkommen.

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