Hafen von Beirut nach einer gewaltigen chemischen Explosion, die große Teile der libanesischen Hauptstadt verwüstete.

Ihre Meinung zu Chemieunternehmen muss für die Explosion in Beirut haften

Zweieinhalb Jahre nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut hat ein Londoner Gericht das britische Unternehmen Savaro Ltd. dafür mitverantwortlich gemacht. Die Angehörigen der Opfer hoffen jetzt auf eine Entschädigung.

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43 Kommentare

Kommentare

heribix

Schön zu lesen das es wenigstens noch ab und zu Recht gesprochen wird. Leider steht aber auch zu befürchten das es mit der Entschädigung noch lange dauern kann, wenn es denn überhaupt eine gibt.

Diabolo2704
Seltsames Urteil

Offenbar muß im Geltungsbereich dieser Rechtsprechung jetzt jeder, der Waren liefert, auch nachweislich qualifiziertes Personal dazu mitliefern, welches lückenlos überwacht, daß der Empfänger der Lieferung nicht durch unsachgemäßen Umgang mit der Lieferung Schaden anrichtet.

fruchtig intensiv

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

Coachcoach
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

Savaro

sonnenbogen
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

 Unternehmen Savaro mit Sitz in Großbritannien.

1-2 Mitarbeiter.....

D. Hume
@08:29 Uhr von heribix

Schön zu lesen das es wenigstens noch ab und zu Recht gesprochen wird. Leider steht aber auch zu befürchten das es mit der Entschädigung noch lange dauern kann, wenn es denn überhaupt eine gibt.

Es wird täglich mehrfach Recht gesprochen, aber manche wollen sich der Rechtsprechung entziehen:

"Um einer Strafe zu entgehen, hatten Verantwortliche des Unternehmens Berichten zufolge erfolglos versucht, Savaro aufzulösen. Der Konzern äußerte sich zunächst nicht zu dem Gerichtsbeschluss."

Leipzigerin59
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

 

Im Text ziemlich weit unten - Savaro. 

Besser wäre die Bezeichnung Savaro Ltd. gewesen. 

archersdream
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

3 Absatz erster Satz. Da steht es. Wohl überlesen

Firma Savaro

 

fruchtig intensiv

@ Coachcoach @ sonnenbogen

Danke!

Hab auf die Schnelle kurz nachgeschaut, scheint ein ziemlich windiges Konstrukt zu sein, diese Firma. Und wenn die Anzahl von 1-2 Mitarbeitern stimmt...

 

Thomas D.
Wenn man mal …

… die älteren TS-Artikel zu diesem Thema nachliest, trifft man u.a. auf das hier:

 

“(…) Aufzuklären allerdings gäbe es einiges. 2013 läuft der Frachter "Rhosus" im Hafen von Beirut ein - ein marodes Schiff unter moldauischer Flagge mit dem Ziel Mosambik und brisanter Ladung: 2700 Tonnen Ammoniumnitrat. Wegen schwerer Mängel untersagen die Behörden die Weiterfahrt und beschlagnahmen die Chemikalie. Sie wird in Halle 12 am Hafen eingelagert. (…)“

 

Was genau hatte Savaro mit der Beschlagnahme zu tun, und die Lieferung gar nicht für Libanon bestimmt war?

falsa demonstratio
@08:35 Uhr von Diabolo2704

Offenbar muß im Geltungsbereich dieser Rechtsprechung jetzt jeder, der Waren liefert, auch nachweislich qualifiziertes Personal dazu mitliefern, welches lückenlos überwacht, daß der Empfänger der Lieferung nicht durch unsachgemäßen Umgang mit der Lieferung Schaden anrichtet.

 

Woher kennen Sie die Urteilsgründe?

 

Ich habe eben vergeblich versucht, sie zu finden.Die zeitungsartiklel haben alle den selben Wortlaut. Stammt wohl von irgendeiner Nachrichtenagentur.

sonnenbogen
@09:09 Uhr von fruchtig intensiv

@ Coachcoach @ sonnenbogen

Danke!

Hab auf die Schnelle kurz nachgeschaut, scheint ein ziemlich windiges Konstrukt zu sein, diese Firma. Und wenn die Anzahl von 1-2 Mitarbeitern stimmt...

