Ein Polizist schießt mit Tränengas.

Ihre Meinung zu Erneute Ausschreitungen: Frankreichs Problem mit Polizeigewalt

Nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen 17-Jährigen in Nanterre ist es in Frankreich zu schweren Ausschreitungen gekommen. Was sind die Ursachen der Polizeigewalt - und was unterscheidet den Fall von früheren? Eine Analyse von Julia Borutta.

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92 Kommentare

Kommentare

Sisyphos3

..... zwischen meist jungen Männern mit Migrationsgeschichte ....

 

 

alle Achtung

ihr seid heute aber recht deutlich !

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R A D I O

Es geht nicht um junge Männer mit Migrationsgeschichte, die in Deutschland leben und nicht um deutsche Polizisten. Also eine relativ bedeutungslose Formulierung.

Sisyphos3

ach so

in Frankreich gilt das nicht, da gibts keine Migrationsprobleme

und wenn dann ist das was ganz anderes !

R A D I O

Ich bezog mich auf die Formulierung, wie sie von Ihnen registriert wurde. Klar gibt es Probleme in Frankreich, andere und ähnliche. Die Migrantengenerationen aus Nordafrika haben wahrscheinlich noch nicht vergessen, wie ihren Großeltern und deren Eltern, beispielsweise in Algerien, seitens der französischen Ordnungskräfte in den 1950/60ern mitgespielt wurde. Und wie sie jetzt selber behandelt werden, ist auch nicht wirklich sehr entgegenkommend und brüderlich. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - Liberté, Égalité, Fraternité, ist der Wahlspruch der Französischen Republik. Wie schön, dass es den noch wenigstens gibt.

Silverfuxx

@Sisyphos3

 

Nun, wie überall in der 'westlichen Welt' sind überwiegend die die Opfer und Polizeigewalt, Willkür und Repression. Daher verständlich, dass die sich auch überwiegend dagegen auflehnen.

 

Davon ab: Ich hatte zuletzt auch den Eindruck, dass manche Artikel hier etwas weniger glattgebügelt wirkten. Sollte das ein Trend sein: Gut so.

Anna-Elisabeth

"Davon ab: Ich hatte zuletzt auch den Eindruck, dass manche Artikel hier etwas weniger glattgebügelt wirkten. Sollte das ein Trend sein: Gut so."

Da stimme ich zu. Gut auch deshalb, weil ungeliebte Wahrheiten nicht verschwinden, indem man sie ignoriert und damit den Demagogen das Feld überlässt.

Sisyphos3

sind überwiegend die die Opfer und Polizeigewalt, Willkür und Repression.

 

möglicherweise aber auch die Täter ??

wäre doch auch ne Möglichkeit

 

im übrigens weshalb kann man, wenn ein Polizist einen kontrolliert

sich nicht kooperativ zeigen ?

kenne ja die Einzelheiten nicht (wie keiner von uns)

aber einfach gasgeben und abhauen (mit 17 überhaupt nen Führerschein?) 

 scheint mir nicht dass Mittel der Wahl

und das der Polizist schoss weil er "Arabisch" aussah, ist das wahrscheinlich ?

 

MargaretaK.

Die ständigen Kontrollen, nur weil mein Mann eindeutig nicht "Weiß" war, da will man irgendwann einfach nicht mehr kooperativ sein. Ach ja, mein Mann hatte die deutsche Staatsangehörigkeit, über 30 Jahre. Für manche war er trotzdem nicht Deutscher sondern Ausländer. 

Wer sagt Ihnen denn, dass der junge Mann Gas gegeben hat um abzuhauen? Vielleicht hat der Polizist geschossen und im Todeskampf drückte der Fuss das Gaspedal. Oder er hatte einen Krampf im Bein auf Grund der Bewegungslosigkeit auf dem Autositz.

Vielleicht gibt's in Frankreich mit 17 den Führerschein. Immerhin war der junge Mann Pizzabote mit dem Auto.

So wahrscheinlich wie arabisch/südlich aussehende Männer gerne auch grundlos kontrolliert werden.

Sie schreiben hier über ein Thema von dem Sie keine Ahnung haben: Diskriminierung auf Grund anderer Hautfarbe/ anderen Aussehens. Unterhalten Sie sich mitArabern, Pakistanis, Indern, Nordafrikanern. Sie werden es nicht glauben, der allergrößte Teil ist nicht kriminell.

Humanokrat

Dem möchte auch ich zustimmen. Unsere Medien, und selbstverständlich auch der ÖR, sind in der Verpflichtung, auch über unliebsame Realitäten verantwortungsvoll gegenüber Realität zu berichten. Wenn sie es tun, dann empfinde ich das als sehr wohltuend. Ich kann mich dann damit auseinandersetzen mit dem sicheren Eindruck, das Thema von mehreren Seiten betrachtet zu haben. 

