Ein Rollstuhlfahrer wartet am Bahnsteig

Ihre Meinung zu Was Reisende mit Rollstuhl oder Kinderwagen in der Bahn erleben

Dauerverspätungen und Zugausfälle verleiden vielen Menschen das Bahnfahren. Doch wer mit einem Rollstuhl, einem Kinderwagen oder mit Hund im Zug unterwegs ist, hat noch ganz andere Probleme. Von Maria Kümpel.

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106 Kommentare

Kommentare

Alter Brummbär

Geschuldet dem Privatisierungsdrama der letzten 30 Jahre und mit einer Zerschlagung des Konzern, würde es nicht besser.

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Nettie

Und allein finanziellen Interessen geschuldetem ‚Druck‘ von allen Seiten auch nicht.

schabernack

➢ Und allein finanziellen Interessen geschuldetem ‚Druck‘ von allen Seiten auch nicht.

Bahn muss finanziert werden, kostet -zig Mrd. Euro. Alles soll gut sein mit der Bahn, am besten schon morgen. Kostet noch mehr Geld. Selbstverständlich entsteht da «Kostendruck». Geld wächst ja nicht auf Bäumen, kommt nicht vom Goldesel.

Wie viel Platz für Rollstühle und Kinderwagen soll in Zügen sein? Ist es viel, passen weniger Sitze ohne die Begleiter auf Rollen rein. Aber mehr Menschen sollen mit der Bahn fahren.

In Bahnhöfen in DEU fahren alle möglichen Arten von Zügen die gleichen Bahnsteige an. Die sind so niedrig, dass sie ebenerdig zu den niedrigsten Zügen sind, damit man aus denen nicht herausklettern muss beim Aussteigen.

Zu niedrig sind Bahnsteige für die hohen IC+. Man braucht Einstiegshilfe.

Die beste Bahn der Welt in Japan hat nicht endlos Platz für Rollstühle & Kinderwagen. Aber es gibt Bahnsteige in Höhe vom Zugeinstieg.

Das alles hat -zig Mrd. Euro gekostet. Über Jahrzehnte verteilt.

Alter Brummbär

Japan ist mit Deutschland null vergleichbar.

Die dortige Infrastruktur, wurde nur für den Schnellverkehr gebaut, auf dem Restnetz sieht es schon wieder anders aus.

In Deutschland stammen sie verschiedenen Bahnsteighöhen, noch aus der Länderbahnzeit und wurden nie wirklich angepasst.

Das will und wird keiner bezahlen, denn es müssten ja nicht nur Bahnsteige und Fahrzeuge in Deutschland ersetzt werden, sondern Europaweit

schabernack

➢ Die dortige Infrastruktur, wurde nur für den Schnellverkehr gebaut, auf dem Restnetz sieht es schon wieder anders aus.

Nicht mal im Entferntesten wurde die Schienen-Infrastruktur in Japan nur für die Bullet Trains Schinkansen gebaut.

Die unterschiedlichen Zugarten U-Bahn / S-Bahn / Regionalbahn / Fernzüge nicht Shinkansen haben eigene Bahnsteige, manchmal in den gleichen Bahnhöfen. Und Güterzüge rumpeln durch Personenbahnhöfe schon mal gar keine durch.

Japan ist Bahnland, weil es das seit Olympia 1964 sein will. In der Schienen-Infrastruktur in Japan sind die Schinkansen-Trassen sehr wichtig, und alle zusammen sind weniger als 20% vom Streckennetz.

Die Bahn in Japan ist anders als in Deutschland, und generell ist in Japan die Barrierefreiheit weniger gut als in Deutschland. Man kann die Deutsche Bahn nicht wie die Bahn in Japan machen. Dafür ist es 60 Jahre zu spät.

Vergleichen kann man die DB mit der Japan Rail selbstverständlich.

Wie man es evtl. besser machen könnte.

Miauzi

Wer sein TV via Sat-Schüssel bekommt - hat den Vorteil den jap. Sender NHK zu empfangen

und

kommt regelmässig in den Genuss einer Sendereihe über die japanische Eisenbahn.

Die Unterschiede zu D-land sind schon sehr sehr krass...

...und wie sie schreiben wissen die Deutschen in der Regel etas über den "Schinkansen" - aber ansonsten rein gar nichts vom Rest des dortigen Eisenbahn-Systems.

So auch nichts darüber wie man schon Kinder bewusst an den Schienenverkehr heranführt - z.T. mit eigens gestalteten Themen-Zügen!

hesta15

Es wäre so einfach ebenerdige Einstiege durch Normung zu schaffen, aber da sind die Verantwortlichen leider nicht zu fähig, würde auch keine Milliarden kosten.

