Berge von Algen am Strand

Ihre Meinung zu Algenausbreitung: Die Plage aus dem Meer

Viele Strandurlauber erleben es hautnah: Es gibt mehr Algen, und das weltweit. Mancherorts wachsen sie explosionsartig - mit weitreichenden Folgen. Von Gábor Paál.

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46 Kommentare

Kommentare

Nachfragerin

Wir werden jeden Tag mit den Konsequenzen unseres Handels (bzw. unseres Nicht-Handel) konfrontiert. Aber solange hauptsächlich die arme Weltbevölkerung im globalen Süden betrifft, werden wir uns weiter über Heizungsgesetze und "Klimakleber" aufregen.

PS: Mit dem Zeug lassen sich bestimmt Biogasanlagen füttern.

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Account gelöscht

Ja,damit lassen sich auch Biogasanlagen füttern.Somit ist es ein Beitrag für eine bessere Nutzung der Algen und schonen der Umwelt.

werner1955

aufregen?

Weil die gewählten Maßnamen nicht zielführend sind. 

Schweden zeit den richtigen Weg.

schabernack

➢ Schweden zeit den richtigen Weg.

Genau. Die Schweden tun die Algen ins Atomkraftwerk als Brennstoff. A wie Alge und Atom. Beides vierwertiger Brennstoff mit vier Buchstaben.

asimo

Kann man die Algen nicht in einen Bioreaktoren stecken und Methan herstellen? 

Ist eherneren rhetorisch3 Frage: Es hat im Detail Schwierigkeiten, aber grundsätzlich ist das machbar.

Win-Win: Strände wieder sauber, Beitrag zur Energiewende geleistet.

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falsa demonstratio

"Win-Win: Strände wieder sauber, Beitrag zur Energiewende geleistet."

Sie haben noch einen Aspekt vergessen: Meer kaputt.

asimo

Natürlich leidet das Meer, aber durch eine Entnahme, wird es immerhin besser.  

Anderes1961

Nein, es wird dadurch nicht besser, das Meer. Es bleibt mit Schadstoffen angereichert, die sich eben auch in den Algen ansammeln. Durch Entnahme der Algen wird das Meer nicht gesäubert, es bleibt überdüngt. Jedenfalls solange man die Schadstoffeinleitung nicht stoppt.

WM-Kasparov-Fan

Ernten und als Nahrungsmittel verwenden. Und falls sie giftig (Blaualge) und/oder ungenießbar sind, durch chemische Prozesse und spezielle Kultivierungen genießbar machen. Bei Schimmel (Mikroorganismen) geht es doch auch. Nur bei Pilzen wirds verzwickt (vielmehr berauschend).

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schabernack

➢ Ernten und als Nahrungsmittel verwenden. Und falls sie giftig (Blaualge) und/oder ungenießbar sind, durch chemische Prozesse und spezielle Kultivierungen genießbar machen.

In Asien isst man Algen, in Japan kultiviert man sie traditionell seit mehr als 1.000 Jahren. Aber nicht irgendwelche Algen, nur weil die Viecher Algen sind. Und schon mal gar nicht isst man «entgiftete» Algen.

Man entgiftet ja auch keine Knollenblätterpilze oder Stinkmorcheln. Man isst bestimmte Algensorten. Die als Blatt um das Sushi, und die als Gemüse im Salat. Als Salat mit Reis auch schon zum Frühstück.

Viele Europäer mögen Algen nicht. Sie sagen, der doofe Kram aus dem Meer schmecke fürchterlich. Sehr viele Algen muss man essen zu jeder Mahlzeit, um die Algenblüte weg zu futtern.

Und zu jeder Zeit am TV Algen-Chips knabbern. Bis einem die Alge aus den Mundwinkeln und aus den Ohren heraushängt.

