Ein Mehrfamilienhaus des Immobilienkonzerns Vonovia in Bochum

Ihre Meinung zu Wie die Immobilienkrise Wohnungsfirmen unter Druck setzt

Jahrelang haben Wohnungsgesellschaften glänzend verdient. Doch seit Inflation und Zinsen steigen und die Politik Druck macht, werden viele Bestandsimmobilien zur Last. Leidtragende sind Mieter. Von K.-R. Jackisch.

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68 Kommentare

Kommentare

Nachfragerin

"Leidtragende sind Mieter."

Also bleibt alles beim Alten.

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Anna-Elisabeth

//"Leidtragende sind Mieter."

Also bleibt alles beim Alten.//

Nein, es wird schlimmer. Wohnen wird zum Luxus. Eine meiner Nichten hat sich gerade hier in Hamburg eine Wohnung gekauft. Wohnzimmer mit offener Küche, kleines Schlafzimmer, Duschbad, Balkon, Kellerraum: 445.000 Euro. Kein Stadtteil, den man zu den besonders teuren zählt. Sie ist vor kurzem dort eingezogen, aber man kann sich ausrechnen, wie hoch die Miete sein müsste, wenn meine Nichte kein Verlustgeschäft machen wollte.

Robert Wypchlo

445.000 Euro für eine Eigentumswohnung in Hamburg? Und noch nicht mal in den Nobelvierteln an der Aussenalster? Und wie hoch sollen dann die Mieten in München sein, das für die höchsten Mieten in Deutschland bekannt sein soll? Solche Summen sind einfach nur verbrecherisch. Offiziell nennt man es natürlich noch Wohnungsmarkt. Und wer nicht bezahlen kann, wird ruckzuck rausgeekelt!

Anna-Elisabeth

"445.000 Euro für eine Eigentumswohnung in Hamburg? Und noch nicht mal in den Nobelvierteln an der Aussenalster?"

Ich konnte es auch kaum glauben. Was ich hier allerdings weggelassen hatte: Neubau mit Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und einer guten Energieeffiziensklasse (weiß die nicht mehr genau). Wer allerdings weniger zahlt, aber nachrüsten muss (Dämmung etc.) kommt ja auch kaum besser davon.

Schneeflocke ❄️

Ich glaube auch, dass es noch viel schlimmer wird... Es wurde ja jetzt auch die Grundsteuer angehoben, die dann auch noch zusätzlich auf Mieter abgewälzt werden darf. 

Ehrlich gesagt, ich habe keine Hoffnung, dass das Ganze gutgehen wird.  Als ich den Bericht gerade gelesen habe, hab ich so gedacht, wenn Herr Merz das jetzt liest, kommt bestimmt so eine Reaktion von ihm (oder eine vergleichbare), dass armen Leuten dann eben das Recht auf Wohnung gestrichen werden könnte, als ausreichend würde dann ein Feldbett zum zusammenklappen angesehen, weil das unterkunftssparend direkt am Arbeitsplatz aufgestellt werden kann, wo die Leute hingehören, um zu Billiglöhnen die Wirtschaft zu unterstützen... Hat er natürlich nicht wirklich gesagt, aber in einer Horrorvorstellung von mir, kommt sowas demnächst. Oder Wohnungszwangswirtschaft... Mich gruselt es bei dem Thema:-(

Anna-Elisabeth

Ich bin ähnlich deprimiert wie Sie, wenn ich sehe, in welche Richtung Deutschland driftet. Auch ich kann Herrn Merz nicht ausstehen, aber sooo weit rechts ist er dann vermutlich doch nicht.

artist22

"Auch ich kann Herrn Merz nicht ausstehen, aber sooo weit rechts ist er dann vermutlich doch nicht."

