Ein Pfleger schiebt eine Bewohnerin eines Pflegeheims in einem Rollstuhl über den Flur.

Ihre Meinung zu Regierung skeptisch bei sozialem Pflichtdienst

Die Bundesregierung steht einem möglichen sozialen Pflichtdienst kritisch gegenüber. Man setze lieber auf Freiwilligkeit, heißt es von den Ampel-Parteien. Und auch Sozialverbände lehnen den Vorstoß von Bundespräsident Steinmeier ab.

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76 Kommentare

Kommentare

Schaefer
oh, hätte er doch geschwiegen.

ich höre immer wieder, dass Fachkräfte fehlen. Ob die Lösung des Problems darin liegt die zukünftigen Fachkräfte noch ein Jahr von der Ausbildung fern zu halten? Hat man nicht vor einigen Jahren den Weg zum Abitur verkürzt, eben als dem Grund damit die jungen Leute früher ins Berufsleben eintreten? 

Nettie
"Regierung skeptisch bei sozialem Pflichtdienst"

Wie der Meldung zu entnehmen ist, nicht nur die. Die von den vielen unterschiedlichen Stellen vorgebrachten Argumente kommen zeigen die vielen unterschiedlichen Perspektiven auf - und sind dabei allesamt überzeugend.

kommtdaher

Am besten die Parlamentarier und der Werte Bundespräsident gehen mit einem guten Beispiel voran. Klar, können Sie nicht einen sSabbatical nehmen und sich freiwillig sozial engagieren. Aber sie können ja für das Jahr auf ihren Lohn verzichten und ihn spenden. Darum geht es doch, wenn man die Scheibe Käse vom Brot genommen hat: Geld sparen und Sondervermögen schonen um sozialen Herausforderungen gerecht zu werden, in der Pflege und in der Betreuung hilfsbedürftiger Menschen. 

Hartmut der Lästige
Ein sozialer Pflichtdienst kommt teurer als gedacht.

Durch den Pflichtdienst kämmen die jungen Leute später in die Ausbildung und damit auch in den Beruf. Damit entgehen den Betrieben ausgebildete Arbeitskräfte, dem Staat und den Sozialkassen laufende Einnahmen und den Betroffenen wird zudem auch noch die Rente abgesenkt, wegen der kürzeren Beitragszeiten.

Und das alles nur, weil ein alter Politiker sich nochmals profilieren möchte.

Karl Klammer
@18:24 Uhr Schaefer - zu Azubi´s 1 Jahr von Lehre abhalten

ich höre immer wieder, dass Fachkräfte fehlen. Ob die Lösung des Problems darin liegt die zukünftigen Fachkräfte noch ein Jahr von der Ausbildung fern zu halten? Hat man nicht vor einigen Jahren den Weg zum Abitur verkürzt, eben als dem Grund damit die jungen Leute früher ins Berufsleben eintreten? 

 

Es gibt hoch jede Menge Jugendliche ohne Schulabschluß

Auch wird garantiert keiner gezogen wenn ein Lehrvertrag vorliegt

Übrigens machen viele Studenten nebenbei solch ein freiwilliges Praktikum

z.B im Sanitätsdienst

Account gelöscht
Gibt es vergleichbare Dienste...

... in anderen Ländern der EU ??  Welche Erfahrungen hat man dort  gemacht ?     Auf freiwilliger Basis wird weder für  "soziales Engagement" noch für den Dienst bei der Bw eine größere Zahl junger Menschen aktivierbar sein. Die Mehrheit will kein "verlorenes Jahr" hinnehmen oder sich in eine Hierarchie einordnen - sie wollen ihre Berufsausbildung weiter betreiben, viele ein Studium machen, Geld verdienen.

Coachcoach
Der Arbeitsdienst/das Pflichtjahr..

..spukt in des Präsidenten Kopf und Worten.

Es ist traurig, so etwa 2022 lesen und hören zu müssen.

P.Kinski
Nun ja...

früherer Einstieg in das Berufsleben, schön und gut. Aber dieses eine Jahr, etwas völlig anderes tun zu müssen, egal ob Zivildienst oder Grundwehrdienst, hat doch meiner Generation viel an Reife gebracht. Und es ist nicht allzu lange her, dass die Pflegeinstitutionen sich die vergleichsweise günstigen Zivis als "Mädchen für Alles" zurücksehnten.
Grundwehrdienst halte ich auch für überholt, aber vielleicht das Ganze zu früher umzudrehen, nämlich ein soziales Pflichtjahr oder ein kürzerer Dienst an der Waffe, halte ich für durchaus eine Überlegung wert.

Raho59
@18:29 Uhr von kommtdaher

Am besten die Parlamentarier und der Werte Bundespräsident gehen mit einem guten Beispiel voran. Klar, können Sie nicht einen sSabbatical nehmen und sich freiwillig sozial engagieren. Aber sie können ja für das Jahr auf ihren Lohn verzichten und ihn spenden. Darum geht es doch, wenn man die Scheibe Käse vom Brot genommen hat: Geld sparen und Sondervermögen schonen um sozialen Herausforderungen gerecht zu werden, in der Pflege und in der Betreuung hilfsbedürftiger Menschen. 

War klar, dass hier das "Sondervermögen" eingeflochten wird.

Doch darum geht es in dem Artikel nicht. Eher darum, dass man evtl. unwillige zu einer wichtigen Aufgabe heranzieht. Dabei geht es sowohl um die Bundeswehr als auch die Pflege. Beides geht nur mit ambitionierten Fachkräften.

Also eher ausbilden und vor allen Dingen auch gut bezahlen. 

Zuschauer49

Vielleicht, wenn man Anreize schafft? Wer zu der Zeit, als ich jünger war, bei der Bundeswehr sich zu zwei Jahren bezahlten Dienstes statt anderthalb Jahren Wehrdienst mit Taschengeld verpflichtete, konnte beim Bund den Lkw-Führerschein machen und war beruflich schon mal etabliert.
Die Mütter waren schon mal froh, wenn ihre Jungs lernten, wie man ein Hemd zusammenlegt...

Wolfes74
ich habe den ...

... Eindruck, so ein sozialer Pflichtdienst könnte gerade älteren Leuten zugute kommen, die sich mittlerweile in ihren Filterblasen eingerichtet haben.

