Ihre Meinung zu Wie die Immobilienkrise Wohnungsfirmen unter Druck setzt
Jahrelang haben Wohnungsgesellschaften glänzend verdient. Doch seit Inflation und Zinsen steigen und die Politik Druck macht, werden viele Bestandsimmobilien zur Last. Leidtragende sind Mieter. Von K.-R. Jackisch.
"Leidtragende sind Mieter."
Also bleibt alles beim Alten.
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//"Leidtragende sind Mieter."
Also bleibt alles beim Alten.//
Nein, es wird schlimmer. Wohnen wird zum Luxus. Eine meiner Nichten hat sich gerade hier in Hamburg eine Wohnung gekauft. Wohnzimmer mit offener Küche, kleines Schlafzimmer, Duschbad, Balkon, Kellerraum: 445.000 Euro. Kein Stadtteil, den man zu den besonders teuren zählt. Sie ist vor kurzem dort eingezogen, aber man kann sich ausrechnen, wie hoch die Miete sein müsste, wenn meine Nichte kein Verlustgeschäft machen wollte.
445.000 Euro für eine Eigentumswohnung in Hamburg? Und noch nicht mal in den Nobelvierteln an der Aussenalster? Und wie hoch sollen dann die Mieten in München sein, das für die höchsten Mieten in Deutschland bekannt sein soll? Solche Summen sind einfach nur verbrecherisch. Offiziell nennt man es natürlich noch Wohnungsmarkt. Und wer nicht bezahlen kann, wird ruckzuck rausgeekelt!
"445.000 Euro für eine Eigentumswohnung in Hamburg? Und noch nicht mal in den Nobelvierteln an der Aussenalster?"
Ich konnte es auch kaum glauben. Was ich hier allerdings weggelassen hatte: Neubau mit Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und einer guten Energieeffiziensklasse (weiß die nicht mehr genau). Wer allerdings weniger zahlt, aber nachrüsten muss (Dämmung etc.) kommt ja auch kaum besser davon.
Ich glaube auch, dass es noch viel schlimmer wird... Es wurde ja jetzt auch die Grundsteuer angehoben, die dann auch noch zusätzlich auf Mieter abgewälzt werden darf.
Ehrlich gesagt, ich habe keine Hoffnung, dass das Ganze gutgehen wird. Als ich den Bericht gerade gelesen habe, hab ich so gedacht, wenn Herr Merz das jetzt liest, kommt bestimmt so eine Reaktion von ihm (oder eine vergleichbare), dass armen Leuten dann eben das Recht auf Wohnung gestrichen werden könnte, als ausreichend würde dann ein Feldbett zum zusammenklappen angesehen, weil das unterkunftssparend direkt am Arbeitsplatz aufgestellt werden kann, wo die Leute hingehören, um zu Billiglöhnen die Wirtschaft zu unterstützen... Hat er natürlich nicht wirklich gesagt, aber in einer Horrorvorstellung von mir, kommt sowas demnächst. Oder Wohnungszwangswirtschaft... Mich gruselt es bei dem Thema:-(
Ich bin ähnlich deprimiert wie Sie, wenn ich sehe, in welche Richtung Deutschland driftet. Auch ich kann Herrn Merz nicht ausstehen, aber sooo weit rechts ist er dann vermutlich doch nicht.
"Auch ich kann Herrn Merz nicht ausstehen, aber sooo weit rechts ist er dann vermutlich doch nicht."
Nein, er ist ganz in der Mitte - immer genau da, wo sein Portemonnaie sitzt ;-)
Der Aufzählung nach tippe ich auf ca. 50 m2, also Single-Wohnung. Macht unter 10.000 € / m2 Wohnfläche. Für einen Neubau mittlerweile erschreckend realistisch, natürlich zu hoch für Normalverdiener, aber realistisch.
"Für einen Neubau mittlerweile erschreckend realistisch, natürlich zu hoch für Normalverdiener, aber realistisch."
Sie beschreiben es richtig: erschreckend realistisch
Ich hatte vor lauter Schreck gar nicht nach der Quadratmeterzahl gefragt. (Wir hatten nur telefoniert. Meine Nichte sitzt noch auf ihren Umzugskartons.) Hatte ich mir aber ähnlich vorgestellt. Ich hätte mir das in meinem ganzen Leben nicht leisten können. Aber für meine Nichte freue ich mich.
Ich habe das große Glück, mein Elternhaus geerbt zu haben. Zur Miete wohnen könnte ich zu den momentanen Preisen nicht mehr, und um solch eine Wohnung zu kaufen habe ich nicht genug Vermögen. Es reicht für meinen Lebensabend, aber auch nur deswegen, weil das Haus abbezahlt ist und ich immer noch arbeite, also verdiene. Allerdings seit Corona weniger als früher.
Wir haben ein großes Problem hier im Lande, und es wird uns um die Ohren fliegen.
Ach ja, die armen Mieter! Denkt eigentlich auch jemand an die vielen Kleinvermieter, die immer höhere Kosten an die Hausverwaltung und für ständige Reparaturen zu tragen haben? Inzwischen ist ein derartiges Ungleichgewicht zwischen Mieter und Vermieter enstanden, dass sich die Vermietung mit den damit verbundenen Investitionen kaum noch lohnt. Dank unserer linksgrünen Regierung wird's immer schlimmer.
An Ihrer Reaktion sieht man bereits die eingeleitete Spaltung der Gesellschaft. Bald geht es los: Vermieter gegen Mieter. Besser wäre es, wenn beide zusammenhalten würden, schließlich geht einer ohne den anderen nicht. Der Mieter braucht eine Wohnung und der Vermieter braucht die Mieteinnahmen. Wir müssen unserer Regierung gemeinsam klarmachen, dass die ganzen Vorgaben nicht in der auferlegten Art und Weise realisierbar sind. Am Ende stehen sowohl Mieter, als auch Vermieter ohne Dach überm Kopf da und unsere aktuell Regierenden kassieren später ganz entspannt ihre Altersbezüge und scheren sich nicht weiter um den angerichteten Schaden...
"Ach ja, die armen Mieter!"
Genau!
"Denkt eigentlich auch jemand an die vielen Kleinvermieter, die immer höhere Kosten an die Hausverwaltung und für ständige Reparaturen zu tragen haben?"
Ja, ich zum Beispiel. Bei Mietern und Vermietern gibt es beides: Wohlmeinende und Abzocker. Ich halte nichts davon, nun auch noch diese Gruppen gegeneinander auszuspielen.
Ich bin Mieter und Vermieter. Da hätte ich ein echtes Identitätsproblem.
Wie war das hier, mit Jammern auf hohem Niveau?
Zum Erinnern, Sie haben 20 Jahre Niedrigzinspolitik verschlafen, wenn Sie jetzt ad hoc Sanierungen durchführen müssen. Die Gewinne aus den letzten 20 Jahren haben Sie schon vergessen, verständlich, aber Ihre Schuld.
Jeder Immobilienbesitzer muss sich vor Augen führen, dass er monatlich 3,50 - 4,00 € / m2 Wohnfläche für die Instandhaltung zurücklegen muss. Haben Sie dies die letzten 20 Jahre getan? Dann würden Sie Ihrem Nickname Weitblick zumindest ansatzweise gerecht werden (denn eigentlich ist dies ein Grundgesetz für jeden Immobilienbesitzer).
>> Also bleibt alles beim Alten.
DAS war auch das Erste, was ich bei dem Artikel gedacht habe.