Für manche Mitbürger ist dabei der Lieferant der klaren Sicht auf unliebsame Tatsachen allerdings der eigentliche Übeltäter. Er verunmöglicht den Selbstbetrug und die Schaffung gefälliger Narrative. 

nie wieder spd

Deutlich aber vollkommen falsch! 

Die meisten der meist jungen Männer haben gar keine Migrationsgeschichte. Vielleicht ihre Eltern oder Großeltern, die aber auch schon als französische Staatsbürger aus den französischen Kolonialgebieten nach Frankreich gekommen sind. Und als solche haben sie auch sehr gut französisch gelernt, daß in den ehemaligen französischen Kolonien noch heute eine Amtssprache ist. Ebenso gut französisch sprechen auch diese meist jungen Männer. Die natürlich auch fast alle die französische Staatsbürgerschaft besitzen. 

Man könnte sich höchstens fragen, warum sowohl die Staatsbürgerschaft als auch die perfekte Beherrschung der französischen Sprache nicht ausreicht, um sich in Frankreich zu integrieren. Denn das ist in Deutschland ja ein Argument zur Bewältigung der Integration. Offensichtlich taugt beides allein nicht.

Und über das eigentliche Problem, nämlich die Integrationspolitik Frankreichs, wird hier (wieder mal) leider keine Information geliefert.

Sisyphos3

da sind wie bei nem interessanten Aspekt  (Integrationspolitik)

warum herrscht Gewalt in den französischen Vororten

und warum sind sehr häufig Jugendliche mit nordafrikanischen Wurzeln involviert

schabernack

➢ warum herrscht Gewalt in den französischen Vororten. und warum sind sehr häufig Jugendliche mit nordafrikanischen Wurzeln involviert.

Weil wohnen in den Banlieues in Frankreich für niemand schön ist. Weil nur alleine die Wohnadresse schon ein Stigma für Nachteile ist. Weil überall auf der Welt besonders die jungen Männer bei Nichtanerkennung zu Kriminalität und Gewalt neigen.

In Frankreich sind Millionen von denen in Frankreich geboren, aber sie sind Franzosen mit der Staatsbürgerschaft zweiter Klasse. Nirgendwo fördert so was Integration. Schon gar nicht von Franzosen, die in Frankreich geboren wurden, und niemals woanders lebten als in Frankreich.

MargaretaK.

Ich glaube nicht, dass Ihre Argumente durchdringen. 

Solche Viertel gibt's auch bei uns. Ich habe bereits in einer Antwort an einen anderen User geschrieben, welche Folgen ich sehe, weil in der Nachbarstadt der einzige Treffpunkt, die einzige soziale Einrichtung geschlossen wurde. Das Geld muss eingespart werden. Wie kurzsichtig.

schabernack

➢ Und als solche haben sie auch sehr gut französisch gelernt, daß in den ehemaligen französischen Kolonien noch heute eine Amtssprache ist. Ebenso gut französisch sprechen auch diese meist jungen Männer.

Diese jungen Männer sprechen fast alle schon ein irgendwie anderes Französisch, das nicht Hochsprache, und auch nicht so einfach zu verstehen ist. Wenn man es so nennen will (mit Unterschieden): Afrikanisches Kolonialfranzösich.

Gehört zu den Creole-Languages. Die Sprachen der ehemaligen Kolonialmächte mit dem Tonfall der einheimischen Sprachen. So am Akzent erkennt man auch die Nordafrikaner, die vom Aussehen eher Europäer sind, und schon gar nicht Schwarzafrikaner.

Kritikunerwünscht

Frankreich hat weniger ein Problem mit Polizeigewalt als mit Integrationsproblemen. Wenn die jungen Bürger keinen Respekt vor dem Gesetz zeigen, ist eine Konfrontation die Folge. Der tödliche Schuss ist natürlich in keiner Weise gerechtfertigt und muss entsprechend geahndet werden. Wenn nun aber andere Massen von Jugendlichen glauben, die Staatsgewalt in Frage stellen zu können, muss ihnen deutlich gezeigt werden, dass dies so nicht funktioniert. Totales Chaos und Rechtlosigkeit wäre das Schlimmste,, was sonst folgen könnte.

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Account gelöscht

Da gebe ich Ihnen Recht. Hier muss die Staatsgewalt auch die Bürger und ihr Eigentum schützen. Natürlich muss auch die Schüsse auf den jungen Mann aufgeklärt werden.

Sisyphos3

Natürlich muss auch die Schüsse auf den jungen Mann aufgeklärt werden.

