Ein Schild mit einem roten Kreuz weist den Weg zur Notaufnahme.

Ihre Meinung zu Analyse: Tausende vermeidbarer Todesfälle in Krankenhäusern

Jedes Jahr sterben Tausende Patienten, weil Kliniken nicht spezialisiert und entsprechend ausgestattet sind. Laut einer Analyse sind vor allem viele Krebs- und Schlaganfall-Todesfälle vermeidbar.

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67 Kommentare

Kommentare

ich1961

Gerade bei Schlaganfall oder Herzinfarkt wäre es von Vorteil, wenn die Bürger sich besser auskennen würden. Es gibt einfach zu viele, die die Anzeichen für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ( da auch der Unterschied männlich/weiblich) nicht kennen. Da wäre schon mal einiges "gewonnen".

Und die Krankenhäuser "um die Ecke" sind zur Erstversorgung für solche Fälle - für mich - nicht weg zudenken.

Aber grundsätzlich bin ich auch für Spezialisierung der Krankenhäuser. Es hilft niemandem, wenn eine Krebs OP (oder jede andere OP) ansteht, die in dem Krankenhaus noch nie gemacht wurde.

Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung. Die Krankenhauskeime kommen nicht von ungefähr und nicht jeder Keim wird von Besuchern eingeschleppt - ganz im Gegenteil.

 

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Nachfragerin

"Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung. Die Krankenhauskeime kommen nicht von ungefähr und nicht jeder Keim wird von Besuchern eingeschleppt - ganz im Gegenteil."

Multiresistente Krankenhauskeime werden durch den übermäßigen Gebrauch von Antibiotika gezüchtet. Das ist die Ursache des Problems und nicht die Hygiene.

ich1961

Ich weiß ja nicht, was Sie für Ärzte kennen. Die, die ich kenne,  verschreiben Antibiotika nur wenn es nötig ist. Ich habe schon seit Jahren keine mehr bekommen.

Und ich kenne leider genügend "Schweinchen", die sich nicht ordentlich die Hände waschen - auch KrankenpflegerInnen.

Oder was glauben Sie, woher die vielen Norovirus (oder anderen) Infektionen (in Schulen oder Pflegeeinrichtungen) kommen? Aus heiterem Himmel?

 

 

Sisyphos3

auch das ist so ein Punkt

weshalb hat man in den Niederlanden mit Krankenhauskeimen weniger Probleme als hierzulande

Anna-Elisabeth

"Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung. Die Krankenhauskeime kommen nicht von ungefähr und nicht jeder Keim wird von Besuchern eingeschleppt - ganz im Gegenteil."

Hier irren Sie. Es ist nicht die Ausbildung, an der es mangelt. Im Gegenteil. Fast jeder Mitarbeiter im Krankenhaus kennt die ausufernden Vorschriften und muss diese Kenntnis auch in regelmäßigen Abständen nachweisen. (Nicht alle ergeben einen Sinn.) Was aber nutzt die Kenntnis all dieser Vorschriften, wenn die Zeit fehlt, diese auch in die Tat umzusetzen? Wie soll z.B. eine Reinigungskraft 70 Räume in knapp 8 Stunden reinigen? Mit Leeren der Müllbeutel, Auffüllen der Handtuch- Seifen- und Desinfektionsmittelspendern. Die Wegezeiten und elekronische Schlösser, die nicht funktionieren nicht eingerechnet. 

ich1961

Ich habe in einer anderen Antwort bereits geschrieben: ich kenne genug "Schweinchen", die sich nicht mal anständig die Hände waschen (können). Vorne mit dabei sind auch KrankenpflegerInnen. Daher wundert es mich nicht im geringsten.

Es gibt ja noch die Möglichkeit, das "die Reinigungskraft" so viele Zimmer wie in der Zeit möglich anständig reinigt.

Dann werden die in der Verwaltung schon reagieren.

 

Anna-Elisabeth

//Es gibt ja noch die Möglichkeit, das "die Reinigungskraft" so viele Zimmer wie in der Zeit möglich anständig reinigt.