 

An sich ist so ein Gemeinschaftsdienst nicht schlecht. Auch bedeudet so ein Dienst nicht unbedingt, das einen Zeit für die Berufsausbildung o.ä. flöten geht. Soziale Kompetenz kann gesteigert werden oder die interkulturelle Kompetenz/Fremdsprachen (wer sagt das dieser Dienst zwingend in Deutschland stattfinden muss?),gefestigt. Evtl. lernt der eine oder andere mal die Sonnen- oder Schattenseiten der Republik, die ihm ansonsten verborgen blieben, kennen. Vllt. ändert das auch bei einigen den Berufswunsch. So ein Dienst an der Gemeinschaft kann viele Türen öffnen - alles nur eine Sache der Gestaltung und Umsetzung.

 

Als Ersatz für fehlende Pflegekräfte oder Mangel an Kanonenfutter lehne ich solch Pflichtdienst allerdings konsequent ab.

morgentau19
Man setze lieber auf Freiwilligkeit, heißt es von den Ampel-Part

Und auch Sozialverbände lehnen den Vorstoß von Bundespräsident Steinmeier ab.

.

Nein, Freiwilligkeit ist nichts. Oder man starte ab morgen einen Versuch bei allen Arbeitnehmern. Sie können freiwilig zur Arbeit gehen oder es auch lassen. Sie werden auf jeden Falll weiter entlohnt.

.

Ich gebe der Wirtschaft keine drei Monate,  dann bricht hier alles zusammen-

.

Auch wenn Herr Steinmeier nicht mein Präsident ist, aber hier ist ihm zuzustimmen. Die Ampel-Regierung liegt hier völlig falsch, wie auch bei Abschaffung von Sanktionen der Hartz 4 - Bezieher.

.

Jeder junge Mensch, der seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat, sollte zu einem sozialen Jahr herangezogen werden! Ob in einem Altenheim, als Hilfskrankenpfleger, Essenausfahrer oder was auch immer.

 

PS. Wir kennen alle die freiwilligen Selbstverpflichtungen von Unternehmen. Nichts hat funktioniert.

.

Das Leben ist kein Picknick- es muss - so wie mir scheint- mehr Druck ausgebübt werden. Jeder Arbeitnehmer kennt das, sonst folgt die Kündigung.

 

Joe Politico
Ein asoziales Jahr

Mein Pflichtdienst liegt schon Jahre zurück, aber ich kann sagen, es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wie kommen alte reiche Menschen dazu, junge arme Menschen zu Zwangsarbeit verdonnern zu wollen und begründen das durch die Blume damit, dass unsere Jugend nicht sozial genug sei. Schafft Ihnen erstmal eine Zukunft, statt ihnen die Zeit dafür zu stehlen.

91541matthias
@19:12 Uhr von Zuschauer49

Vielleicht, wenn man Anreize schafft? Wer zu der Zeit, als ich jünger war, bei der Bundeswehr sich zu zwei Jahren bezahlten Dienstes statt anderthalb Jahren Wehrdienst mit Taschengeld verpflichtete, konnte beim Bund den Lkw-Führerschein machen und war beruflich schon mal etabliert.
Die Mütter waren schon mal froh, wenn ihre Jungs lernten, wie man ein Hemd zusammenlegt...

Und in der Klinik, in der ich seit 35 Jahren arbeite, haben viele Zivis den Weg in die Pflege gefunden..sind meist seit langem bei uns..

Würde uns zumindest einen Teil der Nachwuchssorgen nehmen..

 

Raho59
@19:24 Uhr von Joe Politico

Mein Pflichtdienst liegt schon Jahre zurück, aber ich kann sagen, es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wie kommen alte reiche Menschen dazu, junge arme Menschen zu Zwangsarbeit verdonnern zu wollen und begründen das durch die Blume damit, dass unsere Jugend nicht sozial genug sei. Schafft Ihnen erstmal eine Zukunft, statt ihnen die Zeit dafür zu stehlen.

Wer ist in Ihrem Beispiel alles "alt und reich"?

Fast noch wichtiger, wer ist alles "jung und arm"? 

Miauzi
@19:24 Uhr von Joe Politico

Mein Pflichtdienst liegt schon Jahre zurück, aber ich kann sagen, es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wie kommen alte reiche Menschen dazu, junge arme Menschen zu Zwangsarbeit verdonnern zu wollen und begründen das durch die Blume damit, dass unsere Jugend nicht sozial genug sei. Schafft Ihnen erstmal eine Zukunft, statt ihnen die Zeit dafür zu stehlen.

Jep - das ganze hat schon den deutlichen Anschein von -> Zwangsarbeit

da kommen auch gerne mal Sprüche aus der konservativen Ecke ala "hat mir zu meiner Zeit auch nicht geschadet" o.ä.

warum wird eigentlich beim nicht weitergeleiteten Tankrabbat gemeckert ala "die Konzerne machen sich die Taschen voll" - aber bei der Pflege - wo die gleichen kapitalistischen (marktwirtschaftlichen) Mechanismen arbeiten - verschämt weggeschaut??

So ein Pflichtjahr wird die berufliche (und finanzielle) Situation von Pflegekräften weiter verschlimmern

was es aber bei den zu pflegenden Menschen letztlich anrichtet traue ich mir nicht mal zu denken

Gast

Ich finde den Vorschlag von unserem Bundespräsidenten gar nicht mal so schlecht, dann würden die jungen Mitmenschen mal wieder lernen mit anderen Menschen umzugehen und das Leben besser zu schätzen anstatt immer nur an ihren dümmlichen Smart Phons rum zu hängen!

kurtimwald
Das hat doch nichts mit alt oder modern zu tun …

In vielen Kommentaren klingt mit, als ob soziale Pflichten etwas mit alt oder modern, in die heutige Zeit passend, zu tun hätten.

Im Gegenteil, gerade weil nach Wegfall von christlicher Religiosität ein Ersatz in Form einer Vermittlung von Werten und Unterrichtung in Ethik fehlen, ist die Verpflichtung zum sozialen Tun und uneigennützigem Einsatz für die Gesellschaft ein Baustein zum Bilden von Charakter und Gemeinsinn.

mitbürger

es könnte m.m.n. wesentlich mehr freiwillige-schaffenskraft "angezogen" werden, wenn generell "alle" denkbaren bereiche interessierten freiwiligen offenstünden und eine alternative zum konventionellen ausbildungsmarkt darstellen DÜRFTEN, sodas bspw. ein einjähriges soziales engament im altenheim optional die folgende ausbildung als altenpfleger verkürzen würde.
auch die wirtschaft könnte bisher unausgebildete als praktikanten anlernen und ihnen verantwortungsbereiche  übertragen bis sie diese nach ein paar monaten überwiegend eigenverantwortlich beherschen.
auch fände ich gut das die freiwilligenjahre unbegrenzt stattfinden könnten, also,falls gewünscht, auch lebenslänglich, sodas sich auch 50-jährige langzeitarbeitslose freiwillig einbringen könnten.die niedrige bezahlung könnte dann einen ausgleich in dreifachen rentenbeiträgen finden, so das diese damit einigermassen gesichert wäre.

eine art mitsprache sollte den freiwilligen ebenso...
die 1000 zeichen mal langsam angehen!!!

