Blick in ein Herzkatheterlabor.

Ihre Meinung zu Warum manche Arbeitgeber Tausende Euro Jobwechsel-Prämie zahlen

Immer mehr Unternehmen locken mit Jobwechsel-Prämien. Im Wettbewerb um Fachkräfte wollen sie sich so durchsetzen. Aber warum zahlen Arbeitgeber nicht einfach höhere Gehälter? Von Milena Pieper und Davide Di Dio.

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78 Kommentare

Kommentare

Kristallin

Warum nicht, hier hat ein AG verstanden dass der Arbeitsmarkt zum Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt geworden ist, zumindest was die Fachkräfte betrifft und Ja Wer es sich als Arbeitnehmer/In somit leisten kann, Forderungen zu stellen und Prämien angeboten zu bekommen, soll auch gerne das Beste für sich herausholen können! 

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MrEnigma

Das Beste bedeutet nur Geld? Dann ist es kein Wunder, dass alle Arbeit als was Lästiges empfinden. 

Als Unternehmen bedeutet das, will ich meinen Betrieb sicherstellen, ich muss so viel wie möglich standardisieren, was Arbeit noch unattraktiver für alle machen wird. 

Arbeitszeit ist auch Lebenszeit, was nützt es da einen Job zu machen, der mies ist, nur weil man da 500 Euro mehr verdient? 

Kristallin

>>>Das Beste bedeutet nur Geld?>>>

Was sagt Ihnen dass sich die Arbeitnehmer/Innen im angezeigten Beispiel schlecht im ihrem Job fühlen? 

Und Wer mit Prämie einsteigt ist dann schlecht drauf? 

Ja klar auch die Gehälter müssen steigen, aber zumindest kann eine Prämie schon mal ein "positiver Einstieg" sein. 

Sokrates

Warum die Arbeitgeber lieber eine Jobwechsel Prämie bezahlen wollen als höhere Gelder liegt auf der Hand, 1. ist es lukrativer, 2.ist es billiger zu finanzieren, 3. ist es mittlerweile billiger als das man Fachkräfte von Leibarbeitsfirmen oder Werksvertragsfirmen bezieht, 4. man kann weiterhin bei niedrigen Löhnen bleiben!

stgtklaus

Die Wahrheit ist viel einfacher. Eine Mitarbeiter suchen, anlernen und ausbilden kostet tausende an Euro. Ein mit Prämie abwerben, am besten einen des Mitbewerbers ist viel billiger.  Daher die Prämien. Die bekommt kaum ein Berufsanfänger oder ein Queereinsteiger...
 

Nettie

„Tausende Euro Prämie für den neuen Job“

„Mit Speck fängt man Mäuse“. Hier geht es allerdings weder um Speck noch um Mäuse, sondern um die Gewinnung von dringend für die Aufrechterhaltung des Gemeinwesens benötigten Arbeitskräften.

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Carlos12

Hier werden keine neuen Arbeitskräfte gewonnen. Hier wechseln die Arbeitskräfte zu attraktivere Arbeitgeber. Was aber auch gut ist, weil dies Druck auf die Arbeitgeber macht attraktiver zu werden.

Nettie

"Was aber auch gut ist, weil dies Druck auf die Arbeitgeber macht attraktiver zu werden"

Weil davon ihr eigenes wirtschaftliches Überleben bzw. das ihres Unternehmens in der Wirtschaft abhängt.

Sokrates

Und was dann wenn die Mäuse den Speck gefressen haben, was ist dann? Und deshalb werden auch keine einzigen Facharbeiter-Arbeitnehmer mehr eingestellt um irgenwoanderst Fehlende ersetzen zu können! Leiharbeit und Werksverträge muten ja schon als Arbeitbnehmer Sklaverei an, aber so eine Prämiengeschichte ist auch nicht wirklich anderst!

Nettie

"Und was dann wenn die Mäuse den Speck gefressen haben, was ist dann?"

Noch mal: Es geht hier weder um Speck noch um Mäuse.

draufguckerin

"Leiharbeit und Werksverträge muten ja schon als Arbeitbnehmer Sklaverei an, aber so eine Prämiengeschichte ist auch nicht wirklich anderst!" 