Nein, er ist ganz in der Mitte - immer genau da, wo sein Portemonnaie sitzt ;-)

 

Vaddern

Der Aufzählung nach tippe ich auf ca. 50 m2, also Single-Wohnung. Macht unter 10.000 € / m2 Wohnfläche. Für einen Neubau mittlerweile erschreckend realistisch, natürlich zu hoch für Normalverdiener, aber realistisch.

Anna-Elisabeth

"Für einen Neubau mittlerweile erschreckend realistisch, natürlich zu hoch für Normalverdiener, aber realistisch."

Sie beschreiben es richtig: erschreckend realistisch

Ich hatte vor lauter Schreck gar nicht nach der Quadratmeterzahl gefragt. (Wir hatten nur telefoniert. Meine Nichte sitzt noch auf ihren Umzugskartons.) Hatte ich mir aber ähnlich vorgestellt. Ich hätte mir das in meinem ganzen Leben nicht leisten können. Aber für meine Nichte freue ich mich.

fathaland slim

Ich habe das große Glück, mein Elternhaus geerbt zu haben. Zur Miete wohnen könnte ich zu den momentanen Preisen nicht mehr, und um solch eine Wohnung zu kaufen habe ich nicht genug Vermögen. Es reicht für meinen Lebensabend, aber auch nur deswegen, weil das Haus abbezahlt ist und ich immer noch arbeite, also verdiene. Allerdings seit Corona weniger als früher.

Wir haben ein großes Problem hier im Lande, und es wird uns um die Ohren fliegen.

Pegasus@Weitblick

Ach ja, die armen Mieter! Denkt eigentlich auch jemand an die vielen Kleinvermieter, die immer höhere Kosten an die Hausverwaltung und für ständige Reparaturen zu tragen haben? Inzwischen ist ein derartiges Ungleichgewicht zwischen Mieter und Vermieter enstanden, dass sich die Vermietung mit den damit verbundenen Investitionen kaum noch lohnt. Dank unserer linksgrünen Regierung wird's immer schlimmer.

Schneeflocke ❄️

An Ihrer Reaktion sieht man bereits die eingeleitete Spaltung der Gesellschaft. Bald geht es los: Vermieter gegen Mieter. Besser wäre es, wenn beide zusammenhalten würden, schließlich geht einer ohne den anderen nicht. Der Mieter braucht eine Wohnung und der Vermieter braucht die Mieteinnahmen. Wir müssen unserer Regierung gemeinsam klarmachen, dass die ganzen Vorgaben nicht in der auferlegten Art und Weise realisierbar sind. Am Ende stehen sowohl Mieter, als auch Vermieter ohne Dach überm Kopf da und unsere aktuell Regierenden kassieren später ganz entspannt ihre Altersbezüge und scheren sich nicht weiter um den angerichteten Schaden...

Anna-Elisabeth

"Ach ja, die armen Mieter!"

Genau!

"Denkt eigentlich auch jemand an die vielen Kleinvermieter, die immer höhere Kosten an die Hausverwaltung und für ständige Reparaturen zu tragen haben?"

Ja, ich zum Beispiel. Bei Mietern und Vermietern gibt es beides: Wohlmeinende und Abzocker. Ich halte nichts davon, nun auch noch diese Gruppen gegeneinander auszuspielen.

Vaddern

Ich bin Mieter und Vermieter. Da hätte ich ein echtes Identitätsproblem. 

Vaddern

Wie war das hier, mit Jammern auf hohem Niveau? 

Zum Erinnern, Sie haben 20 Jahre Niedrigzinspolitik verschlafen, wenn Sie jetzt ad hoc Sanierungen durchführen müssen. Die Gewinne aus den letzten 20 Jahren haben Sie schon vergessen, verständlich, aber Ihre Schuld. 

Jeder Immobilienbesitzer muss sich vor Augen führen, dass er monatlich 3,50 - 4,00 € / m2 Wohnfläche für die Instandhaltung zurücklegen muss. Haben Sie dies die letzten 20 Jahre getan? Dann würden Sie Ihrem Nickname Weitblick zumindest ansatzweise gerecht werden (denn eigentlich ist dies ein Grundgesetz für jeden Immobilienbesitzer). 

saschamaus75

>> Also bleibt alles beim Alten.

