Der französische Präsident Emmanuel Macron (Aufnahme vom 28. Juni 2023).

Ihre Meinung zu Wegen Unruhen in Frankreich: Macron verschiebt Staatsbesuch in Deutschland

Aufgrund der seit Tagen andauernden Ausschreitungen in Frankreich will Präsident Macron das Land vorerst nicht verlassen. Der zweitägige Staatsbesuch in Deutschland wurde verschoben. Macron hätte morgen anreisen sollen.

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85 Kommentare

Kommentare

TapferSchneiderlein

Richtig so! Bei einer derart angespannten Lage zuhause wäre jede Reise ins Ausland pure Provokation.

Wolf1905

Ist besser so, dass Macron aufgrund der derzeitigen schwierigen, gewalttätigen Situation in Frankreich bleibt. So ein Staatsbesuch kann nachgeholt werden.

Butterblume'

Unglaublich, seit 20 Jahren hat kein Staatsbesuch in Deutschland statt gefunden. Sehe diese Nachbarn stets als enge Freunde. Macrons Schicksal eben,jahrein und  aus, Unruhen im eigenen Land zu beschwichtigen. 

bolligru

Der Tod des jungen Mannes war er Auslöser, der Funke, der die Explosion herbeiführte.

Jetzt zeigt sich, daß alles außer Kontrolle ist. Auch 45 000 Polizisten schaffen es nicht, Plünderungen, Gewalt und Zerstörung zu verhindern. Die jetzt gewalttätigen jungen Menschen leben diese angestaute Wut aus. Das vorangegangene tragische Ereignis ist nicht entscheidend. Was hat Frankreich jahrzehntelang falsch gemacht und was könnten unsere Politiker daraus lernen? Um diese Frage zu beantwortenmüßte genau untersucht werden WER mit welchem HINTERGRUND und welchen ERFAHRUNGEN hier gewalttätig wurde. Es werden sicher nicht die Kinder gut betuchter Bildungsbürger sein, die hier ausrasten. Eine Politik aber, die dieser Gruppe den Vorzug gibt, nur auf diese "Elite" hört, wird im Ergebnis mit den jetzt sichtbaren Folgen leben müssen. Macron als Eliteschüler und Goldman- Sachs Führungspersönlichkeit hat keine Ahnung von den Nöten der kleinen Leute: "Esst Kuchen, wenn ihr kein Brot habt!" (Marie- A.)

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Account gelöscht

Es war Rousseau, nicht Marie Antoinette, Brioche, nicht Kuchen... und was bleibt dann über, wenn eine Analyse auf solch falschen Aussagen basiert?

werner1955

WER mit welchem HINTERGRUND und welchen ERFAHRUNGEN hier gewalttätig wurde?

Viel Probleme sind lange bekannt. Aber die richtigen maßnahmen wurden bisher nie getroffen? 

Neutrale Stimme

Dieses Problem entsteht, wenn man kriminelles Verhalten nicht angemessen behandelt und sich ueber Jahre hinweg ausnutzen laesst. Es fehlt zunehmend der Respekt vor der oeffentlichen Ordnung und gegenueber Mitmenschen.

Es ist von groeßter Bedeutung, dass hier mit voller Haerte im Rahmen der geltenden Gesetze durchgegriffen wird. Wenn man zu tolerant ist, wird dies ruecksichtslos ausgenutzt.

Der tragische Tod des jungen Menschen wird gruendlich untersucht und vor Gericht behandelt. Es scheint, dass hier lediglich ein Vorwand gesucht wurde, um Pluenderungen und aehnliches zu rechtfertigen. 

