Migranten im Mittelmeer (Archivbild)

Ihre Meinung zu Gespräche über Migration: Tunesien lehnt Rolle als Grenzpolizei ab

Auf der Suche nach Lösungen im Kampf gegen die zunehmende Migration führen europäische Spitzenpolitiker Gespräche in Tunesien. Präsident Saied sagte im Vorfeld, sein Land werde keine Grenzpolizei für Europa sein.

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146 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Tunesien lehnt Rolle als Grenzpolizei ab“

Warum sollten die oder sonst irgendwer den ‚Ausputzer‘ für die Folgen einer fehlgeleiteten Wirtschaftspolitik (hier: der EU) geben?

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Alter Brummbär

Warum gibte es dann Flüchtlinge, wenn die Wirtschaftspolitik der EU so schlecht ist?

Das verstehe ich nicht.

Nettie

Warum gibte es dann Flüchtlinge, wenn die Wirtschaftspolitik der EU so schlecht ist?

Weil sie auf einem höchst unfairen (ungerechten) ‚Wettbewerb‘ statt auf offener (freier) Zusammenarbeit beruht.

wie-

>> Warum sollten die oder sonst irgendwer den ‚Ausputzer‘ für die Folgen einer fehlgeleiteten Wirtschaftspolitik (hier: der EU) geben?

Wie kommen Sie vom Thema Migration und der Haltung Tunesiens auf Wirtschaftspolitik? Und was ist an der Wirtschaftspolitik der EU fehlgeleitet und warum?

R A D I O

Fehlgeleitet finde ich, dass die EU zu wenig Datteln aus Tunesien importiert. Wir sollten die ohnehin mit Gold aufwiegen und nicht Kürzungen in Sozialetats von Tunesien fordern. Außerdem finde ich, wir sollten dort Automobilfabriken bauen und Arbeitsplätze schaffen. Wir konnten die zum Teil aus China abziehen und nach Tunesien verlegen, denn China hat keine großen Probleme in Sachen Autoproduktion und Flüchtlinge. Biete sich an, würde ich behaupten, so ein umfassenderer Blick ist angesagt.  

hesta15

Die deutsche Automobilindustrie hat in Vielen Ländern Fabriken gebaut und Arbeitspläze geschaffen aber das wird gerne kritisiert.

Nachfragerin

Befragen Sie mal eine Suchmaschine Ihrer Wahl nach "Ghana und das globale Huhn". Sie werden einen Artikel vom Deutschlandfunk finden.

Kurzfassung: Hochsubventionierte Billigstprodukte aus der EU überschwemmen afrikanische Märkte und ruinieren die dortige Wirtschaft. Und aufgezwungene Freihandelsabkommen sichern dieses Geschäftsmodell gegen heilende Importzölle ab.

rolato

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Tunesien sind die Überweisungen von Gastarbeitern.
Rund 42.000 Tunesier arbeiten und wohnen in Deutschland und überweisen jährlich nach
tunesischen Schätzungen über 50 Millionen Euro. Aber Sie meinen fehlgeleitet? Denken Sie nochmal darüber nach.

Tarek94

Komischerweise hat die "fehlgeleitete(...) Wirtschaftspolitik (hier: der EU)" für China, Thailand, Malaysia oder Singapur ganz andere Folgen? Die genannten Länder verdienen prächtig beim Handel mit der EU?

Sisyphos3

verstehe ich jetzt nicht

die sollen sich doch an allgemeine Gesetze halten

und üblicherweise gibts Regeln für eine Einreise/Weiterreise

Enlightеnmеnt

Tunesien lehnt Rolle als Grenzpolizei ab

Und richtig so. Es ist nicht die Aufgabe von Tunesien, die Folgen der von EU-Ländern (vor allem durch Pull-Effekte) verursachten Probleme zu lösen oder zu lindern.

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wie-

>> Es ist nicht die Aufgabe von Tunesien, die Folgen der von EU-Ländern (vor allem durch Pull-Effekte) verursachten Probleme zu lösen oder zu lindern.

