Eine junge Frau sitzt auf einer Bank und benutzt ihr Smartphone

Ihre Meinung zu Mobilfunkanbieter-Daten: Im Schatten der Schufa

Ein Münchner Unternehmen sammelt Daten von Millionen Handynutzern. Wie schon bei dem ähnlichen Vorgehen der Schufa ist die Rechtsgrundlage fragwürdig. Die zuständige Aufsichtsbehörde ermittelt, die Auskunftei wehrt sich. Von Peter Hornung.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
34 Kommentare

Kommentare

HB-Männchen

Zahlreiche Mobilfunkanbieter hatten den Beschluss der Datenschützer jedoch weitgehend ignoriert.

Und das ist genau das übliche Vorgehen, nicht nur in dieser Branche. Gesetze werden erst mal ignoriert. Wenn dann überhaupt mal einer kommt und diese durchsetzt, dann übersteigen die bis dahin gemachten Profite etwaige Strafzahlungen um ein vielfaches.

Werner40

Da ein Datenpool bei jedem einzelnen Telco Unternehmen vorliegt, ist nicht ersichtlich, warum nicht mehrere Datenpools zusammengefasst werden können. 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
marvin

Die Daten werden zweckgebunden erhoben. Sie für andere Zwecke zu mißbrauchen, ist ein Rechtsbruch. 

saschamaus75

Aus dem Artikel:

> Solche Informationen dürfen nach Ansicht der zuständigen Datenschützer

> jedoch nur dann an Auskunfteien wie die Schufa und CRIF weitergegeben

> werden, wenn ein Kunde seine Rechnung nicht bezahlt hat...

Falsch!

Diese Daten dürfte dieses Unternehmen (welches seltsamerweise irgendwie im gesamten Artikel nicht ein einziges Mal namentlich erwähnt wird, oder habe ich da etwas überlesen???) nach § 45ff Datenschutzgesetz i.V.m. § 203 StGB weder erheben noch weitergeben! -.-

 

> ...oder versucht hat zu betrügen

Auch DANN dürften diese Daten aber nicht an die 'Schufa und CRIF' weitergegeben werden, sondern Einzig&Allein an Polizei und Staatsanwaltschaft. oO

 

P.S.: Das Gleiche gilt übrigens auch für die Schufa... -.-

 

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
saschamaus75

Sorry, habe den Artikel gerade ein 2. Mal gelesen, das Unternehmen heißt 'CRIF'.

Mea culpa. =(

 

sebo5000

Das Unternehmen heisst CRIF. Kommt so ziemlich in jedem zweiten Satz des Artikels vor. Sie haben es sogar zitiert....oOOOOOO

saschamaus75

>> Das Unternehmen heisst CRIF

 

Ändert DAS irgendetwas an § 45ff Datenschutzgesetz i.V.m. § 203 StGB? -.-

 

FakeNews-Checker

Die  Handy-Käufer  unterschreiben  doch  die  Einwilligungserklärung  zu  dieser  ganzen  Datennichtschutz-Sauerei.    Sonst  können  sie  kein  Handy  kaufen.   Insofern  kann  man  nix  machen  gegen  diese  Auskunftei.   

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
HB-Männchen

Verträge, die gesetzeswidrige Vereinbarungen enthalten, sind null und nichtig.

saschamaus75

>> Verträge, die gesetzeswidrige Vereinbarungen enthalten, sind null und nichtig.

 

Sie schreiben mir aus dem Herzen!

* § 125 BGB

* § 134 BGB

* § 138 BGB

* § 142 BGB

 

Antonio Pedron

Sonst  können  sie  kein  Handy  kaufen.   Insofern  kann  man  nix  machen  gegen  diese  Auskunftei.   

Das ist ja offensichtlich falsch. Was haben Sie hier denn eigentlich geprüft?

marvin

Der Satz, dass Daten "das neue Öl" seien, stammt ja von Angela Merkel, und damit dieses Öl auch gut schmiert, hat sie dafür gesorgt, dass jeder beim Erwerb einer neuen Sim-Karte seinen gültigen Ausweis vorlegt. Weniger gründlich geschmiert wird übrigens in Dänemark, Estland, Finland, GB, Irland, Island, Kroatien, Portugal, Slowenien und der Tschechischen Republik: Dort bekommt man Sim-Karten auch noch anonym.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Antonio Pedron

@ marvin

Der Satz, dass Daten "das neue Öl" seien, stammt ja von Angela Merkel

Nein, das Zitat (im Original "Data is the new oil”) stammt aus einem Artikel der Zeitschrift "The Economist" von 2017.

FakeNews-Checker

Auch  hierzu  fehlt  das  BGE,  nämlich  als  Basis-Bonität,  mit  der  sich  dieser  ganze  Menschen   verfassungswidrig   diskriminierende  Schufa-Kram  erledigen  würde.    Gegen  wirkliche  Finanzbetrüger  richtet  die  Schufa  eh  nix  aus,  weil  erstens  die  Schufa  zum  Schutz  dieser  Leute  den  Datenschutz  ganz  hoch  mauert  und  zweitens  nur  Schulden  bis  50.000  Euro  Maximum  sammelt.   Die  richtig  großen  Schuldenhanseln,  die  viele  Leute  ganz  vorsätzlich  schädigen,  gehen  somit  durchs  Schufa-Raster  hindurch.  Sonst  wären  viele  Finanzskandale  gar  nicht  möglich  gewesen.  

