Ihre Meinung zu Spaniens Ministerpräsident Sánchez im Amt bestätigt
Das spanische Parlament hat den geschäftsführenden Ministerpräsidenten Sánchez als Regierungschef wiedergewählt. Die Mehrheit für den Sozialdemokraten ist aber an eine Amnestie für katalanische Separatisten geknüpft.
"Spaniens Ministerpräsident Sánchez im Amt bestätigt"
Aus meiner Sicht eine gute Nachricht.
"Die Mehrheit für den Sozialdemokraten ist aber an eine Amnestie für katalanische Separatisten geknüpft"
Na und? Aufeinanderzugehen statt der Beförderung von 'Abspaltungstendenzen' ist das einzige Mittel zur Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
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wenn die Katalanen eben mit den Spaniern eben nicht können
was solls
in einer Ehe gibts auch ne Scheidung verlangt man ja auch nicht auf Teufel komm raus das Zusammenbleiben
nicht in Europa...
Jugoslawien, Tschecheslowakei … es gibt Beispiele für eine Trennung.
Aber die Katalanen gaben eben auch ein Recht, von den Spaniern nicht ständig deren Zungenkuß aufgedrückt zu bekommen: es sind ja auch nur Menschen!
Es ist halt relativ inkonsequent auf der einen Seite die EU zu idealisieren und Brexit-Britain zu verurteilen und andererseits in zersplitternden Nationalstaaten den Separatismus libertär zu verklären.
Barcelona bzw. Katalonien bleibt ein Teil Spanien. Zur Zeit ist kein neuer Putsch-Dämon in der Nähe. Für Sanchez wäre es eine politische Niederlage, wenn Spanien kleiner werden würde. Wir sehen es ja an jedem neuen Tag in der Ukraine, auch wenn es in Spanien keinen Krieg gibt. Den gab's da aber 1936 auch. Und der Diktator sollte sich sogar 40 Jahre bis 1976 halten. Kein Wunder, wieso Spanien erst 1986 die heutige EU betreten hat.
Aufeinanderzugehen ? Puigdemont hat genau das Gegenteil vor.
Es geht bei der Amnestievereinbarung mit den katalanischen Separatisten und dem entsprechenden Gesetz nicht um die "Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts", möglicherweise wird der nun stärker riskiert. Ohne diese Zusage - die selbst in der Partei von P. Sánchez umstritten ist - an die, die gegen die Verfassung Spaniens verstoßen hatten, hätte Sánchez im Parlament keine Mehrheit für seine Wiederwahl im Parlament bekommen. Die katal. Parteien ERC und JUNTS hatten die zur Bedingung gemacht, wenn er seine Stimmen haben wollte. Man darf davon ausgehen, dass dies der einzige Grund ist. Er hatte sich früher selbst für eine Verfolgung und Bestrafung nach dem Gesetz eingesetzt. Der frühere Ministerpräsident und Parteifreund von Sánchez, Felipe González, ist dagegen . Er hat gesagt, wenn die Separatisten eine Amnestie wünschen, sollen sie alle Spanier fragen, also ein Votum der Gesamtbevölkerung holen. Er ist ziemlich sauer über dieses Manöver seines Parteifreundes.
Solange die Katalanen, eine regionale Autonomie ausbauen können, mag ja alles gut sein. Aber eine Staatsgründung Katalonien wäre eine Katastrophe für Spanien und der EU. Es ist nicht die Zeit Staaten zu gründen.
Allerdings bereitet mir der linksruck in Spanien große Sorgen. Eigentlich sind die Bürger in Spanien eher konservativ. Ich werde subjektiv das Gefühl nicht los, dass mit Sanches jemand ins Amt kommt, der eigentlich vom Volk nicht gewollt ist.
Die Veranstaltung, die Sánchez sein Amt ermöglicht hat, heißt freie und geheime Wahlen in ganz Spanien, die heißt nicht "eigentlich". Er hat heute eine Mehrheit im Parlament der gewählten Abgeordneten erhalten, die die Mehrheit des Volkes repräsentieren.
Ich kann mich an eine Wahl in Thüringen erinnern da wurde anders argumentiert
Nein, wurde nicht anders argumentiert. Der Gewählte zog freiwillig zurück. Er hätte ja dazu stehen können. Kenne keine Rechtsvorschrift, die ihm das nicht erlaubt hätte.
Sanchez ist schon seit Jahren im Amt. Nach den Wahlen musste er jedoch neue Partner finden .
Er war seit den letzten Wahlen nur geschäftsführend im Amt des Regierungschef. Er hätte nun nicht nur neue Partner gebraucht, er hatte die Stimmen der Mehrheit der 350 Abgeordneten im span. Parlament nötig. Oder er hätte sich eine Minderheitsregierung zulegen können oder in Neuwahlen gehen können. Jetzt hat er sich von katalanischen Nationalisten, die Hälfte davon sehr konservativ (die von Puigdemont von der JUNTS) helfen lassen. Die bestimmen nun im Madrider Parlament, wo es lang geht. Sánchez hat sich quasi in deren Hände begeben.
Wissen Sie, ob die Katalanen nun ihr separatistisches Vorhaben jetzt beenden? Glaube ich nicht, denn denen ist doch egal, wer in Madrid das Sagen hat. Die Katalanen möchten einen eigenen unabhängigen Staat.
Aufeinander zugehen?
Ich nenne das Stimmenkauf. Wenn Du mich wählst, dann kommst Du aus dem Knast. Und Geld für die Regionen der Separatisten in Katalonien und dem Baskenland wird auch bereitgestellt. Warum nicht in gleichem Maße auch z.B. für Aragonien oder Asturien? Von da braucht Sanchez wohl keine Stimmen.
Wie würden Sie es nennen, wenn das so in Dt passieren würde?
Aus Ihrem Kommentar wird deutlich, dass Sie sich mit der aktuellen Lage in Spanien nicht auskennen.
Ein wegen eines Angriffs auf die Verfassung im Exil lebender Separatist bekommt nicht nur eine Amnestie, sondern das spanische Wort Amnestía bedeutet eine totale Annullierung aller Straftaten, so als sei niemals etwas geschehen.
Dies im Gegenzug dafür, dass die katalanischen Separatisten im nationalen Parlament Sánchez die Mehrheit beschaffen. Bananenrepublik pur, auf Seiten der Gerichtsbarkeit regt sich nun aber endlich Widerstand, denn hier kommt es zu einer Aushebelung der Gerichte durch einen egomanischen Protagonisten, dem jedes Mittel zum Machterhalt probat ist.
Wie soll denn aus einer rein machttaktischen 180 Grad Wende Zusammenhalt werden? Auf dieses ernste Separatismusthema, bei dem naturgemäss Überzeugungen und Emotionen eine Rolle spielen setzt sich nun ein politiker drauf, der völlig überzeugungsfrei seine Haltung dahin ändert, was ihm ganz persönlich gerade am besten nützt.
Allein deshalb muss man es schon als Angriff auf den Rechtssaat begreifen, weil man mit Amnestien eben nicht so offensichtlich machttaktisch umgehen darf.
Das hat der ehemalige Ministerpräsident Spaniens, Felipe González, gleiche Partei (PSOE), gesagt. Er ist einer der wenigen in der PSOE, die sich das so klar traut, er ist ja ohnehin zusätzlich einer der ernstzunehmenden Intellektuellen in der Partei. Gut, er ist halt nicht mehr direkt aktiv in der Politik. Er muss nicht beweisen, dass er es anders gemacht hätte.