Welche Pull-Effekte? Irgendeinen wissenschaftlich-seriösen Nachweis parat, dass diese offenbar magischen Pull-Effekte dominierend ausschlaggebend sind?

gelassenbleiben

die von Enlightment wiederholt erwähnten pull-effekte sind ein unbewiesenes rechtspopulistisches Narrativ,  das sich  auf das angebliche Ziel einer sozialen Hängematte beziehen soll. Absurd!

wie-

>> Absurd!

Und dennoch für eine Dauerschleife in den sozialen Medien sowie virtuellen Stammtischen stets geeignet. Ein Argument übrigens so alt wie die Bundesrepublik: Angstpropaganda, dass irgendjemand "Fremdes" der autochton gefühlten Mehrheitsbevölkerung irgendetwas imaginäres wegnehmen will, ergo eine rein gefühlte Bedrohung darstellt. Und dabei geht's eigentlich nur um Umsetzung der Prinzipien des Grundgesetzes und daraus abgeleiteten geltenden Rechts.

Enlightеnmеnt

Irgendeinen wissenschaftlich-seriösen Nachweis parat,

Oh ja, den besten überhaupt, nämlich die Realität. 

Die EU ist in Migrationsfragen äußerst lernresistent. Wie man die Problematik der irregulären Migration auf dem Seeweg behebt, zeigt das moderne Australien bereits seit Jahrzehnten. Dort wurden die Pull-Effekte beseitigt. Irreguläre Migranten erhalten keine Transferleistungen und keine Aussicht auf ein Bleiberecht. Die Ergebnisse sprechen für sich.

fathaland slim

Australien, das Paradies aller Rechten.

Aber nur aus der Entfernung.

Wer Australien und Australier kennt, lacht über einen solchen Quatsch.

wie-

>> Oh ja, den besten überhaupt, nämlich die Realität.

Also weiterhin keine wissenschaftlich-seriösen Nachweise.

>> Die EU ist in Migrationsfragen äußerst lernresistent.

Was hätte denn die EU hier zu lernen, Ihrer Meinung nach, und warum?

>> Wie man die Problematik der irregulären Migration auf dem Seeweg behebt, zeigt das moderne Australien bereits seit Jahrzehnten.

Die Situation ist nicht zu vergleichen, denn Australien wälzt das Problem auf Indonesien ab.

>> Dort wurden die Pull-Effekte beseitigt. Irreguläre Migranten erhalten keine Transferleistungen und keine Aussicht auf ein Bleiberecht. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Die "Ergebnisse" sind missdeutend, denn im Irak, Afghanistan oder Sri Lanka, aus denen vor Jahren noch die Mehrheit illegaler Migranten mit Ziel Australien stammten, haben sich die Lebensumstände und politischen Situationen verändert. Der Anteil vom Migranten an der Bevölkerung Australiens steigt seit 2009 kontinuierlich auf jetzt 30 %.

Enlightеnmеnt

Der Anteil vom Migranten an der Bevölkerung Australiens steigt seit 2009 kontinuierlich auf jetzt 30 %

Ja, aber legal. Dort unterscheidet man nämlich zwischen legaler und illegaler Migration. Das wird in Europa größtenteils nicht verstanden.

wie-

>> Dort [Australien] unterscheidet man nämlich zwischen legaler und illegaler Migration. Das wird in Europa größtenteils nicht verstanden.

Hier offenbaren Sie Ihr marginales Wissen im Thema, denn diese Unterscheidung erfolgt auch in der EU. Was Sie eigentlich aus der Berichterstattung der Tagesschau zum Thema wissen sollten.

Aber bitte: seit einer Stunde, genaugenommen seit gestern, selbe Zeit, warte ich auf wissenschaftlich-seriöse Nachweise für Ihre ominös-magischen Pull-Effekte. Kommt da noch etwas mit Substanz?

heribix

Denke da haben Sie sich ein wenig verrechnet, der Anteil der indigenen Bevölkerung in Australien berträgt 2,6% der Rest sind Migranten.

wie-

>> Denke da haben Sie sich ein wenig verrechnet, der Anteil der indigenen Bevölkerung in Australien berträgt 2,6% der Rest sind Migranten.

