Ihre Meinung zu Israels Oberster Gerichtshof verhandelt erstmals über Justizreform
Seit Monaten gibt es in Israel Proteste gegen die Justizreform. Nun verhandelt erstmals das Oberste Gericht darüber. Parlamentspräsident Ohana läutete die Anhörung mit einer Warnung an die Richter ein. Von. J. Segador.
Die Feinde der Demokratie scheinen ja überall zu sein
Unmöglich dass viele Regierungsvertreter jetzt schon sagen ein Urteil gegen Ihre (dann illegale) Rechtsänderung nicht gelten zu lassen. Unfassbar!
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".. Feinde der Demokratie .. (dann illegale) Rechtsänderung .. Unfassbar!"
Sie zeigen mit dem moralischen Finger auf andere. Genau dieses ist das Problem Israels Innenpolitik: Die rechtsorthodoxe Minderheit im Lande schreibt der laizistischen Mehrheit, die die Arbeit tun, vor, was sie für geboten hält.
„Moralischer Zeigefinger“ ist DAS klassische Totschlagargument in einer jeden Diskussion.
Jetzt fehlen bloß noch die Keulen.
Na dann, keulen Sie doch bitte mit Tatsachen und Argumenten.
Ich keule nicht. Und all meine Kommentare sind randvoll mit Argumenten angefüllt.
schreibt der laizistischen Mehrheit, die die Arbeit tun, vor
wenn die in der Mehrheit wären
warum kam es dann zu so nem Gesetz ?
Genau dieses ist das Problem Israels Innenpolitik: Die rechtsorthodoxe Minderheit im Lande schreibt der laizistischen Mehrheit, die die Arbeit tun, vor, was sie für geboten hält.
Ach, so ist das.
Wer oder was gibt denn der rechtsorthodoxen Minderheit die Macht, dies zu tun?
Netanjahu, der die Rechtsextremen in die Regierung geholt hat.
Ja, Netanjahus Regierungsstil bedeutet Machtmissbrauch. Das hier diskutierte Gesetz ist ein gutes Beispiel.
Nicht die rechtsorthodoxe Minderheit schreibt vor, sondern Netanjahu macht sich deren Positionen zueigen, solange es ihm nützlich erscheint. Aber auch nur so lange.
es handelt sich bei der Kritik an Antidemokraten nicht um eine moralische Frage
Ich finde eine funktionierende Demokratie, zu der die Gewaltenteilung gehört, die beste Regierungsform, die sicherstellt, dass die Interessen aller Bürger beachtet werden Teilhabe an der Gestaltung möglich ist, sofern gewünscht. Folgerichtig verurteile ich jeden Angriff auf die Demokratie.
Eventuell bestehen da Unterschiede zwischen uns beiden?
Mit Ihrer Definition bin ich d'accord, insb., wenn sie "sicherstellt, dass die Interessen aller Bürger beachtet werden".
Ob das international auch immer so gelebt wird, wäre ich nicht so sicher.
vor, was sie für geboten hält.
Und warum machen dann die "Mehrheit" im Paröamet so was? Die sind ja gerade erst neu gewählt worden.
"Die sind ja gerade erst neu gewählt worden."
Das fragt man sich auch in anderen Ländern.
Die Feinde der Demokratie scheinen ja überall zu sein
„Feinde der Demokratie“ waren und sind immer Diejenigen, die sich einer demokratischen Kontrolle nicht unterwerfen wollen. Weil sie dies als eine „Unterwerfung“ ansehen und selber wiederum einer Ideologie anhängen, die vorgibt, im Besitz der „richtigen“ Wahrheit zu sein. Hier ergibt Nationalismus mit Religionismus eine toxische Kombination.
Hinzu kommt, dass durch die „Flut der Narrative“ es allen Gegnern der Demokratie sehr leicht zu fallen scheint, sich auf der richtigen Seite des „Volkes“ zu fühlen.
Eine unabhängige Justiz ist das Kernstück einer lebendigen Demokratie.
Man kann nur hoffen, dass die obersten Richter Israels Rückgrat zeigen und sich nicht der Staatsmacht beugen werden.
Ist halt auch schwierig. Selbst in Deutschland kann das Grundgesetz mit entsprechenden Mehrheiten geändert werden, bis auf wenige Ausnahmefälle, in denen Änderungen beispielsweise die Menschenwürde tangieren. Ich sehe nicht wie das Gericht im Falle einer Ablehnung argumentieren will. Es gibt ja dort keine echte Verfassung mit der es da zu Kollisionen kommen könte.
Am Ende ist es halt tatsächlich so, das eine Demokratie von Voraussetzungen lebt die sie nicht selbst schaffen kann und die mit entsprechenden Mehrheiten untergraben werden können.