Das ist nicht ganz richtig. Ich selbst hatte Kontakt mit mehreren Pflegekräften, die gerne bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet haben, weil sie die Konditionen (z.B. Arbeitszeiten) mitbestimmen konnten. Die Pflegeeinrichtungen wollen das nicht, weil sie ihr Schichtbetriebs-Schema mit Wochenenddiensten aufrechterhalten wollen, gerne auch zu Mindestlohn oder knapp drüber.

Die Heime bezahlen lieber Mondpreise für ZeitarbeiterInnen, als ihren Festangestellten bessere und individuelle Konditionen einzuräumen.

AbseitsDesMainstreams

So wird der Arbeitsmarkt von Angebot und Nachfrage von Arbeitgeberseite ausgehebelt. Die Politik tut mit Mindestlohn, hohen Sozialabgaben, eingefrorener Pendlerpauschale, Bürgergeld etc. das ihre, um den Arbeitsmarkt dysfunktional werden zu lassen.

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Kristallin

Nicht "die Politik" hat Jahrzehnte lang die Ausbildung des Nachwuches schleifen lassen! 

Mindestlohn gehört erhöht, und die AGs müssen umdenken lernen! 

Mit jeglichen wie auch immer "Zwangsmaßnahmen" erhält kein AG gute Mitarbeiter/Innen! 

Besonders nicht in der Pflege, erzwungene Arbeit im Pflegebereich führt zu schlecht gepflegten Pflegebedürftigen! 

Carlos12

???

Aber genau dies wird hier beschrieben, wie der Arbeitsmarkt sinnvoll funktioniert. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit konnte es sich die Wirtschaft leisten Arbeitnehmer durch den Staat oder Familien subventionieren zu lassen (z.B. Aufstocker, unbezahlte Praktika). Jetzt sind Arbeitgeber verstärkt gezwungen, existenzsichernde  Gehälter zu zahlen

Foren User

So wird der Arbeitsmarkt von Angebot und Nachfrage von Arbeitgeberseite ausgehebelt.

Nein, im Gegenteil.

Foren User

Die Politik tut mit Mindestlohn, hohen Sozialabgaben, eingefrorener Pendlerpauschale, Bürgergeld etc. das ihre, um den Arbeitsmarkt dysfunktional werden zu lassen.

Diese ganze Aussage ist dysfunktional. Und das Schimpfen auf's Bürgergeld ist sachlich völlig daneben und hat mit dem Arbeitsmarkt und dem Mangel an Fachkräften nichts zu tun. Es gibt keine Fachkräfte, die Bürgergeld beziehen.

Kristallin

>>>Es gibt keine Fachkräfte, die Bürgergeld beziehen.>>>

Doch aber diese Menschen sind oft körperlich oder psychisch zu angeschlagen und sind in der "Warteschleife" Arbeitsunfähigkeit bzw Rente. 

Coachcoach

Die Prämie ist die Karotte vor der Nase - richtig wäre, alle unteren Lohngruppen deutlich anzuheben.

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Schiebaer

Die Prämie ist die Karotte vor der Nase - richtig wäre, alle unteren Lohngruppen deutlich anzuheben.

Genau das meine ich auch.

MrEnigma

Also wie man es die letzten Monate gemacht hat?

Das Gegenteil ist doch der Fall, gerade jene, die man wirklich braucht, müssen besser bezahlt werden und einfache Tätigkeiten müssen standardisiert werden. Die Idee im Un und Angelernten Bereich immer mehr zu zahlen, ist einfach falsch, da es die Investition in Bildung schlicht nicht mehr rechtfertigt. 

Wenn am Ende Leute die standardisierte Tätigkeiten machen, so viel verdienen, wie jene, die Verantwortung für komplexe Prozesse haben oder nur 200 Euro weniger, dann muss man sich nicht wundern, wenn das niemand mehr machen will. So wie die Generation Z es ja schon auch macht. Bloß keine Verantwortung. 