Nettie

„Bahn muss finanziert werden, (…)“

Keine Frage. Was das ‚kostet‘ sollte allerdings eine Frage demokratischer Bewertungsmaßstäbe sein. Und die bzw.. deren Festlegung nicht im Ermessen Einzelner liegen.

ich1961

Das sehe ich genau so.

Was würde/soll denn die Zerschlagung in dieser Sache bringen? Mehr Geld für Personal wird es nicht geben.

 

Karl Klammer

Imer dieser Privatisierungs Nonsens

Gemäß EU - Recht muß Infrastruktur Schiene und Rollendes Material getrennt sein und jedes Eisenbahnunternehmen

zahlt an die Infrastruktur den Gleichen Trassenpreis.

In Deutschland wurde ja dieses verhindert CDU/CSU und mittels Profalla

Was ist die Gelder werden durch MISCHMASCH in Neue Züge gesteckt in Vorzeigeprojekte wie Schuttgart 31 ??? gesteckt

anstelle in die Infrastruktur.  Ganz Deutschland ist eine Langsamfahrstelle mit maroden Gleisen in der EU

Es fehlt das Personal welches noch nicht einmal den Mindestlohn ohne Zuschläge bekommt in allen Ecken um das nötigste in Stand zu halten.

 

saschamaus75

>> Geschuldet dem Privatisierungsdrama der letzten 30 Jahre und

>> mit einer Zerschlagung des Konzern, würde es nicht besser.

 

Vor >30 Jahren gab es praktisch noch garkeine Barrierefreiheit. -.-

 

Alter Brummbär

Gibt es heute auch nicht wirklich. Die Fahrstühle sind dauergestört

Nettie

„Dauerverspätungen und Zugausfälle verleiden vielen Menschen das Bahnfahren. Doch wer mit einem Rollstuhl, einem Kinderwagen oder mit Hund im Zug unterwegs ist, hat noch ganz andere Probleme.“

Wer wegen einer Hörbehinderung mit Lautsprecherdurchsagen nichts anfangen kann und sich auch sonst schlecht verständigen kann auch. Das müsste alles nicht sein.

„Eine Anfrage für ein Interview hat die Deutsche Bahn AG abgelehnt. Schriftlich erklärt der Konzern, man unternehme große Anstrengungen, um Reisenden mit Mobilitätseinschränkungen eine selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen.“

Mehr Flexibilität und Kundenorientierung (zu Deutsch: Freundlichkeit) wären an Bahnhöfen hilfreicher als Baumaßnahmen.

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CoronaWegMachen

Die Baumaßnahmen müssen aber auch sein.

Allerdings sollten diese Baumaßnahmen auch fertig werden. Derzeit ist da scheinbar der 10Jahres-Plan in Kraft getreten ...

Nettie

„Allerdings sollten diese Baumaßnahmen auch fertig werden.“

Und vor allem sollten deren Resultate (z.B. Lifte) dann auch funktionieren. 

maskerade

Dem muss man allerdings hinzufügen, dass es Bahnhöfe mit Bahnsteigen gibt, auf die in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen gar nicht kommen - selbst mit Hilfe nur sehr schwer möglich. In Marburg-Cölbe kommt man auf unter der Bahn entlang auf den gegenüberliegenden Bahnsteig nur über eine Treppe ohne Rollmöglichkeit. Für Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen im Grunde unmöglich - auch mit Hilfe einer anderen Person, es müssten da schon mehrere helfen. Da müsste schon eine Baumaßnahme her. 

Nettie

„Dem muss man allerdings hinzufügen, dass es Bahnhöfe mit Bahnsteigen gibt, auf die in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen gar nicht kommen - selbst mit Hilfe nur sehr schwer möglich“

Natürlich muss da Abhilfe geschaffen werden. Das (z.B. Rampen) geht aber oft auch weit weniger umständlich.

kurtimwald

Das ist doch nicht anders zu erwarten und kann nur in wenigen Jahren mit viel Steuergeldern geändert werden.

Jahrzehntelang haben Verkehrsminister der CDU/CSU-Regierungen den öffentlichen Nahverkehr kaputt gespart, Strecken und Dienstleistungen wie Schlafwagen sogar ganz eliminiert. 

Und auch jetzt noch weigert sich die FDP in der Regierung, massiv in Nahverkehr zu investieren.