Das irgendwann eine biologistisch-völkischee Argumentation kommen musste, war bei diesem Thema klar. 

Daher: senden Sie Ihren Korrekturhinweis an Statista. Die Zahl von 30 % gilt übrigens für das jahr 2020.

Tremiro

Da sehen Sie wiw albern es vom rechten Rand ist, stets Australien als Vorbild für Abschottung hinzustellen. 

Schneeflocke ❄️

Und aus welchem Grund ist "die EU in Migrationsfragen äußerst lernresistent" und nimmt sich nicht Australien als Beispiel, wenn die mit ihrer Methode das Problem für sich so gut lösen konnten?

MRomTRom

Sie sind nur teil-informiert über die Migrationspolitik in Australien.

Australien hat Papua-Neuguinea zu dem gemacht, was die EU für Tunesien vorgeschlagen hat. Der 'Deal' wurde allerdings 2021 beendet.

Bootsmirgranten werden aber immer noch nach Nauru geschickt.

Menschen, die ums nackte Überleben kämpfen, werden nicht durch Pull-Effekte (Sozialleistungen) sondern durch die Aussicht auf eben jenes Überleben in einem sicheren Staat angezogen und die Vorstellung, sich dort den Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen zu können.

Nachfragerin

Vorbild Australien?

"Wie man die Problematik der irregulären Migration auf dem Seeweg behebt, zeigt das moderne Australien bereits seit Jahrzehnten. Dort wurden die Pull-Effekte beseitigt."

Wenn es gelänge, die EU mehrere hundert Kilometer in den Atlantik hinauszuziehen ("Pull-Effekt"), dann hätten natürlich noch weniger Menschen eine Chance, sie überhaupt zu erreichen. Zum Glück ist die Realität eine andere. 

Die Fremdenfeinde Europas müssen dafür eigentlich dankbar sein. Denn sonst hätten sie kein politisches Gewicht.

Janosch51

Wer den Pull Effekt leugnet, der leugnet das Bedürfnis der Menschen dort hin zu gehen, wo es ihnen besser geht. Das ist ein Grundbedürfnis, das man weder belegen muss noch das man widerlegen kann. Man kann nicht auf der einen Seite sagen, die Menschen fliehen aus ihrer existentiellen Not heraus und leugnen, dass die Menschen zu uns kommen wollen, weil sie bei uns die besten Bedingungen vorfinden.

Alter Brummbär

Tunesien verdient mit den Flüchtlingen, ein Haufen Geld.

wie-

>> Tunesien verdient mit den Flüchtlingen, ein Haufen Geld.

Quelle?

Übrigens: auch die Großlandwirtschaft in Spanien und Italien verdient mit illegal importierten Migranten einen Haufen Geld. Haben Sie sich nie gefragt, weshalb Tomaten und Erdbeeren so unglaublich günstig in deutschen Supermärkten angeboten werden können? 

Alter Brummbär

Die Quellen, kann man selber leicht recherschieren.

Ich kaufe keine Tomaten oder Erdbeeren aus Spanien und auch aus Italien brauche ich nichts

wie-

>> Die Quellen, kann man selber leicht recherschieren.

Dann können Sie ja leicht noch drei dieser famosen Quellen hier beitragen.

draufguckerin

Was die Erntehelfer in Spanien und Italien betrifft, haben sie Recht. Damit würde ich aber das Dulden illegaler Einreise nicht begründen. Besser wäre es, die Menschen regulär anzuwerben und korrekt zu bezahlen. Damit würden unsere Tomaten teurer, aber gleichzeitig wären hier die Wettbewerbsbedingungen europäischer Anbaubetriebe  gerechter.

Illegale Erntehelfer in Spanien und Italien leben unter menschenunwürdigen Bedingungen. Damit steigt der Profit der Betriebe, u.a.  auch der der Mafia. Schlecht für die vielen korrekt arbeitenden Obst- und Gemüsebauern. 

wie-

>> Illegale Erntehelfer in Spanien und Italien leben unter menschenunwürdigen Bedingungen. Damit steigt der Profit der Betriebe, u.a.  auch der der Mafia. Schlecht für die vielen korrekt arbeitenden Obst- und Gemüsebauern. 

