Reisende am Berliner Hauptbahnhof

Ihre Meinung zu Tarifstreit: Streik bei der Bahn beendet

Die Gewerkschaft EVG hat den Warnstreik bei der Bahn für beendet erklärt. Bis die Züge wieder planmäßig rollen, könnte es allerdings noch bis in den Abend dauern. Ver.di setzte die Streiks an den Flughäfen fort.

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33 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Streik bei der Bahn beendet“

Machtkämpfe bzw. Kämpfe um Geld lassen sich letzten Endes sowieso von niemandem gewinnen.

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harry_up

Anders als nach Wahlen, da gibt's nachher meist nur Gewinner... :-)

Anna-Elisabeth

Stimmt. Gewerkschaften und Arbeitgeber beklagen immer, dass sie für eine Einigung  Federn lassen mussten. Bei den Parteien nur Gewinner, bei den Tarifpartnern nur Verlierer. Jeder wie er's braucht. Pippi Langstrumpf ist überall.;-)

0803

Warum gibt es dann beim Kampf um Geld und Macht Verlierer? Ich meine damit nicht nur die, die um vielleicht 5 oder 15% auf 4.000 Euro streiken, während sich ihre Manager die Gehälter um 10 oder 15% auf 1 Mio. erhöhen, sondern auch ganz generell, weil das alles durch Geld und macht zusammenhängt.

Account gelöscht

Das ging schnell. Ist ja auch nur ein Warnstreik. Unbefristete Streiks sind hierzulande selten. Da ist die Schlichtung oder die Tarifkommission davor.

Die Gewerkschaft EVG fordert 650 Euro monatlich mehr, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 1 Jahr. Die DB AG bewegt sich dem gegenüber nicht. Sie bietet 5 Prozent und eine Einmalzahlung von bis zu 2.500 Euro an. Allerdings bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Was weniger als 2,5 Prozent pro Jahr und weniger als 1250 Euro Einmalzahlung p.a. bedeutet. Das heißt Reallohnabbau. Im übrigen erreichen Bahnbeschäftigte in der unteren Lohngruppe 12 Euro in der Stunde nur durch Zulagen.

 

Bemerkt werden sollten auch die Steigerung bei den Vorstandsvergütungen um 10 Prozent in diesem Jahr.

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SGEFAN99

Es waren 14 % was das Ganze noch schlimmer macht.

Account gelöscht

Laut Pressemeldungen bekommt der Bahnchef Lutz für das Jahr 2022 eine Gehaltsverdopplung. Das Grundgehalt beträgt 970.000 Euro, dazu kommt ein Bonus von 1,26 Millionen Euro.

Eigentlich müsste es so sein, daß die Gewerkschaften sich daran orientieren müssten.

kurtimwald

Bei den genannten Gehälter, vor allem bei Busfahrern und Lokführern und mit Kenntnis der Arbeitsbedingungen, wie lange die von zu Hause  weg sind,

und mit den unerträglichen Passagieren, allein die Randalierer bei Fußballspielen oder Volksfesten,

da sollten die mindestens für eine Verdoppelung der Gehälter streiken.

frosthorn

Rekordausschüttungen bei Dividenden

meldete die TS noch gestern. 75 Milliarden im letzten Jahr. Auch die Erhöhung von Vorstandsgehältern und die Auszahlung großzügiger Boni stellt offenbar kein Problem dar. Aber die Beschäftigten, die den Mehrwert erwirtschaften, aus dem diese Zahlungen gespeist werden, sollen mal wieder kleine Brötchen backen.

Da fehlt mir jedes Verständnis.

Adeo60

Wenn die EVG ein „positives Fazit“ der Streikmassnahmen zieht, weil diese in allen 50 Unternehmen „massive Auswirkungen“ gezeigt hätten, dann klingt das schon  auch wie Hohn gegenüber denjenigen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind. Ich habe meine Zweifel, ob Arbeitskämpfe dieses Ausmaßes letztlich (noch) verhältnismäßig sind.

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frosthorn

Sie finden offenbar "Ausmaße" von Streiks angemessen, von denen auch die Arbeitgeber schwärmen: nämlich dass die Arbeit brav weiter gemacht wird. Auch "Hohn gegenüber denjenigen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind" tönt für mich wie Musik aus dem gleichen Horn, in das die Medienprofis der Geschäftsführung pusten.

Für die Aufrechterhaltung des Betriebs ist genau einer verantwortlich, nämlich der Arbeitgeber. Wenn der mauert, sind Streiks nun mal die einzige Möglichkeit.