 

DAS war auch das Erste, was ich bei dem Artikel gedacht habe. 

Nachfragerin

"Einige Experten fürchten deshalb das Schlimmste: weitere Insolvenzen von Wohnungsgesellschaften wie in Sachsen-Anhalt."

Was passiert denn mit den Wohnungen, wenn so eine Wohnungsgesellschaft eingeht? 

Ich erkenne eh keinen Gewinn für die Gesellschaft, wenn das Grundbedürfnis des Wohnens für Spekulations- und Gewinnabsichten missbraucht wird.

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silgrueblerxyz

Sehr viele Grundbedürfnisse werden mit Gewinnaufschlag vertrieben und der Gewinnaufschlag finanziert die Leistungserbringung.

Vaddern

Sie müssen Grundbedürfnisse und Menschenrechte vielleicht noch unterscheiden. 

Sparer

Die Gewinnabsichten zu haben, ist eine der Grundvoraussetzungen, in D. einen Gewerbebetrieb zu führen. Und spekuliert wird in einer Marktwirtschaft mit allem, was dazu geeignet ist. Ohne eine gewisse Spekulation gäbe es keine funktionierenden Märkte.

Nettie

„Jahrelang haben Wohnungsgesellschaften glänzend verdient“

Und jetzt werden diejenigen, an denen sich ‚glänzend verdienen‘ lässt immer weniger.

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silgrueblerxyz

@Nettie

ZItat://Und jetzt werden diejenigen, an denen sich ‚glänzend verdienen‘ lässt immer weniger.//

Ich würde eher sagen, dass Dasjenige (die Wohnungen) , mit dem sich glänzend verdienen lässt, weniger wird, wenn im Altbestand durch klimafreundliche Sanierung und neues Heizsystem der dazu notwendige Investitionsbedarf sich nicht rechnet.

 

Vaddern

Sie vergessen, ich unterstelle Ihnen hier Absicht, weil es mittlerweile Grundwissen ist, dass wir Klimaneutral werden müssen und unter Frau Merkel 16 Jahre verpennt haben. Die jetzigen Maßnahmen sind nur der Versuch, die größte Kathastrophe noch zu verhindern, sonst nichts. 

Wir müssen Klimaneutral werden, weil wir es unterschrieben haben … Und die Strafen warten schon …. 

Mauersegler

Mir kommen die Tränen. Vonovia hat die Mieten in der Niedrigzinsphase doch erhöht und erhöht, Verwaltungsaufgaben einfach nicht erfüllt und Mieter kujoniert. Und nun jammert man nach dem Staat. Ich kann's nicht mehr hören. 

Wenn sie Bestände loswerden wollen, sollen sie sie halt den Kommunen oder Mietern günstig überlassen. 

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mispel

Und nun jammert man nach dem Staat. Ich kann's nicht mehr hören.

"Jammern" tun doch auch die kommunalen Wohnungsunternehmen.

Vaddern

Die Vonovia muss auch deshalb Bestand loswerden, weil ihre Immobilien nun neu bewertet werden, und zwar natürlich schlechter. Damit ist die Vonovia auch weniger wert. Damit ist auch der Immobilienwert, der schon beliehen ist, weniger wert. Das macht die Bank aber gar nicht froh, die diese Immobilie als Sicherheit hinterlegt hat. 

Da steckt also eine Menge Musik drin. 

artist22

Mit diesem einem Satz haben Sie die Essenz unserer Wirtschafts'ordnung' bis zur Kenntlichkeit demaskiert ;-)  

Account gelöscht

Wer eine Wohnung kauft, weiß, dass er diese instandhalten muss. Also sorgt er dafür, dass das bei Bedarf auch möglich ist. Dass die Preise auch steigen können, ist auch nichts Neues.