Aktuell steigen die Löhne der unteren Lohngruppen stärker als jene der höheren. Das ist ein ganz fatales Signal. Zu sehen auch an der Debatte ums Bürgergeld. Die Unterschiede sind bereits so niedrig, dass Bildung sich nicht mehr lohnt. Für eine Volkswirtschaft ein fatales Signal. 

Klärungsbedarf

... nachdem heute an vielen Orten Unternehmer den Aufstand geprobt haben, weil es ihnen zu schlecht geht. Übrigens teilweise unter dem Beifall von Bürgern, die ja bei höheren Preisen die Betroffenen wären. Ich fasse zusammen: Bürger und Kunden müssen mehr in der Tasche haben, die Unternehmer müssen entlastet werden und höhere Gewinne bekommen, den Landwirten dürfen Subventionen nicht gestrichen werden, obwohl sie drei Jahre lang Rekordgewinne eingefahren haben. 

Foren User

Die Prämie ist die Karotte vor der Nase - ...

Falsches Bild, Sie haben es nicht verstanden. Es geht um echtes Geld, nicht nur um ein Almosen. Und man bekommt es ja auf die Hand, nicht nur vor die Nase gehalten. Eine hohe Prämie hat einen hohen Anreizcharakter. Und das ist gut so.

... richtig wäre, alle unteren Lohngruppen deutlich anzuheben.

Wozu? Dem Unternehmen bringt das doch nichts. Und der Effekt für die AN ist schnell vergessen.

DeHahn

Diese Fragestellung "überrascht" mich! Seit Jahrzehnten erzählt man uns die Gesetze des "freien" Marktes "Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis!". Also was für eine Überraschung, dass bei zu wenig Wohnungsbau und Fachkräften die Preise dafür steigen und sich Unternehmen gegenseitig Fachkräfte ausspannen.

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Kristallin

Genau die gleichen Unternehmen haben lange davor an der Ausbildung gespart...... Oft herrschte die Ansicht "gibt doch genug Arbeitslose!" 

Ein hochmütiger Schuss ins eigene Knie (Arbeitgeber) 

Glückskeks

 Alles was knapp ist, müßte nach diesem Gesetz automatisch teurer werden. Wo herrscht er denn, der Fachkräftemangel? V.a. im Niedriglohnsektor (Gastronomie, Pflege usw.) , da wo wegen der Niedriglöhne keiner hin will, und trotzdem steigen die Löhne nicht, also rennt man heulend zur Politik und ruft nach Einwanderung - und die glaubt's auch noch.  Fehlen mal ein paar hundert Gepäckabfertiger an den Flughäfen, muß man die aus der Türkei "importieren" (ohne Wohnung, Sprachkenntnis usw., aber alles egal), anstatt den real existierenden 3-4 Mio. Arbeitslosen hierzulande einfach mal ein gescheites Angebot zu machen. 

harry_up

""".also rennt man heulend zur Politik und ruft nach Einwanderung..."

Hierzu lese man einmal aufmerksam den im Artikel verlinkten Artikel "Wie Bürokratie zugewanderte Fachkräfte ausbremst."

Teilweise nicht mehr zu begreifen...

Foren User

Sie haben die Gesetze doch verstanden. Was überrascht Sie denn jetzt?

Carlos12

Ich habe es erlebt, wie mühselig und frustrierend es in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit war, den Job zu wechseln und freue mich für die Jungen, dass sie es heute einfacher haben.

Ich behaupte mal ins Blaue hinein, dass eine deutliche Mehrheit der Arbeitnehmer eine gute Arbeit verrichtet. Und wenn die Arbeitgeber, statt früher aufwendig den perfekten Arbeitnehmer zu auszusieben, einfach den erstbesten Bewerber genommen hätten, dessen Profil halbwegs passt, dass sie kaum schlechter gefahren wären.

MrEnigma

Manche Unternehmen können das eben nicht und verlieren dann gute Leute wegen ein paar Euro. Ob das für die deutsche Wirtachaft gut ist... Aktuell ist das im Pflegebereich gut zu sehen. 

Irgendwann wird es aber auch im Mittelstand ankommen. Wenn die Konzerne dann für Dödel-Jobs 1/3 die Leute abwerben, die aber im Mittelstand so dringend gebraucht werden. Und natürlich verdient man in großen Unternehmen für einfache Jobs eben mehr, als für komplexe mit Verantwortung in kleineren. 