Dann werden die in der Verwaltung schon reagieren.//

Viel wahrscheinlicher ist, dass die Reinigungskraft gefeuert wird. Die Verwaltung soll reagieren? Auf was? Glauben Sie ernsthaft, man wüsste in der Verwaltung nicht von den Zuständen? Auch der Vorstand kennt die Beschwerden - nicht erst seit gestern. Noch einmal: Es geht ums Geld. 

//"ich kenne genug "Schweinchen", die sich nicht mal anständig die Hände waschen (können). Vorne mit dabei sind auch KrankenpflegerInnen.//

Ja, die Schweinchen gab und gibt es überall. Dass da ausgerechnet das Pflegepersonal ganz vorn mit dabei sein soll, halte ich für eine ganz üble Diffamierung. Ich habe da mit Sicherheit mehr Erfahrung und Einblicke als Sie. Vor allem weiß ich wieder einmal, warum ich niemandem diesen Job empfehle. Sie haben es gerade wieder deutlich gemacht.

Anna-Elisabeth

"Was ich aber auch immer wieder bemängele ist die Hygieneausbildung."

Nachtrag: Eine Schwester ist für zwei Intensiv-Patienten verantwortlich. Sie befreit gerade Pat. 1 von seinen Exkrementen. Jetzt geht der Beatmungsalarm bei Pat. 2. Wie viel Zeit bleibt zum Wechseln der Handschuhe, der Schürze, der Händedesinfektion? Gar keine. Es werden nur im Höchsttempo die Handschue gewechselt. Nur eins von endlos vielen Beispielen dieser Art. Der Personalmangel ist das Hauptproblem - in allen Abteilungen. Bei den Reinigungskräften spielt auch Geiz eine Rolle. Da wird selbst noch bei den Putzlappen gespart. All dies in einer Uni-Klinik, die in der Regel personell und finanziell besser ausgestattet ist, als gewöhnliche Kliniken.

Ihren übrigen Ausführungen stimme ich zu.

ich1961

Ich kann ja verstehen, das Sie Ihre KollegenInnnen in Schutz nehmen.

Aber - und das habe ich mal gelernt - vernünftige Hygiene ist das A&O.

Da sollte es nicht dran scheitern. Denn es hilft niemandem - schon gar nicht einem Patienten, wenn er mit Keimen infiziert wird.

Aber ich hoffe, das ich nie ins KH muss - bei diesen Zuständen.

 

Anna-Elisabeth

"Aber - und das habe ich mal gelernt - vernünftige Hygiene ist das A&O."

Das bestreitet ja niemand. Wenn Sie nicht tragbare Zustände beobachten, beschweren Sie sich umgehend. Patientenbeschwerden haben weit mehr Gewicht als die des Personals.

Was sagen Sie der Schwester auf der Intensiv-Station in der Situation, die ich schilderte? Ich würde in der gleichen Situation nicht anders handeln. Ein hypoxischer Hirnschaden ist jedenfalls nicht die bessere Wahl für den Patienten.

Anna-Elisabeth

"Aber ich hoffe, das ich nie ins KH muss - bei diesen Zuständen."

Wer will das schon. Ich war gerade im Februar als Patientin in dem Krankenhaus, von dem ich hier schrieb. Frei nach dem Motto: Hier kenne ich wenigsten die Kulissen. Ärzten, Schwestern und Pflegern kann ich nur größten Respekt zollen und ich bin dankbar, dass es immer noch Menschen gibt, die trotz widriger Umstände diesen Job machen. 

Nur nebenbei: In fast jedem anderen Land bringt man diesen Helfern mehr Respekt entgegen als hier in Deutschland. Viele vergessen: So, wie es in den Wald schallt...Und ein Krankenhaus ist nun mal kein Hotel.