Anderes1961

Sie haben natürlich Recht, aber ich kann mir nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, daß Menschen durchaus entgiftete Lebensmittel essen. Möglicherweise haben Sie das in Japan auch schon gegessen, oder es war Ihnen zu teuer :-)

Ich denke, Sie wissen was Fugu ist; für diejenigen, die es nicht wissen, es handelt sich um eine aisiatische Spezialität, die hauptsächlich aus dem sehr giftigen Kugelfisch besteht. In Wiki steht, die durch das darin enthaltene Tetrodotoxin hochgiftigen Körperteile wie Eierstock, Darm, Rogen, Leber und je nach Kugelfischart auch die Haut werden vorsichtig entfernt und meist nur das ungiftige Muskelfleisch verwendet.

Da sollte man schon großes Vertrauen in die Künste des Kochs besitzen. 

fathaland slim

Die Japaner entgiften sogar die Knolle eines riesigen Aronstabes, Amorphophallus konjak, und machen daraus Mehl, das dann zu Nudeln etc. verarbeitet wird. Ich habe die Pflanze im Sommer im Garten. Im Winter buddele ich die Knolle aus, hole sie rein und lege sie auf die Fensterbank, wo sie eine gigantische Blüte treibt, ohne Wasser und ohne Erde. Leider riecht diese Blüte, als hätte man ein totes Pferd im Wohnzimmer vergessen.

Das Ding zu entgiften ist mir zu aufwändig. Man braucht da unter anderem Branntkalk zu, und die Prozedur ist alles andere als einfach.

Anderes1961

Ja, diesen Geruch durfte ich in einem botanischen Garten in Köln bereits kennenlernen. Zum Weglaufen. :-) Laut Wiki war diese auch in Mitteleuropa vorkommende Pflanze 2019 Giftpflanze des Jahres. 

Anna-Elisabeth

"...Bis einem die Alge aus den Mundwinkeln und aus den Ohren heraushängt."

Ist mir bereits beim ersten Versuch, Algensalat zu essen, passiert. Nie wieder...

Anderes1961

Alge ist nicht gleich Alge. Auch nicht im Salat. Es gibt sehr viele verschiedene Sorten, die sehr unterschiedlich schmecken. Die bekannteste dürfte Nori sein, die Alge, in die das Sushi eingewickelt wird. Sehr lecker sind auch Algenchips, sollten Sie mal probieren, wenn Sie sie bekommen. 

fathaland slim

Stinkmorcheln sind nicht giftig. Sie riechen nur seltsam. Sie wachsen aus einem so genannten Hexenei heraus. Das riecht nicht und ist sogar essbar.

dr.bashir

Schimmel sind Pilze

Nettie

„Mancherorts wachsen sie explosionsartig - mit weitreichenden Folgen“

Explosionsartig wächst zur Zeit leider vieles. Und immer mit weitreichenden Folgen. Nur meist nichts Gutes.

Die Ursache ist in jedem Fall ein auf Wirtschaftssystem, das auf der Ausbeutung seiner Substanz und damit der allgemeinen Existenzgrundlage beruht:

„Die Algenblüten in der Karibik hängen aus Sicht vieler Fachleute mit der Zerstörung der Regenwälder am Amazonas und am Kongo zusammen. In beiden Flussbecken wurden in großem Stil Wälder gerodet, um Landwirtschaft zu betreiben“

Nicht nachhaltige Landwirtschaft, die in erster Linie dem Anbau von Futterpflanzen für die Fleischindustrie dient.

Bleibt die Frage, auf welcher Grundlage die Regenwald-Zerstörer um vermeintlicher „Gewinne‘ Willen diese zu ‚erwirtschaften‘ gedenken, wenn der Regenwald und andere essentielle globale Ökosysteme in absehbarer Zeit erst zerstört sind (falls an den derzeit in der globalen Wirtschaft herrschenden ‚Bedingungen’ weiter festgehalten wird).

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werner1955

globalen Wirtschaft ?

Und wie würden wir ohne Sie leben?

Nettie

Ich nehme an, Sie meinten ‚sie‘ (klein geschrieben). Das ist einfach zu beantworten: Gar nicht.

gelassenbleiben

ohne Futtersoja und Fleischmast mit Gülleaustrag könnte ich leben

nie wieder spd

„Die Hauptursache sehen Forscher wie Florian Weinberger im zunehmenden Nährstoffeintrag in die Weltmeere.“

Welche sind denn die Nährstoffe für Algen?