Sisyphos3

schon erstaunlich wie manche hier Gewalt zu rechtfertigen versuchen

immer Gründe finden natürlich immer bei den anderen, 

den Reichen, Privilegierten weshalb es ihnen so schlecht gehen

sie gar keine andere Wahl haben ausser zu plündern

Questia

@Neutrale Stimme•16:21 Uhr |Behandlung|

| "Dieses Problem entsteht, wenn man kriminelles Verhalten nicht angemessen behandelt..." |

Wie "angemessen" die Menschen in den Banlieus von den Polizeikräften bisher behandelt wurden, hat Fabien Jobard, Soziologe am Institut CRNS, in einem Interview auf DLF-Kultur geschildert. Er beschreibt auch den "Dialog", den die Polizisten führten.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/frankreich-warum-die-proteste-in-g… (ab Min. 4)

Eine Französin hörte ich heute im Radio: Sie meinte, daß es auch in diesem Fall ein angemesseneres Verhalten gegeben hätte, z.B. auf die Reifen oder das Auto zu schießen, um das Kfz aufzuhalten.

Soweit ich informiert bin, leben Sie in den USA. Dort ist der Gebrauch von Waffen wohl mehr gebräuchlich. Im ZDF titelte ein Beitrag heute: "Frankreichs George-Floyd-Moment". Diesen Export aus den USA finde ich nicht wünschenswert.

 

Neutrale Stimme

Erstaunlich, wie Kriminelle versuchen, ihr Handeln zu rechtfertigen.

Es ist ganz einfach: Wenn ich mich nicht kriminell verhalte, laufe ich nicht Gefahr, bei einer Verhaftung in Schwierigkeiten zu geraten.

Das Mitgefühl oder die Toleranz gegenueber Kriminellen fuehrt nur dazu, dass sie sich nicht davon abhalten lassen, weiterhin kriminell zu handeln, da sie denken, dass sowieso nichts passiert.

Wenn Sie die USA ansprechen, schauen Sie sich mal in den liberalen Staedten um und was aus ihnen geworden ist. San Francisco war eine wunderschoene Stadt, jetzt versinkt sie im Verbrechen und Drogenkonsum.

 

Questia

@Neutrale Stimme •17:33 Uhr |Vorverurteilung|

|"Erstaunlich, wie Kriminelle versuchen, ihr Handeln zu rechtfertigen. ..."|

Erstaunlich finde ich Ihre Vorverurteilung. Der Junge Mann wurde wegen eines Verkehrsdeliktes kontrolliert.

Wenn das Überfahren einer roten Ampel eine kriminelle Handlung ist, der unverzüglich die Verurteilung durch Polizeibeamte mit anschließendem Vollzug der Strafe für Sie einem rechtsstaatlichen Vorgehen entspricht, finde ich Ihren Usernamen unpassend.

Die Straßen, auch hier in Deutschland wären bald um einiges leerer, wenn das Schule machte.

bolligru

An den Verhältnissen ändert ein noch so starkes "Durchgreifen" nichts.

Neutrale Stimme

Im zusammenhang mit anderen Programmen welche sozialschwache Gegenden foerdern schon. Man braucht beides. 

 

Anna-Elisabeth

"Was hat Frankreich jahrzehntelang falsch gemacht und was könnten unsere Politiker daraus lernen?" 

Die Frage können wohl nur die Franzosen klären. In Deutschland jedenfalls könnte jeder - wenn er denn wollte - sehen, was aktuell falsch läuft und dass das nicht auf Dauer gutgehen kann. Und was tut man? Nichts! Ich kann jedenfalls kein vorbeugendes Handeln erkennen.

bolligru

Danke für den Hinweis.

Ich wollte das nicht so direkt ausdrücken wie Sie es taten, aber auch Sie lassen Spielraum für Interpretationen.

schabernack

➢ "Was hat Frankreich jahrzehntelang falsch gemacht und was könnten unsere Politiker daraus lernen?" ➢➢ Die Frage können wohl nur die Franzosen klären.

«Sozialer Sprengstoff» auf ewige Zeiten sind auf jeden Fall die Banlieues in den großen Städten in Frankreich. Es ist kein Zufall, dass solche Ausschreitungen immer besonders heftig sind in Paris und Marseille, nicht ganz so sehr in Lyon.

So große Städte wie Paris gibt es Deutschland nicht. In den vier Millionenstädten in Deutschland sind nirgendwo die «Areas of the Lost» so groß, hoch, eng, dicht besiedelt wie in den Städten in Frankreich.

