In den Vorhof des British Museum in London scheint die Sonne

Ihre Meinung zu British Museum hat einige der gestohlene Objekte bereits wieder

In die Diebstahlserie im British Museum in London kommt offenbar langsam Licht: Das Kuratorium geht inzwischen von etwa 2.000 gestohlenen Objekten aus. Einige davon habe das Haus inzwischen wieder zurück.

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35 Kommentare

Kommentare

Werner40

Es existiert kein Register der Sammlung. Ein Kardinalfehler. Macht Jährliche Inventurprüfung nicht sehr sinnvoll.

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Olivia59

Würde mich nicht wundern wenn bestimmte Dinge bewusst nicht in das Inventar gelangen wenn man bedenkt wie ominös die Herkunft bestimmter Objekte der Menschheitsgeschichte ursprünglich ist. Da muss dann vor Gericht geklärt werden wer überhaupt der Dieb ist und wo eigentlich der rechtmässige Eigentümer sitzt.

R A D I O

In vielen Fällen sind die rechtmäßigen Eigentümer bekannt. Man weiß z.B., dass im 19. Jahrhundert Skulpturen aus den Wänden von Tempeln in Griechenland herausgebrochen wurden, in einigen Fällen war sogar ein Botschafter dafür verantwortlich war, ein gewisser Lord Elgin, der die Skulpturen (die vom Parthenon auch) nach Großbritannien bringen ließ und mit Hilfe des Parlaments bzw. eines Parlamentsausschusses in London (Aufkauf dieser griech. Kunstschätze, weil der Lord Geld brauchte, so gut wie pleite gewesen soll) die dann ins Britische Museum kamen. Aber da brauchts jetzt keine Inventarliste, müssen nur wieder nach Griechenland, sagen die Griechen, hört man immer wieder.

Olivia59

Klar. Das Museum hat sowieso schon Einiges am Hals aber versuchte sich zumindest in der Vergangenheit so zu positionieren, das es sich als Retter und Verwalter dieser Schätze der Menschheit sieht. Bei "Schmuck, Edelsteinen und Stücken aus Gold" braucht es schon mehr Überzeugungskraft, das im Rahmen der Aneignung edle Motive anstatt Habgier im Spiel waren. 

werner1955

2.000 gestohlenen Objekten?
Schon krass.  Aber das passiert leider überall. 
Hier waren aber besitimmt auch "Kunstkenner" und gut informierte lange daran beteiligt. 
So wie in Dresen als 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von mehr als 113 Millionen Euro gestohlen wurden. 

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Tarek94

Da Sie Dresden erwähnten, ein interessanter Zufall am Rande: "Vor dem Posten in London hatte Fischer auch in Deutschland bedeutende Museen geleitet. Er war von 2006 an Direktor des Museums Folkwang in Essen. Im Jahr 2012 wurde er Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Dann wurde er nach London berufen." (Quelle: Tagesschau).

werner1955

Danke für die Info. Das hatte ich noch nicht gesehn. 

Butterblume'

Oho, was wird hier so am Rande  zitiert. Flauheit war schon immer eine Gewohnheit? 

Schneeflocke ❄️

Das ist in der Tat höchst interessant! Ob die Ermittler das wohl ebenfalls bemerken? Danke, dass Sie uns das mitgeteilt haben! Ich fand es auch schon merkwürdig, dass das Museum wohl Hinweise ignoriert hat. Das mit den Verkäufen auf ebay zum Beispiel...

Nettie

„Auf die Frage, wo Gegenstände wieder aufgetaucht seien, antwortete Osborne: "Einige Mitglieder der antiquarischen Gemeinschaft arbeiten aktiv mit uns zusammen." Es werde auch mit einer Datenbank für verlorene und gestohlene Kunstwerke zusammengearbeitet.“

Wo wirkliche Zusammenarbeit möglich ist, ‚lohnt‘ sich kriminelles Handeln gegen alle letzten Endes nicht.

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werner1955

 letzten Endes nicht.
Richtig.  Dreden hat es versucht und dabei 40.000€ Steuergelder verloren. 

Butterblume'

Ja, kriminelles Handeln lohnt sich wohl nie heutzutage, wo Internet allen zur Verfügung steht. 