Die Frage wird also sein - wird es am Ende eine große Anzahl an Jobhoppern geben, die es erfordert, die Arbeit wieder auf niedrigste Standards zu vereinfachen. 

Aktuell läuft vieles darauf hinaus, dass Arbeit in einfachste Tätigkeiten und Bausteine reduziert werden muss. Das rechtfertigt aber hohe Löhne nicht. Und das entspricht genau dem, was in Niedriglohnländern gemacht wird. Und geht es nur noch um Geld, ist kein Unternehmen mehr gegen den Verlust guter Leute gefeit. 

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Carlos12

Und geht es nur noch um Geld, ist kein Unternehmen mehr gegen den Verlust guter Leute gefeit. 

Menschen stehen Veränderungen im Allgemeinen meistens ablehnend gegenüber. Wenn die Leute wohl fühlen, werden sie nicht wegen ein paar Euro wechseln. Die Werbung der ganzen Jobplattformen zielt auf Leute, die sich unwohl fühlen. Und dafür zu sorgen, dass sich die Leute wohl fühlen kann der flexible Mittelstand doch vielleicht besser, als die Konzerne.

CoronaWegMachen

"... Die Frage wird also sein - wird es am Ende eine große Anzahl an Jobhoppern geben, die es erfordert, die Arbeit wieder auf niedrigste Standards zu vereinfachen ... "

Job-Hoppern ist was für Singels.

Arbeitnehmer/innen welche eine Fam. zu versorgen haben, können hier und da mal Job-Hoppern aber nicht auf Dauer.

Job-Hopper/innen werden den Unternehmen also eher nur in einer begrenzten Anzahl zur Verfügung stehen.

nie wieder spd

„Aktuell ist das im Pflegebereich gut zu sehen.“

Als ehemalige Pflegekraft und vor allem auch als potentiell zukünftiger Pflegefall plädiere ich dafür, dass Pflegekräfte die besten Arbeitsbedingungen bekommen, die man sich nur vorstellen kann. Mindestens das Doppelte an Gehalt und nur die halbe Arbeitszeit bei doppelter bis dreifacher Personalbesetzung. Wir lassen uns 150 Milliarden Euro pro Jahr in Form von Steuerhinterziehungen stehlen, haben aber auf der anderen Seite kein Geld für dringend notwendiges Personal für Kindergärten, Schulen, Pflegeberufe, Polizei und viele andere wichtige Dinge. Das kann nicht richtig sein. Die Auswirkungen sind gesellschaftsschädigend und Steuerhinterziehungen sollten mit Terrorismus gleichgesetzt werden. Auch um die Rechten nicht weiter zu stärken.

Gassi

Ein Sign-on-bonus ist für den AN unwirtschaftlich. Warum sollte er wechseln, wenn keine Steigerung beim Lohn herausspringt? In Aussicht gestellte Karriere-Chancen? Lieber den Spatz in der Hand ... 

Und nach wie vor gehen die meisten AG mit der Akquise von neune Arbeitskräften lächerlich schlecht um. Es fehlen ihnen die Leute, aber sie denken nicht drüber nach, was sie besser machen sollten, um als AG interessanter zu werden. Mit einer Prämie ist's wenig getan. Oder warten die auf den Abschwung, wo man dann wieder aus einem Heer an Arbeitslosen die billigsten herausziehen kann? Nachhaltig ist das nicht - nur billig. Den Anschluss verlieren diejenigen AG automatisch.