Die schlimmen Banlieues in Deutschland sind der Kölnberg in Köln, Marzahn in Berlin, Hasenbergl im München. Wie die Banlieue von Hamburg heißt, weiß ich nicht.

Örtlich konzentrierte Wohngegenden für die von der Gesellschaft Vergessenen gefährden immer den sozialen Frieden. So zu bauen, war vor Jahrzehnten modern, und sollte ein guter Weg von Architektur sein. Real ist das Gegenteil der Fall.

bolligru

Größtenteils stimme ich Ihnen zu.

"die von der Gesellschaft Vergessenen" haben anderersets auch eine Bringschuld.

 

saschamaus75

>> Es werden sicher nicht die Kinder gut betuchter Bildungsbürger

>> sein, die hier ausrasten

 

Warum sollten diese nicht mit dabei sein? Denken Sie, diese "Kinder gut betuchter Bildungsbürger" sind nicht in der Lage, die (offenkundig) soziale Schieflage zu erkennen. 

Sie sollten da mehr Vertrauen in die "Kinder gut betuchter Bildungsbürger" stecken, besonders, wenn es um einen Mord an einem 17-jährigen geht. -.-

 

bolligru

Schauen Sie sich einfach einmal die Bilder zu den Ereignissen an.

saschamaus75

>> Schauen Sie sich einfach einmal die Bilder zu den
>> Ereignissen an

Ähh, also da sehe ich Kids der sog. 'Prekären' gemischt(!) mit Kids der "gut betuchten Bildungsbürger" gemischt(!) mit sog. 'RichKids'. -.-
Was SEHEN Sie da??? oO

 

Alter Brummbär

>>Es werden sicher nicht die Kinder gut betuchter Bildungsbürger sein<<

Da wäre ich mir nicht so sicher.

rolato

Die jetzt gewalttätigen jungen Menschen leben diese angestaute Wut aus.

Diese warten doch nur auf einen Grund um zu randalieren, und werden auch noch zum Teil von der Bevölkerung dazu aufgerufen.

werner1955

Macron sagt Staatsbesuch in Deutschland ab!

Richtige Entscheidung. We hat jetzt wichtige Aufgaben in seinem Land. 

Grossinquisitor

Irgendwie geht's dann doch auch in Frankreich immer wieder normal weiter. Auch wenn man meinen könnte, dass dem Land und der Demokratie dort die letzte Runde eingeleutet wird. Das System hält es aus. 

wenigfahrer

Staatsbesuch in Deutschland sagte er ab, was ich wegen der Situation gut verstehen kann.

Das sich einige bei Kontrollen nicht wie gewünscht verhalten, und damit so etwas auslösen, finde ich eher nicht nicht gut, damit meine ich nicht unbedingt die Ordnungskräfte.

proehi

Besser ist das.

Wenn die Aufstände einen ähnlichen Hintergrund haben wie vor drei Jahren - da waren es diejenigen Jugendlichen, die nichts mehr vom Staat erwarteten - dann tut er gut daran, das ernst zu nehmen und nicht nochmals einfach als Chaos abzutun.

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werner1955

Reieswahrnung vom Amt. 

Zitat:
Das Auswärtige Amt rät wegen der Unruhen zur Vorsicht, sich stets über die aktuelle Lage zu informieren und Orte gewalttätiger Ausschreitungen weiträumig zu meiden. Dies gelte für einige Stadtviertel und Vororte von Paris, vor allem in Nanterre, sowie andere größere Städte Frankreichs.
 

Sisyphos3

es war bisher schon nicht ratsam in manche Vorstädte zu gehen 

vor allem auch als Polizist nicht

Neutrale Stimme

Wie waere es mit Selbsthilfe? Oft erwarten die Menschen alles vom Staat zu bekommen, aber man kann sich auch selbst helfen, indem man hart arbeitet und fleißig ist. Man sollte nach Arbeit suchen und wenn noetig, bereit sein umzuziehen anstatt darauf zu warten, dass sich die Umstaende von alleine verbessern. Natuerlich ist es am besten, wenn man dabei Unterstuetzung erhaelt.