Wenn nun diese Gesellschaften mehrere Wohnungen haben, sollten sie die bisher damit erzielten Gewinne vorsorglich für die Instandhaltung der Wohnungen zurück legen. 

Ggf. müssen sie die Wohnungen eben preiswert verkaufen und das kann dann auch zu Verlusten führen.

Der Staat wird sicher nicht einspringen, wenn das Geld fürs Renovieren fehlt.

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silgrueblerxyz

Zitat://Wer eine Wohnung kauft, weiß, dass er diese instandhalten muss. Also sorgt er dafür, dass das bei Bedarf auch möglich ist.//

Das wird in der Regel auch beachtet. Aber ich vermute mal, dass viele Wohnungseigentümer nicht mit solchen Anforderungen an klimafreundliches Wohnen, wie sie sich jetzt abzeichnen, gerechnet haben. Jetzt gibt es eine Lücke in der Kalkulation.

Anna-Elisabeth

"Das wird in der Regel auch beachtet. Aber ich vermute mal, dass viele Wohnungseigentümer nicht mit solchen Anforderungen an klimafreundliches Wohnen, wie sie sich jetzt abzeichnen, gerechnet haben. Jetzt gibt es eine Lücke in der Kalkulation."

Ich kenne Wohnungseigentümer, die sich mit der Eigentümergemeinschaft schon vor Jahren gegen eine Dämmung entschieden hatten. Nicht aus Geiz, sondern aus Angst vor Schimmel. Wie weit man das heute im Griff hat, weiß ich nicht, aber ich kann mich an viele negative Erfahrungsberichte über die Auswirkungen nachträglicher Dämmung erinnern.

silgrueblerxyz

Zitat://Ich kenne Wohnungseigentümer, die sich mit der Eigentümergemeinschaft schon vor Jahren gegen eine Dämmung entschieden hatten. Nicht aus Geiz, sondern aus Angst vor Schimmel.//

Es geht ja nicht nur um Dämmung. Bei dieser Diskussion will ich mich nicht einmischen. Aber es geht ja auchz.B. um den Einbau besserer Fenster oder Verbesserung der Estrichauflagen.

Bender Rodriguez

Immobilienfirmen unter Druck? Wo denn? Die zahlen zT nichtmal Grundsteuer. Weil zu kompliziert. Aha. 

Wenn sie keinen Druck aushalten, können sie ihre Wohnungen doch einfach den mietern zum kauf anbieten

silgrueblerxyz

Zitat://Einige Experten fürchten deshalb das Schlimmste: weitere Insolvenzen von Wohnungsgesellschaften wie in Sachsen-Anhalt.//

Kein Problem , solange es noch Wohnungsbedarf gibt. Die Wohnungen der insolventen Wohnungsgesellschaft werden zum Schnäppchenpreis von anderen Interessenten übernommen und entweder weiterverkauft oder neu vermietet. 

w120

Die Regierung unterstützt doch die Vermieter.

Unter anderem durch die Erhöhung des Wohngeldes, die es Mietern erlaubt weiter in den Wohnungen zu wohnen, sodass der Vermieter weiter seine Miete erhält oder auch durch die Subvention durch die Übernahme angepasster Mieten im Bürgergeld/Sozialhilfe.

 

Vielleicht eine gute Zeit zum Rückkauf der verramschten staatlichen Immobilien zum Schnäppchenpreis, wenn nötig aus einer Konkursmasse. 

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91541matthias

Die Regierung unterstützt doch die Vermieter.

Naja, der Staat erwartet dann aber auch Steuereinnahmen auf Mieteinnahmen..schliesslich lässt sich entgegen der Einschätzung von Besitzlosen, längst nicht alles, was man ins Haus steckt, von der Steuer absetzen..

w120

Warum so abwertend, "Einschätzung von Besitzlosen".

Hier geht es zunächst um die großen Wohnbestände der Wohnungsgesellschaften.