 

natürlich welche Frage !

aber wenn es wirklich so ist, die Menschen in den Vorstädten zeigen Korpsgeist (lt Artikel)

wird ne emotionsfreie Betrachtungsweise unmöglich

weil der Clan und nicht der Staat/Gesellschaft mit ihrer Rechtsauffassung zählt

Sisyphos3

Der tödliche Schuss ist natürlich in keiner Weise gerechtfertigt

 

waren wir beide dabei ??

um es beurteilen zu können

Tino Winkler

Was wird mit der deutschen Polizei unter AfD Befehl passieren?

Sowas hatten wir schon mal.

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eine_anmerkung .

Was denn schon? Solche Fälle werden auf Basis unserer Rechtsordnung und des GG abgehandelt wenn die AfD kommen sollte oder was wollen Sie da unterstellen?

melancholeriker

Mit "unserer Rechtsordnung", alles so weit klar. Mit der Integration in F hat das aber so garnichts zu tun. 

Die schwer Integrierbaren hier sind in der Regel 'Bio - Deutsche', die mit sich so unzufrieden sind, daß sie sich nur in der corporate identity mit anderen mit sich unzufriedenen besser fühlen gegen Ausländer. Und das wiederum unterstützten die "Alternativen" nach Kräften. 

Wolf1905

Ich verstehe nicht, was für ein Fass Sie hier aufmachen wollen.

Tino Winkler

Ein AfD Fass.

melancholeriker

Ich vermute mal das Pulverfass, auf dem wir alle sitzen. Die Leichtigkeit, mit der diffuse Wut auf den Verlust des Privilegs des einst eingeborenen Wohlstands durch braun- schwarze Politik gelenkt wird. Unfassbar, wie schnell man hier die Faust ballt in der Tasche und droht, Rechtsradikale mit Mehrheiten ins Parlament zu holen, wenn Inflation droht oder Grüne das Wort Verzicht oder Einschränkung in gut erklärten Zusammenhängen nur erwähnen, von der fast paranoiden Abwehr von Flüchtlingen sogar aus der Ukraine ganz zu schweigen. 

In Frankreich gibt es eine Geschichte der Migration, die mit der hiesigen nicht vergleichbar ist. Deshalb sollte dieser Diskurs nicht weitergeführt werden. 

Sisyphos3

Abwehr von Flüchtlingen sogar aus der Ukraine

 

 

wie meinen sie das ?

sind nicht alle Menschen gleich !

Kriegsbetroffene aus der Ukraine die relativ leicht einreisen dürfen, unterstützt werden.

Ebenso wie Kriegsbetroffene aus Syrien Sudan oder sonst wo, die riskieren im Mittelmeer zu ertrinken.

Ansonsten hat sich jeder an Recht und Ordnung zu halten.

Korps und Clandenken passen nicht, zumindest in mein Weltbild

nie wieder spd

Aber in Frankreich besteht diese Migrationsgeschichte nahezu ausschließlich aus französischen Staatsbürgern aus den ehemaligen französischen Kolonien, die auch allesamt hervorragend die französische Sprache sprechen. Trotzdem gibt’s massive Probleme. 

Was nützen unsere Deutschkurse und die deutsche Staatsbürgerschaft für Migranten, wenn das in Frankreich nichts nützt und noch nie genützt hat?

Sisyphos3

genau das sollte man sich mal überlegen und mögliche Konsequenzen ziehen

 

Hierzulande sich über das Denken von Menschen erregen, welche die AfD wählen oder liebäugeln

aber nicht beachten, dass Türken die seit Generationen hier leben zu 65 % einen wählten

 der sich definitiv nicht von einem Höcke und dem Verein unterscheidet

Intoleranz Rassismus und religiöser Wahn ist in jeder Form   ne üble unakzeptable Sache

bei Deutschen, bei Franzosen und bei Leuten die in deren Umfeld leben

 

 

Anna-Elisabeth

"Ich verstehe nicht, was für ein Fass Sie hier aufmachen wollen."

Es gibt eben Leute, die kräftig daran mitarbeiten, dass die AFD in den Umfragen weitere Zustimmung erhält. Ich beteilige mich fast täglich an den Umfragen von Civey.  Dort war kürzlich zu sehen, dass sich immerhin gut 30% der Bürger über die steigenden Umfragewerte der AFD freuen. Vermutlich in der Hoffnung, dass auch die etablierten Parteien problematische Themen nicht länger ignorieren. In der CDU haben nur leider nicht alle begriffen, dass man sich dazu nicht der Sprache der AFD bedienen muss.

saschamaus75

>> Vermutlich in der Hoffnung, dass auch die etablierten Parteien

>> problematische Themen nicht länger ignorieren.