Oder schütten die Landwirte weltweit einfach viel zu viel Dünger auf ihre Ländereien?

Warum? Das wäre doch auch in höchstem Maße unwirtschaftlich. 

Oder kommen diese Nährstoffe aus menschlicher oder technischer Produktion? 

Dann wäre es doch auch eine große Verschwendung, für die ex keinen vernünftigen Grund gibt.

Warum wird das im Artikel nicht erklärt?

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franxinatra

Wer Nachrichtensendungen aufmerksam verfolgt weiß schon sehr lange um den Zusammenhang zwischen Überdüngung (Ja, auch unsere so geschätzte Gülle spielt da eine Rolle) und Algenexponentialität; nur bei den Verantwortlich dringt das Wissen noch nicht durch, bzw die mittlerweile von der Politikangestoßenen Maßnahmen...

nie wieder spd

Ja, es ist schon seltsam, dass ausgerechnet die Landwirte selbst für kaputte und völlig überdüngte Böden sorgen und sich so ihre eigene Lebensgrundlage zerstören. Obwohl sie es besser wissen müssten. Zumindest in den Ländern der 1. Welt bekommen Landwirte ja eigentlich seit Jahrzehnten eine grundlegende Ausbildung, die auch solche Zusammenhänge umfasst. Sollte man meinen. Und das man nicht mehr herausholen kann, nur weil man zuviel hineinsteckt, habe ich schon in meiner Ausbildung zum Gärtner vor fast 50 jgelernt. Aber was weiß ich schon …

Vector-cal.45

Nun ja.

Dünger landet grundsätzlich niemals ausschließlich nur in den betreffenden Pflanzen, schön wärs. Und der Boden speichert die Nährstoffe auch nicht ewig, nach und nach wird das ausgeschwemmt.

Ein beachtlicher Teil gelangt grundsätzlich in Gewässer und letztendlich auch im Meer.

nie wieder spd

Genau so, wie es mit Tröpfchenbewässerung gelingt, das Wasser nur an und in die Pflanzen zu leiten, die wachsen sollen, gelänge es auch, den Dünger in exakt der richtigen Menge nur in diese Pflanzen zu leiten. Dafür müssen allerdings die Verhältnisse im Boden stimmen. Und die können heutzutage mit mikroskopischer Genauigkeit herausgefunden werden. Nur wird es wahrscheinlich aufwändig und teuer, wenn da ständig alles kontrolliert wird. Und dann kann man keine Geschäfte mehr mit Landwirtschaft machen. Ich hoffe ja auf die Industrie 4.0 mit Robotern, die sich 24/7 auf den Feldern aufhalten und die sich um jede einzelne Pflanze genauestens kümmern können. Mal sehen, ob ich das noch erlebe. 

falsa demonstratio

"Warum wird das im Artikel nicht erklärt?"

Geben Sie doch einmal in eine Suchmaschiene "Überdüngung der Meere" ein. 

Sie werden eine Fülle von Abhandlungen finden, oder lesen Sie grundsätzlich nur die TS?

dr.bashir

Welche sind denn die Nährstoffe für Algen?

Algen (außer Blaualgen) sind Pflanzen, wie die anderen an Land und freuen sich über diesselben Nährstoffe wie diese. Und je höher die Temperatur, desto schneller wachsen sie (natürlich im normalen Temperaturbereich)

Werner40

Algen ( blüten) kann man produktiv verwenden, wie im Artikel selbst erwähnt, z.B. auch als Biosprit. Zum Badespaß eignen sie sich natürlich nicht.

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Mauersegler

Ich empfehle auch folgende Abschnitte des Artikels Ihrer Aufmerksamkeit:

Die Folgen: Gifte und Fischsterben

Algen haben schon früher von Katastrophen profitiert

Bender Rodriguez

is halt so. wenn sich die Umwelt ändert, reagiern "dumme" Organismen mit Anpassung. Der angeblich intelligente Mensch wird halt lieber aussterben, als etwas zu ändern.

Wer is hier also dumm?

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Tino Winkler

Auf jedenfall jeder der Klimaschutz verteufelt.