In der gleichen Zeit haben aus Klimaschutzgründen aber auch um strategisch künftigen Mobilitäsbedürfnisse der Menschen zu befriedigen, weltweit andere Nationen seit Jahren massiv in öffentliche Verkehrsmittel investiert.

Deutschland ist wegen den Versäumnissen der früheren Regierung auf einen der letzte Plätze in Europa in Sachen Verkehr. Die Versäumnisse sind so gravierend, das Personen- und Güterverkehr eine der Hemmschwellen deutscher Wirtschaft sind.

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melancholeriker

Aber dafür ist Deutschland bei den Autos ganz vorne. Ob es da vielleicht einen Zusammenhang gibt?

Die Autoindustrie der Nachbarländer mit (Ausnahme von Frankreich) hat wenig Anlaß sich zu beklagen wegen der Konkurrenz der funktionierenden Bahnen. 

Vir den Sommerferien brauchen wir (meine gehbehinderte Frau und ich) uns keine Gedanken machen wegen Kurtzreisen im Rhein - Main - Gebiet. Der letzte Sommer war die geballte Verwahrlosung auf einer der sonst frequentiertesten Strecken Europas. 

Neben den Baustellen waren es vor allem gemietete Züge, teilweise mit Wagen aus den 60er Jahren mit den gefürchteten Armbrechern von Türen am Ende eines Überhangs von Treppe und die Zugbegleiterin weinte als wir zurückbleiben mussten in Hanau im August 2022 spät am Abend. Danach blieb nur noch das Taxi. 

Alter Brummbär

Die Autobahnen und ihre Brücken sind noch maroder,

Sisyphos3

Verwahrlosung ?    so sieht es doch in der ganzen Nation aus

Straßen, Brücken, Schulen viele Schwimmbäder werden geschlossen, Parks verkommen zu Müllhalden

immer die Frage für was eine Gesellschaft ihr Geld ausgibt

De Paelzer

Einer der letzten Plätze liegt aber auch daran, dass kaum anderes Land ein so dichtes Schienennetz hat. Spanien hat den AVE. sher bequem aber auf welchen Strecken fährt er? Das meiste wird mit Buslinien abgedeckt. Der TGV  in Frankreich ist auch nur auf extra für ihn gebauten Strecken unterwegs. Manchmal hat er sogar einen eigenen Bahnhof damit er nicht in die Stadt muss. Mit den Bussen auf dem Land ist es in Frankreich noch schlechter als bei uns. Das alle ist nicht auf eine Regierung zu schieben. Es hat auch mit dem zunehmenden Autoverkehr zu tun. Wer sich in den 60 gern Jahren ein Auto gekauft hat ist doch n icht mehr mit dem Zug gefahren, im Gegenteil es wurden Fahrgemeinschaften gebildet und die Züge wurden immer leerer und Strecken stillgelegt.

hesta15

Das lag aber nicht an den CSU Ministern sondern am Publikum die dise Möglichkeiten nicht genutzthaben und leere Züge kann man nun mal nicht Wirtschaftlich betreiben .

V8forever

Jahrzehntelang haben Verkehrsminister der CDU/CSU-Regierungen den öffentlichen Nahverkehr kaputt gespart, Strecken und Dienstleistungen wie Schlafwagen sogar ganz eliminiert. 

-------------

Für den reinen Nahverkehr waren zu wenig Kunden welche mit dem Zug fahren wollten, dafür gab es Busse welche eher ausgelastet waren. Die Schienen waren damals und heute marode, hier müssten Millionen investiert werden bei  49€  sind die Kosten natürlich gedeckt oder? Wussten Sie eigentlich, dass mit CDU/CSU auch eine SPD mitregiert hat? Selbst die Grünen waren schon einmal in der Verantwortung, allerdings ohne CDU/CSU da ist auch nichts passiert.

Hrvat

Das mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwagen habe ich mich tatsächlich schon oft gefragt, gerade im Fernverkehr mit einem EC (den ich öfters nutze) erscheint mir so etwas unmöglich. ECs sind jetzt nicht die neusten Züge mit den neusten Wagen, gefühlt wird da alles ältere hingepackt, was an sich auch wenig problematisch ist, aber für Menschen die etwas mehr Platz benötigen ist das schlicht keine wirkliche Alternative. Aber vielleicht übersehe ich da auch schlicht und ergreifend etwas...

heribix

Ich selber reise nich mit Kinderwagen oder Rollstuhl. Öfters aber mit größeren Koffern. Da selbst das schon oft zur Herrausforderung wird, beginnt bein Weg zum Bahnsteig und endet beim wohin mit dem Koffer im Zug. Von daher kann ich mir gut vorstellen wie es ist mit Rollstuhl oder Kinderwagen mit der Bahn zu verreisen. Ich denke wer kann verzichtet eher darauf.