 

Das Problem ist nur, daß da Themen, die eigentlich ansich komplett nichtig und unbedeutend sind, künstlich zu existenzbedrohenden Problemen hochstilisiert(!) werden. -.-

 

Anna-Elisabeth

"Das Problem ist nur, daß da Themen, die eigentlich ansich komplett nichtig und unbedeutend sind, künstlich zu existenzbedrohenden Problemen hochstilisiert(!) werden. -.-"

Ich halte die nicht zu leugnende Zunahme der Gewalt auch in unserem Land tatsächlich für ein Riesenproblem. Egal von wem diese Gewalt ausgeht, seien es einheimische Links- oder Rechtsextremisten,  Migranten oder eben Polizisten. Dass heutzutage selbst Rettungskräfte sich gefährlichen Angriffen ausgesetzt sehen, mag in Ihren Augen eine Lapalie sein, ich halte es für eine ganz schlimme Entwicklung. Die zunehmende Gewalt an Schulen auch.

Nachfragerin

Wenn man sich informiert, kommt man schnell zu der Feststellung, dass auch bei uns schon mehrere minderjährige Flüchtlinge von Polizisten erschossen wurden (Berlin, Dortmund und Fulda). Ihr Versuch, dieses bestehende Problem mit der AfD zu verknüpfen, geht daher an der Realität vorbei.

Und dass eine Partei der deutschen Polizei Befehle geben könnte, ist noch absurder...

marvin

Zitat: "Und dass eine Partei der deutschen Polizei Befehle geben könnte, ist noch absurder..."

Polizei ist Exekutive. Sache der Innenminister. Wie übrigens der sogenannte "Verfassungssschutz" auch.

Sisyphos3

>>Was wird mit der deutschen Polizei unter AfD Befehl passieren?<<

 

ich gehe davon aus, dass diese sich an Recht und Ordnung halten eben die bestehenden Gesetze ,

das ganze von Gerichten überwacht wird

im übrigen wenn schon der LeClerc,  Präsidenten der Menschenrechtsliga sagt

Zitat :""  "Die jungen Leute dieser benachteiligten Viertel fühlen sich dem Getöteten brüderlich verbunden.

 Da herrscht große Solidarität und ein regelrechter Korpsgeist."

dann finde ich den Seitenhieb auf die AfD recht unpassend

Clandenken/strukturen haben in einer Demokratie nichts verloren

harpdart

Sie werfen mal wieder vieles durcheinander.

Was hat Solidarität mit Clandenken/Strukturen zu tun?

Und Korpsgeist gibt's vor allem auch bei der Polizei 

Sisyphos3

einfach mal den Artikel lesen vor allem die Ausführungen von diesem Maitre Henri LeClerc, 

den Präsidenten der Menschenrechtsliga

das würde in dem Fall helfen und Mißverständnisse ausschließen

harpdart

LeClerc hat nichts von "Clans" gesagt. Das ist Ihre Deutung Solidarität oder Corpsgeist gebe es wegen Clans. 

Nettie

Die Ursache von Frankreichs Problem mit Polizeigewalt liegt zum einen in ihrer Begünstigung durch den Gesetzgeber („Gesetzgeber begünstigt Waffengebrauch von Polizisten“) und zum anderen im geballten und massiven Widerstand gegen den Missbrauch der ‚Staatsgewalt’ („Die jungen Leute dieser benachteiligten Viertel fühlen sich dem Getöteten brüderlich verbunden. Da herrscht große Solidarität und ein regelrechter Korpsgeist“).

In beiden Fällen führt diese sinnlose Gewalt nur zu ihrer weiteren Eskalation.

Das Einzige, was wirklich (im Sinne von ‚wirksam‘) zur Deeskalation beitragen kann sind wahre (und vor allem ehrlich gemeinte) Worte: „Der Präsident hatte den Tod des Jungen "unerklärlich und unentschuldbar" genannt“. (…) „Auch die Sprecherin des Innenministeriums gibt zu, dass es an der Ausbildung der Beamten hapert“.

Und die schnelle (Wieder-) Herstellung der Möglichkeit zu echter Interaktion (und zwar auf ‚Augenhöhe‘): „Außerdem gibt es seit 2003 keine Kontaktbeamten mehr in den Vierteln“.

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bolligru

Ist Ihr Beitrag als Ironie zu verstehen?

Glauben Sie wirklich, daß ein "Ei, Ei..." mit Streicheleinheiten die Probleme lösen?

Deeskalation kann es nur geben, wenn die Unzahl an Faktoren, die die Situation begründen, benannt und verändert werden und das ist wirklich eine Riesenaufgabe, bei der auch die betroffenen Jugendlichen mitspielen müssen.