Bender Rodriguez

Klimaschutz wird aber nicht reichen. Das ist nur der verzweifelte Versuch, eben nichts ändern zu müssen.

Es wird Gegenden geben, in denen man nicht mehr wohnen kann. Völlig egal, ob es da irgendwann mal schön war. Oder ob man da schon seit 100 jahren wohnt. Die Alge hat sich gut angepasst. Der ist die Veränderung egal.

werner1955

Aussterben werden die Menschen nicht. Nur weniger vermutlich

Bender Rodriguez

Sehr viel weniger . Und auf einem technischen Niveau, wie um 1200. Mehr wird halt nicht mehr gehen.

Auch wenn  Forscher erzählen, die Erde könne auch bis zu 20 Mrd Menschen vertragen. Es werden eher 20 Mio sein.

 

fathaland slim

Man sollte also die Algen weltweit an den Stränden einsammeln und einer Anschlussverwerwendung zuführen?

Wirklich putzig.

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nie wieder spd

Zumindest an den touristischen Stränden werden sie doch täglich eingesammelt. Statt sie auf Mülldeponien zu schaffen, könnten sie dann auch zu irgendetwas Brauchbarem verarbeitet werden. Wenigstens so lange, bis die Menschheit in der Lage ist, nicht jeden Dreck ins Meer zu kippen. Nur wird das wahrscheinlich länger dauern, als für die Menschheit gut ist. 

fathaland slim

Ja, die touristischen Strände. Ich würde mal sagen, daß weniger als 1% der Strände weltweit touristisch sind. Wahrscheinlich sogar ganz erheblich weniger, aber Zahlen habe ich nicht parat.

Tino Winkler

Fäkalien sind Nährstoffe für Algen und da es in südlichen Ländern keine funktionierenden Kläranlagen gibt wachsen die Algen.

Wenn schon einige „intelligente“ Europäer gegen Klimaschutz sind, wie sollen sich die Menschen in den südlichen Ländern für Kläranlagen einsetzen. 

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Mauersegler

Die südlichen Länder und die Fäkalien also. So südlich wie die USA?

"Vor der Mündung des Mississippi im Golf von Mexiko etwa hat sich in den vergangenen Jahren im Küstenbereich eine 20 000 Qua­drat­kilometer große „dead zone“, eine Todeszone, gebildet, in der kaum noch Sauerstoff vorhanden ist. Die Ursache dafür sind große Mengen von Nährstoffen, die aus der Landwirtschaft in den Fluss und dann in die Küstenregion eingetragen werden."

https://worldoceanreview.com/de/wor-4/was-das-meer-zu-leisten-vermag/da…

Aber es steht ja auch schon im Artikel, woher das Algenwachstum kommt.  

Tino Winkler

Es gibt viele Nährstoffe für Algen und die Mündung des Mississippi liegt von Deutschland auch im Süden.

Die Landwirte haben da natürlich auch einen Anteil.

land_der_lemminge

Wie bei vielen anderen Plagen, unter welchen die Welt zu leiden hat ist das Problem klar benennbar.

Es ist der Mensch.

Die Lösung des Problems dürfte wohl eher nicht von der Ursache ausgehen.

Sondern von der Natur.

 

gelassenbleiben

importverbot von Futtersoja und weniger Fleischmast würde hier auch helfen

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Naturfreund 064

Da bin ich voll bei Ihnen. Leider wird das nicht geschehen, weil hier einflussreiche Interessen dahinter stehen, die das verhindern werden.

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Account gelöscht

Und Algenteppiche sind verantwortlich für sogenannte Todeszonen im Meer. Begünstigt wird das durch Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor. Sie geraten durch Abwässer von Kläranlagen und die Industrie ins Wasser. Ohne Sauerstoff können Pflanzen und Tiere nicht leben. Auch die Erwärmung der Meere ist ein Grund für die Ausbreitung dieser Zonen mit wenig Sauerstoff. Sterben Algen ab, sinken sie auf den Meeresboden, wo sie von Bakterien abgebaut werden, die dafür Sauerstoff verbrauchen. 

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