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SGEFAN99

Es gibt den DB-Gepäckservice damit können Sie Ihr Gepäck vorausschicken und müssen es dann nicht verstauen geschweige denn überhaupt mitschleppen. 

schabernack

➢ Es gibt den DB-Gepäckservice damit können Sie Ihr Gepäck vorausschicken und müssen es dann nicht verstauen geschweige denn überhaupt mitschleppen.

Das ist ja auch gut so, aber man fährt auch mal eher spontan mit dem Zug. Und man weiß bei der Abreise noch nicht so genau, an welche Adresse der Unterkunft man das Gepäck gerne vorausgeschickt hätte.

Irgendeine Grenze für die Gepäckgröße gibt es auch bei der Bahn. Koffer in der Größe von kleiner Kleiderschrank darf man wohl kaum mitnehmen.

De Paelzer

Wir sind oft mit den Kindern gefahren. Kinderwagen in dem Sinn braucht man nur im ersten Jahr. Da hatten wir den kleinen im Tragetuch oder der Kraxe. Ab dann hat man einen Buggi zum verreisen. Geht ja auch ins Flugzeug. Da beschwert sich auch keiner und es gibt im Sommer kaum einen Flug ohne Kinder. Früher gab es Gepäckwagen, da konnte man den Kinderwagen rein stellen für die Fahrt. Hatte auch oft mein Rad dort. In Frankreich nicht unüblich.

Heite benutzt man das Radabteil. Gibt es auch im ICE. Man muss es aber anmelden wegen der Verfügbarkeit.

Früher gab es auch Kofferträger im Bahnhof. Dann kamen Rollen an die Koffer und die Leute haben sich das Geld gespart, jetzt wird sich beschwert, dass man die Koffer schleppen muss.  

maskerade

Im Grunde haben Sie Recht - was das mit den Koffern angeht. Aber gerade im ersten Babyjahr muss man ja auch mit der Bahn fahren können. Nicht unbedingt in den Urlaub, ggf. aber auch zum Arzt der zum Einkauf. Und insbesondere Behinderte sind oft in den Allerwertesten gekniffen, wenn es um die Barrierefreiheit geht (ich bin zum Glück nicht eingeschränkt, mache mir aber schon über diese Mitmenschen Gedanken). 

De Paelzer

Zum Arzt fährt aber kaum jemand mit der Bahn. Vielleicht mit der Straßenbahn aber eher mit dem Bus. Wir hatten immer ein Tragetuch oder die Tragetasche. Wobei das Tragetuch für die kInder am angenehmsten sind. In der Stadt mit dem Kinderwagen ist auch kein Vergnügen.

falsa demonstratio

"Zum Arzt fährt aber kaum jemand mit der Bahn. Vielleicht mit der Straßenbahn aber eher mit dem Bus."

Hier auf dem Land ist es anders. Zum Facharzt in der nächstgrößeren Stadt fahre ich 15 km mit der Bahn.

Was eine Straßenbahn ist, wissen wir hier gar nicht.

De Paelzer

Ich bin ja öfter beim Kinderarzt und ich muss sagen, dass die meisten die Kinder unter einem Jahr haben ein Ergobaby dabei haben. Falls sie einen größeren Fußmarsch haben, benutzen sie ein klappbares Gestell in den man den Sitz rein stellt. Kinderwagen sind etwas zum spazieren gehen. Nichts für die Satdt wo die Autos auf den Bürgersteigen stehen und zum Einkaufen schon gar nicht. Die müssen vor dem Geschäft bleiben da nicht genug Platz ist.

draufguckerin

Jeder versucht, mit kleinen Tricks irgendwie durchzukommen. Ich selbst versuche, den Bf Harburg (scheußlich) und den Hamburger Hauptbahnhof (wo ich mich früher beim Umsteigen sehr gerne aufgehalten habe) zu meiden. Umsteigen am Hamburger HBF ist eine Zumutung, auch für Menschen ohne Handicap, umso mehr für Ältere, für Menschen mit Kinderwagen und/oder mit Behinderung. Wenn es irgend möglich ist, steige ich statt dessen am Bf Dammtor oder noch besser am Bf Altona um.  Dauert manchmal länger, ist aber angenehmer. 