Nettie

"schon bei dem ähnlichen Vorgehen der Schufa ist die Rechtsgrundlage fragwürdig."

Fragwürdig oder nicht, aller bisherigen Erfahrung nach zählt am Ende nur das Geld (bzw. dessen 'Wachstum").

"Die zuständige Aufsichtsbehörde ermittelt, die Auskunftei wehrt sich."

Das Übliche halt. Dauert lange, kostet Zeit (und Geld), und nachhaltig ändern wird sich an den Abzockpraktiken nichts.

Bender Rodriguez

Mir egal.  Das muss jetzt wohl so sein. Ohne Datebfreigabe geht heute eh nichts mehr. 

FakeNews-Checker

Wo  war  die  Schufa,  als  z.B.  Baulöwe  Schneider  mehrere  Jahre  lang  sein  Unwesen  in  Leipzig   trieb  und  da  einen  Multimillionen-Schaden  bei  Banken  und  vielen  Handwerksbetrieben  anrichtete ?     Solche  vorsätzlichen  Finanzbetrüger,  vor  denen  ja  eigentlich  so  eine  Schufa  die  Leute  schützen  sollte,     sind der Schufa eine Hausnummer zu groß.  Stattdessen übt sich die Schufa im Klein und Klein und  verbeißt sich in die kleinen Rödel-Leute fest und verbaut ihnen so alles vom Handy-   bis zum  Wohnungsmietvertrag.  Und das sogar noch mehrere Jahre nach der Schuldentilgung.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Antonio Pedron

Wo  war  die  Schufa,  als  z.B.  Baulöwe  Schneider  mehrere  Jahre  lang  sein  Unwesen  in  Leipzig   trieb  und  da  einen  Multimillionen-Schaden  bei  Banken  und  vielen  Handwerksbetrieben  anrichtete ?

In Wiesbaden.

land_der_lemminge

Konsequent und richtig wäre es, private Auskunfteien grundsätzlich zu verbieten.

Die Algorithmen sind nicht transparent.

Vermutlich aus gutem Grund - da diese vermutlich viel  Kritik erzeugen würden.

Man kann wohl davon ausgehen, das diese Organisation von Teilen der Politik protegiert wird.

Ein ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär ist im Vorstand.

 Wechsel von einer Position mit Nähe zur Macht in die Wirtschaft sind auch weiterhin nicht befriedigend gelöst.

 

 

Silverfuxx

Allein die Existenz der Schufa ist eigentlich ein Skandal. Und dass es weitere Unternehmen gibt, die ohne irgendeine Leistung allein durch Datensammelei auf Kosten von  und gegen arme Menschen Geld verdienen, erst Recht.

Ich hoffe sehr, dass die im Artikel genannten Klagen erfolgreich sein werden. Und die tausende darauf folgenden ebenfalls.

Allerdings... Konsequenzen hätte sowas ja auch nicht. Die würden einfach weitermachen. Vom Staat geduldet und gefördert.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Sisyphos3

wie auch immer !

aber ich wäre, wenn ich mit jemandem ein Geschäft mache, schon daran interessiert, ob das ein seriöser Partner ist oder ein Betrüger

FakeNews-Checker

Die  Schufa  sollte  nicht  mehr  länger  in  elementare  Dinge  des  Lebens  eingreifen  dürfen  vom  Handy-   bis  zum  Wohnungsmietvertrag,  weil  die  Schufa  damit  auch  gegen    GG  Grundrechte  verstößt  vom  Recht  auf  ein  menschenwürdiges  Leben  bis  hin    zum  Recht  auf  Informations-   und  Kommunikationsfreihet.  Sogar  das  49  Euro-Ticket  wird  bei  negativer  Schufa-Auskunft  Interessenten  verweigert.   Und  das,  obwohl  gerade  die  oft  mit  Schulden  belasteten  kleinen  Leute  auf  den  ÖPNV  angewiesen  sind,  die  sich  kein  Auto  leisten  können.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Antonio Pedron

Die  Schufa  sollte  nicht  mehr  länger  in  elementare  Dinge  des  Lebens  eingreifen  dürfen  vom  Handy-   bis  zum  Wohnungsmietvertrag,  weil  die  Schufa  damit  auch  gegen    GG  Grundrechte  verstößt  vom  Recht  auf  ein  menschenwürdiges  Leben  bis  hin    zum  Recht  auf  Informations-   und  Kommunikationsfreihet.

Das hört sich aber eher so an, als wollten Sie die Informations- und Kommunikationsfreiheit der Vermieter einschränken.

Antonio Pedron

Sogar  das  49  Euro-Ticket  wird  bei  negativer  Schufa-Auskunft  Interessenten  verweigert.

Beim 49 Euro Ticket ist im Vertrag keine Schufa-Abfrage vorgesehen.