 

Vector-cal.45
@19:00 Uhr von P.Kinski

früherer Einstieg in das Berufsleben, schön und gut. Aber dieses eine Jahr, etwas völlig anderes tun zu müssen, egal ob Zivildienst oder Grundwehrdienst, hat doch meiner Generation viel an Reife gebracht.

Nach der Grundausbildung im Grundwehrdienst wurde meist nur noch Zeit totgeschlagen und gesoffen.

Und es ist nicht allzu lange her, dass die Pflegeinstitutionen sich die vergleichsweise günstigen Zivis als "Mädchen für Alles" zurücksehnten.

 

Ja „super“, zurück zu den billigst-Lohn („Sold“) Zivis, damit können wir dann wieder minimal am Pflegenotstand herumkaschieren und die bittere Wirklichkeit wenigstens ein bisschen verzerren.

>>“Grundwehrdienst halte ich auch für überholt, aber vielleicht das Ganze zu früher umzudrehen, nämlich ein soziales Pflichtjahr oder ein kürzerer Dienst an der Waffe, halte ich für durchaus eine Überlegung wert.“<<
 

Sorry, ich halte das für völlig überholt und aus der Zeit gefallen.

 

Tada
überz18:29 Uhr von kommtdaher

 

"Am besten die Parlamentarier und der Werte Bundespräsident gehen mit einem guten Beispiel voran. Klar, können Sie nicht einen sSabbatical nehmen und sich freiwillig sozial engagieren"

...

Wie bereits jemand geschrieben hatte:

Es geht nicht um ein Jahr, sondern paar Monate und das können Politiker und der Sommerpause erledigen. ;-)

Dany39
@19:24 Uhr von Joe Politico

Mein Pflichtdienst liegt schon Jahre zurück, aber ich kann sagen, es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wie kommen alte reiche Menschen dazu, junge arme Menschen zu Zwangsarbeit verdonnern zu wollen und begründen das durch die Blume damit, dass unsere Jugend nicht sozial genug sei. Schafft Ihnen erstmal eine Zukunft, statt ihnen die Zeit dafür zu stehlen.

Für meinen Bruder war der Zivildienst, wo er ihn gemacht hat, ein Traumberuf. Das er den Beruf letztlich nicht erlernt hat, lag an der langen schulischen (also unbezahlten) Ausbildungszeit.

FritzF
Das Jungvolk

hält sich mit der  Begeisterung noch zurück.

schabernack
@19:12 Uhr von Zuschauer49

 

Vielleicht, wenn man Anreize schafft? Wer zu der Zeit, als ich jünger war, bei der Bundeswehr sich zu zwei Jahren bezahlten Dienstes statt anderthalb Jahren Wehrdienst mit Taschengeld verpflichtete, konnte beim Bund den Lkw-Führerschein machen und war beruflich schon mal etabliert.

 

«Zu meiner Zeit» war Bundeswehr oder Zivildienst. Allerdings noch mit dieser «Gewissensprüfung» mündlich vor so was wie Inquisition. 15 Monate war damals Bundeswehr, und 18 Monate Zivildienst.

 

Zurück drehen zu damals will ich die Zeit nicht. Noch wenig haben mir 18 Monate ZD Zeit gestohlen, oder meine Lebensentwicklung behindert. Auch damals konnte man seine Zivildienststelle selbst klar machen. Hatte man das getan, konnte man so gut wie immer auch nach dort hin. Das Bundesamt musste sich nicht kümmern,, das war denen angenehm. Wenn nicht, musste man nehmen, was kam.

 

DRK … Taxi Driver for Handicapped inkl. LKW Lappen KL2 bezahlt.

Vor allem aufmerksamen & entspannten Umgang mit Handicapped People gelernt.

Dany39

Ich finde den Vorschlag auch nicht schlecht. Abgesehen davon, das es Entlastungen in Pflegeberufen gibt, würde es viele auch charakterlich Formen können, in dem sie merken, daß das Leben nicht nur schwarz und weiß ist. Und wer jetzt rumjammert, das die jungen Leute dann später eine Ausbildung beginnen, sollte bedenken, das es in vielen Ausbildungsberufen (nicht Studium) schon einen Fachkräftemangel gibt und viele Ausbilder auch einen Teil der Bewerber für nicht Arbeitsfähig- bzw. willig hält und die hätten so schon ein Jahr praktische Arbeit und Erfahrung hinter sich.

Nelke785
@19:31 Uhr von 91541matthias

Vielleicht, wenn man Anreize schafft? Wer zu der Zeit, als ich jünger war, bei der Bundeswehr sich zu zwei Jahren bezahlten Dienstes statt anderthalb Jahren Wehrdienst mit Taschengeld verpflichtete, konnte beim Bund den Lkw-Führerschein machen und war beruflich schon mal etabliert.
Die Mütter waren schon mal froh, wenn ihre Jungs lernten, wie man ein Hemd zusammenlegt...

Und in der Klinik, in der ich seit 35 Jahren arbeite, haben viele Zivis den Weg in die Pflege gefunden..sind meist seit langem bei uns..

Würde uns zumindest einen Teil der Nachwuchssorgen nehmen..

————————-

Das kenne ich auch von früher. Glaube nicht, dass sich heute noch so viele wie damals, für den Pflegeberuf entscheiden würden. Die Wertschätzung und die Arbeitsbedingungen waren damals ganz andere. 

 

 

Forfuture
Dieses Jahr ist sehr zu empfehlen, aber keine Pflicht

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein „reinschnuppern“ in eine ungekannte Welt (nicht nur) für junge Menschen einen enormen Erfahrungsschatz bereithält. Ein solches Jahr abzuleisten ist für die allermeisten sicher ein Gewinn fürs Leben.

In dem Moment, wo es aber zur Pflicht wird, wird eben ein Jahr abgerissen und zerstört viele der gewünschten Effekte.

Ohnehin habe ich den Eindruck, dass sehr viele junge Menschen heute erfreulicherweise recht engagiert sind. Gerne kann man ja noch ein paar Anreize schaffen und die Anregung zu einem solchen Dienst gut bewerben, aber verpflichtend sollte es nicht sein, da kontraproduktiv.

morgentau19
@19:49 Uhr von kurtimwald

In vielen Kommentaren klingt mit, als ob soziale Pflichten etwas mit alt oder modern, in die heutige Zeit passend, zu tun hätten.