 

ein Lebowski

2 Jahre lang ging dem Direktor (Fischer) ein Kunsthändler auf den Senkel, dass sein Museum auf ebay verhökert wird, die Reaktion von Fischer war es, diesen anzuschwärzen, er hätte Details weggelassen.

Typisch deutsch, lass mich mit Informationen in Ruhe, am Ende muss ich noch was machen. 

derkleineBürger

"In die Diebstahlserie im British Museum in London kommt offenbar langsam Licht"

 

->

Allerdings nicht in die Diebstahlserie des British Museum in London.

Bedenkt man die Herkunft und Art wie ein großteil der Austellungsstücke dahin gelangt sind,kommt nach umhin zu sagen,dass der Ex-Mitarbeiter ganz im Geiste des Museum gehandelt hatte

derkleineBürger

"Jemand, der wisse, was nicht registriert sei, habe einen großen Vorteil, wenn er einige Gegenstände entfernen wolle."

 

->

Und eine Institution,die nicht registriert,hat einen großen Vorteil,wenn sie den Besitz eindeutiger Raubkunst verschweigen will.

proehi

Zwar wurden vom British Museum über die Jahre jede Menge Objekte zusammengeklaut. Aber in der Regel dem Zeitgeist entsprechend im öffentlichen Einvernehmen. Diese Wertgegenstände nicht einmal, zu interventarisieren hat schon etwas von zusammenraffen.

Allerdings hat man noch nicht davon gehört, dass das Museum die Objekte bei ebay oder sonstwo verkloppt hätte. Da hat der Ex schon eine andere Geisteshaltung.

Der Prozess der Auseinandersetzung mit fremden Kulturgütern hat erst begonnen.

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freie Ukraine

Der Prozess der Auseinandersetzung mit fremden Kulturgütern hat erst begonnen.

1689 haben französische Truppen gleich mehrere Burgen am Rhein belagert, erobert und geplündert. Dabei wurden viele Kunstgegenstände verschleppt. 

wie-

>> 1689 haben französische Truppen gleich mehrere Burgen am Rhein belagert, erobert und geplündert. Dabei wurden viele Kunstgegenstände verschleppt. 

Und das, was da im 17. Jahrhundert dereinst irgendwo in Mitteleuropa geschah, hat jetzt was für eine Bedeutung für die Bewertung der aktuellen Diebstähle im British Museum?

proehi

Gut möglich. Wissen Sie auch ob die in irgendeinem französischen Museum als Beutekunst ausgestellt werden? Dann wäre das vielleicht vergleichbar. Oder sind die einfach nur geklaut und weg und waren das auch Kulturgüter oder „nur wertvoll“?

 

wie-

>> Zwar wurden vom British Museum über die Jahre jede Menge Objekte zusammengeklaut. Aber in der Regel dem Zeitgeist entsprechend im öffentlichen Einvernehmen. Diese Wertgegenstände nicht einmal, zu interventarisieren hat schon etwas von zusammenraffen.

Und der Nachweis, dass die Kuratoren des Britsh Museum in all den Jahrhundertn so gehandelt haben, ist wo zu finden?

proehi

Dass nicht alles ordnungsgemäß katalogisiert und registriert worden ist, können Sie dem Artikel entnehmen. Ob und wer das Museum autorisiert hat, Kulturgüter der Welt zu horten, weiß ich nicht, aber griechische Statuen werden z.B. von Griechenland zurückgefordert.

werner1955

Auseinandersetzung mit fremden Kulturgütern hat erst begonnen.

Wo un dwann wollen wir da Anfangen? 
Als die Römer in Köln waren oder die Franzosen unser Land besetzte hatten? 

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wie-

>> Wo un dwann wollen wir da Anfangen? 

In öffentlichen Museen? Spätestens jetzt?

Kritikunerwünscht

gute Frage. Was wurde geraubt, von wem? Auch die deutschen Museen stehen voller Ausstellungsstücke, die in den dunkelsten Kolonialzeiten geraubt worden sind. Aber wie verhält es sich mit Gegenständen, die durch Ausgrabungen, auch im Auftrag der dortigen Regierungen vor vielen Jahren gefunden worden sind. Wo anfangen? War alles unrecht, was je ein Archäologe z.B. in Afrika für die Forschung mitgenommen hat? Ist wie mit Ländergrenzen. Sie sind festgelegt - muss man darüber fachsimpeln, dass sie vor 500 oder 1000 Jahren anders waren? Wo fängt man dort an?

werner1955

Wo fängt man dort an?