 

https://uk.globaldatabase.com/company/savaro-limited#div_shareholders

Gehoert scheinbar VOLODYMYR HLIADCHENKO.

PS.: Aber die Quelle ist nicht von mir sondern im web gesucht, vielleicht ist die darin enthaltende Info ja auch falsch.... aber ich spar mir das Radeln zum Handelsregister in London, ich glaub das erstmal.

Nettie
Aus ‚juristischen’ Erfolgen werden eher selten auch reale

 Egal wo sie errungen wurden.

„Für die Angehörigen der Opfer ist es der erste juristische Erfolg in der Angelegenheit. Denn im Libanon selbst kommen die Ermittlungen kaum voran. Beschuldigte Ex-Minister und Verantwortliche aus der Justiz verzögern den Aufklärungsprozess seit Langem. Viele Libanesen geben der politischen Führung die Schuld an der Katastrophe, der sie unter anderem Korruption und Vertuschung vorwerfen“

Wohl aus leidvoller Erfahrung. Die meisten können sich Illusionen hierüber nicht mehr leisten: Die politischen Führungen wechseln, die Bürger ‚unter‘ ihnen können meist nur hoffen, von ihnen möglichst in Ruhe gelassen und zumindest nicht aktiv geschädigt zu werden.

„Um einer Strafe zu entgehen, hatten Verantwortliche des Unternehmens Berichten zufolge erfolglos versucht, Savaro aufzulösen.
>> Der Konzern äußerte sich zunächst nicht zu dem Gerichtsbeschluss“

Die Opfer bzw. Angehörigen ‚entschädigen’ wird er allen bisherigen Erfahrungen mit solchen ‚Fällen’ vermutlich auch nicht.

spax-plywood
Das NH4NO3 kam aus Georgien,

war zur Herstellung von Sprengstoff in Mosambik bestellt. Das Schiff machte Zwischenstopp in Beirut, wurde dort wegen Mängeln an die Kette gelegt. Die Ladung lag seit 2013 dort an Land.

Coachcoach
@09:09 Uhr von fruchtig intensiv

@ Coachcoach @ sonnenbogen

Danke!

Hab auf die Schnelle kurz nachgeschaut, scheint ein ziemlich windiges Konstrukt zu sein, diese Firma. Und wenn die Anzahl von 1-2 Mitarbeitern stimmt...

 

Ich durfte nicht ausführlicher antworten...

Briefkastenfirma mit Nitrat.

wenigfahrer
Um zu

erfahren was es für eine Firma  ist, hab ich nur dieses gefunden.

" Laut Berichten ist nach wie vor unklar, wer Eigentümer des Unternehmens ist. Einer gerichtlichen Aufforderung vom Juni 2022, dessen Identität bekanntzugeben, kam Savaro demnach nicht nach. "

Ein Urteil ist gut, nur wie kommen Opfer an die Entschädigung wenn es niemanden gibt, klingt irgendwie nicht gut.

Es gibt ja 3 wichtige Arten das Produkt zu verwenden, welche war denn für die Mengen vorgesehen, weiß das jemand.

Ritchi
@09:28 Uhr von falsa demonstratio

Offenbar muß im Geltungsbereich dieser Rechtsprechung jetzt jeder, der Waren liefert, auch nachweislich qualifiziertes Personal dazu mitliefern, welches lückenlos überwacht, daß der Empfänger der Lieferung nicht durch unsachgemäßen Umgang mit der Lieferung Schaden anrichtet.

 

Woher kennen Sie die Urteilsgründe?

 

Ich habe eben vergeblich versucht, sie zu finden.Die zeitungsartiklel haben alle den selben Wortlaut. Stammt wohl von irgendeiner Nachrichtenagentur.

 Es steht im Artikel: „Die Richter sahen es demnach als erwiesen an, dass das Unternehmen Savaro Ltd. mit Sitz in Großbritannien große Mengen an Ammoniumnitrat in das Mittelmeerland geliefert hatte."  Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Richter ihr Urteil tatsächlich mit der Lieferung begründet haben. Vermutlich ist die Berichterstattung mangelhaft. 

Zuschauer49
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

 

Ja, genannt ist Savaro Ltd.