Im Gegenteil, gerade weil nach Wegfall von christlicher Religiosität ein Ersatz in Form einer Vermittlung von Werten und Unterrichtung in Ethik fehlen, ist die Verpflichtung zum sozialen Tun und uneigennützigem Einsatz für die Gesellschaft ein Baustein zum Bilden von Charakter und Gemeinsinn.

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Für die Gesellschaft einen kurzen Zeitraum eine Leistung erbringen. Sie haben mit ihrem Kommentar m.E. alles Wesentliche gesagt!

Vielen Dank hierfür!

OrwellAG

Die Leute frohlocken, aber seit Jahren sind solche Manöver zu erkennen. Man möchte den Pflegenotstand quasi ehrenamtlich lösen. Mit Billiglöhnern. Übrigens: Ein freiwilliges soziales Jahr wird nach Caritas angaben mit maximal 500 Euro entlohnt. Also.

Forengeschwätz
Eine sehr interessante Zeit

Mein Zivildienst nach der Realschule im Altenheim war sehr wichtig für mich und beinahe hätte ich eine Lehre in Altenpflege gemacht. Dann haben mich meine Lehrer aber gefragt, ob ich nicht noch das Abitur nachmachen will. Und dann habe ich kurz Informatik und dann Mathematik studiert und bin heute wahrscheinlich glücklicher so. Solche Dienstzeiten finde ich aber trotzdem gut.

Anna-Elisabeth
@18:24 Uhr von Schaefer

ich höre immer wieder, dass Fachkräfte fehlen. Ob die Lösung des Problems darin liegt die zukünftigen Fachkräfte noch ein Jahr von der Ausbildung fern zu halten? Hat man nicht vor einigen Jahren den Weg zum Abitur verkürzt, eben als dem Grund damit die jungen Leute früher ins Berufsleben eintreten? 

Nun ja... wir kennen doch die Liste seiner "sozialen Reformen". Er gehört zu den Leuten, die mich für viele Jahre an der SPD verzweifeln ließen und von der ich mich dementsprechend für viele Jahre ferngehalten habe. Im Prinzip hielte ich auch ein verpflichtendes Sozialjahr für überlegenswert. Aber unter den gegebenen Umständen ist es einfach nur falsch. Da wird ständig von Fachkräftemangel geredet und geschrieben; da sollte man doch alles daran setzen, junge Menschen für die entsprechenden Berufe auszubilden ohne Zeit zu verplempern.

Wenn in der jetzigen Situation solche Vorschläge kommen - egal von wem, klingeln bei mir alle Alarmglocken.

 

 

nelumbo
Wie wäre es mit einem Pflichtjahr mit guter Bezahlung?

Das steht natürlich nicht zur Debatte. Umsonst soll es sein bzw. für ein Taschengeld. 

 

Anna-Elisabeth
@20:18 Uhr von Dany39

Ich finde den Vorschlag auch nicht schlecht. Abgesehen davon, das es Entlastungen in Pflegeberufen gibt,...

Das darf schon mal gar kein Grund sein. Davon abgesehen, dass selbst Studenten auf den Stationen häufiger als Klotz am Bein denn als Hilfe empfunden werden. Warum sollte das bei einem Praktikanten anders sein? Wie kann überhaupt jemand, auf den man ständig eine Auge haben muss, eine Entlasung sein.

Auf der anderen Seite werden diejenigen, die wirklich eine Hilfe sind, dann für alle möglichen ungeliebten Tätigkeiten bis zum geht nicht mehr ausgenutzt.

Erst wenn genügend Fachpersonal vorhanden ist, ist so ein Jahr für alle Seiten ein Gewinn.

 

Account gelöscht
Nur ein freiwilliges

Soziales Jahr mit vernünftiger Bezahlung muss es dann sein.Gerade im Pflege Bereich muss es Menschen geben die ihre Arbeit auch gewissenhaft ausführen.

harpdart
Bitte

Also, Herr Steinmeier war nach Schulabschluss 2 Jahre bei der Bundeswehr.

Damit hat er doch seinen Dienst für den Staat geleistet. Warum, wie schon gestern, diese Forderungen, er solle erst mal selbst...? Das übliche Politiker-Beschimpfen?

Viele sind doch damals nicht zur Bundeswehr eingezogen worden, hatten Glück. Dagegen ist kaum ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer um den Zivildienst herumgekommen, der zudem länger dauerte. Wegen solcher Wehrungerechtigkeit wurde irgendwann die Wehrpflicht ausgesetzt. 

Freiwilliger Dienst ist für manche Schulabgänger, die noch nicht wissen, welche Ausbildung sie beginnen wollen, auch eine gute Möglichkeit, Erfahrungen in einem Bereich zu sammeln. 

Tada
20:18 Uhr von Dany39

 

"Ich finde den Vorschlag auch nicht schlecht. Abgesehen davon, das es Entlastungen in Pflegeberufen gibt, würde es viele auch charakterlich Formen können, in dem sie merken, daß das Leben nicht nur schwarz und weiß ist"

...

Wenn Sie meinen, dass ohne solchen (wahrscheinlich extrem unterbezahlten) Pflichtdienst junge Menschen ungeformten Charakter hätten und alles nur schwarz -weiß sehen würden, dann sollten Sie nicht von sich aus auf andere schließen.

 

Erst war Generation Praktikum, nun soll Generation Pflichtdienst kommen. Die lernen dann wie man sich für ein Apel und ein Ei ausbeuten lässt. (Was die Menschen im freiwilligen sozialen Jahr bekommen ist nur Taschengeld und da gibt es auch noch nicht einmal Fahrtkosten extra).

 

 

 

Miauzi
@20:21 Uhr von Nelke785

Das kenne ich auch von früher. Glaube nicht, dass sich heute noch so viele wie damals, für den Pflegeberuf entscheiden würden. Die Wertschätzung und die Arbeitsbedingungen waren damals ganz andere. 
 

 

 

Was nützt einem denn heute noch ein LKW-Führerschein?

Hä?

Man muss sich nur mal die Arbeitsbedingungen in der Branche anschauen - von der Bezahlung rede ich erst gar nicht.

Warum wohl haben die offiziell "Nachwuchs"-Sorgen?

Weil zu diesen miesen Bedingungen kaum noch ein Einheimischer bereit ist zu arbeiten - warum wohl sind Rumänen oder Ukrainer die "Fuhrleute Europas"?

 

91541matthias
@Nelke785..

"Das kenne ich auch von früher. Glaube nicht, dass sich heute noch so viele wie damals, für den Pflegeberuf entscheiden würden. Die Wertschätzung und die Arbeitsbedingungen waren damals ganz andere. "

Klar, denn früher waren wir durch die Bank 1 Mann mehr pro Schicht (außer nachts, da war man alleine)..