CoronaWegMachen

Wer sich mal Personal in den Krankenhäusern unterhält, stellt fest, dass häufig Krebspat. lange auf einen Termin warten müssen, um weiter behandelt zu werden. Das betrifft in erster Linie Pat. in einem eher fortgeschrittenen Krebsstadium die zu allem Überdruss in der Häufigkeit  zu der Gruppe der Betagten und Hochbetagten gehören.
Häufig ist es noch so, dass ein Termin stattfindet eine Untersuchung durchgeführt wird die Pat. nach Hause entlassen werden um sie 2Wochen später wieder aufzunehmen um weitere Untersuchungen durchzuführen um danach wieder entlassen zu werden um dann in ca. 2Wochen wieder aufgenommen werden um eine geeignete Therapie in die Wege zu leiten, die aber erst in weiteren 2Wochen beginnen kann.

Da ist schon mal in dem einen oder anderen Fall ein Sterben vorprogrammiert ...

Sisyphos3

es ist natürlich kostenintensiver wenn ein Patient 8 Wochen im Krankenhaus verbleibt

statt nur so lange wie es für Untersuchung und Behandlung nötig wäre

Kliniken sind gelegentlich auch verärgert oder überfordert, 

wenn sie Aufgaben für Alten und Pflegeheime  wahrnehmen sollen 

DrBeyer

"Und die Krankenhäuser "um die Ecke" sind zur Erstversorgung für solche Fälle - für mich - nicht weg zudenken."

Die sollten aber wegzudenken sein, da, wenn ich den Artikel richtig verstehe, diese "Krankenhäuser um die Ecke" bei Schlaganfällen 5000 vermeidbare Todesfälle pro Jahr produzieren.

Account gelöscht

Jetzt geht vermutlich wieder die übliche Diskussion. Gab' in letzter Zeit ja schon einige Beispiele dazu hier.

Dabei sollte jedem klar sein, dass ein Gesundheitssystem, welches in nicht geringem Maß gewinnorientiert ist, nicht unbedingt auf optimale medizinische Versorgung ausgerichtet ist. So ein Schlaganfall ist eben nicht so lohnend wie eine Brustvergrößerung.

Dass sich noch zusätzlich immer stärker das Altern der Gesellschaft  auswirkt ist natürlich ähnlich überraschend.

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ich1961

Ihnen ist schon klar, das eine Brustvergrößerung in der Regel selbst bezahlt werden muss? 

Außerdem wird ein Schlaganfall sicher nicht von einem Schönheitschirurgen behandelt.

Es hilft nicht, immer Schauermärchen zu verbreiten.

 

Nachfragerin

In Deutschland werden zu viele unnötige Operationen durchgeführt, weil diese gewinnbringend sind. Im Gegenzug schließen Geburtsstationen, weil deren Betrieb weniger lukrativ ist.

Die Monetarisierung des Gesundheitswesens ist ein wesentliches Kernproblem. Das war die Aussage von WarNochWas.

zöpfchen

ohne Monetarisierung bekommen sie keine effiziente Steuerung. Unnötige OPs gibt es deshalb , weil unnötige Krankenhauskapazitäten vorgehalten werden. Für manche OP wird nicht das best-practise Verfahren durchgeführt, weil der Arzt es vor Jahrzehnten im Studium anders gelernt hat. 

Es braucht weniger , aber dafür bessere Krankenhäuser. Da hat Herr Lauterbach schon Recht. 

ich1961

Wenn ich eine OP nicht möchte, kann mich niemand zwingen! Und jeder kann - nein sollte - sich z.B. eine 2. Meinung einholen.

Aber es war klar, das solche Argumente kommen.

Sie gehen vermutlich für gute Worte arbeiten? Und Ihr Chef spendet alle seine Gewinne sozialen Projekten?

 

 

Account gelöscht

Das Problem ist - und darüber wird z.B. im öffentlich-rechtlichen TV seit Jahren immer wieder berichtet - dass vielfach eben doch die Ärzte zu schnell zur OP raten, auch der zweite und der dritte, obwohl es andere Möglichkeiten gibt, die aber im System nicht mehr so viele Förderer finden, weil seit langem auch wirtschftliche Erwägungen Einfluss haben.