NieWiederAfd

Was für ein Sammelsurium von stereotypen Vorurteilen...

Account gelöscht

Frankreich brennt und der Präsident hat keine Antworten darauf. Außer Aufrufen und den Bus-und Straßenbahnverkehr einstellen.

Antoine Leaument, Abgeordneter der Partei La France insoumise (LFI), verurteilte die von Macron orchestrierte "staatliche Represssion". Er forderte die sofortige Abschaffung des 2017 eingeführten Gesetzes als "Lizenz zum Töten".

Die rassistische Dimension spielt zweifellos eine bedeutende Rolle bei den Unruhen. Allerdings ist sie nur ein Ausdruck staatlicher Repression in den Banlieues, die darauf abzielt, das Elend in diesen Vierteln aufrechtzuerhalten.

Die aktuellen Ereignisse sind in erster Linie eine Revolte gegen die jahrzehntelange neoliberale Politik, die Macron seit 2017 mit Härte gegen die Bevölkerung durchsetzt.

 

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Möbius

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Sie haben sehr treffend die Situation und die Hintergründe beschrieben. 

Alter Brummbär

Die Situation und die Hintergründe sind schon ein wenig vielschichtiger.

 

Möbius

…die da wären… ? 

werner1955

jahrzehntelange neoliberale Politik, die Macron seit 2017?

Aber die demokratischen, anständigen Bürger habe Ihn doch deshalb mit Mehrheit gewählt,  

Account gelöscht

Ja, er wurde zwei mal gewählt. Dazu kam es, weil in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen 2017 und 2022 die Kandidatin Le Pen dem Kandidaten Macron gegenüberstand. Zahlreiche Wähler wählten dann Macron um Le Pen zu verhindern.

werner1955

Und vieleicht hätte es dann diese "Unruhen" unter dem Kandidatin Le Pen nicht gegeben. 

Alter Brummbär

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es unter Marine wäre.

Besser definitiv nicht.

Sisyphos3

besser / schlechter für wen ?

 

kommt immer darauf an was man von einer Gesellschaft erwartet

also ich erwarte eine gewissen Sicherheit

ich bezahle meine Steuern

damit die Jugend eine Zukunft erhält,

nicht mehr arbeitsfähigen ein sicherer Lebensunterhalt gewährleistet

und Kranke und Schwache unterstützt werden

wie gesagt mein Wunsch ist sicher leben zu können

ist das zu viel verlangt ?

R A D I O

Keineswegs, eher wenig, was Sie möchten, von der Gesellschaft erwarten.

falsa demonstratio

"Aber die demokratischen, anständigen Bürger habe Ihn doch deshalb mit Mehrheit gewählt,"

Warum sollte man den Präsidenten der Republik nicht kritisieren dürfen, auch wenn er mit Mehrheit gewählt worden ist?

Mass Effect

Man darf ihn kritisieren. Aber nicht durch Gewalt, Zerstörung und Plünderungen.

Kaneel

Die Gewalt seitens der Demonstranten ist zu verurteilen. Jemanden prophylaktisch zu erschießen (= Gewalt), aber auch.

Sisyphos3

was erwarten sie denn von ihrem Staat ?

also meine Erwartungen sind eher gering

 ein Auskommen, Sicherheit für mich und meine Familie

Account gelöscht

Das ist eine Frage. Konkret auf dort bezogen, haben viele Menschen nichts zu erwarten.

Außer denjenigen, die Dividenden bekommen. Die stiegen in Frankreich um 12 Prozent oder 51,1 Milliarden Euro. Dafür hat Macron die Vermögenssteuer (ISF) abgeschafft. Das zeigt, wer etwas zu erwarten hat.

Möbius

Sind Sie Beamter oder warum machen Sie für Ihr Auskommen den Staat verantwortlich ? 