Schneeflocke ❄️

Ich halte nicht viel von dieser irrsinnigen Datensammlerei, die dann auch noch vom System teilweise falsch interpretiert wird. Die Schufa sollte abgeschafft werden. Stattdessen könnte man ein staatliches Portal einführen, wo z.B. nur abfragbar wäre, ob jemand die Finger gehoben hat. Und Händler müssen ihre Leistungen ja auch nicht unendlich auf Kredit anbieten, es geht auch Prepaid oder mit Kaution. Z.B. Vorschlag für Telefonvertrag: sobald der Kunde im laufenden Abrechnungszeitraum mehr als 200€ vertelefoniert hat, Nachricht und bitte erstmal bezahlen. Wer dann nicht abdrücken kann, muss halt verzichten.

FakeNews-Checker

Die  Schufa  kann  und  will  sich  nicht  mit  der  Vielfalt  des  Lebens  befassen.  Und  so  geraten  sogar  Leute  in  einen  negativen  Schufa-Score,  die  gar   keine  Schulden  haben.  So  z.B.,  wenn  man  mehrere    kostenlose  Giro-Konten  hat,  um  in  der  Praxis  das  Für  und  Wider  dieser  Girokonten  bei  Banken  und  Sparkassen  zu  testen  und  um  vor  einem  völligen  Girokonto-Totalverlust  geschützt  zu  sein,  wenn  es  sich  die  eine  oder  andere  Bank  mal  anders  überlegt  (vgl.  BGH-Urteil  gegen  die  Postbank  und  dessen   Folgen für  die  Bankkunden).

FakeNews-Checker

Es  gibt  viele  Gründe,  warum  Menschen  anders  handeln,  als  wie  es  ins  Schema  der  Schufa  paßt,  die  dann  daraus  völlig  falsche  Rückschlüsse  zieht  und  den  Score-Wert  den  Leuten  verhagelt.   So  erhält  man  z.B.  schon  deshalb  einen  negativen  Scorewert  ganz  ohne  Schulden,   wenn  man  sich  in  einer  Aktionswoche  zum  Schnäppchenpreis  3  Handys  kauft,  um  so  für  mehrere  Jahrzehnte  kein  neues  Handy  mehr  kaufen  zu  müssen,  weil  3  Handys  letztendlich  auch  als  gegenseitiges  Ersatzteillager  dienen,  wenn  da  mal  was  kaputt  geht.   

FakeNews-Checker

Wollen  sich  Verbraucher   ressourcensparend,  umwelt-  und  klimafreundlich  verhalten,  krätscht  da  die Schufa  rein  und  serviert  dafür  einen  negativen  Score  ganz  ohne  Schulden.    So  z.B.  beim  Kauf  von      3  Handys  in  der  Schnäppchenpreis-Aktionswoche,  mit  denen  man  dann  über mehrere  Jahrzehnte  lang  kein  neues  Handy  kaufen  braucht,  weil  die  Handys  bei  Defekten  als  gegenseitiges  Ersatzteillager  dienen.   Gleiches  Prinzip  funktioniert  bei  allen  Elektrokleingeräten  und  erspart  all  die  Elektroschrott-Müllberge  und  eine  Menge  Geld.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Antonio Pedron

Wollen  sich  Verbraucher   ressourcensparend,  umwelt-  und  klimafreundlich  verhalten,  krätscht  da  die Schufa  rein  und  serviert  dafür  einen  negativen  Score  ganz  ohne  Schulden.    So  z.B.  beim  Kauf  von      3  Handys  in  der  Schnäppchenpreis-Aktionswoche

Das ist aber wohl eher das Gegenteil von ressourcenfreundlich. Das ist eher sonderbar.

LifeGoesOn

Bevor die Datensammler zu sehr kritisiert werden, sollte man den Mobilfunkanbietern aus meiner Sicht schon aufzeigen, wie sich gegen Missbrauch und Zahlungsausfälle alternativ schützen sollen.  Die Datensammlung hat daher ja durchaus ihren Zweck. 

M.E. sollte es daher ausreichen, die Zweckentfremdung der Daten zu verhindern.

Moderation

Ankündigung zur baldigen Schließung der Kommentarfunktion

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Liebe User,

wir werden die Kommentarfunktion um 21:30 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Antonio Pedron

@land_der_lemminge 

Konsequent und richtig wäre es, private Auskunfteien grundsätzlich zu verbieten.

Mit welchem Recht?

Die Algorithmen sind nicht transparent.

Wollen Sie alles verbieten, was Sie nicht transparent finden?

Schneeflocke ❄️

Wer schützt eigentlich umgekehrt die Kunden vor Datenmissbrauch durch die Mobilfunkanbieter? Ich habe jetzt z.B. auf einem meiner beiden Smartphones diese Betrugs-SMS vor denen in den Medien gewarnt wird. Aber absolut niemand hat jemals diese Nummer von mir bekommen, weil ich das Gerät nur für Internet nutze und auch keine Cookies akzeptiere. Meine Nummer kann also eigentlich nur vom Mobilfunkanbieter selber an die Täter weitergegeben worden sein. 

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation