Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland in Hannover

Ihre Meinung zu Sexualisierte Gewalt in der Kirche: "Jeder Fall einer zu viel"

Lange Zeit stand die Evangelische Kirche bei der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt im Schatten der Katholiken. Aber auch dort gibt es Fälle. Opferverbände sagen: Reformen kommen nur langsam voran. Von Paul Jens.

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32 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Jeder Fall ist einer zu viel"

Wirklich jeder einzelne. Relativierungen und Vertuschungsversuche helfen nicht, diese ‚Fälle‘ zu verhindern.

zöpfchen

Die evangelischen Kirche hat sich seit den 60er Jahren als allgemein-politische Institution im linken Spektrum positioniert. Man denke nur an die Friedens- und Anti-Kernkraft Bewegung.

Diese Positionierung hat sie vor dem genaueren hinsehen von Journalisten wirksam geschützt. Damit ist es jetzt vorbei. 

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Toni B.

Interessanter Ansatz. Regt zum Nachdenken an. Spontan stimme ich ihnen zu. Da der Staat alles in den Himmel lobt was links ist, ensteht (entstand) hier natürlich eine (gewollte) Blindheit gegenüber allem was schlecht ist.

Schneeflocke ❄️

Das ist bei allen Themen so, bei denen der Bürger strikt in eine Gedankenrichtung "erzogen" und "diktiert" wird, wie er etwas gefälligst zu finden hat und jeglicher Ansatz sich dem Thema mit Differenzierungen zu nähern als "böse" abgeurteilt wird.

melancholeriker

Ich weiß nicht, von welchem Staat sie da reden und was Sie mit "der Staat" überhaupt meinen im Zusammenhang mit dem Thema. 

Wenn Sie hier andeuten wollen, es könnte eine Kultur des Wegsehens geben, die da irgendwie von "links" gesteuert wird, würde ich zu gerne mehr darüber wissen. Trauen Sie sich. 

Egleichhmalf

… womit Sie indirekt sagen, dass eine Mehrzahl von Journalisten auf dem linken Auge zu Blindheit neigt.

AuroRa

Wenn jetzt noch jemand sagt, “besonders schlimm ist der Linksextremismus”, dann hol ich Popcorn 

zöpfchen

So etwas würde ich in diesem Forum nie postulieren. 

FakeNews-Checker

Und  kein  Gott  schützt  die  Kirche  davor.    ( Y )

Coachcoach

Was ist denn an Frieden & Antiatom links? Oder gar an Kirche?

proehi

Zwar halte ich Ihren ganzen Ansatz für Humbug, aber in der Konsequenz würde das ja bedeuten, dass sich konservative und rechte Journalisten nicht für sexualisierte Gewalt interessieren würden und Sie für diesen Umstand linke Journalisten verantwortlich machen.

Toni B.

Mehr Kontrollmechanismen sind nötig. In der Kirche und überall dort, wo es ein Zusammenspiel von Machthabenden und Schutzbefohlenen mit blindem Vertrauen gibt.  Sportvereine, Pfadfinder, Feuerwehr... Die Liste der Instanzen, Vereine, Organisationen etc. auf welche diese Definition zutrifft ist endlos lang und in jeder einzelnen(!) gab, gibt es und wird es auch weiterhin sexualisierte Gewalt geben, wenn nicht (mehr) Kontrollmechanismen eingebaut werden. Dies geht bereits bei den Eltern los, mit Aufklärung, Präventivarbeit und eloquentem Nachfragen.

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AuroRa

Naja oder wir könnten als Gesellschaft eine Null-Toleranz-Strategie gegen Sexismus und Übergriffigkeit etablieren. Das würde sich auf alle Bereiche auswirken. Solange wir das nicht haben, brauchen wir wohl Kontrollen 

Lichtinsdunkle

"Aber auch dort gibt es Fälle."

Na aber sicher gibt's die dort. Und überall wo ein Mensch alleine mit Kindern sein kann und eine gewisse Macht ausüben kann gibt es solche Fälle. Ich würde sogar mal annehmen, dass viele Täter sich genau deswegen einen geeigneten Job suchen. 

wolf 666

Reformen kommen diesbezüglich nicht langsam in der Kirche voran, sondern seit Jahrzehnten gar nicht. Und das sagen außerdem nicht nur Opferverbände, sondern das sagt die gesamte Gesellschaft außerhalb der Kirche.

werner1955

"Jeder Fall ist einer zu viel"

Und das betrift alle. Und die schlimmsten und meisten Fälle passiern leider immer noch im direkten Umfeld. Hier ist Gewalt besonders gegen Fraune und Mädchen immer noch Tabu Thema. 

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AuroRa

Solange Missbrauch und Misshandlungen als “häusliche Gewalt” verharmlost werden, ist das auch kein Wunder. Immerhin geht der Trend bei Femiziden nun dazu, das Mordmerkmal der “niederen Beweggründe” anzuerkennen. Aber es gibt noch immer zu viele Femizide. Etwa jeden 3. Tag in Deutschland. 

werner1955

Immerhin geht der Trend?

Wo erkennen Sie das. Ich sehe das bei der Justiz noch nicht. Die massenvergewaltigungen und de Urteile zeige viel "Täterschutz". 

Mass Effect

Stimmt.