 

In Deutschland dürfte das Problem auch eher sein das man vom Staat in Ruhe gelassen werden will … :-) 

Alter Brummbär

Aber nur solange wie man nichts haben will.

werner1955

Das wollen wohl die meisten,

Aber leider haben die handelnden System in Frankreich, der EU oder bei uns das bisher nicht vollständig erreicht. 

Möbius

Schon bei Macrons Wahl damals hatte ich - auch hier - darauf hingewiesen, das der Mann Neoliberale Politik verfolgt. 

 

Damals wurde er - auch in der Tagesschau - als „Sozialdemokrat“ vorgestellt. Ich habe schon damals nur den Kopf geschüttelt … 

Kokolores2017

"staatlicher Repression in den Banlieues, die darauf abzielt, das Elend in diesen Vierteln aufrechtzuerhalten"

Wer sollte denn darauf abzielen wollen und wozu?? 

Da kommt, glaube ich, mehreres zusammen, was heute keineswegs staatlich gelenkt ist: Die Sünden der Kolonialpolitik, die Hoffnung der einwandernden Großeltern, dass im "Mutterland" alles besser wird; Entwurzelung; Ghettoisierung mit Duldung von entstehenden Parallelwelten: Jugendliche, die wie überall in der westlichen Welt, an das "Habenwollen"gewöhnt wurden, und die sich ihre Wünsche, wenn nötig, auch selbst erfüllen durch Mobben von Mitschülern, Drogenhandel, Clan-Kriminalität. Es fehlen seit langem ein paar moralische Leitlinien, an denen sie sich festhalten können, da ist es verlockend, einen Verhaltenskodex anzunehmen, der ihre Gewalttaten rechtfertigt. Noch dazu können sie sich heute blitzschnell via Social Media gegenseitig aufputschen. All das kann man auch bei uns sehen - nur nicht so organisiert.

Möbius

Sie machen Ihrem nickname aber alle Ehre!

 

Also Ihr Fazit ist: „die Jugendlichen sind selbst schuld an ihrer Situation, eventuell ist die Gewalt sogar Erbe ihrer kolonialen Herkunft … !“

 

Tut mir leid, ihre Argumentation ist eugenisch und rassistisch. Tatsächlich erlaubt die Struktur der französischen Gesellschaft den Einwanderern nur mit großer Mühe den sozialen Aufstieg. In Paris ist es ganz besonders schlimm, wo man in den guten Vierteln oft keine Mietwohnung mehr für unter 5.000 Euro monatlich bekommt … 

Neutrale Stimme

"Die rassistische Dimension spielt zweifellos eine bedeutende Rolle bei den Unruhen. Allerdings ist sie nur ein Ausdruck staatlicher Repression in den Banlieues, die darauf abzielt, das Elend in diesen Vierteln aufrechtzuerhalten."

Das ist eine starke Behauptung von Ihnen. Niemand will diese Verhaeltnisse aufrechterhalten. Staatliche Repressionen koennen belastend sein, aber wie waere es damit, sich selbst zu helfen? Natuerlich waere es wuenschenswert, wenn es mehr Unterstuetzung gaebe, aber man kann nicht ewig darauf warten. Wenn es in einem bestimmten Ort keine Arbeit gibt, sucht man sich eben anderswo welche. Die EU bietet offene Grenzen und einen großen Arbeitsmarkt. Viele Menschen aus den ehemaligen Ostblocklaendern machen das auch so. 

Ich denke eher, dass es mit den Hintergruenden zu tun hat, aus denen diese Menschen kommen. 

proehi

„…Die aktuellen Ereignisse sind in erster Linie eine Revolte gegen die jahrzehntelange neoliberale Politik, die Macron seit 2017 mit Härte gegen die Bevölkerung durchsetzt.“

+

Ich habe den Eindruck, da ist mehr Ihr Wunsch die Grundlage Ihres Gedankens. Schließlich wurden  bisher keine entsprechenden Forderungen bekannt. Richtig ist, dass eine Politik, die ausschließlich auf die Mehrung des wirtschaftlichen Reichtums für wenige aus ist, auch künftig so gar nichts an den Verhältnissen ändern wird. Wer andere ausbeutet, wird das auf Dauer nicht ohne unliebsame Auswirkungen machen können. Daran wird weder Macron noch Le Pen etwas ändern.