Account gelöscht

Wenn das die Realität ist, stellt sich aber doch die Frage, warum die Vorständler der DB (Seiler, Lutz, Pofalla, Huber) ihre Vergütungen aufgestockt bekommen. Wo soll denn da der Erfolg sein ? 

Oder bezieht man sich da auf höhere Kategorien und Sphären ?

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melancholeriker

Die Genannten haben pauschal alles getan, um die Verantwortung für das Funktionieren des Systems ganz nach unten zu verlagern, wo die entnervte Belegschaft potentiellen Autokäufern ausgesetzt waren durch organisierte Verwahrlosung gegen beide Gruppen und es funktioniert so bis heute. Man kann es riechen und wenn auf einem Bahnhof mit 4 ÖPNV - Gleisen sich 3 Ansagen überlagern, während gerade ein Güterzug durchrattert, fühlt man sich irgendwie verlassen und hinter dem letzten rumpelnden Waggons in der Windsogschleppe kann man das Gelächter der Autolobby hören. 

TapferSchneiderlein

Ein sehr schwieriges Thema. Man sollte nicht die Bahn als beliebten Prügelknaben benutzen. Schauen Sie mal Bus und Straßenbahn an. Vereinfachungen fürs Reisen Behinderter sind meist nur mit Umbauten verbunden - teuer und nicht schnell umsetzbar. Bei der Bahn kommt erschwerend noch die Fahrplan-Problematik hinzu. Spätestens wenn man direkt betroffen ist ändert sich meist die Ansicht. Möchten Sie ein par Stunden neben einem großen Hund bahnfahren? Oder zusätzliche Verspätungen inkauf nehmen?

Das Feld der Behinderungen ist derart groß daß bei aller Vorsorge immer Fälle geben wird, für die eben diese nicht genügt. Ich meine, ohne Vorklärung des Einzelfalles - auch mit dem Ergebnis "Geht nicht" - ist das nicht zu leisten. Es gibt ja nicht mal genügend (Fach-)Personal für die Klärung.

Denken Sie an die Bedeutung des Wortes "Behinderung"! Anspruch auf Hilfe ja. Anspruch auf "ohne Behinderung" ist unrealistisch.

 

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CoronaWegMachen

Es kann nicht sein dass das Management der DB-AG Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Familien mit Kinderwagen, u.a. Klimaschützer die gerne ihr Fahrrad mit nehmen möchten um so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, mehr als 20Jahre lang vergessen hat - und jetzt behauptet wird es könne nicht so schnell etwas geändert werden weil es ja auch so teuer sei ...

De Paelzer

Das mit dem Klimaschutz fällt ja mit Corona zusammen. Da nn wollten auf einmal viele Zug fahren und auch noch ihr Rad mitnehmen. Jetzt ist so ein E-Bike aber wieder sehr schwer, dass es den Leuten schwer fällt es in den Zug zu bekommen. Das braucht dann wieder mehr Zeit. Wenn dann eine Gruppe mit Rädern einsteigt hat der Zug gleich 10 Minuten Verspätung. Ist auch nicht recht. Über Rücksichtsnahme möchte och gar nicht reden.

ich1961

Jetzt müsste mir nur mal einer erklären, das es bei Busfahrten besser ist. Bestimmt nicht.

Ich erinnere mich an die Zeit, als ich mit Kinderwagen unterwegs war. Gruselig. Zum Einen, weil die Mitmenschen sich einen Dreck um andere kümmern, zum Anderen weil man komplett hilflos ist. Alleine geht das gar nicht. Wenn nicht manchmal ein netter Fahrer (meistens die, die wussten, das ich die Frau eines Kollegen war) war, der geholfen hat, stand ich dumm da und musste manches Mal auch wieder nach Hause gehen. Irgend wann kamen dann die höher gesetzten Bürgersteige an den Haltestellen, da musste aber auch die Rampe funktionieren und genau das taten sie nicht immer. Auch so ein Problem für Rollstuhlfahrer.

Als ich dann ohne Kinderwagen/karre unterwegs war, habe ich anderen immer geholfen und ehrliche Dankbarkeit (und manches Mal Verwunderung) zurück bekommen. 

 

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CoronaWegMachen

Nee. Nicht immer auf die Eigenverantwortlichkeit der Bevölkerung pochen und hoffen. Das hatten wir unter den Ex-Bundesregierungen unter der Führung der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Hauf. Das Ergebnis ist im Bericht nachzulesen.

Technische Verbesserungen sind hier Tagesordnung. Das muss sein.

ich1961

Dann muss diese Technik aber auch funktionieren! Siehe mein Kommentar > Rampe.