 

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft

 

Sie ziehen die Schlüsse, die Sie ziehen sollen. In Wirklichkeit hat irgendwer (ich google gleich selber mal) einen Auftrag für  Ammoniumnitrat gegeben, zur Verschiffung von England nach Mozambique, auf einem moldauischen Schiff. Ammoniumnitrat ist in Konzentrationen von 60 und 75 Prozent im Handel als Sprengmittel, typischerweise für Steinbrüche, und kann nur durch besonders brisante Zünder zur Explosion gebracht werden. In Konzentrationen von typischerweise sechs Prozent wird es als Gartendünger verkauft. Die Behörden in Beirut haben das Schiff beschlagnahmt und die Ladung in ein Lagerhaus verbracht, die dann einige Jahre später explodiert ist.
https://beirut-today.com/2021/02/11/what-is-savaro-ltd-and-how-is-it-li…

H. Hummel
Diese Urteil benennt zwar einen Schuldigen ...

.. es beinhaltet aber nicht eine individuelle Schadenersatzregelung.

Der zuständige Gerichtssitz liegt dafür eher in GB als in Syrien. Können Sammelklagen hier überhaupt eingereicht werden oder muss jeder seinen Schaden einzeln nachweisen und geltend machen? Wie viele Syrer können denn in GB vor Gericht ziehen?

Für mich hat das Urteil daher zunächst kaum ernsthafte Folgen ...

Account gelöscht
Hintergründe?

Es kann ja wohl nicht sein, dass allein das Herstellen einer Ware, die dann von anderen schlampig gelagert wird und erst dadurch Menschen zu Schaden kommen, zu einem Schadenersatzanspruch führt.

Es fehlen im Artikel jegliche Hintergründe, insbesondere die juristischen. Schade, dass hier User Hintergründe zusammentragen müssen.

Der Artikel als erste Meldung, der dann ein zweiter mit den Hintergründen folgt: Gut!

Wenn der Artikel aber alleine für sich stehen bleiben soll: Eine journalistische Nullnummer. Da muss noch einiges nachkommen.

Zuschauer49
@08:47 Uhr von sonnenbogen

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

 Unternehmen Savaro mit Sitz in Großbritannien.

1-2 Mitarbeiter.....

 

Eine Scheinfirma für mindestens 157 Unternehmen:

"In 2013, British firm Savaro Limited purchased the ammonium nitrate from Georgian chemicals factory Rustavi Azot. (...) Savaro is registered as a chemical trading company in the UK, but is likened to a shell company. It does not have many real employees, very little business proceedings, (...) Psyllou [Anm.: die Geschäftsführerin] is registered as the officer for at least 157 companies, some in the UK and others in Panama” (...) Additionally, Savaro’s legally registered London address is being used by several other companies.

 

Parsec
@08:35 Uhr von Diabolo2704

Offenbar muß im Geltungsbereich dieser Rechtsprechung jetzt jeder, der Waren liefert, auch nachweislich qualifiziertes Personal dazu mitliefern, welches lückenlos überwacht, daß der Empfänger der Lieferung nicht durch unsachgemäßen Umgang mit der Lieferung Schaden anrichtet.

Das lese ich in dem Bericht so nicht.

Wenn Personal "mitgeliefert" werden muss, dann doch sicherlich nur, wenn das Abladen in die Verantwortung des Lieferanten fällt.

Das tut es regelmäßig, wenn der Empfänger für das Abladen nicht verantwortlich ist. Und das wird er i.d.R. auch nicht sein wollen.

M.W. sind die Explosionen während des Lagerns erfolgt, dass fällt dann in den Verantwortungsbeteich des Lagernden. Würde ich mal sagen.

 

Zuschauer49
@09:19 Uhr von Thomas D.

Was genau hatte Savaro mit der Beschlagnahme zu tun, und die Lieferung gar nicht für Libanon bestimmt war?

 

Deswegen schrieb ich in einem anderen Kommentar (noch nicht veröffentlicht), dass die Leser dieser Agenturmeldung offensichtlich etwas glauben "sollen", im Zusammenhang mit verantwortungslosen Global Playern. Eine Färbung, die ja bereits hier im Board dankbar aufgenommen wurde.