Schreiben Sie das bitte der Cosa Nostra oder wie auch immer die jeweils zuständige Mafia-Organisation, die ihre Erlöse aus Menschenhandel (u.a. Prostitution), Waffenschmuggel und Drogenhandel anschließend in Deutschland "wäscht", nun heißen mag. Nehmen Sie gerne die italienische Regierung in "cc".

frosthorn

Wird das nicht allmählich langweilig mit den "Pull-Effekten"? Da gehen Menschen dahin, wo sie hoffen, überleben zu können, und sie stellen das so dar, dass sie fahrlässig "angelockt" werden? Das setzt der Unmenschlichkeit die Krone auf.

Ich würde mich schämen.

fathaland slim

Scham ist in solchen Kreisen wohl ein Fremdwort.

Enlightеnmеnt

Wer seit Jahrzehnten eine unverantwortliche Migrationspolitik betriebt, obwohl nachweislich bessere und menschlichere Lösungen vorliegen, der sollte sich schämen.

fathaland slim

Sie reden von Ungarn und Polen?

wie-

>> Wer seit Jahrzehnten eine unverantwortliche Migrationspolitik betriebt, obwohl nachweislich bessere und menschlichere Lösungen vorliegen, der sollte sich schämen.

Wen meinen Sie und warum? Bitte wissenschaftlich-seriös argumentieren, ok?

Anderes1961

Welche nachweislich bessere menschlichen Lösungen liegen denn vor? Mal Butter bei die Fische.

Sie hauen hier ein nebulöses Geraune nach dem anderen raus. Weiter kommt von Ihnen nichts. Belege? Fehlanzeige Nur unbelegte Behauptungen aus der rechten Ecke. Und gleich werden Sie wohl auch noch rumjammern, daß man Sie in die rechte Ecke stellen würde, darauf wette ich.

Immer das selbe Schema. Nichts als heiße Luft und wenns drauf ankommt Opfergejammer. Es reicht. 

rolato

Deutschland ist ein wichtiger Handelspartner für Tunesien. Vielleicht mal dem Präsident Saied deutlich machen, das wäre richtig.  Tunesien mit dem IWF zu unterstützen ist auch nicht mit Beteiligung  Deutschlands die Aufgabe.

fathaland slim

Ja, die Pull-Effekte.

Der größte Pull-Effekt ist der Wohlstand in Europa. Auch wenn manche Europäer gern jammern, wie arm sie sind. Und das sind nicht die Armen, die es hier ja wirklich gibt.

Es gibt ein probates Mittel, diesen Pull-Effekt zu verringern:

Es heißt wirtschaftlicher Niedergang.

Solange wir aber nicht bereit sind, diesen Preis zu zahlen, müssen wir mit diesem Pull-Effekt wohl leben.

Und wie das unter Reichen so üblich sind, mauert man sich dann ein. Privatstädte, Gated Communities, all so was.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Kurzgeschichte "Die Maske des roten Todes" von Edgar Allan Poe. Leicht im Netz zu finden und rasch gelesen.

unbutu77

Natürlich, würde ich auch Ablehnen, das muss die EU schon selbst stemmen,  wer die welt Ausbeutet darf sich über die Folgen nicht wundern, solange die Neoliberale Ideologie die Sinne vernebelt solange wird man an Zäunen, Mauern und dergleichen festhalten. Was wir dringender bräuchten wäre ein neue und gerechte Wirtschaftsordnung.

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wie-

>> Was wir dringender bräuchten wäre ein neue und gerechte Wirtschaftsordnung.

Schön. Da der globalisierte Kapitalismus als Wirtschaftsform sich weltweit durchgesetzt hat, was schwebt Ihnen denn so als "neue und gerechte Wirtschaftsordnung" vor? Wer wäre dafür bzw. wie könnte diese mit demokratischen Mehrheiten weltweit durchgesetzt werden? 

silverbeard

[...] was schwebt Ihnen denn so als "neue und gerechte Wirtschaftsordnung" vor?