 

Wie weit ein privater Vermieter betroffen ist, hängt doch von seiner jeweiligen individuellen Situation ab.

 

Meiner Kenntnis nach gibt es eine Vielzahl von Bruchbuden, die durch die Kunden im Bürgergeld und in der Grundsicherung, überhaupt noch vermietet werden (können).  

FritzF

In einem geordneten System geht der Druck immer von oben nach unten. Auch wo oben und unten ist, ist gesetzlich geregelt.

Hanns Guck In Die Luft

"Der Staat macht im Markt viel zu viel"

lautete eine Überschrift. Der Inhalt aber war: "Der Staat, insb. die Länder und deren Regierungen, aber auch die Bundesregierung machen im Markt viel zu viel falsch". Und den Satz unterstreiche ich.

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schnitzundschnitz

Man kann sich an den Gewinnen der Unternehmen beteiligen, indem man an der Börse spekuliert. Mit Vonovia hat das in den letzten Wochen ganz gut funktioniert. Das heißt zwar, Kopf und Kragen zu riskieren, aber das ist eben so.

Robert Wypchlo

Eigentumswohnungen für fast 400000 Euro? Und noch nicht mal im Nobelviertel? Was ist in diesem Land eigentlich los? Dann darf sich ja niemand mehr über das Verhalten des Fischers und seiner Frau beschweren. Von wegen kleiner Finger wird gereicht und die Hand genommen. Eher ist es so, dass der kleine Finger unbezahlbar ist.

Schneeflocke ❄️

"Der Staat macht im Markt viel zu viel, und viele dieser Eingriffe widersprechen sich. Der Staat sollte sich auf das konzentrieren, was seine Aufgabe ist: zu regulieren, was zwingend zu regulieren ist, vor allem für sozialen Ausgleich zu sorgen und den Gesellschaften die Möglichkeiten zu geben, tatsächlich zu arbeiten."

 

Entweder das, oder der Staat kauft die Gebäude, lässt sie nach Vorstellung von Robert Habeck vollsanieren und vermietet dann als Sozialwohnungen, deren Miethöhe dann auch schön kompatibel zu sein hat, mit den Vorstellungen z.B. der Jobcenter und Sozialämter was die Kosten anbetrifft...

Wie jetzt, das ist nicht kompatibel? Ach so! Dann müsste die Ampel sich vielleicht mal an einen Tisch setzen, und über Kompatibilität ihrer Vorstellungen sprechen.

Aktuell wird der Bürger ständig hin- und hergerissen und weiß bald nicht mehr ein noch aus... :-/

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wenigfahrer

" Entweder das, oder der Staat kauft die Gebäude, lässt sie nach Vorstellung von Robert Habeck vollsanieren und vermietet dann als Sozialwohnungen, deren Miethöhe dann auch schön kompatibel zu sein hat, mit den Vorstellungen z.B. der Jobcenter und Sozialämter was die Kosten anbetrifft... "

Sie wissen aber schon was das Jobcenter für für Miethöhen bezahlen will, das wäre ein Traum jedes Mieters.

Gassi

Jahrelang gute Gewinne gemacht und sich voll gefressen. Italien hat heute eine Übergewinn-Steuer für Reibach bei Banken eingeführt! Wäre bei Immobilien auch angesagt gewesen - oder bei Energie-Versorgern, oder bei Lebensmittel-Monopolisten. Unsere "konservative Industrie-Partei" hat das nie hinbekommen.

Und jetzt sind die Firmen überfressen und ein leichter Hauch bringt sie in Schwierigkeiten? Jeder Häuslebauer müsste jetzt verkaufen ... und die too-big-to fails??? Oder ist der Ruf halt wieder mal der Wunsch nach Verallgemeinerung von Unternehmens-Risiken? 

Bankier

Vonovia wird nicht die hochrentablen Immobilien in München, Hamburg oder Köln verkaufen, eher die sanierungsbedürftigen in kleinen Städten.