CoronaWegMachen

Aus dem Bericht , Michael Neugart, Ökonom an der TU Darmstadt :
"... Würden Unternehmen den Brutto-Monatslohn um 100 oder 200 Euro erhöhen, müssten sie den Betrag für die gesamte Beschäftigungsdauer zahlen. Mit einer einmaligen Zahlung gebe es zwar den finanziellen Anreiz für die Arbeitnehmer, die Arbeitgeber müssten sich aber nicht langfristig verpflichten - und sie bleiben im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten ... "

Und wieso für alle Mitarbeiter/innen den Lohn erhöhen, wenn die mittels Prämie neu angeworbenen Mitarbeiter/innen eh nur einen befristeten Job angeboten bekommen, und somit von einem befristeten Job in den nächsten befristeten Job selber und freiwillig wechseln.

nie wieder spd

Nett, dass das hier auch mal erwähnt wird: „Vor zehn Jahren waren es rechnerisch etwa vier Arbeitssuchende für einen Job.“

Einen Facharbeitermangel hat es rein rechnerisch nie gegeben. Bis heute nicht, da ja immer noch 1,5 Menschen pro Job zur Verfügung stehen. Das Problem war und ist lediglich, dass die Wirtschaft zu geizig ist, gute Löhne zu zahlen.

Und wenn es bei dem Facharbeitermangel um die Qualifikation geht, steht es der Wirtschaft ja nach wie vor völlig frei in unserem freien Land, selbst dafür zu sorgen, dass ihre Leute gut ausgebildet sind und sehr gut weitergebildet werden. Und natürlich nachher auch besser zu bezahlen. Soviel Freiheit muss sein.

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Klärungsbedarf

Sie verkürzen es immer wieder: Wer in MV lebt, Familie und ein Haus hat, einen Ehepartner, der /die einen guten Job hat, hat keine Ambitionen, eine Tätigkeit in München aufzunehmen. Arbeitsmarkt ist nur sehr beschränkt Mathematik.

Bernd Kevesligeti

Ja, sogenannte Headhunter, meist für die Suche nach Führungskräften, hat es ja im Grunde schon immer gegeben. Ob es aber am Arbeitsmarkt einen Wandel zugunsten der Beschäftigten gibt, dass kann ja hinterfragt werden. Warum fürchten sich dann Karstadt-Beschäftigte ? Oder warum protestieren dann entlassene DuMont-Drucker ? Sie könnten jetzt glücklich sein.

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Kristallin

>>>Warum fürchten sich dann Karstadt-Beschäftigte ? >>>

Wie viele davon sind noch gelernte Verkäufer/Innen und wie viele quer eingestiegen? 

>>>Oder warum protestieren dann entlassene DuMont-Drucker ?>>>

Weil Zeitungserzeugnisse ohnehin rückläufig sind und Drucker/Innen ggf nicht so stark nachgefragt werden? 

Bernd Kevesligeti

Nein, weil es nicht stimmt, dass es im Interesse der Lohnabhängigen läuft. Die Arbeit der entlassenen DuMont-Beschäftigten (Kölner-Stadt-Anzeiger, Express und Kölnische Rundschau) wird jetzt in einer nicht tarifgebunden Druckerei der Rhein-Zeitung in Koblenz gemacht.

artist22

Eben: Die maschinellen Roboter in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf ;-)

Foren User

Oder warum protestieren dann entlassene DuMont-Drucker ? Sie könnten jetzt glücklich sein.

Wer Handwerklich was drauf hat, hat in diesem Land immer sein Auskommen. Aus dem persönlichen Bekanntenkreis weiß ich, dass das in Serbien momentan leider anders ist. Da sind gute Leute arbeitslos. Und wenn sie einen Job haben verdienen sie 800 Euro. Damit kommt man selbst in Serbien kaum über die Runden.

Bernd Kevesligeti

Was hat das mit Serbien zu tun ? 

Carlos12

Warum fürchten sich dann Karstadt-Beschäftigte ? Oder warum protestieren dann entlassene DuMont-Drucker?

Wenn jemand seit 30 Jahren den gleichen Job macht und noch die Zeiten hoher Arbeitslosigkeit kennt, dann wird er sich natürlich Sorgen machen einen neuen zu finden.

Bernd Kevesligeti

Also, sind dass nur psychologische Gründe, die nichts mit der Realität zu tun haben ? Vielleicht liegen die Schönfärber außerhalb der Realität.