Anna-Elisabeth

Ich weiß auch nicht, warum "Adeo60" regelmäßig vor solchen Missständen die Augen verschließt. Ich kann dabei nicht mehr in angemessenem Ton reagieren und halte mich hier deshalb zurück.

CoronaWegMachen

Ja sicher sind diese Arbeitskämpfe verhältnismäßig.

Die unteren Lohngruppen kommen z.T. nicht mit dem Nettolohn über die Runden.

Es muss Wohngeld und/oder Aufstockergeld und ggf noch andere Sozialleistungen beantragt werden. Das ist Lohnsubventionierung. Das geht so gar nicht. 

Und was soll das auch ?

Der Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes sorgt bei seinen Beschäftigten der unteren Lohngruppen mit Billig-Lohn dafür, dass Wohngeld und/oder Aufstockergeld beantragt werden muss, und Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes muss genau dafür das Personal / Material / Büroflächen / etc. in den Ämtern zu Verfügung stellen, um diese Anträge zu bearbeiten.

Alter Brummbär

Solange sich Vorstände für Schlechtleistung die Taschen vollstopfen, darf das Ausmaß der Arbeitskämpfe weiter erhöht werden.

CoronaWegMachen

Das die ver.di / EVG streiken um etwas mehr Geld zu bekommen darf die Arbeitgeberseite nicht verwundern. So werden doch immer wieder in den oberen geschäftsführenden Ebenen die Geschäftsführer/innen und die Manager/innen tüchtig mit fetten Boni belohnt - zusätzlich zum üppigen Lohn - .

Die ver.di muss aber mal so langsam zum Generalstreik aufrufen.

Hintergrund ist hier, dass die Pflegekräfte in den Pflegeabteilungen viel zu wenig Geld bekommen und zudem viel zu wenig Pflegepersonal auf den Stationen eingesetzt ist (dito. für die Ärzteschaft so auch in den OP-Bereichen).

Dazu muss der Generalstreik auch dienlich sein, dass endlich Krankenhäuser im Bereich der interdisziplinären Altersmedizin im gesamten Bundesgebiet gebaut und mit Material und um Personal ausgestattet werden. Denn auch das würde die Pflegekräfte (dito. für die Ärzteschaft so auch in den OP-Bereichen) in den übrig gebliebenen Krankenhäusern / Unikliniken etc. tüchtig entlasten. Das muss jetzt alles ganz schnell gehen.

Gassi

So allmählich schaden sich die Bähnler immer mehr selbst. Ich werde dieses Mittel mind. den Rest des Jahres nicht mehr benutzen.

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Gregory Bodendorfer

Das ist schade.... doch hinnehmbar.

Offenbar verkennen Sie, dass es um ein würdiges Leben der Bahnbediensteten geht...

Alter Brummbär

Wenn man sich gerne auf überfüllte Autobahnen stellt.

kurtimwald

Es wird oft gefragt ob die Streiks noch verhältnismäßig sind.

Ja, den dabei wird sichtbar, welches die wirklich systemrelevanten Berufe sind. Nicht Autoschrauber, nicht Bankangestellten oder Beschäftigte in Versichrungen, Handel usw.,

Sondern Pfleger, Erzieher, Lehrer, Müllentsorger, öffentliche Dienste usw. sind es, welche das System am Laufen halten.

Die sind Leistungsträger und sollten die höchsten Löhne haben, allen anderen sollten mit höheren Steuern und Sozialabgaben ihren Anteil an die Leistungen für die Gesellschaft erst mal beitragen.

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SGEFAN99

Also wenn Sie den von Ihnen ganz oben genannten Gruppen NOCH MEHR Steuern aufzwingen wollen in dem Höchststeuerstaat in dem wir leben dann fall ich wirklich vom Glauben ab. Steuern runter muss es lauten!

kurtimwald

So lange der öffentlich Dienst, Bahn Bus und Pfleger von Abgaben bezahlt werden,müssen die die sich nicht an diesen Leistungen beteiligen halt mehr zahlen.

Warum soll ein Autobauer mehr verdienen als ein Lokführer? Autos sind schön,  braucht es aber nicht wirklich., Auos kann man importieren.

Lokführer brauchen wir dagegen dringend, deren Tun kann nicht importiert werden.

SGEFAN99

Um ehrlich zu sein damit Deutschland mehr Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer bekommt muss sich aber auch nicht nur beim Lohn etwas ändern. Ich arbeite bei einer S-Bahn (bzw. mach meine zweite Berufsausbildung da) und da ist man der einzige Bahnmitarbeiter an Bord der sich die ganze Stimmung der Fahrgäste antun darf. Das macht das Ganze für viele Menschen auch nich unbedingt interessanter. Aber das ist ja auch noch nicht das Einzige. Ich fahre die Züge gerne und übernehme auch gerne die Verantwortung für teilweise fast tausende Menschenleben gleichzeitig aber viele werden auch durch gewisse Dinge davon abgeschreckt.