Der juristische Zusammenhang für das Gerichtsurteil scheint zu sein, daß Savaro nur dafür besteht, aus dem Sprengstoffhandel Gewinne zu erzielen, und somit irgendwas damit zu tun hat, daß die Behörden im Libanon sich absolut nicht für  die riesige Gefahr interessierten. Am 16. April 1947 hat es eine vergleichbare Explosion (2300 Tonnen) gegeben, die die Stadt Texas City praktisch ausgelöscht und 547 Tote verursacht hatte: https://de.wikipedia.org/wiki/Texas-City-Explosion

Sisyphos3
@08:35 Uhr von Diabolo2704

Offenbar muß im Geltungsbereich dieser Rechtsprechung jetzt jeder, der Waren liefert, auch nachweislich qualifiziertes Personal dazu mitliefern, welches lückenlos überwacht, daß der Empfänger der Lieferung nicht durch unsachgemäßen Umgang mit der Lieferung Schaden anrichtet.

 

 

 

dazu noch, wenn die Ware beschlagnahmt wurde, jahrelang für deren Lagerung verantwortlich sein

also eine äußerst merkwürdige Sache

die wohl kaum einleuchtet

 

Zuschauer49
@09:57 Uhr von spax-plywood

war zur Herstellung von Sprengstoff in Mosambik bestellt. Das Schiff machte Zwischenstopp in Beirut, wurde dort wegen Mängeln an die Kette gelegt. Die Ladung lag seit 2013 dort an Land.

 

Zuschauer49
@09:57 Uhr von spax-plywood

war zur Herstellung von Sprengstoff in Mosambik bestellt. Das Schiff machte Zwischenstopp in Beirut, wurde dort wegen Mängeln an die Kette gelegt. Die Ladung lag seit 2013 dort an Land.

 

Irgendwas verschweigt man der Weltöffentlichkeit aber. Ich meine, wenn man entdeckt, daß Terroristen ein kleines Atombömbchen im Lkw durch Deutschland schippern, würde man das ja auch nicht beschlagnahmen und für die nächsten Jahrzehnte unbewacht und ungesichert im Keller des Reichstages einlagern.
Es kann auch nicht sein, daß die Ladung von selber hochgegangen ist. Ich hatte einmal beruflich mit Transporten von Sprengstoffen für einen Staudamm in Afrika zu tun. Die Lieferungen kamen sehr langsam, weil niemals das Ammoniumnitrat bzw. Ammoniumgelignite (die Version zum Hineindrücken in Sprenglöcher oder Anheften an Felsbrocken) und die Zünder dafür mit dem gleichen Zug transportiert werden durften - und es fuhr nur alle 14 Tage einer.

Parsec
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

Zunächst einmal ist der Unfall bei Schweißarbeiten im Lager passiert.

Wie da die Verantwortlichkeiten liegen, wissen wir nicht.

Wenn man sich bei Wikipedia das Wirrwarr der Verantwortlichkeiten ansieht, dann sieht man, dass es so ziemlich jedem Beteiligten, egal ob Behörde oder Industrie, die Gefährlichkeit der Lagerung von Feuerwerkskörpern neben 2750 Tonnen Ammoniumnitrat klar war. Und das bei den dortigen klimatischen Bedingungen.

 

werner1955
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

das britische Unternehmen Savaro Ltd.

Zuschauer49
@09:57 Uhr von spax-plywood …

@09:57 Uhr von spax-plywood

war zur Herstellung von Sprengstoff in Mosambik bestellt. Das Schiff machte Zwischenstopp in Beirut, wurde dort wegen Mängeln an die Kette gelegt. Die Ladung lag seit 2013 dort an Land.

 

Irgendwas verschweigt man der Weltöffentlichkeit aber. Warum hat man das Schiff beschlagnahmt, entladen und seine hochgefährliche Ladung in Beirut eingelagert? Woanders werden unsichere Schiffe mit eine hochgefährlichen Ladung abgewiesen, nicht festgehalten.