Ich halte die Argumentation "Die Polizei ist Schuld an Straftaten" für gewagt. Aber, irgendwie haben Sie sogar Recht: Gäbe es keine Polizei und auch keine Justiz und keine Gesetzgebung, dann gäbe es auch keine Straftaten und keine Gefängnisse. Ich sehne mich allerdings nicht nach solchen Verhältnissen.

MargaretaK.

In meiner Nachbarstadt gibt es einen Stadtteil - Randbezirk. Menschen aller Nationen und genügend deutsche Hartz4- Empfänger (2./3. Generation). Mittendrin die Kinder und Jugendlichen. Letztes Jahr wurde, mangels Finanzierung, der einzige Treffpunkt geschlossen. Dort wurde gelernt, gespielt, gelacht, gesungen und zusammen gegessen. Die Betreuer hatten ein offenes Ohr für jede/n. Ich weiß das so genau, weil ich ab 2015 (ehrenamtlich) in der Flüchtlingshilfe tätig war. Als unsere Flüchtlingsunterkunft innerhalb einer Woche geschlossen wurde (die Caritas brauchte das Haus selbst), wurden viele unserer Familien gen u in diesem Stadtteil "untergebracht". Sozialarbeiter und einige Ehrenamtliche hatten nach Schließung zur Demonstration geladen. Die Resonanz bei den anständigen Bürgern war - sehr überschaubar. Ich kann mir die Reaktionen dieser Bürger gut vorstellen, wenn Vorfälle sich häufen. Jugendlichen mit zuviel Zeit fallen gerne Dummheiten ein

harpdart

Wenn man durch Gesetzesänderungen den Schusswaffengebrauch für Polizisten immer mehr erleichtert, wie im Artikel gut dargestellt ist, dann wird das zu einem Problem. Und wenn bestimmte Gruppen überproportional oft zu den Opfern des Schusswaffengebrauchs werden, kann das zur Eskalation führen.

Nicht nur in den USA.

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Anna-Elisabeth

"Und wenn bestimmte Gruppen überproportional oft zu den Opfern des Schusswaffengebrauchs werden,..." 

Sind es nicht gerade diese bestimmten Gruppen, von denen besonders oft primär die Gewalt ausgeht?  Man kann hier ja auch lesen: "...bei denen allein in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag 170 Polizeibeamte verletzt und 180 Menschen vorläufig festgenommen wurden,..." Auch Polizisten kennen sicher Angst und/oder Wut, da ist es natürlich ein Problem, wenn der Schusswaffengebrauch erleichtert wird. Aus meiner Sicht ist da nicht nur die Ausbildung der Polizisten wichtig, sondern man sollte Polizisten generell die Möglichkeit zu geben, bei Psychologen Rat zu suchen, wenn sie nicht mehr wissen, wie sie mit steigender Wut oder Angst umgehen sollen. Man darf da auch die Gruppendynamik nicht unterschätzen. Wenn man mit der Wut alleingelassen wird, kann daraus schnell echter Hass entstehen. Kann ich mir jedenfalls so vorstellen. Ich weiß nur eins: Ich möchte keine Polizistin sein.

harpdart

Natürlich bin ich der Meinung, dass die Proteste gegen diesen Todesschuss des Polizisten ohne Gewalt stattfinden sollten. Aber in diesem Fall sind diese Proteste durch die Gewalt eInes Polizisten ausgelöst worden. Dafür können wir nicht die bestimmte Gruppe ursächlich verantwortlich machen. 

Nachfragerin

"Es war der damalige Innenminister Sarkozy, der erklärte, die Polizei solle keine Sportevents mit den Jugendlichen veranstalten, sondern Verbrecher festnehmen."

Stupfes "law & order" statt Prävention... so gefährdet man einen Staat von innen.

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Kokolores2017

Ich glaube auch, dass man Polizisten manchmal zugute halten muss, dass sie auch nervöser werden, wenn Jugendliche (und nicht nur die) immer gewaltbereiter werden, mit Autos auf Polizisten losfahren, zustechen, abgeschlagene Flaschenhälse, Säure, das ganze Programm


Da ist es mit Klischee-Verurteilungen der Polizisten einerseits oder der Jugendlichen andererseits nicht getan: Da ist die Politik gefragt; und die hat's auch nicht leicht, weil das Problem ja seit Jahrzehnten schwelt, und sie jetzt einerseits Gewalttätern gleich welchen Alters deutlich Grenzen aufzeigen muss und gleichzeitig deeskalieren und soziale Brennpunkte befrieden muss: sehr schwer, weil über die Jahre (die Jugendlichen sind oft die 3. Generation der Migranten) viele in die Kriminalität und Drogenszene abgeglitten sind und sich Verhaltensweisen verfestigt haben, bei den Jungen in den Banlieues und bei der Polizei. 