Schneeflocke ❄️

"Statt die besonders Hilfsbedürftigen zu schützen, seien genau diese Menschen zum Opfer von sexualisierter Gewalt geworden. In den Heimen habe es benachteiligte Kinder getroffen, die sonst niemanden hätten, erzählt sie im Gespräch mit tagesschau.de."

 

Wie überall. Ganz egal wo. Ob katholische Kirche, evangelische Kirche, Heime mit Behinderten, Heime für Kinder, in Familien... Die Täter haben eine hohe Affinität zu Orten wo sie sich unbehelligt an Schwächeren vergreifen können. Abstreiten ist dann das Mittel der Wahl. Vorgesetzte schützen die Täter, damit bloß kein Fleck auf ihre Institution fällt. Das Opfer muss beweisen, was es häufig gar nicht kann und auch den Widerstand der ihm bei der verzweifelten Suche nach Hilfe entgegen schlägt nicht durchbrechen kann - stattdessen droht ihm dann die ungehinderte Rache der Täter, wegen des "Verrates". Wenn 50% der behinderten Frauen bereits so etwas durchleiden mussten (wie im TS Bericht kürzlich) ist unser Strafrecht viel zu lasch!

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Coachcoach

Das lässt sich mit Strafrecht nicht verhindern.

Dafür ist kritische Öffentlichkeit auch innerhalb der Kirchen und Verbände nötig - doch die ist nicht geschützt und muss schwere persönliche Folgen fürchten.

Grossinquisitor

"Sexualisierte Gewalt" ist nicht in jedem Fall strafbar, da der Begriff völlig unklar definiert ist und alles und nichts bedeuten kann. Ausserdem soll die Definitionshoheit bei den Betroffenen liegen. Es ist damit völlig gleichgültig, ob der Täter vorsätzlich, fahrlässig oder nur dumm gehandelt hat. Deshalb kann man auch nicht einfach sagen, dass die Gesetzte in dieser Hinsicht "zu lasch" sind. Es kommt nämlich immer auf den konkreten Einzelfall an. 

rolato

Vorgesetzte schützen die Täter, damit bloß kein Fleck auf ihre Institution fällt. Das Opfer muss beweisen, was es häufig gar nicht kann und auch den Widerstand der ihm bei der verzweifelten Suche nach Hilfe entgegen schlägt nicht durchbrechen kann

Das stimmt soweit alles, nur die Gesellschaft trägt auch dazu bei, sexuelle Gewalt zu verheimlichen, zu dulden und zu verharmlosen. Der Anteil ist im Umfeld des Bekannten- und Verwandtenbereich viel höher, in Einrichtungen dafür zahlreicher was den Täter und dessen Opfer betrifft. Auch das gehört zu erwähnen.

Schiebaer

Auch die Kirche ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.Da gibt es Gute und Böse.

Peter Kock

Ob Kirche oder Privatleute wer solche Dinge macht hat  s o f o r t  mit scharfen Konsequenzen zu rechnen. Aber die machen es wie in der Politik verwässern , verdecken , verschweigen und sich gegenseitig helfen dabei doch noch so weg zu kommen !  Gut , das ich vor rund 55 Jahren ausgetreten bin aus dem Verein.

Adeo60

Generell müssen die Kirchen ihre völlig überkommene und verquere Einstellung zur Sexualität radikal ändern, wenn sie die Übergriffe der Vergangenheit  vermeiden und verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen wollen. Frauen sollten in der Kirche einen festen Platz finden, das Zölibat abgeschafft werden.  Of allem die katholische Kirche hat dadurch erheblichen Nachholbedarf.

Coachcoach

Nun ja, die geschlossenen, ideologisch hermetischen und schlecht kontrollierten Gesellschaften wie die Kirchen sind eben 'undurchsichtig'. Wie weit, das mag unterschiedlich sein, aber da wir keine oder systematisch beobachtende Öffentlichkeit haben, werden viele Übergriffe im Dunklen bleiben - auch weiterhin.

Ich beschäftige mich seit 1986 mit dem Themenkomplex und sehe nur kleine Fortschritte.

wolf 666

Schiebaer 10:11 Uhr

"Auch die Kirche ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.Da gibt es Gute und Böse."                                                      Mit solchen Ansichten kann man jedes Verbrechen relativieren und damit schönreden.

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werner1955

schönreden?

Das passiert besonders im Gerichtssal.  Hören Sie mal die Verteitiger der Täter, oder lesen Sie die Urteile. 

Buerger1001

Jeder Fall steht für sich, und ist einer zu viel. Jeder Fall gehört vor ein weltliches Gericht. 

TapferSchneiderlein

Sexualisierte Gewalt in der Kirche: "Jeder Fall ist einer zu viel"

Schon aus dem Titel des Artikels geht das "Schönhalten" hervor! Es handelt sich um die Vergewaltigung von Kindern! Das ist m.E. die schlimmste Art sexueller Gewalt. Hier werden nicht nur der Körper sondern auch das Vertrauen lebenslang beschädigt. 

Einen weiteren Hohn an der Gerechtigkeit sehe ich an den innerkirchlichen Verfahren. Kleinhalten, verjähren lassen, aus der Schusslinie nehmen - das funktioniert bestens.

Meine Empfehlung: sofort austreten! 

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