Kristallin

Ich bin heute Morgen weil kein Taxi zu bekommen war, mit meiner Mutter im Rollstuhl Bus gefahren......

An der Bustür kann man eine Rampe ausklappen..... wollte ich machen, schon kam der kräftige Kerl von Busfahrer, klappte die Rampe aus u schob meine Mutter auch gleich in den Bus!

Zurück zum Glück der selbe Fahrer gleiche Hilfe..... fand ich Super! Und weiß dabei ganz genau, "normal" ist so ein hilfsbereiter Mensch leider nicht! 

ich1961

Hat sich also in den letzten fast 40 Jahren nichts gebessert - die Menschen sind immer noch Egoisten?

hesta15

Ich sitze jetzt Ca. 1 Jahr im Rollstuhl und bin  erstaunt das es so viele hilfsbereite Menschen gibt auch jüngere Mitbürger. 

D. Hume

Früher gab es Treppen als Einstieg für den Bus. In Hamburg hat heute (seit Jahren) jeder Bus eine Absenkfunktion und eine Rampe für Rollis. Der Platz für 3 Kinderwagen ist rechnerisch da und wird auch genutzt. Streit um den Stauraum habe ich noch nie erlebt in ca. 30 Jahren Nutzung der Öffis. Wenn es zu voll ist, ist es zu voll zum mitfahren und man muss auf den Nächsten hoffen (sehr selten erlebt).

Kaneel

Vielleicht ist das regional unterschiedlich – hier vor Ort wird die Laderampe meistens nicht vom Busfahrer/ der Busfahrerin, sondern von anderen Fahrgästen auf- und zugeklappt. Im Bus scheint es auch selbstverständlich, dass Fahrgäste die Klappsitze für Menschen mit Rollatoren oder mit Kinderwagen sofort freimachen. Im Regionalzug sehen meine Erfahrungen mit solcher Rücksichtnahme dagegen, warum auch immer, komplett anders aus.

CoronaWegMachen

Und Fahrgäste mit Fahrrad können auf den stark frequentierten Strecken u.U. auch nicht mitfahren.

Das ist insbesondere dann der Fall wenn der viel zu geringe Platz mit Kinderwagen und Rollstühlen oder Rollatoren eh schon belegt ist.

Das oberste Management der DB-AG muss jetzt schnell reagieren und schnell sehen, dass jetzt schnell zusätzliche geeignete Wagen den Zügen an gehangen werden, sodass Menschen die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind auch sehr einfach mitfahren können, und das auch für Familien die mit Kinderwagen unterwegs sind, und für Pendler/innen die ihre Fahrräder mit in den Zug nehmen möchten weil sie wg. des Klimawechsels lieber auf ihr Auto verzichten möchten.

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De Paelzer

Äh, es gibt nicht nur DB. Ich habe keine Ahnung wieviele Anbieter es mitlerweile gibt. Wenn ich 70 Km nach Frankfurt fahre habe ich 3, mit verschiedenen Tarifen und Mitnahmeregeln. DB mit Kinder frei andere Anbieter nehmen für Kinder extra. Im Nahverkehr spielt die DB nicht alleine mit im Gegenteil.

maskerade

Da ist das 49-Euro-Ticket schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn jetzt noch die Mitnahmeregeln (Kinder, Fahrrad, Hunde usw.) vereintheitlicht würden, wäre man einen großen Schritt weiter. 

CoronaWegMachen

Es ist richtig, dass es auf den Nebenstrecken, die nicht so stark frequentiert sind, auch andere Bahn-Anbieter gibt. In aller Regel ist hier genügend Platzangebot.

Anders ist das auf den Hauptstrecken die eher hoch frequentiert von den Fahrgästen in Anspruch genommen werden. Hier ist in aller Regel die DB-AG der Player. Und hier hat das oberste Management der DB-AG jetzt schnell zu reagieren und schnell zu sehen, das hier technische Abhilfe in großem Umfang notwendig ist.

Und es kann auch nicht so viel Geld kosten, wenn zusätzliche geeignete umgerüstete Wagen an die Züge an gehangen werden, so das hier Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Familien mit Kinderwagen, Leute die ihr Fahrrad mitnehmen möchten, mit der Bahn auch mit fahren können - und nicht nur ein Ticket lösen oder das Deutschland-Ticket kaufen - .