Carlos12

Teilweise sind es psychologische Gründe. Wer älter ist oder die falschen Qualifikationen mitbringt (Drucker) hat  es auf dem Arbeitsmarkt natürlich schwerer, auch abhängig von der Region. D.h. aber nicht, dass ein größeres Risiko besteht, arbeitslos zu bleiben. Wie viele würden sich sagen "Ich bin zwar 30 Jahre bei dieser Firma, aber ich suche mir halt für die letzten Jahre was neues." und  wie viele werden stattdessen demonstrieren, dass der eigene Betrieb um jeden Preis erhalten bleiben muss. Es ist halt menschlich.

nie wieder spd

Eben. Am Beispiel der Karstadt-Mitarbeiter könnte ja ein Exempel statuiert werden und Herr Benko sollte sämtliche Umschulungsmaßnahmen zu gesuchten und dringend benötigten Fachkräften bezahlen müssen. Das wäre auch sozial gerecht.

Klärungsbedarf

Zu was wollen Sie  eine 50-jährige Verkäuferin denn umschulen ???

schabernack

➢ Warum fürchten sich dann Karstadt-Beschäftigte ? Oder warum protestieren dann entlassene DuMont-Drucker ? Sie könnten jetzt glücklich sein.

Warum sollten sie wohl glücklich sein? Wer entlassen wurde, bekommt ganz sicher keine Jobwechselprämie.

Für Kaufhäuser gibt es auch keine Headhunter, und Drucker ist seit Digital nicht gerade der Beruf der Zukunft. Mein Neffe Systemadministrator wird seit Jahren ständig von Headhuntern kontaktiert. Für Tätigkeiten aber so was von ohne Führungskraft zu sein, oder sein zu wollen.

Ritchi

Das ist doch gar nicht so ungewöhnlich. Als ich vor etwa 30 Jahren meinen Arbeitgeber wechselte, zahlte mir der neue Arbeitgeber den Umzug, die Maklergebühren und ein Monatsgehalt. Das sind die in diesem Artikel beschriebenen Zahlungen doch gerade zu gering .

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CoronaWegMachen

"... zahlte mir der neue Arbeitgeber den Umzug, die Maklergebühren und ein Monatsgehalt ... "

Bei Führungskräften oder Beamten des Bundes (gerade in Bundesministerien) oder guten / seltenen Fachkräften mit besonderen Wissen mag das üblich gewesen sein.

Die Unternehmen wollen aber das Job-Hoppern grundsätzlich schmackhaft machen, auch für Menschen in Beschäftigung welche eher eine gewöhnliche Tätigkeit nach gehen.

Schiebaer

So war es bei mir auch eine ganze Liste an Vergünstigungen gab es seinerzeit bei meinen Job Wechsel von einem Mitteständigen Unternehmen hin in einen Großbetrieb.

Foren User

... zahlte mir der neue Arbeitgeber den Umzug, die Maklergebühren und ein Monatsgehalt.

Hut ab, das ist ein Wort.

Foren User

Es gibt so viele Arbeitslose, aber keiner davon ist ein Elektriker oder gar Elektroingenieur. Denn die würden wir sofort mit Kusshand und ner Menge Euro einstellen. Und ich kenne andere Firmen, bei denen ist es genau so.

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artist22

Ich kenne sogar Arbeitslose (offiziell nicht mehr Tätige), die sind fast 80 und haben Headhunterprämien ausgeschlagen (Stichwort: COBOL) ;-)

Also nicht alle sind mit Geld zu kaufen. Allerdings etwas mehr Anerkennung, bei Jüngeren sicher auch tw. mit Geld zu erreichen, würde das Facharbeiterproblem mit einem Schlag ändern. Und es kämen dann sogar erwünschte Immigranten 

Miauzi

Im 19. Jahrhundert warb man in der Industrie auch schon um Fachkräfte ... da baute man ganze Werks-Siedlungen inkl. Schulen und Freizeit-Einrichtungen.

Schaut man sich den aktuellen Wohnungsmarkt an und die Situation um Kita-Plätze usw. ... wird man langfristig nicht um ähnliche Maßnahmen herum kommen.

Ausländische Fachkräfte holt man mit einer "Abwerbe"-Prämie jedenfalls nicht ins Land!

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Foren User

Ausländische Fachkräfte holt man mit einer "Abwerbe"-Prämie jedenfalls nicht ins Land!

Da gibt es aber andere Strategien, mit denen wir das hinkriegen.

