Ihre Meinung zu Erwartete Bodenoffensive: Welche Ziele hat Israel in Gaza?
Israels angekündigte Bodenoffensive auf Hamas-Terroristen im Gazastreifen hat bislang nicht begonnen. Der Grund: Die Regierung steht vor etlichen schwierigen Entscheidungen. Von Christian Wagner.
Mal zusammengefasst: Alles, was nicht zum Ziel hat mittels der jahrzehntelang präferierten Zwei-Staaten-Lösung oder auch einer womöglich ganz neuen Idee endlich Frieden zu schaffen, ist als Terror anzusehen und abzulehnen. Weder wird Palästina durch den Terror der Hamas & Co. irgendwie als Staat gegründet, noch wird Israel durch die zigste "Vergeltungsaktion" auch nur den Hauch von Frieden erlangen. Solange das in den Köpfen der Verantwortlichen nicht ankommt, respektive die aktuellen durch solche ersetzt werden, die das begriffen haben, wird sich im nahen Osten nichts ändern und Terror und Leid andauern. Von und auf beiden Seiten.
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Das ist zu einfach. Selbst die Zweistaatenlösung wird den Nahostkonflikt nicht lösen. Das Problem ist, dass die Palästinenserführung glaubt, durch Kampf gegen Israel die Naquba der Palästinenser und die, als Schmach empfundenen Niederlagen in den arabischen Kriegen, ausgleichen zu wollen. Islamisten sehen die Zweistaatenlösung, als Zwischenziel um Israel zu zerstören. Bei der Führung in Ramallah ist das Ziel Israel über die Rückführung der Nachkommen aller Palästinensischen Flüchtlinge zu zerstören. Als Beweis werden hier die Lehrbücher der Automomiebehörde angegeben. Und die Erklärung des Herrn Abbas anlässlich des Naquba Tages vor den Vereinten Nationen in diesem Jahr.
Deswegen schrieb ich ja von womöglich neuen Ideen. Aber Sie haben natürlich Recht. Ohne eine angemessene Entschädigung für den Landraub und ein ehrliches Bemühen um eine Aussöhnung, wobei das letztere von beiden Seiten erfolgen muß, wird das nichts.
Die einen wollen das ganze Land für Palästina und die anderen unter Zuhilfenahme genau ihrer Erklärung das ganze Land für Israel. Am Ende müssen sich die Bevölkerungen überlegen ob sie die einizig völkerrechtlich geltende UN-Lösung akzeptieren, sich den grossen Plänen der extremistischen Minderheiten widersetzen und damit in Frieden leben können.
Bzgl. einer praktischen 2-Staaten-Lösung sehe ich aber dennoch nicht wer dafür sorgen kann, das die Siedler Gebiete räumen ohne damit einen inneren robusten Konflikt zu riskieren. Zur Räumung bräuchte es in jedem Fall Israels Militär, denn mit Überzeugungsarbeit und grosszügigen Umsiedlungsangeboten ist hier nichts zu machen.
Vor 15 Jahren hätte man das vielleicht noch so betrachten können aber angesichts der Tatsachen auf dem Boden, wobei ich mal aussen vor lasse ob es die staatseigene Strategie Israels war, die Gebiete zu zersiedeln, gibt es heute keine plausible territoriale 2-Staatenlösung mehr und die Alternative zur verunmöglichten Friedenslösung ist eben Terror und Vergeltung.
Der Plan Israels war meinem Eindruck nach, sich mit dem Iron Dome und anderer militärischer Vorkehrungen praktisch unangreifbar zu machen und sich mit den anderen arabischen Staaten endgültig unter Auslassung der Palästinenserfrage zu einigen. Das ging schief.
Gerade durch den massiven Ausbau von jüdischen Siedlungen im West-Jordan-Gebiet ist die 2-Staaten-Lösung "torpediert" wurden.
Das ist auch die erklärte Absicht der politischen Parteien der "Siedler"-Bewegungen ... und damit ziehen sie erfolgreich ins israelische Parlament und sind seit Jahren Teil diverser israelischen Regierungen.
Eine 2-Staaten-Lösung ist definitiv nicht mehr möglich ... denn wie sollte es aussehen das SÄMTLICHE jüdischen Siedler die "Westbank" verlassen??
Der Staat Isreal würde politisch zerfallen wollte er dies mit seiner eigenen Polizei oder Militär durchsetzen!
Die einzigste Lösung: -> die bisher verworfene 1-Staaten-Lösung
das würde aber bedeuten - das alle Angehörigen bzw. Nachfahren von seit 1948 geflohenen Palästinenser ihre Eigentumsansprüche geltend machen können ... weil sie automatisch Bürger dieses neuen Staates wären!
"Nebeneffekt" -> die Bürger jüdischen Glaubens/Abstammung wären nicht mehr die Bevölkerungsmehrheit!
"Die einzigste Lösung: -> die bisher verworfene 1-Staaten-Lösung"
Das hielt ich bis vor Kurzem auch noch halbwegs für überzeugend, selbst wenn es in der Region nur wenige Anhänger dafür gab und diese Idee mehr oder weniger eine Beschäftigung für Intellektuelle war.
Anlässlich der Dimension des Terrors und der nun auch folgenden Reaktion halte ich es aber endgültig beiden Bevölkerungen gegenüber nicht mehr für zumutbar in einem gemeinsamen Staat zu leben. Man kann froh sein wenn es innerhalb von Israel mit der arabischen Minderheit weiterhin ruhig bleibt und die haben das Zusammenleben wenigstens schon lange eingeübt.
Das Problem beider Seiten ist mMn, daß jede meint "gewinnen" zu können. Das können sie aber nur gemeinsam, mit- statt gegeneinader. Das begreift von den haßerfüllten Betonköpfen, die leider auf beiden Seiten in relevanten Positionen sitzen niemand. Und von außen werden beide Seiten je nach Interessenlage in diesem Wahn noch bestärkt.
Dem kann ich mich nur anschießen.
Das ist zu einfach! Frieden ist nicht möglich, wenn eine Partei keinen Frieden will. Wer sich verteidigen muss und keine Lösungen finden würde, weil der Andere doch nur dessen Lösungen verwenden würde um dessen Existenz zu bedrohen, handelt in Notwehr und verhält sich nicht terroristisch! Daraus ergibt sich auch, es ist naiv zu denken, dass eine, wie auch immer gestaltete Zweistaatenlösung, den Nahostkonflikt lösen würde.
Stimmt. Nur ist das Problem, daß beide Seite sich ja immer nur "verteidigen". Die einen gegen den Terror der Hamas, die anderen gegen den Terror der Besatzer. Solange das anhält geht alles weiter, wie bisher.