Nachfragerin

Ich behaupte, dass sich ein sozialer Brennpunkt gar nicht befrieden lässt. Der Frust ist einfach da und wird immer wieder in Gewalt ausarten. Frust lässt sich mit Sport abbauen - entsprechende Programme waren ein sehr sinnvoller Ansatz - aber noch besser wäre es, wenn Frust gar nicht erst entsteht.

Die Aufgabe der Polizisten besteht darin, den Deckel auf einem überkochenden Topf zu halten. Das ist kein Teil der Problemlösung, sondern ein sinnloser Kampf, der auf beiden Seiten immer verbitterter geführt wird.

Der Staat müsste eine nachhaltige Sozialpolitik betreiben, statt die bestehenden Probleme nur symptomatisch zu betreuen.

Der neue Goldstandard

Zitatr: ""Es war der damalige Innenminister Sarkozy, der erklärte, die Polizei solle keine Sportevents mit den Jugendlichen veranstalten, sondern Verbrecher festnehmen."

Stupfes "law & order" statt Prävention... so gefährdet man einen Staat von innen."

 

Ich bin ein großer Fan sowohl von "law and order" als auch präventiven Maßnahmen.

Präventive Maßnahmen bestehen darin, bei der Migrationspolitik darauf zu achten, dass nur Menschen ins Land kommen, die sowohl integrationswillig als auch -fähig sind.

Völlig richtig!

Sisyphos3

Präventive Maßnahmen bestehen darin, bei der Migrationspolitik darauf zu achten, dass nur Menschen ins Land kommen, die sowohl integrationswillig als auch -fähig sind

 

das Problem ist komplexer !

die Menschen um die es geht leben schon lange in Frankreich sind Franzosen

(ein Teil aus deren Kolonien)

aber kulturell sind die eben nicht in Frankreich angekommen

Grossinquisitor

Die reflexartigen Reaktionen einiger Politiker, ohne dass diese dabei gewesen waren und noch bevor das Geschehen nur ansatzweise aufgeklärt wurde, würde mich als Polizist auch maßlos ärgern. 

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MargaretaK.

Auf jeden Fall steht fest, dass die beiden Polizisten bewusst gelogen haben. In diesem und auch schon in anderen Fällen, kann das Opfer zumindest nicht als Täter gelten. Wie oft war das möglicherweise schon so und es gab kein Video vom Vorfall? Desweiteren steht fest, dass der junge Mann (wie Anfangs in den Medien verbreitet) nicht vorbestraft ist. Woher hatten die Medien diese Falschinformationen? Und wieso wird etwas verbreitet?

Diese lügenden Polizisten haben ihrem Berufsstand einen Bärendienst erwiesen. Gerade auch weil das Misstrauen bei den Menschen in den Vororten groß ist.

Grossinquisitor

Garnichts steht fest. Allenfalls unsere voreingenommene Sichtweise. Im Rechtsstaat muss dem mutmaßlichen Täter (hier dem Polizisten) nachgewiesen werden, dass sich der Schuss nicht versehentlich gelöst hat, als das Fahrzeug  unvermittelt losraste. Ein Unfall ist nicht ausgeschlossen. Warten wir den Ausgang der Ermittlungen ab.

MargaretaK.

Sie sind auf der Suche nach einer Möglichkeit, warum in gar keinem Fall der Polizist schuldig sein kann. 

Wenn sich der Schuss versehentlich gelöst hat, hätte der Polizist nicht zu einer Lüge greifen müssen. 

Anna-Elisabeth

"Diese lügenden Polizisten haben ihrem Berufsstand einen Bärendienst erwiesen. Gerade auch weil das Misstrauen bei den Menschen in den Vororten groß ist."

Ich denke, wer in so einer Situation lügt, ist sich seiner Schuld auch bewusst. Andernfalls würde er ja versuchen, das eigene Verhalten zu verteidigen.

rainer4528

Thema verfehlt. Hier geht es um Frankreich. Die Frage müsste lauten. 

Was wird mit der französischen Polizei unter Rassemblement National Befehl passieren?

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rainer4528

War als Antwort auf Tino Winkler gedacht. Entschuldigung.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Was wird mit der französischen Polizei unter Rassemblement National Befehl passieren?"

 

Hoffentlich Recht und Ordnung durchsetzen und mit einer geeigneten Migrationspolitik darauf achten, dass so etwas nicht mehr passiert.