Account gelöscht

Danke, ich glaube, Sie haben das besser als ich erklärt 🙂

Account gelöscht

Macht es einen Unterschied für die Klinik, woher das Geld kommt? Und kein Mediziner fängt als Kardiologe oder Plastik-Chirurg an. Viele Umstände haben eine Einfluss darauf, wie man sich spezialisiert. Sieht man z.B. in Bayern, wo sie kaum Ärzte finden, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen können.

 

Möbius

„ein Gesundheitssystem, welches in nicht geringem Maß gewinnorientiert ist, nicht unbedingt auf optimale medizinische Versorgung ausgerichtet ist.“ 

 

Das ist - bezogen auf das deutsche durchoptimierte System - die Untertreibung des Jahrzehnts .. 

Schneeflocke ❄️

"Durch Behandlungen nur in spezialisierten Kliniken lassen sich laut einer Analyse Tausende Todesfälle bei Schlaganfällen und schweren Erkrankungen wie Krebs vermeiden."

 

Schlaganfälle müssen SOFORT behandelt werden. Die Überlebenschancen hängen sehr von der Geschwindigkeit der eingeleiteten Behandlung ab. Wenn da jetzt wieder so ein Bürokratiemonster draus wird und sich das Erstaufnahme-Krankenhaus dann nicht traut mit der Behandlung zu beginnen, weil "nein, dürfen wir nicht, Sie müssen erst nach XYZ verlegt werden", dann gute Nacht Überlebenschance... Ich hoffe, dass dieser Punkt in den neuen Regeln ausgereift berücksichtigt wird und nicht wieder ein ampelmäßiger Hauruck-Schnellschuss bei der Reform eingeleitet wird.

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Nachfragerin

Spezialisierung klingt einfach besser als Schließungen zum Zweck der Einsparung.

Minka04

Sie haben es kurz und pregnant auf den Punkt gebracht.

DrBeyer

So, wie ich Sie kenne, haben Sie eine solche nicht durch Fakten gedeckte Pauschalkeule eigentlich nicht nötig.

Nettie

Spezialisierung macht offensichtlich Sinn. 

 

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Anna-Elisabeth

"Spezialisierung macht offensichtlich Sinn." 

Gibt es auch schon lange. Es gibt Unfallkliniken, Lungenkliniken usw...

silgrueblerxyz

Zitat//Spezialisierung macht offensichtlich Sinn. //

Spezialisierung macht keinen Sinn, wenn der Schlaganfallpatient zu schnell nach Hause geschickt wird und dann wegen der Pflegenotstände und Ärzteüberlastung nicht ausreichend versorgt ist.

Nachfragerin

Unser Gesundheitssystem ist ineffizient

"Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wertete die Studie als Beleg dafür, dass die geplante Krankenhausreform 'Zehntausende Menschenleben pro Jahr' retten werde."

Und Zehntausende sterben, weil sie keinen Arzttermin bekommen haben oder die Spezialklinik zu weit weg war? 

Ich bin überzeugt, dass wir keine Krankenhausreform brauchen, sondern eine vollständige Neuausrichtung des gesamten Gesundheitswesens. Statt Bürokratie und Gewinnoptimierung sollte wieder die Gesundheit im Vordergrund stehen.

Andere Länder schaffen es ja auch...

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Sisyphos3

Andere Länder schaffen es ja auch...

 

klar doch

 

die Schweiz

die gibt auch doppelt so viel Geld für die Gesundheit aus

Mauersegler

An welche Länder denken Sie?

Möbius

Ja. Ich bin dafür ein System einzuführen wie man es in der DDR hatte - natürlich ohne Knappheit an Apparaten und Medikamenten. 

Nicht nur im Gesundheits- sondern auch im Bildungswesen bin ich der Meinung das die DDR der BRD voraus war … und nach der Wende wurde alles plattgemacht. 

 

Deutschland hat das DDR-Konzept der „Polyklinik“ zwar kopiert, aber nicht so umgesetzt wie ich mir das gewünscht hätte. 

