Ihre Meinung zu Krise bei Siemens Energy: Muss der Staat wirklich einspringen?
Mehrere Wochen lang verhandelte Siemens Energy mit der Bundesregierung über staatliche Garantien, nun steht das Hilfspaket. Ökonomen sehen den Bund nicht in der Verantwortung. Von A.-C. Beck und L. Hiltscher.
Es wird mit freudigen Spendierhosen und wohlwollender, undifferenzierter Nettigkeit Staatshaushalt wie ein Füllhorn geplündert. Wer hat noch nicht, wer will noch mal?
Union hat die Wurzeln der Krise gefördert, falsch reagiert, kurzsichtig verschoben. Das kann Berlins Ampel nicht über Nacht aussetzen.Aber die Blindheit gegenüber Staatshaushalt, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit ist auch hier riesig.
Spendabel kann man sein, wenn alles finanziell gut gepolstert und wenige Pflichtausgaben überschaubar bleiben.
Aktuell aber rennen Deutschland Wollen und Können auseinander.
Von sozialem Wohnungsbau, Unterhaltung von Infrastruktur, Hilfen hüben und drüben in allen Bereichen human bis Klimaschutz weltweit. Der Haushalt hat Grenzen. Und so kann nicht jede schwächelnde Eigenverantwortung eines Konzerns Staatsgelder als Unterhalt und Rettungsanker erwarten.
Jeder hat in Deutschland Pflichten. Und Betriebe müssen sich zuerst selbst heilen.