Bei der in Konkurs gegangenen gegangenen Wohnungsgesellschaft handelt es sich sicher um keine in einer Großstadt mit hohen Mieten sondern eine in ner Kleinstadt. 

 

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Bankier

Und da ist das Problem! Dort nimmt man, wie bei uns zu Hause im Mittel so um die 6 € Kaltmiete und das nach ner Grundsanierung, die 10-15 Jahre her ist. Zinsbedingte massiv gestiegene Kosten für Anschlussfinanzierungen fressen die 6 € nahezu auf! Also woher nehmen das Geld für energetische Sanierung und dergleichen? Wärmepumpen Solarthermie, kostet in Städten mit 20 € Kaltmiete genausoviel wie hier. 

Also sollte die Förderung für Pumpen nicht für alle gleich sein, sondern bei vermieteten Objekten z.B. entsprechend der Miethöhe der letzen 2 oder 3 Jahre. 

Eins noch, bei uns bekäme man für 400T€ ein Penthaus mit 130 qm. Aber wenn alle in die großen Städte wollen, sollen sie es auch bezahlen!

Bauer Tom

"Einige von ihnen fordern daher die Enteignung und Verstaatlichung der Gesellschaften. In Berlin stimmten in einem Volksentscheid 59 Prozent der Wähler für diesen Schritt, eine Expertenkommission sieht das rechtlich auch als möglich an."

 

Wie bitte?

Wie kann sich die jetzige Regierung bei derartigen Aeusserungen wundern, wenn Ihnen die Waehler weglaufen.

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Mauersegler

Wo kommt in Ihrem zitierten Satz die Regierung vor?

Seebaer1

Stimmt, klingt im Moment noch etwas utopisch. Aber, steter Tropfen....  Oder hätte sich vor ein paar Jahren jemand vorstellen können, dass uns mal vorgeschrieben wird, wie wir unsere Häuser zu heizen haben?

Werner40

Eine Enteignung wäre unrentabel, weil viel zu teuer und nicht finanzierbar.

Bauer Tom

Alleine diese Moeglichkeit einzuraeumen, sollte fuer jeden eine rote Flagge sein. Derartiges Gedankengut hat in einem demokratischer Rechtsstaat keinen Platz.

Vaddern

Ist doch ziemlich unlogisch, Ihr Einwand. 

Wenn 59% für diesen Schritt sind, dann dürften 59%, also die große Mehrheit, doch wohl nicht weglaufen. Oder sollen die vor sich selbst weglaufen? Macht keinen Sinn, Ihr Beitrag. 

CoronaWegMachen

Die Bundesregierung muss jetzt schnell ein Akut-Not-Bauprogramm zum sozialen Wohnungsbau in die Wege leiten.

Die Bahn AG hat immer noch brachliegende Flächen im Besitz. Diese Flächen müssen jetzt schnell dem Bundesbauministerium (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) angeboten werden.

Der Bundesfinanzminister muss jetzt schnell ganz viel gutes Steuergeld zur Verfügung stellen, damit das Gesamtprojekt umgesetzt werden kann.

Und das Bundesbauministerium muss jetzt schnell daran arbeiten, dass eine Europa weite Ausschreibung dieser Wohnung + Infrastruktur (Versorgungsleitungen aller Gewerke und Straßenbau, etc. usw.) jetzt schnell auf den gebracht werden kann.

Der Markt hat es nicht geregelt. Der Markt verstärkt weiter die Wohnungsnot. Das muss aufhören. Die FDP (u.a.) im Bundestag muss das jetzt verstehen und einsehen.

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Vaddern

Das sind populistische Übersprungshandlungen und die sind nie gut. 

Was wir brauchen, ist aber gesunder Menschenverstand und Abwägung der Maßnahmen. Damit meine ich, dass wir dringend einen Mediator benötigen, der zwischen den aufgezählten Punkten abwägt und vermittelt. Der Text zeigt ja deutlich, dass hier Bau-, Umwelt-, Wirtschafts- und Finanzministerium involiviert sind und alle ihre eigenen Interessen haben. 