Diese Randale scheint mir eher Ausdruck einer hilflosen Wut derjenigen Gruppe von Menschen zu sein, die schon seit Jahrzehnten kaum einen Fuß in die Tür zur Gesellschaft bekommen können. Opfer und Ausdruck wirtschaftlicher Verhältnisse.

Sisyphos3

wo liegt das Problem wenn er nicht kommt ?

 

es müssen eben Prioritäten gesetzt werden

und bei uns hat er kein aktuelles Problem

dort schon

Icke 1

Gut so, denn er muss sich daheim erst mal um die marodierenden Banden kümmern, die Paris in Schutt und Asche legen wollen! 

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Sisyphos3

das hätte man schon vor Jahrzehnten tun sollen

bevor es irgendwann  eine wie LePen es  tut

Questia

@Sisyphos3 01. Juli 2023 •16:46 Uhr

| @Icke•16:33 Uhr: "...er muss sich daheim erst mal um die marodierenden Banden kümmern. ... " @Sisyphos3: "das hätte man schon vor Jahrzehnten tun sollen ..." |

Liege ich richtig, wenn ich das jetzt so interpretiere: Vor Jahrzehnte hätte man sich darum kümmern sollen, dass es gar nicht erst zu Banden kommt, die Anlaß hätten zu marodieren?

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Frankreich instabil 

In Frankreich wird Randale gemacht. Bildungseinrichtungen, Polizeistationen und andere Gebäude der  staatliche Institutuonen sowie Geschäfte und Autos werden abgefackelt, gebrandschatzt und geplüdert. 

Warum richten Teile der Bevölkerung Hass, Gewalt und Zerstörungswut gegen die Mehrheitsgesellschaft und ihre gewachsenen demokratischen Institutionen? Informationen zur Ethnie, politischen Anschauung oder religösen Orientierung fehlen. 

Die Mega Randale bedroht die französische Republik. Aufgrund der instabilen inneren Lage sagt der Präsident seinen Besuch ab. 

Gassi

Ja, die Staatsmacht, sprich die Polizei hat heftig reagiert. Aber generell muss auch gesagt werden, dass ein Anordnung durch die Polizei zunächst Folge geleistet werden MUSS - das ist Gesetz! In USA spricht niemand darüber, dass z.B. man bei einer Verkehrskontrolle anzuhalten hat - und mit entsprechenden, ähnlichen Reaktionen rechnen MUSS. Dieser Junge hat sich widersetzt und durch das Flüchten andere in Gefahr gebracht - die Konsequenzen hat er in Kauf genommen - schlecht ausgegangen. Insofern muss auch mal die Lanz für die Polizei gebrochen werden. Dass sie auch bei uns zB am schwarzen Donnerstag falsch agiert hat, ist im Nachgang zu klären. 

Und last but not least: Wenn die Randalierer keine Perspektive haben, dann doch nur, weil sie sich wahrscheinlich jeder Bildung entziehen - nur so kann's besser werden. Hier den Generalaufstand zu veranstalten ist muss verurteilt werden. Insofern ist Macron mE sogar zu lax - und ich bin weiss Gott kein RECHTER. Einer MUSS ordnen können!

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Sisyphos3

wie hält denn eine LINKE Regierung ihre Ordnung aufrecht ?

Das Machtmonopol hat immer die Regierung egal welcher Coleur

im einen Fall wird das durch Gerichte überwacht, die Grenzen über Parlament/Gesetze bestimmt

im anderen Fall eben ohne

und in diesen Vorstädten scheinen ja die Gesetze des Dschungels zu herrschen

proehi

Klar doch. Wer meint, Kolonien bzw. in die „Unabhängigkeit“ entlassene Kolonien wirtschaftlich ohne „Nebenwirkungen“ ausbeuten zu können muß irgendwann feststellen, dass das doch nicht geht und jemanden haben, der das ordnen kann? In Etwa so?