Kaneel

kurtimwald - M.W. wurden die hiesigen Beförderer der Stadtwerke seit kurzem outgesourct in eine Extra-Gesellschaft. Bisher wurden die Busfahrer:innen im öffentlichen Dienst vermutlich insgesamt zu wesentlich besseren Konditionen beschäftigt als die, die bei anderen Verkehrsunternehmen beschäftigt sind. Bitter.

Gregory Bodendorfer

Da gebe ich Ihnen recht!!!

Doch viele Menschen verstehen das nicht - wollen nicht verstehen. Das wird sich ändern!

CoronaWegMachen

Die Arbeitgeberseite muss jetzt schnell selbst erkennen, dass eine üppige Anhebung der unteren Lohngruppen sein muss.

Der Betrag/Monat pro Beschäftigten muss so hoch sein, dass ein Nettolohn dabei raus kommt, mit dem ein 1Pers.-Haushalt eine Wohnung (Größe in m² mind. gem SGB) mit einem Mietpreis/m² (gem. der teuersten Vergleichsmiete - u.a. z.B. Berlin, München - , etc.) + Lebensunterhalt (mind. gem. z.B. Bürgergeld etc.) bezahlt werden kann. Dazu muss noch etwas Geld gespart werden können und so ist auch ein Betrag zusätzlich erforderlich sodass eine private zusätzliche Altersrentenversicherung abgeschlossen werden kann. Besonders gütlich könnte sich die Arbeitgeberseite gegenüber den Arbeitnehmer/innen noch zeigen wenn die Arbeitgeberseite erkennen würde das auch ein Betrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung seitens der Arbeitgeber an die Beschäftigten zu zahlen wäre. Das wäre mal sehr schön.

Sokrates

Das wird ja auch so langsam Zeit, daß der Sreik bei der Bahn beendet wird, und hoffentlich auch bald an den Flughäfen. Immer nehr Löhne fordern bringt auf Dauer nichts, denn die höheren Löhne müssen von den Arbeitgebern auch wieder erwirtschaftet werden, also werden irgend wann wieder die Preise steigen. Und wer zahlt dann letztendlich wieder drauf, ja klar wir Arbeitnehmer und Verbraucher! Aber die Gewerkschaften mit samt ihren Mitgliedern werden das wohl nie verstehen! Man muß endlich die unverschämten Preistreibereien der Hersteller stoppen, und das muß weltweit geschehen. Die Preise müssen einfach wieder nach unten gehen!

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SGEFAN99

Radikales Senken/Abschaffen von Steuern für Unternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher senkt viele Preise und bietet Unternehmen die Möglichkeit mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen. 

Rosemarie Hägele

Es gibt im BGB bereits ein Gesetz gegen Wucher, welches die Preise in einem angemessenen Rahmen hielte aber leider zu selten Anwendung findet. Mein Verdacht ist, dass die Politiker keinerlei Interesse daran haben, in bestimmten Bereichen zu deckeln oder Steuern zu senken, da sie ja selbst aus den durch Wucherpreise generierten Mehreinnahmen (Einkommensteuer, Körperschaftssteuer, Mehrwertsteuer, Grunderwerbsteuer, etc.) schöpfen. 

Rosemarie Hägele

Streiks sind gewiss ein krasses, aber offenbar doch notwendiges Druckmittel, um eine gerechte Entlohnung und akzeptable Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Das wird vor allem bei denen deutlich, die unter schlechten Bedingungen leiden, sich jedoch dieses Druckmittels nicht bedienen können, wie z. B. bei Beamten der unteren Besoldungsgruppen (z.B. bei der Polizei), beim Pflegepersonal, dessen Streikmöglichkeiten in Konflikt zur Verantwortung den Patienten gegenüber geraten können und dadurch begrenzt sind, und auch bei >freien Berufen< im Gesundheitswesen, wie selbständige  Hebammen und Therapeuten, deren Einkommen und Rahmenbedingungen vom guten Willen des Gesundheitsministeriums abhängt  :-(

germandragon

Streiks sind ok. Leider sind auch Züge kurz vor dem Streik ausgefallen und haben mir eine schlaflose kalte Nacht beschert. Das ist nicht ok und den Kunden gegenüber respektlos. 

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Sokrates

Ehrlich gesagt, mir persönlich gehen die vielen Streikereien langsam ziemlich auf die Nerven, weil das was an den Löhnen ausgehandelt wurde nicht real beim Arbeitnehmer ankommt!

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