Account gelöscht

Bosch, Daimler und Heidelberger Druckmaschinen kamen schon während meines Studiums zu uns, um uns lukrative Jobs nach dem Diplom anzubieten. Und das war 1980. Damals war es völlig normal, dass die Übernahme von Umzugskosten u.ä. angeboten wurde. Gut, wir waren angehende Ingenieure, und die galten schon damals als begehrte Fachkräfte.

Spät, aber nicht zu spät, fand ich einen Arbeitgeber, wo ich mich mit meinem Job rundum wohlfühlte. Und einen solchen Arbeitgeber hätte ich auch für ein paar Euro Prämie nicht verlassen. Das ist nämlich das Geheimnis eines guten Personalers: Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die Arbeitnehmer an das Unternehmen binden. Gehälter sind da nicht das wichtigste.

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Schiebaer

Das ist nämlich das Geheimnis eines guten Personalers: Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die Arbeitnehmer an das Unternehmen binden. Gehälter sind da nicht das wichtigste.

Ich würde sagen,beides sollte stimmen.Bei meinen Wechsel war es so.

Kristallin

>>>Und einen solchen Arbeitgeber hätte ich auch für ein paar Euro Prämie nicht verlassen.>>>

Das ist gut, aber Wer sich eben als Fachkraft im aktuellen Job nicht so gut fühlt, hat so einen Anreiz zu wechseln und ggf mehr Wertschätzung zu erfahren. 

Als verbittert und mit Angst vor Arbeitslosigkeit im alten Job zu verbleiben........ 

Mir gings mal so, nach den 5 Jahren hatte ich die ersten Anfänge/Schübe meiner Erkrankung. 

nie wieder spd

Als ich mal aus Spaß die Stellenngebote meines Arbeitgebers durchsucht hatte, eine große soziale Stiftung, fanden sich allerlei Angenehmlichkeiten für neue Bewerber im Angebot. Aber nur für Ärzte oder Abteilungsleiter in der Verwaltung. Für Pflegekräfte oder Hausmeister gab und gibt es das nicht.

Bender Rodriguez

Was nutzt mir die Kuschelatmosphäre, wenn die Patte nucht stimmt? Das ist wohl 50:50

CoronaWegMachen

Die Arbeitgeber müssen sich aber endlich auch mal viel mehr um die Menschen kümmern z.B. welche sich z.B. in einer 1Jährigen Weiterbildung befinden, oder im Bewerbungstraining, oder in einer Umschulung, oder um die Menschen welche Sozialhilfe beziehen müssen, oder Menschen welche eine befristete Erwerbsminderungsrente beziehen.

Hier können die Arbeitgeber Ausbildungsplätze mit IHK-Abschluss oder u.U. ggf. innerbetriebliche Weiterbildungen anbieten und die dazugehörigen nachfolgenden unbefristeten Stellen gleich mit.
So stehen dann langfristig Fachkräfte zur Verfügung und der Fachkräftemangel reduziert sich.
 

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Foren User

Die Arbeitgeber müssen sich aber endlich auch mal viel mehr um die Menschen kümmern z.B. welche sich z.B. in einer 1Jährigen Weiterbildung befinden, oder im Bewerbungstraining, oder in einer Umschulung, oder um die Menschen welche Sozialhilfe beziehen müssen, oder Menschen welche eine befristete Erwerbsminderungsrente beziehen.

Gerne sofort. Bitte die Leute in  den Betrieben vorbei schicken, falls Sie Betroffene kennen.

CoronaWegMachen

Sicher. Die Arbeitgeber lehnten aber immer ab.

Grund : keine Weiterbildung im Unternehmen möglich, keine IHK-Ausbidungsplätze für die Betroffenen vorhanden

Änderung bei den Arbeitgebern = 0

So wird das eben nichts um Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

dr.bashir

Bei uns (50000 Einwohner) stehen 600 Namen auf der Warteliste für einen Kitaplatz und ein Haus kostet 1 Mio. Mieten sind entsprechend. Warum sollten junge Fachkräfte mit Familie oder die in Zukunft eine gründen wollen, hierher ziehen? So viel Prämie kann es doch gar nicht geben.