Am besten garnicht, Un dläßt alles  iw es ist. Geschichte ist halt so. 

Schneeflocke ❄️

Da wird jetzt natürlich ein ganz großes Fass drum aufgemacht. Und was glauben Sie, wer den ganzen Spaß am Ende bezahlen darf? 

proehi

„…Und was glauben Sie, wer den ganzen Spaß am Ende bezahlen darf?“

+

Üblicherweise derjenige, der sich den „Spaß“ mit der Beutekunst erlaubt hat. Oder würden Sie sagen, die ursprünglichen Eigentümer sollen sich ihre Sachen gefälligst selber zurückklauen?

Schneeflocke ❄️

Nein, das würde ich natürlich nicht sagen. Das Problem dürfte aber sein, dass die dies betreffenden Personen seit etlichen Generationen nicht mehr leben. Finden Sie z.B. mal Zeugen von damals. Könnte zumindest aktuell schwierig werden. Wenn aber mal jemand die Zeitmaschine erfindet... ...sehen wir weiter 😴

proehi

Rechtlich und politisch mag die Sache komplizierter sein. 

Aber es ist doch klar, wenn irgendwann irgendwo aus fremden Regionen der Welt Kulturgüter dauerhaft hierher verbracht worden sind, um sie zu präsentieren, vorenthält man sie den dortigen Menschen deren Kultur sie hervorgebracht hat. Da kann man nicht ernsthaft drüber diskutieren, dass diese Sachen den ursprünglichen Eigentümern gehören. Ich rede hier nicht von Nippes oder Massenware, das würde ja auch keiner ausstellen.

 

Eistüte

Für durchgeknallte Sammler ein Eldorado: kostbare Artefakte aus uralten Zeiten, aber doch zu klein, oder zu speziell, oder zu zweifelhaft, um sie im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit zeigen zu können: der kleine steinerne Zeh des achten Fußes der Göttin Kal ir Skag, das elfenbeinerne Fragment eines Kriegsreifs der Ahsbanti, oder die nicht mehr intakte Figur einer Miniaturgottheit aus dem Kunlun Gebirge, aus Kaiserjade.

Aus Kaiserjade...

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Butterblume'

Nicht verzagen, irgendwann kommen sie um Vorschein. 

Finde, es lohnt die Mühe der Polizei, immerhin handelt es sich um Millionen Werte und mehr. 

Habe mal eine Ausstellung von wiedergefunden Kunstwerken aus allen Epochen besucht. Unglaublich, was und wieviel da zu sehen war. 

Ein unvergessliches Ereignis. 

Finde,  registriert oder nicht, sich unter den Augen Schätze dieser Bedeutung  entwenden zu lassen, die verantwortungsvoll anvertraut wurden und zu  tolerieren, dass Werke nicht in ihre Originalländer zurückkehren können, ist schon unerhört und sollte strafbar gemacht werden. Meine Auffassung natürlich nur. 

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werner1955

verantwortungsvoll anvertraut wurden

Ja das ist bei vielen Güter so. Un dwas machen die Verantwortlichen? Die 40.000€ in Dresedn zeigen wie es nicht klappt. 

Schneeflocke ❄️

Aber woher wollen Sie so genau wissen, dass die Originalländer auch die echten Eigentümer sind? Vielleicht wurden Stücke schon vor wer weiß wie vielen Jahren von irgendeinem Vorbesitzer rechtmäßig erworben oder es wurde als Geschenk oder Dank oder als Prämie in Besitz genommen. Oder es wurde als Kriegsbeute genommen. Auch z.B. in Deutschland wurden Dinge auf diese Weise verschleppt. Ich glaube nicht, dass es möglich sein wird, alles und jedes auf seinen Original-Eigentümer und dessen erbberechtigte Nachkommen zuzuordnen.

gelassenbleiben

British Museum hat einige der gestohlene Objekte bereits wieder 

wäre auch schön, wenn das britische Museum nicht nur einige, sondern alle der damals in den britischen Kolonien und auf Expeditionen unrechtmässig angeeignete (gestohlenen) Objekte, die sich noch in der Sammlung befinden, wieder den Ländern zurückgibt, denen sie gehören.