Da biete ich mich doch gerne als Mediator an … 

Seebaer1

Gibt es irgend einen Ansatz, mit dem unsere Regierung dieses, ich glaube man kann sagen für eine moderne Gesellschaft existenzielle Problem, auch nur einigermaßen in absehbarer Zeit in den Griff bekommen will?

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CoronaWegMachen

So wie es derzeit aussieht hat die Bundesregierung nicht mal im Ansatz ein Konzept wie das Problem - Wohnungsnot - gelöst werden kann.

Vaddern

Im Gegensatz zu den vorherigen Regierungen. Die hatten das Problem erst gar nicht auf dem Schirm, auf dem Wohnungssektor blind, quasi. 

Nettie

„Doch seit Inflation und Zinsen steigen und die Politik Druck macht, werden viele Bestandsimmobilien zur Last. Leidtragende sind Mieter“

Statt immer mehr ‚Druck‘ zu machen und so die ganze Gesellschaft und ihre Wirtschaft nach und  nach in die Depression zu treiben - allen voran wie immer die weniger Vermögenden - sollte man in der Politik zur zukünftigen Gewährleistung des friedlichen Zusammenlebens und -arbeitens besser ein paar einfache, für jedermann leicht verständliche und nachvollziehbare Grundregeln auf Basis des  Grundgesetzes sowie der universellen Menschenrechte als festen ‚Handlungsrahmen‘ setzen - und sich ansonsten als Staat auf die Gewährleistung von deren Einhaltung beschränken, statt immer detailliertere Vorschriften zu erlassen. Frei nach dem Motto: Jeder kann tun und lassen was er will. Nur nicht auf Kosten bzw. zum Schaden anderer. Davon profitieren dann letzten Endes alle.

wenigfahrer

Je mehr Sozialwohnungen herausfallen und keine Wirklich bezahlbaren nachkommen, wird das jedes Jahr schlimmer, denn es geht um Gewinn.

Am  6.August 23 aus Artikel.

" Nach Berechnung der Kieler Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) lag der bundesweite Medianwert für den Bau eines Quadratmeters Wohnfläche im ersten Quartal bei 5.148 Euro, aktuell geschätzt bei circa 5.200 Euro.

Um diese hohen Kosten hereinzuholen, müsste die Quadratmetermiete für eine neue Wohnung derzeit bei etwa 18 Euro liegen, schätzt die Arge. "

"Für den Wohnungsbau besteht aus unserer Sicht ein jährlicher Subventionsbedarf von 23 Milliarden Euro", sagt ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa. Das sei vor allem für die Schaffung sozialer und bezahlbarer Wohnungen mit einer Kaltmiete von bis zu 12,50 Euro pro Quadratmeter wichtig. "

Selbst bei 12,50 plus den neuen Nebenkosten kann sich das nur eine kleine Gruppe leisten, wir sind bei einem Drittel Unterschicht angekommen konnte man gestern lesen.

Lösung?.

Seebaer1

Das Problem musss tatsächlich sehr groß sein, wenn selbst hier niemandem eine Relativierung dazu einfällt.

Vaddern

Da wird mal wieder alles in einen Topf geworfen und dann umgerührt, um dann seine vorgefasste Meinung kundzutun. 

Fakt ist z.B., dass private Wohniungsgesellschaften als AG die letzten Jahrzehnte sehr gut verdient haben, aber Rücklagen auf Kosten der Rendite für die Anleger vernachlässigt haben. Das spricht eher gegen ein Lockerlassen und Zurückziehen des Staates. 

Fakt ist auch, dass die Vorgaben des Bundes (z.B. Heizungsgesetz) derzeit Unsicherheit schüren. Die Notwendigkeit zur Klimaneutralität kommt hier hinzu. 