Und andererseits werden die Immobilien hier ja verkauft. Also offenbar handelt es sich um "bezahlbaren Wohnraum". Nur halt nicht für jeden.

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werner1955

handelt es sich um "bezahlbaren Wohnraum.
Richtig. Jeder darf und muss selbst eigenverantwortlich Entscheiden wo er leben möchte un des auch selber finazieren kann. Ein Recht auf einen Wohnort der mir persönlich passen würde gibts nur mit den vorhandenen möglichkeiten oder alternativ selber Wohnraum für sich selbst schaffen. 

CoronaWegMachen

Das Job-Herum-Gehopper, welches die Arbeitgeber nun mittels Prämie anbieten, ist nichts anderes als Jobrotation - einmal links rum und einmal rechts rum.

Das verändert aber überhaupt nichts um den Fachkräftemangel aber auch nur irgendwie zu beseitigen (zu wollen).

w120

Die Zeiten, in denen man seine Ausbildung in einem Betrieb gemacht hat und dann später bis zum Tod blieb, die sind wohl vorbei.

 

Wechselt man jetzt, zusammen mit dem Stromanbieter,  jährlich den AG?

 

Dass man für Fachkräfte beim oder zum Wechel, finanzielle oder andere Hilfen (Wohnung, Kita) anbietet, das finde ich normal.

Aber ist für das danach nicht das Arbeitsklima, die Zufriedenheit des AN, genauso wichtig, um den Mitbeiter zu halten?

Oder sind das keine Kriterien mehr für den modernen Arbeitnehmer.

 

Ich als Rentner bleibe bei meinem AG, der gesetzlichen RV."g"

Bender Rodriguez

Völlig ok. Bei managern und Fussballern wird das ja auch gemacht. Und bei drnen gibt es keinen 'Mangel', wie bei Facharbeitern. Wer Profis will, darf nicht mit Almosen ankommen. 

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draufguckerin

Genau. Der Arbeitgeber zahlt so viel, wie ihm die Arbeitnehrmer wert sind. Was ist falsch daran?

Izmi

Aber warum zahlen Arbeitgeber nicht einfach höhere Gehälter?

Höhere Löhne würden alle Arbeitnehmer betreffen, einmalige Prämien nur ganz gezielt einige Wenige. 

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draufguckerin

Ja, und die Freiheit muss man als Arbeitgeber haben, wenn man Leute braucht. Das kann auch ein Ansporn für langjährig Beschäftigte sein.

Rebadobo

Ich denke nicht, dass sich mit Geld eine umfangreiche Motivation zum Jobwechsel erzeugen lässt. Meine Erfahrung als ltd. Angestellter: vielen jungen Mitarbeitern  ist eher Freizeit und eine Komfortzone für ihr Erwerbsleben wichtig.

draufguckerin

"Auf eine Stelle kommen etwa 1,5 Arbeitssuchende. Vor zehn Jahren waren es rechnerisch etwa vier Arbeitssuchende für einen Job. Die Konkurrenz auf Arbeitnehmerseite war deutlich größer. Heute sind es die Arbeitgeber, die für sich werben müssen." zit TS

Beim Staat ist das noch anders, der macht es seinen BewerberInnen immer noch schwer. Wer sich dort als LehrerIn bewirbt, bekommt erstmal die miesesten Stellen zugewiesen, von denen andere LehrerInnen flüchten. Hier in Bremen ist wenigstens der Einzugsbereich halbwegs begrenzt, aber in Flächenländern kann es passieren, dass man eine Stelle mehr als hundert Kilometer von seinem Wohnort entfernt zugewiesen bekommt. 

Da müssen die Verwaltungen noch eine ganze Menge lernen. Ich finde das gut.

werner1955

Wettbewerb um Fachkräfte wollen sie sichmit Geld fachkräfte kaufen. Der moderne menschenhandel wie im Fussball jetzt auch in der Wirtschaft. 

Selber Ausbilden ist dehnen zu teuere. Deshalb Betrieb die nicht in die Zukunft unserer Kinder mit eigenen Ausbildungesplätzen investieren müssen für die anständigen Betrieb die Kosten mittragen.