Z.B. afrikanischen Staaten nicht nur die Einfuhr von Grundstoffen zu erlauben, sondern auch von verarbeiteten Produkten?

Kakao ja, Schokolade oder andere Süßigkeiten nein, ist das mit unseren Werten zu vereinbaren?

Wer wäre dafür bzw. wie könnte diese mit demokratischen Mehrheiten weltweit durchgesetzt werden? 

Dafür sein müssten alle in der EU, die von Moral und Werten labern.

Es reicht völlig aus, wenn die EU Ihre Freihandelsverträge entsprechend verändert. Die EU ist eine der größten Wirtschaftszonen der Welt (mit z.B. 50% mehr Einwohnern als die USA). Und die Flüchtlinge, die in Ihren afrikanischen Heimatorten keine Zukunft haben, kommen in die EU, nicht in den Rest der Welt.

Kritikunerwünscht

Tolle Idee - hatte Marx auch schon. Geht aber immer daneben, weil der Mensch von Natur aus egoistisch ist und zuerst an seinen Magen denkt.

fathaland slim

So etwas kann nur jemand schreiben, der Marx nicht verstanden hat.

Klärungsbedarf

"So etwas kann nur jemand schreiben, der Marx nicht verstanden hat."

Dafür müsste man ihn ja auch erst mal lesen.

Aber vielleicht geht dem Marxismus im Laufe der technischen und technologischen Entwicklung ja das Proletariat aus.

 

fathaland slim

Wer Marx verstanden hat, kann mit seinem Ansatz auch die infolge der, wie Sie schreiben, technischen und technologischen Entwicklung veränderte Arbeitswelt verstehen.

Marx war Analytiker und kein Verkünder endgültiger Wahrheiten. Wer in verstehen möchte, sollte sich mit seiner Analysemethode beschäftigen. Und mit dem historischen Materialismus. Aber dazu sollte man erst einmal Hegel lesen. Was sich noch komplizierter als die Marx-Lektüre darstellt.

Ich empfehle das Büchlein von Robert Misik, "Marx für Eilige". Der Titel ist Programm.

Forengeschwätz

So etwas kann nur jemand schreiben, der Marx nicht verstanden hat.

Wer hat das schon? 

Forengeschwätz

solange die Neoliberale Ideologie die Sinne vernebelt solange wird man an Zäunen, Mauern und dergleichen festhalten. Was wir dringender bräuchten wäre ein neue und gerechte Wirtschaftsordnung.

Gleichmäßige Verteilung des Reichtums auf alle Menschen weltweit? Das finde ich auch gut. Dann müssen wir unsere Verdienstansprüche aber deutlich zurück schrauben. 

nie wieder spd

Jeden Tag(!) werden an den Börsen der Welt ca 4 Billionen Dollar umgesetzt. Nur wenige % davon an die Staaten abgeführt, würden ein gutes Gehalt für alle Erdenbürger ermöglichen.

eine_anmerkung .

Ich denke an diesem Beispiel sieht man recht anschaulich das die EU Ihre Aussengrenzen endlich aktiv und konsequent schützen muss um die Abhängigkeit von irgendwelchen nicht-EU-Länder zu eliminieren. Etwaige Asylanträge können auch außerhalb der EU gestellt werden. 

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wie-

>> Etwaige Asylanträge können auch außerhalb der EU gestellt werden. 

Aber nicht für EU-Länder. Aber das wissen Sie ja schon längst, da Sie ja tagtäglich ide Berichte, Analysen und Kommentare der Tagesschau zum Thema verfolgen.

Übrigens: das Thema Asyl ist hier nebensächlich. Aber auch das wissen Sie sicherlich.

Kritikunerwünscht

Es gibt EU-Länder, die die Aussengrenzen schützen.  Die werden dafür aber verteufelt. Sogar solche Lager gab es schon, in denen Asylbewerber untergebracht waren. Das war vor einigen Jahren für die EU aber untragbar, dass die Menschen zwangsweise interniert untergebracht waren. Heute schlägt die EU genau solche Lager vor. Da lautet die Schlussfolgerung dann wohl, dass diese Länder es schon vor Jahren richtig gemacht haben.

wie-

>> Es gibt EU-Länder, die die Aussengrenzen schützen.  Die werden dafür aber verteufelt.