Übrigens ist Ammoniumnitrat kein Sprengstoff. Erst, wenn es hochkonzentriert ist, möglichst mit Kerosin angerührt wie beim Una-Bomber, kann man es mit Sprengkapseln, wie sie in Steinbrüchen usw. verwendet werden, zur Explosion bringen. Die Stoßwelle, die dazu nötig ist, wird nicht von Schwarzpulver, Dynamit oder sonstwas erzeugt; diese Sprengstoffe sind, absichtlich, so ausgelegt, daß sie ein Vielfaches an Mikrosekunden zum Abbrennen brauchen wie die winzigen Zündkapseln, sodass ihre Energie sich kontrolliert auswirkt.

Bender Rodriguez
09:57 Uhr von spax-plywood …

09:57 Uhr von spax-plywood

war zur Herstellung von Sprengstoff in Mosambik bestellt. Das Schiff machte Zwischenstopp in Beirut, wurde dort wegen Mängeln an die Kette gelegt. Die Ladung lag seit 2013 dort an Land.

Wenn das stimmt, ist wohl die Hafenbekörde schuld. Seit wann ist das Opfer weiterhin bei geklauter Ware zuständig? Und gehörte das marode Schiff der Chemiefirma? Wohl kaum. Wieso ist nicht die Reederei  verantwortlich?

Sieht mir alles sehr nach Sündenbock aus.

seltsam21
Britischer "Konzern", naja...

Laut der britischen Unternehmensauskunft (im übrigen frei verfügbar, liebe TS), eine britische Firma, geführt von einem Ukrainer, mit dem Unternehmenszweck Chemikalienhandel. Ich würde mal stark vermuten, dass jedes Kapital, das da mal vorhanden war, schon längst abgezogen ist.

Account gelöscht
@12:06 Uhr von Zuschauer49

@09:57 Uhr von spax-plywood

war zur Herstellung von Sprengstoff in Mosambik bestellt. Das Schiff machte Zwischenstopp in Beirut, wurde dort wegen Mängeln an die Kette gelegt. Die Ladung lag seit 2013 dort an Land.

 

Irgendwas verschweigt man der Weltöffentlichkeit aber. Warum hat man das Schiff beschlagnahmt, entladen und seine hochgefährliche Ladung in Beirut eingelagert? Woanders werden unsichere Schiffe mit eine hochgefährlichen Ladung abgewiesen, nicht festgehalten.

Übrigens ist Ammoniumnitrat kein Sprengstoff. Erst, wenn es hochkonzentriert ist, möglichst mit Kerosin angerührt wie beim Una-Bomber, kann man es mit Sprengkapseln, wie sie in Steinbrüchen usw. verwendet werden, zur Explosion bringen. Die Stoßwelle, die dazu nötig ist, wird nicht von Schwarzpulver, Dynamit oder sonstwas erzeugt; diese Sprengstoffe sind, absichtlich, so ausgelegt, daß sie ein Vielfaches an Mikrosekunden zum Abbrennen brauchen wie die ...

Danke für den informativen Kommentar!

Leipzigerin59
@12:28 Uhr von Leipzigerin59

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

 

Im Text ziemlich weit unten - Savaro. 

Besser wäre die Bezeichnung Savaro Ltd. gewesen. 

Ziemlich weit unten? Direkt im Fettgedruckten unter der Schlagzeile.

 

Als ich den Text das 1. Mal gelesen habe,  stand das so offensichtlich nicht drin. 

 

spax-plywood
@12:06 Uhr von Zuschauer49

 

Übrigens ist Ammoniumnitrat kein Sprengstoff. Erst, wenn es hochkonzentriert ist, möglichst mit Kerosin angerührt wie beim Una-Bomber, kann man es mit Sprengkapseln, wie sie in Steinbrüchen usw. verwendet werden, zur Explosion bringen. Die Stoßwelle, die dazu nötig ist, wird nicht von Schwarzpulver, Dynamit oder sonstwas erzeugt; diese Sprengstoffe sind, absichtlich, so ausgelegt, daß sie ein Vielfaches an Mikrosekunden zum Abbrennen brauchen wie die ...

Wie Sie selbst geschrieben haben gab es mit NH4NO3 schon mannigfache Unfälle. Der größte Unfall war die Katastrophe von Oppau. Es ist eine labile Verbindung die schlecht vorhersehbar in N2O, N2, O2 und Wasserdampf zerfällt.

diskobolos
Der Schaden dürfte in die Milliarden gehen.