Da sollte auch Ihnen auffallen, dass es rechter gar nicht geht.

amran.juli

Also wenn man der Anordnung der Polizei nicht folgt, darf die Polizei einen erschießen.. Na Sie haben ja ein Rechtsverständnis, da kommt mir das Grauen.

 

"Dieser Junge hat sich widersetzt und durch das Flüchten andere in Gefahr gebracht - die Konsequenzen hat er in Kauf genommen - schlecht ausgegangen"

In dem Moment, als der Polizist den Jungen tötet, bestand keinerlei akute  Gefahr für den Polizisten oder andere. 

Kaneel

Aber generell muss auch gesagt werden, dass ein Anordnung durch die Polizei zunächst Folge geleistet werden MUSS - das ist Gesetz!

Das klingt als sollten die Polizeibeamten Polizei und Justiz in einem sein.

Quark

Warum ist die Absage des Besuches von Macron so wichtig, um hier darüber zu diskutieren? Es sollte gefragt werden, wer sind die Randalierer, wie alt sind sie und aus welchen Milieu stammen sie.   

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derkleineBürger

Das Milieu nennt sich wohl "potentielle Todesopfer der französischen Polizei inkl. Lügerei der französischen Polizei bezüglich des Tatherganges"

MargaretaK.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Macron nur den Hauch einer Ahnung hat, was das Leben in diesen Vorstädten/Brennpunktvierteln für die Menschen dort bereit hält. Dazu sind er, aber eigentlich die meisten Politiker, zu wenig bereit auch mal an solche Orte hinzugehen. Nur einen Monat sollte er dort leben müssen. Etwas von Armut, Perspektivlosigkeit usw. mitbekommen. Ich glaube, dass er nach zwei Tagen, diese Ecke fluchtartig verlassen würde. Jetzt werden einige natürlich wieder meinen "jeder hat die Chance, blablabla". Nein, nicht jeder. Es genügt der Strassenname und deine Bewerbung wird in den meisten Fällen abgelehnt. Wir hatten vor vielen Jahren in München zwei Problemviertel: Hasenbergl und Neuperlach. Im Prinzip konnten die Bewohner sich Bewerbungen sparen.

Keineswegs möchte ich mit meinem Kommentar die Randale entschuldigen. Randale und Zerstörung sind zu verurteilen.

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Minka04

Denken sie, dass er wirklich zwei Tage dort aushalten würde? Die meisten Politiker würden Häuser und Wohnungen, die dort stehen, nicht mal betreten, geschweige dort eine Nacht verbringen. 

Klärungsbedarf

Kennen Sie die Wohnverhältnisse von auch nur einem einzigen Politiker.

Wenn ich es recht erinnere, dann hat ein Olaf Scholz als Hamburger Bürgermeister in Altona in einer Etagenwohnung gelebt.

harpdart

Wissen Sie was? Die meisten Bürger auch nicht. Haben Sie schon mal "dort" sich aufgehalten? Ich habe in "so einer" Siedlung einen Teil meines Anerkennungsjahres geleistet, vor 30 Jahren.

Auch die gesamte Gesellschaft, nicht nur die Politiker, trägt Verantwortung. Solche Banlieus dürften gar nicht existieren.

Kaneel

Ich bin mir sicher Herr Pistorius hätte da keine Berührungsängste und würde genau solche Brennpunkte aufsuchen. Ansonsten frage ich mich wieso die sozialen Probleme anscheinend (denn dazu fehlt mir das Wissen) nicht ausreichend angegangen werden. 

Die verschärften Befugnisse der Polizei, anzunehmen, dass jemand, der einer Kontrolle entfliehen möchte, ein potentielles Risiko für andere darstellt, und auf den deshalb geschossen werden darf, werden die Gewaltspirale kaum stoppen.

Sinnvoll erscheint mir eher die dortige Polizeiausbildung zu reformieren. Wenn diese in Frankreich zum Teil nur ein Jahr dauert, scheint mir allein in der Kürze der Zeit keine ausreichende Vorbereitung auf die extremen Erfordernisse, die dieser Beruf mit sich bringt, möglich zu sein.