Illegale Push-Back-Aktionen sind und bleiben nun einmal illegal. Und die Todesfälle unter Migrierenden und Flüchtenden beim Versuch des Grenzübertritts sind nun einmal auch gemäß rechtsstaatlicher Grundsätze aufzuklären.

>> Das war vor einigen Jahren für die EU aber untragbar, dass die Menschen zwangsweise interniert untergebracht waren.

Vor allem angesichts der untragbaren, menschenunwürdigen Zustände in diesen Lagern.

>> Heute schlägt die EU genau solche Lager vor. Da lautet die Schlussfolgerung dann wohl, dass diese Länder es schon vor Jahren richtig gemacht haben.

Warten wir doch erst einmal die Diskussion dieser Vorschläge der EU-Innenminister in den Mitgliedstaaten und im EU-Parlament ab.

fathaland slim

Die Schlussfolgerung lautet, daß sich profunde Ratlosigkeit Bahn bricht.

Theodor Storm

Diese Ratlosigkeit existiert seit langem. Sie hat wesentlich damit zu tun, dass wir außenpolitisch wenig bewirkt haben: PUTIN hat in Syrien eingegriffen, ohne dass wir ihn dort aufgehalten haben. Die dort verursachte Flüchtlingswelle war von Putin kalkuliert. Wir haben in Afghanistan mitgewirkt, weil US-Amerika es so wollte. Mit den USA sind auch wir geflohen und haben den Taliban das Land überlassen. Folge: Flüchtlinge in die EU.

In Mali treten wir auch die Flucht an und überlassen alles den Wagner-Söldnern - Fluchtbewegung überall. Wir haben kein Konzept, wie wir Flüchtlinge aus dem nordafrikanischen Bereich aufhalten können. Gleichzeitig aber brauchen wir Zuwanderung. Die Wirtschaft hat das längst verstanden, aber große Teile der Bevölkerung offenbar noch nicht. Der aufkommende Nationalismus in der EU behindert die weitere Entwicklung, Es braucht dringend eine Reform, an Haupt und Gliedern.

draufguckerin

Geht es überhaupt um Asyl? Geht es nicht vielmehr um Migration zugunsten besserer Lebensbedingungen, was zwar verständlich, aber auf die Dauer von Europa nicht zu stemmen ist? 

Vermutlich ist das Zurückhalten von Migranten für Tunesien eine willkommene Möglichkeit, finanzielle Zuwendungen zu kassieren. Den Migranten wird es mit oder ohne Gelder an die tunesische Staatsführung  weder besser noch schlechter gehen. 

wie-

>> Geht es nicht vielmehr um Migration zugunsten besserer Lebensbedingungen, was zwar verständlich, aber auf die Dauer von Europa nicht zu stemmen ist?

Warum sollte "Europa" da irgendetwas "stemmen" müssen? Nehmen wird Deutschland, das seit Jahren um Einwandung von Fachkräften weltweit wirbt, aber offenbar mit den Kampagnen nicht den gewünschten Erfolg hat. Wie auch. Denn die allgegenwärtige, teilweise gewalttätige Xenophobie in der "autochtonen" Bevölkerung ist ja bekannt in der Welt.

>> Vermutlich ist das Zurückhalten von Migranten für Tunesien eine willkommene Möglichkeit, finanzielle Zuwendungen zu kassieren.

So das Angebot der EU. Aber weshalb?

>> Den Migranten wird es mit oder ohne Gelder an die tunesische Staatsführung  weder besser noch schlechter gehen. 

Warum sollten Migranten, welche die EU als Ziel haben, Gelder an die tunesische Staatsführung zahlen?

eine_anmerkung .

Da möchte ich Ihnen zustimmen.

fathaland slim

Vermutlich ist das Zurückhalten von Migranten für Tunesien eine willkommene Möglichkeit, finanzielle Zuwendungen zu kassieren.

Offensichtlich ja nicht, wenn ich den Artikel, den wir hier diskutieren, richtig verstanden habe.

eine_anmerkung .