Wäre aber schön, wenn es wieder so würde, denn irgend jemand sollte uns in 4-6 Jahren ablösen..

Fuchs123
@18:24 Uhr von Schaefer

ich höre immer wieder, dass Fachkräfte fehlen. Ob die Lösung des Problems darin liegt die zukünftigen Fachkräfte noch ein Jahr von der Ausbildung fern zu halten? Hat man nicht vor einigen Jahren den Weg zum Abitur verkürzt, eben als dem Grund damit die jungen Leute früher ins Berufsleben eintreten? 

Gibt es denn in sozialen Berufen keine Fachkräfte? Die fehlen dort genauso und vielleicht findet jemand dann ja einige während der sozialen Beschäftigung, daß das auich eine Berufsalternative ist.

Anna-Elisabeth
@20:21 Uhr von Forfuture

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein „reinschnuppern“ in eine ungekannte Welt (nicht nur) für junge Menschen einen enormen Erfahrungsschatz bereithält. Ein solches Jahr abzuleisten ist für die allermeisten sicher ein Gewinn fürs Leben.

In dem Moment, wo es aber zur Pflicht wird, wird eben ein Jahr abgerissen und zerstört viele der gewünschten Effekte.

Ohnehin habe ich den Eindruck, dass sehr viele junge Menschen heute erfreulicherweise recht engagiert sind. Gerne kann man ja noch ein paar Anreize schaffen und die Anregung zu einem solchen Dienst gut bewerben, aber verpflichtend sollte es nicht sein, da kontraproduktiv.

Vor allem sollten die jungen Menschen nicht als Lückenfüller missbraucht werden. Auch ein paar Rentenpunkte sollte es geben.

 

Tada
Was haben die ganzen Befürworter hier...

... selbst für die Gesellschaft geleistet?

 

Es ist alles eine Frage der Bezahlung. Wenn etwas ordentlich bezahlt wird, dann ist es in Ordnung. 

 

...

 

Ps. Erst sollten sich junge Menschen isolieren, um Senioren nicht anzustecken, aber zum Po abwischen und putzen (für welche Bezahlung eigentlich?) sind sie dann wieder gut genug. 

 

Rentenbeiträge für die Senioren zahlen dürfen die jungen Leute aber dann wieder uneingeschränkt.

Kaneel
Derzeitige Freiwilligendienste

1) Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)

Einsatzmöglichkeit:

- Kinder- und Jugendarbeit

- Gesundheits- und Altenpflege

- Sportverein

- kulturelle Einrichtung oder Schule

- Umwelt- und Naturschutz-Verbänden

- Landschafts- und Denkmalpflege

 

für Menschen jünger als 27 Jahre, i.d.R. 12 Monate

 

2) Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Keine Altersbegrenzung, Taschengeld max. 402 Euro, ggfs. Unterkunft und Verpflegung, i.d.R. 12 Monate

 

3) Freiwilliger Wehrdienst (FWD)

Mind. 17 Jahre, bis zu 23 Monate, ab 12 Monaten wird die Teilnahme an Auslandseinsätzen erwartet, Wehrsold, plus Zuschläge

 

Sozialversicherungsbeiträge werden jeweils übernommen.

 

https://www.arbeitsagentur.de/bildung/zwischenzeit/freiwilligendienst-l…

vriegel
Monetäre Anreize setzen

Oder anders gesagt:

 

“it’s the Economy, stupid“.

 

Das wird zwar Obama zugeschrieben, ist aber viel älter. 
 

Leider haben bei uns sozialistische Ideen schon immer zu viel Einfluss gehabt. 
 

Das wird so nur was…

Forengeschwätz
@ nelumbo

Wie wäre es mit einem Pflichtjahr mit guter Bezahlung?

 

Unter Mindestlohn geht ohnehin nicht.

vriegel
@18:28 Uhr Nettie - was wollte dann Steinmeier?!

Wie der Meldung zu entnehmen ist, nicht nur die. Die von den vielen unterschiedlichen Stellen vorgebrachten Argumente kommen zeigen die vielen unterschiedlichen Perspektiven auf - und sind dabei allesamt überzeugend.

 

Irgendwer muss ihn ja beraten haben diesen Vorstoß zu wagen? 
 

Wollte man ihn noch mehr beschädigen?!

 

 

WB0815
Reaktivierung der Wehrpflicht

Eine soziale Dienstpflicht kann es aus rechtlichen Gründen nur als Ersatzdienst für die allgemeine Wehrpflicht geben. Personalmangel in Altersheimen oder die -eigentlich vernünftige Idee, dass jeder wenigstens einmal etwas für die Gesellschaft tun sollte- können einen so erheblichen Grundrechtseingriff nicht begründen.  Aus meiner Sicht sollte man dennoch sehr ernsthaft über die Reaktivierung der Wehrpflicht diskutieren. Die Bedrohung der nationalen Sicherheit ist derzeit praktisch mit Händen greifbar und die Bundeswehr könnte auch mit einer aufgefüllten Struktur (3 kampfbereite Divisionen sind geplant) einen Krieg wie in der Ukraine nicht länger als ein paar Wochen durchhalten. Es gibt einfach zu wenig Reservisten und zu wenig eingelagertes Material, um hohe Verluste auszugleichen. Und dann bleibt noch der Gedanke, dass wir uns eine solidarische, weniger egoistische Gesellschaft wünschen. Ich habe noch 15 Monate Wehrdienst geleistet und an mehreren Wehrübungen teilgenommen.

Vaddern

Da bin ich ausnahmsweise mal vollkommen der Meinung von Herrn Steinmeier. 

Ich hielt damals schon die ersatzlose Streichung der Wehrpflicht für einen der größten Fehler der Politik in den letzten Jahrzehnten. 

Erstens lernen junge Menschen, dass eine Gemeinschaft nicht nur nehmen, sondern auch geben bedeutet. Klar, dass die FDP als Erste dagegen ist. 

Zweitens hilft es, eine Bundeswehr wieder an die Gesellschaft heranzuführen. 

Drittens hilft es gegen den Pflegenotstand. 

Viertens hilft es, junge Menschen mit Migrationshintergrund, sich zu integrieren. Die Staatsbürgerschaft bedeutet auch gemeinsame Pflichten und Identifikationsmöglichkeit mit der Gesellschaft. 

Die letzten 10 Jahre ohne diese Dienste haben m.E. der Gesellschaft nicht gut getan. Die 15-18 Monate, die ich für die Gemeinschaft leisten musste / durfte, mir und der Gesellschaft schon. 

