Ihre Meinung zu Analyse: Tausende vermeidbarer Todesfälle in Krankenhäusern
Jedes Jahr sterben Tausende Patienten, weil Kliniken nicht spezialisiert und entsprechend ausgestattet sind. Laut einer Analyse sind vor allem viele Krebs- und Schlaganfall-Todesfälle vermeidbar.
Gerade bei Schlaganfall oder Herzinfarkt wäre es von Vorteil, wenn die Bürger sich besser auskennen würden. Es gibt einfach zu viele, die die Anzeichen für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ( da auch der Unterschied männlich/weiblich) nicht kennen. Da wäre schon mal einiges "gewonnen".
Und die Krankenhäuser "um die Ecke" sind zur Erstversorgung für solche Fälle - für mich - nicht weg zudenken.
Aber grundsätzlich bin ich auch für Spezialisierung der Krankenhäuser. Es hilft niemandem, wenn eine Krebs OP (oder jede andere OP) ansteht, die in dem Krankenhaus noch nie gemacht wurde.
Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung. Die Krankenhauskeime kommen nicht von ungefähr und nicht jeder Keim wird von Besuchern eingeschleppt - ganz im Gegenteil.
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"Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung. Die Krankenhauskeime kommen nicht von ungefähr und nicht jeder Keim wird von Besuchern eingeschleppt - ganz im Gegenteil."
Multiresistente Krankenhauskeime werden durch den übermäßigen Gebrauch von Antibiotika gezüchtet. Das ist die Ursache des Problems und nicht die Hygiene.
Ich weiß ja nicht, was Sie für Ärzte kennen. Die, die ich kenne, verschreiben Antibiotika nur wenn es nötig ist. Ich habe schon seit Jahren keine mehr bekommen.
Und ich kenne leider genügend "Schweinchen", die sich nicht ordentlich die Hände waschen - auch KrankenpflegerInnen.
Oder was glauben Sie, woher die vielen Norovirus (oder anderen) Infektionen (in Schulen oder Pflegeeinrichtungen) kommen? Aus heiterem Himmel?
auch das ist so ein Punkt
weshalb hat man in den Niederlanden mit Krankenhauskeimen weniger Probleme als hierzulande
"Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung. Die Krankenhauskeime kommen nicht von ungefähr und nicht jeder Keim wird von Besuchern eingeschleppt - ganz im Gegenteil."
Hier irren Sie. Es ist nicht die Ausbildung, an der es mangelt. Im Gegenteil. Fast jeder Mitarbeiter im Krankenhaus kennt die ausufernden Vorschriften und muss diese Kenntnis auch in regelmäßigen Abständen nachweisen. (Nicht alle ergeben einen Sinn.) Was aber nutzt die Kenntnis all dieser Vorschriften, wenn die Zeit fehlt, diese auch in die Tat umzusetzen? Wie soll z.B. eine Reinigungskraft 70 Räume in knapp 8 Stunden reinigen? Mit Leeren der Müllbeutel, Auffüllen der Handtuch- Seifen- und Desinfektionsmittelspendern. Die Wegezeiten und elekronische Schlösser, die nicht funktionieren nicht eingerechnet.
Ich habe in einer anderen Antwort bereits geschrieben: ich kenne genug "Schweinchen", die sich nicht mal anständig die Hände waschen (können). Vorne mit dabei sind auch KrankenpflegerInnen. Daher wundert es mich nicht im geringsten.
Es gibt ja noch die Möglichkeit, das "die Reinigungskraft" so viele Zimmer wie in der Zeit möglich anständig reinigt.
Dann werden die in der Verwaltung schon reagieren.
//Es gibt ja noch die Möglichkeit, das "die Reinigungskraft" so viele Zimmer wie in der Zeit möglich anständig reinigt.
Dann werden die in der Verwaltung schon reagieren.//
Viel wahrscheinlicher ist, dass die Reinigungskraft gefeuert wird. Die Verwaltung soll reagieren? Auf was? Glauben Sie ernsthaft, man wüsste in der Verwaltung nicht von den Zuständen? Auch der Vorstand kennt die Beschwerden - nicht erst seit gestern. Noch einmal: Es geht ums Geld.
//"ich kenne genug "Schweinchen", die sich nicht mal anständig die Hände waschen (können). Vorne mit dabei sind auch KrankenpflegerInnen.//
Ja, die Schweinchen gab und gibt es überall. Dass da ausgerechnet das Pflegepersonal ganz vorn mit dabei sein soll, halte ich für eine ganz üble Diffamierung. Ich habe da mit Sicherheit mehr Erfahrung und Einblicke als Sie. Vor allem weiß ich wieder einmal, warum ich niemandem diesen Job empfehle. Sie haben es gerade wieder deutlich gemacht.
"Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung."
Nachtrag: Eine Schwester ist für zwei Intensiv-Patienten verantwortlich. Sie befreit gerade Pat. 1 von seinen Exkrementen. Jetzt geht der Beatmungsalarm bei Pat. 2. Wie viel Zeit bleibt zum Wechseln der Handschuhe, der Schürze, der Händedesinfektion? Gar keine. Es werden nur im Höchsttempo die Handschue gewechselt. Nur eins von endlos vielen Beispielen dieser Art. Der Personalmangel ist das Hauptproblem - in allen Abteilungen. Bei den Reinigungskräften spielt auch Geiz eine Rolle. Da wird selbst noch bei den Putzlappen gespart. All dies in einer Uni-Klinik, die in der Regel personell und finanziell besser ausgestattet ist, als gewöhnliche Kliniken.
Ihren übrigen Ausführungen stimme ich zu.
Ich kann ja verstehen, das Sie Ihre KollegenInnnen in Schutz nehmen.
Aber - und das habe ich mal gelernt - vernünftige Hygiene ist das A&O.
Da sollte es nicht dran scheitern. Denn es hilft niemandem - schon gar nicht einem Patienten, wenn er mit Keimen infiziert wird.
Aber ich hoffe, das ich nie ins KH muss - bei diesen Zuständen.
"Aber - und das habe ich mal gelernt - vernünftige Hygiene ist das A&O."
Das bestreitet ja niemand. Wenn Sie nicht tragbare Zustände beobachten, beschweren Sie sich umgehend. Patientenbeschwerden haben weit mehr Gewicht als die des Personals.
Was sagen Sie der Schwester auf der Intensiv-Station in der Situation, die ich schilderte? Ich würde in der gleichen Situation nicht anders handeln. Ein hypoxischer Hirnschaden ist jedenfalls nicht die bessere Wahl für den Patienten.
"Aber ich hoffe, das ich nie ins KH muss - bei diesen Zuständen."
Wer will das schon. Ich war gerade im Februar als Patientin in dem Krankenhaus, von dem ich hier schrieb. Frei nach dem Motto: Hier kenne ich wenigsten die Kulissen. Ärzten, Schwestern und Pflegern kann ich nur größten Respekt zollen und ich bin dankbar, dass es immer noch Menschen gibt, die trotz widriger Umstände diesen Job machen.
Nur nebenbei: In fast jedem anderen Land bringt man diesen Helfern mehr Respekt entgegen als hier in Deutschland. Viele vergessen: So, wie es in den Wald schallt...Und ein Krankenhaus ist nun mal kein Hotel.
Wer sich mal Personal in den Krankenhäusern unterhält, stellt fest, dass häufig Krebspat. lange auf einen Termin warten müssen, um weiter behandelt zu werden. Das betrifft in erster Linie Pat. in einem eher fortgeschrittenen Krebsstadium die zu allem Überdruss in der Häufigkeit zu der Gruppe der Betagten und Hochbetagten gehören.
Häufig ist es noch so, dass ein Termin stattfindet eine Untersuchung durchgeführt wird die Pat. nach Hause entlassen werden um sie 2Wochen später wieder aufzunehmen um weitere Untersuchungen durchzuführen um danach wieder entlassen zu werden um dann in ca. 2Wochen wieder aufgenommen werden um eine geeignete Therapie in die Wege zu leiten, die aber erst in weiteren 2Wochen beginnen kann.
Da ist schon mal in dem einen oder anderen Fall ein Sterben vorprogrammiert ...
es ist natürlich kostenintensiver wenn ein Patient 8 Wochen im Krankenhaus verbleibt
statt nur so lange wie es für Untersuchung und Behandlung nötig wäre
Kliniken sind gelegentlich auch verärgert oder überfordert,
wenn sie Aufgaben für Alten und Pflegeheime wahrnehmen sollen
"Und die Krankenhäuser "um die Ecke" sind zur Erstversorgung für solche Fälle - für mich - nicht weg zudenken."
Die sollten aber wegzudenken sein, da, wenn ich den Artikel richtig verstehe, diese "Krankenhäuser um die Ecke" bei Schlaganfällen 5000 vermeidbare Todesfälle pro Jahr produzieren.