DAS!

bolligru

Es ist nichts wirklich Neues, daß sich in den pariser Vororten und auch denen der sonstigen französichen Vororten eine "eigenständige" Kultur entwickelte.Die Polizei traut sich dort nicht hinein, das zeigen viele Berichte dazu im Fernsehen, oder wenn, dann mit Hundertschaften und selbst dann werden sie mit Steinen und gefährlicheren Dingen beworfen. 

Der französische Staat duldet das, gezwungenermaßen. Was soll man auch tun? Mit Militär vorrücken? Das will keiner und darüberhinaus klagen auch viele Menschen, die dort wohnen müssen, über die Zustände.

Bei der Polizei und nicht nur dort kommt große Frustration auf und es brodelt bei einigen Polizisten. Die genauen Umstände des Todes des jungen Mannes müssen noch geklärt werden. Sollte eine strafbare Handlung seitens des Polizeibeamten vorliegen, dann wird der farnzösische Staat handeln. Andererseits hat auch ein Polizeibeamter ein Recht auf Selbstverteidigung und er ist Repräsentant des Staates, hat somit Respekt verdient.

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ein Lebowski

War auch mein erster Gedankengang, wir reden doch seit Jahrzehnten über diese banlieues, wo der Rechtsstaat aufhört und wirklich was verändert hat sich da nix, ist noch bisl schlechter geworden, mehr nicht.

hesta15

Da gebe ich ihnen Recht. Wenn es zu einer Verfolgungsjagd gekommen wäre, in deren Verlauf jemand getötet oder Verletzt worden wäre, was dann?

Nachfragerin

Ihre Was-wäre-Wenn-Kette können Sie sich sparen. Es wurde jemand getötet.

Und wenn Sie meinen, dass man präventiv auf Menschen schießen sollte, um eine Verfolgungsjagd zu verhindern, dann hoffe ich, dass Sie nie in den Besitz einer Waffe kommen.

MargaretaK.

Hätte Herr Sarkozy Prävention nicht derart eingeschränkt, wäre auf beiden Seiten mehr Vertrauen. Davon bin ich überzeugt. Selbstverständlich erreicht man mit Prävention auch nicht alle. Genauso wie es auch unter Polizisten nicht nur - Freund und Helfer - gibt. 

Es gibt ein Video, von mehreren Stellen begutachtet und für autentisch befunden. Nach dem Auftauchen des Videos haben beide Polizisten zugegeben, dass sie die Unwahrheit über den Sachverhalt gesagt haben. Genügt Ihnen das nicht erstmal? Und selbstverständlich wird weiter untersucht, wie es zu diesem Unglück kam.

bolligru

Also: Abwarten....

Andererseits muß ein Rechtsstaat sich verteidigen, egal woher die Infragestellung oder Mißachtung kommt.

Interessanterweise sind es oft genau diejenigen, die während Corona nach Durchsetzung des Rechtsstaates riefen, die jetzt über die böse Polizei schimpfen (und umgekehrt).

harpdart

Was für ein unsinniger Vergleich.

Hier geht es um Todesfälle durch polizeiliche Gewalt nicht um Kontrolle der Pandemiemaßnahmen. 

MargaretaK.

"Interessanterweise sind es oft genau diejenigen, die während Corona nach Durchsetzung des Rechtsstaates riefen, die jetzt über die böse Polizei schimpfen (und umgekehrt)."

Gut, dass ich mich davon nicht abgesprochen fühle. Ich habe während Corona nicht nach dem Rechtsstaat gerufen. Und bei der Polizei arbeiten Menschen, die auch mal falsche Entscheidungen treffen. Es gehören immer zwei Seiten dazu. 

Was meiner Meinung aber ganz schlecht ist, wenn die, die das Recht vertreten sollen, lügen. Das bedeutet immer mehr Misstrauen. 

Silverfuxx

Die genauen Umstände des Todes des jungen Mannes müssen noch geklärt werden. Sollte eine strafbare Handlung seitens des Polizeibeamten vorliegen, dann wird der französische Staat handeln.

Genau, das ist in Frankreich wie in anderen entsprechenden Ländern. Die Justiz urteilt unvoreingenommen und neutral. Gerade wenn es um Polizeigewalt geht. 
Gespielte Naivität ist nicht niedlich...

 

Andererseits hat auch ein Polizeibeamter ein Recht auf Selbstverteidigung und er ist Repräsentant des Staates, hat somit Respekt verdient.