Kaum anzunehmen, dass bei der jetzt Verurteilten ein nennenswerter Teil davon zu hohlen ist.

Zuschauer49
@12:15 Uhr von seltsam21

Laut der britischen Unternehmensauskunft (im übrigen frei verfügbar, liebe TS), eine britische Firma, geführt von einem Ukrainer, mit dem Unternehmenszweck Chemikalienhandel. Ich würde mal stark vermuten, dass jedes Kapital, das da mal vorhanden war, schon längst abgezogen ist.

 

... und in der britischen Unternehmensauskunft über den Eigentümer der Firma steht als Eigenkapital auch: 1000 Aktien a ein britisches Pfund, macht 1000 britische Pfund.

Aus dem Gedächnis zitiert nach einem Link, den ein freundlicher Mit-Forist irgendwo erwähnt hat.

 

diskobolos
Der Schaden dürfte in die Milliarden gehen.

Kaum anzunehmen, dass bei der jetzt Verurteilten ein nennenswerter Teil davon zu hohlen ist.

Zuschauer49
@12:34 Uhr von spax-plywood

Übrigens ist Ammoniumnitrat kein Sprengstoff. (...)

Wie Sie selbst geschrieben haben gab es mit NH4NO3 schon mannigfache Unfälle. Der größte Unfall war die Katastrophe von Oppau. Es ist eine labile Verbindung die schlecht vorhersehbar in N2O, N2, O2 und Wasserdampf zerfällt.

 

Yeah. Man kann es zwar nicht zur Explosion bringen, indem man ein Streichholz dranhält, aber wie auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/Texas-City-Explosion zu lesen ist, hat es ziemlich hässliche Eigenschaften, die zur Selbstentzündung und Explosion führen können, der Artikel dort gebraucht das Wort "durchgehen". Die kritische Temperatur wird mit 454 Grad Celsius angegeben, was im Mittelpunkt einer anderen Explosion ja denkbar wäre.

Parsec
@11:57 Uhr von Mitdenkender

Es steht leider auch nicht im Artikel, wer für die jahrelange Lagerung zuständig oder verantwortlich war.

Es scheint ein heilloses Durcheinander bei den Verantwortlichkeiten zu geben.

Und dann ist es vermutlich am "einfachsten", dem Schwächsten die Schuld in die Schuhe zu schieben und alle anderen "Big Players" sind fein raus.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Explosionskatastrophe_in_Beirut_2020

Traumfahrer
@08:35 Uhr von fruchtig intensiv

Es gibt leider etliche große Unternehmen, die pfeifen auf etliche Vorschriften und Gesetze, denn sie haben nur ein Ziel, noch mehr Kohle zu verdienen.

Gerade jetzt ist eine Lobbyschlacht und giftige Stoffe der Chemieindustrie entbrannt, was deutlich zeigt, je absurder die Thesen, um so lauter wird geschrien, damit alles beim Alten bleibt. Da ist von Klima- und Menschen-Schutz keine Rede, und Alternativen würden ja Geld und Arbeitsplätze kosten, oder man wandert ab, in freundliche Länder, die keinen so Stress machen !  

 

harry_up
@08:29 Uhr von heribix

 

Schön zu lesen das es wenigstens noch ab und zu Recht gesprochen wird. Leider steht aber auch zu befürchten das es mit der Entschädigung noch lange dauern kann, wenn es denn überhaupt eine gibt.

 

 

Ich konnte allerdings dem Artikel nicht entnehmen, worin sich das britische Unternehmen Savaro nun mitschuldig gemacht hat.

Es hat das Zeugs nach Beirut geliefert, was das Gericht als erwiesen ansah.

 

Und...?

harry_up
@13:59 Uhr von harry_up

Welcher britische Chemiekonzern ist denn gemeint? Ich habe keinen Unternehmensnamen im Artikel gelesen. Oder habe ich ihn nur überlesen?

Mich interessiert, welcher Global Player auf Sicherheitsvorschriften pfeifft und Menschen dadurch nicht nur gefährdet, sondern auch schädigt.

 

 

Im Text ziemlich weit unten - Savaro. 

Besser wäre die Bezeichnung Savaro Ltd. gewesen. 

 

 

Auch das steht im Artikel.

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