 

Anna-Elisabeth

Obwohl sicher einiges von dem, was hier im Artikel steht, kaum bestritten werden kann, habe ich doch unterschwellig den Verdacht, dass man uns einfach nur die Unzahl an Klinik-Schließungen schmackhaft machen will. Mag sein, dass man auf manche Kliniken verzichten kann, aber man muss aufpassen, dass man das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet. Vor allem sollte man daran denken, dass gerade bei Schlaganfällen der Zeitfaktor mindestens eine ebenso große Rolle spielt, wie ein optimale Versorgung.

Auf der anderen Seite werden Stroke-Units sehr oft mit Fällen belegt, die auf einer Normal-Station genauso gut aufgehoben wären. Auch dies wieder nur, weil es für das Bett einer Stroke-Unit mehr Geld gibt. 

Bei der Behandlung von Krebserkrankungen ist es sicher leichter, diese nur in spezialisierten Zentren durchzuführen, weil es nicht - wie bei Schlaganfall, Herzinfarkt oder schweren Unfällen - um Minuten geht. Ich selbst würde mit Krebs auch nicht in eine Feld-Wald-Wiesen-Klinik wollen. 

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silgrueblerxyz

Zitat://Auf der anderen Seite werden Stroke-Units sehr oft mit Fällen belegt, die auf einer Normal-Station genauso gut aufgehoben wären. Auch dies wieder nur, weil es für das Bett einer Stroke-Unit mehr Geld gibt. //

Nicht jede Stroke Unit ist in der Lage auch schwerste Fälle zu behandeln. Bei einem Schlaganfall konnte ich das miterleben. Die Behandlung in einer Stroke Unit in einem Regionalkrankenkaus musste beendet werden, weil die Strokeunit die Behandlung nicht durchführte. Der Patient wurde dann weitertransportiert in eine Uniklinik, wo er verstarb.

Nachfragerin

Schließungen für die "gute Balance"?!

"Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte kürzlich erklärt, dass es innerhalb von zehn Jahren bis zu 20 Prozent weniger Klinikstandorte geben werde als heute. Das sei eine realistische Größenordnung, um eine gute Balance zwischen wohnortnaher Versorgung und Spezialisierung zu erreichen."

Wenn 20 % der Krankenhäuser schließen, erhält man keine "gute Balance", sondern eine noch schlechtere Gesundheitsversorgung. Die Wartezeiten sind schon jetzt absurd und die Überalterung unserer Gesellschaft wird die Situation weiter verschärfen.

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zöpfchen

Falsch. Die mangelnde Spezialisierung führt zu suboptimaler Professionialisierung bei der Ärtzeschaft und dazu dass veraltete Heilverfahren angewendet werden. Diese wiederum führen zu unnötigen langen Liegezeiten und der Gefahr sich mit mulitresistenten Keimen zu infizieren. 

Kein anderes europäisches Land gibt mehr Geld für die Versorgung im Krankenhaus aus. Trotz eher unterdurchschnittlicher Qualität.

Sisyphos3

würde das nicht dafür sprechen die Anzahl dieser kleinen Krankenhäuser auszudünnen

wo ein Arzt überfordert ist weil er keine entsprechende Erfahrung hat

Gassi

Wenn jedes Krankenhäusle auf alles spezialisiert sein will, dann darg es nicht verwundern, dass die Häuser pleite gehen. Ganz abgesehen davon leidet die Behandlungs-Qualität, denn wenn zB eine Hüfte nur selten operiert wird, dann fehlt es dem Chirurgen logischerweise an Routine. Wir brauchen Zentren mit Schwerpunkten - aber keine Kreiskrankenhäuser mehr. Dann könnte auch die Wirtschaftlichkeit gehoben werden. Und statt die kleinen Häuser zu schließen sollten sie zu nahen Erstversorgunges- und Stabilisierungsstationen ausgebaut werden - zB auch mit Geburtshaus (statt die ganze Last auf die Hebammenabzuschieben). Aber strukturelle Aspekte und der Srandesdünkel der Landräte stehen einem leistungsfähigen Konzept im Weege! 

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Anna-Elisabeth

"Wenn jedes Krankenhäusle auf alles spezialisiert sein will,..."