Vielleicht ist es aber nur eine Frage des Preises (was ich vermute).

nie wieder spd

Das ist aber wahrscheinlich eine Frage der Summe. Da wird man ein Angebot machen müssen, dass Tunesien nicht ablehnen kann.:)

Account gelöscht

Das muss man sich mal vorstellen: Da soll ein Land den Türsteher für die EU spielen, keine Menschen durch lassen. Dafür soll das Land dann einen Kredit über 1,9 Milliarden $ vom Internationalen Währungsfond bekommen. Natürlich rückzahlbar und an Bedingungen geknüpft, wie die Kürzung staatlicher Subventionen. Die Annahme des Kredits würde also noch mehr Armut schaffen, weil sich Preise erhöhen würden. 

Präsident Saied hat gut daran getan das abzulehnen. Vielleicht sollte sich das Land nach anderen internationalen Partnern umsehen. Vielleicht Kredite von der New Development Bank nehmen (NDI).

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Wupeifu

Naja, Kredite in Miliardenhöhe gibt es selten ohne Gegenleistungen.

Schuldverschreibungen von Tunesien haben sich aber recht positiv entwickelt.

fathaland slim

Vielleicht sollte sich das Land nach anderen internationalen Partnern umsehen. Vielleicht Kredite von der New Development Bank nehmen (NDI).

Gute Idee.

Ich springe in den Fluss, um dem Regen zu entkommen.

heribix

Warum auch sollte das arme Tunesien für die reiche EU die Kohlen aus dem Feuer holen? 

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wie-

>> Warum auch sollte das arme Tunesien für die reiche EU die Kohlen aus dem Feuer holen?

Steht ausführlich im Artikel beschrieben, dessen Lesen ich Ihnen anempfehle. Vielleicht hilft's.

heribix

Im Artikel steht beschrieben was die EU sich wünscht, das deckt sich aber offensichtlich nicht mit den Vorstellungen Tunesiens, was übringen ein souveräner Staat ist der selbst entscheiden darf was er möchte und was nicht.

wie-

>> Im Artikel steht beschrieben was die EU sich wünscht, das deckt sich aber offensichtlich nicht mit den Vorstellungen Tunesiens, was übringen ein souveräner Staat ist der selbst entscheiden darf was er möchte und was nicht.

Ja. Und nun?

heribix

Steht auch im Artikel, Tunesien lehnt das Angebot der EU dankend ab.

wie-

>> Steht auch im Artikel, Tunesien lehnt das Angebot der EU dankend ab.

Ja. Nennt sich verhandeln. Und nun?

rolato

Präsident Saied hatte im Februar ein härteres Vorgehen gegen Migranten angekündigt und ihnen vorgeworfen, Gewalt und Kriminalität ins Land zu bringen. Anfeindungen und rassistische Übergriffe haben seitdem stark zugenommen. Auch deshalb wollen etliche Menschen schnellstmöglich weiter nach Europa. Neben Migranten aus Ländern südlich der Sahara setzen auch immer mehr Tunesier von der Küste ihrer Heimat aus nach Italien über. Viele sehen angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise und der hohen Arbeitslosigkeit keine Perspektive mehr in Tunesien.

Diese Kohlen sind ihre eigenen die sie Europa dann aufdrücken wollen!

heribix

Soll Tunesien seinen Bürgern das verlassen des Landes jetzt verbieten so wie in der DDR einst? 

wie-

>> Soll Tunesien seinen Bürgern das verlassen des Landes jetzt verbieten so wie in der DDR einst?

Sollten Sie mittlerweil den zu kommentierenden Artikel gelesen haben, dann sollten Sie wissen, dass sich die Problematik nicht um migrationswillige Bürgerinnen und Bürger Tunesiens dreht, sondern um Migrantinnen und Migranten auf dem Transit zwischen irgendwo in der Welt und der EU.

rolato

Soll Tunesien seinen Bürgern das verlassen des Landes jetzt verbieten so wie in der DDR einst? 

Wieso stellen Sie mir so eine Frage? Weiß ich doch nicht ob Tunesien das möchte!