De Paelzer

Das ist ihre Ansicht. Bei uns ist die Vlex unterwegs und die Züge sind brechend voll, zu den Stoßzeiten. Die nehmen auch mal einen Wagen weniger, sie gucken nämlich aufs Geld. Allein im DB Navigator so um die 45 Anbieter für Verbundtickets und viele sind in Ballungsräume und alle haben verschiedene Regeln. Jetzt wollen einige die Kongurenz noch stärker fördern. Meinen sie damit wird es besser.

 

Alter Brummbär

Wo sollen die ganzen Wagen herkommen?

Es gibt keine.

De Paelzer

Bei ihren Forderungen würde man am besten überall die Sitze ausbauen. Dann hätten alle für ihre Bedürfnisse genug Platz. Man muss ja auch berücksichtigen wieviel Bedarf dafür ist und dafür ist der Regelfall ausschlaggebend. Nicht dir Radgruppe die plötzlich  mit 15 Rädern am Bahnhof steht.

Alter Brummbär

Die DB AG besteht aus ca 300 einzelnen Unternehmen.

Im Regionalverkehr, wird ein Großteil der Leistungen, nicht mehr von der DB erbracht.

Bitte wenden sie sich vetrauensvoll an den Verkehrsverbund ihrer Wahl, die die Leistungen bezahlen und auch die Kapazitäten bestellen.

Wie sie schon bemerkt haben sind die Kapazitäten, meist zu gering ausgelegt, von Behindertenfreundlich sind die Fahrzeuge auch noch ein Stück weg.

Carlos12

Barrierefreiheit ist ein hehres Ziel. Leider ist sie aufwändig, teuer und an manchen bestehenden Orten nicht realisierbar. Von umgesetzten Maßnahme zur Barrierefreiheit profitieren aber alle, insbesondere in einer älter werdenden Bevölkerung. Deswegen ist der Blick darauf wichtig.

Ich selber vereise wegen gesundheitlicher Einschränkungen überhaupt nicht mehr.

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draufguckerin

Es ist verständlich, dass sie unter den derzeitigen Umständen nicht verreisen wollen und können. Aber das ist eine traurige Einschränkung, zu der Menschen mit Handicap "verdonnert" werden, weil die Bahn und andere Einrichtungen des ÖPNV ihre Hausaufgaben nicht machen. 

De Paelzer

Die Probleme mit Hunden sind ja real und ein Hund im Abteil ist auch nicht für jeden zumutbar. In Spanien müssen Hunde in einer Box mitfahren, finde ich Okay. Nicht jeder mag von Hunden dauernd angeschnüffel oder angerotzt werden. Das Hunde keinen Anspruch auf einen Platz haben stimmt nur bedingt. Wenn ein Hund in einem vierer Abreil auf einer Site auf dem Boden liegt, setzt sich dort niemand hin. Wäre auch die Frage nach einer Maulkorbpflicht. Ich weiß mein Hund tut nichts. Der nächste Satz: Das hat er noch nie gemacht. Nicht jeder liebt Hunde. Wir haben selbst 2 aber ich kann andere verstehen. Ist nicht bei jedem Hundehalter so. Da gibt es eher Unverständnis.

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CoronaWegMachen

Ja, dann kann ja auch noch ein Wagen an die Züge an gehangen werden, wo u.U. nur Fahrgäste mit Hund mitfahren.

Der 1.Klasse-Bereich ist ja auch häufig fast leer ...

De Paelzer

Sie meinen in der 1. Klasse stinkt es sowieso.

Die Anzahl Hunde welche mitfahren ist sehr begrenzt. Ist die Frage ob sie im Zug frei laufen sollten/müssen.

draufguckerin

Ich stimme Ihnen zu, auch ich würde nicht gerne mit einem Hund oder anderen Tieren im Abteil reisen, auch wenn es ein freundliches Tier wäre. Die Idee mit der Reisebox finde ich gut, die Anschaffung von Leihboxen wäre der Bahn auch zuzumuten, da sie ja den vollen Reisepreis für einen Hund kassiert. 

De Paelzer

Hunde zahlen die Hälfte. Man könnte es nach größe staffeln. Die Bahn berleiht ja auch Räder, das ginge auch mit boxen. Es gibt aber auch die man falten kann.

Sisyphos3

da sie ja den vollen Reisepreis für einen Hund kassiert. 

 

den halben Preis

außer ein sehr kleiner Hund oder ein Blindenhund

der kostet nichts

Kaneel

Im Stadtbusverkehr erlebe ich die Hundemitnahme häufiger, in Zügen eher selten bis gar nicht. Auch nicht in Regionalzügen zumindest nicht auf den Strecken, auf denen ich unterwegs bin. Vielleicht auch für die Hunde in stark überfüllten Zügen auf längeren Strecken mit zu großem Stress verbunden.