Fakt ist aber auch, dass die in den letzten Jahrzehnten viel zu hoch bewerteten Immobilien nun, der Energiebedarf der Gebäude mitbetrachtet, eine Neubewertung erfahren und geringer bewertet werden. Zu Recht, aber zu Lasten der Immobiliengesellschaften, die tlw. auf diese Immobilien schon höhere Kredite laufen haben. Auch Hausgemacht, das Problem. 

Ich könnte hier noch unendlich weitermachen, denke aber, dass die Diskussion bald geschlossen wird. 

Vaddern

Man muss natürlich leider auch immer wieder darauf hinweisen, dass wir 15 Jahre geschlafen haben, und im puncto CO2-Emissionen nun diese Jahre aufholen müssen. In den Niedrigzinszeiten sind hier leider viel zu wenig Invesitionen getätigt worden, gerade von privaten Immobiliengesellschaften. Das Geld kam ja herein. Nun kommt das Erwachen. Das Problem haben allerdings auch die kommunalen Wohnungsunternehmen. Eine Geschäftsführerin hat letztens in einer Konferenz ehrlich erwähnt, die Wohnungsgesellschaften werden mit Ansage scheitern (was die Klimaneutralität bis 2035 - 2040 angeht). Zur Erinnerung, wir müssen dies schaffen (wir schaffen das), weil wir unter Merkel dieses Ziel versprochen haben. 

Mit Ansage scheitern bedeutete aber auch, dass die Gesellschaften alles tun, um CO2 einzusparen. Aber es ist realistisch, dass dies nicht erreicht werden kann (Kosten, Fachkräfte). 

Kritikunerwünscht

Jahrelang glänzend verdient... und wenn es schlecht läuft, müssen die Aktionäre natürlich nicht zahlen. Dann zahlen wieder die normalen Bürger drauf, wie immer.  Dieses Spiel hatten wir schon zigmal, Gewinne werden privatisiert und Verluste werden sozialisiert. Manchmal hat KM halt doch recht gehabt. Irgendetwas ist mittlerweile in diesem System völlig aus dem Ruder gelaufen und die Regierung tut nichts, um dies zu beheben.

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Werner40

Natürlich sind Aktionäre betroffen, wenn ihre Geldgabe nicht mit Dividenden belohnt wird, von Kursverlusten ganz zu schweigen. Im übrigen, niemand investiert ohne Renditeerwartung.

R A D I O

Die SPD ist in der Regierung, stellt den Bundeskanzler und die Bauministerin. Diese Partei stand ursprünglich KM und Sozialvereinen nahe. Wird allmählich Zeit, dass die SPD sich anstrengt, die benötigten 1 Mio. Wohnungen/Jahr auf die Reihe zu bringen oder sich endgültig, gewissermaßen ganz offiziell, sich als neoliberale und liebe Freundin des Finanzkapitals zu outen, es eventuell mit den Grünen bei einer Pressekonferenz ganz groß zu verkünden, so dass es auch der Ahnungsloseste mitbekommt.

Werner40

Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wer die 10jährige Niedrigzinsphase nicht zum Erwerb von Wohneigentum genutzt hat, hat wahrscheinlich eine einmalige Gelegenheit verpasst. Statt Wohnungen billig zu verkaufen sollte Vonovia besser eine Kapitalerhöhung vornehmen.

Account gelöscht

Vonovia hat 2022 einen Verlust von 643,8 Millionen Euro gemacht. Aus bekannten Gründen. 2021 waren es 2,251,5 Milliarden Euro Gewinn und 2020 3,228,5 Milliarden. Die Dividendenrendite beträgt auch jetzt noch 4,27 Prozent, 85 Cent pro Aktie. 

Vorstandsvorsitzender Rolf Buch erhält eine Vergütung von bis zu 794.000 Euro im Jahr, die Vorstandsmitglieder Arnd Fittkau und Daniel Riedl von 440.000 Euro und von 140.000 Euro.

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