Immer wieder dieses Relikt aus der Kaiserzeit... Respekt beruht auf Gegenseitigkeit. Demnach müsste der Staat oder auch nur dessen Repräsentant selbst Respekt entgegenbringen, um welchen zu verdienen. Das ist hier ja eindeutig nicht so.

marvin

Kleine Berichtigung: Der Film "Hass" ("La Haine") ist nicht von 2003, sondern von 1995 (https://de.wikipedia.org/wiki/Hass_(Film) ). Ich weiß noch, dass er mich damals sehr bewegt hat. Es hat also nur bald dreißig Jahre gedauert, bis man darauf reagiert.

harpdart

Ach so, eine Verfolgungsjagd mit möglicherweise Toten verhindert man indem man einen anderen Menschen tötet?

Dann ist ja alles gut. Mann, Mann.

Carlos12

1.) Frankreich ist berüchtigt für seine extreme Polizeigewalt und Frankreich hat auch ein Problem mit kriminellen Prallelgesellschaften.

2.) Das Video ist beängstigend. Der eine Polzist hält mit seiner Waffe direkt auf Jugendlichen, so als ob er ein bewaffneter Terrorist wäre. Bei der gerinsten Bewegung muss er damit rechnen erschossen zu werden. Und nun versucht der Jugendliche wegzufahren und wird direkt erschossen.

Mit einer us-amerikanischen Sicht würde man sagen, selbst dran schuld. Mit einer europäischen Sicht könnte man sagen, dass der Jugendliche geradezu hingerichtet wurde. War es legitim ihn zu töten, weil er fliehen wollte? Eher nicht.

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Tada

Hingerichtet? Warum hingerichtet?

Der Schuss wird untersucht und das ist auch gut so.

 

Und vergessen Sie nicht, dass Autos schon mehrere Male für Amokfahrten genutzt wurden. Das ist so schlimm, dass man mittlerweile jede größere Veranstaltung in ganz Europa mit Betonklötzen schützen muss, damit kein Auto durchkommt.

Daher ist Ihres "versucht wegzufahren" verharmlosend.

 

Als ich das letzte Mal von der Polizei angehalten und kontrolliert wurde, da gäbe ich nicht "versucht wegzufahren ".  Und die Polizisten waren nicht schleimfreundlich zu mir - ist auch nicht deren Job. (Aber mich hat auch schon 1x der Arzt im Kreissaal angeschrieen, weil ich mich dumm angestellt habe.

Sisyphos3

>>War es legitim ihn zu töten, weil er fliehen wollte?<<

 

 

Die Gesetzgebung hat den Einsatz von Schusswaffen zuletzt eher begünstigt.

Nach dem Anschlag von Nizza im Jahr 2016, ....., wurde das Gesetz dahingehend geändert, dass Polizisten die Waffe einsetzen dürfen, um ein Fahrzeug zu stoppen, das droht, ein Massaker anzurichten. Einige Monate später im Jahr 2017 wurde dieses Gesetz noch verschärft. Und zwar nachdem zwei Polizisten bei einer Verkehrskontrolle schwer verletzt worden waren.

 

so weit zum Artikel

 

beantwortet das ihre Frage ?

Der neue Goldstandard

Zitat: "Damals hätten die Polizeibeamten sogar provoziert und seien mitverantwortlich für den Ausbruch der Gewalt gewesen,"

 

Man tut so, als ob die Verfolgung von Straftäter "provozierend" ist.

Wenn Migranten und Nicht-Migranten Straftaten begehen, müssen sie damit rechnen, dass sie von der Polizei verfolgt werden!

Für den Tod der zwei jugendlichen Migranten von 2005 waren genau zwei Menschen verantwortlich: die zwei jugendlichen Migranten!

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Sisyphos3

Wenn Migranten und Nicht-Migranten Straftaten begehen, müssen sie damit rechnen, dass sie von der Polizei verfolgt werden!

 

so denken sie, so denke ich !

aber wer sagt ihnen, dass die in ihren Vorstädten nicht ihre eigenen Vorstellungen haben

 wer die Vorgaben macht, allgemein das Sagen hat?

Der neue Goldstandard

Zitat: "aber wer sagt ihnen, dass die in ihren Vorstädten nicht ihre eigenen Vorstellungen haben"

 

Für solche "Missverständnisse" gibt es die Polizei.

 

Zitat: " wer die Vorgaben macht, allgemein das Sagen hat?"

 

Muss ich Ihnen das Konzept eines demokratischen Rechtsstaats erklären?

werner1955

Polizeigewalt?

Sehe ich hier wenig. Gewalt wird sehr oft von anderen ausgelöst

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falsa demonstratio

Polizeigewalt?----Sehe ich hier wenig. Gewalt wird sehr oft von anderen ausgelöst

Den Tod eines Menschen sehen Sie nicht als Folge eines Gewaltaktes?

Wie verroht kann man nur sein.