De Paelzer

Meine Frau fährt öfter mit den zwei Hunden aber nur zu Zeiten die nicht stark frequentiert sind. Ist nicht so stressig für sie und auch nicht für die Hunde. In einem vollen Zug mit Hunden zu fahren, solte man den Hunden nicht zumuten und den anderen Fahrgästen auch nicht.

Sisyphos3

solte man den Hunden nicht zumuten und den anderen Fahrgästen auch nicht.

 

man beachte die Reihenfolge (Priorität)

De Paelzer

Das ist das Unterbewusstsein. Dabei fahre ich nie mit wenn die Hunde dabei sind. Ich habe die Meinung Hunde müssen nicht überall dabei sein. Es gibt auch noch ein Leben ohne Hunde. :-))

draufguckerin

Die Personenbeförderung bei der Bahn ist schlecht, für Behinderte und Menschen mit Kinderrwagen besonders. Aber dass sie für Behinderte und Menschen mit Kindern/Kinderwagen zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn besser war, ist nicht so.  Allerdings gab es mehr Hilfe durch die Bahnhofsmission und Bahnpersonal.

Die Begleitumstände einer Bahnreise haben sich sehr verschlechtert: Kein Aufsichtspersonal auf den Bahnsteigen, Hektik und Gedränge, Aufenthalt zahlreicher Nicht-Reisender mit zwielichtigen Absichten auf und in den Bahnhöfen und Bahnsteigen,  defekte Rolltreppen und grob verschmutzte  Aufzüge ... Dazu kommen plötzliche Fahrplanänderungen, die einen schnellen Bahnsteigwechsel  erforderlich machen ... das alles überfordert Menschen, die mit mehr als einer kleinen Tasche unterwegs sind. Keine sauberen Warteräume, schlechte Erreichbarkeit der Bahnhöfe mit dem Kfz, um z.B. Menschen mit eingeschränkter Mobilität abzuholen oder zum Zug zu bringen, das alles nervt. 

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maskerade

Nicht nur keine sauberen Warteräume - teilweise gar keine Warteräume und wenn, dann zu wenig Sitzmöglichkeiten. Von den (un)freundlichen Mitmenschen, die gleich drei Sitzplätze auf dem Bahnsteig mit ihrem Gepäck beanspruchen mal ganz zu schweigen. 

De Paelzer

Deswegen gibt es ja keine Warteräume mehr, weil man nicht nachkam mit sauber machen. Ich bin nie in sowas rein weil es immer gestunken hat. Will jetzt nicht ausführen nach was allem.

draufguckerin

Ich habe die Warteräume gerne genutzt. Sie wirkten "aus der Zeit gefallen": schlichte, schmucklose Räume, rundherum einige einfache Stühle an der Wand, das war's. Aber sie erfüllten ihren Zweck: im Winter minimal geheizt, ruhig, und, da relativ unbequem, nicht schlafenden Menschen oder von Wohnungslosen belegt.

De Paelzer

In kleinen Bahnhöfen habe ich das auch so erlebt. Es Roch immer nach Holzwachs. Wurde früher ja viel benutzt. Bei größeren Städten war es nicht Angenehm. In den kleinen Bahnhöfen hatte man ja fast jeden gekannt weil man jeden Tag da war. Da wurde sich benommen.

Sisyphos3

also liegt es doch am Publikum !

und in meinem Auto habe ich mich auch noch nie in einen Kaugummi gesetzt

(mußte die Jacke deshalb wegwerfen)

Karl Klammer

Zu Zeiten der Bundesbahn war es nicht besser, sondern viel Schlechter in den Zügen

Nur was sich geändert hat , sind die mosernden egoistischen Fahrgäste welche keine Rücksicht nehmen

Dieses erkennt man gerade bein 9/49€ Ticket mit vollen Nahrverkehrszügen , da werden Fahräder so groß wie Motorräder

die zwängen sich sogar noch vor  Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen , so das diese weder durch noch rein kommen.

Kaneel

Sie scheinen grundsätzlich etwas gegen Fahrradmitnahme in Zügen zu haben. Im Fernzug geht das eh nur mit Reservierung und festem Stellplatz, weswegen ich die Fahrt damit grundsätzlich vorziehe, weil mir das viel Stress erspart. Ich habe es so erlebt, dass Menschen mit Rädern und Menschen mit Kleinkind im Gang standen, während Menschen ohne Kinderwagen, Rad und ohne Gepäck die Klappsitze beschlagnahmt hatten.