Ich hoffe, dass Frankreich das Gewaltproblem, sowohl auf Seiten der Polizei als auch auf Seiten der Demonstranten (übrigens auch bei den Gelbwesten) durch verschiedene Ansätze in den Griff bekommt.

Questia

@MargaretaK. •16:50 Uhr |Perspektive

| "... Nur einen Monat sollte er dort leben müssen. Etwas von Armut, Perspektivlosigkeit usw. mitbekommen. ..." |

Ich glaube nicht, dass das zu einem Denkwandel führen würde. Allein die Perspektive, dass und wann sich eine schwierige Situation ändert, lässt mich zumindest vieles besser aushalten und durchstehen. Deswegen würde ich nicht mit einem Nachhall durch solch eine Versuchsanordnung rechnen.

Und gerade die Perspektivlosigkeit ist es m.E. was die Menschen so wütend macht. "Falsche" Adresse, Name, Bewerbungsfoto oder Geschlecht - das sind Gründe für Diskriminierung, für Chancenlosigkeit.

Aber wie ich kürzlich in einem Diskurs hier lernen durfte, ist Diskriminierung ja "nur" ein Gefühl.

Ja - und das entlädt sich gerade. Nachvollziehbar aber m.E.nicht klug.

Denn so verfestigt sich das Bild über die Menschen in den Banlieues - ein Teufelskreis.

Account gelöscht

"Informationen zur Ethnie, politischen Anschauung oder religösen Orientierung fehlen."

 

Besser ist das. Sonst läuft man Gefahr, dass die üblichen Verdächtigen vielleicht wieder ihre Vorurteile bestätigt sehen wollen und die Gelegenheit zu Tiraden gegen Islam, Migration oder auch die linksversifften Weltverbesserer nutzen.

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Sisyphos3

also in diesem Fall ist es ja wohl recht einfach "die Schuldigen" in diesem Kreis auszumachen

nie wieder spd

Migranten sind diese meist jugendlichen Radaubrüder nicht. Die überwiegende Mehrheit lebt schon seit mehreren Generationen in Frankreich, hat die französische Staatsbürgerschaft und spricht so gut Französisch, wie jeder andere Franzose. Auch sind sie in französische Schulen oder Universitäten gegangen und kennen die französische Lebensweise oft besser, als die ihrer Eltern oder Großeltern.

In Frankreich geht es fast ausschließlich um Rassismus, der auch lange institutionalisiert war und vielfach noch ist. Allerdings herrscht dieser Rassismus auf beiden Seiten. 

Frankreich hat dieses Problem allerdings seit Jahrzehnten und die französischen Regierungen hatten noch nie ein Interesse daran, etwas daran zu ändern.

Sicher wird auch Macron nichts wirklich ändern.

Das wird seine Nachfolgerin tun, die das sicher zum Wahlkampfthema machen wird und das wird nicht gut enden.

Questia

Staatsbesuch - nach 23 Jahren

Ich war auch überrascht, dass der letzte Staatsbesuch schon so lange her ist. Gefühlt finden doch ständig gegenseitige Besuche statt.

Aber lt. bpb ist ein Staatsbesuch etwas besonderes. Der letzte war 2000 Jaques Chirac sprach im Bundestag, der noch nicht lange in Berlin residierte.

Ein Teil seiner Rede hat für mich nichts an Aktualität verloren:

"...die EU sei nach Ansicht vieler Europäer zu abstrakt und kümmere sich nicht um ihre wirklichen Belange. Dazu zählten Wachstum, Beschäftigung und Ausbildung, Justiz und Sicherheit, die Bekämpfung des illegalen Drogenhandels und der Schlepperkriminalität sowie Umwelt und Gesundheit. In all diesen Bereichen gelte es bis Ende dieses Jahres weiterzukommen. Die EU müsse zudem demokratischer werden. ..."   (Q: https://www.tagesspiegel.de/politik/beim-letzten-staatsbesuch-aus-frank…)