Wir brauchen tatsächlich neben den Spezialkliniken auch weiterhin die Allgemeinkrankenhäuser. Je älter ein Mensch, desto höher die Wahrscheinlcihkeit, dass er eben nicht nur eine behandlungsbedürftige Erkankung hat. Oder die z.B. auf bestimmte Chirurgie spezialisierten Kliniken leisten sich neben den Chirurgen auch zwei Internisten.

MamasLiebling

Man kann das nicht so pauschal sagen, man muss schon unterscheiden - Provat- oder Kassenpatienten?

CoronaWegMachen

Der Plan der Bundesgesundheitsministers will mal wieder mehr Effizienz in das System zu bringen.
Er übersieht dabei einmal mehr dass das System im Kern nicht mehr Effizienz zu bieten hat.

Bei der Effizienz der Krankenhäuser / Uni-Kliniken ist das Ende im Gelände angesagt.
Der Bundesgesundheitsministers erkennt das immer noch nicht.

Der Bundesgesundheitsministers muss jetzt schnell dafür Sorge tragen das jetzt schnell viel mehr Spezialkliniken für Krebserkrankungen und akute Schlaganfallpat. gebaut und mit Personal ausgestattet werden.
Der Bundesfinanzminister muss jetzt schnell erkennen dass das bisherige auf Effizienz und Profit ausgerichtete Gesundheitssystem dazu führt dass Krebspat. und akute Schlaganfallpat. zu Tausenden versterben müssen. Der Der Bundesfinanzminister muss jetzt schnell ganz viel gutes Steuergeld geben um dieses Totalmissstand schnellst möglich zu beenden.

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Tino Winkler

Die Menschen dürfen auch ganz schnell gesund leben um das Risiko zu erkranken zu minimieren.

dr.bashir

Ich bin gespannt. Das mit der Spezialisierung klingt erst mal schlüssig. Allerdings sollte man schon Akutindikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall unterscheiden von elektiven Eingriffen wie Hüft-OPs, bei denen man wochenlang die perfekte Klinik suchen kann.

Wenn man die Zahl der Kliniken insgesamt reduziert und den Weg in die Stroke Unit verlängert, dort dann wie üblich die Privatpatienten zuerst dran sind, dann ist es für den Patienten auch schon egal, weil zu viel Zeit vergangen ist. Dann ist der Outcome beim Schlaganfall in der Superklinik nicht besser, als im Waldkrankenhaus. Ohne suffiziente Diagnostik rumliegen kann er dort auch.

EJNC

Mich würde interessieren ob die Schwere der Schlaganfallfolgen und die Anzahl der Schlaganfalltoten während der Covid Epidemie zugenommen haben. In unsererm lokalen Krankenhaus wurde die Erkennung und Versorgung von Schlaganfallpatienten während der Covid Epidemie stark vernachlässigt. Ein 83-jähriges Familienmitglied mit klaren Schlaganfallsymptomen wurde nicht behandelt, abgewimmelt und umgehends nach Hause geschickt, weil die Notaufnahme mit Covid Patienten überfüllt war. Zwei Tage später erlitt er einen weit schwereren Anfall und ist seitdem halbseitig gelähmt.  Das Personal geht oft sehr überheblich und ungeduldig mit alten Patienten um. Alt werden in Deutschland ist kein Spass.

marvin

Ich dachte schon für einen Moment, es wolle jemand etwas gegen die ganzen iatrogenen Todesfälle unternehmen, die bestimmt auch bei uns ganz vorne im Sterbe-Ranking wären, wenn denn jemand so ein Ranking führen würde. In den USA sind Ärztefehler die dritthäufigste Todesursache.

Aber dann lese ich: "Lauterbach". "Reformpläne". Und weiß: Es geht ums Geld. Und das ist nur die Werbung. 

EDV-Trainer

Sorry ich empfinde diese Studie als „bestellt“ und die Aussagen zweifelhaft. Diese Studie wurde doch extra angefertigt, um das „Level“-System des Lauterbach-Ministeriums zu unterstützen.