Forengeschwätz
@ vriegel

Monetäre Anreize setzen [...] Leider haben bei uns sozialistische Ideen schon immer zu viel Einfluss gehabt.

 

Monetäre Anreize? Das ist doch nicht sozialistisch, das ist doch Kommunismus pur.

Fuchs123
Warum die Aufregung?

Warum eigentlich soviel Aufregung um die Sache? Es ist ein Vorschlag und es gehört zu dem was Bundespräsidenten gelegentlich machen, Vorschläge zu machen. Im Übrigen stellt man wieder fest, daß die FDP mal wieder sich zur Bewahrerin der großen Freiheit aufschwingt. Wenn Frau Stark-Watzinger dann noch Kennedy bemüht, so muß man schon sagen, daß eine gewisse Zeit Dienst an der Gemeinschaft bestimmt keinen Lebenslauf zum Negativen verändert. Zudem ist es wie mit vielem was derzeit auf den Tisch kommt, der Wehrdienst wurde abgeschafft die Bundeswehr verkleinert inclusive Kasernen etc. Schon hier müsste neu gekauft, gebaut werden bevor man wirklich loslegen kann. Ähnliches gilt für viele soziale Einrichtungen, die sich alle umorientieren mussten und die auch nicht von jetzt auf gleich loslegen könnten. Dann ist da noch das Negativ-Image des verlorenen Jahres von früher, wir wissen doch was falsch lief, warum sollte, wenn es denn kommt, alles wieder so sein müssen.

WirSindLegion
Vorbereitung fürs Leben - oder gleich die Lust genommen

Das Thema polarisiert wie kaum ein anderes. War schon vor 30 Jahren so.

Und wie immer erging es den Ableistenden auch höchst unterschiedlich.

Die einen wurden als Schlepper und Purtzen missbraucht und lernten NULL fürs Leben.

Die anderen wurden ernsthaft eingearbeitet und behielten es als wertvolle Lebenserfahrung, wenn nicht fachlich dann menschlich.

Ich hatte damals Wartesemester - in dem Jahr gewann ich die nötigen Punkte für die Zulassung - daher war es keine Zeitverschwendung. Ansonsten: So lala. Die meisten Mentoren waren zumindest bemüht, was zu zeigen und zu erklären - trotz straffer Dienstpläne im Krankenhaus.

Forengeschwätz
@ kommtdaher

 

Am besten die Parlamentarier und der Werte Bundespräsident gehen mit einem guten Beispiel voran.

 

Herr Steinmeier hat Wehrdienst bei der Luftwaffe abgeleistet.

Vaddern
@19:24 Uhr von Joe Politico

Mein Pflichtdienst liegt schon Jahre zurück, aber ich kann sagen, es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wie kommen alte reiche Menschen dazu, junge arme Menschen zu Zwangsarbeit verdonnern zu wollen und begründen das durch die Blume damit, dass unsere Jugend nicht sozial genug sei. Schafft Ihnen erstmal eine Zukunft, statt ihnen die Zeit dafür zu stehlen. 

Sie legen auch die Einstellung an den Tag, die ich erwarte, wenn der soziale oder Wehrdienst von damals ohne Reifung an einem vorbeigegangen ist. 

Was ist Ihres Erachtens denn das Kindergeld? 

Das nehmen wir einfach als Gegeben hin, warum eigentlich? 

Das ist nämlich eine Vorauszahlung der Gemeinschaft an die Kinder, ohne vorherige Gegenleistung. Das ist doch wohl ein Start in die Zukunft, oder nicht? 

Dafür kann man irgendwann auch mal etwas erwarten. 

Anna-Elisabeth
@21:04 Uhr von Tada

Was haben die ganzen Befürworter hier...

... selbst für die Gesellschaft geleistet?

Ich schätze mal, die Mehrzahl der Männer hier kennt noch die Wehrpflicht oder eben den Ersatzdienst.

Ps. Erst sollten sich junge Menschen isolieren, um Senioren nicht anzustecken, aber zum Po abwischen und putzen (für welche Bezahlung eigentlich?) sind sie dann wieder gut genug. 

Da ist was dran.

 

Rentenbeiträge für die Senioren zahlen dürfen die jungen Leute aber dann wieder uneingeschränkt.

War das nicht schon immer bzw. seit Einführung des Rentensystems so? Sollen die jungen Leute wirklich nur noch gepampert werden? Erst ich, dann nochmal ich und dann mal sehen? 

Gott sei Dank sind die meisten nicht so und wollen  auch nicht so verhätschelt werden.

 

schabernack
@21:06 Uhr von Kaneel

 

1) Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und

Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)

 

2) Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Keine Altersbegrenzung, Taschengeld max. 402 Euro, ggfs. Unterkunft und Verpflegung, i.d.R. 12 Monate

 

3) Freiwilliger Wehrdienst (FWD)

Mind. 17 Jahre, bis zu 23 Monate, ab 12 Monaten wird die Teilnahme an Auslandseinsätzen erwartet, Wehrsold, plus Zuschläge

 

«Renten-technisch» ist der FWD besser als die beiden anderen. Beim FWD werden (unabhängig vom realen Sold) 3.290 € / Monat zugrunde gelegt. Beim BFD max. die  402 € / Monat.

 

Das ist schon ein sehr großer Unterschied. Früher beim Zivildienst gab es wie bei der Bundeswehr diese einheitliche Basissumme als Anrechnung auf die Rentenbeitragszeit.

Anna-Elisabeth
20:16 Uhr von schabernack @19:12 Uhr von Zuschauer49

//DRK … Taxi Driver for Handicapped inkl. LKW Lappen KL2 bezahlt.

Vor allem aufmerksamen & entspannten Umgang mit Handicapped People gelernt.//

Wir hatten früher große Probleme mit dem Transport auf dem Krankenhausgelände, über das die vielen Abteilungen und Kliniken verstreut waren. Stunden konnte das dauern. Da war es oft hilfreich, wenn ein Zivi einspringen konnte und Patienten, die noch mobil genug waren (aber nicht allein gelassen werden durften), zur Untersuchung bringen und wieder abholen konnte. Vor allem vor Untersuchungen hatte der dann noch Gelegenheit, dem Patienten die Angst zu nehmen oder einfach nur anzuhören, was der Patient auf dem Herzen hatte.

Bauer Tom
Arbeitsdienst

Das erinnert an Arbeitsdienst aus dunklen Zeiten.

Wer laesst sich sowas einfallen?

Bauer Tom
Aufgabe des Staates

Es ist nicht die Aufgabe des Staates, soziales Engagement zu erzwingen. Das passt nicht in ein freies Land.

Das soziale Mitgefuehl zu foerdern ist Aufgabe der Eltern.

saschamaus75
@20:39 Uhr von Anna-Elisabeth

>> Da wird ständig von Fachkräftemangel geredet

>> und geschrieben

 

Richtig!

Ein Kumpel von mir hat nach seit seiner Ausbildung zum Tischler/Schreiner seinen Zivi auf dem Michaelis-Hof gemacht.

Der arbeitet jetzt seit ca. 2 Jahrzehnten dort in der Behindertenwerkstatt und fehlt somit der Wirtschaft. -.-

Gnom
Der Ball ist im Spiel...

Eingeworfen von unserem Herrn Bundespräsidenten (rechtzeitig kurz vor den Sommerferien, damit die Parlamentarier und Bürger bis zum Herbst mit Spekulationen beschäftigt sind), kickt die Koalition diesen sehr alten Ball (denn solche Vorschläge gab es schon oft) direkt ins Aus...

 

Wir warten nun gespannt auf den Einwurf der Opposition: Herr Merz wird das doch sicherlich bald kommentieren, denn diese Pflichtzeit (vielleicht wird es doch ein ganzes Jahr?) könnte doch den Mindestlohn umgehen? Warum ist der finanzielle Torwart Lindner noch nicht vor das Mikrophon getreten? Ihm müsste diese Idee doch auch sympathisch sein? Mindestlohn umgehen ist doch oberste Priorität der FDP?

Jetzt kommt die spannende Frage, wer Schiedsrichter in diesem Spiel sein könnte: Arbeitgeber- oder eher Sozialverbände und Gewerkschaften? Welcher Arbeitgeber möchte mit Jugendlichen arbeiten, die auf diese Arbeit gar keine Lust haben, es aber wegen der ->Pflicht müssen? Wäre der Appell der Freiwilligkeit nicht sinnvoll?

Anna-Elisabeth
@21:25 Uhr von Vaddern

Sie legen auch die Einstellung an den Tag, die ich erwarte, wenn der soziale oder Wehrdienst von damals ohne Reifung an einem vorbeigegangen ist. 

Was ist Ihres Erachtens denn das Kindergeld? 

Das nehmen wir einfach als Gegeben hin, warum eigentlich? 

Das ist nämlich eine Vorauszahlung der Gemeinschaft an die Kinder, ohne vorherige Gegenleistung. Das ist doch wohl ein Start in die Zukunft, oder nicht? 

Dafür kann man irgendwann auch mal etwas erwarten. 

Ich war bisher sehr unschlüssig, welche Argumente schwerer wiegen. Sie haben mich überzeugt. Auch die Möglichkeiten, die Kaneel aufgezeigt hat. Nur, ich erwähnte es schon: Für die Pflege kann und darf das keine (Dauer-)Lösung sein. Und alle paar Monate ein Wechsel ist eine Zumutung für das Stammpersonal.

 

Anna-Elisabeth
@23:37 Uhr von saschamaus75

>> Da wird ständig von Fachkräftemangel geredet

>> und geschrieben

 

Richtig!

Ein Kumpel von mir hat nach seit seiner Ausbildung zum Tischler/Schreiner seinen Zivi auf dem Michaelis-Hof gemacht.

Der arbeitet jetzt seit ca. 2 Jahrzehnten dort in der Behindertenwerkstatt und fehlt somit der Wirtschaft. -.-

Sie meinen, in einer Behindertenwerkstatt kann man auf ausgebildete Fachleute verzichten? Ist doch eine prima Mischung.

 

Anna-Elisabeth
@23:28 Uhr von Bauer Tom

Das erinnert an Arbeitsdienst aus dunklen Zeiten.

Wer laesst sich sowas einfallen?

Au Backe. Sie haben aber wirklich wenig Ahnung von Arbeitsdienst und dunklen Zeiten.  

 

mitbürger
21:17 Uhr von Fuchs123

Warum eigentlich soviel Aufregung um die Sache?
__________
weil dies ein "explosives" thema ist und es bei freiwilligkeit kontra zwang m.m.n. jeweils auch um weitreichende richtungsentscheidungen mit symbolkraft geht.
freiheit ist ein zu wertvolles gut um den verbliebenen rest davon nicht verteidigen zu wollen, solange es theoretisch möglich ist.

wenn wir vorgeben, uns gegen diktaturen u.ä. zur wehr setzen zu wollen und uns durch die hintertür gerade diesen systemen dann doch immer wieder "annähern", systemen, von denen "wir" uns eigentlich abgrenzen wollen, verschwindet irgendwann die unterscheidungsgrenze diktatur/freie gesellschaft.

und wenn ein bundespräsident 1x "antiquiert danebengreift", erklärt er vlt die hintergründe nächste woche und bewährt sich wieder.
ich kann mir allerdings schlecht ausmalen was passiert, wenn er in den nächsten FÜNF jahren ähnliche vorschläge öfter mal unterbreitet .(ist ja schliesslich auch nicht mehr der jüngste)

Bauer Tom
Ideeen

Bevor hier einige Foristen vorschnell auf die Palme gehen oder bereits versuchen diesen Dienst zu verfeinern mit eigenen Ideen, moechte ich darauf aufmerksam machen, dass dieser Vorschlag bisher nichts als eine (meiner Meinung nach dumme) Idee eines Einzelnen ist.

 

Das diese Idee in diesem Land jemals verwirklicht wird halte ich fuer aeusserst unwahrscheinlich.

 

 

 

schabernack
@21:47 Uhr von Anna-Elisabeth / @schabernack

 

//DRK … Taxi Driver for Handicapped … Vor allem aufmerksamen & entspannten Umgang mit Handicapped People gelernt.//

 

Wir hatten früher große Probleme mit dem Transport auf dem Krankenhausgelände, über das die vielen Abteilungen und Kliniken verstreut waren. Stunden konnte das dauern. Da war es oft hilfreich, wenn ein Zivi einspringen konnte …

 

So was gab es bei uns auch (in der Mittagsschicht 10 - 14 IUhr). Nach Voranmeldung aus der Klinik. War allseits am meisten unbeliebt bei uns Fahrern. Langatmig, viel Aufwand (Parkplatz), langweilig.

 

Andere Arten von Fahrten haben viel mehr Freude gemacht. Wir Fahrer waren richtig beliebt bei den Handicapped. Die Jungs mit (meist) langen Haaren, Sprüchen und Witzen. Für so einige war es das Highlight des Tages, durften sie mit einem von uns so was wie 2 bis 3 Stunden mit Kurzbegleitung zum Termin im Auto fahren.