Selbst bei uns im ländlichen Bereich werden doch die Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall seit Jahren nicht in irgendeinem Krankenhaus von den Rettungsdiensten abgeladen, sondern zu einem Klinikstandort mit einer sogenannten „stroke unit“ transportiert. Ist das deutschlandweit nicht auch so?

Genauso sehe ich das bei dem zweiten Schwerpunkt Krebserkrankungen. Da gehe ich doch auch nicht zu irgendeinem Arzt, sondern ich mach mich schlau, wo ich die beste Versorgung bekomme. Das ist doch in der heutigen Zeit nicht so schwierig, eine entsprechende Beratung sollte auch zum Aufgabenbereich des Hausarztes gehören…

Dass nicht Krankenhaus gleich Krankenhaus ist, ist doch eine Binsenweisheit! Für diese Erkenntnis braucht es heutzutage eine Studie einer Regierungskommission?

Möbius

Auch zu diesem Thema würde ich gerne meinen Senf dazugeben :-)(zumal ich in allernächster Verwandtschaft auch betroffen bin):

 

Es ist nach meiner Meinung doch so das Deutschland „eigentlich“ nach USA und Schweiz die beste Gesundheitsversorgung hat. Ich habe - vor allem im Klinikbereich - viele engagierte und versierte Krankenhaus-Mediziner in Deutschland angetroffen, von deren Professionalität auch ich schon profitieren durfte bzw denen ich mein Leben anvertraut habe. 

 

 

Aber was mir überhaupt nicht gefällt ist diese ungeheure Kommerzialisierung des Gesundheitswesens vor allem in den letzten Jahren. Das geht zu Lasten der Patienten und zu Lasten der Mitarbeiter in den Kliniken. 

 

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DrBeyer

Danke für "ihren Senf", auch wenn er mit dem Thema des Artikels herzlich wenig zu tun hat.

Minka04

Kann mich ihrem Kommentar nur anschließen. Gesundheit darf kein Geschäftsmodell sein.

Anna-Elisabeth

"Es ist nach meiner Meinung doch so das Deutschland „eigentlich“ nach USA und Schweiz die beste Gesundheitsversorgung hat."

Die USA? Ja, für die, die das nötige Geld haben. Eine Patientin berichtete, dass man dort erst einmal 40 Dallar zahlt, bevor man überhaupt einen Arzt (ambulant) zu sehen bekommt. Ich habe mit viele Videos auf YT angesehen, in denen Ausländer über ihre Eindrücke in Deutschland berichten. Fast immer wird positiv hervorgehoben, wie einfach hier der Zugang zum Gesundheitssystem ist. Wir sollten alles daran setzen, dass das so bleibt.

silgrueblerxyz

ZItat://Es ist nach meiner Meinung doch so das Deutschland „eigentlich“ nach USA und Schweiz die beste Gesundheitsversorgung hat. Ich habe - vor allem im Klinikbereich - viele engagierte und versierte Krankenhaus-Mediziner in Deutschland angetroffen, von deren Professionalität auch ich schon profitieren durfte bzw denen ich mein Leben anvertraut habe. //

Ihre Einschätzung deckt sich nicht mit den Ergebnissen der hier berichteten Studie. Könnte es vielleicht sein, dass ihre Einschätzung darauf beruht, dass Sie mit Schlaganfällen und Herzinfarkten bisher nicht zu tun hatten?

Möbius

Doch - selbst zwar nicht, aber vielleicht lag meine positive Einschätzung daran das die Klinik eine eigene „Stroke Unit“ hatte … 

sonnenbogen

Der wichtigste Punkt dieser Reform sollte sein:

Keine OP innerhalb von 50km vom Wohnort..... sonst blutet das Land nochmehr aus, und die Staedter kriegen die gesamte Versorgung.....

Minka04

Es ist verwunderlich, dass die gerade im Moment schon alten und sehr alten Menschen mit unserem damaligen Gesundheitssystem (gerade als es noch staatlich war und es viele kleine Krankenhäuser gab) so alt wurden.