 

Es gab diese feste tägliche Tour mit den Trisomie Jungs & Mädels. Sie haben im Auto immer gesungen. Fürchterliche Lieder. Aber doch super.

frosthorn
jepp, ich war schon immer der Überzeugung

dass man soziale Kompetenz am besten dadurch vermittelt, dass man Menschen dazu zwingt, sich als soziale Wesen zu fühlen.

"Hiermit befehle ich Ihnen, sich der Gemeinschaft verbunden zu fühlen. Anschließend dürfen Sie Ihre Ellbogen ausfahren."

Ja, genau so geht es.

saschamaus75
@23:47 Uhr von Anna-Elisabeth

>> Ist doch eine prima Mischung.

 

Sorry, mea culpa.

Ich habe vergessen, meinen Kommentar als Satire zu kennzeichnen. -.-

Gnom
Appell der Freiwilligkeit!

Ich persönlich finde, dass es Jugendlichen gut tun würde, sozial engagiert zu sein. Aber es als Pflicht zu deklarieren ist falsch! Zwang erzeugt zwangsläufig Unmut und Abwehr!

Sinnvoller wäre es, die Vorteile auf den Tisch zu legen und mit Zusatzqualifikationen zu werben: Z.B. wie damals beim Grundwehrdienst mit dem LKW-Führerschein, soziale Kompetenz erlernen zu können - Auch in dieser Zeit den Mindestlohn zu erhalten und auch diese Zeit schon in die Rentenanwartschaft einfließt.

Bei Arbeitgebern muss man dafür werben, dass man diesen jungen Menschen Zeit geben muss - viele wissen heute selbst nach Ende der Schulzeit nicht, welchen Beruf sie erlernen wollen (können).

Ganz schlecht ist die Idee daher nicht, aber das Wort "Pflicht" stört sofort. Und es drängt sich der Verdacht auf, dass Versäumnisse im Gesundheitssystem nun mit Praktikanten überbrückt werden sollen. Bis genügend Pflegekräfte aus osteuropäischen und mittelamerikanischen Staaten die heutige Lücke annähernd geschlossen haben.

mitbürger

unsere gesellschaft müsste vor dem hintergrund ellenlanger probleme eigentlich so attraktiv für den einzelnen werden, das ein freiwilliges verschenken der eigenen produktiv- und kreativkraft zur minderung der vielfältigen notsituationen eine individuelle auszeichnung bedeutet.
davon sind wir m.m.n. lichtjahre entfernt, auch weil neben den fehlenden angeboten auch die effektive problemlösungsinfrastruktur garnicht vorhanden ist und wir zweitens meinen alle zeit der welt zu haben angesicht eines exponentiellen verlaufs.

friedliche träume

 

Anna-Elisabeth
@00:04 Uhr von schabernack

So was gab es bei uns auch (in der Mittagsschicht 10 - 14 IUhr). Nach Voranmeldung aus der Klinik. War allseits am meisten unbeliebt bei uns Fahrern. Langatmig, viel Aufwand (Parkplatz), langweilig.

Ich meinte die Zivis, die bei uns auf den Stationen gearbeitet hatten. Die hatten dadurch, dass sie die Patienten zu Fuß begleitet hatten, stundenlange Wartezeiten auf den Transport mit dem Auto erspart. Die Zivis haben das gerne gemacht (außer bei Regen). 

Anna-Elisabeth
@00:23 Uhr von Gnom

Ganz schlecht ist die Idee daher nicht, aber das Wort "Pflicht" stört sofort. Und es drängt sich der Verdacht auf, dass Versäumnisse im Gesundheitssystem nun mit Praktikanten überbrückt werden sollen. Bis genügend Pflegekräfte aus osteuropäischen und mittelamerikanischen Staaten die heutige Lücke annähernd geschlossen haben.

Das ist auch mein größtes Problem bei diesem Vorschlag.

tagonist
Eigentlich ist es denkbar einfach

Rückkehr zur Wehrpflicht, bitte aber nicht dieses 8 Monate staatlich finanzierte Saufen in Flecktarn und mit sechs mal scharfer Schussabgabe wie in den allerletzten Jahren der Wehrpflicht, 12-15 Monate sind schon okay, von mir aus sogar eine etwas geringere Zeit für die Schwestern und Brüder an der Wumme.
Daneben gestellt bitte der Wehrersatzdienst, möglichst einfach zu erreichen mit formloser Angabe der Verweigerung aus Gewissensgründen und fertig.

Auf der einen Seite wird eine überwältigende Mehrheit der zwangsverpflichteten Menschen den Ersatzdienst leisten und ein hoher Anteil dieser Gruppe wird einen tatsächlich anspruchs- und sinnvollen sozialen Dienst tun und auf der anderen Seite wird es wieder mehr "stinknormale" Personen in vielen Bereichen der Bundeswehr geben was die Offenlegung und damit verbundene generelle gesellschaftliche Aufmerksamkeit gegenüber rechtsradikalen und faschistischen Umtrieben in der "starken Truppe" wieder erhöhen sollte.

schabernack
@00:10 Uhr von frosthorn

 

… dass man soziale Kompetenz am besten dadurch vermittelt, dass man Menschen dazu zwingt, sich als soziale Wesen zu fühlen.

 

Hätte es zu meiner Zeit keine Wahlpflicht mit Bundeswehr / Zivildienst gegeben, hätte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit den DRK-Taxi Driver nie gemacht. Obwohl man das auch schon seinerzeit hätte machen können, ohne Zivi zu sein. Fahrermangel war im großen Kreisverband Köln immer so was wie eine Chronische Krankheit.

 

Bis heute profitiere ich sehr von den Erfahrungen von einst. Häufig ist es nicht, aber vor allem beim richtigen Gefühl dafür, wie man Handicapped anspricht, hat man den Eindruck, sie könnten Hilfe benötigen / wollen, damit sie besser oder einfacher klar kommen in einer bestimmten Situation, die ihnen Hürden in den Weg stellt.

 

Häufig ist es nicht, aber immer, wenn es war, wurde ich gelobt von denen, denen ich Hilfe anbot, auch wenn sie diese Hilfe ablehnten. Ohne Zivildienst könnte ich das so nicht.

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Anna-Elisabeth
@00:02 Uhr von Bauer Tom

Bevor hier einige Foristen vorschnell auf die Palme gehen oder bereits versuchen diesen Dienst zu verfeinern mit eigenen Ideen, moechte ich darauf aufmerksam machen, dass dieser Vorschlag bisher nichts als eine (meiner Meinung nach dumme) Idee eines Einzelnen ist.

 

Das diese Idee in diesem Land jemals verwirklicht wird halte ich fuer aeusserst unwahrscheinlich.

R.D. Precht vertritt diese vermeintlich dumme Idee schon lange.