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Anna-Elisabeth

"Es ist verwunderlich, dass die gerade im Moment schon alten und sehr alten Menschen mit unserem damaligen Gesundheitssystem (gerade als es noch staatlich war und es viele kleine Krankenhäuser gab) so alt wurden."

Die Menschen hatten damals neben krankheitsbedingten Sorgen weit seltener Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Hartz-IV gab es auch noch nicht. Und es gab auch nicht dieses Ausmaß an Problemen mit den Krankenhauskeimen. In den teils sehr alten Gebäuden eher mal mit Kakerlaken. Die haben aber nur für Ekel gesorgt.

Minka04

Kann ihnen nur zustimmen. Mein Kommentar von 17.39 war ein klein wenig sarkastisch gemeint. Denn im Moment wird es von der Politik so dargestellt, dass weniger spezialisierte Kliniken mit langem Fahrtweg und Massenabfertigung die Lösung wäre. Ich würde eher sagen, man braucht gute Nahe Versorgung und Spezialisierte Kliniken bei nicht alltäglichen Erkrankungen. Das hat früher sehr gut geklappt, vor der Privatisierung und bevor Gesundheit ein sehr gewinnbringendes Geschäft wurde.

silgrueblerxyz

ZItat://Es ist verwunderlich, dass die gerade im Moment schon alten und sehr alten Menschen mit unserem damaligen Gesundheitssystem (gerade als es noch staatlich war und es viele kleine Krankenhäuser gab) so alt wurden.//

Das ist m.E. gar nicht so verwunderlich, weil die Menschen im Krankenhaus verbleiben konnten, bis sie vollständig gesund waren. Heute werden die Menschen viel schneller entlassen.

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Anna-Elisabeth

>>ZItat://Es ist verwunderlich, dass die gerade im Moment schon alten und sehr alten Menschen mit unserem damaligen Gesundheitssystem (gerade als es noch staatlich war und es viele kleine Krankenhäuser gab) so alt wurden.//

Das ist m.E. gar nicht so verwunderlich, weil die Menschen im Krankenhaus verbleiben konnten, bis sie vollständig gesund waren.<<

Da ist viel dran. Wenn man z.B. eine Patientin entlässt, die nach einer Augen-Op noch fast blind ist, sollte man sich nicht wundern, wenn die am nächsten Tag wieder eingeliefert wird, weil sie in ihrer Wohnung gestürtzt ist. Aber immerhin: Bis zur zweiten Entlassung war die Sehkraft zurückgekehrt.

Minka04

Da kann ich ihnen nur zustimmen (Mein Kommentar ist ein klein wenig sarkastisch angehaucht).

Minka04

Nachtrag: Der Sarkasmus bezieht sich nicht auf ihren Kommentar, sondern auf meinen eigenen von 17.39 Uhr. Sie haben völlig recht mit ihrem Kommentar. Man muss heute froh sein, wenn man nicht gleich nach der op vor der Türabgestellt wird.

Humanokrat

Als Herzinfarktpatient mit mittlerweile 5 Stents frage ich mich, ob es bei deren Implantierung um mein Überleben oder jenes der Klinik ging. Die Teile einzupflanzen bringt jeweils einige tausend Euro ein, während der Nutzen nicht wirklich nachweisbar ist. 

Immerhin, ich lebe noch ..... 

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Anna-Elisabeth

Mein Partner hatte Anfang der 90er einen Herzinfarkt. Der Krankenwagen war innerhalb von 8 Minuten da. Noch auf der Fahrt ins Krankenhaus machte ein Herzstillsatnd eine Reanimation nötig. Ich denke dieses Beispiel zeigt sehr gut, um welches Zeitfenster es hier geht. Er war vor allem dankbar für die Rettung.  Immerhin hat er danach noch gut 25 Jahre gelebt.

silgrueblerxyz

Eine Ausdünnung der Klinikdichte bringt keine Verbesserung durch Spezialkliniken bei 

Herzanfällen und Schlaganfällen. Bei diesen Notsituationen kommt es auf schnelle Behandlung an.

Einer schnelleren Behandlung steht ein längerer Weg zum Behandlungsort entgegen.

 

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